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Die BASF Blättchen "Ton + Band" aus den 1960er Jahren

Diese DIN A5 und ganz viel später DIN A4 großen Heftchen kamen in unregelmäßiger Reihenfolge heraus, etwa wie ein ungeliebtes Kind, das mal "irgendeinem" verdienten Mitarbeiter als Altersruhesitz oder Endzeitbeschäftigung versprochen wurde.

Machen Sie doch einfach mal eine Zeitung. Wenn man dazu weiß, daß bei der BASF einfach genügend Geld da war, um auch solch ein Blättchen zu sponsern, dann irritiert das kunterbunte Layout keinen mehr. In einer einzigen Ausgabe habe ich eine Art Impressum gefunden, dort steht etwas von einer Redaktion, es sind aber keine Namen genannt.
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Fast immer 24 Seiten und keine Jahresangabe

Ganz erstaunlich ist, daß man nur selten bzw. in keinem der neueren Heftchen, die mir vorliegen, auf Anhieb erkennen kann, wann die geschrieben wurden. Ich habe mir aufgrund der Artikel und der dort besprochenen Geräte und Ausstellungen und Messen eine etwaige Jahresangabe aus den Fingern gesogen. Das ist natürlich keine Qualität und professionell ist das schon gar nicht.
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Dennoch teilweise erstaunlich gute Artikel

Einige (ganz) wenige der Fach-Artikel sind es wert, aufgehoben zu werden. Auch die Statistiken und Tabellen und Listen sind recht gut recherchiert. Sie hatten ja die Experten in der BASF Magnetband- Entwicklung und Produktion an der schnur oder Leitung und es war also nicht so schwer, fundierte Autoren zu finden. Denn im Endeffekt sollte ja für die (eigenen) Magnetbandprodukte geworben werden.
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"Makabre" Werbung für BASF Schallplatten

Irgendwann fiel bei der BASF die Entscheidung, auch im Plattengeschäft mitmischen zu wollen. Denn die Bänder und Kassetten hatte man ja schon und bespielte Bänder und Kassetten beinhalten auch die Platten. Man braucht ja immer die Rechte, um soetwas zu veröffentlichen. Und so tauchen neben einigen bekannteren Künstlern auch mehrere Eintagsfliegen auf, die niemand mehr in Erinnerung hatte. Auch die wurden in den ton+band Heften ausführlich beworben, aber mit wenig Erfolg.
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Wichtig war : hübsche Mädels oder Frauen

Und das hatten sie sicher von Max Grundig gelernt oder geklaut : "Sex sells". In Max Grundigs "GRUNDIG Revue" waren in jeder Ausgabe junge und extrem schlanke und adrette "Frauleins" (Models) in bestimmten Posen auf der Titelseite. Mit etwas Erotik kann man besser werben und mehr verkaufen. Also alle langen (weiblichen) Beine aus Pop und Rock, soweit verfügbar, sind dort in den BASF Blättchen abgebildet.
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Tonband, Fernsehen und Hifi, alles war dabei.

Weil die Themen nicht auf Magnetband begrenzt waren, können wir die Inhalte teilweise auch im Fernsehmuseum unterbringen. Ganz spezielle Magnetband und Tonband-Themen stehen natürlich im Tonband-Museum oder häufiger im Hifi-Museum.
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Sowohl BASF als auch AGFA gaben solche vermeintlich redaktionell konzipierten und bearbeiteten Blättchen heraus. Es waren aber doch nichts weiter als Werbungsblätter. Die paar Storys mitten drinnen waren oft an den Haaren herbeigezogen und dermaßen kitschig dargestellt, daß es selbst den unbedarftesten Magnetbandkunden auffiel.
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