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Günter Bartosch (1928 - 2013†) schrieb viel (sehr sehr viel) über und aus seine(r) Zeit beim ZDF in Eschborn und Mainz .....

Der ZDF Mitarbeiter Günter Bartosch war 30 Jahre beim ZDF - also von Anfang an dabei -, ebenso wie sein deutlich jüngerer Kollege Knapitsch. Angefangen hatte sie beide bereits vor 1963 in Eschborn, H. Knapitsch in der Technik, Günter Bartosch im Programmbereich Unterhaltung.

Und Günter Bartosch hatte neben seiner Arbeit und seinen Büchern so einiges aufgeschrieben, was er damals alles so erlebt hatte. In 2013 habe ich die ganzen Fernseh- und Arbeits-Unterlagen erhalten / geerbt und dazu die Erlaubnis, die (die Allgemeinheit interessierenden) Teile zu veröffentlichen.
Die Einstiegsseite zu den vielen Seiten beginnt hier.

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Das erste Fernsehen in Deutschland

Ein Artikel von Günter Bartosch aus 2004

Über das deutsche Fernsehen nach dem Kriege, das Ende 1952 wieder Programme zu senden begann, ist anlässlich des 50. Jubiläums viel geschrieben worden. Weitgehend unbekannt ist hingegen, wie das Fernsehen in den ersten zehn Jahren, von 1935 bis 1945, arbeitete.
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Fernsehen kann viele Jubiläen begehen.

Hieß es im Jahre 2003 gerade „50 Jahre Fernsehen“, so sind es 2005 schon 70 Jahre. Wie kommt das ? Es ist eine Frage der Betrachtungsweise.

Rückblick

Die ersten regelmäßigen Fernsehabstrahlungen per Funkwellen erfolgten in Deutschland im Jahr 1929. Sie dienten der Erprobung, bestanden aus gesendeten kurzen Filmstreifen und liefen noch stumm. Durchgeführt wurden sie in Berlin vom Fernsehlabor der Deutschen Reichspost.

Rundfunkhörer wunderten sich zu gewissen Sendezeiten darüber, dass ihr Radio knatternde und knarrende Geräusche von sich gab. Das war gesendetes „Bild“. Entsprechende Empfangsgeräte gab es nur bei den am Probebetrieb beteiligten Firmen und den Fernsehentwicklern der Deutschen Reichspost.
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März 1935 - Ein regelmäßiger Programmdienst

Die gewonnenen Erfahrungen führten schließlich zur Einführung eines „regelmäßigen Programmdienstes“. Das deutsche Fernsehprogramm begann am 22. März 1935. Hals über Kopf wurde es ins Leben gerufen. Das hatte seine Gründe.

Fernsehen für Goebbels ohne Bedeutung

Seit zwei Jahren wurde Deutschland von den Nationalsozialisten beherrscht. Der Rundfunk als ein Medium, das Millionen Bürger erreichen konnte, wurde zum bevorzugten Instrument des „Ministers für Volksaufklärung und Propaganda“, Dr. Joseph Goebbels. Das Fernsehen war noch nicht reif zur Volksbeeinflussung. Insofern war es für Goebbels ohne Bedeutung.

Nicht jedoch für den von ihm eingesetzten „Reichssendeleiter“ Eugen Hadamovsky. Dieser noch junge Erz-Nazi hatte nach der Machtübernahme rücksichtslos den Reichsrundfunk im Sinne der neuen Machthaber „gesäubert“, das heißt, alle Rundfunkschaffenden, besonders in den leitenden Stellen, die den Nazis nicht genehm waren, entlassen und teilweise sogar in das neu errichtete KZ Oranienburg eingewiesen. Ins besondere Visier waren dabei jüdische Mitarbeiter genommen worden.

Die andere Seite des Eugen Hadamovsky

Jener Erz-Nazi Hadamovsky war erstaunlicher Weise in Sachen Fernsehen ein Visionär. Man kann rückblickend sagen, dass er die Entwicklung und den Einfluß, den das Fernsehen nehmen würde, voraussah wie keiner sonst in der nationalsozialistischen Führung. Seiner politischen Einstellung entsprechend aber war ihm wichtig, dass mit dem Fernsehen der Rundfunk nun berufen sei, „das Bild des Führers unverlöschlich in alle deutschen Herzen zu pflanzen“.

Wie auch immer: Hadamovsky machte das Fernsehen zu seiner persönlichen Angelegenheit und förderte es mit der Macht, die er als „Reichssendeleiter“ ausüben konnte.

Druck auf Reichspost und Geräteindustrie

Er drängte die Deutsche Reichspost und die Geräteindustrie, die das Fernsehen noch immer in der Erprobung hatten, zu einem unverzüglichen Sendebeginn. Er verband damit die Absicht, das nationalsozialistische Deutschland auch in Sachen Fernsehen als führende Nation in der Welt herauszustellen. Folgerichtig wurde betont, das „regelmäßige Fernseh-programm“ ab 22. März 1935 sei das erste der Welt.

Wenn dies - so gesehen - nicht ganz falsch ist, darf nicht vergessen werden, dass es von Produktion und Wiedergabe keineswegs ausgereift war. Doch die nun ständige Notwendigkeit, laufend Sendungen zu bieten, förderte die technische und programmliche Entwicklung, so dass sich das Fernsehen schnell mauserte.

Wer konnte vor 1939 "Fernsehen" ?

Fernsehempfangsgeräte in Privathaushalten gab es noch nicht - die ersten Heimgeräte wurden erst 1939 produziert, kamen aber durch den Kriegs-ausbruch nicht mehr auf den Markt. 1935 wurden für die Bevölkerung einige sogenannte „Fernsehstuben“ eingerichtet. Dort stand ein Empfangsgerät (manchmal waren es zwei), und 20-30 Personen fanden Platz.

Fernsehstuben konnte es nur in Berlin geben, da die Ausstrahlung vom Funkturm in Witzleben eine begrenzte Reichweite hatte. Gesendet wurde anfangs von 20-22 Uhr, zunächst ein Stundenprogramm, bei dem um 21 Uhr ein Besucherwechsel erfolgte.

Aller Anfang war die Nipkow-Scheibe

Das Prinzip, nach dem das Fernsehen arbeitet - die Zerlegung eines Bildes in elektrisch übertragbare Punkte -, war schon 1883 von dem Berliner Studenten Paul Nipkow erdacht und zum Patent angemeldet worden. Der Erfinder, der seine Idee seinerzeit nicht verwirklichen konnte, war fast vergessen, doch die von ihm erdachte „Lochscheibe“ zur Bildauflösung hatten die Fernsehpioniere angewendet.

Die Nipkow-Scheibe war bekannt, an Nipkow selbst erinnerte man sich erst 1930, als er bereits 70 Jahre alt war und ein Berufsleben als Signalbau-Ingenieur hinter sich hatte. Hadamovsky sorgte für die gebührende Ehrung des Fernseherfinders, der so im hohen Alter noch Würdigung für seine Verdienste entgegennehmen konnte.

Das erste Gerät zur Filmabspielung des Fernsehens erhielt den Namen „Fernsehsender Paul Nipkow“, und so hieß wenig später der ganze Sendebetrieb. Als Nipkow kurz nach seinem 80. Geburtstag am 24. August 1940 starb, sorgte Hadamovsky noch für ein Staatsbegräbnis, das erste und einzige für einen Ingenieur.

Die Olympiade 1936 in Berlin

Einen besonderen Aufschwung erlebte das junge Fernsehen anlässlich der Olympiade 1936 in Berlin. Die Spiele bilden einen Markstein in der Fernsehgeschichte. War bis dahin die Fernsehübertragung nur „mechanisch“ möglich, so hielt jetzt die Elektronik ihren technischen Einzug.

„Mechanisch“, das bedeutete eine starre Bildabtastung mittels der Nipkow-Scheibe, die spiralförmig eingestanzte Löcher aufwies und zur Bildauflösung schnell rotierte. Eine Nipkow-Scheibe im Empfänger konnte bei Synchronlauf die Punkte auf dem Fernsehschirm zum gesendeten Bild wieder zusammensetzen. Auf Empfängerseite hatte allerdings schon seit Beginn der Programmsendungen die Elektronik Einzug gehalten - die Bildabtastung geschah aber noch mechanisch.

Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin waren für alle, die sich mit Fernsehen beschäftigten, Anlaß, darauf hinzuarbeiten, die sportlichen Ereignisse zu übertragen. Große Vorbereitungen wurden dazu getroffen.
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Zentrum war das Reichssportfeld und das Schwimmstadion

Schon beim Bau des Reichssportfelds mit dem Olympia-, dem Schwimmstadion und anderen Veranstaltungsstätten wurden Fernsehkabel verlegt, die in einer Schaltstelle zusammenführten, von wo aus sie auf den Funkturm gegeben werden konnten.

Gerätefirmen entwickelten neuartige elektronische Aufnahmekameras: Telefunken ein Riesengerät - schon bald „Olympia-Kanone“ genannt -, und das Fernsehlabor der Deutschen Reichspost, zusammen mit Telefunken, eine kompakte Kamera, die, auf einer Schiene installiert, Bilder aus dem Schwimmstadion lieferte.

Beide Entwicklungen arbeiteten mit Braunscher Röhre. Als dritte Kamera konstruierte die Fernseh AG ein Gerät mit sogenannter „Bildsondenröhre“, die nach ihrem Erfinder „Farnsworth-Kamera“ genannt wurde. (Sie wird als Miniaturmodell heute von der Zeitschrift „Hör zu“ als „Goldene Kamera“ verliehen.)

Der geniale „Zwischenfilmwagen“

Die Bilder, die diese drei oder vier Kameras zeigten - live natürlich -, wurden ergänzt durch Aufnahmen von einem „Zwischenfilmwagen“ mit besonders ausgefeilter Technik.

Hierbei handelte es sich um eine ideenreiche Konstruktion. Auf dem Dach des Wagens befand sich eine 16mm-Kamera (Anmerkung : wirklich 16mm ??)mit einer Plattform für den Kameramann. Im Wagen selbst war ein komplettes Filmentwicklungslabor eingerichtet.

Der belichtete Film lief direkt in das Innere des Wagens, wurde sofort entwickelt und getrocknet und danach mit dem System der Filmabtastung von dort auch gleich gesendet. Der ganze Vorgang dauerte etwa 90 Sekunden, war also mit geringer Verzögerung fast eine Live-Sendung. Es passierte aber zum Beispiel bei einer Fußball-Übertragung, dass Rundfunkhörer bereits ein Tor bejubelten, welches die Fernsehzuschauer erst 90 Sekunden später zur Kenntnis nehmen konnten.

Erst vier, dann sieben Fernsehstuben

In Berlin gab es zunächst vier, dann sieben Fernsehstuben; während der Olympischen Spiele 1936 vorübergehend weitere 15 Empfangsräume. Ferner war bereits seit Herbst 1935 eine Großbildstelle für fast 300 Zuschauer im Postamt Turmstraße eingerichtet worden.

Die Übertragung arbeitete nach dem System des Zwischenfilmverfahrens. Rund 150.000 Zuschauer sollen die sportlichen Ereignisse der Olympiade auf den Bildschirmen verfolgt haben. Noch im Jahr 1936 wurde im Reichspostministerium Leipziger Straße eine weitere Großbildstelle für etwa 120 Zuschauer eröffnet.

Die alljährlichen Funkausstellungen

Seit 1928 waren auf den alljährlichen Funkausstellungen in Berlin die Fortschritte der Fernsehtechnik präsentiert worden. Wurden zunächst Langwellen für die Ausstrahlung der Probesendungen benutzt, so wandten sich die Ingenieure sehr bald der UKW-Technik zu, weil das Fernsehen wesentlich mehr Trägerkapazität benötigte als der Hörfunk. Als zum stummen Bild der Ton hinzukam, wurden beide Wellenbereiche getrennt gesendet.

1935 wurde mit 180 Zeilen gesendet

Für die Qualität des Fernsehbildes spielt die Zeilennorm eine entscheidende Rolle. Unser heutiges Fernsehen arbeitet immer noch nach dem Prinzip der Lochscheibe von Paul Nipkow, der Auflösung eines Bildes in sendbare Punkte. Die Spirallöcher in der Nipkow-Scheibe erzeugten die Zeilenzahl.

Waren es anfänglich in der Versuchsphase noch 30, dann 48 und dann 90 Zeilen, so begann das Programm 1935 mit 180 Zeilen. So wurden auch die Olympischen Spiele übertragen.

1937 verbesserte sich das Bild erheblich durch die Einführung der 441-Zeilen-Norm. Dabei blieb es bis zum Ende des Krieges. Heute haben wir eine Norm von 625 Zeilen, die allerdings elektronisch erzeugt werden.

Der Umbruch zur digitalen Technik bringt nunmehr grundlegende Veränderungen mit sich, die aber wieder zu Verbesserungen führen.

Als am 19. August 1935 die Messehalle abbrannte

Eine Katastrophe brach über das Fernsehen herein, als am 19. August 1935 während der Funkausstellung zusammen mit der hölzernen Funkhalle der dort aufgestellte Fernsehsender unterm Funkturm verbrannte. Das brachte jedoch Fortschritte mit sich, denn bis zum Jahresende 1935 wurden verbesserte Sender aufgebaut und in Betrieb genommen.

Im Fernsehlaboratorium Rognitzstraße entstand ein kleines Studio, das zunächst Aufnahmen mit einer einzelnen Person, später mit bis zu sechs Mitwirkenden erlaubte. Der Nipkow-Technik wegen konnte nur in einer Dunkelzelle agiert werden.

Pläne für das ganze Reichsgebiet

Pläne wurden aufgestellt, wie das Fernsehen auf das ganze Reichsgebiet ausgedehnt werden könne. Durch erdverlegte Kupferkabel (Anmerkung : geschirmte Koaxialkabel) sollten die Übertragungen neuerbauten Sendetürmen zugeleitet werden, die große Gebiete abdecken konnten.

Die Reichspost berechnete, dass 21 Hauptsender auf UKW mit Leistung zwischen 2 und 20 kW erforderlich seien. Auf dem Brocken im Harz wurde bereits 1936 mit dem Bau des Fernsehturms begonnen; im Februar 1937 war Baubeginn für einen Turm auf dem Feldberg im Taunus.

Beide Türme waren im Sommer 1939 sendefähig ausgestattet. Wegen des Kriegsausbruchs sind sie jedoch nicht in Betrieb genommen worden. Die funktechnischen Anlagen wurden ausgebaut und für die Zwecke der Wehrmacht verwendet.

Die Anfänge des Fernsehens im NS Regime

Im nationalsozialistischen Propagandaapparat des Joseph Goebbels spielte das Fernsehen keine Rolle, waren es doch pro Tag nur ein paar hundert „Volksgenossen“, die damit erreicht werden konnten - Goebbels und Hitler suchten das Millionen-Publikum.

Die Programmverantwortlichen waren teilweise auf Posten beim Fernsehen gesetzt worden, weil man sie für Funk und Theater als nicht unbedingt zuverlässig ansah. Sie konnten sich eines gewissen Freiraums erfreuen, solange sie dem Propagandaminister nicht auffielen.

Das Programm bestand aus Spielfilmen, Wochenschauberichten und Kulturfilmen, doch wurden zwangsweise auch Dokumentationen im Sinne der nationalsozialistischen Weltanschauung gesendet.

1935 - Der erste deutsche Fernsehschauspieler

Aus Anlaß der Eröffnung einer Fernsehstube in Potsdam am 13. Mai 1935 erschien der Schauspieler Otto Gebühr vor dem "Personenabtaster" im Studio Rognitzstraße als Friedrich der Große und sprach eine Einleitung zum Film „Das Flötenkonzert von Sanssouci“.

Er war damit gewissermaßen der erste deutsche Fernsehschauspieler. Im übrigen aber bewegte sich das Fernsehen auf der Schiene der Unterhaltung, soweit es sich um das selbsthergestellte Programm handelte.

Dies war vermutlich ausschlaggebend dafür, dass Fernsehen während des Krieges weiterlief. Am 17. Juni 1941 wurde sogar noch Hamburg über eine Kabelverbindung angeschlossen. In drei Fernsehstuben für je 25 Zuschauer und zwei Großbildstellen für je 60 Zuschauer konnte das Programm aus Berlin gesehen werden. Der Bombenkrieg führte 1943 zur Zerstörung der Anlagen.

Ab 1938 nur noch mit der 441-Zeilen-Norm

Die ersten Fernseh-Shows in der Art, wie sie nach dem Kriege zur beliebtesten Fernsehform wurden, entstanden während der Funkausstellungen in Berlin. Mit der Einführung der 441-Zeilen-Norm und den elektronischen Kameras wurde das Fernsehen beweglicher und das Bild besser. Jetzt war Studioarbeit möglich wie im Filmatelier.

Ein erstes Fernsehstudio mit der neuen Produktionstechnik entstand 1938 im Deutschlandhaus am Reichskanzlerplatz, dicht beim Funkturm und in Nachbarschaft zum Haus des Rundfunks. Ein neuer Fernsehsender im Turm des angrenzenden Amerikahauses nahm im Spätherbst 1938 den Betrieb auf. Er wurde im Krieg am 23. November 1943 durch Brandbomben zerstört.

Ein Trick - Fernsehen zur Unterhaltung verwundeter Soldaten

Während bei Kriegsbeginn das englische und das französische Fernsehen die Sendungen einstellten, wurde das deutsche Programm nach kurzer Pause fortgesetzt. Es wird insofern „kriegsverwendungsfähig“, weil es nun zur Unterhaltung verwundeter Soldaten in den Lazaretten dient.

Dort werden alle verfügbaren Empfangsgeräte aufgestellt; die öffentlichen Fernsehstuben werden geschlossen. Große Shows (diesen englischen Begriff benutzte man damals nicht) finden ein- bis zweimal wöchentlich im Kuppelsaal des Reichssportfelds als öffentliche Veranstaltung statt und werden von dort gesendet.

Die Zuschauer in der vorzüglich geeigneten Halle sind gehfähige Verwundete mit den betreuenden Lazarettschwestern. Teilweise wirkten die Verwundeten auch im Programm mit. Noch 1941 wird in Berlin der Bechstein-Saal in der Nähe des Potsdamer Platzes zu einem „Fernseh-Kino“ für etwa 250 Zuschauer umgebaut und in Betrieb genommen. Auch dieses „Kino“ dient der Verwundetenbetreuung, bis der Saal im Bombenkrieg zur Ruine wird.

Man nannte es auch „Lazarett-Fernsehens“

Ein Ableger dieses „Lazarett-Fernsehens“ - wenn man es so nennen will - entstand auf deutsche Initiative im besetzten Paris.

Dort wurde nach Beendigung der Kriegshandlungen in Zusammenarbeit mit französischen Firmen das Vergnügungsetablissement „Magic City“ in der Nähe des Eiffelturms als Fernsehstudio eingerichtet.

Das Programm unter der Leitung des Berliner Fernsehfachmanns Kurt Hinzmann war ähnlich wie das in Berlin aber wesentlich umfangreicher. Dieses deutsche Fernsehen in Paris beendete sein Programm wenige Tage vor der Rückeroberung der Stadt durch die Alliierten.
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Und die Amerikaner staunten über unsere Fernsehtechnik

Der amerikanische CBS-Chefkorrespondent Ed Murrow staunte über die hohe Qualität der deutschen Anlagen und berichtete in die USA: „In Paris gab es ein Fernsehen, dessen Bilder klarer und schärfer waren als irgendein Fernsehen in England oder Frankreich vor dem Kriege.“

Die Aktion „Totaler Krieg“ des Reichspropagandaministers Goebbels brachte am 1. September 1944 auch das Ende des Fernsehens, das nach der Zerstörung des Hauptsenders noch über Kabel und Hilfssender verbreitet worden war.

Der letzte Mann des „Fernsehsenders Paul Nipkow“, der Leiter der Filmabteilung, Otto Schulze, verließ das bereits von der Sowjetarmee besetzte Funkhaus in der Masurenallee am 10. Mai 1945, als die Russen die noch verbliebenen technischen Einrichtungen der Filmstelle abbauten und als Reparation beschlagnahmten.
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