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Hier stehen die Messe- bzw. Veranstalter "Informationen".

Im Unterschied zu unseren überwiegend selbst formulierten Artikeln und Kommentaren sind das die vorauseilenden Lobeshymnen der Redakteure und Pressemenschen sowie der Messe-Ausrichter, der Messegesellschaften und der Veranstalter. Allermeist basieren die auf den vorab verteilten Presse- Informationen der Hersteller oder der Vertriebsfirmen. Nur die wenigsten dieser Lobeshymnen waren "wahr" bzw. hatten sich wirklich erfüllt.
Die Fachblätter und Magazine waren meist (finanziell) darauf angewiesen, solche Artikel unkommentiert zu veröffentlichen, weil da allermeist auch sogenannte "flankierende Anzeigen" (hinzu) geschaltet wurden. Über diese selbstverständlich erfundenen nebulösen ("das gabs doch gar nicht") Zusammenhänge gibt es ausführliche Seiten im Hifi-Museum, weil es dort ganz besonders offensichtlich wurde, wie "das Spiel" funktioniert.

Und: wir sollten unterscheiden zwischen "Zeilen" und "Linien"

Es fällt immer wieder auf, daß selbst gestandene Fach-Redakteure und Fach-Autoren diese beiden Begriffe allzuoft verwechseln, vertauschen oder ungeschickt benutzen. Viele PAL- Kameras konnten trotz nomineller 625 Zeilen nur echte 450 Linien aufnehmen und auch darstellen. Gleiches gilt für Videorecorder, Monitoren und Fernseher aller Hersteller. In den gesamten englisch sprachigen Publikationen sind es die verwechselbaren "lines" (und ab und zu die TV-lines) und man muß Nachsicht walten lassen. "Sie" unterscheiden das ganz selten.

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Das 7. Fernsehsymposium Montreux 21. bis 27. Mai 1971

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Montreux-Bericht Teil 2

aus FERNSEH- UND KINO-TECHNIK 1971 Nr. 7 von : Oberingenieur Ing. (grad.) Erich Alter ist Leiter der Abteilung Fernseh-Meßtechnik beim Sender Freies Berlin.
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Einleitung und Vorwort

Seit dem ersten Fernsehsymposium in Montreux im Jahre 1961 ist dieser wohl wichtigsten europäischen Vortragsveranstaltung auf dem Gebiet des Fernsehens eine technische Ausstellung angegliedert, auf der die Industrie ihre neuesten Erzeugnisse vorstellt.

Während in den ersten Jahren nur wenige Hersteller von dieser Möglichkeit Gebrauch machten, ist die Ausstellerzahl bei den letzten Symposien sprunghaft gestiegen.

Die Ausstellungsfläche mußte von Symposium zu Symposium erweitert werden und erreichte in diesem Jahr 4.500m2; auf ihr stellten 63 Firmen aus 14 Ländern ihre Erzeugnisse vor.

Etwa 75% der Aussteller kamen aus England, den USA, der Schweiz und aus Deutschland. Drei Hersteller waren aus Japan angereist. Der einzige Aussteller aus dem Ostblock kam aus Budapest.

Die ausgestellten Geräte hatten einen Gesamtwert von 260 Mill. sFr. (etwa 230 Mill. DM) und wurden von 700 Personen vorgeführt. Die Ausstellung ist damit die bedeutendste internationale Leistungsschau für professionelle Geräte der Fernseh-Studio- und -Sendetechnik.
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Allgemeiner Überblick und Eindruck

In diesem Jahr waren kaum noch Geräte für das Schwarz-Weiß-Fernsehen ausgestellt, und auch die Gerate und Anlagen für Technisches Fernsehen, Ausbildung, Werbung und Forschung waren diesmal zum überwiegenden Teil £ür Farbbetrieb ausgelegt.

Die Farbkameras für den Fernsehstudiobetrieb sind kleiner geworden und enthalten als Aufnahmeröhren ausschließlich drei Plumbicons; Vier-Röhren-Farbkameras sind wieder vom Markt verschwunden.

Farbkameras

Zehn Aussteller zeigten Farbkameras:
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  1. Ampex,
  2. EMI,
  3. Fernseh GmbH,
  4. IVC,
  5. Marconi,
  6. Philips,
  7. RCA,
  8. Shibaden,
  9. Sony und
  10. Thomson-CSF.

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Die für den Fernsehstudiobetrieb geeigneten Kameras enthalten noch fast alle das 30mm-Plumbicon. Der von Fachleuten vorausgesagte Durchbruch zum l"-Plumbicon ist bis jetzt ausgeblieben. Lediglich Philips stellte mit der „LDK 5" eine Studiokamera mit l"-Plumbicons vor.
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Das Triaxkabel

Das dicke und teure Kamerakabel soll nun endgültig verschwinden. Fast alle Hersteller führten Kameras mit dünnerem Kamerakabel vor. Einige Aussteller zeigten Kameras, bei denen ein zusätzlich abgeschirmtes Koaxialkabel, ein sogenanntes Triaxkabel, die Verbindung zum Kamerakopf herstellt.

Gleichzeitig wird die maximale Kabellänge immer größer. Statt der vor einigen Jahren zulässigen 300 oder 500 Meter findet man jetzt Längen von 800 Metern, einer Meile und sogar zwei Kilometern.

MAZ-Anlagen

Bei den MAZ-Anlagen rückt die rechnergesteuerte Schneidetechnik immer mehr in den Vordergrund. Die Maschinen selbst haben hierfür kurze Hochlaufzeiten und Einrichtungen für die Aufzeichnung und die Wiedergabe der Bildidentifikation nach Stunden, Minuten, Sekunden und Vollbildern in der Merkspur erhalten.

An den semiprofessionellen Schrägspurgeräten geht die Entwicklung zur größeren Zeitstabilität und zur größeren Bandbreite des wiedergegebenen Signals, um die Farbwiedergabe zu verbessern.

Sendekontrolle und Sendeabwicklung mit Computern

In die Sendekontrolle bei Hörfunk und Fernsehen zieht der Kleincomputer ein, um Schalt-, Start- und Uberblendfunk-tionen exakt auszuführen. In ihrem Gefolge kommen Dateneingabe- und Datenausgabegeräte und Zeichengeneratoren für Schrifteinblendungen.
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Die Aussteller :

Der Umfang der Ausstellung erlaubt keine lückenlose Beschreibung. Der Berichterstatter muß sich deshalb auf Geräte beschränken, die ihm selbst interessant erschienen. Eine subjektive Betrachtungsweise ist deshalb unvermeidbar.
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P. Albrecht

Die Firma P. Albrecht führte ihr Color-Spot-Photometer vor. Bei diesem Gerät wird ein anvisierter kleiner Fleck in der Szene eines Farbstudios über das Objektiv in einem Lichtteiler in die drei Farben Rot, Grün und Blau zerlegt, und mit Photodioden werden die drei Farbanteile gemessen. Ein Wahlschalter schaltet entweder die Einzelmeßwerte oder den über eine Matrix gebildeten Wert für Y auf ein Instrument. Der Zeigerausschlag wird schließlich in das Okular gespiegelt (s. a. Rundfunktechnische Mitteilungen, Heft 2/1970, S. 85-92).

Außerdem wurden ein FBAS-Farbkorrekturgerät nach IRT und ein Farbbalkengenerator ausgestellt, die beide in Doppelkassetten Bauart Fernsefi GmbH eingebaut sind.

Zusätzlich sah man einen X-Y-Schreiber und einen digitalen Videoanalysator nach IRT. Letzterer kann an beliebigen Stellen des Bildsignals, auch am Weißimpuls und an den Treppenstufen der Prüfzeile, die Signalgröße mit hoher Genauigkeit messen.

An Helical-Recordern, einer Ampex „7003" und einer IVC „601", wurde der von Albrecht gebaute FAM-Zusatz demonstriert, mit dessen Hilfe auf diesen Maschinen Farbsignale aufgezeichnet und mit beachtenswerter Qualität abgespielt werden können.
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Ampex und die „AVR 1"

Ampex zeigte auf seinem Stand den im vorigen Jahr auf der NAB-Schau in Chikago zum erstenmal vorgestellten und gegenüber den Vorgängertypen völlig neugestalteten Videotape-Recorder „AVR 1".

Diese Maschine, bei der für den Bandtransport zwei Vakuumkammern und ein Vakuumcapstan verwendet werden und bei der das Videoband an der Schichtseite nur von den Köpfen berührt wird, hat eine sehr kurze Hochlaufzeit.

In Verbindung mit der neuentwickelten Laufzeitkette (Buffer), die jetzt einen Regelbereich von ±32us hat, liefert die Maschine im ungünstigsten Fall 350ms nach dem Start ein sendefähiges und halbbildrichtig verkoppeltes PAL-Signal.

Die Spieldauer wurde auf 120min erhöht, und die Wahl zwischen Highband- und Lowband-betrieb sowie Schwarz-Weiß und Farbe wird automatisch durchgeführt. Die Normumschaltung von 625 auf 525 Zeilen und die Umschaltung von PAL auf NTSC oder Secam erfolgt durch Knopfdruck.
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Schnittbearbeitungsgerät Ampex „RA 4000"

Diese Maschine und ihr ebenfalls ausgestellter Vorgängertyp „VR 2000B" waren an den Random Access Tape Programmer „RA 4000" angeschlossen, mit dem - wie schon vor zwei Jahren - die rechnergesteuerte Schnittbearbeitung demonstriert wurde.

Das Gerät erlaubt den Anschluß von maximal sechs Laufwerken. Es verwendet für die Bearbeitung den auf die Merkspur aufgezeichneten Timecode. Der eingebaute Rechner vergleicht den wiedergegebenen Zeitcode der einzelnen Laufwerke, errechnet den Versatz und schiebt die Laufwerke entsprechend nach, bis die Differenz dem vom Rechner ermittelten Wert entspricht.

Im Schnittmoment haben dann die Timecodes der einzelnen Laufwerke die vorher eingegebenen Zeitwerte nach Stunden, Minuten, Sekunden und Vollbildern erreicht, und der Schnitt kann simuliert oder durchgeführt werden.
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Weitere Ampex Geräte

Außerdem sah man einen Videorecorder mit geringeren Abmessungen für den Einbau im Übertragungswagen unter der Bezeichnung „Compact VR 1200".

An Helical-Recordern hatte Ampex die „VR 5103 E", die farbtüchtige „VR 7003 H" und die neue „VPR 7903" ausgestellt.

Letztere wurde aus der „VR 7803" entwickelt und kann aufgezeichnete PAL- und Secam-Signale mit guter Qualität und geringem Moire wiedergeben. Mit der neuentwickelten Servosteuerung wird eine Stabilität des wiedergegebenen Signals von ± 0,5us erreicht.

Für den audiovisuellen Bereich ist das tragbare Kassettengerät „Instavideo" für 1/2"-Videoband bestimmt. Es wiegt mit Batterien 7,3 kp, und die Aufzeichnungsdauer für eine Kassette beträgt 30 Minuten.

Auch das Plattenspeichergerät „HS 100" wurde wieder demonstriert, mit dem man aus fortlaufendem Programm 36 Sekunden lang aufzeichnen und die gespeicherten Bilder als Standbild oder mit beliebig veränderbarer Zeitlupe vorwärts oder rückwärts wiedergeben kann.

Für Vielfach-Tonaufnahmen wurde der Audio-Recorder „MM 1000" ausgestellt. Er enthält das von den Videorecordern „VR 1000" bekannte horizontale Laufwerk. Auf dem 2"-Band können je nach Ausstattung mit Aufsprech- und Wiedergabeverstärkern und entsprechenden Vielfachköpfen 8, 16 oder sogar 24 (analoge) Spuren aufgezeichnet werden.
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Die Ampex Farbkamera „BC 230"

Auf dem Ampex-Stand war ein kleines Studio eingerichtet, in dem die mit 30mm-Plumbicons bestückte Farbkamera „BC 230" demonstriert wurde. Die Kamera soll im Hinblick auf die Farbdeckung sehr stabil sein.

Für 1000 Betriebsstunden nannte man als maximale Abweichung in der Bildmitte 40ns, an den Rändern 80ns und in den Ecken 160ns.
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British Aircraft Corporation und Intelsat IV

Die British Aircraft Corporation stellte ein Modell des Intelsat IV in halber Größe aus. Vor zwei Jahren hatte man schon einmal ein Modell dieses gewaltigen Nachrichtensatelliten ausgestellt, damals sogar in natürlicher Größe. Er war von der Hughes Aircraft Company in die Eingangshalle des Casinos gestellt worden und reichte über zwei Geschosse. Das neue Modell gab einen guten Einblick in das Innere und damit in die Funktionsweise des Satelliten.

Die BAC, größter ausländischer Partner von Hughes, wird mehrere dieser Satelliten in ihrem Werk in Bristol herstellen.
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Eine Farbfernsehkamera „2005" von EMI

Die englische Firma BMI zeigte die neue Farbfernsehkamera „2005", Bildmisch- und Schaltgeräte, die tragbare volltransistorisierte Fernseh-Richtfunkstrecke für das 7-GHz-Band „ML 7 a" sowie Video- und Tonbänder.

Aus der Vier-Röhren-Farbkamera „2001" ist die Drei-Röhren-Plumbicon-Kamera „2005" entwickelt worden. Sie ist mit einer automatischen Einrichtung ausgerüstet, die die horizontale und vertikale Lage der Raster dauernd auf beste Konvergenz nachregelt. Außerdem hat diese Kamera zusätzliche Ausgänge für die unverarbeiteten Farbsignale.
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Die Fernseh GmbH und die Kameras

Die Fernseh GmbH hatte im Casinogarten einen eigenen Ausstellungspavillion mit kleinem Studio errichtet. Dort zeigte sie ihr Fertigungsprogramm an Farbkameras.

Die vor zwei Jahren in Montreux neu vorgestellte Kamera „KCU" ist weiter verbessert worden und trägt jetzt die Bezeichnung „KCU/B".

Die beiden neuen Zusatzeinrichtungen „Autoregist" und „Autocolor" ermöglichen die automatische Einstellung der Rasterdeckung beziehungsweise der exakten Schwarz-Weiß-Balance in den Verstärkerkanälen. Zur Verbesserung des Störabstands der Kamera hat die Aperturkorrektur ein Kammfilter erhalten.

Neu ist die „KCS", eine Studiokamera mit 30mm-Plumbicons, jedoch ohne Sucher und ohne Kommandoeinrichtung. Sie ist vorzugsweise geeignet für Betrieb mit ferngesteuertem Schwenk- und Neigekopf.

Außerdem wurde die neue leichte Reportagekamera „KPC" vorgeführt. Sie ist mit l"-Plumbicons bestückt und in erster Linie für das Technische Fernsehen bestimmt. Der Kamerakopf wiegt ohne Sucher 10 kp, ist aber auch mit Sucher lieferbar. Vervollständigt wird das Angebot an Farbkameras durch die „TCC", eine Kompaktkamera mit 10 kp Gewicht. Sie ist mit drei Proxiconröhren hoher Lichtempfindlichkeit der Fernseh GmbH ausgerüstet, kann aber auch mit Plumbicons bestückt werden.

Die Fernseh GmbH und die Filmabtaster

Die Lichtpunktabtaster für Farbfilm sind weiter verbessert worden. Man sah einen 35mm-Abtaster mit der neuen Yttriumröhre von 100 mm Durchmesser. Die Verbesserung des Störabstands durch den Gewinn im Rot- und im Blaubereich wurde für das Gesamtsignal mit 2... 3 dB angegeben.

Der 16mm-Abtaster mit Schnellschaltwerk wurde ebenfalls mit der neuen Yttriumröhre vorgeführt. Der Durchmesser der hier benutzten Abtaströhre wurde auf 130mm erhöht und die Abbildung der Schirmstruktur durch eine Kompensationsschaltung verringert. Der Störabstand wurde dadurch bei y = 0,4 unbewertet auf 45dB und bewertet auf 55dB verbessert. Der Verstärkerzug hat jetzt 4 Kanäle, wodurch sich in erster Linie die Bedienung vereinfacht.

Der Abtaster ist mit einem neuen servogesteuerten Antriebsmotor ausgerüstet, so daß der Hochlauf jetzt noch schneller geworden ist. Die Servosteuerung kann direkt von den V-Impulsen synchronisiert werden; damit wird ein Synchronumrichter überflüssig. Außerdem kann der Abtaster mit zwei verschiedenen Zeitlupengeschwindigkeiten arbeiten. Als drittes Gerät wurde ein Speicherabtaster für 16mm-Filme vorgeführt, der mit einer etwas vereinfachten Kamera der Baureihe „KCU" bestückt ist.
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Die Fernseh GmbH und die MAZ-Anlage „BCM 40"

Die MAZ-Anlage „BCM 40" in wesentlich verbesserter Ausführung trägt jetzt die Typenbezeichnung „BCM 40 C". Der Bandantrieb ist völlig neu gestaltet. Der Einbau von zwei Vakuumkammern und eines Vakuumcapstans ergab einen Bandtransport, bei dem das Band auf der Schichtseite nur noch von den Video- und den Tonköpfen berührt wird. Das Servosystem ist neu entwickelt und der Zeitfehlerausgleicher auf ±5us erweitert worden.

Alle Maßnahmen zusammen ermöglichen es, daß jetzt ein PAL-Signal 0,5s nach dem Start sendefähig und halbbildrichtig verkoppelt zur Verfügung steht. Die Rangiergeschwindigkeit läßt sich stufenlos bis zur 30fachen Abspielgeschwindigkeit einstellen, und die maximale Spieldauer beträgt jetzt 120 Minuten. Der eingebaute Tapetimer läßt sich wahlweise von der Capstanrolle oder vom Timecode der Merkspur des Videobands ansteuern.

Für die rechnergesteuerte Schnittbearbeitung wurde der Time-Code- Editing-Programmer entwickelt. Das ausgestellte Gerät war für den Anschluß von drei Laufwerken ausgelegt; es soll aber demnächst auf sechs erweitert werden.
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Der automatische Sendeablauf bei der Fese

Im Studio der Fernseh-GmbH demonstrierte man einen automatischen Sendeablauf, an dem die schon beschriebenen Bildgeber beteiligt waren.

Er wurde gesteuert durch den Rechner „pdp 11" von Digital mit einer Speicherkapazität von 8 K und 16 bit Wortlänge. Die Eingabe erfolgte mittels Lochkarten oder direkt über eine Tastatur. Ein Fernschreiber druckt das Sendeprotokoll, kann aber auch zur Dateneingabe benutzt werden. Der Sendeablauf wurde mittels eines Zeichengenerators auf Monitoren abgebildet und zur besseren Demonstration in das Sendebild eingeblendet.

Die Anlage war für 16 Bild- und 16 Toneingänge ausgelegt. Die Bedienelemente der automatischen Sendekontroile sind in einer neuen Modulbauweise mit dem Rastermaß 40mm x 40mm ausgeführt. Neben dem Pavillon konnte ein Klein-Ubertragungswagen mit zwei Farbkameras „KCU" besichtigt werden.
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Intertec S. A. und der Chiron Graphics I Character Generator

Intertec S. A. zeigte den Chiron Graphics I Character Generator der amerikanischen Firma Systems Resources Corporation.

Die erzeugten Schriftzeichen sind 22 Zeilen hoch und 18 Matrixpunkte breit. Die Signale werden in den Zeilen der beiden Halbbilder so erzeugt, daß nicht die bekannte eckige „Computerschrift", sondern ein klares, scharfes, gut geformtes und leicht lesbares Schriftbild entsteht.

Der Generator ist auf Wunsch auch mit den Umlauten ä, ö und ü erhältlich. Einzelne Wörter oder Schriftzeichen lassen sich rot, grün, blau, gelb, magenta oder cyan einfärben. Überschriften oder Einzelwörter werden automatisch zentriert.

Der Text kann über den Bildschirm vertikal gerollt oder horizontal geschoben werden. Zu der Einrichtung ist die Magnetbandsdlleifc „Vidiloop 800" lieferbar, auf der sich 800 Schrifteinblendungen speichern und mit einem Adressiergerät beliebig und schnell wieder abrufen lassen. Bei Sportübertragungen ist es damit möglich, die Nummern der einzelnen Sportler als Adresse für die Magnetbandschloife zu verwenden und unter dieser Adresse den Namen des Sportlers abzuspeichern.

Die Einblendung des Namens in das Sendebild erfolgt dann durch das Eintasten der Nummer am Adressiergerät.

Intertec demonstrierte außerdem eine von "The Grass Valley Group, Inc." gebaute automatische Sendeabwicklung, die mit dem Rechner „pdp 8" von Digital bestückt ist. Die Eingabe der Daten erfolgt vom Fernschreiber oder vom Datensichtgerät. Die Anlage hat 20 Eingänge für Bildsignale und 30 Eingänge für Ton.

Die Kreuzschienen für Video und Ton sind aus den gleichen Kreuzschienenelementen 10 : 1 auf sehr kleinem Raum zusammengebaut. Die Durchschaltung am Kreuzungspunkt führt ein integrierter Baustein durch.

Die Übersprechdämpfung auf der Videoseite wurde mit 65 dB angegeben. Zur Demonstration eines Sendcablaufs waren kleine modellmäßige MAZ-Maschinen und Filmabtaster montiert, deren Spulen sich bei Ansteuerung in Bewegung setzten.
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International Video Corporation (IVC)

Die International Video Corporation IVC zeigte auf ihrem Stand die mit drei Plumbicons bestückte Farbfernsehkamera „301 A" sowie die Helical-Recorder „601" und „871". Außerdem wurde das Spitzengerät dieser Firma, der Helical-Recorder „900", in drei verschiedenen Ausführungen vorgeführt: als Tischgerät mit waagerechtem Bandtransport, als Gestellgerät mit senkrechtem Laufwerk und als Konsolgerät mit wiederum waagerechtem Bandtransport und zusätzlich eingebautem Time-Base-Corrector.

Der Hersteller gibt an, daß durch das TBC Korrekturgerät die Zeitstabilität des wiedergegebenen Signals so verbessert wird, daß es auf Vierkopf-Studiorecorder überspielt und damit weiterverarbeitet und normgerecht gesendet werden kann.
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Kudelski S. A.

Kudelski S. A. stellte neben ihrer in allen Funkhäusern bekannten „Nagra IV" ein neues sehr kleines Magnettongerät unter der Bezeichnung „Nagra SN" vor. Das Interessanteste an diesem Gerät sind zweifellos die Abmessungen: Es ist 147mm lang, 100mm breit, 26mm dick und wiegt mit Batterien und Tonband nur 574 Gramm. Das verwendete Band ist 3,81mm breit und entspricht damit den Kassetten-Tonbändern. Das Gerät hat die drei Bandgeschwindigkeiten 9,5, 4,8 und 2,4 cm/s. Bei 25um Banddicke und höchster Bandgeschwindigkeit beträgt die maximale Aufnahmedauer 27 Minuten, bei einer Banddicke von 12,5um und langsamster Bandgeschwindigkeit 216 Minuten.

Ein Batteriesatz reicht für mindestens 7 Stunden Betrieb. Der Frequenzgang wird vom Hersteller bei ±2 dB Abweichung und externer Wiedergabekorrektur bei 9,5 cm/s mit 80 ... 15 000 Hz angegeben. Der Störabstand, gemessen mit Bewertungsfilter ASAA, soll 60 dB und die Tonhöhenschwankung ±0,1 "/o betragen. Der Temperaturbereich wurde mit —55 ... + 71 °C angegeben, wird aber in der Praxis durch die Funktionsfähigkeit der Batterien eingeengt. Das Gerät hat einen Mikrophoneingang und erlaubt den Anschluß eines Quarzgenerators. Die Schaltung ist auf sieben einsteckbaren Platinen untergebracht und enthält insgesamt 63 Siliziumtransistoren.
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Marconi Company Ltd.

The Marconi Company Ltd. hatte auf ihrem Stand ein kleines Studio eingerichtet und demonstrierte dort die neue Farbkamera „Mark VIII". Der Kamerakopf ist mit drei 30mm-Aufnahmeröhren bestückt und wiegt ohne Optik und ohne Sucher nur 28 kp. Als Aufnahmeröhren können sowohl die Plumbicons von Philips als auch die mit Leddicon bezeichneten Bleioxidröhren von English Electric verwendet werden.

Das Kamerakabel ist 12mm dick und typgleich mit dem Kabel, das für die Schwarz-Weiß-Kamera „Mark IV" benutzt wird. Die maximal zulässige Länge wurde mit 910 m angegeben.

Die Besonderheit dieser Kamera liegt darin, daß sie für die Abgleicharbeiten, das sogenannte Line-up, einen Minicomputer verwendet. Durch Knopfdruck am Bedienplatz oder am Kameraverstärker wird der automatische Abgleich ausgelöst. Zuerst wird ein eingebautes Testdia in den Strahlengang gebracht und auf die drei Aufnahmeröhren projiziert. Dann wird die Verstärkung des Rot- und des Blau-Kanals an den Grün-Kanal angepaßt. Als nächster Schritt erfolgt die automatische Strahlausrichtung, und schließlich wird die Konvergenz abgeglichen, indem Breite, Höhe, Drehung, Skew, horizontale und vertikale Lage und horizontale Linearilät des roten und des blauen Rasters an das grüne Abtastraster angepaßt werden.

Der automatische Abgleich dauert bei täglichem Betrieb durchschnittlich eine Minute und kann im ungünstigsten Fall bis zu drei Minuten betragen. Die einzelnen Funktionen werden durch winzige Motorpotentiometer ausgeführt. Sie haben zur Sicherheit noch Handrädchen für manuellen Abgleich. Während des Betriebs kann die Automatik am Bildinhalt prüfen, ob die Rasterdeckung der drei Farben noch optimal ist. Ist die Deckung weggelaufen, wird sie automatisch wieder in die richtige horizontale und vertikale Lage geschoben.
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Memorex Precision Products Ltd.

Memorex Precision Products Ltd. demonstrierte drei neue Bandtypen. Auf einer Ampex „VR 1200 C" wurde das 2"-Band Chroma 90, auf dem Helical-Recorder Grundig „BK 200" das 1"-Chromdioxidband M 202 und auf dem Helical-Recorder IVC „800" das 1"-Band Chroma 80 gezeigt.

Außerdem führte man auf dem Stand ein Demonstrationsband über das CMX-Verfahren vor. Dieses Verfahren ist für die Schnittbearbeitung auf MAZ-Anlagen gemeinsam von Memorex und CBS entwickelt worden und arbeitet mit Plattenspeichern, auf denen die Videobilder und der Begleitton gespeichert werden. Die Eingabe erfolgt über ein Displaygerät, auf dessen Bildschirm die Daten mit einem Lichtgriffel gesetzt werden.
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3M - Minnesota Mining & Manufacturing Company

Die Minnesota Mining & Manufacturing Company führte auf einer Ampex „VR 2000" den bekannten Bandtyp 3M 400 und das neue Fabrikat 3M 420 vor. Auf dem Helical-Recorder IVC „900" wurde das 1"-Band 3M 461 und auf japanischen Recordern von Sony und Shibaden das 1/2"-Band 3M 361 demonstriert.

Die zum Konzern gehörende Mincom-Division stellte einen PAL-Dropout-Kompensator und einen Drop-out-Profilrecorder zur Messung der Dropout-Rate aus.
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Norddeutsche Mende Rundfunk KG

Die Norddeutsche Mende Rundfunk KG hatte auf ihrem Stand die drei Farbmonitoren „FM 3370", „FM3371", „FM 3372", eine Videokreuzschiene 3x3:1 und einen Videoverteiler 3X1:3 ausgestellt. Der Monitor „FME3371" mit 26"-Farbbildröhre ist als HF-Empfänger verwendbar und hat Ausgänge für Bild und Ton zur Aufzeichnung auf Videorecordern. Für die Wiedergabe aufgezeichneter Signale besitzt er zwei fernumschaltbare FBAS-Eingänge und außerdem einen RGB-Eingang.
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Philips und die neue „LDK 5"

Philips hatte im Casinogarten einen eigenen Pavillon mit 600 m2 AussteHungsfläche und demonstrierte dort ein umfangreiches Angebot an Studioeinrichtungen, Meßgeräten, Beleuchtungsanlagen und ELA-Anlagen sowie das Kabelfernsehsystem CATV 2500. In einem kleinen Studio wurden die Fernsehkameras vorgeführt. Neben der bekannten und abermals verbesserten Kamera „LDK 3" war in Montreux zum erstenmal die „LDK 5" in Betrieb zu sehen.

Sie benutzt als Aulnahmeröhren drei der neuen 1"-Anti-Comet-Tail-Plumbicons und als Kamerakabel ein Triaxkabel, dessen zulässige Länge mit mehr als einer Meile angegeben wurde.

Die „LDK 33S", eine Studiokamera mit 30mm-Plumbicons ohne Sucher, wurde auf einem ferngesteuerten Schwenk- und Neigekopf der Firma Evershed demonstriert. Außerdem wurde die kleinste tragbare Farbkamera „LDK 13" vorgeführt. Sie wiegt 5,5 kp und enthält als Aufnahmeröhren drei neue 5/8"-Plumbicons mit elektrostatischer Fokussierung.
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Philips und die neue „LDH 1"

Das Angebot wurde abgerundet durch die kompakte Farbfernsehkamera „LDH 1", die sowohl mit Vidicons als auch mit Plumbicons bestückt werden kann. Sie gehört zu einer neuen Reihe preisgünstiger Geräte, die unter dem Begriff „Low Budget" für Studioeinrichtungen bestimmt sind, die für Schulung, Ausbildung, Werbung, Verkaufsförderung und Forschung eingerichtet werden.

Hierzu gehören ein Filmabtaster mit einem Prismen-Multiplexer und der Kamera „LDH 1", der 1"-Farbvideorecorder mit Schrägabtastung „LDL 1251", eine Mischeinrichtung und der Farbmonitor „LDL 2200". Neben dem Philips-Pavillon standen zwei Vier-Kamera-Farbfernseh-Übertragungswagen zur Besichtigung bereit.

Den einen hatte Philips selbst ausgerüstet, der andere wird von der jetzt zum Konzern gehörenden Firma PYE in Serie gefertigt. Über den ebenfalls ausgestellten kleinen Farbfernseh-Reportagewagen mit Kamera „LDK 13" wurde bereits ausführlich im Heft 5/1971, S. 181-184, berichtet.

Philips hat PYE übernommen

Das bei der BBC entwickelte Sound in Sync-Verfahren, das die Toninformation in den horizontalen Synchronsignalen überträgt, wurde von PYE demonstriert, die auch die für dieses Verfahren erforderlichen Geräte herstellt. Die Philips ELA Division führte das neue Studio-Magnetbandgerät „Pro '36" mit den drei Bandgeschwindigkeiten 9,5. 19 und 38 cm/s vor, das schon vor zwei Jahren zu sehen war, aber erst jetzt aus laufender Fertigung lieferbar ist. Außerdem wurde ein Kassettenrecorder vorgestellt, der bei 9,5 cm/s
Bandgeschwindigkeit Studioqualität erreicht und auch für Stereo verwendbar ist. Er ist bereits für den automatisierten Sendeablauf entwickelt worden.

Unter der Bezeichnung „MM II" wurde eine neue Modultechnik für Tonregietische gezeigt, deren kleinste Einheit 40mm X 95mm Fläche einnimmt. Die Doppeleinheit entspricht damit dem in Mitteleuropa eingeführten Maß von 40 mm X 190 mm für Tonregler. An einem für 24 Kanäle ausgelegten Mischpult wurde der Zusammenbau der Module demonstriert.

RCA und die beiden Videorecorder „TR 60" und „TR 70 C"

Die RCA führte auf ihrem Stand die beiden Videorecorder „TR 60" und „TR 70 C" vor. Die „TR 60" ist wegen ihrer kompakten Bauweise vorzugsweise für den Einbau in Übertragungswagen geeignet. Die andere Anlage ist ein weiter verbessertes Modell der Baureihe „TR 70". Mit beiden Maschinen wurde die rechnergesteuerte Schnittbearbeitung unter der Bezeichnung „Time Code Editing System" vorgeführt. Eine ausführliche Beschreibung dieses Verfahrens ist in dieser Zeitschrift im Heft 2/1971, S. 41-43, erschienen.

Der vor zwei Jahren erstmalig in Montreux vorgestellte Video-Kassettenrecorder für 2"-Bänder ist inzwischen verbessert worden und war jetzt unter der Bezeichnung Video Tape Cartridge System „TCR 100" ausgestellt worden. Er kann 22 Kassetten von je 3 Minuten Spieldauer aufnehmen und pausenlos abspielen.

Während eine Kassette von der einen Video- und Tonkopfeinheit abgetastet wird, bewegt sich die nächste vor die zweite Kopfeinheit und wartet auf ihren Start. Ist die erste Kassette abgespielt, geht sie zu ihrem Ruheplatz zurück und die dritte Kassette wird zum ersten Abspielaggregat befördert. Einzelheiten sind dem Beitrag im Heft 12/1970, S. 437^140, zu entnehmen.

In einem kleinen Studio und auf einem Turm im Freigelände demonstrierte RCA die neue Farbfernsehkamera „TK44A". Sie enthält als Besonderheit eine spezielle Schaltung zur Schattendehnung. Damit ist es möglich, auch Szenen mit einem Kontrastumfang bis 1000 : 1 aufzunehmen.

Eine weitere Neuheit ist die umlaufende Sektorenblende im optischen Strahlengang. Sie wird von einem Synchronmotor angetrieben, der wiederum vom V-Impuls gesteuert wird. Die Blende verringert die Belichtungszeit der Plumbicons pro Halbbild auf ein Viertel, so daß sich Bewegungsunschärfen beträchtlich herabsetzen lassen. Bei Anwendung einer nachgeschalteten Maschine für Zeitlupen- oder Standbildwiedergabe wird der Vorteil besonders deutlich. Allerdings benötigt die Kamera den vierfachen Liehtstrom.

Auf dem Ausstellungsgelände war ein 13m langer, mit 4 Kameras „TK 44 A" bestückter Farbübertragungswagen für das Jugoslawische Fernsehen ausgestellt.
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Rohde & Schwarz

Rohde & Schwarz zeigte aus seinem Programm den Fernseh-Meßdemodulator „AMF", das Polyskop „SWOIII", ein 20T-Impulsmeßgerät „SPAF", das Prüfzeilen-Eintastgerät „SPEF", einen Impuls-Sprung-Signalgenerator „SPIF", den in allen Ländern bekannten Videostörspannungsmesser „UPSF" und den Video-Normpegelgenerator. Technische Einzelheiten über einige dieser Geräte sind in dem Bericht über die Hannover-Messer 1971 (Heft 6/1971, S. 229-230) enthalten.

Schlumberger

Die französische Firma Schlumberger stellte aus ihrem Fertigungsprogramm Tonregietische, Mischpulte, Magnettongeräte, Plattenspieler, verschiedene Verstärker, Regler und Meßgeräte aus. Außerdem wurde eine automatische Senderegie für den Hörfunk demonstriert.

Der Programmablauf ist in Lochstreifen gestanzt, und ein Lochstreifenleser liest die Daten in einen transistorisierten Digitalspeicher, der wiederum die Schalt-, Start-, Stop- und Uberblendbefehle ausgibt.

An die Anlage waren mehrere Magnettongeräte der Serie „F 200" angeschlossen. Es war möglich, den Sendeablauf jederzeit von Hand zu unterbrechen oder zu ändern.
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Schneider Kreuznach

Schneider zeigte an einer Farbkamera „KCU" der Fernseh GmbH ihr „TV-Variogon"-Objektiv 2,1/18 ... 200mm für Kameras mit 30mm-Aufnahmeröhren (s. a. Heft 10-1968, S. 251 bis 255). Außerdem waren Variobjektive für Industrie-Fernseh- und Filmkameras und Festobjektive ausgestellt.
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Shibaden

Die japanische Firma Shibaden führte auf ihrem Stand Geräte für das Technische Fernsehen vor. Sie zeigte eine Farbkamera mit drei 2/3"-Vidicons, einen Bild- und Trickmischer, einen Farbfilm- und Diaabtaster, einen 1/2"-Videorecorder mit Farbadapter und einen Kontrollmonitor.
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Sony Corporation

Bei der Sony Corporation sah man eine Zwei-Röhren-Vidicon-Farbkamera, bei der das eine Vidicon allein die drei Farbsignale liefert. Außerdem wurde ein Farbmonitor mit der Trinitron Bildröhre vorgeführt. Das von Sony entwickelte Trinitron enthält im Gegensatz zur Lochmaskenröhre nur ein Strahlerzeugungssystem. Außerdem wurde der farbtüchtige Videorecorder „EV 320 CE" gezeigt.
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Standard Elektrik Lorenz AG

Die Standard Elektrik Lorenz AG zeigte ihre Präzisions-Farbfernsehmonitoren „MF 11" mit 19"- und „MF 21" mit 25"-Bildröhre. Die Monitoren lassen sich mit RGB-Signalen oder einem FBAS-Signal ansteuern.

Thomson-CSF

Die französische Firma Thomson-CSF hatte im Casinogarten über dem Swimming-Pool einen eigenen Ausstellungspavillon errichtet, der auch ein kleines Demonstrationsstudio enthielt. Sie zeigte dort Farbkameras, einen 16mm-Lichtpunktabtaster mit automatischem lochstreifengesteuerten Farbkorrekturgerät, einen Lichtpunktabtaster für 35mm-Farbfilm, einen Multiplexabtaster für 16mm-Farbfilm, einen Schriftgenerator, eine komplette Bildregie, Testsignalgeneratoren und Richtfunkstrecken.

In einem kleinen Studio wurde die neue Farbfernsehkamera „TTV 1515" demonstriert. Sie enthält als Aufnahmeröhren 30mm-Plumbicons. Die Kamera kann mit einem 14mm dicken Standardkamerakabel bis zu 150m Länge betrieben werden.

Auch hier das Triaxkabel als Kamerakabel

Sie kann aber auch mit einem neuentwickelten Multiplex-System ausgestattet werden und erlaubt dann die Verwendung eines Triaxkabels als Kamerakabel. Die zulässige maximale Länge hängt vom Durchmesser des Kabels ab und beträgt bei 8mm-Kabel 500m, bei 12mm-Kabel 1000m, bei 16mm-Kabel 1500m und erhöht sich bei 20mm Durchmesser auf 2000m. Die Stromversorgung des Kamerakopfes erfolgt mit Gleichstrom (130 V, 1 A).

Die drei Farbsignale werden zwischen 4 und 50 MHz vom Kopf zum Kameraverstärker Übertragen, während der Sucher sein Signal im Bereich 50 bis 76 MHz erhält. Alle anderen (nahezu hundert) Funktionen werden im Frequenzbereich bis 3 MHz übertragen.

Die Kamera enthält außerdem eine Konvergenz-Automatik zur Messung und Steuerung der horizontalen und vertikalen Lage der drei Abtaster. Zur Erzeugung des Meßsignals wird links vom linken Bildrand und unter dem unteren Bildrand je ein rechteckiger weißer Fleck in den optischen Strahlengang eingespiegelt. Da die beiden Flecke am Ausgang der Kamera durch das Austastsignal wieder entfernt werden, darf die Automatik während des Betriebes eingeschaltet bleiben.

Neben dem Pavillon war ein mit Farbkameras „TTV 1515" ausgerüsteter Fernsehübertragungswagen ausgestellt. Außerdem wurde die kompakte Farbfernsehkamera „TTV 12" gezeigt, die vorzugsweise für Technisches Fernsehen bestimmt ist. Sie enthält als Aufnahmeröhre drei l"-Vidicons.

Der 16mm-Multiplexabtaster „TTV 2650" enthält zwei 16-mm-Laufwerke, einen Diaprojektor und die Farbkamera „THV 12" als Abtastgerät. Die Projektoren, der Multiplexer und die Kamera sind auf einem sehr stabilen Rahmen montiert. Trotz des unstabilen Fußbodens in dem Pavillon hatten die abgetasteten Bilder einen ruhigen Bildstand. Die 7-GHz-Richtfunkstrecke, von der bisher schon einige tausend gebaut wurden und die auch bei den deutschen Rundfunkanstalten und bei der Post verwendet wird, ist jetzt voll transistorisiert. Für das neue Reportageband im 13GHz-Bereieh wurde die neue Richtfunkstrecke „TM 213" vorgestellt.
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Es geht weiter mit dem Teil 3 der Berichte

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