Die Jahrbücher des ZDF - Hintergründe
Wie auch die ARD hat das ZDF (fast) jedes Jahr seine (eigenen) Erfolge und Tätigkeiten in den (eigenen) ZDF Jahrbüchern dargestellt. Sebstverständlich nimmt die Programmübersicht und die Programm- vielfalt und das Machen der Programme den Großteil der Seiten ein.
Ein kleinerer Teil befaßt sich auch mit der jeweils vorhandenen oder angeschafften Studio-Technik (die uns hier interessiert).
Wenig "Erhellendes" findet man in diesen Büchern über die Hintergünde der Gründung und der Personalien. Es sind natürlich nur die offiziellen Verlautbarungen abgedruckt, das war auch nicht anders zu erwarten.
Hinter den Kulissen
Durch die historischen Befragungen der (pensionierten) Zeitzeugen auch aus den oberen Gehaltsgruppen kommt natürlich so manche Geschichte heraus, die am liebsten ganz weit unter den Teppich gekehrt würde. Doch durch die aktuellen Querelen um den Chefredakteur 2009 kommt wieder so Einiges an Erinnerungen hoch.
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So lautet(e) ein Spruch (eine Frage) :
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- Wie weit "geht" eigentlich die Meinungsfreiheit im ZDF ?
- Antwort:
Sie "geht" von der Mainzer Staatskanzlei genau bis zum Mainzer Allianz Haus. (Anmerkung: Das sind nur etwa 200m Luftline und dazwischen liegt nur eine alte Kirche.)
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Zu den Anfängen des ZDF und noch über sehr lange Jahre waren die Parallelen zu der jeweiligen französischen (bzw. Pariser-) Führungsclique sehr ähnlich. Dort kommen und kamen alle Minister aus einer (1!) Pariser Eliteuniversität. Andere Franzosen (und waren sie auch noch so befähigt) hatten so gut wie keine Chance, mal ganz nach oben zu kommen.
Die Gerüchte, wonach sich Adenauer "sein" Fernsehen machen wollte, werden wohl nie verstummen. Nur, es war eigentlich die katholische "Loge" um Adenauer und seinen Kreis (ein sogenannter Ritterorden) herum, die das unter seinem Schutzmantel angegangen hatten und aus deren "Rittern" so gut wie alle nahmhaften Führungspersonen kamen.
Es soll da die Köln/Bonner Fraktion und die Mainzer Fraktion gegeben haben. Und der Kampf um Posten und Einfluß währte noch lange nach der Holzamer Zeit. Und die (katholische) Kirche war auch immer dabei, so wie auch die (eigentlich) mächtigen Leute in der nebenan liegenden Mainzer Staatskanzlei.
Mag sein, daß es mit dem Umzug der ZDF Spitze auf den Lerchenberg etwas "ruhiger" geworden ist. So manche Entscheidung (selbst für die Technik) basierte auf diesen "Gesprächen" in einem ganz bestimmten "Weinkeller" (und der war ganz dicht an der Staatskanzlei).
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Auch in den ZDF Jahrbüchern dürfen Sie mit Bedacht zwischen den Zeilen lesen . . . .
Habe ich hier die Art und Weise kritisiert, wie in ganz ganz vielen Ostzonen- bzw. DDR Fernseh- Fachbüchern weit ab vom Thema immer - und immer wieder - die nackte Technik zum Sieg des Sozialismus herhalten mußte, so ist "hier bei uns" (im Wessiland) die (geschönte / aufgehübschte) Färbung der Erzählungen in den ARD und ZDF Jahrbüchern mit fast jeder ebenso "schönen" staatlichen oder halbstaatlichen Publikation zu vergleichen.
So wurde zum Beispiel zu Herrn Ziemers Zeiten (technischer Direktor des ZDF, zuvor aber Bundspost) das PALplus System so sehr in den Himmel gelobt und auch (teuerst!) gekauft und teuerst bezahlt (von uns allen) und ist doch kurz darauf sang und klanglos verschieden. Diese völlig unnötigen Kosten zu Lasten der Gebührenzahler (es kam später schon heraus) wurden natürlich sehr geschickt versteckt.
In so mancher Fernseh-Produktion wurden massenweise Kosten versteckt, die eigentlich typische Anschaffungskosten für sehnlichst gewünschte Hardware (sprich Studio-Technik) waren. Sicher war die (Fese-) Hardware brauchbar, aber eigentlich nicht so dringlich nötig. Heute sprechen wir von "nice to have" - laßt uns mal spielen. Und als Investment wäre diese oder jene Anschaffung auch nie durchgegangen. Aber so geschickt versteckelt war sie auf einmal da und die Meßtechnik staunte oftmals nicht schlecht über die Wege und Kanäle ihrer Träume.
wird fortgesetzt . . . .