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Hier stehen die Messe- bzw. Veranstalter "Informationen".

Im Unterschied zu unseren überwiegend selbst formulierten Artikeln und Kommentaren sind das die vorauseilenden Lobeshymnen der Redakteure und Pressemenschen sowie der Messe-Ausrichter, der Messegesellschaften und der Veranstalter. Allermeist basieren die auf den vorab verteilten Presse- Informationen der Hersteller oder der Vertriebsfirmen. Nur die wenigsten dieser Lobeshymnen waren "wahr" bzw. hatten sich wirklich erfüllt.
Die Fachblätter und Magazine waren meist (finanziell) darauf angewiesen, solche Artikel unkommentiert zu veröffentlichen, weil da allermeist auch sogenannte "flankierende Anzeigen" (hinzu) geschaltet wurden. Über diese selbstverständlich erfundenen nebulösen ("das gabs doch gar nicht") Zusammenhänge gibt es ausführliche Seiten im Hifi-Museum, weil es dort ganz besonders offensichtlich wurde, wie "das Spiel" funktioniert.

Und: wir sollten unterscheiden zwischen "Zeilen" und "Linien"

Es fällt immer wieder auf, daß selbst gestandene Fach-Redakteure und Fach-Autoren diese beiden Begriffe allzuoft verwechseln, vertauschen oder ungeschickt benutzen. Viele PAL- Kameras konnten trotz nomineller 625 Zeilen nur echte 450 Linien aufnehmen und auch darstellen. Gleiches gilt für Videorecorder, Monitoren und Fernseher aller Hersteller. In den gesamten englisch sprachigen Publikationen sind es die verwechselbaren "lines" (und ab und zu die TV-lines) und man muß Nachsicht walten lassen. "Sie" unterscheiden das ganz selten.

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Montreux-Bericht 1991 - Technische Ausstellung - Teil 3

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Berichterstattung Montreux 1991 - es geht weiter mit ...

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5. Fernsehaufzeichnung auf Magnetband

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Sony zeigt :

Der bereits beim Montreux-Symposium 1989 erkennbare Trend hin zum voltdigitaen Studio - und damit zur digitalen Aufzeichnung als wesentlichem Bindeglied - setzte sich auch in der diesjährigen Ausstellung in den Varianten Komponenten- und PAL-Aufzeichnung ungebrochen fort.

Bemerkenswert ist auch das Bemühen, mittels eines flexiblen, seriellen digitalen Interface-Formats (SDI) auch analoge 1/2"-Aufzeichnungsformate als mögliche Zulieferer oder auch Zwischenlösungen für das volldigitale Studio direkt mit einzubinden.

Bereits vor zwei Jahren (1989) war bei Sony unter der Hand von einer Weiterentwicklung des D1-Recorders zu hören. Dieser Recorder - mit der Typenbezeichnung DVR-2100 (Bild 18) - wurde nun als Prototyp vorgestellt. War die erste Ausführung noch in ein separates Laufwerk und einen voluminösen Prozessor gegliedert, so stellt sich die Weiterentwicklung nunmehr als kompakter Studiorecorder mit etwa den gleichen Abmessungen wie der in der ersten Ausführung bereits hochintegrierte D2-Recorder vor.

Das Gerät ist für den Einsatzbereich innerhalb eines digitalen Studios konzipiert und weist somit konsequenterweise nur noch I/O-Schnittstellen für digitale Video- bzw. Audiosignale auf.

Zu der bekannten parallelen Schnittstelle für 4:2:2-Signale nach EBU Tech. 3246 bzw. der seriellen AES/EBU-Schnittstelle für Audio ist nun eine weitere Schnittstelle hinzugekommen, die eine bitserielle Übertragung von einem Videosignal und bis zu vier Audiosignalen (48 kHz, 20 bit) über eine herkömmliche Koaxverblndung ermöglicht.

Sony: der DVR 2100

Der Recorder ist für die drei genormten Kassetten großen S, M, L ausgelegt und weist gegenüber dem Vorläufermodell eine Reihe interessanter Neuerungen auf.

Die Zeitlupenwiedergabe wurde erheblich verbessert und ist nunmehr stufenlos im Bereich von -1x bis +2x einstellbar. Dies wurde mit Hilfe einer geänderten Kopfkonfiguration mit Bimetall-Steuerung (AST) erreicht. Letztere stellte eine besondere technische Herausforderung dar, mußten doch die Wiedergabe-Kopfpakete (2 x Vierer-Stacks) zum Überspringen von Halbbildern in 1,6 ms eine Distanz von 540um überbrücken, und zwar während die Köpfe das Band abtasten.

Dies war im D1-Format erheblich schwieriger zu bewerkstelligen als im D2-Format, bei dem sich die Köpfe zum Umschaltzeitpunkt nicht auf dem Band befinden. Wegen der geringeren Spurzahl pro Halbbild und der geringeren Spurbreite muß hier nur eine Halbbilddistanz auf dem Band von 280um in 5ms überwunden werden.

Verbesserte Spurnachführung sowie eine automatische Wiedergabeentzerrung sollen optimale Bedingungen - speziell beim Bandaustausch - gewährleisten. Der Bereich erkennbarer Bilder bei schnellem Umspulen ist nunmehr auf ±50fache Normalgeschwindigkeit erweitert worden. Auftretende Bitfehler vom Band werden jetzt nicht nur gemessen und angezeigt, sondern nunmehr auch gespeichert. Sie sind mittels des damit verknüpften Zeitcodes auch nachträglich identifizierbar und auf Band lokalisierbar.

Der Recorder läßt sich durch einfache Eingabe am Bedienpanel für den Betrieb in beiden Fernsehwelten (625/50 oder 525/60) umschalten und ist damit in dieser Ausführung weltweit einsetzbar.

Flankierend hierzu können mit externen Prozessoren [BKDV-4224AD und BKVD-4224DA) zwei D1-Recorder für Sonderanwendungen (zum Beispiel progressive 4:2:2-Signale, 4:2:2-Signale mit Key-Kanal usw.) speziell konfiguriert werden.
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Die Interessanteste "Innovation" ist eine "Preisreduktion"

Die vielleicht interessanteste "Innovation" in diesem Zusammenhang ist jedoch in der Ankündigung einer erheblichen Preisreduktion für diesen D1-Recorder zu sehen.

Er soll je nach Option - mit oder ohne QT-Köpfe(n) - zwischen 160.000 und 190.000 DM betragen und damit nur halb so teuer sein wie sein Vorgänger.

  • Anmerkung : Das kommt aus den vorhergehenden Montreux-Berichten nicht hervor, daß die ersten oder dieser dieser ältere D1 Recorder ursprünglich in der 400.000 DM Preisklasse angesiedelt war.

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Angekündigte Verbesserungen im D2 Recorder implementiert

Bei dem (Anmerkung : laut Angaben der Hersteller) weltweit (bis 1990) mit etwa 4.000 Recordern vertretenen D2-Format haben einige Hersteller bereits angekündigte Verbesserungen nunmehr implementiert. Da der D2-Recorder primär als Ersatz für analoge 1"-Recorder konzipiert war, wurde für den Multigenerationsbetrieb der Übergangsbereich von analoger zu digitaler Signalverarbeitung weiter verbessert,

Mittels des vorhandenen Halbbildspeichers können nunmehr die Auswirkungen beim Abgleich bestimmter Signalparameter im analogen Recorderteil auf die 5., 10. bis hin zur 20. Generation überprüft werden. Über eine interne Signalverzögerung können eventuelle Bitfehler bzw. Dropout-Stellen auf dem Band schon bei der Aufzeichnung direkt erkannt, registriert und mittels gespeichertem Protokoll lokalisiert werden.

Automatische Wiedergabeentzerrung und Spurnachführung sind nun ebenfalls Stand der Technik. Die für die Nachbearbeitung manchmal sehr nützliche Möglichkeit, den Schneidepunkt mit Hilfe des Tons festzulegen - was eine gute Verständlichkeit des Tons bei geringen Bandgeschwindigkeiten voraussetzt -, ist im D2-Recorder weiter perfektioniert worden.

Bandführungen (Regelungen) bei D2 jetzt mit Ultraschall

Ein weiteres interessantes Konstruktionsdetail findet man in den mit Ultraschall aktivierten Bandführungen an beiden Enden der Kopftrommel. Damit sollen mit wesentlich geringerem Aufwand ähnliche Betriebswerte wie bei Verwendung der bekannten Vakuumtechnik (schneller und bandschonender Hochlauf und sehr hohe Umspulgeschwindigkeiten} erreicht werden.

Bei allen Fabrikaten sind hier neben den analogen auch die digitalen Schnittstellenoptionen vorhanden. Falls nicht schon integraler Bestandteil des Recorders, kann das serielle 270-Mbit-Interface für Video/Audio nachgerüstet werden. Sony bietet zudem eine Fülle von externen Geräten zur Einbindung des D2-Recorders in alle denkbaren analogen und digitalen Komponentenumgebungen an.
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Das D3-Format von Panasonic

Das von Panasonic vorgestellte D3-Format war ebenfalls vertreten. Mit diesem - im wesentlichen auf einem NHK-Vorschlag basierenden - Aufzeichnungsformat auf 1/2"-MP-Band-Basis wurden unter Beibehaltung der im D2-Format festgelegten Qualitätsparameter für Video und Audio erheblich höhere Aufzeichnungsdichten erreicht.

Dies schlägt sich im wesentlich verringerten Bandverbrauch - etwa 58% weniger als bei D2 - und damit folglich in geringeren Kassettenabmessungen nieder. Erste Untersuchungen bei der BBC scheinen die geforderte Robustheit des Aufzeichnungsformats für den normalen Studiobetrieb zu bestätigen.

Die Linearität der eingebauten A/D und D/A-Wandler für die vier Tonkanäle ist durch den Einsatz von Präzisionswandlern weiter verbessert worden, so daß - nach Herstellerangaben - auch auf der Analogseite eine im Standard vorgegebene 20-bit-Auflösung erreichbar ist.

Mit dem Camcorder D310 (Bild 19) und dem Studiorecorder D350 (Bild 20) bietet sich nunmehr erstmalig die Gelegenheit, beide Einsatzbereiche - ENG und Studio - mit einem digitalen Aufzeichnungsformat abzudecken.

Ein weiterer Test, der den gesamten Einsatzbereich dieses Formats mit einschließt, ist von der EBU-Arbeitsgruppe MAGNUM für Anfang nächsten Jahres (1992) geplant. Wie in Montreux verlautbart, wird dieses Format auch von Ikegami und JVC unterstützt.
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ein kleiner Nachtrag

Am Rande der Ausstellung kündigten mehrere Hersteller bereits neue Aufzeichnungsformate auf digitaler Komponentenbasis an. Neben einer weiter erhöhten Aufzeichnungsdichte soll ein geringes Maß an Bitratenreduktion für noch geringeren Bandverbrauch und kleinere Recorderabmessungen sorgen.

Bei den ebenfalls in großer Gerätevielfalt vertretenen analogen Aufzeichnungsformaten - von Betacam über MII zu S-VHS - war neben gelegentlichen Detailverbesserungen ein deutlicher Trend hin zu preisgünstigeren Recordern festzustellen.

Für HDTV-Anwendungen waren die bereits bekannten Aufzeichnungsformate weiterhin im Programm. Analoge HDTV-Recorder mehrerer Hersteller nach dem in Japan festgelegten "UNIHI"-Format waren ebenfalls in bereits hochintegrierter Ausführung bei unterschiedlichen Demonstrationen zu sehen.

Ein digitaler HDTV-Bildspeicher für breitbandige (30 MHz) Komponentenspeicherung (RGB) von bis zu 32 Vollbildern im 1125/60-Format wurde als neues Mitglied in der ständig wachsenden Familie von HDTV-Produktionsgeräten im aktiven Einsatz vorgestellt.

Horst Schachlbauer
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6. Digitale Videogeräte

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6.1. Einzelbildspeichersysteme

Auch diesmal bot Montreux wieder eine breitgefächerte Palette an Einzelbildspeichersystemen, die entsprechend den unterschiedlichen Einsatzerfordernissen vom autarken Einzelgerät bis zu Geräteausführungen reichen, die sich als fester Bestandteil im Geräteverbund mit elektischen Graphiksystemen, Trickeffektgeräten oder Video-Workstations darstellen.

Die anfänglich mit Magnetplatten und später auch mit magneto-optischen oder digitalen optischen Platten als Speichermedium ausgestatteten "Electronic Still Stores (ESS)" wurden zunehmend mit einem Zwischenspeicher auf Halbleiterbasis versehen, um die durch den Lesevorgang der Platte bedingte Zeitverzögerung (Größenordnung 1s) für das Abrufen der gespeicherten Einzelbilder weitestgehend zu eliminieren.

Questech und VTE Video Digital

Questech und VTE Video Digital waren sogar noch einen Schritt weitergegangen und hatten mit dem "Solid State Video Recorder (SSVR)" bzw. "Digital Video Silicon Recorder (DVSR)" den Einsatz von Festplatten vollständig zugunsten eines Halbleiterspeichers aufgegeben.

Mit dem auf einer Winchesterplatte basierenden Digital Library System DLS 6000 hatte Quantel schon Anfang der 1980er Jahre Maßstäbe für den Einsatz von Einzelbildspeichersystemen in der Studioproduktionstechnik gesetzt.

Mit der jetzt erstmals in Montreux gezeigten Picturebox (Bild 21) wird nun vom gleichen Hersteller ein modular auf- und ausbaufähiges System angeboten, das das Vorgängermodell an Schnelligkeit und Einsatzmöglichkeiten übertrifft, schon in der Grundversion die Abspeicherung von 500 Einzelbildern erlaubt, über den "Shared User Bus (SUB)" mit einer weiteren Picturebox, mit der Paintbox oder einem zusätzlichen 650-MByte-magneto-optischen- Wechselplattenlaufwerk verbunden oder über Picturenet mit weiteren Stationen zu einem umfassenderen Archiv-Verbundsystem zusammengeschlossen werden kann.

Mit der Option "Cut and Paste" werden dem Bedienenden weitere Möglichkeiten für die Bildgestaltung zur Hand gegeben.
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Pixtore von Thomson Broadcast

Bei dem ebenfalls neu vorgestellten Einzelbildspeichersystem "Pixtore" von Thomson Broadcast wurde versucht, weitestgehend auf den Einsatz im Computerbereich standardmäßig verfügbarer Hardware zurückzugreifen; so basiert das Grundsystem auf der Verwendung eines 386er-PCs zusammen mit einem TTV-3367-Monitor-Chassis, wobei eingangsseitig analoge oder digitale Quellensignale akzeptiert, ausgangsseitig neben analogen und digitalen Komponentensignalen auch codierte Signale zur Verfügung gestellt werden und die interne Signalverarbeitung im 4:4:4:4-Format erfolgt.

Je nach Anwendungsfall lassen sich unterschiedliche Speichermedien einsetzen: Magnetplatten, magneto-optische Platten oder digitale optische Platten. Unter Einbindung in die "Digital Image Archive Network Architecture (D.I.A.N.A.)" läßt sich mittels Ethernet ein Library System ganz nach Kundenwünschen zusammenstellen.
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Slide File Silhouette von Rank Cintel

Speziell für die Vorbereitung von Nachrichtensendungen, bei denen von einem Bedienungsplatz aus die Auswahl und Zusammenstellung der Bildvorlagen erfolgt, während an einem weiteren Bedienungsplatz die zeitrichtige Abfolge der ausgewählten Bilder vorgenommen wird, ist die Zweibenutzerversion Slide File Duette des kompakten Einzelbildspeichersystems Slide File Silhouette von Rank Cintel gedacht.

Unter Auswahl verschiedener Speichermedien - neben einem Magnetplatten- Wechsellaufwerk besteht auch die preisgünstigere Archivierungsalternative mittels eines magnetischen Streamer-Bandkassettenlaufwerks - lassen sich die beiden Speichersysteme Silhouette und Duette auch als Workstations in das Library System Gatlery 2000 von Logica einbinden.

Darüber hinaus bietet Rank Cintel mit Piximile eine kombinierte Sende- und Empfangsstation zur Übertragung farbiger Einzelbilder in Rundfunkqualität über normale Selbstwähl-Telefonleitungen an.

Gallery 200 und Gallery DPA von Logica

Zu zahlreichen bereits eingeführten Einzelbildspeichersystemen gab es teilweise bemerkenswerte Ergänzungen oder Weiterentwicklungen. So bietet Logica für das Zusammenspiel seiner Systeme Gallery 200 und Gallery DPA mit digitalen Geräten nach CCIR 601/656 ein "4:2:2-Gateway" an, das von der Gallery-Workstation in der gleichen Weise wie Slide File, Browse File oder Gallery File für das Aufsuchen und die Wiedergabe der Bilder gesteuert werden kann; in dem zugehörigen 19"-Rahmen lassen sich hierbei bis zu 5 Gateways unterbringen.

Wallet2 von Aston

Das von Aston auf der letzten Montreux-Ausstellung vorgestellte Einzelbildsystem Wallet, das über 700 Einzelbilder vorzuhalten gestattet und mit unterschiedlichen Speichermedien lieferbar ist, wird jetzt unter der Bezeichnung Wallet 2 auch mit zwei Ausgängen angeboten - für Vorschau und als Programmausgang.

Questech und SONY

Und Questech brachte für seinen Solid State Video Recorder unter dem Motto "Vorstoß in die 4. Dimension" eine gesonderte Konsole unter der Bezeichnung Video Animator heraus, die eine gleichzeitige Mehrkanal-Wiedergabe und -Aufnahme erlaubt und trotz wiederholter Aufzeichnung auch komplexere Mehrebeneneffekte ohne Beeinträchtigung der Bildqualität vorzunehmen gestattet (Bild 22).

Schließlich ist im Angebot von Geräten mit serieller digitaler Schnittstelle nun auch das bereits vor zwei Jahren vorgestellte und in unterschiedlichen Gerätekonfigurationen erhältliche Still-Store-System DNS-1000 von Sony zu finden.

6.2. Graphiksysteme

Auch die den Graphikdesignern für die Bildgestaltung zur Verfügung stehenden Paint-Systeme haben bereits in den zurückliegenden Jahren einen solch hohen Stand erreicht, daß kaum noch Wünsche für die Erstellung von Einzelvorlagen und Animationssequenzen offengeblieben sind.

Dennoch hat sich bei der diesjährigen Montreux-Ausstellung der Trend zu noch umfassenderen Systemlösungen fortgesetzt, wie sie durch das Zusammenwirken verschiedener Einzelkomponenten wie Zeichengerät, Effekteinrichtung, Bildmischer, Schriftgenerator, Standbildspeicher ermöglicht werden; andererseits sind aber weiterhin auch preiswertere Einstiegssysteme - vielfach auf PC-Basis - im reichen Angebot der Graphiksysteme zu finden.

Pandora von Dubner Computer Systems

Dem Trend nach Komplettlösungen folgte unter anderen die zur Grass Valley Group gehörende Dubner Computer Systems mit der Vorstellung ihres neuen PC-gestützten Graphiksystems Pandora Suite: Mit Hilfe eines eigenentwickelten "Graphical User Interface (GUI)" läßt sich die gemeinsame Steuerung der in unterschiedlicher Konfiguration kombinierbaren Einzelkomponenten wie Schriftgenerator ("30 K Character-Generator"), Malsystem ("Turbo Paint"), Produktionsmischer (GVG-110) und digitalem Effektgerät (GVG DPM-I00) für eine Online-Realisierung von Bildfolgen vornehmen.

Darüber hinaus ist mit der Pandora-Suite auch ein Off-line-Betrieb möglich, wobei allein unter Einsatz des PCs eine leistungsfähige Emulationssoftware zur Entwicklung der Animationssequenzen geboten wird; das jeweils auf einer handelsüblichen 3 1/2"-Diskette festgehaltene Resultat läßt sich dann anschließend auf der Pantfora-Suite real abarbeiten.

Seine Produktfamilie "Graphics Factory (GF)" hat Dubner Computer Systems jetzt um das Gerät GF 60 AXel erweitert. Dieses neue Top-Modell, das eine integrierte Workstation mit Zeichengenerator, Paint-System, Antmationsmöglichkeit und 3D-Rendering umfaßt, ist mit einem erweiterten Display-Speicher für die Wiedergabe auch komplexer Animationsvorgänge sowie mit einem "accelerator board" zur Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit ausgestattet.

Auch eine verbesserte Software mit neuer Menüstruktur und höherer Integration von Bedienfunktionen trägt zur Leistungsverbesserung der Graphics Factory bei; so erlaubt die neue Software eine Echtzeitwiedergabe von Animationen in zwei Ebenen.

D.I.V.A. von Rank Cintel

Unter dem Akronym D.I.V.A. ("Designer's Integrated Video Animation") stellte Rank Cintel sein intelligentes Mal- und Animationssystem für einen Einsatz im Film-und Fernsehbereich vor (Bild 23).

Statt in vielen Einzelkomponenten sind bei diesem Graphiksystem alle Funktionen zur Vorlagenerstellung, Animation, Effekterzeugung, Schriftzeichengenerierung, Abspeicherung zusammen mit den digitalen Ein- und Ausgängen zum Transfer von und nach Video und Film in einem einzigen, mit zwei Bildschirmen ausgestatteten Gerät untergebracht.

"Multi-Layering", ein praktisch unbegrenzter Zoom, Animation mittels weniger "Keyframes" wobei das Gerät die Berechnung der Zwischenschritte selbst übernimmt, sowie vereinfachte Einfärbemöglichkeiten tragen wesentlich zur Erleichterung der Graphikerstellung und Animation mittels Schreibstift und Graphiktablett dieses "studio in a box" bei.

Quantel

Unter den Namensvarianten Paintbox Junior, Paintbox AV, Paintbox HD und Graphic Paintbox bietet Quantel nun eine ganze Familie ihres seit Jahren bewährten Malsystems Paintbox für die unterschiedlichen Anwendungsbereiche an.

Daneben wurde auch eine Reihe neuer Features in das Grundsystem implementiert: so die einfachere und schnellere Generierung von Schriften aus einem Font von über 2000 Schriftarten ("Multi line text"), verbesserte Farbgestaltung ("Colour fettle"), zusätzliche Möglichkeiten der Bewegungsdarstellung ("Shift und smear"), Einführung eines Indexsystems für ein schnelleres Auffinden und Auswählen abgelegter Bilder ("Library index card") sowie optionell unter dem Namen "Collage" verbesserte Möglichkeiten der Bildkomposition durch völlige Freiheit in der Wahl der einzelnen Biidpartien nach Größe, Lage oder Zuordnung zu Vorder- und Hintergrund.

Während Paintbox Junior (Bild 24) durch RGB/YUV-Ein- und -Ausgänge gerade auch den Notwendigkeiten des analogen Komponentenstudios entgegenkommt, unterstützt Paintbox HD andererseits die beiden weltweit konkurierenden HDTV-Systemvorschläge:

So wurde auf dem Quantel-Stand eine fortlaufende Demonstration der 1125/60-Ausführung gegeben, während die 1250/50-Version in die Satellitenübertragung des EUREKA-Standards aus Paris
eingebunden war.

Über Quantels "Shared User Bus (SUB)" lassen sich im übrigen die verschiedenen Paintbox-Versionen mit zahlreichen weiteren Komponenten aus dem Geräteangebot von Quantel in sogenannten "Networking Solutions" zu äußerst leistungsfähigen Nachbearbeitungssuiten miteinander verbinden.

BTS und weitere Anbieter

Aus der Fülle des Geräteangebots sei hier noch auf die bereits eingeführten, aber teilweise mit zusätzlichen Features ausgestatteten Systems von BTS (Graphic Store Paint and Library System), Colorgraphics Systems (DP 4:2:2 Digital Paint and Animation System) und Thomson Video Equipement (Maxipaint TTV 3360) hingewiesen; weitere Möglichkeiten der Graphikgenerierung als Subsystem bieten unter anderen auch das Graphiksystem Venice von Getris Images sowie die erstmals in Europa vorgestellte Composium Suite von Digital F/X.

6.3. Bildmanipulier- und Trickgeräte

Waren noch vor wenigen Jahren die Bildbeeinflussungsmöglichkeiten unter Aufrechterhaltung einer gleichbleibend hohen Bildqualität und die Bereitstellung möglichst gleichmäßiger und artefaktfreier Bewegungsabläufe auf Geräte der höheren Preiskateogien beschränkt, so läßt sich durch den Einsatz hochintegrierter, vielfach auch kundenspezifischer Schaltkreise eine hohe Leistungsfähigkeit zunehmend auch bei Bildbeeinflussungsgeräten mit vergleichsweise günstigen Anschaffungskosten erreichen.

In dieser Entwicklung ist die weitere Zunahme des Angebots an Manipulier- und Trickgeräten auch bei der diesjährigen Montreux-Ausstellung zu sehen. Daneben hat sich aber auch der generelle Trend zahlreicher Videogerätehersteller fortgesetzt, den Neuvorstellungen ein Gerätekonzept zugrunde zu legen, das einerseits einen kostengünstigen Einstieg ermöglicht, andererseits aber bei wachsenden Anforderungen entsprechende nachträgliche Ausbaumöglichkeiten bietet.

Effektsystem ADO 500 von Ampex

Ganz im Trend dieser Bemühungen um kostengünstige Einstiegsmögiichkeiten liegt das von Ampex neu vorgestellte Effektsystem ADO 500 (Bild 25), das trotz eines gegenüber High-end-Geräten wesentlich günstigeren Anschaffungspreises mit einer Vielzahl von Trickeffekten aufwarten kann, die üblicherweise nur wesentlich teureren Geräteausführungen vorbehalten sind.

Herausragender Effekt der Standardversion ist das naturgetreue ("true-dimensional") Umblättern, wobei sich die Vorlage einrollenderweise aus der Bildebene herauslöst und hierbei eine beliebige Schrägstellung ausweisen kann; ohne die Notwendigkeit eines zweiten Kanals läßt sich hierbei auf der Rückseite der sich abhebenden Vorlage das Spiegelbild des Quellensignals wiedergeben.

Mit Hilfe des Stanzkanals ("DigiMatte") lassen sich "fliegende" Logos, Schriftzeichen oder andere Objekte über die Vorlage bewegen. Weitere Bildmanipulationsmöglichkeiten bestehen mit Effekten wie "posterization", "solarization" oder "mosaics", wobei 24 dieser Effekte auf Knopfdruck abrufbar sind.

Über einen optioneil erhältlichen 2. Kanal und einen Bildspeicher ("Target framestore") lassen sich insbesondere rekursive Animationseffekte ("trails", "star trails", "sparkies", "drop shadow"} realisieren. Mit zusätzlichen Optionen kann man im übrigen auch das bisherige Low-cost-Gerät ADO 100 ausstatten: so mit einem 2. Kanal, um auch komplexere Effekte unter Einschluß zweier Signalquellen durchzuführen, und mit der Option "Warp speed", um Verwerfungen, Verzerrungen und andere nichtlineare Veränderungen von Bildvorlagen noch umfassender und einfacher vornehmen zu können.
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Kadenza und Kaleidoscope von Grass Valley Group

Mit den Namen Kadenza und Kaleidoscope hatte sich die Grass Valley Group schon in der Vergangenheit einen hervorragenden Namen im Bereich der elektronischen Bildmanipulation und Effektgestaltung verschafft.

Speziell für PAL-Anwender hat nun GVG unter der Bezeichnung DPM-700 ein preisgünstiges 3D-Effektsystem (Bild 26) auf den Markt gebracht, das zusätzlich auch mit integrierten Eingängen für digitale und analoge Komponentensignale ausgestattet ist.

Das ein- und zweikanalig verfügbare Gerät weist neben Rotationseffekten um eine beliebige Raumachse eine umfangreiche Palette sowohl im Bereich der "transformierenden" Effekte (wie veränderliche Perspektive, Größenvariationen, Schräglage) als auch im Bereich der "nichttransformierenden" Effekte (wie Solarization, Posterization, Falschfarben, Kanteneffekte) auf.

Über das optionell erhältliche "Recursive memory" lassen sich zusätzliche Bewegungseffekte wie "trails", "decay trails" oder "star trails" und 3D-Montagen vornehmen. Die fertiggestellten Effekte können in einem der 100 verfügbaren "E-MEM"-Speicher für einen späteren Abruf abgelegt werden.

Als Ergänzung für das DVE-System Kaleidoscope sei noch auf den neuen "Disc Recorder" hingewiesen, der sowohl Videosignal als auch Key-Signal mit einer Speichertiefe von 10 bit aufzeichnet und sich gegenüber bekannten Disc-Recordern in bezug auf Aufnahmedauer, aufgezeichnete Datenmenge und Flexibilität in der Handhabung von Multiformat-Signalen vorteilhaft abhebt.
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Myriad-fx von CEL Electronics

In einer Dachgartensuite des Montreux-Palace-Hotels fand die europäische Erstvorstellung des Bildmanipuliersystems Myriad-fx von CEL Electronics statt (Bild 27). Die mehr Gemeinsamkeiten mit einem High-end-Graphikcomputer als mit einem üblichen Trickgerät aufweisende Manipuliereinrichtung bietet dreidimensionale Bildmodellierungsmöglichkeiten, auf die jeweils zwei oder auch mehr Videobilder aufgelegt werden können.

Eine große Modellbibliothek ist jedem System zugeordnet, darüber hinaus können weitere Formen entweder dazu erworben oder off-line mittels eines PCs vom Kunden selbst generiert werden.

Die 3D-Modelle beschränken sich hierbei nicht auf geometrische, sphärische, kegelförmige oder toroidale Formen, sondern können völlig frei, beispielsweise als Flugzeug, Teekanne oder gar als Gesicht gestaltet sein.

Produktionsmischer Integra von AVS

Im generellen Trend liegt auch der von AVS bereits auf der IBC 1990 vorgestellte digitale Produktionsmischer Integra. Wie sein Name schon sagt, verbindet das mit einem eigenwilligen, aber nach ergonomischen Gesichtspunkten gestaltete Keyboard ausgestattete Gerät die Funktionen eines Bildmischers mit denen einer auch 3D-Effekte umfassenden Trickeinrichtung.

An seinen Eingängen lassen sich praktisch alle Analogformate (RGB, YUV, Y/U, FBAS) - Optionen können auch digitale Ein- und Ausgänge nach CCIR 601/656 vorgesehen werden - anschließen, wobei eingebaute TBCs auch den Anschluß nichtsynchroner Quellensignale ermöglichen.

Bereits in der Grundausstattung mit zahlreichen Bildmanipulationsmöglichkeiten ausgestattet, erlaubt der Einschluß eines weiteren DVE-Kanals unter anderem auch die Bereitstellung von "Warp"-Effekten; mittels eines ebenfalls optionell erhältlichen 4:2:2:4- Bildspeichers lassen sich darüber hinaus auch rekursive Effekte wie "sparkies" oder "trails" sowie Mehrebenen-Schablonentricks realisieren.

Über "keyframes" kann die jeweilige Effektkonfiguration festgehalten und direkt in einem Online-Speicher abgelegt oder auf einer 3,5"-Diskette archiviert werden.

DVE-Generator KM-D600E von IVC

Ganz auf die Belange des Y/C-Signal-Processing (Y; 8 bit, C; 8 bit) abgestimmt ist der von IVC neu herausgebrachte DVE-Generator KM-D600E. Mit einem zweikanaligen TBC für den direkten Anschluß von VCRs ausgestattet, hält das Gerät zahlreiche Trickeffekte (freeze, strobe, mosaic, slide. paint, negative, compression) zusätzlich zu den üblichen Überblendmöglichkeiten bereit.

Mit dem zusätzlichen Border-Generator K7W-E300E lassen sich auch Kanten- und Schatteneffekte generieren.

FOR.A

Ebenfalls für das Y/C-Format geeignet und mit einem TBC ausgestattet ist der von FOR.A in der Multiplex-Reihe neu vorgestellte Low-cost- DVE-Generator MF-300P, der bereits in der Grundausstattung über verschiedene 3D-Effekte (warps, pseudo page turn) verfügt und mittels eines optioneil erhältlichen Bildspeichers mit weiteren Bewegungseffekten ausgestattet werden kann. Zur Erleichterung der Bedienung werden im übrigen die jeweils aktivierten Tasten durch Farbwechsel kenntlich gemacht.

Dem zur letzten Montreux-Ausstellung 1989 präsentierten DVE-System A53-D wurden jetzt von Abekas zwei weitere 3D-Effektgeräte zur Seite gestellt: am unteren Preisende das Gerät A 51 und als künftige High-end-Ausführung das Gerät A 57 (Bild 28).

Bereits mit dem Low-cost-Gerät A51 werden zahlreiche 3D-Effekte geboten, die durch weitere Optionen wie Warp, Bildspeicher, Key-Kanal, Kombinierer, Lichtquellensimutation noch beträchtlich erweitert werden können. Zur Realisierung eines hochwertigen Nachbearbeitungsbereichs im Zusammenspiel mit dem Produktionsmischer A84 ist das Effektgerät A57 gedacht.

Durch eine auf Vollbild basierende Signalverarbeitung mit 10 bit bei einer Überabtastung mit 27 MHz für Video- und Key-Signal sind die Voraussetzungen für eine hohe Bildqualität gegeben. Unter den vielen Arten der Bildmanipulation besteht auch die Möglichkeit, gewisse Bildbereiche zu maskieren und dort Farbkorrekturen, Defokussierung oder ähnliche Veränderungen vorzunehmen.
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Pinnacle

Als Ergänzung zur "Prizm Video Work Station" wird nun von Pinnacle System unter dem Namen DVEtor (= Digital Video Effects Animator) ein kombiniertes Hardware- und Softwarepaket angeboten, das dem Benutzer insbesondere das "Mapping" von Live-Video auf sich bewegende dreidimensionale Objekte in Echtzeit ermöglichen soll.

Neben sich bewegenden Toroiden, Zylindern, explodierenden Würfeln, sich schneidenden Oberflächen u.a. wird darüber hinaus auch eine Vielzahl von Umblätter- und Aufrolleffekten realisierbar, wobei die beiden Seiten der jeweiligen Vorlagen mit unterschiedlichen Live-Bildern belegt werden können; auch eine Simulation von einer oder mehreren Lichtquellen mit den zugehörigen Licht- und Schattenwirkungen läßt sich mit diesem Zusatz vornehmen.

Des weiteren lassen sich mit dem DVEator Creation Kit die DVEtor-Effekte auch offline mit jedem IBM-kompatiblen PC durchführen.

Venice von Getris Images

Ebenfalls mit Erweiterungen für zusätzliche Effekt- und Animationsmöglichkeiten wurden die Effektgeräte Venice von Getris Images (Bild 29) durch den Halbleiterspeicher- und Sequenzmodul Aramis sowie Charisma von Questech durch den "Cleo-Level-IV"-Zusatz ausgestattet.

Weiterhin im Reigen der DVE-Geräteanbieter zu finden sind unter anderem GML mit Calypso, Microtime mit dem Variable Image Transformer Impact und Sony mit den beiden Systemen DME-5000 und DME-9000 (System G).
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6.4, Schriftgeneratoren

Waren die "Broadcasters" bei der Einführung des elektronischen Schriftgenerators zunächst froh, trotz geringer Schriftqualität, Beschränkung auf eine Schriftart und weniger Schriftgrößen bei relativ hohem Preis von der zuvor von Hand vorgenommenen Texterstellung loszukommen, so konnten in der Folgezeit die ständig steigenden Ansprüche der Benutzer an Schriftqualität, Schriftart und Schriftgrößenvielfalt von den Herstellern sogar mit zunehmender Preiswürdigkeit befriedigt werden.

Darüber hinaus hat sich aber auch hier der Trend fortgesetzt, neben der eigentlichen Texterzeugung zusätzliche Funktionen wie 3D-Darstellung mit unterschiedlichen Perspektiven oder Einschluß von Animationsmöglichkeiten mit einzubeziehen.

Zur Verbesserung des Schriftbildes, insbesondere zur Vermeidung gestufter Schrägen und Kurven, hat man sich durch sogenannte "Anti-aliasing"- Maßnahmen mehr und mehr vom einfachen Zweipegelsignal befreit und hält für den Amplitudenverlauf an Übergängen geeignete Pegelwerte aus bis zu 256 Amplitudenstufen bereit, um den generierten Zeichen den Eindruck einer möglichst stufenlosen Formgebung zu vermitteln.

Wegen der Fortschritte in der Halbleitertechnologie konnte eine solche "aliasfreie" Zeichenerzeugung in immer preiswertere Geräte Eingang finden. Trotzdem waren Neuvorstellungen von Schriftgeneratoren bei der diesjährigen Montreux-Ausstellung ausgesprochen rar.
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Schriftgenerator CG-4733 von Pesa

Zu den wenigen Neuvorstellungen gehörte der von Pesa unter der Bezeichnung CG-4733 auf den Markt gebrachte Schriftgenerator (Bild 30).
Auf einer 4:4:4:4- Systemarchitektur aufbauend generiert das Gerät die Schriftzeichen aliasfrei mit einer Auflösung von 4,6 ns, die am Geräteausgang wahlweise im analogen oder digitalen Komponentenformat bereitgehalten werden.

Für die hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit des Gerätes sind zwei schnelle 32-bit-Prozessoren zusammen mit einem 10-MIPS-Digitalprozessor für die Zeichendarstellung verantwortlich.

Standardmäßig sind 10 hochaufgelöste Schriftarten verfügbar - aus einem Angebot von über 1500 Schriftarten können weitere ausgewählt -, die online in ihrer Größe von 8 bis 512 Zeilen unter Aufrechterhaltung der jeweils gewählten Kantendarstellung geändert werden können.

Über zahlreiche standardmäßig vorhandene Schnittstellen lassen sich unter anderem externe Disketten- und Festplattenlaufwerke, Graphiktablett oder Drucker anschließen oder die Verbindung an ein LAN-Netz per Ethernet herstellen.

Optionen kann darüber hinaus die Speicherkapazität für zwei 32-bit-tiefe Pixelframes, ein linearer Digital-Keyer, der zweikanalige Ausbau oder das schon erwähnte Graphiktablett vorgesehen werden.

Für die Olympischen Spiele 1992 in Barcelona sind von der verantwortlichen Rundfunkgesellschaft bereits 60 dieser Schriftgeneratoren geordert. Für den vorhandenen Schriftgenerator CG-4722 hat Pesa jetzt einen Online/Offline-Untertitelungszusatz für die wichtigsten europäischen Sprachen herausgebracht.

Motif von Aston

Auch Aston, ein Schriftgenerator- Hersteller mit schon langer Tradition, war mit dem Gerät Motif unter den Neuvorstellungen zu finden.

256stufiges Antialiasing unter Verwendung echter Gauß-Filterung, volle Bandbreite für Farbausgänge einschließlich Key-Kanal durch 32 bit Signalbreite, über 16 Millionen verfügbare Farbabstufungen, 105-MB-Festplatte sind die herausragenden Merkmale dieses neuen Schriftgenerators, der darüber hinaus auch in der Zuweisung von Darstellungsattributen zu den einzelnen Zeichen praktisch keine Begrenzung aufweist und zusätzliche "Beschleunigungs"- und "Verzögerungs"-Attribute für aufwärts- und abwärtsbewegte Texte bereithält.

Durch das optioneil verfügbare Konversionsprogramm "Fountain" lassen sich viele bei Desk-Top-Publishing-Arbeiten verwendete Schriftfonts für den Einsatz im Motif-Generator einsetzen.

Nicht unerwähnt bleiben sollte auch die HDTV-Version eines Schriftgenerators des gleichen Herstellers, die unter der Bezeichnung Modell 1250 für den EUREKA-Standard vorgesehen ist, aber auch in einer Version für den 1050-Zeilen-Standard zur Verfügung steht (Bild 31).

Zwei unabhängige Gestaltungsebenen - eine für Text und Logos, die zweite für den Hintergrund - kennzeichnen diesen HDTV-fähigen Generator, der sonst weitgehend der Bedienungsphilosophie der beiden bekannten Aston-Generatoren Aston 4 und Caption folgt, so zum Beispiel in der schnellen Farbauswahlmöglichkeit durch den sogenannten "Chromastick".
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Schriftgeneratorpalette von Chyron

Chyron hat seine Schriftgeneratorpalette um zwei Neuheiten angereichert, so um den 2-Kanal-fähigen Max!, der über eine 32-bit-Farbauflösung einschließlich Key-Signal verfügt, eine 256stufige Antialias-Auflösung aufweist, 10 Schriftarten online bereithält, die Direktauswahl weiterer Schriftarten über Telefon ("Font by wire") gestattet und über 16 Millionen Farbschattierungen erlaubt; zusätzlich sind Überlappungen der Zeichen, verschiedene Zeichenberandungen und Textbewegungen möglich.

Die zweite Neuheit unter dem Namen Codi ist mit ähnlichen Eigenschaften ausgestattet, jedoch speziell für die Fernsteuerung mittels Computerterminal vorgesehen. Mit der ebenfalls neu vorgestellten Option "Transform" werden mit den bereits eingeführten Schreibsystemen Superscribe und Infinit zahlreiche Animationseffekte möglich.

weitere Geräte - Kurzfassung

Folgende Geräte Varianten und Ergänzungen zu bereits auf dem Markt befindlichen Schriftgeneratoren sollen noch kurz angeführt werden. So stellte die zur Dynatech-Gruppe gehörende Quanta Corporation unter der Bezeichnung Orion SE einen kostengünstigen Ableger ihres Orion-Schriftgenerators vor, der über sechs Schriftarten in 12 Größen verfügt, weitere Schriftarten per "Font Cache" zu übernehmen gestattet und über den "Fontmaker" auch kundenspezifische Zeichenformen zu generieren erlaubt (Bild 32).

Darüber hinaus wurde auch die Delta-familie durch zwei einkanalige (LE, LX) und zwei zweikanalige Versionen (SE, SV) ergänzt. Mit einer erweiterten Auswahl an Speichermöglichkeiten, die auch ein 44-MByte-Wechselplattenlaufwerk einschließt, mit Ethernet-Anschluß und Steuermöglichkeit über externe Computer ist nun der den High-end-Geräten zugehörige Schriftgenerator A72 von Abekas erhältlich.

Ein Software-Upgrade erfuhr auch der Cypher XL von Quantel: So lassen sich beispielsweise mit der Paintbox ersteilte Texturen auf die mit Cypher generierten Schriftzeichen übertragen.

Die von Dubner/GVG für den 30-K-Character Generator herausgebrachte Hardware- und Software-Option "Graphics Animator" ermöglicht eine schnelle Änderung der SchriftgröSen und schließt ein Paint-System, Animation durch Key-frames und eine Layering-Einrichtung mit ein.

Abschließend sei noch erwähnt, daß der vor zwei Jahren von G2-Systems vorgestellte Schriftgenerator Manuscript nun in das Herstellerprogramm von AVS übernommen wurde.

6.5. Standardkonverter, Downkonverter

Die Fortschritte der Halbleitertechnologie haben zwar in den letzten Jahren zu immer kompakteren Ausführungen der für den internationalen Programmaustausch unverzichtbaren Standardkonverter geführt, nämlich das grundlegende Problem der Normwandlung bei unterschiedlicher Bildwechselzahl, einen möglichst optimalen Kompromiß zwischen scharfen Bildern unter Inkaufnahme mehr oder weniger störender Judder-Effekte und stärker verwaschenen Bildern zugunsten eines kontinuierlicheren Bewegungsablaufs zu finden, hat bei den rein interpolativ arbeitenden Normwandlem prinzipiell nicht zu einer voll befriedigenden Lösung führen können.

Erst jüngste Ansätze, die Mittel der Bewegungsschätzung und -kompensation in den Konversionsprozeß mit einzubeziehen, dürfte allmählich zu den angestrebten Verbesserungen des gewandelten Bildmaterials führen.

Die gleiche Problematik besteht im übrigen auch bei der "Downkonversion", das heißt der Konversion eines der gegenwärtig für einen HDTV-Standard vorgeschlagenen Signalformate (1125/60; 1050/59,94; 1250/50) in einen der bestehenden TV-Standards mit abweichender Bildwechselzahl.

Was allerdings unter Einsatz heutiger Technologie auf der Basis bewegungskompensierter Interpolationsverfahren für die Konversion von 1125/60/2:1 nach 625/50/2:1 möglich ist, stellte der als Versuchsanlage von Sony (UK) entwickelte Standardkonverter eindrucksvoll unter Beweis:

Die mittels Blockmatching und Bewegungsvektoren vorgenommene Wandlung ließ auch bei kritischem Bildmaterial praktisch keine Wünsche an die resultierende Bildqualität mehr offen.
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Der Standardkonverter Vector-VMC von Vistek

Für die Normwandlung zwischen bestehenden TV-Standards mit unterschiedlicher Bildwechselzahl hat nun Vistek erstmals bei seinem Standardkonverter "Vector-VMC" (Vector Motion Compensation) zum Mittel der vektorgestützten Bewegungskompensation gegriffen (Bild 33).

Anstelle der üblichen Interpolation über vier Teilbilder zur Generierung der neuen Bildwechselzahl bedient sich das Gerät eines Bewegungsschätzers, der bewegte Objekte ausmacht und dieser Bewegung entsprechende Bewegungsvektoren bereithält. Diese Vektoren werden dann zur Rekonstruktion des bewegten Bildinhalts der Zwischenbilder in der korrekten spatialen Lage verwendet.

Aus dieser Maßnahme resultiert ein gegenüber interpolierenden Konvertern wesentlich gleichmäßigerer Bewegungsablauf unter Aufrechterhaltung einer hohen Bildqualität.

Dieser "Upgrade" für den Standardkonverter Vector ist im übrigen in enger Zusammenarbeit mit dem schwedischen Hersteller Digital Vision entstanden.

Standardkonversionsgeräte

Verschiedene Hersteller haben ihren eingeführten Standardkonversionsgeräten preisgünstigere Ausführungen zur Seite gestellt, die meist auch für alle eingeführten TV-Standards einsetzbar sind und praktisch durchgehend mit einer über vier Teilbilder sich erstreckende Interpolationsschaltung arbeiten.

So brachte AVS neben den beiden Standardkonvertern Adac und Isis als Low-end-Gerät den Gerätetyp EOS auf den Markt (Bild 34), CEL Electronics offerierte neben dem Standardkonverter Terra plus ein preisgünstiges Gerät unter dem Namen Standi, Video International war erstmals mit dem Konverter DTC 1504 vertreten, und Snell & Wilcox präsentierte zur diesjährigen Ausstellung das Gerät Atlantis; von der gleichen Firma wurde im übrigen unter der Bezeichnung HD 2020 auch die Weiterentwicklung ihres HDTV-Downkonverters vorgestellt, der allerdings im Gegensatz zu seinem Vorgänger HD 2010 jetzt auch die Wandlung von 1125/60 nach 625/50 erlaubt.

Schließlich war erstmals auch I.DEN mit dem Gerätekonverter ID-450 im Beigen der Normwandler-Hersteller vertreten, wobei dieses Gerät insbesondere den Anforderungen des Y/C-Signalformats entspricht und durch Bereithaltung eines integrierten Zeitfehlerausgleichers auch Signale mit großen Zeitbasisschwankungen zu verarbeiten gestattet.
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Konvertieren von 35mm Filmmaterial

Gleich zwei Firmen haben sich der Problematik angenommen, die durch Filmmaterial, das mit den üblichen 24 Bildern/s aufgenommen wurde, zunächst durch den 3:2-Pulldown-Prozeß bei Übernahme auf 60Hz-NTSC-Magnetband für die Nachbearbeitung und durch den anschließenden Transfer nach 50Hz-PAL für die Ausstrahlung verursacht wird: Mehr oder weniger starke Bewegungsdiskontinuitäten zusammen mit Auflösungsverlusten sind die Folge dieser beiden hintereinandergeschalteten Konversionsprozesse.

Mit der in Montreux vorgestellten Filmkonversionseinrichtung TK32 von AVS werden über eine mit 26 Teilbildern arbeitende Bewegungserkennungsschaltung die redundanten Teilbilder des 3:2-Pulldown-Prozesses eliminiert.

Die dann wieder mit 24 Bildern/s vorliegende Bildfolge wird nach einer geeigneten spatialen Konversion von 525 auf 625 Zeilen mit einer um den Faktor 24/25 veränderten Farbträgerfrequenz auf einem
entsprechend modifizierten PAL-Recorder aufgezeichnet, dessen Aufzeichnungsgeschwindigkeit 4% unter der normalen Geschwindigkeit liegt.

Bei Abspielen mit normaler Geschwindigkeit ergibt sich dann ein Standard-PAL-Signal, das von "judder"- und "blurr"-Effekten der normalen Standardkonversion befreit ist.

In ähnlicher Weise hat sich auch Snell & Wilcox mit der Filmtransfereinrichtung Deft (= Digital electronic film transfer) dieser Aufgabe angenommen (Bild 35).

[Fortsetzjpg folgt)

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