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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
Hier geht es zur einführenden Seite.

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Das Ausland

Technicolor-Anlagen in England

aus KINOTECHNIK Heft 3 / Febr. Berlin 1937

(Daily Renter vom 25. Januar 1937) Ende Januar wurde die Technicolor-Fabrik in England offiziell eröffnet, obgleich man erst später mit der Fertigstellung rechnete.

Die Fabrik hat eine Monatsleistung von zwei Millionen Fuß und wird alle englischen Technicolorfilme bearbeiten. Frank R. Oates wird insbesondere für technische Fragen zuständig sein, während Mr. Harrison für die kaufmännische Seite verantwortlich zeichnet. Der größte Teil der 150 beschäftigten Angestellten sind Engländer, während einige wenige amerikanische Ingenieure die Ausbildung übernommen haben.

Die Bearbeitung des ersten englischen Technicolor-films “Wings of the Morning” erfolgte natürlich noch in Hollywood da zu der Zeit der Herstellung dieses Films die Technicolor-Anlagen noch nicht fertiggestellt waren.
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Aus der Motion Picture Society of India

Nach einem uns zugesandten Bericht der „Motion Picture Society of India“ hat der deutsche Kameramann der Tobis-Europa Eichberg Film Expedition, der zurzeit in Indien weilt, auf einer Sitzung der MPS of India am 18. Januar 1937 einen Vortrag über die Konstruktion des Astro-Transfokators gehalten. Der bekannte Techniker, Herr B.M. Tata und Partner des Herrn Wadia Movietone, leitete die Sitzung.

„Bei der Einführung von Herrn Schulze wies Herr K.S. Hirlekar, das Gründermitglied der Gesellschaft, darauf hin, daß Herr Schulze schon erfolgreich tätig gewesen sei und beträchtliche Erfahrungen mit dem Astro-Transfokator seit dessen Einführung auf den Markt gemacht habe.

Herr Schulze gab eine kurze Übersicht über die Entwicklung der verstellbaren Linsen und insbesondere des Astro-Transfokators, wobei er die Konstruktion durch praktische Vorführungen erläuterte.

Sowohl im Namen der Filmtechniker und maßgebender Firmen in Bombay als auch der Gesellschaft selbst dankte der Vorsitzende der Versammlung und bat Herrn Schulze, die Grüße der Filmtechniker Indiens seinen Kollegen in Deutschland zu übermitteln.

Man kann daraus sehen, daß die MPS of India die Gelegenheit des Besuches eines deutschen Filmtechnikers benutzte, einen Austausch der Ansichten zu vermitteln und entsprechende Verbindungen anzuknüpfen.“
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Aus dem Journal of the Society of Motion Picture Engineers

Das Dezemberheft 1936 enthält den Bericht über die Halbjahresversammlung der S.M.P.E. am 14. Oktober 1936 in Rochester. (Anmerkung : Hauptsitz von Kodak) Auf Ausführungen betreffend Vorstandswahl folgt die Verkündung und sehr eingehende, persönliche Würdigung der Preisträger des Journalpreises und der Fortschrittsmedaille der S.M.P.E., der Herren C.W. Kellog und Ch.C. Henneth Mees.

Dann spricht Herr M.H. Aylesworth über das Verhältnis des Rundfunks zum Tonfilm und Theater. Ein weiterer Beitrag beschäftigt sich mit der historischen Entwicklung der Kinematographie unter besonderer Berücksichtigung Louis Lumirées.

Interessant ist dann ein Vortrag über das Verhältnis des Musikers zur TonfiImtechnik, der eine "lehrhafte" Aussprache hervorruft. Der Vortragende, Direktor H. Hanson der Eastman-Musikhochschule erinnere sich mit besonderer Freude eines deutschen Filmes, der bei der Aufnahme eines Sinfoniekonzertes verständnisvolle Bildeinstellungen der einzelnen Teile des Orchesters zeigte. Er könne sich keine wirkungsvollere Methode vorstellen, um das Wesen eines Sinfonieorchesters einem Laienpublikum begreiflich zu machen.

Es folgen dann Aufsätze über die Brand- und Zersetzungsgefahr des Nitrozellulosefilmes, über Feuerverhütung und über die Haltbarkeit des Zelluloseazetatfilmes verglichen mit dem gebräuchlichen Nitrofilm, ein Vergleich, der sehr zugunsten des Azetatfilmes ausfällt.

Die beiden letzten Aufsätze befassen sich mit der Verwendung von Filmen und Diapositiven in Büchereien und mit dem Unterricht unter Zuhilfenahme von Filmdiapositiven (Bildbänder-Slide-Films).

In letzterem Vortrag stellt Prof. J.B. MacHarg bemerkenswerterweise folgendes fest: „Die schreiende Not nach einer solchen Kamera wurde teilweise behoben durch die Einführung deutscher Geräte von hervorragenden Eigenschaften“ ...
Das Heft schließt mit internen Mitteilungen aus der S.M.P.E. betreffenden Fachausschüsse, Versammlungen sowie einem Verzeichnis der Autoren und der behandelten Themen des vergangenen Halbjahres.

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Deutsche Aufnahmekamera im Ausland (Askania-Z)

aus Heft 6 / Mai - Berlin 1937 - Unter der Leitung des deutschen Regisseurs Dr. Fanck fanden in Japan mit der Askania-Z-Kamera die Aufnahmen zu dem ersten deutsch-japanischen Gemeinschaftsfilm „Die Tochter des Samurai“ statt. Kameramann Richard Angst drehte bei Schattentemperaturen von etwa 45". Die Askania-Kamera hat sich dabei in jeder Hinsicht bewährt. Wir freuen uns darüber, daß deutsche Präzisionsoptik und Feinmechanik mit zum Gelingen dieses Gemeinschaftswerkes beitragen konnten.

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Technisches aus Hollywood (aus Heft 6 Mai 1937)

Film- und kinotechnische Neuerungen, die im Jahre 1936 die Industrie in Hollywood besonders beschäftigt haben. Nach (H. G. Tasker, Univ. Pict. Corp., in Soc. Mot. Pict. Eng.“ Bd. 23 [1937] Nr. 2, Februar)

Gegentakttonaufzeichnung

Die Gegentakttonaufzeichnung ist nunmehr in Hollywood zu praktischer Anwendung gelangt. Am bekanntesten ist das erstmalig im April 1934 vorgeführte Verfahren der RCA, das nach dem Transversalprinzip arbeitet; zum Unterschied hiervon bedient sich das Gegentaktverfahren der Electrical Research Products, Inc. (ERPI), das auf Arbeiten von Douglas Shearer (Metro-Goldwyn-Mayer) aufbaut, der Aufzeichnung in Sprossenschrift. Dieses Verfahren arbeitet, wie der Verfasser ausführt, an sich nicht so geräuschfrei wie das der RCA, gleichwohl bewirkt es infolge eines sekundären Effektes eine sehr bedeutende Geräuschverminderung.

Dieser sekundäre Effekt besteht darin, daß, wenn bei einem Gegentaktstreifen ein Reintonverfahren zur Anwendung kommt, Stöße bei der Geräuschverminderung, da sie auf den beiden zusammengehörigen Tonstreifen in Phase sind, durch die Gegentaktverbindung des Systems (gegenphasige Auslöschung ähnlich den symmetrischen Audio/Mikrofonleitungen) ausgeschaltet werden.

Demzufolge kann man aber bei diesem Gegentaktsystem eine schneller wirkende und ausgiebigere Geräuschverminderung anwenden, als dies bei der einstreifigen Tonaufnahme möglich ist.

Überdies wird durch die Gegentaktanordnung die aus photographischen Verzerrungen herrührende zweite Harmonische weitgehend ausgeschieden, wodurch einerseits eine sehr viel stärkere Geräuschverminderung, andererseits eine beträchtlich höhere Maximalmodulation ermöglicht wird. Infolge dieser Umstände wird mit dem ERPI-Gegentaktsystem derselbe Lautstärkeumfang erzielt, wie mit dem RCA-System.

Die erste Anwendung erfuhr das Gegentaktverfahren der ERPI bei den Tonaufnahmen zu „The Great Ziegfeld“; der Ton wurde auf einen Streifen umgespielt. Weitere Anwendungen, auch für die Wiedergabe, sind gefolgt. Das RCA-Verfahren war zur Zeit der Berichterstattung praktisch noch nicht zur Geltung gekommen.
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Neuartige, wirtschaftliche Vorführungsräume

Zu einem größeren Atelier in Hollywood gehören durchschnittlich 15 bis 20 Vorführungsräume. Die Mehrzahl von diesen wird beim Schneiden der Filme zur Überprüfung der mit Hilfe von Moviolas (Abhör-und Schneidetische) zusammengesetzten größeren Streifen benutzt.

Auch die Regisseure, Produktionsleiter usw. nehmen diese Räume in Anspruch, um sich von den Fortschritten der Schneidearbeit zu unterrichten. Die Universal hat nun für solche Zwecke äußerst wirtschaftliche, dabei zweckentsprechende Vorführungsräume dadurch geschaffen, daß sie Moviolas vom Projektionstyp mit gefiltertem Glühlampenlicht als Projektoren aufstellen ließ. Jetzt ist jeder sein eigener Vorführer, wodurch etliche hundert Dollar wöchentlich an Löhnen gespart werden.

Man legt den Film in die Maschine ein, die in einer feuersicheren Kabine aufgestellt ist, und begibt sich dann in den Vorführungsraum, von dem aus man die Maschine mittels Knopfsteuerung vor- und rückwärts laufen lassen kann; auf diese Weise wird neben Geld auch viel Zeit gespart.
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Synchronisierungs-Verfahren

Die bekannten Mängel des Synchronisierens von Bild und Ton bei der Aufnahme mittels der auch bei uns üblichen Klappe, haben der amerikanischen Filmakademie Anlaß zur Schaffung eines Standardverfahrens gegeben.

Bei diesem wird der Bildaufnahmefilm mittels einer in die Kamera eingebauten Neonröhre teilweise verschleiert, gleichzeitig die Belichtung eines Teils des Tonstreifens so variiert daß auf jedem Film Synchronmarken von 15 bis 30cm Länge entstehen. Während dieser Zeit ertönt ein Summerlaut, welcher anzeigt, daß Bild- und Tonkamera auf Touren sind.

Metro-Goldwyn-Mayer und United Artists bedienen sich einer automatischen Fernsteuerung für das gesamte Aufnahmegerät *1), weitere Gesellschaften werden hierin folgen - Die Bedeutung dieser Einrichtungen liegt, wie der Verfasser betont vornehmlich in ihrer wirtschaftlichen Auswirkung; das Synchronisieren zwischen Bild- und Tonkamera erfolgt in dem Augenblick, in dem alles zur Aufnahme bereitsteht, jede Verzögerung kostet somit Geld. Man hat berechnet, daß die Einführung dieser Synchronisierungseinrichtungen in allen Hollywooder Ateliers eine Kostenersparnis von 250.000 Dollar im Jahr bedeuten würde.

*1) W. Stull, Automatisches Ein- und Ausschalten von Bild- und Tonkamera. „Amer. Cinemat." Mai 1936, ref. Kinotechnik 18 (1936) S. 250.
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Neue Mikrophone

Zwei neue Mikrophone sind in Gebrauch gekommen: ein kleines, nicht richtendes der Elect. Res. Prod. Inc., und ein Bändchenmikrophon der RCA, das Richtwirkung in einer Richtung aufweist. Die Charakteristik des ersteren verläuft etwas weicher, als die der früheren dynamischen Mikrophone, allgemein werden aber einige Korrekturen angebracht. Die nichtrichtende Eigenschaft ist teils ein Vorzug, teils nachteilig. Wie der Verfasser ausführt, sollte ein Mikrophon idealerweise über den ganzen Winkel, aus dem Klänge aufgenommen werden sollen, frei von Richtwirkung sein und auf alle anderen Richtungen überhaupt nicht ansprechen. Derartige Mikrophone gibt es aber nicht, wenn schon das Bändchen-Mikrophon der RCA mit Richtwirkung in einem Sinne der Lösung des Problems nahekommt.
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Millionen-Investitionen in neue Tonapparaturen

Nahezu jedes Atelier in Hollywood erneuert seine Toneinrichtungen. Als Gründe für diese Umwälzung werden angegeben: die Einführung des Gegentaktverfahrens sowie verbesserter Apparaturen auf der ganzen Linie vom Mikrophon bis zum Lautsprecher, die außerordentlich starke Zunahme der Ateliertätigkeit und die hoffnungsvollen Aussichten für die Zukunft.

Nicht zuletzt soll aber dieser Aufschwung auch auf eine neue und sehr großzügige Wirtschaftspolitik seitens der beiden wichtigsten Lizenzfirmen (Welche sind das gewesen ???)zurückzuführen sein. Die Investitionen für Tonapparaturen belaufen sich auf durchschnittlich mehr als 200.000 Dollar je Atelier.
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Bildkameras

Während einer ganzen Reihe von Jahren wurde bei den Hollywooder Produktionsfirmen hauptsächlich mit der Mitchell-Kamera aufgenommen. Der Fabrikant dieser Kamera hat ein ziemlich leise laufendes Modell NC eingeführt, das sich während der beiden letzten Jahre großer Beliebtheit erfreut hat.

Die Fox Film Corp. benutzt in neuerer Zeit eine in den eigenen Werkstätten entwickelte geräuscharme Kamera *1) In letzter Zeit beginnt auch die "Super Parve" von Debrie *2) sich in Hollywood einzuführen; der Verfasser rühmt besonders ihre Geräuschlosigkeit, mit der sie die NC Mitchell übertrifft, die geringen Ausmaße, das mäßige Gewicht und die Möglichkeit, das Bild während der Aufnahme auf dem Film beobachten zu können, die bei Benutzung der in USA z. T. noch heute üblichen unförmigen Schallhüllen meist nicht gegeben ist.
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*1) Vgl. Bericht des Ausschusses für Neuigkeiten, J. Soc. Mot. Pict. Eng., 1936, Juli.
*2) Debrie-Super-Parvo; Kinotechnik 14 (1932), S. 265.
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Frequenzausgleich bei schnellen Bewegungen

Bei der gegenwärtigen Technik des Tonaufnehmens pflegt man das Mikrophon auf einem Ständer mit vielen mechanischen Einrichtungen aufzustellen, mit deren Hilfe die Mikrophonstellung schnell in jedem Sinne geändert werden kann. Der "Telephonjunge" muß, wie der Verfasser sagt, ein wahrer Hexenmeister an Geschicklichkeit und mit einem sechsten Sinn ausgestattet sein, der ihn nicht vorgesehene Bewegungen des Schauspielers im vorhinein ahnen läßt. Trotz aller Fertigkeit treten doch oft Fälle ein, die er nicht meistern kann; so, wenn beispielsweise der Schauspieler seinen Kopf für so kurze Zeit von der Kamera abwendet, daß es unmöglich ist, ihm zu folgen, oder wenn er sich so tief niederbeugt, daß das mitgehende Mikrophon bereits in den Bildausschnitt geraten würde.

Die Folge ist dann ein Verlust an hohen Frequenzen und demzufolge schlechte Verständlichkeit. Für solche Fälle ist bei Universal ein sog. „head-turning equalizer“, ein Ausgleichsinstrument für Kopfdrehungen geschaffen worden, das durch eine einfache Handdrehung des Tonmeisters die hohen Frequenzen auf ihre normale Stufe zurückführt und somit die Möglichkeit bietet, plötzlichen Bewegungen des Schauspielers zu folgen.

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Das Filmtheater im Deutschen Haus auf der Weltausstellung in Paris 1937 (aus Heft 6 Mai 1937)

Im Deutschen Haus in Paris ist ein Filmtheater eingerichtet, daß während der ganzen Zeit der Weltausstellung den Besuchern Kenntnis über den heutigen Stand des deutschen Films gibt. In diesem Theater werden große deutsche Spielfilme Kulturfilme, Farbfilme und Schmalfilme gezeigt werden, die ein eindrucksvolles Bild vom deutschen Film vermitteln.

Bei der Einrichtung und Ausrüstung dieses Kinos sind ausschließlich deutsche Apparaturen verwandt worden. Damit ist eine einwandfreie Projektion gewährleitet, die Kenntnis gibt von dem technischen Hochstand der deutschen kinotechnischen Industrie.

Der Filmvorführungsraum hat eine Größe von 4,9m mal 2,3m und eine Höhe von ca. 3m. Er ist ausgestattet mit zwei modernen Zeiß-Ikon Bildton-Projektoren Ernemann VII-B in Rechts- und Linskausführung, welche mit eingebauter Luft- und Wasserkühlung, sowie Trommelblende mit Fliehkraft-Feuerschutzklappen und Flanschmotor (Frontantrieb) ausgerüstet sind. Ein weiteres wesentliches Merkmal dieser Maschinentype ist die eingebaute elektroautomatische Überblendung.

Die ferner vorhandenen Hochleistungs-Speziallampen ermöglichen die Vorführung von Farbfilmen und Schwarzweiß-Kopien. Zur Vorführung gelangen Farbfilme nach dem Berthon-Siemens-Verfahren und Agfa-Farbschmalfilm.

Die Tonfilm-Wiedergabeapparatur „Europa-Junior“ arbeitet in Verbindung mit den mit dem Bildton-Projektor Ernemann VII-B kombinierten Zeiß-Ikon-Schwungbahngeräten.

Die Dia-Projektion vermittelt der Zeiß-Ikon-Doppeldiaprojektor, welcher sich durch seine einzigartige Konstruktion auszeichnet. Völlige Ausleuchtung des Dia-Bildes, größte Bildhelligkeit und ausgezeichnete Bildschärfe in Verbindung mit der geradezu idealen Überblendungseinrichtung sind bemerkenswert.

Das Umformen des vorhandenen Drehstroms in Gleichsstrom für die Spiegelbogenlampen geschieht mittels einer modernen Glühkathodengleichrichter-Anlage, die eine Leistung bis 50 Amp. besitzt.

Ein Dreiklanggong ist wie die Tonabnehmer der vorhandenen Doppelplattenspieler, an den Tonfilmverstärker angeschlossen. Natürlich ist auch aller modernen Sicherheitsvorrichtungen gedacht worden, wozu neben der Projektoerinrichtung eine elektromagnetische Fallklappeneinrichtung System Ufa und ein Brandschutzgebläse gehören.

Seit einigen Wochen sind die deutschen Techniker damit beschäftigt, durch eine in jeder Beziehung erstklassige Installations- und Montagearbeit dafür zu sorgen, daß die in der ganzen Welt anerkannt vorbildlichen Erzeugnisse der deutschen kinotechnischen Industrie gerade in dem Deutschen Haus der Internationalen Weltausstellung in wirklich mustergültiger Weise zusammenarbeiten.

Alle sonstigen, zum Bildwerferraum gehörigen Einrichtungsgegenstände sind zweckentsprechend angeordnet und deutsche Qualitätsarbeit. In dem Bildwerferraum sind ferner noch Anschlüsse für eine Schmaltonfilm-Apparatur, die von der Agfa gestellt sind, vorhanden, so daß nicht nur 35mm Normalfilme gezeigt werden, sondern auch Schmalfilmvorführungen im großen Rahmen stattfinden können.

Der 250 Plätze fassende Zuschauerraum erhält moderne stabile Klappsitze. Die Stühle haben einen grauen Beizton; Sitz und Rückenlehne sind stark geschweift und weisen eine rote Polsterung auf. Zur Erzielung einer guten Sicht ist das Parkett steigend angeordnet, auch werden die Stuhlreihen radial gestellt.

Die Bewegung des roten Bühnenvorhanges geschieht mittels einer elektrischen Vorhangzugmaschine mit Dakapo-Einrichtung, wofür zwei Bedienungsstellen, und zwar eine im Vorführungsraum und eine im Zuschauerraum vorgesehen sind. Die Tonfilmwand hat eine ausgeleuchtete Bildfläche von 1,80m Höhe und 2,40m Breite, wobei eine Projektionsentfernung von ca. 13m vorhanden ist.

Um sämtliche Bildformate einwandfrei projizieren zu können, ist die Samtabdeckung der Tonfilmwand mit allen Abdeckungen versehen worden, so daß die Bildfläche beliebig eingestellt werden kann. Als Laufschiene für den Bühnenvorhang wurde eine T-Eisen-Schiene mit Holzbelag verwendet welche einen besonders ruhigen Lauf bedingt.

Die akustischen Verhältnisse wurden durch eine Stoffbespannung der Seitenwände und der Rückenwand besonders günstig gestaltet. Als Fußbodenbelag ist ein grauer Velour gewählt worden.

Abschließend sei noch auf die moderne Heizungs- und Be- und Entlüftungsanlage hingewiesen, die den Zuschauer- und Bildwerferraum mit guter, reiner Luft und richtiger, behaglicher Temperatur vorsorgt.

Bemerkenswert ist noch, daß die in Paris gezeigten Filme gemäß den Bestimmungen der Ausstellungsleitung nur aus unentflammbarem Filmmaterial bestehen dürfen.

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Deutsche Teilnahme an der SMPE-Tagung (aus Heft 6 Mai 1937)

An der Ende Mai 1937 in Hollywood stattfindenden Frühjahrstagung der Society of Motion Picture Engineers nimmt eine beachtliche Anzahl maßgebender deutscher Filmtechniker teil. Im Rahmen des Programms dieser Tagung werden mehrere Herren Vorträge aus ihrem Spezialfachgebiet und Referate über den allgemeinen Stand der Kinotechnik in Deutschland, ihre augenblickliche Untersuchungen und Aufgaben sowie über die Arbeit der verschiedenen kinotechnischen Ausschüsse halten.

Der Stellvertretende Vorsitzende der DKG, Herr Prof. Dr. Joachim hält einen Vortrag über die „Entwicklung der Zeitlupe“. Die beiden für die Technik der Klangfilmgruppe maßgebenden Herren, Dipl.-Ing. Warncke und Dr. Lichte - letzterer ist der Leiter der Klangfilm-Laboratorien - befinden sich gleichfalls in Hollywood. Dr. Lichte wird auf dieser Tagung über grundlegende Arbeiten E. Gerlachs an dem dynamischen Lichthahn (Eurocord) sprechen. Unterhaltungen mit den führenden Tonfilm-Ingenieuren der der Klangfilm-Tobisgruppe sehr befreundeten großen amerikanischen Gesellschaften ERPI und RCA schließen sich an.

Weiter haben sich die Herren Dir. Lehmann, Dr. Schmidt und Dipl.-Ing. Kemna von der Ufa sowie Herr Dr. Walter Geyer von den Geyer-Werken nach den Vereinigten Staaten begeben, um sich über den Stand der amerikanischen Kinotechnik zu unterrichten. Nach ihrer Rückkehr werden einige dieser Herren über ihre Eindrücke in Amerika insbesondere über die Gebiete Bildtechnik, Tontechnik und Filmbearbeitung vor der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft berichten.

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Filmgeräte in Österreich (aus Heft 7 / Juni - Berlin 1937)

Von Professor Paul Schrott, Wien

Der Bau von Filmgeräten hat in Österreich aus naheliegenden Gründen mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Vor allem wirken das kleine Absatzgebiet und die heute infolge der allenthalben vorhandenen Devisenschwierigkeiten erschwerte Ausfuhr hemmend. Dies ist bedauerlich, weil die feinmechanischen Fähigkeiten in Österreich tüchtig und eine Fülle guter Ideen vorhanden sind. Dies zu zeigen, werden im folgenden einige Konstruktionen der letzten Jahre beschrieben.
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Aufnahmekameras

Bei den Aufnahmekameras für Berufszwecke handelt es sich, abgesehen von Schmalfilmkameras, nur um Einzelerzeugnisse. Mit der Erzeugung befassen sich die Firmen Hauner und Castagna. Ich möchte bei diesen Kameras vor allem die Trickblenden genau beschreiben, da sie kinematisch interessante Einzelheiten aufweisen.

Die einfachere Ausführung ist die der mechanischen Werkstätte Ludwig Hauner.

Die Blendenscheibe, die ..... das übergehen wir hier.

Im Gegensatz zu dieser einfachen Lösung gibt die von der mechanischen Werkstätte Ludwig Castagna gebaute Atelierkamera viel weitergehende Möglichkeiten bei der Überblendung. Die von Prof. Urbanek geschaffene Konstruktion gestattet das Schließen der Blende auf 3, 5 oder 8 Kurbelumdrehungen, der Schluß erfolgt nicht nur von der vollen Sektoröffnung von 120°, sondern auch von den Sektoröffnungen 90°, 60° und 30" gleichmäßig.

Die weiteren Einzelheiten sind auch in der Historie nicht mehr relevant.
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Projektoren

Mit der Herstellung von großen Theatermaschinen befaßt sich in Österreich nur eine Firma, da der Markt, wie schon erwähnt, beschränkt ist. Es muß aber hervorgehoben werden, daß die von Friedl und Chaloupka hergestellte Maschine ein Meisterwerk ist und wegen der musterhaften Ausführung auch den höchsten Anforderungen entspricht.

Bild 5 zeigt den Gesamtaufbau der Maschine. Von Einzelheiten ist zunächst die geistreiche Lösung der Bildverstellung hervorzuheben. Sie erfolgt durch Verdrehung der Maltesertrommel. Das Prinzip dieser Verstellung ist bekannt; die Schwierigkeit einwandfreier technischer Lösung liegt darin, daß trotz der Drehung der Kreuzachse die relative Stellung von Schaltmoment und Blendenwelle nicht verändert werden darf, da sonst die Verdeckung der Bildbewegung nicht im richtigen Augenblicke einsetzt. Zur Verdeutlichung der nicht einfachen kinematischen Vorgänge dienen die Bilder 6a und 6b. Das ganze Getriebe sitzt auswechselbar in einem Drehkörper.

Auch hier übergehen wir die feinen Details.

Als großer Vorteil dieser Konstruktion ist es zu werten, daß nur drehbare Teile vorhanden sind, Hebelübersetzungen sind vermieden, so daß Fehler durch Abnutzung ausgeschlossen sind.

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Zeitschriftenschau Aug. 1937

RKO's Camera and Dolly Unit (Die RKO-Kamera)

aus "Kinotechnik" Heft 9 /Aug. 1937 - Aller, Herbert: RKO's Camera and Dolly Unit (Die RKO-Kamera). - Int. Phot. 1937, April-Heft, S. 9 - (Abkürzung für Radio Keith Orpheum Pictures Inc. - das war ein US-amerikanisches Filmproduktions-, Filmverleih und Kinounternehmen von 1929–1957)

Kurze Mitteilung über die von der RKO-Radio-Gesellschaft entwickelte geräuschlose Atelierkamera und den neuen Fahrkran, von denen zur Zeit 7 im Gebrauch sind. Als besondere Vorzüge werden Wendigkeit und Zuverlässigkeit hervorgehoben.

Technische Einzelheiten: Gewicht der reinen Kamera ohne Film 135 Pfund, das ist ca. 62 kg. Einstellupe mit 5- und 10facher Vergrößerung, Mattscheibe, automatische Überblendungseinrichtung, die auch von Hand betätigt werden kann, Anzeigevorrichtung für Blendenöffnung und Grad der Überblendung, Einheitsskala für Objektive von 24 bis 85mm Brennweite, Scharfstellung bis auf 30cm Nähe; Sucher, dessen Scharfeinstellung und Parallaxenausgleich durch einen gemeinsamen Knopf betätigt werden.

Der Kran läßt Aufnahmen aus ca. 60cm bis 2m Höhe zu. Die Räder lassen sich beliebig kuppeln oder festsetzen, so daß sämtliche Arten von Fahraufnahmen durchgeführt werden können.

Anmerkung des Berichters: Der zur Zeit vorliegende knappe Bericht läßt trotz der beigegebenen Bilder die besonderen Vorzüge der Kamera, die sie zu „a thing of beauty“ im technischen Sinne machen sollen, nicht recht erkennen. Auch fehlen Angaben über den erreichten Grad der Geräuschlosigkeit. Wir hoffen, in Kürze ausführlich über diese Neuschaffung berichten und dazu Stellung nehmen zu können. Dr.-Ing. Heinisch

Bild 1. RKO-Kamera auf fahrbarem Kran, hochgeschwungen
Bild 2. RKO-Kamera mit angesetztem Kompendium und Sucher

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Zeitschriftenschau November 1937

Schallplattenmaterialien zum direkten Aufnehmen und Abspielen

von Keller, A.C.: Direct recording and reproducing materials for disk recording (Untersuchung von Schallplattenmaterialien zum direkten Aufnehmen und Abspielen). - J. Soc. Mot. Pict. Eng., 28 (1937) Nr. 4, S 411/426.

Die zunehmende Nachfrage nach Platten, die sowohl das Schneiden als auch das Abspielen mit verhältnismäßig einfachen Geräten ermöglichen, ließ die Untersuchung der im Handel erhältlichen Plattensorten in bezug auf Tonqualität, Rauschen, Lebensdauer und Festigkeit wünschenswert erscheinen.

Die für die Platten verwendeten Materialien lassen sich in fünf Gruppen einteilen:
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  • 1. Zelluloseester (vorwiegend Nitrozellulose).
  • 2. Metallfolien (Aluminium, Zink, Blei, Zinn usw.).
  • 3. Plastische Phenolharze, die in weichem Zustand geschnitten und nach dem Schneiden durch einen Backprozeß gehärtet werden.
  • 4. Verschiedene harzartige Verbindungen anderer Zusammensetzung als die unter 1 und 3.
  • 5. Gelatine und Gelatineverbindungen.

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Schneiden auf eine beschichtete 0,8mm Aluminiumplatte

Manche dieser Materialien sind auch auf Metallplatten als dünner Überzug erhältlich (z. B. eine Aluminiumplatte von 0,8mm mit einer Schicht von 0,13 bis 0,25mm Stärke auf jeder Seite).

Zum Schneiden dienen Stichel aus Stahl, Saphir oder Diamant. Ihre Form ist von besonderer Bedeutung; so beträgt bei einer neuen, scharfen Stahlnadel der Druck an der Spitze 20 bis 100 Tonnen je Quadratzoll und geht nach kurzer Spieldauer auf 5 Tonnen je Quadratzoll zurück.

Selbst dieser Wert ist aber noch so groß, daß er über der Druckgrenze liegt, bei welcher sich Schmiermittel zwischen Flächen halten können. Aus diesem Grund hat die Verwendung von solchen Mitteln auch wenig Erfolg in bezug auf Rauschen oder Lebensdauer der Platten gehabt.

Die folgenden Untersuchungen erstrebten weniger Vollständigkeit als Herausgreifen typischer Fälle. Sie erstreckten sich auf die Bestimmung von Frequenzgang, Rauschen, Lebensdauer und Verzerrungen.
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Frequenzgang

Die Kurven in Bild 1 und 2 zeigen die relative Frequenzwiedergabe bezogen auf Preßplatten von normal behandelten Matrizen. Die hierfür verwendeten
Wachsplatten wurden in derselben Weise und mit derselben Schneiddose aufgenommen wie die zu untersuchenden Platten.

Große Unterschiede zeigten sich sowohl bei verschiedenen Schneiddosen als auch bei Materialien gleicher Art, aber verschiedener Herkunft. Bezüglich Einzelheiten muß auf die Originalarbeit verwiesen werden, in der allerdings Daten über den Aufbau der verwendeten Schneiddosen wie der Tonabnehmer nicht mitgeteilt werden.

Als Beispiel seien die Frequenzkurven in Bild 1 und 2 für Materialien der Gruppen 3, 4, 5 bei Seitenschrift und der Gruppen 1, 3, 4 5 für Tiefenschrift angeführt.
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Rauschen

Das Rauschen ist in Dezibel angegeben und auf einen willkürlichen Nullpunkt bezogen. Je größer der Dezibelwert ist, desto stärker ist das Rauschen. Seiten- und Tiefenschrift sind nicht genau vergleichbar. Der große Bereich der gemessenen Werte gibt ein anschauliches Bild von der erheblichen Streuung für verschiedene Materialien der gleichen Gruppe.
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Tafel 1: Übersicht über das Rauschen der verschiedenen Materialien

Material-gruppe Seitenschrift Tonabnehmer A, Stahlnadel 50 g Druck Tiefenschrift Tonabnehmer C, Diamantstichel 30 g Druck
  Bereich Bester Wert Bereich Bester Wert
1 10 bis 45 10 bis 13 11 bis 52 11 bis 13
2 33 bis 39 33 bis 36 18 bis 26 18 bis 26
3 25 bis 32 25 bis 28 25 bis 31 25 bis 27
4 20 bis 33 20 bis 27 24 bis 36 24 bis 30
5 27 bis 38 27 bis 29 28 bis 37 28 bis 30
Seiten- schrift - -    
Normal- platte 23 bis 40 - ~  
Tiefen- schrift - -    
elektr. Über- - - 10 bis 15  
spielung - -    

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Lebensdauer

Die Lebensdauer ist hier definiert als diejenige Zahl von Abspielungen, die den Störpegel um 5 Dezibel erhöhen. Die Messungen wurden nicht über 500 Abspielungen ausgedehnt. Manchmal war das Anfangsrauschen so groß, daß nur noch eine geringe Zunahme während des Versuchs beobachtet wurde.
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Tafel 2: Lebensdauer der verschiedenen Materialien

Materialgruppe Seitenschrift Tiefenschrift
  Tonabnehmer A, 50g Druck Tonabnehmer C, 30g Druck
  Stahlnadel Diamantstichel
1 5 bis > 500 12 bis > 500
2 2 bis 4 8 bis 25
3 22 bis > 500 26 bis > 500
4 39 bis 211 32 bis > 500
5 4 bis > 500 235 bis 305
Seitenschrift    
Normale Platte > 500 -
Tiefenschrift    
elektrische - > 500
Überspielung    

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Verzerrungen

Die Zahlen bedeuten Dezibel unter dem Pegel der aufgezeichneten 1.000 Hz (d.h. also Anteil an 2. und 3. Harmonischer) und sind der jeweiligen Frequenzkurve entsprechend korrigiert. Wenn bei der Aufnahme die Frequenzkurve ausgeglichen wäre, würden die Werte in der Tafel größer ausfallen.

Tafel 3: Verzerrungen bei den verschiedenen Materialien

Materialgruppe___________ Seitenschrift Tonabnehmer A, Stahlnadel Tiefenschrift Tonabnehmer C, Diamantstichel
  2000 Hz 3000 Hz 2000 Hz 3000 Hz
1 6 bis 27 14 bis 36 21 bis 36 28 bis 39
2 12 bis 25 20 bis 30 - -
3 22 bis 24 27 bis 32 17 bis 23 Rauschen
4 17 bis 24 27 bis 35 14 bis 22 27 bis 34
5 17 bis 26 23 bis 26 15 bis 21 27 bis 40
Seitenschrift        
Normale Platte 20 bis 30 22 bis 34 -  
Tiefenschrift        
elektr.Überspielung - - 28 bis 34 35 bis 41

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Die Arbeit enthält schließlich noch Angaben über den elektrischen Leistungsbedarf bei der Aufnahme, die Feuersicherheit und die Feuchtigkeitsabhängigkeit der Platten.
Narath im Nov. 1937

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Das RCA Tonaufnahmesystem

von M.C. Batsel, E.W. Kellogg: The RCA sound recording system (Das RCA Tonaufnahmesystem). -J. Soc Mot. Pict. Eng. 28, (1937) Nr. 5. S. 507/533

Die vorliegende Veröffentlichung ist ein Abdruck der in der “RCA Review” Bd. 1 (1936) Nr. 2 und 3 erschienenen Beschreibung des RCA-Systems. Da sie eine Zusammenfassung der in den verschiedensten Einzelveröffentlichurigen niedergelegten Erfahrungen darstellt, kann - auch ihres Umfanges wegen - nur ein kurzer Überblick gegeben werden.
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1. Mikrophone

Im Gebrauch sind drei Arten: Ein gewöhnliches Bändchenmikrophon (Bändchen aus Aluminium 2,5um stark, Größe 0,5 x 5 cm), Frequenzgang von 70 bis 2500 Hz geradlinig, bei 10.000 Hz zwei db Abfall. Die scharfe Richtwirkung nach zwei entgegengesetzten Seiten ließ die Verwendung eines zweiten Mikrophontyps wünschenswert erscheinen, das auch nach vorne einen etwas größeren Winkel umfaßte. Es wurde ebenfalls von Olson entwickelt und hat eine ausgesprochene Richtwirkung nach vorne. Der Aufnahmewinkel beträgt etwa 90° bei fast konstanter Empfindlichkeit (Unidirectional microphone). Ein drittes Mikrophon Inductor microphone), das wegen seiner geringeren Empfindlichkeit gegen Wind besonders für Außenaufnahmen geeignet ist, verwendet einen Aluminiumdraht, der auf einer äußerst leichten Papiermembran von 1,3 x 7,7cm befestigt ist und sich in einem starken Magnetfeld bewegt. Der Raum hinter der Membran ist vollkommen abgeschlossen und mit einem Dämpfungsmittel versehen. Während dieses Mikrophon als reiner Druckempfänger wirkt, stellt das ersterwähnte einen Bewegungsempfänger und das zweite eine Vereinigung von beiden dar.
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2. Mischpult und Verstärker

Es werden fest eingebaute oder bewegliche Mischpulte („Teewagen“) verwendet. Die Forderung, daß eine Regulierung des Pegels in einer Mikrophonleitung diejenige in einer anderen nicht beeinflussen darf, wird weitgehend erfüllt. Ein Entzerrer ist vorgesehen, um die gewünschte Senkung der Tiefen zu erreichen oder auch eine gewisse Senkung der Höhen, wenn Sprache aufgenommen wird. Da diese gewöhnlich mit abnorm großer Lautstärke wiedergegeben wird, entsteht ein unnatürlicher Eindruck, der durch gewisse Änderungen im Frequenzgang behoben werden kann.
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3 Tonspur

Die Apparatur kann für Sprossen- und Zackenschrift durch Umbau der Optik verwendet werden. Die Vorteile beider Schriftarten stellt der Verfasser wie folgt zusammen:

Vorteile der Zackenschrift:

1. Geringere Verzerrung, besonders bei tiefen Tönen und großen Amplituden.
2. Weniger kritisch in der Belichtung und Entwicklung.
3. Höherer Photozellenpegel. (Eine Sprossenschrift, welche mehr als 25% des einfallenden Lichtes im Mittel durchläßt, zeigt starke Verzerrungen, zurückzuführen auf die photographische Kennlinie des Filmes.)
4. Geringeres Grundgeräusch der durch die Körnigkeit des Negativs und der Kopien bedingten Art (“hiss”-type)
5. Die Form der aufgezeichneten Schwingung ist dem Auge sichtbar und jeder Fehler kann leicht entdeckt und beurteilt werden.
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Vorteile der Sprossenschrift:

1. Geringeres Grundgeräusch, soweit es von Schmutz oder Kratzern auf der Massenkopie herrührt.
2. Wiedergabequalität weniger beeinflußt durch Unvollkommenheiten der Wiedergabeoptik.

Aufzeichnungen können in normaler oder Gegen-taktschrift hergestellt werden. Letztere hat weniger für Theaterkopien als für Dubelnegative Bedeutung.

4. Tonaufnahmeoptik

Der gegenwärtig verwendete Spalt ist 44um breit und wird im Verhältnis 7,5:1 verkleinert, so daß das Spaltbild auf dem Film 6,4um beträgt. (Die Rechnung ergibt 5,9um D. Ref.) Im übrigen ist an der Optik nichts bemerkenswert Neues.
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5. Sprossenschrift mit der RCA-Optik

In bekannter Weise herstellbar durch Verwendung einer unscharf abgebildeten geraden Kante an Stelle einer Dreiecksblende.

6. Lichtsteuergerät

Das von Dimmick entwickelte magnetische Galvanometer enthält eine Zunge aus Siliciumstahl, die zwischen den Polschuhen eines Magneten schwingt. Das Ende der Zunge ist zugespitzt und greift in die Rille eines den Spiegel tragenden und halbrund ausgebildeten Teiles aus Duraluminium ein, welches durch ein Band aus Phosphorbronze (25 x 150um stark) gegen die Schneide der Zunge angedrückt wird. Die Dämpfung des Systems wird erreicht durch kleine Gummiklötze die mittels U-förmiger Metallstücke gegen die Zunge gepreßt werden.

Diese Art der Dämpfung beeinflußt nicht die Amplitude tiefer Frequenzen, wirkt sich aber stark bei derjenigen Frequenz aus, die sonst eine starke Resonanzspitze aufweisen würde. Die Maße des Spiegels betragen 2,5 x 3,2 x 0,13mm. Die Resonanzfrequenz der Anordnung liegt bei 9000 Hz.
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7. Reintonverfahren

Im allgemeinen ergibt das Reintonverfahren eine Senkung des Störpegels um 10 Dezibel. Verbesserungen in der Optik ermöglichten eine Verkleinerung der Reintonspur und damit eine Vergrößerung der Dynamik. Ein- und Ausschwingzeit der Reintonblende betragen etwa 14 und 250 ms. Die verschiedenen Möglichkeiten der Geräuschverminderung werden besprochen, neue Gesichtspunkte dagegen nicht angeführt.
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8. Aufnahmegeräte

Die in diesem Abschnitt erörterten Fragen decken sich weitgehend mit den Problemen, die Kellogg in seinem kürzlich erschienenen Aufsatz behandelt hat, sollen daher übergangen werden, und es sei daher nur auf die Besprechung der betreffenden Arbeit in dieser Zeitschrift *1) hingewiesen.
*1) Kellog, E. W.: A review of the quest for constant speed. Referiert Kinotechnik 19 (1937) Heft 10, S 236/238
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9. Filmfrequenzgang

Im allgemeinen wird Positivfilm verwendet oder ein sensibilisierter Positivfilm gleicher Körnigkeit. Lichthofschutzmittel sind vorteilhaft, jedoch überflüssig bei Verwendung der Ultraviolettaufzeichnung.
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10. Ultraviolettaufzeichnung

Das sichtbare Licht wird durch das Corningfilter Nr. 584 unterdrückt. Die wirksame Belichtung liegt zwischen 350 und 400um bei Verwendung einer Wolframlampe. Die Verbesserung durch das ultraviolette Licht beruht zum Teil auf der verbesserten optischen Schärfe, zum Teil auf der Verbesserung des Filmfrequenzganges, da das Licht nur oberflächlich die Schicht schwärzt.
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11. Schlupffreie Kopiermaschine

Die Gesichtspunkte bei der Konstruktion der Kopiermaschine sind in dem oben erwähnten Aufsatz von Kellogg enthalten und können daher ebenfalls übergangen werden.
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12. Umspielen

Bezüglich dieses Problems sei auf die Arbeit von Reiskind verwiesen. Narath

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Zeitschriftenschau Nov. 1937

Ein Qualitätstonaufnahmegerät

Pfannenstiehl, H.: A high-precision sound-film recording machine (Ein Qualitätstonaufnahmegerät). -J. Soc. Mot. Pkt. Eng. 29 (1937), Nr. 2, S. 202/208.

Die Arbeit enthält eine Beschreibung des verbesserten Tonaufnahmegerätes der Western Electric, das gegenüber dem seit 1927 in den Ateliers verwendeten und im Prinzip gleichen Gerät, wichtige Verbesserungen im einzelnen aufweist. Die Belichtung erfolgt nach wie vor auf einer großen Zahntrommel, die für Film mit 0,1% Schrumpfung vorgesehen ist und über ein Schneckenradgetriebe und ein mechanisches Filter (mit Öldämpfung) angetrieben wird.

Die Viskosität der dämpfenden Flüssigkeit ändert sich nur unwesentlich von -7 bis +54°C. Durch das Filter werden vor allem die Geschwindigkeitsschwankungen tiefer Frequenz, der sogenannte Wow-wow-Effekt beseitigt. Vor der Belichtungsrolle läuft der Film über 3 Führungsrollen, deren mittlere an einem beweglichen und beschwerten Arm befestigt ist; dies hat den Zweck, eine konstante Filmspannung zu erzeugen, damit die Belichtungszahntrommel stets eine konstante Belastung erfährt. Alle Rollen laufen in Präzisionskugellagern mit äußerst geringer und gleichmäßiger Reibung.

Das Lichtsteuergerät und die zugehörigen optischen Teile sind auswechselbar auf einer optischen Bank angeordnet, so daß gewöhnliche und Gegentaktschrift aufgenommen werden kann. Im Strahlengang befindet sich eine dünne Glasplatte, die 10% des Hauptlichtes für Abhörzwecke abzweigt; sie kann durch einen Silberspiegel ersetzt werden, um für Versuchszwecke das gesamte Licht ablenken zu können.

Zur Kennzeichnung der Aufnahme können Zahlen photographisch auf den Film aufgebracht, ferner mit einem besonderen Druckknopf zusätzliche Markierungen eingedrückt werden. Schließlich besteht die Möglichkeit, eine Blende in den Strahlengang in weniger als 1/200 Sekunde einzuschieben, so daß man Synchronmarken erzeugen kann. Narath

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Über den neuesten Stand der magnetischen Tonaufzeichnung

von S. J. Begun: Receni developments in magnetic sound recording (Über den neuesten Stand der magnetischen Tonaufzeichnung). - J. Soc.
Mot. Pkt. Eng. 28 (1937), Nr. 5 S. 464/472.

  • Anmerkung : Die Wiedergabe / Veröffentlichung dieses amerikanischen Zeitschriftenartikels von Samuel Begun war schon sehr riskant, denn Begun ist Jude und war 1936 noch schnell nach USA emigriert, bevor die Gestapo ihn gekascht hatte. Soetwas hätte ein paar Jahre später dem Chefredakteur den Hals kosten können.


Im Gegensatz zur mechanischen und photographischen Schallaufzeichnung hat die magnetische bislang (Sommer 1937) nur beschränkte Anwendung (Diktiermaschinen, jedoch nicht Bildtonfilm) gefunden. Sie wurde besonders in Deutschland entwickelt, wo verschiedene Konstruktionen für Aufnahme und Wiedergabe im Handel sind. Der Verfasser ist der Ansicht, daß in kurzem auch in Amerika solche Geräte eine große Bedeutung erlangen werden.

Schon Poulsen hat gezeigt, daß man zwei verschiedene Anordnungen wählen kann; entweder zwei einander gegenüberstehende Magnetpole, zwischen denen das Stahlband bewegt wird, oder zwei etwas versetzt angeordnete; im ersten Fall erhält man eine Ausrichtung der Elementarmagnete senkrecht zum Magnetband, im zweiten Fall in der Längsrichtung des Bandes (s. Bild 1 und 2). Obwohl gewisse praktische Unterschiede zwischen beiden Arten bestehen, sind die hauptsächlichsten Erscheinungen beim Auslöschen, Aufnehmen und Wiedergeben der Schallaufzeichnung die gleichen.

Die Wirkungsweise läßt sich am besten aus der in Bild 3 dargestellten Hysteresisschleife ableiten. Das Band wird vor der Aufnahme durch einen Strom I bis zum Sättigungspunkt S magnetisiert, und damit werden alle etwa vorhandenen früheren Aufzeichnungen ausgelöscht. Nach Verlassen der Auslöschmagnete besitzt das Band die remanente Magnetisierung R und wird nun an den eigentlichen Aufzeichnungsmagneten vorbeigeführt, denen die Sprechströme zugeleitet werden. Dem Gleichstrom l0 wird die Wechselkomponente ls überlagert, so daß man sich zwischen den Punkten Bm und Bn auf der Magnetisierungskurve bewegt. Nach Verlassen der Aufzeichnungsmagnete stellt sich wieder ein remanenter Magnetismus ein der für die Extremwerte Bm und Bn durch die neuen Werte B'm und B'n dargestellt wird. Wird ein in dieser Weise magnetisiertes Band mit der gleichen Geschwindigkeit wie bei der Aufnahme an den Polen eines Wiedergabemagneten vorbeigeführt, so werden Wechselströme induziert, die denen bei der Aufzeichnung entsprechen.

In der Praxis werden die Verhältnisse verwickelter, da es nicht möglich ist, die Polschuhe schmal genug auszuführen und außerdem der magnetische Streufluß sich störend bemerkbar macht.

Um bei dem mit senkrecht zum Band wirkender Magnetisierung arbeitenden Verfahren (Bild 1) befriedigende Aufnahmen herzustellen, muß ein sehr dünnes Band verwendet werden, um den seitlichen Streufluß herabzumindern. Ein solches Verfahren gestattet langsame Transportgeschwindigkeit; indessen kann als Aufnahmematerial nur dünnes, weiches Stahlband verwendet werden und ein solches ist nur in der Lage, verhältnismäßig wenig Energie aufzuspeichern.

Bei der in Bild 2 dargestellten Anordnung (Längsmagnetisierung) besteht eine Beschränkung hinsichtlich der Dicke des Magnetbandes nicht. Die Breite der Polschuhe P und der Abstand Z ihrer Versetzung werden so gewählt, daß der Magnetfluß nur ein kurzes Stück des Bandes durchsetzt. Obwohl bei Längsmagnetisierung eine größere Bandlänge erforderlich ist, ist dieses Verfahren dennoch günstiger, da alle magnetischen Tonträger (Band oder Draht) durch einen Ziehprozeß gewonnen werden und gezogenes Stahlmaterial wesentlich stärker in der Längsrichtung als quer dazu sich magnetisieren läßt.

Der Verfasser erwähnt schließlich eine spezielle Anordnung zur Stahlbandaufnahme, die von der Lorenz A.G. Berlin gebaut wurde und die Aufnahmen von 30 Minuten Dauer ermöglicht. Mit Ausgleich des Frequenzganges können 100 bis 8000 Hz wiedergegeben werden. Die Aufzeichnung ist einige Jahre haltbar und temperaturbeständig bis zu 250°C,

An dieser Stelle hätte auch das von der AEG., Berlin herausgebrachte Magnetophon Erwähnung finden dürfen, das nach einem Grundgedanken von Pfleumer sich eines Bandes aus schwer brennbarem Material bedient, das auf der einen Seite mit einer Schicht feinst verteilter Eisenteilchen hoher Remanenz versehen ist. Es hat den besonderen Vorteil, daß sich das Band leicht schneiden und kleben läßt. Der Verfasser hat indessen in einem ausführlichen Literaturverzeichnis auch diejenigen Arbeiten angeführt, die sich auf Apparaturen beziehen, die in seiner Arbeit selbst nicht erwähnt sind. Narath

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