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Günter Bartosch (1928 - 2013†) schrieb viel (sehr sehr viel) über und aus seine(r) Zeit beim ZDF in Eschborn und Mainz .....

Der ZDF Mitarbeiter Günter Bartosch war 30 Jahre beim ZDF - also von Anfang an dabei -, ebenso wie sein deutlich jüngerer Kollege Knapitsch. Angefangen hatte sie beide bereits vor 1963 in Eschborn, H. Knapitsch in der Technik, Günter Bartosch im Programmbereich Unterhaltung.

Und Günter Bartosch hatte neben seiner Arbeit und seinen Büchern so einiges aufgeschrieben, was er damals alles so erlebt hatte. In 2013 habe ich die ganzen Fernseh- und Arbeits-Unterlagen erhalten / geerbt und dazu die Erlaubnis, die (die Allgemeinheit interessierenden) Teile zu veröffentlichen.
Die Einstiegsseite zu den vielen Seiten beginnt hier.

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Die "verfahrene" Wahl 2002 und das ZDF - ein Kommentar

in 2015 aufbereitet von Gert Redlich aus dem Nachlass von Günter Bartosch - Eigentlich hat diese Meinung in einem Museum nichts verloren. Doch in dem Nachlass/Erbe des Günter Bartosch fanden sich so viele kompetente Schriftstücke, die seinen brillianten scharfsinnigen Geist dokumentieren, daß ich sie unbedingt publizieren möchte. Günter Bartosch produzierte sehr erfolgreiche Unterhaltungssendungen für die Masse der ZDF Zuschauer - und das mit wirklich großem Erfolg. Und er hatte sich eine kompetente und wertneutrale redaktionelle Qualität und intelligente publizistische Kompetenz auf die Fahne geschrieben, immer und ohne Ausnahme. Und genau darum ist sein Kommentar zu seinem eigenen Sender so wichtig:

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Wahl-"verfahren" - Ein Kommentar von Günter Bartosch

September 2002

Was für eine Bilanz lässt sich ziehen nach der gehabten Bundestagswahl ?  Eine Regierung, deren Politik nicht bestätigt wurde, eine Opposition, der der Bürger nicht zutraute, dass sie es besser machen würde, und eine Fernsehberichterstattung, die buchstäblich auf der Strecke blieb.

Durfte der Zuschauer zunächst noch rätseln, wer die bessere Vorhersage hatte, die ARD oder das ZDF, so zeigten sich im Laufe des Wahlabends beide hilflos. Mal prognostizierten sie die einen als Sieger, mal die anderen, und spät am Abend kam das Eingeständnis, alles hänge letztendlich von Überhangmandaten ab, über die man erst gegen 3 Uhr nachts Näheres wisse.

Was für ein Aufwand für nahezu nichts. Monatelang vorher gab es schon Politbarometer und Umfrageaktionen mit ständigem Auf und Ab. Dazu hochgeputschte Fernsehtalks mit der Frage, wer für die kommende Regierung der bessere Showmaster sei. Am Tag nach der Wahl: Alles Bildschirm-Makulatur !

Das ZDF muß sparen, heißt es. Es ergäben sich große Einsparmöglichkeiten, würden wir darauf verzichten, für teures Geld Umfrageinstitute zu beschäftigen, auf deren Ergebnisse wir – wie sich gezeigt hat – verzichten können. Eine repräsentative Umfrage lässt sich auch im ZDF durchführen, von Hilfskräften und freien Mitarbeitern bis zum Intendanten. Sie wäre vielleicht genauer als die hochbezahlten Analysen von „Infra-test“, „Forschungsgruppe Wahlen“, und wie sie alle heißen.

Aber eines lässt ganz sicher sich voraussagen:

In vier Jahren das gleiche undifferenzierte Fernsehgehabe wie diesmal. Wetten, dass... ?
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Zur Erklärung des letzten Satzes muß man wissen, die vielen Sendungen "Wetten daß ... " mit Wim Tölke waren die organisatorischen Glanzleistungen von Günter Bartosch als Redakteur und Produzent.

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