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Eine Heft-Seite aus dem Jahrbuch 1935 der "Berliner Illu."

Dies ist ein Einblick in die längst vergessenen 99 Heft-Seiten einer heroisch martialisch überzogenen Verdummungs- und Beschwichtigungs- Propaganda- Zeitschrift der NS Zeit 1935/1936 aus der Reichshauptstadt Berlin. Das AEG Magnetbandgerät "Magnetophon" und das Fernsehen waren bereits erfunden, und die 36. Olympiade warf ihre Schatten voraus. Die Arisierung und die Jundenverfolgung waren in vollem Gange sowie auch die heimliche Aufrüstung von Heer, Marine und Luftwaffe. (Dieses Heft wurde gescannt und überarbeitet im Jan. 2016 von Gert Redlich.)

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Das waren und sind die glaubwürdigen Heftseiten

Auf den Heftseiten 16 bis 19 wird jetzt die heile Welt von 1935 dargestellt. Alles davon ist glaubwürdig und soll so das Hinterfragen der anderen Seiten unterdrücken. "Seht doch, das stimmt doch alles" - und der Führer ist immer dabei.

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Heftseite 18/19 - Die schöne heile Welt der Deutschen "Was 1935 in Mode kam"


Die einleitenden Worte des Herausgebers :

Unerschöpflich ist der Wunsch der Frauen sich zu schmücken, und das ist gut so, denn er schafft Hunderttausenden von Volksgenossen Beschäftigung und Brot. Unerschöpflich ist die Phantasie der Modekünstler zum Nutzen einer großen arbeitschaffenden Industrie.

Der Wandel der Mode ist der Grund-egriff des Mode-Geschehens an sich, nie ruhend, immer bemüht, neue hübsche Dinge zu ersinnen. Die schmale Linie der Abendkleideg wechselte ab mit weiter glockig geschnittener Fülle der Taftkleider. Tupfen, Karos und Margueriten belebten die sommerlichen Stoffe, schwere schillernde Samt- und Taftgewebe brachte die Herbst- und Wintermode.

Der Überblick dieses Jahres  zeigt uns, daß es neben vielen originellen, nicht immer verwendbaren modischen Einfällen viel schöne und tragbare Modelle gab.


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Auf dem grünen Rasen . . . Mannequins zeigten Frühjahrsmodelle auf dem Moderennen in Hoppegarten.


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Im Schein der Herbstsonne. Berliner Firmen zeigten ihre Herbstmoden auf einem Moderennen.


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,,Der Hut aus Glas« war die große Frühjahrsüberraschung. Durchsichtiges Eellophanstroh ist das Material.


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Der Zopf, wie ein Diadem um den Kopf gelegt, wurde große Mode.


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Das indische Kopftuch wurde von den Modeschöpfern zu vielen Abendkleidern gezeigt, aber wurde es wirklich getragen ?


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Sandalen, die die Zehen sehen lassen, trug man nicht nur am Strand, sondern auch aus- Gold- und Silberleder zum Abendkleid.
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Bild 7 - Punkte stark gefragt.  Das Frühjahr brachte die große Tupfenmode. Dunkle Stoffe mit großen weißen Punkten erfreuten sich besonderer Beliebtheit.
Bild 8 - Die klassische Einfachheit der griechischen Gewänder brachte eine neue Linie am Abendkleid.
Bild 9 - Die Renaissancemode stand Pate bei Entwürfen zu Herbst- und Winterkleidern des Jahres.

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Die Welt ist oder schien bis hierher noch in Ordnung -
jedenfalls um 1935 bis etwa Anfang 1938

Für die ganzen Moden braucht man edle feine Stoffe. Doch daran mangelte es in 1935 schon ganz deutlich. Wie mir von meiner Mutter zu Lebzeiten noch erzählt wurde, hatte Ihr Vater - unser Berliner Opa Eduard, ein Schneidermeister, bereits 1936 kleinere Probleme, den edlen Anzugsstoff für die hochwertigen Geschäfts-Anzüge der feinen Herren einzukaufen. Das verschlechterte sich bis zum Jahr 1939 immer weiter.
Hinzufügend erzählte mir meine Mutter auch davon, daß es im kalten Winter 1938 in ganz Berlin keine Wolldecken - oder Decken überhaupt - zu kaufen gab. Wie sah es da erst auf dem Lande aus. Die Parallelen zu den Stadt-Land Unterschieden in der Ostzone - spätere DDR - waren im Rückblick zu offensichtlich.

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