Sie sind hier : Startseite →  Die Profi-Hersteller→  (1) Die Fese (Fernseh GmbH)→  Fese Kameras→  Fese KCU 40 - 1969→  Vorschlag zur KCU40

6.11.73 SEP 3/Dörr
ANLAGE ZUM VERBESSERUNGSVORSCHLAG

Die Abnahme mußte wegen nicht erfüllter EBU-Spezifikation unterbrochen werden. Diese Spezifikation unterscheidet (Anmerkung: im sichtbaren / übertragenen Bildbereich) zwischen zwei Zonen bzw. Flächen, A und B.

Zone A bedeutet eine Ellipse, wobei der größte Durchmesser H (Zeilenlänge) und der kleinste Durchmesser V (Bildhöhe) ist. Der Rest ist selbstverständlich Zone B.
Es sind zugelassen:

  • Zone A ~ 50 ns
  • Zone B ~ 200 ns


Es ist eine Tatsache, daß die KCU aufgrund des reduzierten Formats im Blaukanal schon immer problematisch war. Etwas konkreter: der Blaukanal hat, bedingt durch den kleineren Ablenkwinkel, wesentlich bessere geometrische Eigenschaften.

Um dieses Problem in Griff zu bekommen wurde seit 1 1/2 Jahren eine sogenannte S-Entzerrung eingebaut. Dabei versuchte man den geometrisch guten Blaukanal dem schlechteren W-Kanal anzupassen. Der Konvergenzfehler der Zeile in Bildmitte wurde dadurch in Zone 2 (unser Pflichtenheft) auf ca. 60-70 ns minimiert. Später wurde diese Korrekturmöglichkeit auch im Rotkanal eingebaut. Da man aber statt einer Entzerrung eine Verzerrung gemacht hat, ging dies zu Lasten der Geometrie. Wie eingangs erwähnt, mußte eine Abnahme von 5 KCU-Kameras wegen der kurz beschriebenen Konvergenzprobleme unterbrochen werden. Ich sah mich daher veranlaßt, eine eingehende Untersuchung der S-Entzerrung vorzunehmen.

Meine Erkenntnisse sind:

1. Zur Kompensation brauchen wir eine parabelförmige Spannung, wobei die Form, die Phase und die Amplitude durch Einsteller regelbar sein muß. Beim seitherigen Abgleich hatten wir ein sägezahnähnlich verzerrtes Signal. Durch verschiedene Änderungen ist es mir gelungen, die zur Kompensation erforderliche Parabel zu erhalten. Die Konvergenz der Zeile in Bildmitte war bei den 5 Kameras nach dem Umbau fast völlig gegeben. Der größte Fehler lag bei 2 Exemplaren bei 30 ns am Zeilenanfang.

2. Bei der Formierung der beiden Parabeln (für W und R) muß die gegenseitige Rückwirkung beim Abgleich vermieden werden.

3. Aus Geometriegründen ist es empfehlenswert, wenn wir den W-Kanal entzerren. Die Parabel also dem W-Kanal zusetzen. Die Roteinspeisung bleibt wie bisher. Meßtechnisch habe ich damit bei den 5 Kameras ein gutes Ergebnis erzielt.

Über diese Erkenntnisse habe ich bereits mit ESG 3 / Herrn Schneider gesprochen. Bei der Vorführung fiel es mir wegen der verblüffend guten Ergebnisse nicht schwer, Herrn Schneider von der Notwendigkeit der Durchführung meiner Empfehlungen zu überzeugen.

6.11.73 SEP 3/Dörr

PS: Es ist fast überflüssig zu erwähnen, daß durch diese Änderungen die KCU wesentlich konkurrenzfähiger wird.

- Werbung Dezent -
Zur Startseite - © 2006 / 2024 - Deutsches Fernsehmuseum Filzbaden - Copyright by Dipl. Ing. Gert Redlich - DSGVO - Privatsphäre - Redaktions-Telefon - zum Flohmarkt
Bitte einfach nur lächeln: Diese Seiten sind garantiert RDE / IPW zertifiziert und für Leser von 5 bis 108 Jahren freigegeben - kostenlos natürlich.