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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Die "Filmbeute" der Himalaja-Expedition - Januar 1935

Die Sichtung der von der deutschen Himalaja-Expedition gemachten Filmbeute ist jetzt beendet. Mit Freude kann man feststellen, daß sie sehr reich ist.

Da es bei der großen Anstrengung, die die Fortbewegung in so großen Höhen verursacht, auf jedes Kilogramm der mitgeführten Lasten ankommt, wurden nur die Schmalfilm-Kameras (Siemens - Anmerkung 16mm Typen) mit nach oben genommen, und zwar bis 7.400 Meter Höhe; dann mußten auch sie zurückgelassen werden, während die Expedition sich noch fast 500 Meter weiter hinaufarbeitete.

Nur 4 Stunden vom Gipfel des 8130 Meter hohen Nanga Parbat entfernt, in einer Höhe von 7895 Meter, mußte infolge des einsetzenden Schneesturms, der drei Expeditionsteilnehmern das Leben kostete, kehrt gemacht werden.

Es waurden fast 4.000 Meter Film aufgenommen

Mit den vier Schmalfilm-Kinokameras, die die Expedition besaß und wohlbehalten zurückbrachte, wurden fast 4000 Meter Film aufgenommen.

Die sinnreich konstruierte Kassetteneinrichtung der Siemens-Kinokamera, die es den Exoeditionsteilnehmern gestattete, selbst in den dicken Pelz-und Lederhandschuhen die Kassetten auszuwechseln, hat es möglich gemacht, Aufnahmen in jenen Höhen auszuführen.

Wundervolle Bilder aus der grandiosen Welt der Bergriesen sind von diesen Bergsteigern, die ausschließlich Amateure waren, mit der Kamera eingefangen worden.

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Umwandlung der „Recono“ in eine Kommandit-Gesellschaft

Die „Recono" G.m.b.H., das bekannte Spezialwerk für Filmpflege, ist in eine Kommandit-Gesellschaft umgewandelt worden. Das neue Unternehmen firmiert: „Recono Kommandit-Gesellschaft Stock & Co.“. Die bisherigen Leiter, die Herren Stock und Effing, fungieren auch als Geschäftsführer der neuen Gesellschaft und sind jeder für sich zeichnungsberechtigt. Die ehemaligen Gesellschafter der aufgelösten G.m.b.H. sind Kommanditisten der neuen Gesellschaft geworden. Die Recono G.m.b.H. ist mit Wirkung vom 22. Dezember 1934 mit allen Aktiven und Passiven unverändert in die neue Kommandit-Gesellschaft überführt worden, deren Geschäftsbasis gleichzeitig eine Erweiterung auf filmtechnischem Gebiete erfahren soll.

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Neue Gasentladungslampe - März 1935

Wie uns von der deutschen Geschäftsstelle der Philips-Fabriken, Berlin, mitgeteilt wird, sind in den Philips-Laboratorien in letzter Zeit wichtige Fortschritte in der Entwicklung von Gasentladungslampen gemacht worden.

Dem Physiker C. Bol ist es gelungen, eine besondere Gasentladungslampe herzustellen, die eine außerordentlich große Leuchtdichte aufweist und in dieser Hinsicht sogar die normale Bogenlampe weit übertrifft. Gegenüber einer Leuchtdichte von 17.000 internationalen Kerzen je cm2 bei der Kohlenbogenlampe, beträgt die Leuchtdichte der neuen Lampe nicht weniger als 40.000 internationale Kerzen/cm2. In erster Linie wird die Lampe daher für Projektionszwecke, Flughafenbefeuerung, Scheinwerfer usw. von großer Bedeutung sein.

Das gleiche Prinpiz hat auch zur Konstruktion einer ähnlichen Lampe kleinerer Leistung mit hoher Lichtausbeute geführt, die in Zukunft für allgemeinere Beleuchtungszwecke dienen kann, während für Wegbeleuchtung die Natriumlampe die geeignete Lichtquelle bleiben wird.

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Die neue Superhochdruck- Quecksilberdampflampe April 1935

Am 22. März 1935 fand in der deutschen Geschäftsstelle der Philips-Gesellschaft zu Berlin eine Vorführung der neuen Quecksilberdampflampe statt, über deren Entwicklung durch den bekannten Physiker C. Bol wir eine kurze Mitteilung bereits im vorigen Heft unserer Zeitschrift gebracht hatten. (siehe oben drüber)

Im Gegensatz zu den bisherigen bekannten Typen von Quecksilberdampflampen stellt sich der neue Typ als ein Quarzröhrchen sehr kleiner Abmessungen dar; in dieses sind die beiden Elektroden eingeschmolzen, und das Ganze ist in eine Umhüllungsröhre aus Glas eingeschlossen.

Die Dosierung des eingebrachten Quecksilbers ist so bemessen, daß im Innern des Röhrchens während des Betriebes ein Dampfdruck von 150 Atmosphären herrscht, während der Höchstdruck früherer Typen etwa 1 Atmosphäre betrug. Die Entladung macht den äußeren Eindruck eines bläulichweiß glühenden Drahtes und hat eine Leuchtdichte, die um 50% größer ist als die der Reinkohlenbogenlampe, während bisher nur Leuchtdichten erzielt werden konnten, die einen Bruchteil der Leuchtdichte von Glühlampen betrugen.

Angesichts dieser überraschenden Resultate darf mit einer Umwälzung auf dem Gebiet der Allgemeinbeleuchtung sowohl als auch auf den Spezialgebieten der Kinoprojektion und der Atelierbeleuchtung in nächster Zeit gerechnet werden.

Wir beschränken uns heute auf die Mitteilung dieser wichtigsten Angaben; Näheres über diese bedeutungsvolle technische Neuschöpfung findet der Leser in einer zusammenhängenden Darstellung der Physik und Technik der Gasentladung von Dr. Paul Hatschek, die im nächsten Heft unserer Zeitschrift zum Abdruck gelangt.

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Schmalfilm-Projektion mit 1000 Watt (Juni 1935)

Die Firma Bell & Howell, Chicago, hat neuerdings einen Schmalfilmprojektor für Großraumprojektion herausgebracht, der mit einer 1000Watt-Lampe ausgestattet ist, und führte damit kürzlich in Verbindung mit einem von der „National Geographie Society" veranstalteten Vortrag in der Constitution Hall, Washington, vor einer 4.000köpfigen Zuhörerschaft einen Schmalfilm vor.

Die Projektionsentfernung betrug 43m, die Bildbreite 6,75m. Die Gesellschaft soll ihrer größten Zufriedenheit über die Vorführung Ausdruck gegeben haben. Das große Fassungsvermögen des Projektors läßt ihn für derartige Verwendungszwecke besonders geeignet erscheinen; er vermag eine Rolle von rund 500m 16mm-Schmalfilm aufzunehmen, kann also eine Stunde laufen, ohne neu beschickt zu werden.

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Aus der Fachpresse der USA - Die 600m-Film-Rolle in USA

Das Forschungskomitee der „Academy of Motion Pic-ture Arts and Sciences" zu Hollywood hat am 30. Juli dieses Jahres den Beschluß gefaßt, den amerikanischen Filmfabrikanten und -Verleihern die Einführung der Aktlänge von 2000 Fuß (610 m) an Stelle der bisher üblichen 1000 Fuß (305 m) zu empfehlen, nachdem zuvor festgestellt wurde, daß heute sämtliche Theater in der Lage sind, Rollen dieser Länge zu spielen.

Maßgebend für diesen Beschluß war zunächst der Umstand, daß sich der Versand der Rollen zu 1000 Fuß an die Theater als unnötig teuer erwies; aus Einführung der 2000-Fuß-Rollen errechnet man eine Ersparnis für die amerikanische Industrie von 250.000 Dollar jährlich.

Weiter soll durch die Maßnahme vermieden werden, daß manche Theater für ihre Vorführungen zwei Rollen zu einer verbinden und vor Rücksendung an den Verleiher wieder trennen, was naturgemäß zu Beschädigungen des Films Anlaß gibt, deren Ausbesserung sich auf viele tausend Dollar im Jahre beläuft.

Ein weiterer Vorteil der größeren Rolle liegt in der Erleichterung der Arbeit des Filmschneidenden, da sich das Auswählen der für Ueberblenden von einem Akt auf den folgenden geeigneten Stellen, das oft recht große Schwierigkeiten bereitet, nunmehr auf eine nur halb so große Zahl beschränkt.

Der Durchmesser der 2000-Fuß-Rolle beträgt 34,4cm gegenüber 25,4cm bei der bisher gebräuchlichen Aktgröße. - Man rechnet damit, daß ab 1. Januar 1936 nur noch Akte von 600m Länge an die Theater zum Versand kommen.

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Neues aus der amerikanischen Film-und Kinoindustrie

Den umfangreichen Bericht, den das Progress Committee der „Soc. Mot. Pict. Eng." auf ihrer Frühjahrstagung vorlegte und der im „Jl. S. M. P. E.", XXV, Nr. 1, Juli 1935, veröffentlicht wurde, entnehmen wir folgende Mitteilungen über besonders interessierende Neuigkeiten, die in unserer Zeitschrift noch nicht besprochen wurden.

1)
Die Konstruktion von Objektiven mit veränderlicher Brennweite *1) hat im Laufe des letzten Jahres beachtliche Fortschritte gemacht. Es befindet sich ein optisches System dieser Art in Vorbereitung, das bei der relativen Oeffnung f:2,3 eine Veränderlichkeit des Bildwinkels von dem eines 35mm-Objektives bis zu dem eines Objektives von 150mm Brennweite besitzt; damit würden dann 6 der heute üblichen Objektive (35, 42, 50, 75, 100 und 150mm) durch ein einziges ersetzt werden können.

2)
Die Beleuchtung mittels Glühlampen konnte durch Verwendung von Reflektoren verbessert werden, die statt der parabolischen oder einer sonstigen mathematisch bekannten Kurve anders geartete Krümmungen aufweisen. Auf diese Weise wird der Schatten des Glühkörpers unterdrückt und der Übergang im äußeren Beleuchtungsfeld weicher gestaltet.

3)
Zwecks Senkung der Filmkosten hat (in den USA) eine lebhafte Propaganda für Herabsetzung der Bildfrequenz von 24 auf 20/Sek. eingesetzt. Die Befürworter heben hervor, daß durch diese Maßnahme weder Ton noch Bild nachteilig beeinflußt, wohl aber die Produktionskosten um mindestens eine halbe Million Dollar jährlich vermindert werden würden.

Die Entscheidung liegt naturgemäß in erster Linie bei den Tontechnikern; vom photographischen Standpunkte kann gegen den Vorschlag kaum etwas eingewendet werden. Der Bericht weist darauf hin, daß nahezu in jedem Film Änderungen der Bewegungsgeschwindigkeiten vorkommen, die von sehr langsam bis zum Vielfachen des Normalen gehen, ohne daß sich Nachteile daraus ergeben.

4)
Sheppard, Wightman und Quirk stellten Untersuchungen *2) über den Einfluß der Temperatur auf die photographische Empfindlichkeit an. Hierbei wurde unter anderem gefunden, daß die sensibilisierende Wirkung von Farbstoffen bei -190° C noch besteht, daß sie aber in ganz derselben Weise beeinträchtigt wird wie die Blauviolett-Empfindlichkeit der weniger empfindlichen Körner.

5)
Webb berichtete über den Einfluß der Temperatur auf die Unstimmigkeit des Reziprozitätsgesetzes und stellte fest, daß bei sehr geringen Intensitäten, wie sie bei astronomischen Aufnahmen gelegentlich Vorkommen, die Empfindlichkeit mancher Emulsionen durch Herabsetzung der Temperatur um ein Mehrfaches gesteigert werden kann.

6)
Rabinovttsch und Titloff *3) zeigten, daß die photographische Aktivität der Gelatine proportional ist ihrem Gehalt an labilem Schwefel, bestimmt nach der Methode von Sheppard und Hudson. - Bekunoff *4) berichtete, daß Hydrolyse der Gelatine sehr wenig Einfluß auf die photographischen Eigenschaften der Emulsionen ausübt.

7)
Auf verschiedene Systeme zur Einführung von Antihalo-Schichten bei Filmen wurden Patente erteilt (USA. Pat. Nr. 1 939 171 und 1 954 337; DRP. Nr. 579 078). - Pederson ließ sich ein Verfahren zur Verstärkung der Perforation von Kinefilmen patentieren (Brit. Pat. Nr, 385 111 u. 386 442); es besteht im Aufbringen von Streifen, welche entsprechend der Filmperforation gelocht sind.

8)
Auf dem Gebiet der Atelierbeleuchtung dürfte ein von der General Electric unter der Bezeichnung Lumiline herausgebrachter neuer Typ von Röhrenlampen interessieren; er besitzt einen röhrenförmigen Kolben von 3cm Durchmesser und 30 oder 45cm Länge, mit aufgekitteten Metallkapseln an beiden Enden, durch welche die Zuleitungen eingeführt werden. Die Lampen werden in Reihen mit Zwischenräumen von nur etwa 1,5cm angeordnet, wodurch praktisch lückenlose Leuchtflächen entstehen. Die Lampe ist für allgemeine Aufhellung sowie für dekorative Beleuchtung bestimmt und in verschiedenen Farben zu 40 und 60 Watt Stromverbrauch erhältlich.

9)
Durch die neuen Arbeiten der Technicolor-Gesellschaft trat wieder größeres Interesse für Kohlenbogenlampen als Aufnahmelichtquelle hervor. Zur Erzielung des bei Tonaufnahmen unentbehrlichen geräuschlosen Brennens derselben wurde von L. Kolb, M.G.M., neuerdings eine Anzahl Drosselspulen von 1.000 Ampère Kapazität gebaut. Ähnliche Drosseln, die nahe der Stromquelle aufgestellt werden und eine große Zahl von Bogenlampen zu versorgen vermögen, wurden von der Mole-Richardson Co. konstruiert. - In dasselbe Interessengebiet gehört ein von der W. C. Hollins Electric and Engineering Comp., Los Angeles, entwickelter Trockenkondensator; er wiegt etwa 11 kg und besitzt eine Kapazität von 2.500 Mikrofarad. Eine solche Einheit genügt für jedes Ende des Generators.

Diese Kondensatoren werden in Verbindung mit Drosselspulen zur Unterdrückung des Kommitatorgeräusches benutzt. Die dem Trockenkondensator zugesprochenen Vorzüge sind: leichtes Gewicht, niedriger Preis und der Umstand, daß sie keiner Wartung bedürfen. Sie sind neuerdings in mehreren Ateliers der Westküste aufgestellt worden.

10)
Dem Farbenfilm wird erneutes Interesse entgegengebracht. Das verbesserte (jetzt Dreifarben-) Technicolor-Verfahren wurde von dem bekannten Zeichenfilmkünstler Walt Disney für seine neueren Schöpfungen herangezogen, die ja auch in Deutschland gezeigt werden; desgleichen lief bei uns der etwa 600m lange - in Natur aufgenommene, also nicht gezeichnete ! - Technicolorfilm „La Cucuracha" (eine farbenfilmtechnisch sehr beachtliche Leistung! - Der Ref.) und für 1935 wird der erste abendfüllende Dreifarbenfilm angekündigt.

(Es handelt sich wohl um den inzwischen fertiggestellten Kostümfilm „Becky Sharp", der der Pflege des Farbenfilms in USA großen Vorschub geleistet haben soll.)

11)
Bezüglich der Tontechnik fand der Columbia-Film „One Night of Love" viel Beachtung, der einen ersten Versuch darstellt, das neue Vertikalschnitt- Aufzeichnungssystem in die Praxis einzuführen. Gesänge und Musik wurden auf Wachs aufgenommen und später nach Art des Nachsynchronisierens auf den Film übertragen. Wie berichtet wird, war das Resultat von einer Originalaufzeichnung auf Film nicht zu unterscheiden, und besser als eine Übertragung von Film auf Film. Die mit dem Vertikalschnitt gemachten guten Erfahrungen haben zur Verwendung desselben in mehreren Ateliers der Westküste geführt.

12)
RCA entwickelte ein neues Tonkontrollgerät für den Mischer, das sich bei mehrmonatlichen Versuchen in verschiedenen Ateliers sehr bewährt haben soll. Es besteht im wesentlichen in einer Reihe von Neonlampen und zeigt in jedem Moment das Ausmaß der Aufzeichnung mit solcher Genauigkeit an, daß es möglich ist, ohne Übersteuerung voll zu modulieren. Man verspricht sich von der Einrichtung besonderen Vorteil bei der Aufnahme von Musikdarbietungen, wo es sich oft darum handelt, das Höchstmaß der Modulation zu erfassen, dabei aber Uebersteuerung zu vermeiden.

13)
Gesteigerte Nachfrage bestand nach kleinen Mikrophonen, die sich leichter innerhalb der Szenen, und zwar im Bereiche des Bildwinkels, unterbringen lassen. Dieser Forderung soll ein dynamisches, von Richtwirkung freies Mikrophon mit beweglicher Spule entsprechen, das neuerdings in den Bell Telephon Laboratorien entwickelt wurde. Es ist nicht nur klein und handlich, sondern besitzt auch eine ausnehmend flache Kurve im Bereich der hörbaren Frequenzen, so daß es durch die Richtung nur wenig beeinflußt wird.

14)
Von der Electrical Research Products Inc. wurde ein Hilfsgerät zur Messung und Analyse von Schwankungen der Tonaufnahme- und Wiedergabeapparaturen entwickelt. Es mißt Frequenzschwankungen in einem Bereiche von 0,04 bis 3 Prozent; der angegebene Prozentsatz ist praktisch unabhängig von dem Maß der Schwankungen. Das Gerät besteht aus zwei kleinen, kompakten und leicht transportablen Gehäusen zu je etwa 16 kg Gewicht und wird von einer Stromquelle zu 110 Volt bei 50 oder 60 Perioden betrieben.

15)
Aus dem Gebiet der Filmentwicklung interessiert die Nachricht, daß das Kopierwerk der Metro-Goldwyn-Mayer tatsächlich dazu übergegangen ist, den Entwickler in den Bild- und Tonentwicklungsmaschinen mittels besonderer Einrichtung derart durcheinander zu wirbeln, daß der sogenannte Richtungseffekt vermieden wird. Sensitometerstreifen sollen bei der Auswertung vollkommen gleiche Ergebnisse liefern, gleichgültig, ob man sie mit der Keilschneide oder dem Keilrücken nach vorn durch die Maschine laufen läßt. Daß die so entwickelten Ton- und Bildnegative, wie berichtet wird, bessere Qualität aufweisen, kann nicht überraschen.  Kb.

*1) Vgl. z. B. „Kinotechnik" 1932, Heft 5, S. 103, und Heft 8, S. 158; ferner 1933, Heft 19, S. 308.
*2) J. Phys. Chem., 38 (Juni 1934), S. 817.
*3) Kino-Photo Institut Moskau, 2 (1935), S. 19.
*4) Kino-Photo-Institut Moskau, 2 (1934), S. 30.
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Aus der Kulturfilmarbeit (November 1953)

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  • „Für das Leben lernen wir“ heißt ein vom Kulturfilminstitut Dr. Hans Cürlis soeben fertiggestellter Film, der den Werkunterricht in höheren Schulen behandelt. Er zeigt, wie die Schüler sich Anschauungsgeräte für den physikalischen, chemischen und Erdkunde-Unterricht selbst herstellen.
  • Ein zweiter Film desselben Herstellers, „Der Weg ins Leben", zeigt die Anleitung schulentlassener Lehrlinge im Siemenswerk. Sie lernen am Schraubstock stehen und die Feile richtig zu führen und werden nach ihrer Eignung als Schlosser, Schweißer usw. eingestellt. Beide Filme liegen der Prüfstelle vor.
  • Ein im Aufträge des Reichsstandes des Deutschen Handwerks von den Döring-Film-Werken hergestellter Film „Geigenbau" ist in den Bildaufnahmen beendet und wird in den nächsten Tagen vertont.
  • Der gleichfalls von den Döring-Film-Werken hergestellte Buchwerbefilm „Ein Freund fürs Leben" läuft während der Buchwerbewoche zwischen dem 27. Oktober und 3. November 1935 in Uraufführung an.
  • Unter dem Titel „Das Auge der Welt" stellt die Zorn- und-Tiller-Produktion unter Mitwirkung des Reichspost-Zentralamtes einen Film über die technischen und physikalischen Grundlagen des Fernsehens her, der in allgemeinverständlicher Form einen Ueberblick über den jetzigen Stand des deutschen Fernsehens gibt.
  • Ein im Aufträge der Rhein-Main-Donau-Schiffahrtsgesellschaft von der Weid-Film, München, in Arbeit genommener Kulturfilm zeigt die geplante durchgehende Wasserstraße „Von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer". Nachdem vor kurzem Aufnahmen zu dem Film in Rumänien gemacht worden sind, steht der Film jetzt vor der Fertigstellung.
  • Für den von demselben Hersteller geschaffenen Handwerksfilm „Hundert Hände und ein Teller" schrieb der bekannte Filmkomponist R. Ralph die Musik.
  • Die Tonfilmproduktion Rottenwallner, Mannheim, arbeitet an einem Saarfilm „Westmark". Der größte Teil der Außenaufnahmen, vor allem von Volksfesten, alten Bauernsitten und Bräuchen der Saarbevölkerung liegt fertig vor, ebenso ein großer Teil der Innenaufnahmen aus dem Wirtschaftsleben des Saarlandes, in erster Linie aus den großen Industrieanlagen.
  • In der Berliner Sportschule der japanischen Judomeister dreht die Deutsche Lehrfilm G.m.b.H. einen Film „Japanische Kampfarten" und zeigt darin u. a. Vorführungen des klassischen Stockfechtens, von Jiu-Jitsu- und Judo-Handgriffen.

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