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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Aufsatz 1 - Die filmtechnische Arbeit der Reichspropagandaleitung (RPL), Amtsleitung Film

aus Heft 11 / Okt. - Berlin 1937 von Pg. Georg Fleischmann ("Pg" müsste für "Parteigenosse" stehen), technischer Leiter der RPL, Amtsleitung Film

  • "Die folgenden drei Aufsätze über die filmtechnische Arbeit der Reichspropagandaleitung, den Film im Arbeitsdienst und die Reichsstelle für den Unterrichtsfilm sind der Beginn einer Reihe von Aufsätzen, durch die die Leser der Kinotechnik mit allen amtlichen Stellen und Vereinen, die am Film arbeiten oder den Film verwenden, bekanntgemacht werden sollen. Wir hoffen, damit die Gemeinschaftsarbeit in der Film- und Kinotechnik, deren Träger die Deutsche Kinotechnische Gesellschaft isi, fördern zu helfen." - Die Schriftleitung

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Das Ziel der Partei-Filmpropaganda

Als die NSDAP im Jahre 1933 die Staatsführung übernahm, schwebte bereits den mit der Durchführung der Partei-Filmpropaganda betrauten Parteigenossen das Ziel vor Augen, daß jedem deutschen Volksgenossen, selbst im kleinsten Dorf, einmal im Monat ein Tonfilm (mit .... siehe Kommentar) gezeigt wird, denn man hatte damals schon erkannt, daß der Film ein wichtiger Kulturträger und als Propagandamittel für den Aufbau dieses jungen Staates unentbehrlich ist.

  • Anmerkung : Ergänzt werden sollte der eigentliche Sinn : "..... einmal im Monat ein Tonfilm mit dem Konterfei des Führers ....."


Die Durchführung dieser Aufgabe liegt in den Händen der RPL, Amtsleitung Film und ihrer Gaufilmstellen; sie haben neben der Herstellung von Propaganda- und Unterhaltungsfilmen auch einen einwandfreien technischen Apparat eingerichtet, der es ermöglicht, unter den primitivsten örtlichen Verhältnissen Tonfilmvorführungen durchzuführen.
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Eine große Anzahl geprüfter Vorführer

Die Gaufilmstelle hat in ihrem Gaubereich eine große Anzahl geprüfter Vorführer beschäftigt, von denen jeder einzelne im Monat 30 verschiedene Ortschaften zu bespielen hat und diese Reihenfolge Monat für Monat wiederholt.

Ein Spezial-Kraftfahrzeug für diese Filmrundreisen

Die Ausrüstung der Vorführer für diese Filmrundreisen besteht aus einem Spezial-Kraftfahrzeug, das durch einheitliche rote Farbe, sowie durch seine Beschriftung von weitem als Tonfilmwagen der Gaufilmstelle kenntlich ist.

Mit diesem Kraftwagen wird außer dem Filmprogramm eine komplette Koffer-Tonfilmapparatur befördert, die durch den Vorführer, meist im größten Saal des Ortes, in kürzester Zeit aufgestellt werden kann und dank ihrer modernen technischen Einrichtung störungsfreie Tonfilmvorführungen bei einer Besucherzahl bis zu 800 Personen gewährleistet.
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Eine organisierte Propaganda mit Plakat- und Handzettelwerbung

Zur Durchführung von solchen Filmabenden ist eine gut organisierte Propaganda notwendig, damit auch allen Bewohnern des Spielortes sowie der umliegenden kleinen Orte rechtzeitig der Termin der Veranstaltung bekannt gegeben werden kann.

Neben der Plakat- und Handzettelwerbung, die nicht immer den gewünschten Erfolg erzielt, hat die "Amtsleitung Film" nun versuchsweise einen großen Teil der Wagen mit einer Lautsprecheranlage versehen, die es ermöglicht, während der Fahrt Schallplattenmusik, sowie Verlautbarungen durch den auf dem Dach befindlichen drehbaren Lautsprecher auch auf große Entfernungen durchzugeben.

Geplante Massenveranstaltungen mit Groß-Tonfilmzügen

Um auch bei Massenveranstaltungen, wie am Reichsparteitag in Nürnberg oder an Gauparteitagen, den Film als Propagandamittel einzusetzen, hat die Amtsleitung Film Großtonfilmzüge gebaut, die wie richtige rollende Bildwerferräume ausgestattet sind.

Die besondere spezial-technische Ausrüstung dieser Tonfilmzüge gibt die Möglichkeit, bis zu 70.000 "Volksgenossen" in einer Tonfilmvorführung zu erfassen.
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Der größte Tonfilmzug des Reiches wurde erst vor kurzem fertig gestellt und der Gaufilmstelle Thüringen übergeben. Dieser Großtonfilmzug besteht aus dem Hauptwagen und dem Anhänger; der Letztere stellt den Bildwerferraum dar.
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Die eigene Stromerzeugung am Motorblock des Zugwagens

Er verfügt über eigene Stromerzeugung, die am Motorblock angebaut ist Er kann also unabhängig vom Netz arbeiten, aber, wenn ein Netz vorhanden ist, durch einen Generalumschalter auf die jeweilige Netzspannung eingestellt werden.

Das gilt für den Hauptwagen wie für den Anhänger. Der Hauptwagen (Bild 1) verfügt über eine 150 Watt-Verstärkeranlage. Auf dem Dach sind auf Drehscheiben zwei 70 Watt Groß-Lautsprecher montiert, die aus dem Wageninnern heraus nach allen Richtungen gedreht werden können.

Darüber hinaus stehen eine Anzahl großer Ampellautsprecher zur Verfügung, um bei Großveranstaltungen auch Musik und Ansprachen übertragen zu können. Auf zahlreichen Trommeln sind riesige Kabellängen aufgespult, so daß die Lautsprecher auch in beträchtlicher Entfernung vom Wagen aufgestellt werden können.

Ein Postanschlußglied gibt Gelegenheit, von jeder beliebigen Telephonleitung den Rundfunk abzunehmen und störungsfrei zu übertragen. Die Umschaltungen werden an einem Mischpult durch den Tonmixer vorgenommen. Auf diesem können auch durch das Mikrophon aufgenommene Reden mit Schallplatten musikalisch untermalt werden. Die Mikrophone und Lautsprecher werden ständig durch Kontrollampen auf ihre Arbeitsweise überprüft.
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Reden können am Doppelplattenschneideapparat aufgenommen

Zu gleicher Zeit können am Doppelplattenschneideapparat sämtliche Reden aufgenommen und sofort durch die Kraftverstärkeranlage übertragen werden. Der Projektions-Anhängerwagen (Bild 2) ist nach dem Muster des Vorführungsraumes eines neuzeitlichen Groß-Tonfilmtheaters ausgestattet.

Nach der Rückwand zu stehen zwei Ernemann-7B-Bildwerfer, die mit den neuesten kinotechnischen Errungenschaften wie wassergekühltem Bildfenster ausgerüstet sind und die pausenlose Vorführung auch der größten Tonfilmwerke ermöglichen.

Mit 150 A Stromstärke kann das Bild auf über 100m Entfernung auf eine Fläche von 12 x 14m projiziert werden. Der Projektionswagen muß im Freigelände durch Winden abgestützt werden, denn die kleinste Erschütterung würde sich bei so großen Projektionsentfernungen meterweise auswirken. Die Tonwiedergabe entspricht der Größe und Qualität des Bildes.

Ein zusätzliches Spezial-Diesel-Aggregat mit einer Leistung von 18 kVA liefert hier den Strom für Projektionsapparate und Scheinwerfer, die zur Beleuchtung bei Nachtveranstaltungen dienen.
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Die technische Zentrale in Berlin

Von der technischen Abteilung der RPL, Amtsleitung Film, in Berlin, wird der Bau dieser Tonfilmwagen geleitet und jede Gaufilmstelle in technischer Hinsicht betreut. Hier werden in modern eingerichteten Filmschneide- und Kleberäumen die Filmprogramme, die meist aus einer aktuellen Monatsschau, einem Partei- oder staatspolitischen Kulturfilm und einem Spielfilm bestehen, zusammengestellt und ständig überprüft.

Eine General-Filmkartei gibt jederzeit Auskunft wo und in welchem Zustand sich die Kopien befinden. Neben einem großen Filmlager, in dem nicht nur die Filmprogramme für die Filmrundreisen der Gaufilmstellen, sondern auch die Kopien der Ausländsabteilung des deutschen Lichtbilddienstes untergebracht sind, befindet sich das Filmarchiv, mit Filmberichten aus dem Weltkrieg, dem Zusammenbruch und der Neuerstehung Deutschlands mit allen Reden des Führers und seiner Mitarbeiter.

Eigentlich geplant für die NSDAP Propaganda

Eine Filmvorführung nach den modernsten akustischen und technischen Erfahrungen gibt den verschiedenen Parteigliederungen die Möglichkeit, sich die geeigneten Filmprogramme auszuwählen.

Die von der deutschen Industrie auf dem Gebiete der Kinotechnik gemachten Erfindungen werden hier auf ihre Verwendungsmöglichkeit innerhalb der Parteifilmarbeit geprüft und bei Bewährung auf schnellstem Wege in Anwendung gebracht.

So wird der Film durch die RPL, Amtsleitung Film, mit Hilfe ihrer 32 Gaufilmstellen propagiert; heute bereits werden 350 Tonfilmwagen Tag für Tag durch die deutschen Gaue gesandt und damit im Jahre 1936 rund 30 Millionen Volksgenossen auf dem flachen Lande erfaßt.

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Aufsatz 2 - Lichtbild und Film im Reichsarbeifsdienst

aus Heft 11 / Okt. - Berlin 1937 von Oberfeldmeister Schoenfeld
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Die erzieherischen Aufgaben des Reichsarbeitsdienstes

Die erzieherischen Aufgaben des Reichsarbeitsdienstes finden in der Durchführung eines staatspolitischen Unterrichtes ihre Krönung und Zusammenfassung. Dieser Unterricht, der jeden Arbeitsmann mit seiner Heimat und Arbeit, mit Deutschlands Geschichte und den Grundgesetzen und Forderungen des Nationalsozialismus vertraut macht und eigene Unterrichtsformen entwickelt hat, kann bei der Verwendung zahlreicher Lehrmittel auf Lichtbild und Film nicht verzichten.

In jeder Abteilung befindet sich deshalb ein Epidiaskop mit Bildbandvorsatz, das die Möglichkeit zum Zeigen von Dia- und Episerien sowie sonstiger Bilder auch aus den entsprechenden Büchern bietet.

Die Dia- und Episerien sind größtenteils von den Arbeitsmännern selbst oder den unterrichtsleitenden Führern unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse eines arbeitsdienstgemäßen Unterrichtes zusammengestellt.

Eine Dienstvorschrift, die Richtlinien über den staatspolitischen Unterricht enthält, gibt Anmerkungen für den Einsatz und die Verwendung entsprechender Episerien.
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Ein Unterführer, ein Führer und .... auch ein Oberführer ?

In jeder Abteilung befindet sich mindestens ein Unterführer, der mit der Handhabung des Gerätes vertraut ist und dem unterrichtsleitenden Führer bei der Durchführung seines Unterrichtes an die Hand gehen kann.

Neben der Verwendung dieser Lehrmittel werden zahlreiche Bildbänder zur Veranschaulichung des staatspolitischen Unterrichtes gezeigt, die zum Teil zentral beschafft, zum Teil von nachgeordneten Dienststellen nach entsprechenden Richtlinien erworben worden sind.

Da das Standbild aber erfahrungsgemäß nur gelegentlich und für kürzere Zeit zur Veranschaulichung des Unterrichtsstoffes eingesetzt werden kann, wird stets nur der Film ein lebendiges geschlossenes und vollständiges Bild eines Unterrichtsgegenstandes ergänzend vermitteln.

Zur Zeit kommt nur der Stummschmalfilm in Betracht

In Rücksicht auf die räumlichen Verhältnisse der Unterkünfte im Reichsarbeitsdienst, die praktischen Notwendigkeiten des Dienstes selbst und den Stand der Technik kann für den Reichsarbeitsdienst nur der Stummschmalfilm in Betracht kommen.

Im Verlauf mehrerer Jahre ist in der Reichsleitung des Reichsarbeitsdienstes ein Filmarchiv aufgebaut worden, das ungefähr 130.000m Schmalfilm umfaßt. Die Auswahl des Filmmaterials, das wesentlich aus Kauf, zum Teil auch aus Stiftungen insbesondere verschiedener Werke herrührt, erfolgt vorwiegend unter dem Gesichtspunkt der Angleichung an die Stoffgruppen des Unterrichtsplanes.
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Die Stoffgruppen des Unterrichtsplanes sind ......

Die Gliederung wurde wie folgt vorgenommen:
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  • A. Von Heimat und Welt.
    1. Heimat und Landschaft.
    2. Tiere.
  • B. Von Mensch und Volk.
    3. Volksgesundheit.
    4. Volksernährung.
  • C. Von Arbeit und Leistung.
    5. Handwerk.
    6. Technik.
    7. Industrie.
  • D. Von Staat und Bewegung.
    8. Partei und Staat.
    9. Reichsarbeitsdienst.

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In jeder Abteilung befindet sich ein Schmalfilmgerät, das von einem sachkundigen Unterführer bedient wird.

Der Filmverleih, der zentral von der Reichsleitung aus vorgenommen wird, beliefert sämtliche Dienststellen in regelmäßigen Abständen mit entsprechendem Filmmaterial, das teils dem jeweils behandelten Stoff im Unterricht angepaßt ist, teils sonst in den Unterricht in entsprechender Weise eingeschaltet wird.
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Themen wie Heimatliebe, Rassengesetzgebung usw.

Kein Film wird um des Films willen gezeigt, sondern stets als Erweiterung des Unterrichtes verwendet und in kurzen mündlichen Erläuterungen auf die jeweilige politische Zielsetzung wie zum Beispiel Heimatliebe, Rassengesetzgebung, Wirtschaft und Vierjahresplan, Staat und Bewegung usw. bezogen.

Erst diese staatspolitische Auswertung rechtfertigt den Umfang und die Bedeutung des Filmverleihes des Reichsarbeitsdienstes. So sind Lichtbild und Film zu unentbehrlichen Ergänzungen der zahlreichen Lehrmittel geworden, die im Unterricht des Reichsarbeitsdienstes Verwendung finden.

Die hohen Kosten des Materials wie auch der Geräte bedingen eine sorgfältige Pflege, die durch innerdienstliche Maßnahmen einerseits und durch fortgesetzte Schulung in außerdienstlichen Lehrgängen andererseits gewährleistet wird.

In einigen Arbeitsgauen befinden sich auch bereits einzelne Tonfilmwagen zum gelegentlichen Einsatz in den Dienststellen des Reichsarbeitsdienstes.

Allgemein aber hat sich der Stummschmalfilm auf das beste bewährt und wird auch in Zukunft weiterhin bei der Schulung im Reichsarbeitsdienst maßgebende Verwendung finden.

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Aufsatz 3 - Die Reichsstelle für den Unterrichtsfilm

aus Heft 11 / Okt. - Berlin 1937 von Dr. W. Helmbrecht
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Im Herbst 1934 hat es angefangen

Vor jetzt drei Jahren, im Herbst 1934, nahm die Reichsstelle für den Unterrichtsfilm ihre praktische Arbeit, die ihr durch den Reichserziehungsminister Rust gestellt war, auf:

Innerhalb weniger Jahre sollten alle deutschen Schulen und Hochschulen mit Filmgeräten ausgerüstet werden, und durch Zusammenarbeit von erfahrenen Lehrern, Hochschullehrern und Filmschaffenden sollten die erforderlichen Unterrichtsfilme geschaffen werden.

Dem 16mm-Film, der bislang im wesentlichen nur als Amateurfilm Verwendung gefunden hatte, wurden durch diese Maßnahme ganz neue Wege gewiesen, denn an das Filmmaterial, das jetzt in Schulen und Hochschulen einen vollen Ersatz für den Normalfilm leisten sollte, waren größere Ansprüche zu stellen: es mußte ausreichend sein, um in einem großen Klassenzimmer oder einem Hörsaal auf der Leinwand noch befriedigende Bilder zu geben.

Die Geräte mußten für den Gebrauch in Schulen einer Dauerbeanspruchung gewachsen und so leicht zu bedienen sein, daß auch ein Lehrer, der nicht von Haus aus technische Begabung und Interesse mitbringt, in der Lage sein mußte, steh dieses neuen Unterrichtsmittels zu bedienen.

Das waren neue Aufgaben für die Industrie

Damit waren der Industrie neue Aufgaben gestellt. Es galt nicht mehr, einen bis dahin doch nur kleinen Kreis von Liebhabern mit Schmalfilm und Gerät auszurüsten, sondern über 70.000 Schulen und Hochschulen warteten, daß ihren Bedürfnissen Rechnung getragen würde.

Anmerkung : Nach meinen Informationen hatte keine Schule und vor allem keine Hochschule auf indoktrinierende Filme der NSDAP gewartet.

In engster Zusammenarbeit zwischen RfdU und der Industrie ist in drei Jahren ein Ergebnis erzielt worden, das nicht allein in Deutschland volle Anerkennung gefunden hat, sondern auch vom Ausland als mustergültig beurteilt wird.

  • Anmerkung : Ganz im Gegenteil waren den wenigen Betrachtern im Ausland diese dirigistischen Aktivitäten der NS-Partei mehr als suspekt, außer in den von überwiegend Deutschstämmigen bewohnten Siedlungen und Enklaven in Russland, Siebenbürgen und auch in Südamerika.


In einem filmischen Arbeitsbericht „Unterrichtsfilm und schaffendes Volk“, der auf der Düsseldorfer Ausstellung im Juli dieses Jahres 1937 im Rahmen einer Sonderschau des Reichserziehungsministeriums zuerst gezeigt wurde, werden die Leistungen zahlenmäßig als Trickfilm verdeutlicht.
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5.000 Schmalfilmkopien monatlich

ln 10 Kopierwerken werden monatlich etwa 5.000 Schmalfilmkopien für die RfdU hergestellt. Denkt man sich die hunderttausend in den drei Jahren seit dem Bestehen der RfdU ausgelieferten Kopien zu einer einzigen Säule übereinandergetürmt, so erreicht diese Säule aus 2cm hohen Filmbüchsen den Gipfel der Zugspitze.

Sechs Rohfilmwerke haben für diese riesigen Kopienmengen das Material geliefert. Der verbrauchte Rohfilm - für den Gebrauch im Unterricht wurde selbstverständlich Sicherheitsfilm gewählt - auf eine einzige Trommel gewickelt, würde, von Berlin ausgehend abgespult, den Atlantischen Ozean und den nordamerikanischen Kontinent überqueren und San Francisco erreichen.

Von sieben großen deutschen Werken wurden bisher so viel Schmalfilmgeräte geliefert, daß sich eine breite Mauer bis zur Höhe des Berliner Funkturms bilden würde, wenn man die Geräte in Hunderterreihen übereinanderstellt.

Heute sind auch diese Zahlen schon überholt, sind doch bis zum 1. Oktober 1937 beispielsweise schon annähernd 20.000 Geräte ausgeliefert worden.

Aus der großen Anzahl vorhandener Schmalfilmvorführgeräte wurden die nachstehend aufgeführten für den Gebrauch in deutschen Schulen und Hochschulen zugelassen:

Geräte mit 375-Watt-Lampe.

  • 1. Agfa Movector Super 16.
  • 2. Siemens Projektor Typ 375.
  • 3. Kinox N 375.
  • 4. Bauer Selecton S.
  • 5. Knetsch Olympia Projektor.
  • 6. Lytax Super P
  • 7. Agfa Movector Iso.
  • 8. Bauer Pantalux 375.


Geräte mit 200-Watt-Lampe.

  • 1. Siemens Standard T Projektor.
  • 2. Siemens Junior Projektor.
  • 3. Kinox N 200.
  • 4. Bauer Pantalux 200.


Das sind die Geräte, die durch die wissenschaftlichtechnische Abteilung der RfdU bei der Technischen Hochschule Berlin eingehend geprüft worden sind und die Zulassung als Schul-Schmalfilmbildwerfer bekommen haben, weil sie den von der RfdU gestellten Anforderungen entsprechen *1).

*1) Siehe auch J. Rieck, Technische Bewertung von Schmalfilmgeräten. Kinotechnik 19 (1937), H. 9, S. 200
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Ein großes Werk ist in drei Jahren aufgebaut

Aber nicht allein von der Technik her war ein gutes Stück Arbeit zu leisten. Auch die Lehrerschaft, der der Unterrichtsfilm ein neues Unterrichtsmittel sein soll, hat sich mit ganzer Kraft der Aufgabe zur Verfügung gestellt, und ein großer Stab von Mitarbeitern in 24 Landesbildstellen und 865 Kreis- und Stadtbildstellen leistet täglich ein ungewöhnliches Maß an Arbeit.

Von ihnen und ganz besonders von den Bildwarten jeder einzelnen Schule müssen die Geräte und Kopien betreut werden, und den Lehrern müssen nach ihrer Wahl und Anforderung die Filme so pünktlich geliefert werden, daß sie im Klassenzimmer einsatzbereit sind, wenn der Gang des Unterrichts es erfordert.

Aufgabe der Pädagogen der RfdU ist es, in Zusammenarbeit mit den Filmherstellern die Unterrichtsfilme methodisch so zu gestalten, daß sie wirklich ein brauchbares Unterrichtsmittel in der Hand des Lehrers sind.

Die allgemeinbildenden Schulen haben heute 170 Filme für die verschiedenen Unterrichtsfächer zur Verfügung, die Berufs- und Fachschulen 25 Filme, die Hochschulen 190 Filme.

Ein großes Werk ist in drei Jahren aufgebaut. Die 20 Pfennig Lernmittelbeitrag, die jedes deutsche Schulkind (mit Ausnahme der Kinder Erwerbsloser und aus kinderreichen Familien) vierteljährlich zu zahlen hat, und die 1 M. Semesterbeitrag der deutschen Studenten haben tausend Hände in Bewegung gesetzt. Bild 1 gibt noch einmal in einer Übersicht an, in welcher Weise die aufkommenden Gelder für den Unterrichtsfilm ihre Verwendung finden.

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