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Hier stehen die Messe- bzw. Veranstalter "Informationen".

Im Unterschied zu unseren überwiegend selbst formulierten Artikeln und Kommentaren sind das die vorauseilenden Lobeshymnen der Redakteure und Pressemenschen sowie der Messe-Ausrichter, der Messegesellschaften und der Veranstalter. Allermeist basieren die auf den vorab verteilten Presse- Informationen der Hersteller oder der Vertriebsfirmen. Nur die wenigsten dieser Lobeshymnen waren "wahr" bzw. hatten sich wirklich erfüllt.
Die Fachblätter und Magazine waren meist (finanziell) darauf angewiesen, solche Artikel unkommentiert zu veröffentlichen, weil da allermeist auch sogenannte "flankierende Anzeigen" (hinzu) geschaltet wurden. Über diese selbstverständlich erfundenen nebulösen ("das gabs doch gar nicht") Zusammenhänge gibt es ausführliche Seiten im Hifi-Museum, weil es dort ganz besonders offensichtlich wurde, wie "das Spiel" funktioniert.

Und: wir sollten unterscheiden zwischen "Zeilen" und "Linien"

Es fällt immer wieder auf, daß selbst gestandene Fach-Redakteure und Fach-Autoren diese beiden Begriffe allzuoft verwechseln, vertauschen oder ungeschickt benutzen. Viele PAL- Kameras konnten trotz nomineller 625 Zeilen nur echte 450 Linien aufnehmen und auch darstellen. Gleiches gilt für Videorecorder, Monitoren und Fernseher aller Hersteller. In den gesamten englisch sprachigen Publikationen sind es die verwechselbaren "lines" (und ab und zu die TV-lines) und man muß Nachsicht walten lassen. "Sie" unterscheiden das ganz selten.

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Montreux-Bericht 1989 - Technische Ausstellung, Teil 3

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Montreux - Technische Ausstellung 17. bis 22. Juni 1989 (III)

Fortsetzung FKT, Nr. 9, S. 503

7. Elektronische Einzelbildspeichersysteme

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Einleitung :

Dem vielseitigen Bedarf von Einzelbildspeicher-(ESS-)Systemen im Fernsehbetrieb steht heute ein breitgefächertes Marktangebot etlicher Hersteller gegenüber. Nicht nur was die Größe der Speicherkapazität (und den Preis) betrifft, macht die Unterschiede aus, man kann jetzt auch zwischen Geräten und Anlagen mit verschiedenen Speichermedien wählen.

Neben den bislang vorwiegend verwendeten Magnetplatten werden auch optische Platten und hochintegrierte Halbleiterspeicher (RAM) mehr und mehr eingesetzt.

Zudem zeichnet sich der Trend ab, Einzelbildspeichersysteme als festen Bestandteil in elektronische Graphiksysteme, Videoeffektgeräte oder sogenannte Workstations zu integrieren.

Quantel

Nach wie vor bietet Quantel, ein Altmeister in der Technik von ESS-Systemen, sein auf der Winchester-Magnetplatte basierendes Digital Library System DLS 6001 in mehreren Versionen an: als autonome Einzelgeräte für 80 bis zu einigen hundert Bildern, im Zusammenspiel mit der Paint-Box oder eingebunden in das VAX-Rech-ner gesteuerte Verbund-Archiv-System CLL (Central Lending Library).

Rank Cintel

Rank Cintel hat jetzt neben dem seit Jahren bekannten Slide File ein ESS-System mit der Bezeichnung Pocket im Produktprogramm.

Thomson Video Equipement

Im Angebot von Thomson Video Equipement ist weiterhin das unter der Bezeichnung Andi TTV 3100 bekannte modular auf- und ausbaufähige System mit magnetischen und optischen Speicherplatten.
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Ampex

Bei Ampex sind neuerdings außer den bekannten ESS-3 und ESSS Versionen für spezielle Anwendungen entwickelt worden: Für die Einzel-bildspeicherung zum Zwecke der Farbkorrektur von Filmbildern bei ihrer Überspielung auf Magnetband das ESS-5T genannte Gerät; es enthält eine 160 MByte-Winchester-Platte und kann bis zu 200 Bilder im NTSC-Format oder 160 Bilder in PAL speichern.

Die Besonderheit dieses Dual-Format-Systems ist, daß es den Video-Standard des anliegenden Eingangssignals erkennt und sein "Innenleben" darauf automatisch einstellt. ESS-5S, ein kostengünstiger Einzelbildspeicher, ist für die Besonderheiten im Bereich Television News ausgelegt.

Aston und Sony

Newcomer unter den Anbietern von ESS-Systemen mit Magnetplatte sind Aston und Sony.

Aston stellte zum ersten Mal in Montreux das für allgemeine Anwendungen konzipierte Modell Wallet vor. Das Gerät kann mit zwei Plattenlaufwerken bestückt werden, wahlweise mit einer 44-MByte-Winchester-Wechselplatte für 35 Bilder und zugehörige Key-Signale sowie mit einer 40-MByte-Festplatte für 33 Bilder. Die Zugriffszeit beträgt um die 2 Sekunden.

Von Sony wird das Network Still Store System DNS-1000 (Bild 22) mit verschiedenen Geräte konfigurationen je nach Anwendung angeboten, für den einfachen Abruf von Einzelbildern im Ü-Wagen oder Produktionsbetrieb bis zum Massenspeicher im Archiv. Dabei kommen zwei Arten von Speicherplatten zum Einsatz:
- 12"-WORM-(Write-Once-Read-Many-)Platten mit einer Speicherkapazität von 1600 Bildern
- 5 1/4"-MO-(Magneto optische) Platten für 400 Bilder (200 Bilder je Plattenseite), wiederholt beschreibbar.
Beide zeichnen sich durch relativ niedrigen Preis, Robustheit und lange Lebensdauer aus.
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Etwas Grundsätzliches zu den ESS-Systemen

Ein Nachteil der gängigen ESS-Systeme mit Magnetplatte ist die Zeit Verzögerung (etwa 1 Sekunde) beim Schreiben und Lesen, die aus der notwendigen Zwischenschaltung eines Pufferspeicheis für die Transformation der "Echtzeit"-Datenrate des digitalen Videosignals (216 Mbit/s) in die auf etwa 1/25 reduzierte, von der Platte verarbeitete Datenrate resultiert. Dieser Engpaß entfällt, wenn anstelle der Platte Halbleiterspeicher eingesetzt werden, die die moderne Mikroelektronik heute in Form höchstintegrierter Megabit-Chips zur Verfügung stellt.

Questech

Einen auf diesem "schnellen" Speichermedium aufgebauten Solid State Video Recorder SSVR hat vor etwa einem Jahr Questech auf den Markt gebracht (Bild 23). Die Speicherkapazität ist in 13-Sekunden-Blöcken von 13 bis 78 Sekunden ausbaufähig und wäre im Bedarfsfall bis auf 234 Sekunden erweiterbar. Mit den integrierten Zusatzbausteinen, wie Multilayerfunktion durch Mischer, Keyer, Zeitcode- Ein- und -Ausgänge usw. bietet dieses Gerät viele Anwendungsmöglichkeiten insbesondere bei der Nachbearbeitung.

VTE Digital Video GmbH

Die deutsche Firma VTE Digital Video GmbH, in Montreux zum ersten Mal mit einem eigenen Stand vertreten, demonstrierte ihren neuen "Digital Video Silicon Recorder" DVSR 100, ein leistungsfähiges und flexibel einsetzbares Einzelbildspeichersystem, insbesondere für Forschungs- und Entwicklungs aufgaben auf dem HDTV-Gebiet.

Das 128-MByte-RAM-System ist aus 1-MBit-Chips aufgebaut, kann auf die 4-Mbit-Technologie umgestellt und auf 1792 MByte erweitert werden. Die maximale Datenübertragungsrate wird mit 312 MByte/s angegeben.

Sony

An HDTV-tauglichen ESS-Systemen sei schließlich noch der High-Definition- Digital-Recorder HDDR-500 von Sony erwähnt (Bild 24). Es handelt sich dabei um ein Dreikanal-System (RGB) mit je 30 MHz Kanalbandbreite (Taktfrequenz 74,25 MHz und 8 bit Quantisierung) und einer Speicherkapazität bis zu 32 Bildern.

Franz Pilz
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8. Elektronische Graphiksysteme

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Einleitung :

Elektronische Graphiksysteme sind von Hard- und Softwareingenieuren entwickelte technische Wunderwerke, die aber nicht von Ingenieuren, sondern von Künstlern bedient werden müssen.

So erstaunlich die Dinge sind, die man damit machen kann, mehr und mehr ähneln sich die unzähligen Effekte und Möglichkeiten und damit letztlich die resultierenden Bilder, auch wenn sie von unterschiedlichen Geräten unterschiedlicher Preislagen und durch sehr unterschiedliche Bedienvorgänge erzeugt und beispielsweise auf Ausstellungen vorgeführt werden.

Wenn der Sinn eines Ausstellungsberichts wie des vorliegenden darin bestehen soll, anstehende Investitionsentscheidungen zu unterstützen, dann scheint dies für das vorliegende Kapitel kaum möglich, denn über Handhabung und gestalterische Details kann nur der Graphiker selbst und das auch nur am "lebenden Objekt" entscheiden.

Also vielleicht stattdessen eine Beschreibung der erstaunlichen Möglichkeiten für den allgemein interessierten Leser?

Auch das ist zum Beispiel im Falle von Animationssequenzen so einfach wie die verbale Beschreibung einer Symphonie.

Bleibt also nur der Versuch, über sich abzeichnende technische Trends zu berichten und allenfalls die Vielzahl der ausgestellten Produkte kurz aufzulisten.

Ein deutlicher Trend ist die Zusammenfassung mehrerer Funktionen bzw. Subsysteme zu einer Workstation (Power Station, Graphic Factory oder dergleichen Schlagworte mehr). Eine solche Kombination kann dann zum Beispiel aus den Elementen Steuercomputer, n-facher Vollbild-Arbeitsspeicher, Zeichengerät, Effektgerät, 3D-Generierung und Animation, Schriftgenerator, Standbild Speicher oder einer sinnvollen Untermenge davon bestehen.

Selbstverständlich muß eine derartige Workstation deutlich billiger sein als die Zusammenstellung entsprechender Einzelgeräte, da zum Beispiel Steuercomputer, Arbeits- und Massenspeicher sonst ja mehrfach vorhanden wären.

In einem modernen, hochwertigen Graphiksystem werden pro Pixel in der Regel 32 bit verarbeitet und zwischengespeichert, nämlich 3*8 bit für RGB und weitere 8 bit zum Beispiel für Schablonensignale.

Ebenfalls 3*8 bit für RGB und wiederum zusätzliche 8 bit für "Transparenz" oder "Lineares Keying" benötigt auch ein perfekt aliasfreier Schriftgenerator (siehe Kapitel 10). Dies erklärt die überwiegende Verwendung von 32-bit-Rechnern für solche Systeme.

Was die Bitraten und sonstigen Video-Digitalparameter betrifft, so entsprechen inzwischen alle namhaften Fabrikate den CCIR-Empfehlungen 601 bzw. 656.

Eine Auflistung der in Montreux gezeigten Graphiksysteme

Anschließend eine Auflistung der in Montreux gezeigten Graphiksysteme bzw. Zusatzeinrichtungen ohne Anspruch auf Vollständigkeit und in alphabetischer Reihenfolge:

  • Ampex: AVA-3, verbessert und erweitert
  • Aston: Power Station, 32-bit-Video-Graphics-Workstation auf IBM-PC-Basis
  • Aurora: Au/280; Au/90, preiswertes Einstiegs System; Au/240, mittlere Preisklasse, 32 bit-System; 3DS, Modellier- und Animationssoftware
  • BTS: FSG 4500; Alias 2; SD-Animation, Modeling, Rendering; Pixelera-tor, Zusatz Prozessor zur Geschwindigkeitserhöhung
  • Colorgraphics: DP 4:2:2, Paint- und Animationssystem
  • Dubner: Graphics Factory, Workstation ausbaubar auf 3D-Modeling, Animation, Rendering, Schriftgenerator, Stül Store
  • EVS: Video Paint + SAM, Workstation mit Animation
  • G2: Masterpiece 900 GX, Painting-, Captioning- und AnimationsSystem
  • lO-Research: Pastiche, Video Graphics Workstation
  • Magni: Genlockbarer Video-Graphik-Coder, Steckkarten für Amiga 2000 bzw. IBM-PC/AT, macht übliche Computer-Videographik perfekt sendefähig
  • Microtime: IP-25, Image Plus Graphics System, lauffähig auf 35-MHz-PC
  • Pinnacle: Workstation 2100 Still Store, Effekte, Paint, 3D-Modeling und Animation; Prizm, "digitale Optik"
  • Quanta: QVP-100, Paintsystem auf PC-Basis
  • Quantel: Paintbox Serie V, verbessert, modular ausbaufähig, preiswerter
  • Spaceward: Matisse, 3D-Graphik, Animation; Integrated Design Studio, Workstation, Paint, 3D-Graphik, Schriftgenerator, RAM-Recorder
  • Techex: Vertigo 9, 3D-Graphik, Animation
  • Thomson Video: Maxpaint (Bild 25) Graphik/Paintsystem für IBM-PC/AT oder 80386-basierendem 32-bit-Rech-ner
  • VTE: Pixar, Bildverarbeitung und -synthese; CCC, Color Graphics Converter wandelt hochaufgelöste Graphik nach PAL oder RGR


Arthur Heller
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9. Elektronische Bildmanipulier-und Trickgeräte

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Einleitung :

Verschiedene System Vorstellungen bei vorausgegangenen Ausstellungen haben bereits den Nachweis erbracht, daß bezüglich der mittels Bildbeeinflussung erreichbaren Trickeffekte praktisch keine Wünsche mehr offen bleiben.

Allerdings mußte für die Aufrechterhaltung einer bei allen Bildbeeinflussungen gleichbleibend hohen Bildqualität und für die Bereitstellung möglichst gleichmäßiger und artefaktenfreier Bewegungsabläufe ein sehr hoher Geräteaufwand getrieben werden, der sich in entsprechend hohen Anschaffungskosten für solche Bildmanipuliergeräte widerspiegelte.

Durch einen vermehrten Einsatz immer höher integrierte Schaltkreise (PLAs, ASICs oder gar DSPs) sind jetzt die Hersteller zunehmend bestrebt, eine hohe Leistungsfähigkeit der Geräte bei vergleichsweise günstigeren Anschaffungskosten zu erreichen.

Durch Zugrundelegung eines Gerätekonzepts mit nachträglichen Ausbaumöglichkeiten bei wachsenden Anforderungen sollen diese Bestrebungen nach kostengünstigeren Einstiegsmöglichkeiten noch zusätzlich unterstützt werden.

Die zahlreichen Neuvorstellungen der diesjährigen Montreux- Ausstellung waren weitgehend von diesem Trend bestimmt. Darüber hinaus ist allgemein noch festzuhalten, daß sich die Geräte bezüglich ihres Innenlebens nun praktisch ausnahmslos auf die CCIR-Emp-fehlungen 601 und 656 abstützen.
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Ampex

Als Beispiel solcher Bemühungen für kostengünstigere Lösungen soll zunächst das von Ampex neu vorgestellte Effektsystem ADO 100 genannt werden, das trotz eines erheblich günstigeren Anschaffungspreises mit einer Vielzahl der Features des ADO-Muttersystems aufwarten kann.

Durch volle Abstützung auf CCIR 601 4:2:2 und durch eine zweidimensionale Filterung (DDF = double digital filtering) wird eine hohe Bildqualität gerade auch bei Bildkompressions- und Expansionseffekten sichergestellt.

Das bereits in der Basisversion mit Rotationseffekten um alle drei Achsen ausgestattete 2D-Gerät läßt sich mittels Option in eine 3D-Version mit allen Änderungsmöglichkeiten der räumlichen Perspektive umwandeln.

Im Zusammenspiel mit dem vom gleichen Hersteller angebotenen Mischer AVC Vista wird damit ein relativ kostengünstiges Misch- und Effektsystem angeboten, wobei die Steuerung des ADO-Effektteils voll in das Bedienfeld des Mischers einbezogen werden kann (Bild 26).

Grass Valley Group

Mit Verfügbarkeit der digitalen Bildaufzeichnung war für die Gestaltung komplexer Bildkompositionen aus mehreren Vorlagen die Möglichkeit gegeben, die hierzu notwendigen Stanz- und Overlayvorgänge zeitlich aufeinanderfolgend ohne Einbußen bezüglich der Bildqualität durch den jeweils zwischengeschalteten Kopiervorgang vorzunehmen.

Um diese doch zeitaufwendige und mit der Praxis des analogen Nachbearbeitungsstudios nicht übereinstimmende Arbeitsweise zu vermeiden, hat die Grass Valley Group unter der Bezeichnung Kadenza das digitale Bildprozessorsystem DPP-1 (Bild 27) entwickelt, das, wie bei der analogen Nachbearbeitung vorherrschend, über getrennte Videoprozessoren gleichzeitig mehrere Bearbeitungsebenen ("Layers") für die Bildgestaltung zur Verfügung stellt.

Das mit allen wesentlichen Features eines Produktionsmischers ausgestattete System kann im Zusammenspiel mit dem vom gleichen Hersteller vor zwei Jahren vorgestellten DVE-System Kaleidoscope mit bis zu acht Ebenen für mehrkanalige Trickeffekte ausgestattet werden, wobei durch die Übereinstimmung der Bedienelemente die gemeinsame Handhabung beider Geräte für den Benutzer wesentlich erleichtert wird.

Als Eingangsformat werden für das Gerät alle gegenwärtig gängigen Signalformate (digitale Komponenten, analoge Komponenten und Analog-FBAS) zugelassen.

Sony

In dem Bestreben, bei Systemlösungen in keinem Bereich auf Fremdfabrikate angewiesen zu sein, überraschte Sony bereits auf der diesjährigen NAB mit dem Einstieg in den Mischer- und Trickeffektgerätebereich.

  • Anmerkung : Drehen wir das Ganze mal rum und erklären, daß die Hersteller-Firmen, vor allem die großen Japaner, jede auch nur kleinste Marktlücke besetzen müssen, weil ihnen das Wasser immer noch bis zum Hals steht. Der Hifi-Markt war ab etwa 1980 so gnadenlos eingebrochen, daß dort vorexerziert wurde, wie seriöse renomierte Verstärkerfirmen anfingen, Kopfhörer oder Plattenspieler zu produzieren, obwohl sie davon (anfänglich) keine Ahnung hatten. Sie mußten jede Lücke besetzen, koste es, was es wolle.


Neben vier Produktionsmischern ist mit dem DME-450/4S0P nun auch ein über drei Eingänge verfügender Zweikanal-Trickmischer im Angebot (Bild 28). Für Schalt- und Tricküberblendungen lassen sich per Tastendruck neben 11 festgelegten noch vier weitere vom Benutzer aus einem Vorrat von über 100 teilweise auch die Geometrie des Bildes beeinflussende Trickeffekte abrufen, wobei auch zahlreiche 3D-Effekte (zum Beispiel Rotationen, Bildverformungen, Perspektiven) eingeschlossen sind.

Zusammen mit dem Editiersystem RM-4S0 des gleichen Herstellers und unter Verwendung zweier Videoaufzeichnungsgeräte läßt sich ein komplettes Editierstudio einrichten; durch die in den beiden Eingangskanälen des DME-450 für den Zeit fehle rausgleich eingesetzten Halbbild Speicher kann hierbei auf externe Bildsynchronisatoren verzichtet werden.

Sony's Bildmanipuliersystem

Das ebenfalls von Sony neu vorgestellte Bildmanipuliersystem DME-9000-System G erlaubt die Generierung nichtlinearer 3D-Darstellungen aus zweidimensionalen Videovorlagen.

So läßt sich beispielsweise ein als ebenes Bild vorliegendes Gesicht plastisch gestalten, wobei zu Karrikierungszwecken gewisse Gesichtspartien wie Nase oder Kinn übernatürlich verformt werden können.

Diese mit äußerst wenigen Bedienelementen durchführbaren 3D-Modellierungen lassen sich dann verschiedenen Translations- und Rotationsbewegungen unterziehen.

Abekas

Das unter der Bezeichnung A34 Solo von Abekas neu entwickelte integrierte Produktionssystem (Bild 29) vereinigt in einem Gerät die folgenden vier Funktionen:

Zeitfehlerausgleich, Mischen und Überblenden, Generieren digitaler Effekte und rechnergestützte Schnittsteuerung, wobei bis zu vier Aufzeichnungsgeräte vom Bedienfeld aus gesteuert werden können.

An seinen Eingängen akzeptiert das System Quellensignale in praktisch allen Analogformaten (YUV, RGB, Dub, S-VHS und FBAS), wobei für die Eingangssignale mit Halbbildspeichern ausgestattete Zeitfehlerausgleicher vorgesehen sind, um auch nichtsynchrone Signale den Eingängen unmittelbar zuführen zu können.

Die gebräuchlichsten digitalen Trickeffekte lassen sich über den mit allen Standardfunktionen ausgestatteten Mischerteil aktivieren, wobei die Effektsequenzen über "Keyframes" editiert, auf einer 3,5"-Diskette abgespeichert und wieder abgerufen werden können.

Pinnacle

Die bei der Montreux-Ausstellung 1987 von Pinnacle Systems unter der Typennummer 2000 vorgestellten "Video Workstations" haben unter der neuen Typennummer 2100 Weiterentwicklungen erfahren, so eine verbesserte Detail Wiedergabe in vertikaler Richtung durch eine aufwendigere Digitalfilterung und eine durch Softwareunterstützung auf verbesserte Steuerungsmöglichkeiten und erhöhte Flexibilität ausgerichtete Benutzerschnittstelle (Bild 30).

Über die Option DSK-21, die auch die Bereithaltung des Schaltsignals für das "Down-Stream keying" übernimmt, können Überblendmöglichkeiten zwischen zwei Eingangssignalen geschaffen werden, wodurch gegebenenfalls auf einen zusätzlichen Mischer verzichtet werden kann.

Als Einstiegsmodell gilt der Typ 2104 mit einer Vielzahl gängiger Tricküberblendungsmöglichkeiten, Typ 2110 sieht weitere Effekte vor, Typ 2110 ist zusätzlich mit einem Einzelbildspeicher zur Speicherung und Wiedergabe von bis zu 280 Bildern versehen, Typ 2130 schließt zusätzlich ein Paintsystem ein, und Typ 2140 erlaubt schließlich eine SD-Modellierung und Animation.

Zur Realisierung "optischer" Effekte (zum Beispiel SD-Perspektive, Rotationen um drei Achsen, Verformungen und kurvenlineaxe Beeinflussungen) kann schließlich noch das Modul Prizm hinzugenommen werden, das durch die Subpixelauflösung von 1/32 und eine aufwendige Antialias-Filterung äußerst gleichmäßige Bewegungsabläufe bei Aufrechterhaltung einer hohen Bildqualität erlaubt.
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Spaceward Microsystems

Die Zusammenfassung aller Graphikanforderungen in einem Fernseh- oder Nachbearbeitungsstudio verfolgt Spaceward Microsystems mit ihrem "Integrierten Designstudio".

Ausgehend von einem Schnittstellenrechner (Pilot), der über das Zusammenspiel der verschiedenen Systemkomponenten wacht, verfügt das Gesamtsystem über eine Funktionseinheit zur Generierung von Titeln aus Schriftzeichen und Logos (Title 2), aus einem Graphiksystem zur Erzeugung zwei- oder dreidimensionaler Bilder und Bildsequenzen (Matisse), aus einem Zeichengenerator vorwiegend für Laufschriften (Graffiti) und aus einem Bildmanipuliergerät (Rodin), das die Modellierung und Animation von 3D-Vorlagen gestattet.

Als Speicher für Editierung und Wiedergabe ist ein RAM-Videorecorder (Timestore) vorgesehen, der im CCIR-601-4:2:2-Format Bildsequenzen von mehr als 20s festzuhalten gestattet und diese an einen Einzelbildspeicher (Showcase) für die Wiedergabe weiterleiten kann.

Die Benutzeroberfläche der in Form von Workstations ausgebildeten Funktionseinheiten versuchte der Hersteller möglichst gleichartig zu gestalten, um dem Benutzer eine schnelle Vertrautheit mit allen Komponenten zu verschaffen.
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GML

Unter der Bezeichnung Calypso wartete GML mit einem neuen Trickmischer auf, der von seiner Konzeption her auch für künftige Erweiterungen und Verbesserungen durch Software- und Hardwareergänzungen offengehalten ist (Bild 31).

Für seine Komponenten- und S-VHS-Eingänge bietet er eine erhöhte Luminanzbandbreite von 5,5 MHz und erlaubt durch die beiden Eingängen zugeordneten TBC/Frame stores auch nichtsynchrone Eingangssignale zu verarbeiten.

Für A/B-Überblendungen hält das Gerät über 100 verschiedene Trickblenden mit kreisförmig, rechteckförmig oder diagonal verlaufenden Begrenzungen bereit.

Über "Keyframes" lassen sich Effektsequenzen nach Zeit und Inhalt genau festlegen, wobei 10 Sequenzen in einem nichtflüchtigen Speicher und bis zu 400 Sequenzen in einen optional erhältlichen Diskettenspeicher festgehalten werden können. "Trackerball", "Spinwheel" und "T-bar" sollen hierbei eine benutzerfreundliche Handhabung des Gerätes gewährleisten.

Questech

Das bereits über vielfältige Bildbeeinflussungsmöglichkeiten verfügende 3D-Effektsystem Charisma von Questech kann über die neue Option CLEO(= Curve-Linear Effects Option) mit zusätzlichen Videoeffekten ausgestattet werden, so das Umblättern, Abwickeln von Bildern über sich im Raum bewegende Zylinder-, Kugel-, Ring- oder Trichterflächen mit anschließendem Auseinanderfallen, das Zusetzen verschiedener Licht- und Schatteneffekte oder die Bereithaltung zusätzlicher Perspektiven.

Alle diese Effekte werden mit voller Bandbreite unter Aufrechterhaltung sauberer Kanten und mit äußerst gleichmäßigen Übergängen von flachen zu gekrümmten Oberflächen vorgenommen. Die auf drei Printplatten untergebrachte Hardware ersetzt entsprechende Karten im bestehenden Charisma-Mainframe.

Weitere Neuvorstellungen

An weiteren Neuvorstellungen seien der Vollständigkeit halber noch das Video-Produktionssystem VPS-500P von FOR-A (Bild 32), das Effektgerät MPV 4000 von Fougerolle, das integrierte Produktionssystem DF/X 200 von Digital F/X und zwei Geräte der Alta Group, das Trickgerät Centaurus 4:2:2 und das Bildkompressionssystem Pictoris 4:2:2, erwähnt.

Von Microtime ist schließlich noch zu berichten, daß bei ihrem 3D-Effektgerät Genesis ACT 3 nun auch die Option "Seitenumblättern" verfügbar ist und für das Effektgerät RP-1 neben weiteren Effekten mittels der Digital-Compositor-Option auch ein Zweikanalbetrieb eingerichtet werden kann.

Gerhard Moll
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10. Elektronische Schriftgeneratoren

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Einleitung :

Elektronische Schriftgeneratoren sind in erstaunlicher Vielfalt und in Preislagen zwischen 3.000- und 200.000 - DM auf dem Markt. Auch hier ist der Trend zu beobachten, daß neben dem eigentlichen Zweck, also der Schrifterzeugung, mehr und mehr zusätzliche Funktionen wie zum Beispiel SD-Generierung oder Animation mit einbezogen werden.

Alle teureren Geräte bieten eine Vielzahl von Schriftarten und -größen, Farbnuancen (oft 256 hoch3 = 16,7 Millionen) und Kanten- bzw. Oberflächenattributen und -effekten.

Als wesentliches Qualitätsmerkmal moderner Generatoren sind jedoch die jeweils getroffenen "Antialiasing"-Maßnahmen zu bewerten, denn sie sind ein Kriterium für das "naturgetreue" Aussehen der erzeugten Schriften.

Für senkrechte Bildelementkanten läßt sich Antialiasing mit einer simplen Steigzeitbegrenzung, zum Beispiel durch ein analoges Filter, leicht durchführen, das im ursprünglichen, abtasttheoretischen Sinn des Begriffs Aliasing die Außerbandanteile aus dem Videosignal entfernt.

Unter Alias bei Schrift- und Graphikgeneratoren versteht man aber auch - und vorwiegend - die "unnatürlich" abgestufte Geometrie von synthetisch erzeugten schräg liegenden Linien, insbesondere störend bei Kurven, die in die Waagerechte übergehen.

Hiergegen hilft kein Bandbegrenzungsfilter, sondern nur eine speziell angepaßte Variation der Amplituden des Schriftsignals bereits bei seiner Erzeugung.

Ein in diesem Sinne aliasfreies Schriftsignal ist also kein schlichtes Zweipegelsigna] mehr, sondern besteht (im Bereich von Kanten) beispielsweise aus 8 oder 16 oder im Optimalfall 256 unterschiedlichen Amplituden, deren Verläufe so gerechnet sind, daß sich der Eindruck einer geometrisch stufenlosen Form der erzeugten Zeichen ergibt.

Nachfolgend nun ein paar Details .......

Nachfolgend nun Details über die wichtigsten in Montreux vorgestellten Schriftgeneratoren:

Vor etwa fünf Jahren stellte die Firma Aston zusammen mit Quantel erstmals einen Schriftgenerator mit einem voll auf Software basierenden Antialiasing vor.

In Montreux war nun neben dem bekannten Aston 4 die im wesentlichen davon abgeleitete, jetzt besonders preisgünstige Einkanalversion Caption zu sehen.

Sie enthält eine Festplatte und arbeitet mit vier unabhängigen Bildebenen, darunter einer Graphikebene, einer Hintergrundebene (mit 16 Millionen unterschiedlichen Farbschattierungen) und einer Mehrzweckebene. Letztere ist besonders für Multilevel-Texte oder auch für die graphische Hintergrundgestaltung bei beschrifteten Diagrammen sehr nützlich.

Der vom Aston 4 her bekannte Logomaster (für mehrfarbige und in der Größe variable Videosegmente) ist mitenthalten. Die Pixelbreite ist 74ns entsprechend Rec. 601 mit 8 Antialiasstufen (3 bit) ergibt das eine effektive Auflösung von 10ns.

Für den Caption und den Aston 4 ist nun auch ein dem CCIR-Standard Rec. 656 entsprechendes 4:2:2:4-Digital-Interface erhältlich, wobei sich die letzte Zahl auf die Auflösung des Key-Signals bezieht.

Ampex

Ampex ist seit der IBC vorigen Jahres (1988) nun auch unter die Anbieter von Schriftgeneratoren gegangen (siehe Anmerkung weiter oben) und hat mit seinem Alex (Bild 33) ein High-End-Gerät zu einem relativ günstigen Preis auf den Markt gebracht, das neben der Erzeugung von Schriften und sonstigen graphischen Elementen auch über fast alle Möglichkeiten der Realzeit-Manipulation und -Animation verfügt.

So lassen sich zum Beispiel Schriften perspektivisch darstellen oder entlang einer vorgebbaren Kurve bewegen. Selbstverständlich sind unzählige Attribute wie diverse Schattierungen, Texturen, Metallglanz, "Glühen bzw. Leuchten" usw. enthalten.

Die Zeichenerzeugung schließt ein perfektes Antialiasing mit 256 Pegelstufen ein. Die Amplitude jedes Zeichenpixels ist also mit 8 bit Auflösung einstellbar, was einer effektiven Auflösung von 4,6ns entspricht.

Auch die "Transparenz" der Zeichen, also ihr Pegel Verhältnis zum Hintergrund bei additiver Überlagerung, läßt sich in 256 Stufen variieren. Universell ist die Vielfalt der verfügbaren Video-Äusgangsformate: neben PAL/NTSC stehen alle analogen Komponentenformate einschließlich Beta und MII bzw. das digitale Interface nach CCIR 656 zur Verfügung.

Schließlich laßt sich Alex auch zum Zweikanalsystem (Programm/Vorschau) bzw. Dual-User-System (zwei unabhängige Generatoren) ausbauen, wobei die Bediengeräte über Ethernet/Cheapernet (das ist über 10 Mbit/s Coaxial-Kabel) absetzbar sind.
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Chyron

Chyron hat seine Generatorenfamilie Scribe um einige Neuheiten angereichert; zunächst um die Workstation Sceibe-Infinit, eine Kombination aus Schriftgenerator, Graphik- und Animationssystem und Standbildspeicher mit 256stufiger Äntialias- und Transparenzauflösung und somit einem Speicheraufwand von 32 bit je Bildelement.

Die detaillierte Beschreibung aller möglichen Spezialeffekte würde hier zu weit führen. Anschlußmöglichkeiten an andere Scribe-Geräte sind selbstverständlich gegeben, so zum Beispiel an den neuen Scribe junior (Bild 34), die Kompakt Version eines hochwertigen Schriftgenerators. Vollwertiges Antialiasing, Auswahl aus 1500 verfügbaren Schrifttypen, mehrfarbige Schriftzeichen und Logos und 16 Millionen Farbschattierungen sind einige der fast schon selbstverständlichen Leistungsmerkmale.

Besonders erwähnt sei eine HDTV-Version des Scribe-Generators für die 1125/60/2:1-Norm. Die Gestaltungsmöglichkeiten entsprechen denen des bekannten Basisgerätes.

Der Unterschied liegt naturgemäß in der höheren Auflösung von effektiv 0,84ns und im dementsprechend höheren Speicherbedarf: Die Festplatte leistet 42 MByte und der Fontspeicher benötigt immerhin 4 MByte.

Abschließend ein interessantes Detail: Chyron bietet seinen Kunden mit Softwarewartungsvertrag "Fonts by Wire", also die Lieferung neuer Zeichensätze per Telefon, an. Die Kosten dieses schnellen Transfers via Modem sollen nicht höher sein als beim Transport im Postpaket.

Quanta

Neu für Montreux, wenn auch "schon" etwa ein Jahr alt, waren zwei Schriftgeneratoren der Firma Quanta: Orion und Delta. Orion ist der Nachfolger des verbreiteten QCG-500, ein Gerät mit gutem Antialiasing (16 Stufen), das einen hochwertigen, genlockbaren Taktgeber, Coder und einen linearen Downstream-Keyer enthält.

Das preiswerte Gerät verfügt über 32 simultan zugreifbare Schriftarten, 16 Millionen Farben, 256 Transparenzpegel und eine an typographische Qualität heranreichende Zeichenauflösung (effektiv 5ns bei 74ns Pixelbreite). Eine Vielzahl von Attributen und Darstellungsfunktionen wie zum Beispiel Roll, Crawl oder Reveal in 99 verschiedenen Geschwindigkeiten sind ferner vorhanden.

Darüber hinaus geht noch das Spitzenklassegerät Delta 1. Sein 256stufiges perfektes Antialiasing entspricht einer äquivalenten Hardwareauslösung von bis zu 0,29ns.

Jeder Bildpunkt ist mit 32 bit definierbar: je 8 bit für R, G, B (wegen des Antialias) wie bei einem Graphiksystem sowie weitere 8 bit für den sogenannten Alphakanal, der das Linear-Key-Signal bei Inlay bzw. das Transparenzsignal bei Überlagerung liefert. Alle Bedien- und Gestaltungsmöglichkeiten dieses Generators hier zu erwähnen würde im übrigen den Rahmen dieses Berichts sprengen.

Quantel

Quantel hat zwei neue Varianten eines bekannten Schriftgenerators im Programm, den Cypher Sport und den Cypher Sprint. Die auf Live-Bedienung ausgerichteten Geräte verfügen über 256stufiges Antialiasing, bieten eine Auswahl aus 2000 Schriftarten und enthalten 3D-Animationseffekte, plastische Lichteffekte und vieles andere mehr.

Ein für 50 Vollbilder ausreichender Hintergrundspeicher ersetzt für viele Anwendungen einen separaten "Still Store". Sportresultate lassen sich über ein spezielles Interface von einem externen Rechner auf Anforderung einspielen und unmittelbar darstellen.

Die preiswertere Version Cypher Sprint unterscheidet sich von den oben geschilderten Leistungsmerkmalen im wesentlichen durch eine Einschränkung bei der 3D-Animation, die hier nicht erstellt, jedoch nach Übernahme von einem Cypher Sport sehr wohl wiedergegeben werden kann.
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Abekas

Abekas stellte seinen Schriftgenerator der gehobenen Klasse, den A 72 (Bild 35), mit einigen neuen Effektmöglichkeiten und nun auch in einer Zweikanalversion vor.

Bei dieser können beispielsweise Logos oder sonstige Videosignale in voller Bandbreite in einen Speicher eingelesen und von da an wie Schriften behandelt, also zum Beispiel in der Größe verändert und beliebig positioniert werden.

Im übrigen bietet das Gerät eine exzellente Zeichenqualität durch ein 256stufiges Antialiasing und eine praktisch unbegrenzte Anzahl von Fonts und Farben.

Bemerkenswert ist ferner, daß die Fonts in Realzeit erstellbar und variierbar sind und daß die verfügbaren Attribute (zum Beispiel Größe, Schrägstellung, Schlagschatten, Umrandung, Weichzeichnung usw.) sich ohne Wartezeit unmittelbar verändern lassen.

Schließlich ermöglicht der A 72 eine ruckfrei interpolierte Textanimation, ebenfalls in Realzeit, Eine eingebaute 100 MByte-Festplatte gehört zum Lieferumfang, während digitale Ein- und Ausgänge nach CCIR 656 optional erhältlich sind.

BTS mit Vidifont

Einige Verbesserungen erfuhr auch der Schriftgenerator Vidifont Viditext II von BTS. Er erhielt zum Beispiel eine dritte Bildebene neben der Text- und der Hintergrundebene, womit unter anderem eine komplexere Hintergrundgestaltung möglich wird.

Auch die Anzahl der verfügbaren Schriftarten hat weiter zugenommen, so daß für das perfekt aliasfreie Gerät mit linearem Keying weder technische noch gestalterische Wünsche offenbleiben.

Sogar gegen eventuelle Orthographieschwächen angelsächsischen Bedienpersonals hat man Vorkehrungen getroffen in Form einer automatischen Rechtschreibprüfung, wobei der erforderliche "Computer-Duden" nur für Englisch vorliegt.

Dubner

Dubner (zur Grass Valley-Gruppe gehörend) hat neu den 30k-Character Generator im Programm, ein Gerät der High-End-Klasse mit Antialiasing und einer effektiven Auflösung < 10ns.

Ein preiswertes, direkt an die kommerziellen Wettersatelliten angepaßtes Wettergraphik-Interface ist für die direkte Ansteuerung des Dubner 20k-Character Generators erhältlich.

G2

Der sehr preiswerte Schriftgenerator ManuScript von G2, ebenfalls mit 10ns effektiver Auflösung bei vollem Antialiasing, bietet 10 Schriftarten aus einem Vorrat von 2000 und etliche Attribute. Er enthält einen linearen Keyer für PAL, NTSC und Y/C (S-VHS) und ist auch in einer 4:2:2-Version nach CCIR-Rec. 656 erhältlich.

Pesa

Pesa stellte als Neuheit den CG 4711 vor, bei dessen Typnummer man auf Wohlgerüche assoziiert, dessen Preis aber auch recht angenehm überrascht.

Mit einer Auflösung von 35ns und einem nur für senkrechte Zeichenkanten voll wirksamen Gaußfilter als einzige Antialiasmaßnahme bringt das Gerät dennoch eine sehr ansprechende Schriftqualität zustande.

Acht Fonts aus einer Bibliothek von 56 sind ladbar. Cut, Reveal, Roll und Crawl in acht Geschwindigkeiten und acht verschiedene Kantenvariationen wie Outline, Borderline, Schatten usw. sowie 121 Farben stehen zur Verfügung. Der CG 4711 ist auf Wunsch auch mit analogen Komponentenausgängen lieferbar.

For-A

For-A schließlich bietet innerhalb eines Preisspektrums zwischen 3.000- und 20.000,- DM drei Generatoren an:
- den Video Typewhter VTW-120 mit einer einzigen Schriftart, vier Zeichengrößen, acht Farben und einer interpolierten 5 * 7-Punktmatrix; die Qualität erinnert stark an Videotext und ist allenfalls für studiointerne Zwecke, nicht aber für die Ausstrahlung geeignet;
- den VTW-240 mit 16 stufigem Antialiasing, vier Schriftarten, einigen Attributen wie zum Beispiel Schatten bzw. Schlagschanen und Editiermöglichkeiten nach Art eines Textverarbeitungssystems, und letztlich
- den hochauflösenden VTW-800, ebenfalls mit 16stufigem Antialiasing, sechs Schriftarten, 40 on line variierbaren Schriftgrößen und einer Reihe von Darstellungseffekten.

Arthur Heller (Fortsetzung folgt)
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Das war Teil 3 des Ausstellungs-Berichtes von Montreux 1989

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