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Günter Bartosch (1928 - 2013†) schrieb viel (sehr sehr viel) über und aus seine(r) Zeit beim ZDF in Eschborn und Mainz .....

Der ZDF Mitarbeiter Günter Bartosch war 30 Jahre beim ZDF - also von Anfang an dabei -, ebenso wie sein deutlich jüngerer Kollege Knapitsch. Angefangen hatte sie beide bereits vor 1963 in Eschborn, H. Knapitsch in der Technik, Günter Bartosch im Programmbereich Unterhaltung.

Und Günter Bartosch hatte neben seiner Arbeit und seinen Büchern so einiges aufgeschrieben, was er damals alles so erlebt hatte. In 2013 habe ich die ganzen Fernseh- und Arbeits-Unterlagen erhalten / geerbt und dazu die Erlaubnis, die (die Allgemeinheit interessierenden) Teile zu veröffentlichen.
Die Einstiegsseite zu den vielen Seiten beginnt hier.

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Ein Telefonerlebniss am 23.10.1996

von Günter Bartosch am 23. Okt.1996 (aufgrund eines Telefonerlebnisses am 23.10.96 gegen 10 Uhr, allerdings nicht zum ersten Mal.)

Ich wollte eine Dienststelle, nein, eine "S e r v i c e"-Stelle des ZDF anrufen, nämlich die "Nichtgewerbliche Programmverwertung", immerhin ein Bereich, der auch für unsere Zuschauer erreichbar sein muß.
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Ich wohne seit Anbeginn meiner ZDF-Zeit in Wiesbaden

Von Wiesbaden wählte ich die mir aus dem Haustelefonbuch des ZDF bekannte Nummer.

Nach mehreren Rufzeichen meldete sich eine weibliche Stimme mit "ZDF", und bevor ich etwas sagen konnte, wurde mir ein kurzes "Moment, bitte" zuteil.

Sofort danach haute mir Musik um die Ohren, daß ich den Hörer rasch vom Ohr entfernte. Unschöne Musik, noch dazu so quäkig, daß jedem Hifi- und Dolby-Surround-Freund die Haare zu Berge stehen müssen.

"Please, hold the line"

Gelegentlich - ich glaubte gerade, der gewünschte Teilnehmer meldet sich - sagte mir eine weibliche Automatenstimme "Please, hold the line".

Als ich gerade im Gedächtnis mein Schulenglisch zur Übersetzung bemühte, wurden meine Gedanken sofort wieder gestört durch neuerliche nervende Musikklänge, und statt der Englisch-Übersetzung fiel mir der Spruch aus öffentlichen Verkehrsmitteln für Walkman-Benutzer ein: "Bitte nur für eigene Ohren !"

Das ist beim ZDF nicht so. Nicht nur, daß die Telefonzentrale einen Anrufer - es könnte ja ein Fan des ZDF-Programms sein - buchstäblich "abfertigt", sondern sie unterläßt auch die notwendige Information.
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Und dann war die Service-Nummer auch noch falsch

Die von mir angewählte Service-Stelle hat nämlich vorübergehend eine andere Rufnummer, wie ich dann über Kollegen in Erfahrung brachte.

Und was soll hier in Deutschland der Spruch: "Please, hold the line" ? Wahrscheinlich sind 98 % aller Anrufer beim ZDF Deutsche, und denen sollte man sagen:

"Rufen Sie lieber später wieder an, die Telefonistin ist überlastet. Sie erhalten als Service nur schlechte Musik, die Sie teuer mit Telefongebühren bezahlen müssen, bis Sie vielleicht nach Minuten erfahren: Der Teilnehmer meldet sich nicht."

Man sollte mal nachforschen, wieviel Geld die Telefonvermittlungen großer Betriebe der Telekom mit Warteschleifen verdienen. Das ZDF könnte dadurch vielleicht Rabatt bekommen.

Apropos Geld !

Die musikalische Warteschleife hat offiziell den schönen Namen "Musikeinspielung in Amtsleitungen". Dafür zahlt das ZDF, habe ich mir sagen lassen, 448.- DM im Jahr an die GEMA.

Nicht viel ? Ich bin Mitglied bei der Philippinen-Kinderhilfe der Mitarbeiter des ZDF. Eine Spende von 448.- DM wäre dort sicherlich hochwillkommen.

Und auf die mit Anrufergebühren teuer bezahlte "Musikeinspielung in ZDF-Amtsleitungen" würde wohl jeder zugunsten eines wohltätigen Zwecks gerne verzichten.

von Günter Bartosch am 23. Okt.1996
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