Sie sind hier : Startseite →  Magazine und Zeitschriften→  (6) FKT Fernseh- und Kinotechnik→  Kinotechnik-Jahrgang 1937→  1937 - Edison und der Film

Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
Hier geht es zur einführenden Seite.

.

Edison und der Film

aus DIE KINOTECHNIK Heft 1 vom Januar 1937 - von Guido Seeber, D.K.G., Berlin

Thomas Alva Edison wurde am 10. Februar 1847 zu Milan im Staate Ohio geboren. Sein Vater war holländischer, seine Mutter schottischer Herkunft.

Er begann seine Laufbahn als Zeitungsjunge in den Bahnzügen und benutzte seine freie Zeit zum Studium vieler Bücher, besonders über Chemie. Dann erlernte er das Telegraphieren, wurde Telegraphenbeamter und erhielt 1868 eine höhere Stellung im Telegraphenamt in Boston.

Verschiedene seiner Erfindungen auf telegraphischem Gebiet wurden patentiert und veranlaßten ihn zur Gründung einer kleinen Fabrik in Newark bei New York.

Später errichtete er ein Laboratorium im Menlo-Park im Staate New Jersey. Dann folgte der Bau eines großen Laboratoriums in Orange und bald darauf entstanden große Fabriken in New York, Schenectady, Newark und Orange, die alle die Verwertungen seiner Erfindungen übernahmen.

Edison hat gegen 800 Patente auf den verschiedensten Gebieten genommen, von denen die des Phonographen (1877) und des Kinetoskops (1890) für die spätere Entwicklung des Films von besonderer Bedeutung waren.

Der Phonograph mit Bildaufzeichnung

Sein Phonograph bestand aus einem Wachszylinder, in den während seiner Drehung durch Membran-Schwingungen Tonlinien spiralförmig aufgezeichnet wurden. Beim Abhören war der Ton aber so schwach, daß er nur mit Hilfe von zwei Schläuchen, die in die Ohren eingeführt wurden, verständlich gemacht werden konnte.

Angeregt durch die Arbeiten Muybridges, Mareys und anderer kam ihm 1887 der Gedanke, seinen Phonographen dadurch zu vervollkommnen, daß man gleichzeitig mit dem Ton auch das dazugehörige Bild betrachten könne.

Er äußerte sich damals weit vorausschauend, daß es möglich sein dürfte, eine große Oper im Metropolitan-Opernhaus in New York aufzuführen mit Sängern und Musikern, die längst tot sind.

Für die besondere Durcharbeitung dieser Idee beauftragte Edison einen seiner Mitarbeiter, W. K. L. Dickson, der seit 1881 bei ihm tätig war und ihm durch seine besondere Vorliebe für photographische Arbeiten besonders geeignet erschien, das Problem zu lösen.

Nach den Aufzeichnungen von Dickson (Journ. of the Society of Motion Pic-ture Engineers, Bd. XXI, Dezember 1933 Nr. 6, S. 435 bis 455) bestand Edisons Idee, wie er sie im Jahre 1887 im Laboratorium zu Newark darlegte, darin, die Phonographenwalze mit einer gleichen oder größeren Trommel auf derselben Achse zu verbinden und diese Trommel mit Mikro-Photographien in der Größe weniger Quadratmillimeter zu bedecken, die natürlich mit der Phonographenwalze synchronisiert sein mußten (Abb. 1).

Das damals verfügbare lichtempfindliche Material war aber nicht empfindlich genug, um Mikro-Photographien in dem schnellen Tempo aufnehmen zu können, wie
es die Drehung der Phonographenwalze erforderte.

Auf die Edison vorgetragenen mangelhaften Hilfsmittel zur Durchführung dieses Experiments antwortete er Dickson: „Versuchen Sie es nur, es wird zu anderen Dingen führen!"
.

Die Versuche mit diversen Bild-"Platten"

Inzwischen war das neue Laboratorium in Orange (New Jersey) erbaut worden und es standen größere Räume zu weiteren Versuchen zur Verfügung. Alle seinerzeit bekannten Verfahren wurden herangezogen, sowohl das Daguerre-System mit hochpolierten Silberplatten als auch die nasse Kollodiumphotographie, die sich aber beide als zu unempfindlich erwiesen.

Ein weiterer Versuch, eine Aluminiumtrommel direkt mit Bromsilber- Gelatine- Emulsion zu überziehen, scheiterte daran, daß die Emulsion von dem Metall nicht unbeeinflußt blieb. Daher wurde das Aluminium durch Glas ersetzt und später die Apparatur dahin vereinfacht, daß man ein Blatt von Carbutts *) steifem lichtempfindlichem Zelluloid darüber befestigte.
*) John Carbutt, Philadelphia, USA,

Dieses Verfahren erwies sich als ganz befriedigend, die Bilder waren scharf und gut. Um die Zeit zur Herstellung von Positiven zu ersparen, wurde das Negativ mit Quecksilber gebleicht; eine schwarze Unterlage ergab dann in der Aufsicht gute Bilder.
.

Spiralförmige Bildreihen auf einer Trommel

Das Betrachten dieser kleinen Bilder erwies sich aber als sehr schwierig, und erst mit transparenten Positiven und einer Geißlerschen Röhre als Lichtquelle, die in der Trommel untergebracht war, gelangte man zu befriedigenden Ergebnissen (Abb. 2).

Das Prinzip, spiralförmige Bildreihen auf einer Trommel herzustellen, zeigte in der Praxis allerlei Mängel, und die weiteren Experimente wurden zunächst mit einseitig gekerbten, schmalen Zelluloidstreifen, 18 Zoll lang, die ebenfalls Carbutt lieferte, vorgenommen (Abb. 3).

Durch eine Art Hemmwerk (Abb. 4), wie es bei den Uhren bekannt ist, wurde dieser Streifen mit Unterbrechungen absatzweise geschaltet; die Belichtung erfolgte durch einen rotierenden Verschluß. Ein Objektiv von 1 1/2" Brennweite entwarf Bilder in der Größe von 1/4 Zoll. Diese Versuche ließen sehr bald erkennen, daß der absatzweise bewegte Filmstreifen der allein richtige Weg sei, das Hemmwerk aber zu langsam arbeitete und die Streifen zu kurz waren.

Der Telegraph mit perforiertem Papierband

Gelegentlich einer Besichtigung der verschiedensten Modelle Edisonscher Erfindungen fiel ein automatischer Telegraph mit perforiertem Papierband auf. Auf diese Weise gelangte Edison zur Perforation des Filmstreifens, und das Hemmwerk wurde durch ein Malteserkreuz ersetzt.

In weniger als einem Monat, im Herbst 1880, war eine gut arbeitende Aufnahmekamera fertig gestellt. Die Bildreihen wurden darin bei horizontalem Ablauf auf Carbutt-Negativ-Film aufgenommen; ihre Breite betrug nur 1/2 Zoll. Der längste Bildstreifen hatte eine Länge von ungefähr 40 Zoll und bestand bereits aus drei aneinandergesetzten Stücken von je 14 Zoll. Die für den Apparat benötigten längeren und dünneren Streifen konnte weder Carbutt noch Blair damals liefern.

Die Eastman-Gesellschaft in Rochester kommt dazu

Gegen Ende des Jahres 1888 wurde bekannt, daß die Eastman-Gesellschaft in Rochester ein neues Aufnahmematerial für ihre Kameras ausprobierte, und in einem New-Yorker Kameraklub zeigte ein Vertreter solchen Rollfilm.

Durch diesen Vertreter gelang eine direkte Verbindung mit Eastman, der für Edisons neuartige Anwendung des Zelluloidfilms besonderes Interesse zeigte. Dickson wurde von Eastman nach Rochester eingeladen, die Fabrik zu besichtigen, und hatte Gelegenheit, seine besonderen Wünsche vorzutragen.

Aus einem Bericht Dicksons geht hervor, daß Eastman damals das Zelluloid auf Tischen goß, die mit Spiegelglasplatten bedeckt waren.

Die ersten von Eastman übergebenen Filmproben waren noch zu wenig empfindlich und grobkörnig, aber bereits nach wenigen Wochen lieferte er erheblich verbesserten Negativfilm, und zwar in einer Länge von 15m.

Die Positive mußten zunächst auch auf Negativfilm hergestellt werden und ergaben nicht die erwarteten Kontraste. Infolgedessen lieferte Eastman sehr bald auch Positivfilm, der den Anforderungen weit besser entsprach.
.

„Frilling"

Besondere Schwierigkeiten bereitete damals das „Frilling", d. h. das Ablösen der Emulsion von der Zelluloid-Unterlage, und sehr oft blieb die Bildschicht auf dem Boden der Entwicklungs- oder Fixiergefäße liegen.

Diese Mängel wurden indessen bald überwunden. Die von Edison für seine Aufnahmen verwendeten Objektive hatten ein Linsensystem von etwa 63mm Brennweite; sie wurden von der Firma Bausch & Lomb in Rochester geliefert.

1889 - Pariser Weltausstellung

Mitten in diesen Versuchsarbeiten reiste Edison 1889 nach Europa zum Besuch der Pariser Weltausstellung, auf der seine elektrischen Erzeugnisse ausgestellt waren. Bei dieser Gelegenheit besuchte er auch Jules Marey und wurde zweifellos von dessen Arbeiten angeregt. (A. L. Donnadieu: „Die lebende Photographie", Verlag Mendel, Paris 1897.)

Während Edisons Abwesenheit gelang es Dickson, eine Apparatur herzustellen, die das zu dem Phonographen gehörige Bild synchron aufzunehmen gestattete. Bei der Rückkehr Edisons im Oktober 1889 wurde ihm dieses Gerät vorgeführt, und die erzielten Resultate befriedigten ihn außerordentlich.

Er saß mit den Hörrohren am Phonographen, und das projizierte Bild auf einer Wand von 1m Breite rollte in völligem Synchronismus vor seinen Augen ab.
.

Das erste "Filmstudio" - von Edison

Für die Durchführung der Aufnahmen, die bisher im Freien stattfanden, wurde nun ein kleines Atelier erbaut; es erhielt ein verschiebbares Glasdach, um das Sonnenlicht ganz ungehindert zur Verfügung zu haben.

An diesen Aufnahmeraum, der etwa 5,5 x 6m groß war, schlossen zwei Dunkelräume an, einer für das Perforieren, Kopieren und Zusammenkleben der Filme, der andere zum Entwickeln, Fixieren und Waschen.

Das Entwickeln erfolgte mit Hilfe schwarz emaillierter Trommeln, auf die das Filmband spiralförmig aufgewickelt und an seinen Enden festgeklemmt wurde. Diese Trommeln tauchten in die Entwicklerflüssigkeit ein und wurden bis zur Beendigung des Prozesses gedreht.

Nach erfolgtem Abspülen kamen die Trommeln zum Fixieren in ein zweites Becken, wurden dann einer längeren Wässerung unterzogen und endlich in ein Bad getaucht, das aus Glyzerin und Wasser bestand, um die Filmstreifen geschmeidig zu erhalten. Das Trocknen erfolgte ebenfalls auf Trommeln, die durch einen Elektromotor angetrieben wurden.
.

Weitere Geräte mußten erst erfunden werden

Nebenher mußten noch die verschiedensten Bearbeitungsgeräte, Auf- und Umrolleinrichtungen zum registerhaltigen Kleben der Filmstreifen usw. erfunden werden. Der Apparat zum Kopieren der Negativfilme entsprach etwa dem, das heute unter einer Durchlauf-Kopiermaschine bekannt ist. Abb. 5 zeigt diese primitive aber praktische Kopiereinrichtung von 1880 bis 1890.

Mit dem für die Betrachtung der Positivfilme benutzten Projektions-Kinetographen ist Edison nie an die Öffentlichkeit getreten, sondern hat ihn nur zu Versuchszwecken in seinem Laboratorium verwendet.
.

Das Kinetoskop

Dagegen fand das später (1890) von ihm geschaffene Kinetoskop große Verbreitung, obgleich hier die bewegten Bilder immer nur von einer Person angesehen werden konnten. In dem Kinetoskop Modell 1 (Abb. 6) lief der Positivfilm, zu einem Ring zusammengeklebt, als Band ohne Ende in einer Länge von etwa 14m kontinuierlich, nicht absatzweise wie bei der Aufnahme.

Der Film wurde über Rollen, die mit Samt überzogen waren, geführt, deren letzte den Film durch eine Feder unter einer gewissen Spannung hielt. Die Bewegung des Filmbandes erfolgte durch zwei Zahntrommeln, die ihn an einer Schauöffnung, von unten durch eine Glühlampe beleuchtet, gleichmäßig vorüberführten, während eine Scheibe, die einen einzigen Schlitz besaß und eine ganze Umdrehung in der Zeit ausführte, in der sich der Film um eine Bildhöhe fortbewegte, dem Beschauer den Eindruck vermittelte, als bewegten sich die Bilder.

Der erste Film hatte noch eine Bildbreite von 12,7mm

Das erste Modell sah einen Film mit einer Bildgröße von 12,7 mm Breite und einseitiger Perforation vor. Um die Bilder etwas vergrößert sehen zu können, wurden sie durch eine plankonvexe Linse betrachtet.

Sehr bald vergrößerte man das Filmformat und brachte die Bilder auf 25,4mm Breite und 19mm Höhe mit einer Perforation von vier Löchern je Bild. So entstand bereits im Jahre 1889 die Filmbandform, die noch heute in aller Welt als Normalfilm in Benutzung ist.

Das Kinetoskope Nr2 für 35mm Normalfilm

Für diesen vergrößerten Film schuf Edison das Modell 2 des Kinetoskops, das nunmehr in großen Mengen für die Schausteller gebaut wurde (Abb. 7). Es war als Automat ausgebildet; nach Einwurf eines Geldstückes leuchtete eine Glühlampe auf und ein Elektromotor setzte das Filmband in Bewegung.

Das Prinzip war das gleiche wie bei Modell 1, nur betrug die Länge des Films, der in gleicher Weise wie bei dem ersten Modell geführt wurde, jetzt etwa 30m.

Abb. 8 zeigt das Innere der vorderen Abteilung; die beiden Zahntrommeln P und S transportieren das Filmband in gleichförmiger Bewegung. Dicht über dem Bildband R dreht sich eine vertikale Achse durch Vermittlung eines Zahnradsystems in Verbindung mit einer endlosen Schraube, die eine ringförmige Metallscheibe V trägt, welche bei F einen Spalt besitzt, durch den es möglich wird, die Bilder des Films dann zu sehen, wenn der Spalt der Ringscheibe V während ihrer Umdrehung vor den Augen des Beobachters am Okular vorbeikommt.

Infolge der großen Drehgeschwindigkeit vermag das Auge die Ringscheibe V nicht zu erkennen, sondern sieht nur die Öffnung des hell erleuchteten Spaltes und damit natürlich die in unaufhörlicher Folge vorübergehenden Bildchen.

Während einer Umdrehung der Ringscheibe rückt der Film immer nur um eine Bildbreite vor. Der Elektromotor C und die Lampen werden von einer Akkumulatorenbatterie gespeist, und ein Rheostat D gestattet die Regulierung des Stroms, der eine Spannung von 8 Volt aufweist.

Die Vorführung am 14. April 1894 mit 46 Bildern/Sekunde

Dem Beschauer werden durch das Okular O in der Regel 46 Bilder/Sekunde gezeigt; bei der raschen Folge der verschiedenen Stellungen des bewegten Objektes gewinnt er den Eindruck einer vollkommenen und ununterbrochenen Bewegung der Bilder.

Die erste geschäftsmäßige Vorführung dieses Apparates fand am 14. April 1894 in Holland Brothers Guckkasten Salon, 1155 Broadway, New York, statt.

Das Kinetoskop bot Edison lukrative Aussichten, und der Projektions-Kinetograph blieb infolgedessen im Status quo. Die große Verbreitung des Kinetoskops erforderte in gewissen Zeiträumen neue Sujets.

Aber gerade hier versagte die Nachlieferung der Filme; und es sind in den verschiedenen Ländern Bemühungen festzustellen, solche Bildstreifen anzufertigen. Sowohl Pathé in Paris als auch Paul in London bemühten sich darum, jedoch ohne Erfolg.

Edisons Atelier hieß „Black Maria" (die schwarze Marie)

Zur Herstellung der Filme für das Kinetoskop schuf Edison ein größeres Atelier, das unter dem Namen „Black Maria" (die schwarze Marie) bekannt wurde. Es war viel größer als der erste provisorische Bau und im ganzen drehbar, um jederzeit die volle Sonne ausnutzen zu können (Abb. 9).

Die ebenfalls von Edison konstruierte Kinetographkamera war auf einem verstellbaren Tisch aufgebaut, der auf Schienen stand; dadurch konnte die Entfernung vom Objekt beliebig geändert werden, und zwar von einer Großaufnahme bis zum ganzen Bühnenbild (Abb. 10).

Erst auf Drängen meldete Edison das Kinetoskop sowie die Aufnahmekamera zum Patent an. Er begegnete dabei allerlei Schwierigkeiten, da inzwischen von anderer Seite bereits ein entsprechender Schutz angemeldet war. In Europa wurden von ihm überhaupt keine Patente genommen.
.

Anfang 1896 war das Kinetoskop überholt

Ende 1895 bzw. Anfang 1896 war das Kinetoskop überholt, weil von diesem Zeitpunkt an Lumiére, Paris, die Projektion seiner Filme öffentlich zeigte und von vielen Fabrikanten immer neue Bilder geliefert wurden, so daß der Bedarf gedeckt war.

Edison lieferte später auch Projektionsapparate (Abb. 11), die aber keine Bedeutung erlangten, weil hier der Film wie im Kinetoskop ebenfalls als endloses Band über Rollen geführt wurde und diese Konstruktion in der Praxis zu umständlich war.

Er überließ das Filmgeschäft anderen, um erst 1912 mit einem erheblich verbesserten Phonographen auf dem Markt zu erscheinen. Er bot mit diesem bemerkenswerte Vorführungen, konnte sich aber nicht durchsetzen, weil inzwischen in Europa bereits der Tonfilm durch Synchronverbindung von Grammophon und Kinematograph Eingang gefunden hatte.
.

Ein Vorführungsapparat fürs Heim

Auch für das Heim hat Edison einen besonderen Vorführungsapparat geschaffen, dessen Filme nicht entflammbar waren. Das Filmband dieses Heimkinos besaß drei Bildreihen in Größe des heutigen 8mm- Filmbildes, und man brauchte bei der Projektion den Film nicht umzuspulen, da eine von den Bildreihen in entgegengesetzter Folge kopiert war, so daß immer abwechselnd vorwärts bzw. rückwärts projiziert werden konnte.

Edisons Verdienst - der zweckmäßig perforierte Film

Edison gebührt das unumstrittene Verdienst, den zweckmäßig perforierten Film in die Praxis eingeführt zu haben (Abb. 12), denn selbst Lumière ging sehr bald zu der „perforation americaine“ über, weil sie für den praktischen Gebrauch erhebliche Vorteile gegenüber seinem Einlochsystem bot.

Er hat auch als erster gezeigt, daß man den Ton mit Film in völliger Übereinstimmung bieten kann und muß daher als der Vater des Tonfilms angesehen werden.

In der Geschichte der Kinematographie wird der Name Edison immer an erster Stelle genannt werden müssen, denn er gab dem in aller Welt benutzten Filmband die Größe und Gestalt, die bis heute in unveränderter Form Anwendung findet.

Er starb am 18. Oktober 1931 in dem hohen Alter von 85 Jahren.
.

Bildunterschriften :


Abb. 1. Skizze der ersten Methode Edisons zur Synchronisierung des Phonograph mit Bildaufzeichnungen.

Abb. 2. Skizze des Betrachtungsapparates, in dem
Carbu11-Filme auf eine Trommel gewickelt und mit
Hilfe einer Geißlerschen Röhre beleuchtet werden.

Abb. 3. Skizze eines C a r b u t t - Films mit gezahnter Kante.

Abb. 4. Verschiedene Einrichtungen zur Erzeugung intermittierender Filmbewegung (benutzt 1887-1890).

Abb. 5. Skizze einer Filmkopiermaschine aus den Jahren 1888/89: A Negativfilm, B Positivfilm, C Mattscheibe zur gerollter Negativfilm, F belichteter Positivfilm, G Zahn-Erzielung gleichmäßiger Beleuchtung, D Filmträger, E auf-trommel, H Motorantrieb, I Glühlampe mit Widerstandsregelung.

Abb. 6. Edisons erstes Kinetoskop. Diese Maschine wurde etwa 1890 fertiggestellt und war unter dem Namen „peephole" (Guckloch) bekannt, da man durch das auf der Seite befindliche Schauloch hineinblicken mußte.

Abb. 7. Edisons Kinetoskop, Modell 2.

Abb. 8. Triebwerk des Kinetoskop, Modell 2.

Abb. 9. Die „Schwarze Maria", ein Filmatelier; es wurde von Dickson im Jahre 1891 entworfen, im Februar 1902 vollendet.

Abb. 10. Ein Aufnahmeraum, etwa aus dem Jahre 1894; man erkennt die zur Sicherung synchronen Ablaufs hergestellte Verbindung zwischen Phonograph und Kinetograph. (Aus Century Magazine, 18, 207, 1894.)

Abb. 11. Edisons Projektions-Einrichtung.

Abb. 12. Film und Maschinenteile, die im Kinetograph benutzt wurden.

- Werbung Dezent -
Zur Startseite - © 2006 / 2024 - Deutsches Fernsehmuseum Filzbaden - Copyright by Dipl. Ing. Gert Redlich - DSGVO - Privatsphäre - Redaktions-Telefon - zum Flohmarkt
Bitte einfach nur lächeln: Diese Seiten sind garantiert RDE / IPW zertifiziert und für Leser von 5 bis 108 Jahren freigegeben - kostenlos natürlich.