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Vorwort zu : Heinz Frick und der Berliner Gloria Palast (1985)

Der Titel der Biografie heißt zwar "Mein Gloria Palast", doch es ist außer der persönlichen Biographie eher eine echte Zeitzeugen-Geschichte und eine Erinnerung an politische und kulturelle Ereignisse während eines ganzen Lebens - inklusive zweier Weltkriege.

Gleich beim ersten Lesen des Buches von Heinz Frick fällt auf, ein wunderbarer sauberer "hochdeutscher" Sprachge- brauch und eine sehr angenehme "lesefreundliche" Ausdrucksweise machen beim Lesen richtig Spaß und es kommt überhaupt keine Langeweile auf. Als Kino-Mensch kann man das Buch durchaus in einem Rutsch (also in einer Nacht) durchlesen.

Weiterhin schreibt er viel über seine ganz persönlichen Erlebnisse im dritten Reich von 1933 bis 1945 und später in der neuen von den Russen besetzten "Ostzone" Deutschlands von 1945 bis 1956 - wertneutral und relativ objektiv ohne böse oder auch verklärende Ausrutscher - , wie er das alles im Rückblick wirklich erlebt hatte.

Und weiterhin kommen eine Menge zeitgeschichtliche Informationen und Ereignisse nicht nur aus dem Film- und Kinobereich vor, die aufgehoben werden sollten.

Kurt Heinz Frick wurde 1910 geboren und ist am 14.06.1997 in Schneizlreuth verstorben. Er war seit früher Jugend sehr krank und hatte es dennoch geschafft, mit 73 Jahren alles - sein ganzes Leben - nochmal aufzuschreiben. Unseres Wissens nach hatte er keine Nachkommen.

Übrigens, der ehemalige Gründer und langjährige Chefredakteur der "HÖRZU" hatte das mit seinen 91 Jahren auch nochmal aufgeschrieben.

Hinzugefügte Ergänzungen und Kommentare und Links

Der jüngere "nicht-Kino-affine" Leser wird bei so manchen Absätzen leicht verwirrt vor den vielen Fach-Informationen sitzen, zu denen er überhaupt keinen Bezug hat ...... und vielleicht den Faden verlieren und/oder nichts mehr verstehen ..... und dann aufhören. -

Das wäre sehr schade. - So habe ich an vielen Stellen die zugehörigen Jahreszahlen, die Bezeichnungen und Namen und die Ereignisse deutlich in zusätzlichen Überschriften hervorgehoben.

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Hier beginnt das Buch von Heinz Frick :

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MEIN GLORIA PALAST - Das Kino vom Kurfürstendamm

Der Titel des Buches
Berlin um 1900
Berlin um 1936
Berlin im April 1945
Berlin 2008

Den treuen Stammgästen des Hauses und seinen Millionen von Besuchern in Verehrung und Dankbarkeit gewidmet - Kurt Heinz Frick - 1986.

Einleitung :
Ein Menschenleben - eng verbunden mit einem der schönsten und wichtigsten deutschen Premierenkinos - dem Berliner Gloria-Palast. Heinz Frick erzählt in seinem Buch nicht nur die Geschichte seines Lebens, sondern auch eine Kulturgeschichte des Kinos.

Farbig und mit urbanem Humor bringt er Pointen aus der Kaiserzeit, der Weimarer Republik, dem »Tertium Imperium« und der geteilten Stadt.

1910 in Berlin geboren, erlebte er als Jugendlicher die aufregenden Goldenen Zwanziger Jahre in der Weltstadt, die damals eine der wichtigsten Städte für den Film überhaupt war.

Nach verschiedenen Umwegen über eine Buchhandlung und die Deutsch-Atlantische-Telegraphengesellschaft, trat Heinz Frick 1933 dem Gloria-Palast bei, dem nobelsten Kino der Ufa, als Billet-Kontrolleur (heute sagt man Platzanweiser).


Das Schicksal des repräsentativen Lichtspieltheaters steht im Mittelpunkt dieser nicht alltäglichen Biographie.

Das 1895 erbaute »Romanische Haus« wurde 1926 als Kino umgebaut.

Der Gloria-Palast beschäftigte 60 Mitarbeiter, bot 1.200 Plätze und verfügte über eine Orgel, einen Rundhorizont, einen Wolkenapparat und einen Orchesterraum für 40 Musiker.

Heinz Frick trug als Kontrolleur eine maßgeschneiderte Livree; er hatte das Glück seine Liebhaberei (Kinogehen) zu seinem Beruf machen zu können. Er blieb dem Gloria-Palast, bald als Theaterleiter, über vierzig Jahre verbunden.

In dieser Tätigkeit verfolgte er die Karriere vieler großer Stars und die Erfolge weltberühmter Filme. Er vermittelt uns mit seinem Buch etwas vom Pulsschlag und Rhythmus einer bewegten Zeit.
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Das Romanische Haus - Urgebäude im Urzustand
Dann ab 1924 mit einem großen Kino-Saal
Wer Wind säht, wird Sturm ernten
Der Gloriapalast im November 1943
Der Gloriapalast 1946
das wars dann
Der neue GloriaPalast 1956

Die Geschichte des "Titel-Kinos" in Kurzform

Die Herren Lessing und Bremer bauten 1924/25 am damaligen Auguste-Viktoria-Platz (heute Breitscheidplatz ), Kurfürsten- damm 10-10a (Ecke Kantstraße 167) im 1894-96 von Franz Schwechten gebauten ersten Romanischen Haus ein Kino-Saal.

In diesem "Romanischen Haus" in neobraockem Stil mit heute unvorstellbarer Prachtentfaltung im ersten bis dritten Geschoss über den Restaurationsräumen des Café Trumpf im Innenhof des Gebäudes entstand das Luxuskino Gloria-Palast.

Die romanische Fassade des Gebäudes stand (damals bereits) unter Denkmalschutz und musste erhalten bleiben. Deshalb wurde es für den Gloria-Palast entkernt und komplett umgebaut.

So entstanden sieben Treppenhäuser, drei Aufzüge, ein verspiegelter Wintergarten, ein Konversations- und ein Schreibzimmer, mehrere Wandelgänge mit Garderoben und Buffets, Kristalllüster, Marmorstufen, seidenbespannte Wände etc. und der große Kinosaal für ca. 1.200 Zuschauer von nahezu quadratischem Grundriss sowie eine um zehn Meter auskragendem Rang und eine Flachkuppel.

Das Kino wurde 1926 mit einer Pantomime von Frank Wedekind und Murnaus Molière-Verfilmung “Tartüff” vor geladenen Gästen eröffnet.

1930 wurde ‘Sous les Toits de Paris’ von René Clair gespielt, am 1. April 1930 der “Blaue Engel” mit Marlene Dietrich uraufgeführt.

1943 wurde das Kino durch einen Bombenangriff nahezu völig zerstört. Nach dem Ende des Krieges, aber erst 1953, wurde neben dem alten Grundstück, das nicht mehr bebaut wurde, der neue Gloria-Palast errichtet.

Die neue Adresse war Kurfürstendamm 12-13.
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Das Ende des "GLORIA-PALASTs"

Das Kino wurde 1998 geschlossen zugunsten eines großen Bekleidungsgeschäftes.

Die Gloria-Galerie, Kurfürstendamm 12/14/15 wurde im Juli 2006 für 85 Mio EUR an den englischen Investor Dawnay Day Trevira Funds verkauft.

Mehr als die Hälfte des Wohn und Geschäftshauses wird/wurde von Einzelhandel und Gastronomie genutzt, darunter Hallhuber, Benetton und Marché.
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Heinz Frick erzählt hier chronologisch die Stationen seiner Biografie und die seines Lebens. Es sind über 150 Seiten mit vielen Bildern und vielen Erlebnissen.

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