Sie sind hier : Startseite →  Magazine und Zeitschriften→  (6) FKT Fernseh- und Kinotechnik→  Kinotechnik-Jahrgang 1937→  1937 - Deutsche Aufnahmekameras

Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
Hier geht es zur einführenden Seite.

.

März 1937 - Deutsche Aufnahmekameras

aus KINOTECHNIK Heft 3 / März Berlin 1937 - von Dr.-Ing. Paul Helnisch
.

Die deutschen Filmaufnahmegeräte

Im Zeichen der Fünf Ringe (Olympiade 1936 in Berlin) haben die deutschen Filmaufnahmegeräte erneut ihre Brauchbarkeit vor aller Welt bewiesen. Stets waren sie einsatzbereit, wie es der Augenblick erforderte, ob in strengster Winterkälte oder sommerlicher Hitze gedreht werden mußte.

Wir stehen noch unter dem Eindrucke, den der Film von der Winterolympiade auf uns gemacht hat, wir erinnern uns außer den vielen prachtvollen Bildern der einzelnen Kämpfe besonders der technisch interessanten Zeitdehner- Schwenkaufnahmen von Schispringern.

Wir erwarten nach den kurzen Proben, von denen uns noch lebhaft die Großaufnahmen von Speerwerfern wenige Augenblicke vor ihrem Start vor Augen stehen, mit Spannung die Fertigstellung des Filmes von der Sommerolympiade.

Deutsche Feinmechanik und deutsche Optik

Deutsche Feinmechanik und deutsche Optik haben in den Händen erprobter Kameramänner Leistungen ermöglicht, auf die wir mit vollem Rechte stolz sein können.

Uns Technikern bedeuteten diese Tage aber mehr als eine ununterbrochene Reihe von Höhepunkten unserer sportlichen Begeisterung. Für uns war es eine einzigartige Gelegenheit, die Bedingungen zu erforschen, denen eine im wahren Sinne des Wortes „entfesselte“ Kamera genügen muß.

Einige Neuerungen, die unsere deutsche Industrie zur Olympiade herausgebracht hat, haben sich mit bestem Erfolge bewährt und uns gezeigt, daß die eingeschlagenen Wege die richtigen sind und ein weiteres Fortschreiten auf ihnen nicht nur für die Weiterbildung von Spezialkammern für die Olympischen Spiele in Tokio, sondern auch den im Werden begriffenen Atelierkammern zugute kommen wird.

Es sei u. a. die Durchbildung von Zeitdehnerkammern erwähnt, deren Schaltwerke für niedrige Temperaturen besonders justiert waren und durch ansetzbare Motore betrieben werden konnten.

Das Ergebnis waren wohlgelungene Schwenkaufnahmen ohne Abfallen der Aufnahmefrequenz bei 20° Kälte, als alle ausländischen Apparaturen versagten *1).

Gleichzeitig wurde der Beweis erbracht, daß der Transfokator, das deutsche Objektiv veränderlicher Brennweite *2), in grimmiger Kälte genau so zuverlässig arbeitete, wie wir es vom Atelier her kennen.

Neben einer Handkamera, die für 30m-Filmspulen eingerichtet *3) sich durch ihre Handlichkeit auszeichnete, wurde bei der Sommerolympiade erstmalig die Schulterkamera *1) eingesetzt.

*1) Askaniawerke A.-G., Bambergwerk, Berlin-Friedenau.
*2) Astro G. m. b. H., Berlin-Neukölln.
*3) J. Hodres, München.
.

Details der Schulterkamera

Diese Handkamera, die nicht mehr wie sonst üblich, mit beiden Händen vor das Gesicht gehalten wird, sondern auf die Schulter abgestützt wird, bietet nicht allein die Möglichkeit dadurch, daß die Brust frei atmen kann, auch mit langbrennweitigen Objektiven so sicher stehende Aufnahmen herzustellen, daß sie von Stativaufnahmen nicht zu unterscheiden sind.

Es ist hier vielmehr auch der Gedanke verwirklicht worden, die Optik selbst möglichst nahe an die Körperdrehachse des Aufnehmenden heranzuverlegen. Denn nur dann lassen sich, ohne daß besonders darauf geachtet werden muß, rasche Schwenkaufnahmen bis zu 180° ohne die geringste Verkantung selbst von Aufnehmenden herstellen, deren normale Tätigkeit sich nicht auf die Photographie rasch bewegter Objekte erstreckt.

Für die langbrennweitigen Spiegellinsenobjektive *1) war eine Schnellverstellfassung entwickelt worden, um Großaufnahmen von Läufern usw. durchführen zu können. Die oben erwähnten Speerwerferaufnahmen sind mit dieser Einrichtung hergestellt worden.

Der Vorläufer des Blimp

Das Olympiajahr war aber noch aus einem anderen Grunde ein Markstein für die Entwicklung der Aufnahmegeräte.

Dank den Bemühungen der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft war am 26. Januar 1936 eine Besprechung zwischen Industrie und führenden Kameramännern zustande gekommen, in welcher die Richtlinien und Bedingungen niedergelegt wurden, die für die Schaffung geräuschlos arbeitender Atelierkameras ausschlaggebend sein sollen.

Man war sich wohl bewußt, nicht alle Wünsche jedes einzelnen Kameramannes verwirklichen zu können, sondern daß zunächst ein Fundament geschaffen werden muß. Unabhängig davon ist eine Schallschutzhaube für Z-Kameras *1) entwickelt worden, welche in nur einem halben Meter Mikrophonabstand einwandfreie Aufnahmen herzustellen gestattet.

Die Feuerprobe bestand diese Ausführung bereits im vergangenem Jahre bei der Dr. Fanckschen Japan-Expedition. Die Hauben sind seitdem noch verbessert worden und stehen in den ersten Stücken einer serienmäßigen Herstellung noch in diesem Frühjahr einsatzbereit.

Der Farbfilm

Für den Farbfilm besitzen wir in Deutschland, sofern es sich um Aufnahmen nach einem Bipackverfahren handelt, in der Praxis erprobte Kameras. Die Anpassung einheimischer Kameras an das Siemens-Berthon-Linsenrasterverfahren bietet keinerlei unüberwindliche Schwierigkeiten.

Auch verfügen wir in unserem "Vaterlande" über verschiedene bewährte Typen von Aufnahmeobjektiven für derartige Zwecke.

Dieser kurze Rückblick und Standbericht soll zeigen, daß wir hier in Deutschland entgegen der vielfach verbreiteten Meinung keinesfalls nur auf ausländische Apparate und Optiken angewiesen sind.

Selbstverständliches "nationales Pflichtbewußtsein" .....

Wenn die deutsche Industrie in dem einen oder anderen Punkte im Augenblick noch nicht die Wünsche aller restlos erfüllen kann, so sei daran erinnert, daß von einem guten Dutzend Kamerafabriken nur "eine einzige" (stimmt nicht) übriggeblieben ist; aber auch diese eine hat unter großen physischen und geldlichen Opfern nur aus selbstverständlichem nationalem Pflichtbewußtsein eine Erzeugung von Aufnahmekammern und Zubehör in nennenswertem Umfang noch aufrechterhalten.

  • Anmerkung : Schneider & Munzke Dresden hatte 1926 oder 1928 die 35mm Kamera-Fertigung von Zeiss Ikon üernommen und wird hier nicht erwähnt ???? Wußte der Autor das nicht ?


Mögen im Geiste des Vierjahresplanes alle interessierten Kreise unter Führung der Reichsfilmkammer gemeinsam nach einem Ziele streben ! Dann werden wir in kurzer Zeit nicht nur auch auf diesem Gebiete der Technik für uns selbst gewaltige Fortschritte erzielen, sondern auch die Früchte deutschen Geistes und deutscher Arbeit in alle Welt tragen!

  • Anmerkung : Ein sehr einseitiger politischer Hurra-Artikel, bei dem zudem eine der interessantesten Neuigkeiten aus 1936 fehlte, die neue 35mm ARRIFLEX Filmkamera aus München, die jetzt viele der neuen Farbfilm-Probleme löste. Auch der Artikel weiter unten (ohne die Arriflex zu nennen) ist erst in der Mai-1937 Ausgabe quasi nachgereicht.

.

.

März 1937 - Die Arriflex, eine neue Berufshandkamera

aus KINOTECHNIK Heft 4 / März Berlin 1937

Der Name der neuen Handkamera von Arnold und Richter (München) sagt schon aus, welche Neuigkeit im besonderen die Aufmerksamkeit des Kameramannes fesseln soll: es ist die Spiegelreflexeinrichtung, die unmittelbare Kontrolle des Bildes, wie sie bisher nur selten versucht wurde.

Es war ein kluges Abwägen aller Möglichkeiten und Notwendigkeiten erforderlich; die Arriflex zeigt als Ergebnis z.B. einen Handgriff, der zugleich den Motor einschließt, darüber gut ausgewogen das Gehäuse und die Außenkassette für 60m Normalfilm.

Ein Objektivrevolver, für 3 Optiken (Astro-Pantachare 28mm, 40mm und 75mm) eingerichtet, als Trommel zur Aufnahme des Reflexspiegels ausgebildet, steht seitlich an dem Gehäuse so weit vor, daß auch die Lupe mit der Gummimuschel aufgenommen werden konnte.

Das Bild wird 6 1/2 fach vergrößert, aufrecht, parallaxenfrei, gleichscharf und seitenrecht gezeigt, das Prismensystem nimmt kein Licht weg, sondern nutzt die Abdeckung des Hellsektors aus.

Ein Spezialgreifer soll vollkommenes „Stehen“ verbürgen, die Getriebekonstruktion soll Vibrationen und Geräusch ausschließen. Der Motor kann mit 12-Volt-Akkumulatoren oder vom Netz, schließlich auch von 100-Volt-Anodenbatterien aus betrieben werden; die Kassetten auch auf 120m Fassungskraft erhöht werden. Die Bildzahl kann zwischen 8 und 36 Bildern geregelt werden. Der ganze Apparat liegt gut in der Hand, ist mit 3,8 kg Gewicht erträglich und zeigt auch ein gefälliges Äußere.

.

Mai 1937 - Die Spiegelreflexeinrichtung bei Kinokameras

aus Heft 6 / Mai - Berlin 1937 von Guido Seeber, DKG
.

Das Konzept / die Idee ist alt

Die Einrichtung, zwischen Objektiv und lichtempfindlicher Schicht im Winkel von 45° einen Spiegel anzubringen, um das aufzunehmende Bild auf einer Mattscheibe bis kurz vor der Aufnahme sehen und kontrollieren zu können, ist weit zurück zu verfolgen, denn schon Sutton nahm auf eine solche Anordnung für Photokameras im Jahre 1860 ein Patent *1).

*1) Eder, Handbuch der Photographie, 5. Heft, Verlag Knapp, Halle 1892, S. 401.

In der Zwischenzeit hat die Photoindustrie diese Einrichtung in allen möglichen Varianten geliefert, und man kann ein gewisses Erstaunen nicht unterdrücken, daß erst jetzt (Anfang 1937) eine Kinokamera angeboten wird, bei der ein Spiegel im Winkel von 45° immer in der Zeit, in der das Filmband um eine Bildhöhe weiter geschaltet wird, zwischen Objektiv und Film gebracht wird, um das aufzunehmende Bild gut beobachten zu können.
.

Ein Patent gab es auch schon

Die Verhältnisse liegen beim flüchtigen Hinsehen sehr günstig. Man ordnet die Verschlußblende im Winkel von 45" an und verspiegelt sie. So muß notgedrungen immer beim Filmwechsel das aufzunehmende Bild auf einer Mattscheibe gut sichtbar und nötigenfalls, wie bei allen Spiegelreflexkameras, auch einzustellen sein.

Diese Idee kam mir (Guido Seeber) während des (1.) Weltkrieges, und nach seiner Beendigung hatte ich nichts Eiligeres zu tun, als diese Idee 1919 zum Patent anzumelden. Aber das Patentamt ließ mich wissen, daß diese Idee bereits vor dem Kriege in Klasse 57a, Gruppe 37 unter Nummer 275404 patentiert worden war.

Was hat also die Ausführung so lange verhindert?

Eine praktische Ausführung dieses Gedankens konnte ich jedoch in der Zeit bis 1937 nicht entdecken. Was hat also die Ausführung so lange verhindert? Das einwandfrei zu sagen, dürfte sehr schwer sein, zumal auch heute noch praktische Erfahrungen nicht vorliegen. Immerhin hat ein Konstrukteur den Mut gehabt, dieses alte Problem zu verwirklichen, ohne zu wissen, daß so etwas schon vor 25 Jahren patentiert worden war.

Er ging also unbeeinflußt an das Werk, und ob es gelungen ist, wird die Zeit lehren. Aber auch der Mann, der vor dem Kriege diesen Gedanken patentieren ließ, mußte scheinbar schon einige Erfahrungen gesammelt haben, denn er untersetzte die Umlaufblende bei dieser Spiegeleinrichtung zwei zu eins.

Dies geschah auf Kosten der Öffnung dieser Umlaufblende, aber ohne diese Maßnahme scheint es nicht zu gehen, denn die Umlaufblende würde sonst nicht genau „laufen“, wie man sich technisch ausdrückt. Und da scheint der Haken zu liegen.

Ich hatte vor Jahren Gelegenheit, mit einem bekannten ausländischen Kameraerzeuger, dessen Erzeugnisse in mehr als 7.000 Exemplaren in der ganzen Welt verbreitet sind, zu sprechen, und er sagte mir, daß es seiner Meinung nach unmöglich sei, das notwendige präzise „Laufen“ eines solchen verspiegelten Verschlusses zu erreichen.

Allerdings hatte ich den Eindruck, daß er die Sache praktisch auch nicht ausprobiert hatte, und - da er im Besitz des Patentes war, die Auswechslung des Filmbandes gegen eine Mattscheibe vorzunehmen - hatte er auch kein Interesse daran, eine nicht mehr zu schützende Einrichtung in seine Kameras einzubauen.
.

Soetwas geht ja überhaupt nicht .....

Viele andere Konstrukteuere bestätigten mir, daß es überhaupt „nicht ginge“. Nun sind mir diese Worte, auch in Sachen, die mit der verspiegelten Blende nichts zu tun haben, von Fachleuten aller Art unzählige Male entgegengeschleudert worden.

Ich möchte aber heute behaupten, daß es die meisten überhaupt nicht für nötig hielten, einen praktischen Versuch zu unternehmen, sondern von vornherein überzeugt waren, daß es „nicht geht“.

Viele gute Ideen mußten lange Zeit warten, bis sie in die Wirklichkeit umgesetzt wurden, und ich könnte unzählige Beispiele anführen, bei denen es an einem Vorversuch scheiterte, weil man angeblich schon von vornherein ein Mißlingen vermutete.

Und jeder Versuch - so lehrte man mich im Kriege bei einem Versuchskommando - ist von vornherein als gescheitert zu betrachten, wenn er nicht mit den denkbar besten Mitteln durchgeführt wird.

Das dürfte in gewissem Sinne hier besonders zutreffen, denn man kann sich denken, wenn der verspiegelte Verschluß nicht absolut genau „läuft“, wird das gespiegelte Bild weder einwandfrei scharf noch stabil.

Und es geht doch - (jedenfals bei der Arriflex)

.

  • Anmerkung : Der Name Arriflex kommt in dem gesamten Artikel NICHT vor !!!

.
Bei der jetzt angebotenen Kamera ist die Verschlußscheibe aus starkem Metall und verspiegelt. Durch die Untersetzung 2:1 ist eine Gewähr gegeben, die genaue Ebene einzuhalten.

Der schon vor Jahren geäußerte Wunsch des Kameramannes, den Verschluß in seiner Öffnung verstellen zu können, wird natürlich hier nicht so ohne weiteres realisierbar sein, dagegen war ich erstaunt, daß der Konstrukteur der genannten Kamera es fertig gebracht hat, ein kurzbrennweitiges Objektiv in den Strahlengang einzuschalten, was schon äußerlich immer als unmöglich erschien, da bei einem schräggestellten Umlaufverschluß von 45° nur wenig Platz bleibt zwischen der hinteren Linse der Optik und dem Film.

Nun hat mir allerdings der Konstrukteur verraten, daß die äußerste Grenze eine Brennweite von 28mm ist, und zwar gelang ihm dies dadurch, daß der Tonstreifen vom Bild wegfällt.

Andererseits hatte ich in Erwägung gezogen, daß man mit einem Transfokator die Brennweite von 50mm entsprechend verkürzen und auch zu dem Effekt kommen könnte.
.

Vom Standpunkt des Praktikers aus gesehen

Betrachten wir die ganze Sache vom Standpunkt des Praktikers, so würde, wenn die Einrichtung eine brauchbare Form ergibt, eine kleine Revolution im Kamerabau die Folge sein.

Erstens ist das leidige Mattscheibenproblem gelöst, dann kann, weil ein Beiseiteschwenken der Mattscheibe fortfällt, die Filmführung sicherer und stabiler ausgeführt werden.

Leider ist die hier erwähnte Konstruktion mit der Spiegelreflexeinrichtung noch keine Atelierkamera, sondern ein Handapparat, über den wir in Deutschland bisher aber noch nicht in so großer Leichtigkeit verfügen. Vielleicht ist der Weg der richtige, hiermit zunächst Erfahrungen zu sammeln, die dann später zu einer guten Konstruktion für andere Modelle führen.

Jedenfalls läßt die gezeigte Handkamera erkennen, daß die lichtablenkende Blende das Instrument der Zukunft ist, denn das durch das gleiche Objektiv gesehene Bild ist schon der "idealste" Sucher, den man sich denken kann.
.

Der "idealste" Sucher, den man sich denken kann ....

Wie steht es nun mit der Betrachtung dieses Mattscheibenbildes? Wird man nun endlich zur binokularen Betrachtungslupe kommen, um das Bild mit beiden Augen sehen zu können?

Und welche Möglichkeiten bieten sich nunmehr den Farbkameras, die bisher blind waren, weil man weder bei Bipackfilm noch bei Dreifilmkameras (Technicolor) etwas auf dem Film sehen konnte, sondern auf den Sucher angewiesen war.

  • Anmerkung : Hier steht es ganz deutlich, das größte Problem aller Filmkameras bis 1937. Fast alle Szenen wurden "BLIND" gedreht. Der Kameramann konnte während des Drehs nicht sehen, was auf seinen Film wirklich drauf kam. Auch die Schärfe und die Helligkeit konnte er erst nach der Entwicklung begutachten.


Bei ihnen wird nunmehr ein helles, vom umlaufenden Verschluß gespiegeltes Bild sichtbar sein. Ja, noch mehr: die jetzt überhaupt nicht oder nur sehr mangelhaft durchzuführende Messung der Helligkeit des aufzunehmenden Bildes ist mit einem Schlage möglich.

An Stelle der Mattscheibe tritt die schnell eingerückte Meßzelle, die das zu messende Licht in gleicher Menge empfängt, wie der zu belichtende Film, und an einem Zeigerinstrument wird man ablesen können, wie groß die Helligkeit ist, die man dem Negativfilm zuführt.

Mit einem Griff kann die Meßzelle wieder ausgerückt werden, um weiter das Bild bei der Aufnahme betrachten zu können.

Interessant ist auch, daß in jüngster Zeit für eine Schmalfilmkamera mit Spiegeleinrichtung ebenfalls ein Patent Nr. 604168 erteilt wurde, ein Zeichen dafür, daß das doch so alte Problem immer noch genügend Beachtung findet.

Wir begrüßen den Unternehmungsgeist ganz besonders auf dem Gebiet des Kinokamerabaues und haben große Hoffnung, daß diese Kamera hochwertige Arbeitsgeräte des Kameramannes für die kommende Zeit zur Folge hat.

  • Anmerkung : Mich würde brennend interessieren, warum "das Kind" nicht beim Namen genannt wurde oder werden durfte ? Das ist schon merkwürdig.

.

- Werbung Dezent -
Zur Startseite - © 2006 / 2024 - Deutsches Fernsehmuseum Filzbaden - Copyright by Dipl. Ing. Gert Redlich - DSGVO - Privatsphäre - Redaktions-Telefon - zum Flohmarkt
Bitte einfach nur lächeln: Diese Seiten sind garantiert RDE / IPW zertifiziert und für Leser von 5 bis 108 Jahren freigegeben - kostenlos natürlich.