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Hier stehen die Messe- bzw. Veranstalter "Informationen".

Im Unterschied zu unseren überwiegend selbst formulierten Artikeln und Kommentaren sind das die vorauseilenden Lobeshymnen der Redakteure und Pressemenschen sowie der Messe-Ausrichter, der Messegesellschaften und der Veranstalter. Allermeist basieren die auf den vorab verteilten Presse- Informationen der Hersteller oder der Vertriebsfirmen. Nur die wenigsten dieser Lobeshymnen waren "wahr" bzw. hatten sich wirklich erfüllt.
Die Fachblätter und Magazine waren meist (finanziell) darauf angewiesen, solche Artikel unkommentiert zu veröffentlichen, weil da allermeist auch sogenannte "flankierende Anzeigen" (hinzu) geschaltet wurden. Über diese selbstverständlich erfundenen nebulösen ("das gabs doch gar nicht") Zusammenhänge gibt es ausführliche Seiten im Hifi-Museum, weil es dort ganz besonders offensichtlich wurde, wie "das Spiel" funktioniert.

Und: wir sollten unterscheiden zwischen "Zeilen" und "Linien"

Es fällt immer wieder auf, daß selbst gestandene Fach-Redakteure und Fach-Autoren diese beiden Begriffe allzuoft verwechseln, vertauschen oder ungeschickt benutzen. Viele PAL- Kameras konnten trotz nomineller 625 Zeilen nur echte 450 Linien aufnehmen und auch darstellen. Gleiches gilt für Videorecorder, Monitoren und Fernseher aller Hersteller. In den gesamten englisch sprachigen Publikationen sind es die verwechselbaren "lines" (und ab und zu die TV-lines) und man muß Nachsicht walten lassen. "Sie" unterscheiden das ganz selten.

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Montreux 1981
Teil 1: Fernsehbildaufnahme - Film im Fernsehen

Technische Ausstellung 30. Mai bis 4. Juni 1981

Vorwort der Redaktion / Norbert Bolewski

"Montreux" hat sich in der Rangliste der turnusmäßigen Kongresse und Fachmessen auf dem Gebiet der elektronischen Medientechnik einen hervorragenden Platz erworben und in seiner zwanzigjährigen Geschichte des TV-Symposiums eine geradezu magische Anziehungskraft entwickelt:

An die 220 führende Hersteller fernsehtechnischer Produktionsmittel aus 18 Ländern waren diesmal vertreten; der Gesamtwert ihrer Exponate erreichte eine halbe Milliarde Schweizer Franken. Und - man schätzt - weit über zehntausend Fachleute aus aller Welt nutzten dieses kostspielige Aufgebot vorführbereiter Geräte und Anlagen sowie das außerordentliche Konzentrat hochkarätigen technischen Sach-verstandes, um sich zu informieren, zu vergleichen und zu diskutieren.

Wegen des immer größer werdender Angebots und den hochinteressanten, nicht zu vernachlässigenden Vorträgen des Symposiums in diesen wenigen Tagen wäre es dieses Mal aus personellen Gründen für die Redaktion der "Fernseh- und Kino-Technik" nicht mehr möglich gewesen, über alle Themenbereiche in gleicher Weise zu berichten.

Um unsere Leser trotzdem ausführlich und sachgerecht informieren zu können, haben wir den Direktor des Instituts für Rundfunktechnik und Mitglied unseres redaktionellen Beirats, Dipl.-Ing. Herbert Fix, um seine Unterstützung gebeten.

Wir danken ihm recht herzlich für seine Genehmigung, den stets sehr ausführlichen Bericht der fachkundigen Mitarbeiter seines Hauses veröffentlichen zu dürfen, der zur gleichen Zeit auch in den "Rundfunktechnischen Mitteilungen" erscheint.

Mitarbeiter des Instituts für Rundfunktechnik (IRT), München, berichten - aufgeteilt auf drei Folgen - von ihren Eindrücken beim Besuch der Technischen Ausstellung anläßlich des 12. Internationalen Fernsehsymposiums, das vom 30. Mai bis 4. Juni 1981 in Montreux stattfand. Eine entsprechende Rückschau auf die Vorträge und Podiumsdiskussionen des Symposiums erfolgt ebenfalls in späteren Ausgaben dieser Zeitschrift.

die Redaktion.
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1. Fernsehbildaufnahme

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1.1. Fernsehkameras

Eine Attraktion in Montreux waren die tragbaren Kamerarecorder: Bei RCA das "Hawkeye" (Bild 1), eine mit den neuen 13mm-Plumbicons (oder Saticons) ausgerüstete, sehr kleine 3-Röhren-Kamera, an die ein Recorder angesetzt ist: die VHS-Kassette wird in einem neuen Aufzeichnungsformat bespielt, so daß sich 20 Minuten Spieldauer erzielen lassen. Die Bildqualität ist erstaunlich gut. Auch Sony hat diese neue Konstruktionsphilosophie aufgegriffen:

"Betacam" (Bild 2), eine 1-Röhren-Kamera mit beachtlicher Auflösung, gekoppelt mit einem Recorder, der die Beta-Kassette (ebenfalls mit einer getrennten Aufzeichnung der Luminanz- und Chrominanzsignale und mit 20 Minuten Spieldauer) enthält.

Ikegami hat an die neue Kamera "HL 83" seitlich einen Recorder angesetzt, für den aber noch keine Formatfestlegung getroffen ist. Vom Gewicht her ist Sony am günstigsten. Die Gewichtsaufteilung auf der Schulter sieht bei Ikegami vorteilhafter aus, der Entwicklungsstand scheint bei RCA am weitesten zu sein.

Noch ein paar neue Aufzeichnungsformate - wird so mancher stöhnen -, aber wenn Gewicht, Handlichkeit und Qualität bei EB günstiger werden (sollen), sollte diese Entwicklung aufgegriffen werden.

Ampex (und noch ein neuer Begriff - EAP)

In dem großen und vielfältigen Angebot an Kameraanlagen findet man heute zunehmend Neukonstruktionen, die für mehrere Anwendungsbereiche konzipiert sind:

Neu in Montreux waren die Kameras "BCC 20" und "BCC 21" von Ampex, die mit Mikroprozessorautomatik, einem extrem verfeinerten Abgleich der Rasterdeckung und mit entsprechend eingeengten Toleranzen aufwarten. Die mit 18-mm- Bleioxidröhren (Anmerkung : das sind die Plumbicons von Philips) ausgerüstete "BCC 21" (Bild 3) ist sowohl im Studio als auch für EAP (Elektronische Außenproduktion) einsetzbar.
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Thomson-CSF

Einen interessanten Weg beschreitet Thomson-CSF mit der Kamera "TTV 1525" (Bild 4): Eine 25mm-Röhre im erweiterten Grünkanal und 18mm-Röhren (mit Dioden-Strahlerzeuger) im Blau- und Rotkanal. Damit läßt sich eine hohe Empfindlichkeit bei optimalem Trägerverhalten erreichen und eine "Universal"-Kamera bauen, die noch gut auf der Schulter getragen, aber auch mit den größten Objektiven auf dem Stativ geführt werden kann.

Wie man erfahren konnte, wird eine auf dieser Kamera basierende Speziaiversion auch von Bosch erhältlich sein - neben der bekannten Studiokamera "KCK". Hervorzuheben ist die vorsichtige Anwendung der Mikroprozessortechnik für automatische Einstellhilfen, wieder mit kamerainternem Prüfprojektor und Spezialdia. Neben der Automatik kann auch konventionell mit Schraubenzieher justiert werden; für eine Anzahl selten benutzter Funktionen ist dies ohnehin digital nicht möglich.

Die sonst ausgestellten, teils schon bekannten Kameras seien im folgenden nach Firmen geordnet;
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Bosch und die "KCA 100"

Bei Bosch konnte man die "KCA 100" in verschiedenen Versionen (z.B. mit Lichtleiter-Kamerakabel oder als EB-Kamera) sehen, ebenso die "KCP 60".

Auch die Studio/Ü-Wagen-Kamera "KCK" war auf mehreren Ständen (bedient aus einigen Ü-Wagen) präsent.

Philips

Philips zeigte neben den bekannten Studiokameras "LDK 5B" und "LDK 25B" die EB/EAP-Kamera "LDK HS" ("B" und "S" für weiterentwickelte Versionen). Dazu kommt noch die "LDK 44" als Nachfolger der für professionellen Einsatz herausgestellten "Video 80" mit einer Reihe von Verfeinerungen: Vorbelichtung der 18mmn-Röhren, Strahlstromregelung, 2-Zeilen-Konturkorrektur, um nur die wichtigsten zu nennen.

Grundig

In ähnlicher Weise hat Grundig die neue professionelle Kamera
"FAC 72" (Bild 5} ausgerüstet, so daß der Unterschied in der Bildqualität zur EAP-Kamera nur mehr sehr klein ist. Man wartet auch mit Besonderheiten auf, die bei mancher für Rundfunkanwendungen konzipierten Kamera leider fehlen, z.B. einer dynamischen Cross-colour-Unterdrückung. Für beide Kameras ("LDK 44" und "FAC 72"} werden EB-Versionen angeboten.

Marconi

Aus England sind als wichtige Kamerahersteller Marconi mit der "Mk IX" und Link mit der Kamera "Typ 125" zu erwähnen: Marconi verwendet 30mm-Röhren, Link 25mm-ACT-Röhren. Beide Konstruktionen beziehen das Objektiv in den Kamerakörper mit ein: Marconi durch eine räumliche Aufteilung der drei Spulensätze noch konsequenter als Link, so daß sehr kompakte Studio- bzw. AÜ-Kameras entstanden sind.

Beide Kameras sind schon geraume Zeit auf dem Markt, so daß man nach Mikroprozessoren vergebens sucht. Link bietet auch als EB/EAP-Kamera die von NEC gefertigte Kamera "MCN 82A" an. Bei Thomson-CSF findet man die Kompaktkamera "TTV 1650P", die "TTV 1518" und die EB/EAP"Microcam" "TTV 1603S" (hergestellt bei Sony).
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NTV Mailand

Ein weiterer europäischer Kamerahersteller, NTV Mailand, bietet eine Studiokamera "NT 750" mit drei 25mm-Röhren an, deren Aufbau etwas an die "LDK 25" erinnert. Leider fehlen Angaben über die Qualitätsparameter.

Ampex, RCA und CEI (alle aus USA)

Aus den USA haben sich außer Ampex und RCA nur noch CEI, vertreten durch EMT, Lahr, als Kamerahersteller nach Montreux begeben. An der schon 1979 ausgestellten "CEI 310", einer kleinen Studiokamera, hat man eine recht ansprechende mikroprozessorgesteuerte Automatik angebracht: Alphanumerische Korrektuhnformationen erscheinen bei Überschreiten der Abgleichbereiche; Pegelangaben und eine Selbstdiagnose-Information werden eingeblendet. Aus der "310" ist die Kompaktkamera "CEl 340" (mit drei 18mm-Röhren jeder Version) für Schulterbetrieb hervorgegangen.
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Japan-Hersteller

Sofern japanische Kameras bei einzelnen europäischen Herstellern nicht schon erwähnt wurden (z.B. bei Link, Thomson-CSF), sind im folgenden die wichtigsten Kameras aus dem fernen Osten aufgeführt:

Hitachi

Hitachi stellte auf dem Studiosektor die Kameras "SK 96" und die mikroprozessorgesteuerte "SK 100" heraus. Die EB/EAP-Kamera "SK 91" wird ergänzt durch die sehr leichte "SK 81" für EB-Einsatz (beide mit 18mm-Saticons bestückt). Aber auch auf dem professionellen Sektor kann Hitachi gut mitziehen: zwei EB/EAP-Kameras "FP-21" und "FP-22" mit 18mm-Röhren, letztere mit automatischem Abgleich auch der Rasterlagen (mikroprozessorgesteuert); dazu noch eine 1"-Röhren-Kamera "FP 10" mit einem hochauflösenden 25mm-Trielektroden-Saticon (430 Zeilen) (Nein- "Linien" !!!!), die mit Objektiv und Sucher 5,3 kg wiegt: Bildqualität sehr beachtlich!
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Ikegami

Ikegami zeigte ein für Rundfunkanwendungen besonders reichhaltiges Programm an Kameras: Die Studiokameras "HK 357 und HK 302" mit 25mm-Röhren, erstere mit Kabel "KA 64" und automatischem Abgleich (optional), die zweite als verbilligte Ausführung. Alle weiteren Kameras arbeiten mit 18mm-Röhren, wobei in der "HL 79D" bereits die neuen XQ 3427-Röhren mit verringerter Kapazität und besserem Störabstand eingesetzt werden.

Im großen Studiogehäuse eingebaut wird aus der "HL 79" die "HL 790E"; ein Triax-Adapter ist ebenfalls erhältlich: "TA 79", Kameras wie die "EC 35" (Bild 6) werden in Europa noch als Exoten angesehen.

Man meint auf den ersten Blick, eine 35mm-Filmkamera vor sich zu haben, und das ist auch die Absicht von CBS, Hollywood, wo man langsam auf die "Electronic Cinematography" umstellt.

Ein Satz von 5 Festobjektiven und ein Spezialzoom (mit T-Blendenangabe), Mikroprozessorsteuergerät, das nach dem Abgleich entfernt wird, hohe Bildqualität auch bei voller Öffnung, filmähnliche Kennlinienvorentzerrung und extreme "Knie"-Einstellung (600% Signal am Eingang wird auf 100% komprimiert, wobei der Aussteuerbereich bis 90% normal bleibt), Strahlregelschaltung - eine Selbstverständlichkeit. Auf die neue, sehr leichte "HL 83" (4kg mit Sucher ohne Objektiv) wurde bereits hingewiesen (lieferbar erst 1982).
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Sony

Bleibt last but not least Sony, deren tragbare Kameras "BVP 300A", "BVP 330" mit Dioden-Strahlerzeuger-Röhren und "BVP 250" (eine preisgünstigere, mit Saticons ausgerüstete 3-Röhren-Kamera) nicht unerwähnt bleiben dürfen.

Für den Betrieb über längere Triax-Kamerakabel ist die neue "DCU 300" (digital command") vorgesehen. Auch hier zuletzt eine 1-Röhren-Kamera: "BVP 110" (Bild 7), ausgerüstet mit einem 18mm-Saticon/Trinicon, das eine Auflösung von 400 Zeilen (Nein : Linien) bringt. Mit Objektiv und Sucher kommen nur 4 kg auf die Waage bei 9W Leistungsaufnahme. Kein Wunder, daß dies eine Basis für die "Betacam" ist. Die Bildqualität ist, vorsichtig ausgedrückt, gar nicht schlecht, wenn auch sicher nicht Klasse 1. Ob sich der 11cm-Farbmonitor "BVM 4050P" als Sucher mit 250 Zeilen (Nein : Linien) Auflösung einführen kann, muß sich noch erweisen.
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1.2. Kameraröhren

Die Kameraröhre - nach wie vor ein Kernstück aller professionellen Fernsehkameras - ist offensichtlich noch nicht am Ende ihrer Entwicklungsmöglichkeiten. Zu den bemerkenswerten Neuheiten zählen hier insbesondere Röhren mit nur 13mm Durchmesser. So zeigte Philips ein 13mm-Plumbicon mit Dioden-Strahlerzeugersystem, elektrostatischer Fokussierung und elektromagnetischer Ablenkung (Bild 8).

Röhren und Spulensatz wiegen zusammen nur 65 Gramm. Und da ihre Auflösung mit etwa 45% Modulationstiefe des Bildsignals bei 4 MHz überraschend gut ist, dürfte diese Röhre für den Einsatz in Reportage-Farbfernsehkameras interessant sein. Vorgestellt wurden auch 13mm-Saticonröhren mit konventioneller magnetischer Fokussierung und Ablenkung.

RCA und Hitachi

RCA und Hitachi gelang es, das Saticonröhren bislang anhaftende, sehr störende "Einbrennen" bei Überbelichtungen mit Hilfe dickerer Photohalbleiterschichten zu verringern. Die verbesserten Röhren kommen unter der Bezeichnung "Saticon II" bei RCA und "Saticon B" bei Hitachi auf den Markt.

EEV

EEV bietet neuerdings unter ihren 30mm-Leddiconröhren eine Spezialausführung mit der Typenbezeichnung "P 8420" an; ihre Merkmale sind: Dioden-Strahlerzeuger, geringe Kapazität der Signalplatte gegen Masse und verkleinertes Bildformat 12,8mm x 9,6mm.
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Allgemeines

Verringerte Kapazität der Signalplatte gegen Masse, die sich günstig auf den Störabstand auswirkt, findet man auch bei 18mm- und 25mm-Röhren aller Hersteller, Diese Röhren bringen in den neuesten Kameras einen Gewinn von etwa 3dB im Störabstand.

Halbleiter-Flächensensoren für die Fernsehbildaufnahme waren auf der Ausstellung nicht zu sehen, obwohl es kein Geheimnis ist, daß die Entwicklungen von Sensoren für einfachere Kameras schon nahe an die Marktreife herangekommen sind.
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1.3. Objektive

Angenieux brachte ein relativ leichtes Variobjektlv 15 x 9 - f:1,5, für 18mm-Röhren (Bild 9) und ein 15 x 7 - f:1,4, für die neuen 13mm-Röhren heraus. Studioobjektive mit Projektor für das Justagedia gab es außer bei Angenieux auch neu bei Schneider (Bild 10): Zur besonders gleichmaßigen Ausleuchtung und zum Abgleich der Färbtemperatur verwendet man 3 Lämpchen, Filter und eine U-Halbkugel. Der Projektor sitzt oben am Objektiv, lieferbar für 30mm- und 25mm-Format (TV 51 bzw. TV 61).

Ein sehr leichtes (1,5 kg) Variogon 14 x 9 - f:1,7, mit 2facher Brennweitenverlängerung wird für das 18mm-Format neu angeboten; auch für 13mm soll demnächst ein 14x6,5 - f;1,4, in ähnlicher Art lieferbar sein.

Superweitwinkelvorsätze sah man bei Bolex-Aspheron bis zu einem Bildwinkel von 120° ohne nennenswerte Geometrieverzerrungen.

Fuji Optical zeigte Studioobjektive mit bemerkenswert leisen Motorantrieben, des weiteren ein sehr weitwinkeliges Variobjektiv 1,7/6,5 ... 23mm für 18mm-Röhren. Für die Bildformate 30mm und 25mm liegen hochauflösende 14fach-Variobjektive vor: 1,6/12,5 ... 17,5mm bzw. 2,1/16,5 bis 23,1mm mit konstanter relativer Öffnung bis zum Telebereich.

Auch für das 16mm-Format wird nun ein 14fach-Objektiv mit Testprojektor (z.B. für die Ampex "BCC 20/21") angeboten: 1,7/9,5 ... 133mm.

Canon zeigte ein neues 13fach-EB-Objektiv, ein 18fach in der Brennweite einstellbares Studioobjektiv und große Einheiten für 20fache bzw. 25fache Variation - nötig für EAP oder AU-Einsätze.
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1.4. Stative

Hohe Qualität der Mechanik von Stativen fand man wieder bei Vinten in einem breiten Angebot vom Leichtstativ über die verschiedenen Pumpstative bis zum Dolphin Crane Arm. Sachtler zeigte bemerkenswerte Fluid-Schwenk/Neigeköpre und elegante Stative vom großen "Video 35" (für Kameras bis zu 45kg Gewicht) bis zum Panorama "7 + 7" {bis zu 10kg), insgesamt fünf verschiedene Größen.

Bei AEG konnte man ein verbessertes Kamerasteuersystem für die automatische Einstellung der Betriebsfunktionen Brennweite, Schärfe, Neigen und Schwenken bewundern, das auch kombinierte vorprogrammierte schwierige Parallelbewegungen mehrerer Kameras bei der Trickgestaltung meistert.
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1.5. Beleuchtungsgeräte

Lichtstellenanlagen fand man bei Siemens, Rank-Strand und Lion Lighting Systems. Scheinwerfer-Aufhängesysteme wurden von Tele Stage Ass. gezeigt. Mehrzweckscheinwerfer verschiedener Bauarten waren bei Rank-Strand und John Page Ltd. zu sehen: Arbeitet man bei Rank-Strand mit zwei um 180° verdrehten Lichtaustrittsöffnungen (für Fläche bzw. Stufenlinse), so werden beim "Leo" von John Page vor die Stufenlinse bis zu 3 Glasstreuscheiben eingeschwenkt, so daß Licht nur in einer Richtung austritt (Lampen jeweils 2,5/5 kW Doppelwendelausführungen).

Motorantriebe sind beim Mehrzweckscheinwerfer "Kahoutek" von Rank-Strand vorgestellt worden. Die bekannten Lichtsteuergeräte von CSEE - für Halogen- Metalldampflampen - wurden weiterentwickelt.

Diese Informationen sammelte A. Kaufmann
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2. Film im Fernsehen

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2.1. Filmmaterial

Die Rohfilmhersteller wollten mit ihrer Anwesenheit wohl lediglich demonstrieren, daß der Film im Fernsehen doch nach wie vor eine gewisse Rolle spielt. Brandneue Produkte waren nicht zu sehen, vielmehr war aus Fachgesprächen zu entnehmen, daß man auch in Zukunft auf die Belange des Fernsehens eingehen und die Materialien bezüglich Empfindlichkeit, Körnigkeit und anderer Parameter weiter verbessern wolle.

Fuji machte besonders auf seinen relativ neuen Farbnegativfilm A 250 Type 8518/25 aufmerksam, ein hochempfindliches und (trotzdem) feinkörniges Material für Aufnahmen bei ungünstigen Lichtverhältnissen. Dieser Film könnte für Negativabtastung interessant werden.

Weiterhin im Angebot sind der ultrahochempfindliche 16mm-Umkehrfilm RT-500 und der extrem feinkörnige Umkehrfilm RT-125. Von Kodak war zu erfahren, daß zum kommenden Herbst ein neues, hochempfindliches Negativmaterial auf dem Markt erscheinen wird.
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2.2 Fernsehfilm- und -diaabtastung

Auf dem Gebiet der Fernsehfilmabtastung gehen die Bemühungen dahin, die Bedienung der Geräte zu erleichtern, ihre Stabilität und Zuverlässigkeit zu erhöhen und die Qualität des Films im Fernsehen bezüglich Störabstand, Farbwiedergabe und Gradation mit elektronischen Mitteln zu verbessern.

Marconi

Eine vielbeachtete überraschende Neuentwicklung auf der diesjährigen Ausstellung war der neue Abtaster "83410" von Marconi mit CCD-Zeilensensoren, Capstanantrieb, digitalem Speicher für vier Halbbilder und volldigitaler Signalverarbeitung (Bild 11).

Durch die volldigitale Signalverarbeitung wird eine hohe Genauigkeit und eine hohe Stabilität sichergestellt. Die A/D-Wandlung hat man im Hinblick auf die notwendige Amplitudenauflösung bei der Kennllnienvorentzerrung mit 11 Bit ausgelegt. Auch die Konturkorrektur erfolgt in beiden Richtungen digital.

Erwartungsgemäß ist das Gerat als Zweiformatabstaster (16mm und 35mm) konzipiert. Der Formatwechsel läßt sich in kürzester Zeit durch Austausch eines Optikblocks ausführen.

Weitere Features sind: Einzelbildschaltung (Jogging), Slowmotion in beiden Richtungen, Shuttle-Betrieb in beiden Richtungen, Schnellstart und programmierbarer Suchlauf, Start und Stop. Einige Funktionen, wie Farbkorrektur für Weiß, Gamma und Schwarz sowie Shuttle-Betrieb und Standbild, waren mangels Software noch nicht funktionsfähig. Für Diagnosezwecke gibt es ein spezielles Monitorprogramm.

Rank Cintel

Reges Interesse fand auch der "Mk IM C" von Rank Cintel, eine nach Kundenwünschen verbesserte Ausführung des vielfach bewährten "Mk-IU"-Punktlichtabtasters mit Capstanantrieb. Einige Verbesserungen sind: Schnellstop, Fußschalter zum Lösen der Servobremsen, Shuttle-Betrieb mit variabler (bis zu 20facher) Geschwindigkeit, Einzelbildschaltung und Sättigungseinstellung.

Auch "Vidigrade", eine vielseitig verwendbare FBAS-Farbkorrektureinheit mit Kammfilterdecoder, wurde verbessert und mit einem zusätzlichen Sättigungseinsteller versehen. Dieses Gerät (Bild 12), das u.a. auch Farbfehler 2. Ordnung korrigiert, ist nicht nur für Filmkorrekturen, sondern auch zur Korrektur elektronischer Produktionen (EB, EAP) von Nutzen.

"Topsy" von Rank

Ausgestellt war auch eine verbesserte programmierbare Farbkorrektur ("Topsy") mit Prozessorsteuerung und Floppy-disc. Die Programmierung ist jetzt mit Hilfe eines Bildschirmsichtgerätes leichter durchzuführen. Mit der gleichzeitig erweiterten Software bieten sich nun folgende Möglichkeiten: automatische Anzeige eines Schaltungs- oder Bedienungsfehlers, Anzeige von Start- und Endzeit schon vorprogrammierter Ereignisse, Anzeige von Betriebsart, Vorwahl bestimmter Funktionen mit Verriegelung der nicht benötigten Funktionen, Interface mit XY-Zoom, Anzeige der Farbeinstellungen und der Bedieneinstellungen des Filmabtasters auf dem Datensichtgerät.

Außerdem wurde für "Topsy" ein Diagnostiksystem entwickelt, mit dessen Hilfe die Analyse und Fehlerdiagnose vereinfacht wird. In Verbindung mit einem Oszilloskop erhält der Anwender Zugriff zu allen Adressen im "Topsy"-Adreßbereich mit der entsprechenden Rückmeldung.

Neu im Programm von Rank ist ein "Secondary Colour Corrector", im Prinzip eine nicht lineare Matriziereinheit, die es erlaubt, die drei Grundfarben und ihre Komplementärfarben unabhängig voneinander in Farbton und Farbsättigung zu korrigieren, ohne dabei den Weißabgleich zu beeinflussen. Dieses Gerät ist speziell für die Nachbearbeitung gedacht. Es soll in Zukunft auch eine Schnittstelle zur programmierbaren Farbkorrektureinheit "Topsy" erhalten.

Das "XY-Zoom", erstmals demonstriert auf der IBC 80, erlaubt dem Anwender eine Lageverschiebung des Bildes sowie eine Änderung der Bildgröße bis zu einem Verhäitnis von 8:1 (Bild 13). Die Austastung erfolgt automatisch. Zoom und Bildlage sind mit der "Topsy" Einheit progammierbar. Dieses Gerät ist speziell für die Nachbearbeitung von Filmen sehr nützlich (z.B. Panning bei Breitwandfilmen unter Ausnutzung der vollen Bildfiäche).

Ferner wurde ein digitaler Rauschminderer vorgestellt, der auf der Entwicklung von Pye basiert. Das Gerät wird bei Filmabtastern zur Reduzierung des Filmkorns eingesetzt. Es arbeitet vollautomatisch, indem das Störsignal, der Bildinhalt und die Bewegung im Bild detektiert und bewertet werden.

Ein eingebautes Diagnostiksystem erleichtert die Fehlersuche im gesamten Digitalbereich einschließlich Bildspeicher.

Magnetfilm-Laufwerk "Ferrit" von Rank

Neu bei Rank war ein prozessorgesteuertes Magnetfilm-Laufwerk "Ferrit" mit Capstanantrieb für die Formate 16/17,5/35mm (Bild 14). Die Erfahrungen, die die Firma inzwischen mit ihrem "Mk III"-Abtaster gesammelt hatte, konnten hierbei verwertet werden. Das Besondere ist ein Capstan mit relativ großem Durchmesser, wobei der Umschlingungswinkel des Magnetfilms 160° ist. Die Maschine läuft mit 24 oder 25 B/s; außerdem ist ein kontinuierlich veränderbarer, verkoppelter Shuttle-Betrieb bis zu 20facher Normalgeschwindigkeit möglich. Der Formatwechsel kann innerhalb kürzester Zeit erfolgen.

Der Filmabtaster "FDL 60" von BOSCH

Bosch zeigte wieder seinen Filmabtaster "FDL 60" mit CCD-Zeilensensoren, digitaler Bildspeicherung und Capstanantrieb, der schon 1979 in Montreux als erster Abtaster dieser Art der Öffentlichkeit vorgestellt worden war.

Inzwischen ist dieses Gerät längst aus dem Prototypstadium heraus und hat in die Praxis Eingang gefunden. Erstmals bei der NAB und als Neuheit in Montreux zu sehen war eine der Kennlinienvorentzerrung nachgeschaltete, auf digitaler Basis arbeitende Blackstretch-Schaltung zur Verbesserung der Detailwiedergabe in den Schattenpartien.

Wie zu hören war, soll an der PAL-Version einer Panscan-Schaltung zur optimalen Wiedergabe von Cinemascope-Filmen gearbeitet werden. Ferner ist eine Einheit zur Reduzierung des Filmkorns in Vorbereitung.

Der Kamera-Filmabtaster "TCF-3000" von BOSCH USA

Auf dem gleichen Stand wurde von "Fernseh Inc." der schon länger bekannte Kamera-Filmabtaster "TCF-3000" gezeigt, der in erster Linie für den Einsatz in kleineren Studios gedacht ist. In der einfachsten Ausführung könnte er als 2fach-Diaabtaster verwendet werden.

Die Kamera kann sowohl mit Vidikons als auch mit Plumbicons oder Saticons bestückt werden. Interessant ist ein neuartiger Kennlinienentzerrer,der einen hohen Filmkontrast von 250:1 berücksichtigt und nur die tieffrequenten Signalanteile entzerrt, um eine Störabstandsverschlechterung bei Bildschwarz erträglich zu halten.

Der als Option eingebaute Farbkorrektor "CF 3000" arbeitet als nichtlineare Matrizierschaltung (Sechs-Vektor-Korrektor), wobei Weiß unbeeinflußt bleibt.

Thomson-CSF

Wie schon vor zwei Jahren, zeigte Thomson-CSF auch auf dieser Ausstellung wieder seinen Zweiformatabtaster "TTV 2530" für 16mm- und 35mm-Film. Der Filmtransport erfolgt kontinuierlich über einen Capstan. Der Ausgleich der Filmbewegung wird über ein Zweiwege-Prismensystem erreicht.

Der vor zwei Jahren angekündigte Filmreinigungszusatz war noch nicht realisiert. Der schon bekannte Diaabtaster "TTV-2705" ist weiterhin im Angebot; er kann optional auch mit einer Zoom-Elektronik (Bildlage und Bildgröße) ausgerüstet werden.

Neu in Montreux 1981 war der Kamera-Filmabtaster "TTV 2610", der über einen optischen Multiplexer mit zwei 16mm-Projektoren und einem Diaprojektor kombiniert werden kann. Als Aufnahmeröhren werden drei 2/3"-Saticons verwendet. Die üblichen Funktionen wie Korrekturen, Farbmatrizierung, Streulichtkorrektur, automatische Schwarzwert- und Farbbalance sind alle berücksichtigt.

Auf dem gleichen Stand zeigte Thomson-CSF Broadcast Inc. den "Mark IV Image Enhacer", eine zweidimensionale FBAS-Konturkorrektur (PAL) mit Kammfilter und Crispening-Technik sowie mit automatischer Korrekturwerteinstellung; außerdem eine PAL-Farbkorrektureinheit "5510A/20A", die sowohl für Film- als auch für elektronische Produktionen eingesetzt werden kann. Die Farbkorrektur erfolgt nach dem Prinzip der vektorielien Addition, wobei die Einstellungen für Sättigung, Weißbalance, Schwarzbalance manuell an einem Fernbedienpult erfolgen.
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  • Anmerkung : Thomson-CSF muß sich sehr weit aus dem Fenster gelehnt haben, jetzt doch Zusatzgeräte für das PAL Farb-System anzubieten.

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Crow of Reading

Von Crow of Reading neu vorgestellt wurde der Flying-Spot-Diaabtaster "AA-1B" (Bild 15). Die 80 Diapositive befinden sich in einem Karusselmagazin; der Zugriff erfolgt nach freier Wahl. Eine elektronische Matriziereinheit kann auf ein speziell verwendetes Filmmaterial abgeglichen werden. Gammakorrektur und horizontale Aperturkorrektur sind variabel. Der Frequenzgang des Verstärkers wird angegeben mit 6 MHz ±1dB. Mit einer "Painting"-Einheit läßt sich eine Farbkorrektur (Weißbalance, Schwarzbalance und Delta Gamma) durchführen. Das Gerät ist sehr kompakt aufgebaut und kann in einem 19Zoll-Gestell montiert werden. Der Preis liegt mit 14.500.- engl. Pfund (einschließlich Fernbedienung, jedoch ohne Coder) recht günstig.
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RCA zeigt den Kameraabtaster "TK-29C"

RCA brachte in Sachen Filmabtastung nicht Neues und verwies lediglich anhand von Prospekten auf seinen Kameraabtaster "TK-29C" mit einem DC-interface zur Einstellung 29 variabler Parameter, die spezifischen Eigenschaften des Farbfilms betreffend. Offensichtlich sieht man hierin Europa keinen Markt für dieses Gerat.

Vinten (Vertrieb) zeigt den Abtaster von Transcan

Angekündigt von der Firma Vinten (Vertrieb) wurde ein neuer Flying-Spot-Abtaster von Transcan, ein Zweiformatabtaster (16mm und S8) mit kontinuierlichem Filmtransport und Ausgleich der Filmbewegung über Rasterpositionierung. Verschiedene Wiedergabegeschwindigkeiten (einschließlich Slowmotion) sollen möglich sein. Das Gerät wird in zwei Ausführungen erhaltlich sein; als Konsole (ähnlich "Mk III") und als Einbaueinheit für 19-Zoll-Schrank. Der Preis soll etwa bei 150 000.- DM liegen.
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Philips

Philips zeigte einen Kameraabtaster mit optischem Multiplexer für den Anschluß eines S8- oder 16mm-Projektors und eines Diaprojektors. Diese Anlage ist für einfachere Anwendungen gedacht. Als Kamera ist die neue "LDK 44" eingesetzt.

Nach wie vor im Programm ist auch der Filmabtaster "LDK 65". Ferner demonstrierte man den "Digital Noise Reducer LDM 3001", der auch zur Reduzierung des Filmkorns eingesetzt werden kann.

NTV aus Italien zeigt einen Kameraabtaster

Einen weiteren Kameraabtaster - Modell "NT 850" - zeigte die italienische Firma NTV, bestückt mit drei Plumbicons. Er bietet die Möglichkeit, über einen optischen Multiplexer 16mm- und 35mm-Film sowie Diapositive wiederzugeben. Als Besonderheit bietet er eine multiplikative Gammakorrektur. Diese Firma hat außerdem einen Flying-Spot-Abtaster mit einem Bildspeicher für 16mm- und 35mm-Film im Angebot.

Weitere Kameraabtaster von Fumeo und Ikegami

Auch auf den Ständen von Fumeo und Ikegami ("TKC-970") wurden Kameraabtaster angeboten, die in erster Linie für einfache Anwendungsfälle oder kleinere Studios vorgesehen sind. Die Palette reicht von S8- über 16mm- und 35mm-Film bis hin zu Diapositiven.

Schließlich waren auf dieser Ausstellung noch eine Reihe peripherer Geräte zu sehen, die nicht ausschließlich für Filmabtastung konzipiert sind, sondern auch für andere Anwendungsfälle (z.B. EB) geeignet erscheinen.

Da wäre zu nennen: die FBAS-Farbkorrektureinheit "CCS-4200" von Fora mit Weiß-, Schwarz- und Gammabalance-Einstellung, der FBAS-Farbkorrektor "339J" von Cox in Verbindung mit einem Digitalspeicher, in dem bis zu 63 Korrekturwerte gespeichert und abgerufen werden können und schließlich noch die "CPS-8Ü"-Einheit von Electrocraft zur Aufbereitung von Farbsignalen. Mit letzterem Gerät lassen sich im zugeführten FBAS-Signal eine Reihe von Korrekturen durchführen, wie Farbsättigung, Kontrast, Schwarzwert, Schärfe und Farbkorrektur einschließlich Gamma sowie zusätzlich noch eine Timebase-Korrektur mit 2-Zeilen-Fenster.

Diese Informationen sammelte  G. Holoch
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Hier ist das Ende von Teil 1 der Messeberichte.

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Aus Industrie und Wirtschaft
Agfa-Gevaert und Bertelsmann bauen Fabrik für Videocassetten

Eine gemeinsame Produktionsstätte zur Herstellung von Videocassetten werden die Agfa-Gevaert AG und die Bertelsmann AG in Berlin errichten. Das gaben die beiden Unternehmen anläßlich der Gründung ihrer Tochtergesellschaft "Berliner Gesellschaft für Communikationsmittel" (Be-Com) bekannt. Die Gesellschaft wird zu 51% von der Bayer-Tochter Agfa-Gevaert (Leverkusen) und zu 49% von Bertelsmann (Gütersloh) getragen und erfordert ein Investitionsvolumen von rund 50 Millionen DM.

Geplant ist in der Anfangsphase ein Umsatz von 80 Mill. DM/Jahr.

Gegenwärtig werden etwa 80 Prozent der in der Bundesrepublik abgesetzten Videocassetten im Ausland produziert. Mit dem Neubau des Berliner Werkes soll noch in diesem Jahr (1981) begonnen werden, mit der Produktionsaufnahme des nach modernster Technik zu errichtenden Betriebes ist im Frühjahr 1983 zu rechnen.

Gefertigt werden sollen zunächst Cassetten nach dem "VHS"-System und dem System "Video 2000", doch sieht der Gesellschaftsvertrag die Erweiterung auf weitere Systeme vor. Abnehmer der Videocassetten werden die Mutterfirmen des neuen selbständigen Berliner Unternehmens sein.

Während Agfa-Gevaert unbespielte Cassetten vertreibt, wird Bertelsmann über seine Vertriebswege wie beispielsweise die Buch- und Schallplatten- Gemeinschaften bespielte Cassetten verkaufen. Diese Cassetten werden im Bertelsmann-Tochterunternehmen Sonopress (Gütersloh) bespielt und konfektioniert.

Die vorgesehene Größenordnung des Projekts bedeutet nach Ansicht der beteiligten Unternehmen, die bei der Planung vom Senat und der Wirtschaftsförderung Berlin GmbH unterstützt worden sind, einmal eine Bereicherung des Berliner Arbeitsmarktes durch zukunftssichere Arbeitsplätze. /Anmerkung : welch ein Irrtum).

Zum anderen trägt das Projekt darüber hinaus auch zu einer weiteren Stärkung der Wirtschaftskraft der Stadt bei. Die Entscheidung, das Werk nach Berlin zu legen, ist auch durch die Berlin-Präferenzen beeinflußt worden. Durch diese Förderungsmaßnahmen stellt Berlin eine wirtschaftliche Alternative zu anderen Standorten dar und setzt das Unternehmen in die Lage, gegenüber den fernöstlichen Anbietern wettbewerbsfähig zu sein.

Das neue Werk im Märkischen Viertel wird auf einem etwa 23.000 Quadratmeter großen Grundstück errichtet. In der Startphase finden hier 150 Mitarbeiter einen Arbeitsplatz, später soll die Kapazität auf 300 Arbeitsplätze ausgebaut werden.
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