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Bemerkenswert :
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  1. 001 Siemens TODD AO Anzeige
  2. 002 40 Jahre FKTG ein Rückblick - Teil 1 bis seite 007
  3. 017 Zweifarbeverfahren beim Fernsehen ?
  4. 020 Bericht der photokina 1960 Teil 3
  5. 028 UFA will Filmproduktion erweitern
  6. 043 40 Jahre FKTG ein Rückblick - Teil 2
  7. 050 Photokina 1960 Teil 4Projektoren
  8. 053 Anzeige Zeiss Ikon Xenon Umrüstung
  9. 055 Anzeige Ampex VR-1000C und VR-1001A
  10. 064 Laudatien Prof Arndt 65 Jahre alt
  11. 065 Heft 3 - Leitartikel zur Automatisierung
  12. 087 Ampex Anzeige bemwekrnswert, weil die VR 1000 mit drauf ist
  13. 090 Bayer übernimmt 50% von Perutz - Telefunken übernimmt NSF
  14. 094 Anzeige der Fernseh GmbH und Meldung von Tuchel
  15. 096 Laudatio für Göhre von Frieseke und Höpfner sowie Skupke von UFA handel
  16. 097 Tolle Anzeige der zeiss Ikon
  17. 105 Artikel über die Farbfernsehtechnik - vermutlich Philips
  18. 109 Fernsehtechnik auf der italienischen "Leonardo da Vinci"
  19. 133 Erstes Stereo-Studio beim SFB bei Telefunken bestellt - April 1961
  20. 133 Anzeige von Linhof
  21. 137 2 Laudation längerer Art
  22. 162 Artikel über die technische Entwicklung der Zoom-Objektive - Kurzartikel
  23. 166 BUTOBA Anzeige
  24. 167 Nachruf auf Dr. Hermann Lüscher
  25. 221 Statistik deutscher Filmtheater 1960 - geht über 2 Seiten !!!
  26. 223 Anzeige von Tuchel
  27. Heft 8 - Coverfoto der Optacord 500
  28. 225 Artikel über die Optik der Farbfernsehkamera - Philips Hamburg
  29. 232 50 Jahre Geyer Kopie
  30. 245 Nachruf auf Helmut Neumann von Klangfilm
  31. 246 Vorstellung des Optacord 500 - Info über Bauer P5
  32. 247 Anzeige von Tuchel
  33. 259 Beschreibung der neuen Videobandgeräte aus Japan - bis 262
  34. 268 Anzeige für Grosstuchel Stecker
  35. 271 Laudatio auf Dr. Willmanns von AGFA
  36. 277 Artikel über Prüf und Mes-Filme
  37. 283 Artikel über Breitfilmtechnik aus europäischer Sicht
  38. 299 Artikel über Schnittbearbeitung von 2" Videobändern
  39. 313 Anzeige K+H UE 100
  40. 313 Artikel über Xenon Lampen
  41. 316 Gedankenzur Modernisierung von Kinos
  42. 320 Laudatio Helmut Scheriing 70 Jahre
  43. 321 Artikel über Telefunken V72 technik
  44. 338 Chodachrome II Artikel
  45. 341 Prüfgerät für Videobänder mit guten Grafiken
  46. 344 Zeiss Ikon Ag übernimtm UFA Handel - der Text ist Unsinn
  47. 362 Betrachtung der Farbentheorie von "Dr. E. Land"
  48. 371 Dr Hecht von ELAC gestorben
  49. 372 FIDO in ENgland kauft Filmrechte zur Blockade des Fernsehens

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FKT 1961 Heft 01

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FKT 1961 Heft 11

FKT 1961 Heft 12

KINO-TECHNIK Heft 1 / 1961
Leitartikel "Elektronik - Automatisierung"

Seit Jahren füllen diese beiden Begriffe in zunehmendem Maße die Spalten der Presse. Die Gefahr ist damit groß, daß sie zu mißbrauchten Schlagwörtern werden. Das ganze Ausmaß der Konsequenzen der Automatisierung zu übersehen und zu erkennen, ist nur wenigen vergönnt. Dieser vielfältige Fragenkomplex berührt gleichermaßen technische und wirtschaftliche Fragen wie soziologische und philosophische. Welche Auswirkungen dieser Urnbruch der Technik und das Umdenkenmüssen möglicherweise für den einzelnen Menschen haben können, ist schon zum Jahresbeginn an dieser Stelle angedeutet worden.

Die heutige Betrachtung sei deshalb Fragen der Technik gewidmet. Daß die Automatisierung dem Menschen viele Möglichkeiten bietet und daß sie geeignet ist, den Facharbeitermangel bis zu einem gewissen Grade zu beheben, das alles sind nur einige ihrer Auswirkungen. Arn Anfang einer jeden Diskussion über die Automatisierung steht aber die Frage nach den Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, wenn sich der erhoffte Erfolg auch einstellen soll.

Grundsätzlich läßt sich jeder Herstellungsprozeß durch Kombination geeigneter Steuerungs- und Regelungssysteme automatisieren. Inwieweit das aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll ist, ist meistens eine Frage der Stückzahl. Mehr noch als bei der konventionellen Fertigung gilt hier der Satz, daß der Preis eine Funktion der Stückzahl ist.

Aber nicht immer wird dieser Satz Gültigkeit haben können. Es mag Situationen geben, "wo" andere Gründe das Primat haben. So kann bei dem heutigen Facharbeitermangel ein Unternehmen beispielsweise vor der Frage stehen, entweder die bisherige Fertigungsmethode beizubehalten und dadurch wegen ungenügender Llefermöglichkeifen an Marktbedeutung zu verlieren oder den Betrieb umzustellen und zu versuchen, durch Produktion größerer Stückzahlen auf dem Umweg über den erhöhten Umsatz einen Teil der oft erheblichen Investitionskosten wieder zu amortisieren.

Eine solche Umstellung macht oft ein völlig neues technisches Konzept erforderlich, weil die bisherige Konstruktion eines Gerätes für die automatisierte Fertigung schlecht geeignet ist. Auch in der kinotechnischen Industrie sind solche Fälle durchaus denkbar, insbesondere deshalb, weil hier vielfach eine Technik angewandt wird, die ihren Ursprung in einer Zeit hat, die vorzugsweise vom Denken in Begriffen der Mechanik beherrscht war.

Die Erklärung dazu :

Ein oftmals sehr eng toleriertes Werkstück automatisch herzustellen, ist zwar technisch durchaus möglich, scheitert aber vielfach daran, daß die Stückzahlen zu niedrig sind, um den hohen Investitionsaufwand zu rechtfertigen. Will man rationell fertigen, dann wird oft der Übergang auf ein anderes Prinzip zwingende Notwendigkeit. Hier vermag die Elektronik helfend einzuspringen.

Bei sinnvoller Anwendung dieser Technik ist es in vielen Fälien möglich, die mechanische Präzision in eine sinnvoll erdachte elektronische Schaltung zu transponieren. Eine solche Schaltung ist aber für die automatisierte Fertigung von Natur aus sehr viel besser geeignet als ein mechanisches Teil. In diesem Zusammenhang sei nur an die gedruckte Schaltung erinnert, die heute selbst für komplizierteste Geräte und härteste Beanspruchungen billig herzustellen ist. Außerdem bietet sie Gewähr dafür, daß Schaltfehler prinzipiell nicht auftreten können, so daß von dieser Seite her der Ausschuß auf einen fast zu vernachlässigenden Betrag zurückgeht.

Im Gegensatz zu einer weitverbreiteten irrigen Auffassung ist die wirtschaftliche Herstellung gedruckter Schaltungen keineswegs an große Serien gebunden. Zahlreiche Beispiele aus der elektronischen Industrie haben das bewiesen. Auch dem allgemeinen Wunsch nach Verringerung des Gewichls und Herabsetzung der Abmessungen kommt die Elektronik vielfach mehr als die Mechanik entgegen. Eine leistungsfähige Industrie stellt heute betriebssichere Bauelemente kleinster Dimensionen her, die hinsichtlich mechanischer Festigkeit und Temperaturbeständigkeit Anforderungen genügen, wie sie im Bereich der Kinotechnik praktisch kaum vorkommen.
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Es gibt jetzt Transistoren und Dioden

Auch die modernen Halbleiter - Transistoren und Dioden - haben wesentlichen Anteil an der Betriebssicherheit und an den oft erstaunlich kleinen Abmessungen und dem geringen Gewicht moderner elektronischer Geräte. Selbst die Frage der Stromversorgung bei transistorisierten Geräten läßt sich meist elegant lösen, denn schon mit kleinen Trockenbatterien erreicht man Betriebszeiten, die wirtschaftlich absolut diskutabel sind.

Als konkretes Beispiel für eine solche Umstellung sei der Antrieb für die Schmalfilmkamera genannt, die in den kommenden Jahren als Umsatzträger noch erheblich an Bedeutung gewinnen wird. Der heute noch bevorzugte Energieträger für die Antriebskraft ist die gespannte Feder im Federwerkmotor. Gute Ausführungen sind oft Meisterleistungen feinmechanischer Präzisionsarbeit - aber oft auch teuer. Trotz teilweise automatisierter Herstellung der Einzelteile ist zum Zusammenbau aber immer noch das Können hochwertiger Feinmechaniker notwendig. Manches Problem des Facharbeitermangels könnte innerhalb eines Betriebes leichter gelöst werden, wenn es möglich wäre, an dieser Stelle der Fertigung Facharbeiter abzuziehen, um sie für Arbeiten einzusetzen, für die ihr Können und ihre Erfahrungen noch nicht zu umgehen sind, beispielsweise für die Fertigung von Schaltgetrieben.

Ganz neu : Elektronisch geregelte Antriebe

Entschlösse man sich beispielsweise, für den Antrieb den elektronisch geregelten Elektromotor einzusetzen, dann wäre vielleicht ein Teilproblem im Rahmen des großen Ganzen zu lösen. Daß ein elektrischer Antrieb den gestellten Forderungen zu genügen vermag, haben Beispiele gezeigt. Ohne Frage stehen wir aber erst am Anfang einer Entwicklung. Es ist durchaus möglich, Einzelfragen, wie beispielsweise die Umschaltung auf mehrere Geschwindigkeiten und die Erzeugung des jeweils erforderlichen Drehmoments, schon in nächster Zukunft zu lösen. Eine enge Zusammenarbeit von Mechanikern und Elektronikern kann hier viel erreichen.

Neben solchen naheliegenden Anwendungen der Elektronik sollte man aber auch die Anwendungsmöglichkeiten neuer Bauelemente im Rahmen der Kinotechnik schon frühzeitig sehr sorgfältig studieren. Als Beispiel seien jene neuen Halbleiterkombinationen genannt, die elektrische Energie direkt in Kälte umzusetzen vermögen. Sie haben Wirkungsgrade, die zwischen denen eines Absorber- und eines Kompressor-Kühlaggregats liegen, daneben aber den großen Vorteil, daß ihr Wirkungsgrad nicht wie beim Kompressor-Kühlaggregat mit abnehmender Leistung kleiner wird. Sie sind deshalb für kleinste Kühlleistungen ebenso geeignet wie für größere und haben neben kleinen Abmessungen und geringem Gewicht den Vorteil, weder bewegte Teile noch Flüssigkeiten oder Gase zu enthalten.

Solche Aufgaben der Zukunft zu lösen, überschreitet vielfach das Können des einzelnen. Ebenso wie das technische Konzept eines neuen Gerätes aus dem Zusammenwirken von Energien und Funktionen aus den verschiedensten Bereichen der Naturwissenschaften entsteht, ebenso muß im Labor und im Konstruktionsbüro aus der Synthese von Ideen und Erfahrungen der Ingenieure verschiedener Disziplinen der zündende neue Gedanke entstehen, der notwendig ist, wenn man mit dem Fortschritt der Technik Schritt halten will. Team-Arbeit im besten Sinne des Wortes - das ist deshalb die Forderung unserer Tage.

-th
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