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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Bauer erwirbt Magnetstahl-Lizenz für Lautsprecher

Die Eugen Bauer GmbH, die der Robert Bosch A.-G. nahesteht, hat sich für Deutschland und verschiedene sonstige europäische Länder die ausschließliche Lizenz für die Verwendung von Nickelaluminiummagneten in Tonfilm-Lautsprechern gesichert.

Diese von dem japanischen Professor Tokushichi Mishima erfundenen Nickelaluminiummagnete sollen um etwa 100% stärker sein als die besten bisher auf dem Markt befindlichen Magnete, die infolge ihres hohen Kobaltgehaltes zudem verhältnismäßig teuer sind.

Professor Mishima’s Schutzrechte sind durch deutsche Interessenten in starkem Wettbewerb mit mächtigen ausländischen Konzernen erworben worden. Wie die Eugen Bauer G.m.b.H. mitteilt, erzielen die mit Nickelaluminiummagneten ausgerüsteten permanentdynamischen Lautsprecher dieselbe Lautstärke wie elektro-dynamische Lautsprecher; sie benötigen jedoch keine Erregerwicklung und keinen Erregerstrom.

Die bei Wechselstrom-Betrieb für elektro-dynamische Lautsprecher erforderlichen Gleichrichter kommen natürlich in Wegfall, ebenso wie die für die elektrische Erregung notwendigen Leitungen zum Lautsprecher.

Dadurch, daß die für das Schwingsystem ungünstige Erregerstromwärme fehlt, soll die Tonwiedergabe mit diesen Lautsprechern besonders hochwertig sein. Bauer ist zur Zeit damit beschäftigt, in Zusammenarbeit mit Lautsprecher-Spezialisten, Sonder-Typen für die Lichtspieltheater zu entwickeln, denen mit Interesse entgegengesehen werden darf.

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Rundfunkbestimmungen des VDE - Februar 1935

Eine der bedeutendsten Fragen des neuzeitlichen Rundfunkwesens ist die Sicherstellung eines ungestörten Empfanges der gesendeten Darbietungen. Durch die Gemeinschaftsarbeit in dem zuständigen Ausschuß des Verbandes Deutscher Elektrotechniker ist es gelungen, die Mittel und Maßnahmen "festzulegen", die nach dem heutigen Stande der Technik als geeignet anzusehen sind, einen möglichst störungsfreien Rundfunkempfang zu gewährleisten.

Die hier gewonnenen Erkenntnisse sind in zwei neuen VDE-Bestimmungen festgelegt:

VDE 0873/1934 „Leitsätze für Maßnahmen an Leitungsanlagen zur Verminderung von Rundfunkstörungen", Preis 0,20 RM, bezieht sich auf die Maßnahmen, die für Starkstromverteilungsnetze, Fahrleitungen für elektrische Bahnen und Fördereinrichtungen, Fernmeldeleitungen und Leitungen von Rundfunkempfangsanlagen und -geräten zu beachten sind.

VDE 0874/1934 „Leitsätze für Maßnahmen an Maschinen und Geräten zur Verminderung von Rundfunkstörungen", Preis 0,50 RM, enthält eingehende Angaben über die anzuwendenden Entstörungsmittel, wie Kondensatoren, Drosselspulen und dgl., sowie ferner über die Entstörungsmaßnahmen an Maschinen, Stromrichtern, Schalt-, Fernmelde- und Heilgeräten durch Beschälten mit den vorgenannten Entstörungsmitteln. Zahlreiche Schaltungsbilder veranschaulichen die Durchführung dieser Maßnahmen an den verschiedenen Arten von störenden Anlageteilen.
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Diese neu erschienenen Leitsätze

Diese neu erschienenen Leitsätze, die beide bereits am 1. Januar 1935 in Kraft traten, ergänzen die Reihe der bisher vom VDE herausgegebenen Bestimmungen für Rundfunkempfangsanlagen, die aus folgenden vier Einzelarbeiten besteht:

VDE 0855/1925 „Vorschriften für Außenantennen“, Preis 0,25 RM, legt die in der Genehmigung der Deutschen Reichspost für Errichtung und Betrieb einer Rundfunkempfangsanlage geforderte ordnungsgemäße Ausführung von Antennen fest. (Ferner ist diesen Vorschriften ein Ausführungsmerkblatt angefügt, nach dem auch technisch weniger Vorgebildete einfache Antennenanlagen selbst ausführen können.)

In einer demnächst erscheinenden Neubearbeitung soll den neuesten Erfahrungen auch unter Berücksichtigung der abgeschirmten Antennen Rechnung getragen werden.

VDE 0860/1933 „Vorschriften für Rundfunkgeräte, die mit Starkstromnetzen in Verbindung stehen V. R. G.“, Preis 0,30 RM, richtet sich an die Hersteller von aus Starkstromnetzen betriebenen Rundfunkgeräten und faßt die Anforderungen zusammen, denen solche Geräte entsprechen müssen, damit eine Gefährdung von Personen und Sachwerten vermieden wird.

VDE 0865/1928 „Regeln für die Bewertung und Prüfung von Anodenbatterien“, Preis 0,10 RM, stellt die genormten . Bedingungen fest, denen brauchbare Anodenbatterien Genügen müssen.
VDE 0870/1933 „Leitsätze für Kondensatoren der Rundfunk- und Entstörungstechnik L.R.K.", Preis 0,20 RM, richtet sich in erster Linie an die Hersteller von Rundfunk- und Entstörungskondensatoren und enthält die an solche Kondensatoren zu stellenden Anforderungen.

Alle vorstehend angeführten VDE-Arbeiten sind von der Geschäftsstelle des VDE, Berlin - Charlottenburg 4, Bismarckstr. 33, zu beziehen.

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Firma Hugo Meyer & Co., Görlitz i. Schl.

Die Firma Hugo Meyer & Co., Görlitz i. Schl., hat zwei geschmackvolle und reich illustrierte Prospekte mit Preisschlüssel über diejenigen ihrer Erzeugnisse herausgegeben, die für den berufsmäßig arbeitenden Aufnahmetechniker wie auch für den Kinoamateur von größtem Interesse sind.

Allgemein bekannt ist der Kino-Plasmat 1:1,5, der für Schmal- und Kleinfilmkameras in den Brennweiten 15, 20 und 25mm, für Normalfilmkameras in den Brennweiten 35, 42 und 50mm erzeugt wird.

Zu den Typen mit den Brennweiten 20 und 25mm werden Agfacolor-Filter mit einer Spezialfassung und drei einsteckbaren Spaltblenden (da die Irisblende bei Linsenrasterfilmen bekanntlich nicht benutzt werden kann) geliefert. - Ein weiterer Objektivtyp gleich hoher Lichtstärke, der innerhalb des errechneten Bildwinkels von 40° tatsächlich einen voll auskorrigierten Anastigmaten höchster Bildschärfe darstellt, ist das Primoplan 1:1,5, F = 25mm. - Der Makro-Plasmat 1:2,7, F = 50 mm, nach Dr. Rudolph ist ein Spezialanastigmat von außerordentlich guter Schärfenzeichnung und markanter Raumdarstellung. Er stellt für Schmal- und Kleinfilmkameras eine hochlichtstarke Optik mit der Wirkung eines Fernobjektives dar und wird deshalb besonders als Ergänzungsobjektiv empfohlen. - Der Trioplan-Anastigmat 1:2,8, ein dreilinsiges System, wird in den Brennweiten 15, 20, 25, 50, 75 und 100mm hergestellt. - Ein vierlinsiger Tele-Spezial-Anastigmat für Fern- und Großaufnahmen, der sich bei Brillanz und großer Schärfe durch einen im Verhältnis zur Brennweite kurzen Bau auszeichnet, ist das Tele-Megor 1:4, das in den Brennweiten 7, 5, 10 und 15cm gebaut wird.

Weiter seien erwähnt: Meyer-Gelbfilter aus optischem, in der Masse gefärbtem Glase, planparallel geschliffen, Vorsatzlinsen, Präzisions -Entfernungsmesser, das Spezial-Kinostativ, der temperaturregulierende Filmtresor Filmador zur konservierenden Lagerung von je drei 120m-Rollen 16mm-Schmalfilm oder 9,5mm-Kleinfilm, und schließlich das bekannte Meyer-Projektionsobjektiv Kinon-Superior I, 1:1,6.

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Der Agfa-Film- und Vortragswagen - März 1935

Für besondere Propagandazwecke wurde nach den Angaben der Agfa für deren Muttergesellschaft ein Autobus geschaffen, der für Propagandafahrten und Vorführungen in Innerafrika bestimmt ist. Auf der Rast zu Vorführungszwecken hat der Grundriß T-Form, wobei der Horizontalbalken den Autobus und der Vertikalbalken den Zuschauerraum darstellt, der während der Fahrt in dem Mittelteil des Autobusses in zusammengelegtem Zustand Platz findet.

Zum Zuschauerraum sei zunächst bemerkt, daß dessen Aufbau und Abbau durch 3 Personen innerhalb von 3 Stunden erfolgt und daß er 66 Sitzplätze in 11 Reihen mit einem freigelassenen breiten Mittelgang, zwei Eingangstüren an der Kopfwand und je zwei Notausgängen an den Seitenwänden enthält.

Infolge dieser Anordnung befindet sich die Vorführungskabine im Mittelteil des Autobus. Der Filmvorführung und Tonfilmvorführung dienen zwei "Agfa-Tonmovectoren" Super 16 U in Verbindung mit dem bekannten Klangfilm-Verstärker und Schmaltonfilmprojektor. Der Verstärkerschrank ist in Federn aufgehängt.

Zwei Schallplattenspieler sind in einer Art von Gummiexpander derart aufgehängt, daß das Abspielen von Platten auch während der Fahrt auf
schlechten Wegen möglich ist. In der Wagendecke befindet sich ein Maximus-Titan-Riesenlautsprecher der Firma Dr. Dietz & Ritter, der bei Gebrauch hochgeschraubt wird, so daß auch während der Fahrt Übertragungen von Schallplatten und auch von Durchsagen durch Mikrophon möglich sind, für welchen Zweck übrigens eine schalldichte Mikrophonkabine vorgesehen ist, die durch ein Fenster die Beobachtung der Vorgänge im Freien erlaubt.

Schließlich ist auch die Übertragung von Rundfunkdarbietungen vorgesehen und zu diesem Zweck an geeigneter Stelle der große Cyklohet der Firma Dr. Dietz & Ritter eingebaut. Für das Schallplattenarchiv, die Schmalfilme, Klebepresse usw. ist ein besonders konstruierter Schrank auf Rollen vorgesehen, der während der Fahrt auch die Schmalfilmprojektoren aufnimmt.

Vom Vorführungsraum kann nicht nur nach der Projektionswand im Vortragsraum projiziert werden, sondern auch durch eine Dachluke hindurch nach einer auf dem Dach angebrachten aufklappbaren Projektionswand, so daß auch Vorführungen für einen großen Zuschauer- und Zuhörerkreis veranstaltet werden können.

Die Versorgung der Geräte mit Betriebsstrom erfolgt durch eine Lichtmaschine für Wechselstrom von 220 Volt und 6 Kilowatt, die durch Unterdruckpumpe vom Benzintank des Motors gespeist wird. Zum Grundriß (vgl. Abbildung) des Autobus sei schließlich noch bemerkt, daß er in drei Teile zerfällt, in dessen ersten sich das Fahrerabteil und in dessen letzten der Wohnraum befindet, in welchem zwei Klappbetten übereinander für das Bedienungspersonal nach Art der Schlafwagenabteile angebracht sind, die tagsüber als Sitzsofa dienen.

Der Mittelteil ist längsgeteilt, wobei die linke - dem Vortragssaal zugewendete und nach Aufbau des letzteren daher leere - Hälfte als Materialraum, die rechte, bereits beschriebene, als Vorführkabine dient.
Dr. Paul Hatschek D.K.G.

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Die Bücherschau - "Fernsehen und Bildfunk"

Die allgemeinen Grundlagen - Der gegenwärtige Stand. Von Ing. R. Thun. Mit 80 Abbildungen. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1935. - Preis: Geb. 3,60 RM.

Fernsehen und Bildfunk rücken immer mehr in den Vordergrund allgemeiner Beachtung; das Erscheinen des vorliegenden Buches dürfte daher von einem großen Interessentenkreise begrüßt werden, dem es an der Zeit erscheint, sich etwas näher mit der Materie vertraut zu machen. Der Band erweist sich hierzu als besonders geeignet, da der Verfasser es verstanden hat, das umfangreiche Gebiet in knapper, dabei außerordentlich anschaulicher Weise zu behandeln.

Der Inhalt gliedert sich in drei Hauptabschnitte. Im ersten werden die bildmäßigen Grundlagen besprochen (durch den Bildaufbau gegebene Verfahren zur Aufzeichnung und Uebertragung von Bildern - Bildfehler - Bildfehler und Frequenzbandbreite - Helligkeitswiedergabe - Wiedergabe von Bewegungen - Bildwirkung bei der Wiedergabe).

Der Verfasser, der seit Jahren erfolgreich auf dem Fernsehgebiet tätig ist, bringt in diesem höchst interessanten Abschnitt eine Zusammenfassung der Ergebnisse seiner eigenen Arbeiten. Der zweite Abschnitt behandelt die Bauteile für Erzeugung, Übertragung und Wiedergabe von Bildern (Optik - Filmschaltung - Abtastung - Gleichlauf - Erzeugung der Helligkeitswiedergabe - Übertragungs-mittel), im dritten Abschnitt werden an Hand zahlreicher Abbildungen die Fernsehgeräte (Sender und Empfänger) nach dem heutigen Stand in Deutschland geschildert.

Wir empfehlen das Thunsche Buch allen, die sich für das darin behandelte Gebiet interessieren, besonders auch dem Kinotechniker, dem bei den engen Beziehungen zwischen Kinematographie und Bildfunk (Fernkinematographie!) an einem tieferen Einblick in das Wesen und die Eigenarten dieser in lebhafter Entwicklung befindlichen und zweifellos zur Einführung im großen berufenen Technik gelegen sein muß.
Kb.

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Das Bauer-Doppelausgleichsgerät, ein neues Tongerät

Das erste, schon äußerlich auffallende Merkmal des neuen Geräts ist seine Kombination mit dem Projektor. Jeder Teil ist in einem eigenen Gehäuse untergebracht; zusammengebaut bilden dieselben jedoch eine organische Einheit ohne Trennwand mit gemeinsamer automatischer Umlaufölung. Der Antrieb der Zuführ- und Steuerrolle erfolgt direkt vom Getriebe des Projektors. Zur Erzielung eines ruhigen, gleichmäßigen Laufs werden nur Schraubenräder verwendet, die eine völlig stoßfreie Abwälzung haben. Der Vorzug dieser Konstruktion ist die übersichtliche Anordnung aller Teile, der gedrängte Bau und kurze Filmweg.

Filmweg

Der Filmweg führt zunächst über Schleifenberuhigungsrollen zur Zuführrolle. Zwischen der Tonbahn und dieser Transportrolle ist ein Filmspannhebel angeordnet, der einen gleichmäßigen Zug im Filmband verursacht. Die Tonbahn selbst wurde so ausgebildet, daß ein glatter Lauf des Films ohne Abhebung von der Gleitfläche (Atmen) erreicht wird. Hinter der Tonbahn befindet sich noch die Steuerrolle. Die Andruckhebel der Transportrollen sind mit Stellschrauben versehen. Durch die Regulierung des Abstandes zwischen Transport- und Andruckrolle kann ein ruhiger Lauf bei höchster Schonung des Films und der Rollen erzielt werden. - Die günstige Ausführung des gesamten Filmwegs gibt eine vollständige Beruhigung des Films. Die ruckweise Bewegung im Bildfenster hat somit keinerlei Einfluß auf die Tonabnahme.

Filmtransport - Ausgleichskuppung

Mit der sorgfältigen Durchführung des Filmwegs ist die erste Forderung des mechanischen Teils im Lichttongerät erfüllt. Als zweite Aufgabe des angetriebenen Geräts bleibt noch die völlig gleichförmige Bewegung durch die Transportrollen. Die Lösung dieser Aufgabe gibt dem Gerät das zweite auffallende Konstruktionsmerkmal: die Doppelausgleichskuppung. Wenn schon der direkte Antrieb über Schraubenräder einen ruhigen und gleichmäßigen Lauf der Transporträder gewährleistet, so ist als absolut sicher arbeitendes Siebglied eine Ausgleichskupplung in dem Antrieb eingebaut, die nach zwei Seiten, auf die Zuführrolle und die Steuerrolle, ihre Wirkung ausübt.

Die geringsten Unregelmäßigkeiten im Lauf, die sich trotz der vorteilhaften Antriebsweise noch ergeben könnten, werden durch die Ausgleichskupplung von den Transportrollen ferngehalten. Damit ist jede Unregelmäßigkeit im Lauf des Films durch das Tongerät unmöglich gemacht. Die Forderungen des mechanischenj Teils sind damit erfüllt, die Wirkung ist eine klare, natürliche Wiedergabe aller Töne im ganzen Bereich der aufgezeichneten Frequenzen.

Optik, Spalt

Bei dem neuen Bauer-Doppelausgleichsgerät trat an Stelle des bisherigen mechanischen Spalts eine Spezialausführung der Mikrooptik mit optischem Spalt. Dieses neuartige optische System bietet in doppelter Hinsicht Vorteile: der erzielte Lichtspalt ist einmal so fein, daß er auch dem schnellsten Wechsel zwischen Hell und Dunkel oder Berg und Tal in der Tonschrift zu folgen vermag, zum ändern ist die Lichtstärke etwa das Dreifache von der des mechanischen Spalts, weshalb das Gerät eine überraschende Lautstärke aufweist.

Die Ausnützung des ganzen Frequenzgebietes hat eine prägnante Wiedergabe der Sprache mit allen Zischlauten zur Folge, außerdem sind gerade die hohen Frequenzen, welche das Gerät durchzugeben vermag, die Träger der charakteristischen Klangfarbe der menschlichen Stimme und der einzelnen Musikinstrumente.

Verstellbarkeit des Spaltes

In der konstruktiven Ausführung der Mikrooptik wurde noch auf eine leichte Einstellmöglichkeit des Lichtspaltes Rücksicht genommen. Es ist dem Vorführer ohne Werkzeug möglich, den Spalt in seiner Breite und Lage auch auf eine von der Norm abweichende Tonspur einzustellen. Das Lichttongerät ist deshalb für die Vorführung jedes Tonsystems gleich gut geeignet.

Photozelle, Tonlamp3

Das Gerät ist mit einer Photozelle ausgestattet, die bei höchster Leistung praktisch trägheitsfrei arbeitet. Sie ist in leicht auswechselbarem Gehäuse elastisch eingebettet und damit vor allen störenden Einwirkungen bestens geschützt. Am offenen Teil des Gehäuses ist sie außerdem mit einem Tageslichtschutz versehen.

Die Tonlampe ist in der bekannten Bauer-Ausführung mit Zentrierflansch ausgestattet, wodurch die Lampe eine einfache und zuverlässige Justierung erfährt.
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Bedienung

Das Einlegen des Films in das Gerät ist durch die praktische Anordnung der Rollen und Andruckhebel außerordentlich einfach. Die Andruckhebel werden beim Einlegen in Rastfedern gehalten. Ein Versagen der Tonlampe oder Photozelle bedeutet keinerlei Unterbrechung in der Vorführung, weil beide Teile in kürzester Zeit ausgewechselt werden können.

Zusammenfassend kann gesagt werden, daß sowohl der mechanische als auch der optische und elektrische Teil des neuen Bauer-Doppelausgleichsgeräts so bedeutende Verbesserungen erfahren haben, daß das Gerät auch den höchsten Ansprüchen gerecht werden dürfte.

Die neue Konstruktion hat schon in verschiedenen großen Theatern des In- und Auslandes in Kombination mit den Bauer-Projektoren ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt.
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  • Anmerkung : Auch bereits 1935 wurden Firmen-Infos samt der "eingebetteten" Werbesprüche einfach so abgetippt.

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Kinotechnische Fortschritte (Dez. 1935)

Zeiss Ikon-Kurse für Theaterbesitzer und Vorführer stark besucht

Die Experimentalkurse der bekannten Kinotechniker Dipl.-Ing. Schulze, Dipl.-Ing. Braune und Dr. Görlich von Zeiss Ikon hatten einen Besuch von fünfhundert-fünfundsechzig Theaterbesitzern und Vorführern aus Rheinland - Westfalen zu verzeichnen. Das erfreulich starke Interesse an diesen Kinokursen erhellt daraus, daß selbst aus der weiteren Umgegend noch Gäste kamen, und daß eine ganze Reihe von Theaterbesitzern ihre Vorführer telephonisch für den zweiten Tag noch nach Düsseldorf in das Theater "Asta Nielsen" beorderte, das Herr Baltes in liebenswürdiger Weise zur Verfügung gestellt hatte.

Die Experimentalvorträge behandelten: Tonfilmvorführung, Photozellen, moderne Projektoren und moderne Lichtquellen im Hinblick auf den Farbfilm. Besonders der letzte Vortrag und der dabei bezeigte Vergleich eines und desselben Farbfilmes, halb mit Kinesol-, halb mit Artisollampe projiziert, hinterließ einen frappanten Eindruck zugunsten der HI-Lichtes, das in seiner weißen Reinheit die Farben in einer Natürlichkeit und Plastik auf der Leinwand entstehen ließ, wie man das bisher noch nicht kannte.

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