Wie war das mit der Wahrheit, den Nazis in den Verwaltungen
Als Konrad Adenauer im Sept 1949 mit der CDU Mehrheit zum Bundeskanzler gewählt wurde, stellte er als Kanzler eine größere Anzahl "belasteter NS-Funktionäre" in den Ministerien ein.
Der Aufschrei war dann riesig, als das noch junge SPD nahe Wochen-Magazin "Der Spiegel" (gegründet im Jan. 1947) daraus eine Enthüllngsgeschichte machte und publikumswirksam populistisch die Titelgeschichte präsentierte.
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Der nicht aus der Ruhe zu bringende und dazu schlagfertige Kanzler stand zu seiner Entscheidung und argumentierte damals :
"Die" wissen, daß "wir" es wissen und "wir" wissen, daß "die" wissen, daß wir das wissen. Und solange "die" genau das machen, was ich vorgebe und sich jetzt an unser Grundgesetz halten, habe ich damit keine Pobleme. Ich brauche jetzt schnellstmöglich eine funktionierende Regierung und eine funktionierende Verwaltung.
Damit war das Thema in der Bundesrepublik offiziell bekannt und und abgehakt.
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Auch Max Grundig stellte die "belasteten" Ingenieure ein
Max Grundig wurde wegen seines erstaunlich steilen Aufstigs bewundert, beneidet und diffamiert, natürlich auch vom Spiegel. Und auch Grundig sagte sich, er brauche jetzt die Fähigsten für seine progressiven Gedanken und er hatte gigantischen Erfolg. Die ehemals im NS-Wirtschaftssystem eingebundenen Fachleute standen den Rest ihres Berufslebens loyal zum Chef.
In der russich besetzten Ostzone war das Thema "tabu".
Nach ausfürlicher Recherche kommt man zu dem Schluß, diese Menschen sind weggezaubert, also einfach nicht da. Oder die bekannteren Namen - selbst in der Marionetten-Regierung Ost vom "strenggläubigen" Kommunisten Walter Ulbricht - haben einfach keine Vergangenheit. - Das habe ich übrigens auch von einigen in Westdeutschland sehr bekannten Namen herausgefunden. Zum Beispiel bei dem Chefredaktuer der HÖRZU, Eduard Rhein, ist der Abschnitt von etwa 1939 bis 1945 irgendwie weg, ausgeblendet. Von dem Ministerpräsident Kiesinger gibt es da noch ganz andere Geschichten, die irgenwann herauskamen.
Doch ein Team von West-Juristen hatte sich 1964/1965 dieser Aufgabe angenommen - zu recherchieren
und es kamen ganz viele Namen ans Tageslicht, die in der Hitlerzeit früh auf den Nazi-Zug aufgesprungen waren oder ewas später emporgeklommen waren.
Und es kommen sehr viele Doktoren und Professoren vor, die im Arbeiter und Bauernstaat doch unter der Decke gehalten werden sollten. Also damit wurde dennoch erstmal geprozzt.
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