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Hier stehen die Messe- bzw. Veranstalter "Informationen".

Im Unterschied zu unseren überwiegend selbst formulierten Artikeln und Kommentaren sind das die vorauseilenden Lobeshymnen der Redakteure und Pressemenschen sowie der Messe-Ausrichter, der Messegesellschaften und der Veranstalter. Allermeist basieren die auf den vorab verteilten Presse- Informationen der Hersteller oder der Vertriebsfirmen. Nur die wenigsten dieser Lobeshymnen waren "wahr" bzw. hatten sich wirklich erfüllt.
Die Fachblätter und Magazine waren meist (finanziell) darauf angewiesen, solche Artikel unkommentiert zu veröffentlichen, weil da allermeist auch sogenannte "flankierende Anzeigen" (hinzu) geschaltet wurden. Über diese selbstverständlich erfundenen nebulösen ("das gabs doch gar nicht") Zusammenhänge gibt es ausführliche Seiten im Hifi-Museum, weil es dort ganz besonders offensichtlich wurde, wie "das Spiel" funktioniert.

Und: wir sollten unterscheiden zwischen "Zeilen" und "Linien"

Es fällt immer wieder auf, daß selbst gestandene Fach-Redakteure und Fach-Autoren diese beiden Begriffe allzuoft verwechseln, vertauschen oder ungeschickt benutzen. Viele PAL- Kameras konnten trotz nomineller 625 Zeilen nur echte 450 Linien aufnehmen und auch darstellen. Gleiches gilt für Videorecorder, Monitoren und Fernseher aller Hersteller. In den gesamten englisch sprachigen Publikationen sind es die verwechselbaren "lines" (und ab und zu die TV-lines) und man muß Nachsicht walten lassen. "Sie" unterscheiden das ganz selten.

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Montreux-Bericht 1993 - Technische Ausstellung - Teil 1

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Berichterstattung Montreux 1993 - Einleitung

aus FERNSEH-UND KINO-TECHNIK Nr. 8/1993

Das 18. Internationale Fernsehsymposium und die Technische Ausstellung, die vom 10. bis 15, Juni 1993 in Montreux stattfanden, konnten trotz des schlechten Wetters mit imposanten Zahlen aufwarten:

Weit mehr als 30.000 Besucher wurden für die Technische Ausstellung registriert, über 2.000 Teilnehmer hatten sich für die Vorträge des Symposiums angemeldet.

Während ARD und ZDF deutlich weniger Mitarbeiter als in früheren Jahren zu diesem Ereignis nach Montreux schickten, ist die Zahl ausländischer Besucher stark gestiegen.

In unserem Bericht über die Technische Ausstellung geben Ihnen Experten einen Überblick über den dort vorgestellten Gerätepark - angesichts des Ausstellungsvolumens (etwa 25.000m2 + Freiflächen) natürlich ohne Anspruch auf auch nur annähernde Vollständigkeit. Um unseren Lesern die Suche nach Detailinformationen zu erleichtern, haben wir den Bericht wie folgt gegliedert:

In diesem Heft

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  • 1. Sonderausstellung "Future Technologies".
  • 2. Fernsehbildaufnahme,
    in den nächsten Heften in der Reihenfolge
  • 3. Fernsehaufzeichnung auf Magnetband,
  • 4. Digitale Videogeräte,
  • 5. Film im Fernsehen / Film allgemein,
  • 6. Videomischer,
  • 7. Fernsehmeßtechnik,
  • 8. Rundfunkversorgung.

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Digitalen 1/2"-Aufzeichnungsformate

Charakteristisch für die diesjährige Ausstellung war die Vorstellung der digitalen 1/2"-Aufzeichnungsformate. Sony machte sein Versprechen von 1991 wahr, bis 1993 ein digitales 1/2"-Komponenten-Aufzeichnungsformat vorzustellen, die Digital Betacam, die mit einer Datenreduktion von 2:1 arbeitet.

Panasonic stellte das digitale 1/2"-Komponenten-Aufzeichnungsformat D5 vor, das ohne Datenreduktion auskommt. Bereits auf dem Markt eingeführt ist der digitale Komponentenrecorder DCT 700d von Ampex, ebenfalls mit Datenkompression 2:1. Eine Entscheidung für ein neues Magnetband-Aufzeichnungsformat ist bei den deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten jedoch noch nicht getroffen worden. Hier werden sicher viele Faktoren wie z.B. Reparaturdauer, Servicekosten usw. mit eine wichtige Rolle spielen.

Die Montreux Achievement Gold Medals

Zur Eröffnung des 18. Internationalen Fernsehsymposiums wurden in diesem Jahr zwei Montreux Achievement Gold Medals vergeben:

  • - an Masachito Morizono, den Chairman von Sony Magnascale, für die Entwicklung und Einführung der ersten analogen und digitalen HDTV-Videorecorder;
  • - an Daniel Pommier von der CCETT für die Entwicklung und weltweite Unterstützung der fortschrittlichen Kanalcodierungs- und Modulationstechnik COFDM (Coded Orthogonal Frequency Division Multiplexing), die es erlaubt, digitale Rundfunk- und Fernsehsignale sowohl über Satellit als auch über terrestrische Kanäle auszustrahlen.


Rolf Hengstler
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1. Sonderausstellung "Future Technologies"

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Eine Sonderausstellung im Pavillon

Im Pavillon fand die Sonderausstellung "Future Technologies" statt. Augenfällig war auch hier der Einzug digitaler Datenreduktionsverfahren auf breiter Ebene seit der letzten Ausstellung. Als einzig repräsentierte hauptsächlich analog arbeitende Verfahren für die Anwendung im Studio bzw. für die Übertragung dürften wohl das ESP-System der BBC und HD-MAC zu nennen sein.

Um die Position der Rundfunkanstalten neben dem durch die Industrie geprägten Erscheinungsbild in Montreux zur Geltung zu bringen, zeigte die EBU/UER erstmals in dieser Form mit einem eigenen Stand Präsenz, dem "EBU Village" im Bereich der "Future Technologies" im Pavillon.

In diesem "EBU Village" hatten die Mitglieder der UER oder ihre angegliederten Forschungsinstitute Gelegenheit, die Ergebnisse ihrer Arbeiten aus dem Bereich der rundfunkorientierten Forschung zu präsentieren.

Vertreten waren die aus der IBA entstandenen Institute ITV, ITC und NTL, das IRT als Vertreter der deutschen, österreichischen und Schweizer Rundfunkanstalten, das französische CCETT, das Prager VURT als Vertreter der neuen osteuropäischen Mitglieder, Sveriges Television, die BBC und die italienische RAI.

ITV und Aston - 4:2:2-Signale im Format 16:9

ITV stellte einen in Zusammenarbeit mit Aston unmittelbar fertiggestellten Still Store für 4:2:2-Signale im Format 16:9 mit einer Abtastfrequenz von 18 MHz für 625 Zeilen inklusive eines weiteren Key-Signals vor. Eine Option für HDTV ist verfügbar.

Bildvorlagen können von Studioquellen oder von der Apple-Macintosh-Applikation "Photoshop" übernommen werden. Bis zu 1080 Bilder werden auf Harddisk und einer 44-MB-Wechselplatte gespeichert. Zwei Ausgabespeicher erlauben Program/Preview- oder A/B-Mix-Betrieb.

ITC und NTL

ITC und NTL zeigten die Ergebnisse von Versuchen zur digitalen terrestrischen Ausstrahlung von Standard-TV mit 625 Zeiten, die im Rahmen des SPECTRE-Projekts (Special Purpose Extra Channels for Terrestrial Radiocommunication Enhancements) durchgeführt wurden.

Ziel dieses Projekts ist die digitale Übertragung zusätzlicher TV-Programme in den Tabu-Kanälen mit gegenüber der analogen Übertragung stark verminderter Leistung. Demonstriert wurden die Aufzeichnungen der im letzen Jahr durchgeführten Feldversuche mit den Sendern "Stockland Hill" und "Beacon Hill".

Zum Einsatz kamen eine auf hybrider DCT basierende Video-Quellencodierung zur Reduktion der Videodaten vom digitalen 4:2:2-Format auf 12 Mbit/s sowie eine OFDM-Übertragung des aus Videodaten, einem Stereo-Audiosignai mit 256 kbit/s und Fehlerschutz resultierenden Bitstroms von 13 Mbit/s mit etwa 400 Einzelträgern, QPSK und kohärenter Demodulation.

Eine Maßnahme zur Unterstützung sehbehinderter Fernsehteilnehmer durch zusätzliche akustische Beschreibungen des Bildinhalts, wie sie bereits an nordamerikanischen Sendern oder einigen englischen und französischen Theatern durchgeführt wird, zeigte ITC mit dem Audetel-Projekt.
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Das deutsche IRT zeigte ...

Das IRT demonstrierte eine digitale HDTV-Übertragung mit 140 Mbit/s, die für den Einsatz auf Satellitenstrecken im 20GHz-Bereich konzipiert wurde und dem Zuschauer eine subjektiv dem Studiosignal entsprechende Bildqualität bietet.

Dieses System wurde im Rahmen der UER-Aktivitäten mit dem Ziel einer Frequenzzuweisung auf der WARC-92-Konferenz entwickelt. Bis zu zehn "Musicam"-codierte Tonkanäle {MPEG Layer 2) stehen zur Verfügung.

Als Modulationsverfahren werden eine QPSK oder eine 8-PSK mit Viterbi-Decodierung benutzt. Für eine dem HDTV-Bild adäquate Tonwiedergabe werden drei Frontkanäle und zwei bis vier Surroundkanäle eingesetzt (demonstriert wurde eine Stereo-Abmischung).

Die Bildcodierung erfolgt ebenfalls mit Hilfe bewegungskompensierter, temporaler DPCM und Transformationscodierung. Neben der Codierung des vollständigen Studiostandards mit 1920 aktiven Bildpunkten horizontaler Auflösung wurde besonderer Wert auf eine stabile Synchronisation des Gesamtsystems und der variablen Längencodierung im Fall von Übertragungsfehlern gelegt. Für die Demonstration wurde der Kanaldatenstrom mit 140 Mbit/s von einer Di-Maschine wiedergegeben.

"Widescreen Signaliling"

Als weiteren Beitrag präsentierte das IRT ein Verfahren für das "Widescreen Signaliling", das eine automatische Umsteuerung der Bildgeometrie und -lage bei 16:9-Empfängern durch den Sender ermöglichen soll.

Übertragen werden 14 Informationsbits in der noch in der vertikalen Austastung liegenden Hälfte der Zeile 23. Diese Bits erlauben die Signalisierung des Bildformats, der Lage der Untertitel bei Übertragung im Letterbox-Format und die Anzeige verbesserter Verfahren für die Y/C-Trennung, wie sie bei PALplus zum Einsatz kommen.

Für die Codierung wird ein dem VPS-System sehr ähnliches Format, jedoch mit reduzierter Bandbreite und entsprechend weniger Kapazität benutzt. Damit kann diese Information beispielsweise auch von VHS-Videorecordern aufgezeichnet werden.

Digicast oder das "Sterne"-Projekt

Das CCETT zeigte auf dem "EBU Village" die als Digicast bezeichnete Kanalkomponente des im Hauptgebäude zusammen mit TDF demonstrierten "Sterne"-Projekts für die digitale terrestrische Übertragung von TV, das auch den portablen Empfang sowie Conditional Access berücksichtigt.

Es stand eine COFDM-Übertragungsstrecke mit Kanalsimulator bereit, mit dessen Hilfe das Übertragungsverhalten bei Mehrwegeempfang und verschiedenen Geschwindigkeiten eines mobilen Empfängers untersucht werden konnte.

Für das "Sterne"-Projekt werden 64 Zustände durch eine achtstufige Modulation beider Trägerkomponenten mit einem 2/3-Faltungscode für die Übertragung von derzeit 22 Mbit/s in einem UHF-Kanal benutzt.

Die Quellencodierung von Standard Definition TV und Enhanced Definition TV erfolgt mit hybrider DCT "... close to the MPEG2 specification" - was immer das auch im Detail heißen mag - mit Bitraten von 5 Mbit/s für portablen Empfang bzw. 10 Mbit/s für Standard-TV. Die unterschiedliche Auflösung steht alternativ und nicht etwa in Form von "Layered Coding" zur Verfügung.
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Das VURT zeigte ...

Das VURT gab einen Überblick über seine Arbeiten auf den Gebieten der Video- und Audiotechnik und stellte Lichtkästen und verschiedene Bildvorlagen für Messungen an optischen Bildaufnehmern aus. Weiterhin bietet das VURT seine Entwicklungs- und Produktionskapazitäten im Rahmen von Kooperationen mit anderen Instituten an.

Netzwerkbetreiber NOB

NOB als niederländischer Netzwerkbetreiber stellte seine Kapazitäten im gesamten Bereich der audiovisuellen Produktion vor, von der Aufnahme in eigenen Studios bis zur vollständigen Nachbearbeitung.

Darüber hinaus stehen ein Park von Übertragungswagen aller Größen und eigene Bodenstationen für SNG-Anwendungen mit einem Einsatzbereich in ganz Europa für Kunden zur Verfügung.

Sveriges Television (SVT)

Sveriges Television (SVT) präsentierte das weiterentwickelte HD-Divine-System, sowie IDUN - eine Studie zur Multimedia-Anwendung. Das erstmals auf der IBC 1992 vorgestellte HD-Divine für die digitale, terrestrische HDTV-Ausstrahlung wurde mit einer Option für Multi-Programming versehen, so daß bei einem Reduktionsfaktor von ebenfalls etwa 30 (die Netto-Bitrate für Video beträgt 24 Mbit/s) anstatt eines HDTV-Signals alternativ vier TV-Programme (16:9) mit 625 Zeilen Auflösung gleichzeitig in einem Kanal übertragen werden können.

Das decodierte HDTV-Signal wurde aus dem Divine-Van über eine Glasfaserverbindung der BBC in das EBU Village übertragen. Gegenüber anderen Datenreduktionsverfahren werden im Divine-System verhältnismäßig kleine Blöcke (4x2 Pixel) für eine hirarchische Bewegungsvektorschätzung in Halbbildern gleicher Parität benutzt und die ermittelten Vektoren anschließend in gleicher Weise wie das Bildsignal einer Transformations Codierung unterzogen.

Das OFDM-Modem mit einer Übertragungskapazität von 27 Mbit/s (16-QAM auf 448 von 512 Trägern innerhalb eines 8-MHz-Kanals mit einer Symbollänge von 64 us und automatischem, dynamischem Equalizing für stationären Empfang) wurde mit einem zusätzlichen Guard-Intervall von 2us Dauer versehen. Aufgrund von Interferenzproblemen mit anderen Signalen war die Demonstration in Montreux jedoch auf eine Übertragung mit wenigen Metern Distanz beschränkt.

Weiterhin steht eine 34-Mbit/s-Schnittstelle für die Einspeisung in digitale Netze zur Verfügung. Die Bildqualität des Systems ist grundsätzlich überzeugend, in kritischen - aber durchaus realen - Szenen sind jedoch auch Codierartefakte wie etwa Quantisierungsrauschen und Blockgrenzen zu erkennen.

Die weiteren Entwicklungen in Divine sollen auf MPEG2-basierende Algorithmen für die Bildcodierung und die Einführung einer Codierung für die Übertragung (COFDM) abzielen.
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Das IDUN-System

Das IDUN-System geht von HDTV einen Schritt weiter hin zu Multimedia. Parallel zu konventionellen Programmen sollen über den Kanal Zusatzdaten mit 64 kbit/s - die Übertragungskapazität entspricht etwa dem heutigen Teletext - für weitere Dienste (Retrieval-Systeme, Informationsdienste, Untertitel usw.) gesendet werden. Diese Daten werden in einem lokalen, in das HDTV-Gerät integrierten Computer mit etwa der einem PC entsprechenden Leistungsfähigkeit gespeichert bzw. aufbereitet und können anschließend fenster- und menügesteuert abgerufen werden.

Die Besonderheit liegt in einem weiteren Rückkanal mit geringerer Bandbreite (z. B. Telefon), der eine interaktive Beeinflussung der gesendeten Daten erlaubt. Feldversuche sind im laufenden Jahr geplant. Nutzen und Durchführbarkeit einer Ausstrahlung von interaktiv beeinflußten Daten über Broadcast-Netze erscheint dem Autor jedoch derzeit fraglich, insbesondere unter Berücksichtigung der gegenwärtig untersuchten aktiven Teilnehmerzahl (16!).

Das "Wavelength and Time Division Multiplex" der BBC

Die BBC stellte das im Rahmen der Race-Projekte R1036 und R2001 entwickelte WTDM System (Wavelength and Time Division Multiplex) vor, das auf optischer Basis eine Verknüpfung aller Signalquellen und -senken im Studio ermöglicht.

Das System erlaubt die Verteilung unterschiedlichster Signale und Standards über ein einziges optisches Netzwerk. Erreicht wird dies durch Kombination eines elektrischen Multiplex von digitalen Signalen bis zu einer Gesamtbitrate von 2,48 Gbit/s in sogenannten LRCs (Local Routing Centres) mit einem optischen Frequenzmultiplex der von einzelnen LRCs gelieferten Datenströme auf einem gemeinsamen optischen Netz.

Die Signale aller LRCs stehen über einen passiven Sternkoppler wiederum an allen LRCs für die optische und elektrische Auskopplung bereit. Bei der Systemauslegung mit einem Abstand der optischen Wellenlängen von 16 optischen Kanäle im 1500nm-Bereich können etwa 40 Gbit/s im Studio verteilt werden, die einer Kapazität von 256 PAL-, 128 Komponenten- oder 32 HDTV-Signalen entsprechen.

Für die Demonstrationen in Montreux befand sich ein LRC im HD-Divine-Übertragungswagen, während mit Hilfe von zwei weiteren Einheiten im EBU Village das HDTV-Signal der Divine-Präsentation zugeführt bzw. ein Extended Studio PAL-Signal (ESP, siehe nächster Abschnitt) verteilt wurde.
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Das Extended-Studio-PAL

Das Extended-Studio-PAL stellt eine Weiterentwicklung des seit den 1970er Jahren von der BBC untersuchten "Weston Clean PAL" dar. Ziel der Entwicklung ist es, unter Nutzung der existierenden Infrastruktur (insbesondere solcher Geräte, die ausschließlich auf Composite-Ebene arbeiten, wie Verteilung, Mischer, digitale Composite-VTR,
Monitore usw.) mit vorhandenen PAL-Studios ein Bildsignal mit gegenüber konventionellem PAL erhöhter Auflösung in Luminanz und Chrominanz, sowie Freiheit von Cross-Effekten, für die Verwendung in verbesserten Fernsehsystemen zur Verfügung zu stellen.

Das zu konventionellem PAL kompatible Signal (sogar die Mischung mit diesem ist möglich) benötigt eine Bandbreite von 8,8 MHz, ist also nicht für eine Ausstrahlung geeignet, und bietet eine nutzbare Luminanzauflösung von 6,6 MHz sowie eine vertikal auf 72c/ph beschränkte Chrominanzauflösung von 2,2 MHz.

Die höher auflösenden Signalkomponenten werden hierzu oberhalb des normalen PAL-Spektrums moduliert und erlauben aufgrund der benutzten Technik der "phase segregation" - die auch im Bereich unterhalb von 5 MHz für die Y/C-Trennung zum Einsatz kommt - eine übersprechfreie, vollständige und mehrfach kaskadierbare Trennung einzelner Teilspektren.

Vorteile ergeben sich für die Anwendung im Studio durch die Beschränkung der erforderlichen Signalverarbeitung auf örtliche Filterung und Modulationen, so daß die prinzipbedingten Laufzeiten im Bereich weniger Zeilen liegen. Auf der Seite der Signalquelle und der -senke mit erhöhter Auflösung sind jedoch eigene ESP-Coder und -Decoder erforderlich, die derzeit in einer zweiten Generation mit höherer Integration aufgebaut werden.

Die RAI

Die RAI visualisierte anhand eines Schaubildes die digitale Übertragung von HDTV mit Hilfe eines aus modifizierten "ETSI-Codecs" bestehenden HDTV-Codecs über Satellit bei Kanalraten von 140 und 70 Mbit/s. Dieses System kam beispsielsweise bei den letzten olympischen Winterspielen zum Einsatz.
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General Electrics

General Electrics gab einen Überblick über das Angebot an Projektionsgeräten auf der Basis von CRT-Projektion, den Talaria-Projektoren und LCDs. Vorgestellt wurden unter anderem neue Geräte mit 3,1"-TFT-Displays (Thin Film Transistor), die bei Verwendung von drei separaten LCDs mit je etwa 110.000 Bildpunkten einen Kontrastumfang von 1:100 erreichen. Ein gemeinsames Objektiv vereinfacht den Aufwand für Handhabung und Justage auf ein Minimum.
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Cable Labs aus Nordamerika

Cable Labs, eine "non-profit"-orientierte R&D-Einrichtung nordamerikanischer Kabelnetzbetreiber, stellte automatisierte Meßverfahren zur Beurteilung, Modellbildung und Katalogisierung von Eigenschaften der Kabelverteilung unter besonderer Berücksichtigung digitaler Modulationsverfahren vor.

Registriert werden statische und zeitvariante Parameter des Kanals sowie die Einflüsse von Störsignalen über die gesamte Übertragungskette einschließlich der hausinternen Verteilung.

Als Basis dient ein QPSK-Signal mit einer Brutto-Bitrate von etwa 19 Mbit, das nach Fehlerkorrektur (mit Faltungscodierung) eine nutzbare Bitrate von bis zu 12 Mbit für ein komprimiertes Videosignal (MPEG2 oder Digicypher 2) bereitstellt.
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Ikegami

Ikegami stellte das Multi-Channei TV Coding System DMC-450 vor, das eine Übertragung von bis zu vier NTSC- oder bis zu drei PAL-Signalen auf Composite-Ebene und hochqualitativen Audio-Signalen (AES/EBU) über Verbindungen mit 45 Mbit/s (NTSC) bzw. 34 Mbit/s (PAL) erlaubt.

Für die Datenreduktion im Videosignal wird eine ausschließlich spatiale Verarbeitung mit Transformation und Quantisierung benutzt. Zum Einsatz kommt jedoch hier im Gegensatz zu der meist eingesetzten DCT die Walsh-Hadamard-Transformation, die für die Signalstatistik der Composite-Signale besser geeignet ist.

Insbesondere bei der Übertragung der maximalen Programmanzahl mit je 11 Mbit/s für ein Composite-Signal ist jedoch eine deutliche Bildverschlechterung durch Quantisierungsrauschen, vor allem in der Farbinformation, festzustellen.

Trotz der Vermeidung einer mehrfachen Umsetzung von Composite- und Component-Format scheint das Verfahren einer Transformationscodierung mit zeitlicher Prädiktion auf der Basis von Komponentensignalen unterlegen zu sein - zumal Verfahren für die verlustfreie, mehrfache PAL-Codierung und -Decodierung bekannt sind.
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Thomson-LER/CSF

Thomson-LER/CSF demonstrierte eine digitale terrestrische Übertragung von vier TV-Signalen und einem HDTV-Signal gleichzeitig in einem UHF-Kanal (Bild 1). Der Sendekomplex dafür war im Pavillon, die Empfänger und Decoder in einer der Haupt-Ausstellungshallen installiert.

Für die Bildcodierung der TV-Programme kamen Codecs vom Typ TER 8520 (ETSI-Codecs) zum Einsatz, die bei einer Ausgangsbitrate von je 8 Mbit/s betrieben wurden. Als Programmquellen dienten zwei D1-Maschinen sowie zwei Composite-Quellen. Für die HDTV-Codierung wurde eine Weiterentwicklung des ETSI-Codecs - der TER 8200 - benutzt.

Die wesentlichen Änderungen gegenüber dem ETSI-Codec sollen dabei in der Modifikation von Kennlinien bestehen - prinzipiell neue Verfahren werden nicht angewendet. Als HDTV-Signalquelle diente der auf einer weiteren D1-Maschine mit 140 Mbits archivierte Kanalcode des in Zusammenarbeit mit der BBC entwickelten "Race Hivits Coders", der vor der erneuten Codierung mit 34 Mbit/s (brutto) decodiert wurde und als HDTV-Signal am Sender betrachtet werden konnte.

Die Kanaldatenströme des HDTV-Signals und der kombinierte Datenstrom der vier TV-Signale mit je 34 Mbit/s wurde zwei im Rahmen des Projekts RACE 1018 (Diamond) entwickelten OFDM-Modulatoren (512 Träger, 64-QAM) zugeführt und deren Ausgangsspektren in beiden Polarisationsebenen eines 8-MHz-Kanals übertragen.

Bei der Demodulation soll durch gemeinsame Verarbeitung der zwei Signale eine erhöhte Sicherheit gegenüber Übersprechen zwischen den Polarisationsebenen erreicht werden. Die empfangenen Programme in der Haupthalle zeigten eine überraschend gute Qualität.

Wieder mal ein experimentelles Longitudinalformat

Als weiteres Highlight zeigte Thomson ein experimentelles magnetisches Aufzeichnungsverfahren, das 384 Spuren im Longitudinalformat (!) auf Hi8-Kassetten benutzt (Bild 2). Durch die Anordnung der Spuren wird der Bedarf an mechanischen Bauteilen sowie der Kopf- und Bandverschleiß auf ein Minimum reduziert.

Die Autzeichnung erfolgt über einen speziell gefertigten Matrix-Kopf, die Wiedergabe mit Hilfe eines magnetooptischen Verfahrens. Die gespeicherte magnetische Information wird dafür ferromagnetisch vom Träger abgenommen und moduliert in einem optischen Teil des Wiedergabekopfes (Kerr-Effekt) das in Form einer Zeile aufprojizierte Licht eines Halbleiterlasers.

Die Umwandlung des modulierten Lichtbündels in elektrische Signale erfolgt mit Hilfe einer CCD-Zeile. Das Verfahren bietet eine Datenkapazität von 15 Mbit/s und wurde für die Wiedergabe von MPEG1-reduzierten Videosignalen mit 1,15 Mbit/s demonstriert. Damit ist die Wiedergabe von etwa 13 Programmen gleichzeitig möglich (!). Eine weitere Version mit über 1000 parallelen Magnetspuren wird derzeit entwickelt.
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Pioneer

Die Problematik der mit Hilfe moderner (digitaler) Techniken auf den TV-Konsumenten, den Programm-Macher und die Entwickler einstürzenden Medien hat offensichtlich Pioneer erkannt.

Als besonderer Gegenpol zu der audiovisuellen Flut der Montreux Exhibition wurde das "Relactive-1, Pioneer Mind Refreshing System" vorgestellt. Bei diesem System wird der Entspannungszustand eines Probanden durch Messung verschiedener physischer Parameter (Hauttemperatur und -leitfähigkeit, Gehirnaktivität) von einem PC überwacht und mit Hilfe von Musik, Infraschall und optischem Bio-Feedback unterstützt.

Das Gerät soll bereits in japanischen Firmen zur Erholung und Leistungssteigerung der Mitarbeiter dienen.
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Hewlett-Packard

Hewlett-Packard stellte den neuen Kanalsimulator HP 11759 für Mehrwegeempfang vor. Für die Untersuchung und den Test von Echo-Kompensatoren bei konventionellen analogen oder digitalen Modulationsverfahren können bis zu fünf Echosignale zum Hauptweg mit variabler Laufzeit, Amplitude, Dopplerfrequenz und Phase addiert werden.

Über eine Computersteuerung sind komplexe Vorgänge wie die Annäherung eines mobilen Reflektors darstellbar. Weiterhin stellte HP für die Bewertung von Verfahren der digitalen Bildcodierung oder die Beurteilung von Geräten mit interner Datenreduktion ein derzeit noch experimentelles Programm zur Bildung von Kriterien vor, die eine dem subjektiven Bildeindruck besser entsprechendes Maß liefern, als dies etwa bei der Berechnung von SNR-Werten der Fall ist.

Alcatel SEL

Alcatel SEL demonstrierte ein Lichtleiter-Übertragungssystem für die Bitrate von 10 Gbit/s (ST-64-Hierarchie) über eine Entfernung von über 200 km mit lediglich einem einzigen zwischen geschalteten optischen Verstärker. Die Impulsverschleifung aufgrund unterschiedlicher Laufzeit des Lichtsignals in der Single-Mode-Faser (Dispersion), die die Abstände zwischen Regenerationsverstärkern in vergleichbaren konventionellen Applikationen deutlich reduziert, wird in dem angewendeten Modulationsverfahren der "Dispersionsunterstützten Übertragung" für die Detektion im Empfänger positiv ausgenützt und erlaubt daher die Einsparung (elektrischer) regenerativer Elemente in einem weiten Bereich der Übertragungsstrecke.
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ICT

ICT (Gesellschaft für Innovative Communications-Technik) stellte mit der neuesten Version der "Splitmachine" die Umsetzung eines HDTV-Eingangssignals auf eine Monitorwand aus Geräten mit Standardauflösung vor.

Das brillante Bild konnte auf einer Bildwand, bestehend aus 4 x 4-Rückprojektionseinheiten RM-V2100 von Panasonic, betrachtet werden

Die Konzept der "Splitmachine" erlaubt die Wiedergabe eines HDTV-Signals mit verdoppelter Bildwechselfrequenz in voller Auflösung auf bis zu 16 x 16 Einzelelementen. Störende Effekte aufgrund der erforderlichen Normkonversion konnten bei dem Demonstrationsmaterial (Sony) nicht beobachtet werden. Über eine Rechnerschnittstelle sind einfachere Bildmanipulationen und die Einspeisung von Standbildern möglich.

Sony

Im Bereich des Pavillons stellte Sony die neue Version GDL 6000 eines HDTV-Laser-Disc-Players vor. Gegenüber dem Vorgängermodell ist die Spieldauer durch Einsatz eines kurzwelligeren grünen Lasers und entsprechend erhöhter Speicherdichte von 15 min auf 45 min verlängert.

Im Bereich der optischen Speichermedien wurde weiterhin ein Verfahren für eine beschreibbare Disc demonstriert, bei dem durch Einsatz neuer Abtastverfahren mit zwei teilweise überlappenden Abtaststrahlen die Pit-Länge von 0,6um auf 0,3um reduziert werden konnte.
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NHK zeigte ein HDTV-Plasma-Display

Ein Highlight der Ausstellung war sicherlich das von der NHK vorgestellte HDTV-Plasma-Display mit 40" Diagonale. Dieses Display wurde erstmals in Europa vorgestellt und dürfte wohl als erster wirklicher HDTV-Flachbildschirm zu bezeichnen sein, obwohl die tatsächliche Auflösung den HDTV-Studiostandard noch nicht vollständig erreicht. (Bilder 3a und 3b).

Das Display hat 1344 x 800 "display cells", die jeweils in Gruppen von vier Stück zu einer Einheit mit zwei grünen und je einem roten und einem blauen Bildpunkt zusammengefaßt sind. Durch Offsetanordnung der grün emittierenden Elemente in diagonaler Richtung bleibt die genannte Auflösung in horizontaler und vertikaler Richtung erhalten.

Über das gesamte Bild verteilt waren etwa 20 bis 30 Bildpunkte als Fehlstellen zu erkennen. Die Leistungsaufnahme des Displays liegt bei etwa 500W, die sich zu 100 bis 150W auf das Plasma-Display selbst sowie auf die Treiberelektronik aufteilen.

Derzeit wird an einer Reduktion der Leistung für die Treiberelektronik auf etwa 100W durch Integration gearbeitet. Neben zwei weiteren Prototypen gleicher Bauart soll sich bei der NHK ein Display mit 55" Diagonale in Entwicklung befinden.

Der Bildschirm ließ den Eindruck eines echten HDTV aufkommen und förderte auch durch seine Abmessungen das Gefühl, ihn wirklich gleich "an die nächste Wand hängen" zu können - trotz eines etwa armdicken Kabelstrangs, der zu einem Geräteschrank hinter dem Vorhang führte.

Das Forschungs- und Technologiezentrum der DBP Telekom

Das Forschungs- und Technologiezentrum der DBP Telekom (FTZ) zeigte die Anwendungsmöglichkeiten von HDTV für Videokonferenzen über das VBN-Netz oder über Satellitenverbindungen. Für die Demonstration kam das von Bosch und FTZ entwickelte, mit Subband- und hybrider Transformationscodierung arbeitende 140-Mbit/s-Codec zum Einsatz.

Bild- und Tonsignal wurden vom Gespächspartner in Darmstadt über den (noch nicht eingemessenen) 20-GHz-Transponder des Kopernikus 3 zu einer Bodenstation der Telekom nach Montreux übertragen. Der Rückkanal war durch eine Telefonverbindung gegeben.

Das Heinrich-Hertz-Institut

Das Heinrich-Hertz-Institut demonstrierte sein auf der Basis optischer Überlagerungsempfänger basierendes Glasfaser-Verteilsystem. Gegenüber dem bereits beschriebenen von der BBC vorgestellten, studiointernen System ist für die hier angestrebte Programmverteilung zum Konsumenten der Abstand zwischen den optischen Trägern etwa 70fach dichter.

Durch automatische Frequenzregelung der einzelnen Laser im Sender werden die hohen Anforderungen an die Stabilität für den Kanalabstand von 9 GHz eingehalten. Ein passives Verteilnetzwerk kann 8192 Empfänger mit bis zu 100 Programmen bei einer Bitrate von je 140 Mbit/s versorgen. Der einschränkende Faktor für die Anzahl der übertragbaren und empfangsseitig selektierbaren Programme liegt weniger in der Bandbreite des Kanals, sondern in dem Durchstimmbereich verfügbarer Laser für den Überlagerungsempfänger. Demonstriert wurde das System mit zehn Einzelträgern und vier verschiedenen Fernsehprogrammen.
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Philips

Philips war neben Eureka 95 auch mit einem eigenen Stand vertreten. Dort wurden neueste Entwicklungen aus dem Bereich der Wiedergaberöhren mit einem 32"-HDTV-Display für Studioanwendungen vorgestellt.

Weiterhin wurde ein VSP-Entwicklungssystem (Video Signal Processor) demonstriert, das durch computerunterstützte Umsetzung von Funktions- und Blockdiagrammen in den Prozessor-Code und anschließendes "Downloading" auf einen Prototypen eine beschleunigte Hardwareentwicklung erlaubt.

Ein Board mit acht Videoprozessoren und einer Gesamtleistung von bis zu 2100 Mips sowie I/O-Schnitt-stellen stehen für die Entwicklung zur Verfügung.
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Labor der Ecole Polytechnique Federale De Lausanne

Das Signal Processing Labor der Ecole Polytechnique Federale De Lausanne gab einen Überblick seiner Aktivitäten in dem Bereich der Video-Quellencodierung und der VLSI-Entwicklung für Bewegungsschätzung und Transformationsverfahren.

Für die Quellencodierung werden auch "non-MPEG-like-Verfahren" untersucht, deren Effizienz derzeit jedoch noch nicht die dort gezeigte Qualität erreicht.

Eureka 95

Eureka 95 zeigte in einem groß angelegten Bereich den Entwicklungsstand des europäischen HDTV. Neben den HDTV-Monitoren MCH91 der italienischen Firma Fimi mit bemerkenswert hoher Qualität und einem HDTV-Still-Store-System von Philips (25 Bilder gespeichert auf RAM-Basis, Interfaces für verbreitete Computer und PCs) war die "final version" von HD-MAC das zentrale Thema.

Auf mehreren Monitoren konnte der Live-Empfang von kompatiblem D2-MAC und HD-MAC betrachtet werden. Die mangelnde Kompatibilität zu D2-MAC als eine der wesentlichen, bisher angemahnten Schwachpunkte des HD-MAC scheint nunmehr beseitigt zu sein - als Ironie des Schicksals genau mit dem Ende der europäischen Finanzierung und Unterstützung.

Im eigenen Projektionsraum wurden HD-MAC-Programme mit bisher unerreichter Qualität demonstriert. Allerdings lief dieser Teil der Demonstrationen über keine Satellitenstrecke - auch ein kompatibles Bild wurde nicht demonstriert.

Als weitere Neuerung wurde die Multi-Programming-Option von HD-MAC vorgestellt. Unter Wegfall der Kompatibilitätsbedingung für D2-MAC werden hier vier Programme mit 625 Zeiien (Bildformat 16:9) und optimaler HD-MAC-Qualität in einem Kanal übertragen.

An kritischen Bildern sind jedoch hier noch vereinzelt Artefakte durch die mehrdimensionale Offsetabtastung zu erkennen. Sie dürfte wohl darauf zurückzuführen sein, daß bei der Nutzung des HD-MAC-Verfahrens für mehrere konventionelle Systeme entsprechend hochauflösende Signaiquellen und Displays zur Verfügung stehen, die alle noch verbleibenden Schwächen schonungslos offenbaren.

Zusammenfassend zeigte sich HD-MAC jedoch von einer unvergleichlich besseren Seite als etwa vor zwei Jahren auf der letzten Ausstellung in Montreux. Das wurde auch durch ein während der Ausstellung herausgegebenes Presse-Statement der U£R in ähnlichem Sinn dokumentiert, das eine positive Beurteilung in den kommenden Tests der EBU erwarten läßt sowie eine Empfehlung an ETSI in Aussicht stellt...
... trotz alledem ist die verbreitete Tendenz zu digitalen Codier- und Modulationsverfahren in den "Future Technologies" unübersehbar.

Rainer Schäfer
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2. Fernsehbildaufnahme

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2.1. Bildsensoren

Die Tendenz geht grundsätzlich zu Halbleiter-Bildsensoren; Kameraröhren spielen nur noch in Sonderanwendungen eine Rolle: z. B. HARP-Technologie bei tragbaren Kameras (Hitachi) und bei HDTV. Für Nachbestückung stellten Philips und EEV ihre Bleioxid-Röhren in den verschiedenen Formaten aus.

Das Breitbild 16:9 kommt nicht nur im HDTV-, sondern auch im 625-Zeilen-Standard. Hat man anfangs mit Anamorphot-Objektiven und den üblichen CCD-Kameras in 4:3 aufgenommen, so ziehen heute praktisch alle CCD-Hersteller mit FT-, IT- und FIT-Modellen in 16:9 nach und überlassen es den Kamera-Herstellern, ob nun die Einformat-, die umstellbare oder die umschaltbare 16:9/4;3-Kamera gebaut werden soll.

Über H steigt die Anzahl der Bildelemente auf etwa 1000. Für HDTV liegen in den 1125-Zeilen- und 1250-Zeilen-Ausführungen FIT- bzw. FT-CCDs seit 1992 vor, die den HDTV-Saticons bzw. -Plumbicons deutlich überlegen sind. Ansonsten haben sich bei IT- und FIT-CCDs die Mikrolinsen und das 2/3"-Format für Rundfunkanwendungen allgemein durchgesetzt.

Philips

Philips zeigte auch Sonderanwendungen für ihr 1"-FT-CCD FT 8 mit 2,2 Millionen Bildelementen - ursprünglich nur eingesetzt in der BTS-HDTV-1250 Kamera LDK 9000 - und stellte außerdem den FT 12 im quadratischen Format 7,6 x 7,6 mm speziell für medizinische Anwendung vor.

Weitere Entwicklungen gehen in Richtung reduzierter Dunkelströme und Flecken sowie zu verbessertem Störabstand, so z.B. beim FT 800, dem Nachfolger des FT 5 (der ist in der LDK 9 verbaut). Indirekt bedeutet dies wieder eine Empfindlichkeitssteigerung, die allerdings nicht so spektakulär ausfällt wie vor zwei Jahren bei der Einführung der Mikrolinsen auf den IT- und FIT-CCDs.

Spezielle CCD-Kombinationen mit Bildverstärkern standen - da nur für Sonderanwendungen - im Hintergrund. Ob man zur Steigerung der Empfindlichkeit den Lawineneffekt in Verbindung mit CCDs wird ausnutzen können, eine Art HARP-CCD, bleibt noch offen.
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2.2. Kameras, Elektronik und Film

Bei Farbkameras standen die Formatfrage und die zunehmende Digitalisierung in Teilbereichen der Videoprozessoren im Vordergrund (oder auch in Hinterzimmern, um erlesenen Gästen eine Vorschau auf 1994 zu geben!).

So setzen BTS und Thomson auf die umschaltbare 16:9/4:3-Version, Sony bereitet dies auch vor, Hitachi arbeitet mit Zwischenspeichern und reduziert so auf 4:3 durch Einschreiben mit 18-MHz-Takt und Auslesen mit 13,5 MHz.

Auch die Auswechslung der Prismenblöcke und der Ansteuerelektronik hat Vorteile: Die Bilddiagonale bleibt konstant und damit auch die Winkelbereiche des Variobjektivs; nur die Umrüstzeit ist länger - etwa 15 Minuten setzt man an, doch wer wird schon jeden Tag umrüsten?

Die digitale Videosignalverarbeitung von der Kamera bis zu MAZ und Mischer ist der nächste wünschenswerte, wenn auch nicht unumgängliche Schritt - haben doch auch analoge Schaltkreise beachtliche Stabilität erreicht! Die aus den CCDs ausgelesenen Signale weisen eine derart hohe Dynamik auf, daß eine sofortige A/D-Wandlung mit 14 bit nicht in Frage kommt.

Daher weisen neueste Kameras analoge Vorprozessoren auf und wandeln dann mit 10 bit A/D. Hitachi und Ikegami setzen auf diese Technologie, Panasonic hält an der schon bewährten 8-bit-Technologie (mit Dither) fest, die Europäer warten noch ab.

Kamerakabel-Übertragung mit Lichtleiter

Neue Konzepte für Kamerakabel-Übertragung wurden von BTS und Hitachi vorgestellt. So ist für die LDK 9000 eine auf Lichtleiter aufgebaute HDTV-Version vorgestellt worden, während die digitale 625-Zeilen-Kamera SK 2000 auch eine digitale Übertragung im einheitlichen Takt von der CCD-Auslesung durch die Prozessoren und das Lichtleiterkabel bis zum Interface in der Kontrolleinheit vorsieht.

Dort wird dann über eine analoge Zwischenstufe auf die gewünschte digitale Studionorm (D1, D2,..) seriell umgesetzt. Die durchgehend" digitale Verarbeitung bleibt noch Zukunftsmusik.

Ungelöste Fragen bleiben noch im Bereich der HDTV-Reportage die voll auflösende, leichte Kamera-Recorder-Kombination sowie die Einbeziehung dreidimensionaler Bildübertragung. Hierzu sah man auf der Ausstellung weniger als in Montreux '91. Nun aber zu den Firmen im einzelnen.
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BTS

BTS stellte die Kameras für das 16:9-Format besonders heraus. Die Show wurde mit Aufnahmen aus 625- und 1250-Zeilen-Kameras - letztere über Normwandlung - bestritten, alles im "neuen" Format!

Hierbei konnte man den Übergang in die hochauflösende Zukunft im Studio vorweggenomme sehen. Ob man wohl in einigen Jahren die Show in umgekehrter Weise (Wiedergabe in HDTV, Aufnahme mit 1250- und "upconverted"-625-Zeilen-Kameras) wird sehen können?

Noch fehlen die HDTV-Camcorder! Diesmal zeigte jedenfalls die LDK 9000 in HDTV und umgesetzt in 625 Zeilen ihre bestechende Bildqualität. Die große Studiokamera LDK 9 wurde im Bedienkomfort (System 9000) weiter verbessert und hat eine tragbare Version LDK 9P dazubekommen (Bild 4): Triax-kompatibel und mit praktisch allen Bedienmöglichkeiten wie die große Schwester. Auch von den CCDs her hat man mit den FT 5 SR einiges an Verbesserungen in die Kameras eingebaut.

Die Formatumschaltung wird in der LDK 91/69 vorgestellt. Es werden FT-II-CCDs mit 600.000 Bildelementen in 16:9 (davon 450.000 für 4:3) eingesetzt. Die Bildquafität bleibt somit auch für 4:3 in der gewohnten Größe.

Das 1/2"-Bildformat bleibt bei BTS-Kameras nach wie vor bestimmend, so auch bei der neuen LDK 93, einer Universalkamera, die unterhalb der LDK 9 anzusiedeln ist (Bild 5).

Ein bemerkenswertes Detail sind die beiden Filterräder, die mit Grau bzw. Effektfiltern bestückt sind - Farbkonversionsfilter haben in CCD-Kameras keine Bedeutung mehr!
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Thomson Broadcast

Bei Thomson Broadcast sah man die Studiokamera TTV 1544 Digipix mit programmierbarer Verschleierung von im Betrieb aufkommenden Flecken, gegen die man bei der CCD-Herstellung offensichtlich noch machtlos ist. (Leider ist dies ein Problem, das auch andere Firmen betrifft.)

Erfreulich ist der Anblick - neuen tragbaren TTV 1657(Bild 6), die vom Design her und in der Handlichkeit einiges bietet sowie mit verschiedenen Adaptern, vom CA bis zur Sportcam für große Objektive, universell einsetzbar ist. Auch hier wird mit 16:9-CCDs (600.000 Bildelemente) und Formatum-schaltung gearbeitet.

Ein interessantes Feature: Die Detailanhebung kann so mit der Zoomeinstellung verkoppelt werden, daß bei Weitwinkel mehr Detailpegel zur Verfügung steht. Die Bedieneinrichtungen der Kameras und die CCUs weisen einen hohen Standard auf. Hinzuweisen ist auch auf die HDTV- Kameras von Thomson.
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Hitachi

Unter den japanischen Herstellern verdient Hitachi Beachtung mit der bereits angesprochenen digitalen Studiokamera SK2000(Bild 7). Die in 0,8um- Technologie hergestellten integrierten Prozessoren ermöglichen auch bei 10 bit noch einen geringen Leistungsbedarf, so daß auch tragbare Kameras die Vorteile der Digitaltechnik nutzen können. Die Kamera, die mit einem neuen Bedienpult zusammenspielt und alle Features von linearer Farbmatrix bis zu "skin detaits" aufweist, kann natürlich auch über Triaxkabel, nicht nur über die oben Lichtleiterverbindung betrieben werden.

Neu bei Hitachi war ferner die kleine professionelle Kamera Zone C (Bild 8). Sie ist besonders für Aufnahmen im Low-Level-Lichtbereich konzipiert und mit sogenannter CCD-iris ausgestattet. Das heißt, das Videosignal wird automatisch entsprechend vier Blendenstufen elektronisch auf Maximum geregelt, so daß die mit der Blende eingestellte Schärfentiefe stets erhalten bleibt. Die maximal einstellbare Verstärkung ist 36 dB, was in Verbindung mit einem Objektiv der Öffnung 1:1,7 noch wahrscheinlich in der Auflösung beeinträchtigte, aber durchaus in solchen Situationen noch gut brauchbare Aufnahmen bei 1,5 Lux Minimal-Beleuchtungsstärke bringt.

Erwähnenswert war auch die neue SK-F38 von Hitachi mit 600.000-Pixel-CCD und Lens-on-Chip-Technik, was zu einer Auflösung von 900 lines führt. Durch sogenannte EVS (enhanced vertical reso-lution) wird die vertikale Auflösung auf 450 lines erhöht. Die Kamera, ausgestattet mit elektronischem Shutter zwischen 1/50 s und 1/2000 s , ist als Option auch mit einem digitalen Kammfilter erhältlich (Bild 9).

Mikrowellen-Links für die Nachsteuerung der Kameras SK F3, SK F300 über 2,2 GHz und der Z one über 9,8 GHz waren weitere Besonderheiten bei Hitachi.
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Ikegami

Ikegami zeigte die bekannte Studioversion HK-355 (Bitd 10) mit der tragbaren Kamera HK-355P jetzt auch in 16:9-Ausführungen mit 600.000 Bildelementen in den CCDs. Interessant sieht auch die tragbare digitale (10 bit!) Kamera HL-57 aus, die bei weiter verfeinerten Features hohe Stabilität verspricht (Bild 11). Ausgerüstet mit einer Verdeckungsschaltung bei auftretenden CCD-Flecken bietet sie eine Menü-Steuerung für die meisten Abgleichparameter. Die große Studiokamera in derselben Technologie dürfte wohl bald folgen!

JVC

JVC stellte die bekannte KY 90 mit % -inch-FIT-CCDs aus, deren kleines IC-Speiche rkärtchen für szenenspezifische Kamerajustagen einen bemerkenswerten Schritt zur bedienfreundlichen, universell einsetzbaren Kamera darstellt (Bild 12). Einige Automatikfunktionen sind hierin auch kombinierbar, wie z.B. Blenden- und Weißautomatik, um bei unvorhersehbaren Änderungen der Lichtverhältnisse immer einigermaßen neutral abgeglichene Aufnahmen zu erzielen.

Dazu kommt ein weiter Regelbereich der kombinierbaren Verstärkungs-Blenden- und Shuttersteuerung. Die kleinere, etwas einfacher ausgestattete KY 27 mit 1/2-inch-CCDs stellt darüber hinaus eine "Lolux" genannte Anhebung der Empfindlichkeit durch doppelte Auswertung der Signalladung zur Verfügung, mit der bereits ab 3,5 Ix volle Aussteuerung erreicht wird - sicher nur ein Notbetrieb, aber immerhin!

Panasonic

Bei Panasonic sah man insbesondere die digitale Studiokamera AQ-225W,
jetzt mit 16:9/4:3-Umschaltung (Bild 13). Basis ist ein neuer FIT-CCD mit 600.000 Bildelementen, der beim 4:3-Betrieb nur mit 450.000 effektiv ausgenutzt wird. Somit bleibt gegenüber bisherigen 4:3-Sensoren kein Verlust, sieht man vom kleineren Bildausschnitt einmal ab. Wie bei anderen digitalen Panasonic-Kameras werden 8-bit-Prozessorbausteine eingesetzt. Das Kamerakabel enthält Lichtleiter, mit denen sich ohne Zwischenstufen 2,4km überbrücken lassen. Die tragbare AQ-20, eingebunden in das gleiche menügesteuerte Bediensystem, wird wohl bald mit einer entsprechenden Formatumschaltung auf den Markt kommen.
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Sony

Sony zeigte die HDTV-CCD-Kamera HDC-500 mit allem Zubehör. So stehen allein vier Sucher zur Wahl, ein Kamerakabel mit sechs Lichtleitern und 1 km maximaler Länge und ein umfangreiches Bediensystem werden angeboten.

Die hohe Empfindlichkeit bei 54 dB Störabstand übertrifft bisherige Röhrenkameras deutlich. Auf dem Stand sah man auch eine Fernsteuerung der über der Bühne aufgehängten Kamera, die dem Kameramann feinfühlige Einstellungen ermöglicht.

Unter den 625-Zeilen-Kameras ragt die neue BVP-37SP heraus, die mit Hyper-HAD-1000-FIT-CCDs bestückt ist und in der Auflösung alle bisherigen Kameras übertrifft. Auch in vertikaler Richtung lassen sich bis zu 570 TV-Zeilen (bei uns sind das Linien !) erreichen, wobei ein Kompromiß bezüglich Alias gefunden werden muß.

Passend dazu, mit den gleichen Sensoren, findet man die tragbare BVP-90P (Bild 14), Natürlich fehlten auch die bekannten BVP-270 bzw. 370 nicht, Studiokameras mit unterschiedlichen Ausstattungen, ebenso die tragbaren Kameras BVP-7AP, 70ISP und T70P. Letztere läßt sich so zerlegen, daß am Objektiv nur der Prismenblock und die nötigste Elektronik verbleiben und über ein bis zu 100m langes Zwischenkabel das eigentliche Kameragehäuse verbunden wird.

Schließlich sei noch auf die bewährten Camcorder BVW-300 bzw. 400AP hingewiesen. Wenn bisher noch nichts über Sonys Aktivitäten in Sachen 16:9 und digitale Kameraprozessoren berichtet wurde, so einfach deshalb, weil man darüber nur hinter den Kulissen, dafür um so ausführlicher, vorinformiert wurde. Hier nur so viel: Im Sommer 1994 können entsprechende Kameras auf den Markt kommen.
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2.3. Objektive

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Angenieux

Bei Angenieux erfreuen sich trotz der neuen 16:9-CCDs die Anamorphot-Variobjektive großer Beliebtheit als Möglichkeit, mit üblichen 4:3-Kameras weiter zu produzieren aber Bilder im Format 16:9 herstellen zu können. Vorgestellt wurden die 14fach-Anamorphot-Zooms 1,6/14x6,7 für 2/3"-Kameras und 1,6/14x5,6 für 1/2"-Kameras. Besondere Beachtung fanden die beiden 15fach-Variobjektive 1,6/15x6,5 für 2/3"-Kameras (Bild 15) und 1,4/14x5,0 für 1/2"-Kameras sowie das 40fach-Zoom 1,3/40x Super 1000 für 2/3"-Kameras.
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Canon

Canon zeigte für HDTV zwei Zooms mit langen Brennweiten für 1-inch- bzw 2h inch-Formate, UV40x15B bzw. x10,5._ (Bild 16) - beeindruckend groß und an die 20 kg schwer, aber im Ü-Wagen wohl nötig! Stolz kann Canon auf über 10.000 verkaufte IF-Objektive sein, in der Tat weisen die Zooms mit Innenfo-kussierung gerade im EB-Betrieb deutliche praktische Vorteile auf: feststehende Frontlinse, rechteckige Gegenlicht-blende, kein Einsaugen von Staub und Feuchtigkeit! Neu wurden in dieser Serie 20x- und 33x-Zooms vorgestellt, beide in den Formaten Va inch und 2/3 inch.

Beachtlich sind dabei auch die geringen Gewichte: 1,8 kg bzw 4,5 kg. Nur für 2/3-inch-Kameras liegt bisher das große AÜ-Zoom PJ40x25BIE (Bild 17) vor, das mit 2x-Extender 2000 mm Brennweite erreicht. Natürlich hat man bei der Jagd nach Extremen auch der weitwinkligen Aufnahme Tribut gezollt: J8x6 und PH8x4,4B heißen die "Superweit-" winkel"-Zooms.
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Fujinon

Fujinon trat mit einer konstruktiven Neuheit an: Asphärische Linsen werden an bestimmten Stellen eingesetzt, um bessere Korrekturen der sphärischen und chromatischen Aberrationen zu erreichen. Außerdem können leichtere Zoom-Objektive mit besseren Eigenschaften im Weitwinkel- und Nahbereich erzielt werden. Zunächst finden sich Asphären in je drei Zooms für den EB-Einsatz, in den Formaten 2/3 inch und V2 inch: 8,5x, 15x, 16x Anfangsbrennweite (Bild 18). Die Gewichte von 1,2 kg bis 1,4 kg und etwa 1,8 kg für die Weitwinkel-Zooms sind angenehm niedrig.

Im Telebereich und im Zoomverhältnis zeigt sich Fujinon rekordverdächtig: 36x10,5 für tragbaren Einsatz und 66x9,5 für Außenübertragungen können sich sehen lassen (Bild 19). Stattete man vor kurzem noch Studiokameras mit beachtlichen 20x-Zooms aus, so stehen jetzt 24 x 5,3mm-Objektive zur Diskussion, die mit einer mikroprozessorgesteuerten Ausgleichslinse ("floating lens System") die Bildqualität bei größerem Zoombereich verbessert.

HDTV-Objektive werden bei Fujinon ebenfalls mit diesem System ausgestattet, um Komafehler und Bildfeldwölbung besser in den Griff zu bekommen. Man bietet in den Formaten 1 inch und 2/j inch (für tragbare HDTV-Kameras) an, wobei ein "Leichtgewicht" noch auf 2,1 kg kommt!

Das große HR40 x 15ES wiegt das Zehnfache (21 Kilo). Insgesamt liegen elf HDTV-Zooms und je fünf festbrennweitige Objektive (auch mit Ausgleichslinse) vor.

2.4. Zubehör

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Sachtler und Vinten

Die Stative und Schwenk-Neige-Köpfe der Firmen Sachtler und Vinten wurden weiterentwickelt, wobei insbesondere die kleineren Einheiten im Vordergrund stehen: Vision SD 12 und SD 22 sind die Stars bei Vinten, dazu Osprey-Pedestals (Bild 20), Schienensysteme für Außenaufnahmen, Microswift-Systeme zur Kamerafernsteuerung und für die Studio-Automatisierung.

Sachtler zeigte neue Supports für EB und Studio/AÜ. Video 14, 17, 18 und 20"-Hydroköpfe für EB und weitere vier Hydro- bzw. Cam-Köpfe für den Studioeinsatz, dazu Pedestals (Bild 21), Dollys usw.

Bemerkenswert ist die automatisierte Grundeinstellung der Hydroköpfe beim Aufsetzen der Kamera. Auch im Beleuchtungsbereich bedient Sachtler mit Scheinwerfern und Hebegeräten für Studios, mit Reportageleuchten in Glühlicht und HMI-Tageslicht den Markt mit einer interessanten Palette.

Kobold stellte Reportageleuchten in axialer Bauweise von 120 W bis 1,2 kW aus, wobei immer bessere Leuchtenwirkungsgrade erzielt werden und Elektronik-Vorschaltgeräte immer besser gegen Störstrahlung gesichert sind.

Weichlicht-Leuchten unter Verwendung von Kompakt-Leuchtstofflampen zeigten Balcar (Paris) und Videssence (Kalifornien). (Der deutsche Hersteller Grigull hat nicht ausgestellt.)

Daß mit solchen Leuchten beachtliche Stromeinsparungen erreichbar sind und geringere Klimaanlage-Kosten entstehen, hat sich anscheinend herumgesprochen!

Das Kleinste an Leuchten zeigte Anton Bauer, der batteriebetriebene, auf Camcorder aufsteckbare Ultralight-Minileuchten als "Augenlicht" ab 25 W anbietet.

Albert Kaufmann (wird fortgesetzt)
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