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Telefunken ist eine der ältesten rein deutschen Firmen

und Telefunken hatte ein aufwendiges Marketing. Weiterhin hatte Telefunken im Schlepptau der viel größeren AEG erheblichen Einfluß in alle Richtungen. Dennoch, beide Firmen sind mit Pauken und Trompeten pleite gegangen. Und nachdem 1995 die Frankfurter AEG Zentrale abgerissen/gesprengt wurde, ist außer den Namen, den Mythen und den Legenden nichts mehr übrig.

1946 - Der Trick mit den Lizenzen.

Aufgrund des verlorenen 2. Weltkrieges hatten die Siegermächte Mitte 1945 entschieden, daß alle "intellectual properties", also alle deutschen Patente, zwecks Reparationsausgleich weltweit ausgelaufen seien bzw. null und nichtig seien. Wie wir aus den ganz frühen Funkschauen (ab 1947) entnehmen, konnten sich aber deutsche Firmen für den Wirtschaftsraum der drei Westzonen diese (eigenen) Patente noch einmal verlängern lassen. Laut (amerikanischer) Militäradministration ging das erst mal ab Kriegsende für weitere 20 Jahre. Die genauen Texte kommen noch auf den Funkschau Seiten.

Das war natürlich eine entscheidende Anschubhilfe für die am Boden liegende AEG und auch für Telefunken, deren Liegenschaften und nutzbare materielle Güter nahezu alle in der SBZ, also im Ossiland lagen und dort von deren Besatzern ausgebeutet wurden. Die russischen "Freunde" hatten mit Alldem (den Lizenzen) nichts am Hut. Doch die aufstrebenden Konkurrenten wie Max Grundig und Siemens und Loewe und Schaub und Wega und Saba mussten anfänglich zahlen. Die Telefunken Oberen wussten vermutlich ganz genau, wann der kleine aber feine Geldseegen versiegen würde bzw. auslief, etwa 1965/66, eben genau 20 Jahre später.

"Sie" brauchten also einen neuen Renner.

Ein Renner ist am besten ein Patent, für das alle Anderen zahlen müssen, solange es rennt. Und so stilisierte man eine Idee und einen Mythos sehr geschickt nach oben. PAL (wie es dann später hieß) sollte unser europäisches Farbfernsehen heißen. Und das ging nur mit fundamentaler politischer Hilfe. Und natürlich musste auch eine Person her, die das dann genial erfunden hatte und mit der man das vermarkten konnte. Es war Walter Bruch, der dann wieder das Grundlagenlabor Fernsehtechnik bekam, das man ja bereits schon geschlossen hatte.

Es steht Vieles zwischen den Zeilen.

Leider haben wir nicht alle Ausgaben des "Sprechers", denn der Telefunken Mitarbeiter aus Celle oder Hannover hatte in einem Karton einfach alles aufgehoben, das da aufhebenswert schein. Unser erstes Heft startet mit der Ausgabe 2 aus 1959. In einer der Folgeausgaben wird mit Belohnungen geworben, wer die alten Ausgaben von vor dem Krieg noch aufbewahrt hatte. Es soll ja des 20. Erscheinungsjahr gewesen sein.

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