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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Ein neues Kreiselstafiv

aus KINOTECHNIK 1939 - Heft 9 / Sept. - Zeitschrift für die Technik im Film
Von Heinz Linke, DKG
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Für Verfolgungsaufnahmen wird schon immer von den Kameraleuten ein Stativ gewünscht, dessen Bewegung nicht durch Friktion, sondern durch Schwungmassen gedämpft wird. In Deutschland wird bereits seit dem Jahre 1927 von den Askania-Werken AG ein Verfolgungsstativ gebaut, dessen Bewegungen in Seite und Höhe durch je zwei Schwungmassen gedämpft werden. Dieses Stativ hat jedoch ein Gewicht von etwa 24 kg einschließlich Stativbeinen, so daß es für viele Aufnahmen ausscheidet.

Um dem Wunsche nach einem leichteren Schwenkstativ Rechnung zu tragen, haben nun die Askania-Werke AG das Kugelschalenstativ zusätzlich mit einer Schwungmasse für die Horizontalbewegung ausgerüstet. Dieses Stativ ist um ± 30° zu neigen, außerdem besitzt der Stativkopf einen Klappzusatz, der durch eine mit Rasten versehene Spreize in fünf verschiedene Stellungen gebracht werden kann.

Durch die zusätzliche Neigung ist es möglich, den Kopf des Statives um insgesamt ±90° in der Vertikalen zu bewegen. Durch verstellbare Friktionen kann die Reibung und damit die Weichheit der Neigebewegung eingestellt werden. Die den Neigekopf tragende Wiege ist zur Horizontalbewegung auf einer Kugel um 360° drehbar. Auch für die Panoramabewegung ist eine verstellbare Friktion vorgesehen.
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Schwungmasse mit Kreiselwirkung

In der Kugelschale, die zum schnellen Ausrichten des Stativkopfes durch einen Sterngriff zu lösen ist, befindet sich lediglich eine Achse mit Reibungsfriktion für die Horizontalbewegung, während der übrige Raum der Hohlkugel ungenutzt bleibt.

Es lag daher nahe, in diesen verfügbaren Raum ein Getriebe mit Schwungmasse einzubauen. Um die Abmessungen der Schwungmasse möglichst klein zu halten, wird diese mittels eines Getriebes in schnelle Umdrehung versetzt, so daß durch die starke Kreiselwirkung eine ausreichende Dämpfung erzielt wird.

Eine Umschaltung oder ein Ausklinken des Getriebes ist nicht möglich, so daß die Einstellung eines schweren oder leichteren Ganges durch die Friktionsklemme erfolgen umß. Die übrigen Teile des Statives sind unverändert geblieben.

Trotz des Einbaues der Schwungmasse ist das Gewicht des Statives nur unwesentlich erhöht worden, und zwar von 12,2 kg auf 14,6 kg.

Als Ergänzung zu den bisherigen Bauarten von Stativbeinen sind sog. Froschstativbeine geschaffen worden, die zweifach von 28 bis 55 cm ausziehbar sind.

Dieses Stativ ist dem Max Killi von 1950 sehr ähnlich.

Das AGFA-Luxmeter

aus KINOTECHNIK 1939 - Heft 10 /Okt. - Zeitschrift für die Technik im Film

Für die Phototechnik gab es schon seit langer Zeit photoelektrische Belichtungsmesser, die sich gut bewährt haben. Für Filmaufnahmen reichen sie jedoch nicht aus, denn sie messen von dem Standpunkt der Kamera aus das Gesamtlicht der Szene.

Eine solche Angabe ist deshalb ungenügend, weil es auf diese Weise nicht möglich ist, die Szene von den tiefsten Schatten bis zu den Spitzlichtern richtig in der Ausleuchtung zu beurteilen. Es muß vielmehr ein Belichtungsmesser zur Anwendung kommen, der es erlaubt, die Szene punktweise auszumessen.

Es läßt sich dann der Belichtungsumfang feststellen und ermitteln, ob er mit dem zur Verwendung gelangenden Negativmaterial noch im geradlinigen Teil der Schwärzungskurve liegen wird, oder ob bei der zur Anwendung kommenden Ausleuchtung bereits im gekrümmten Teil gearbeitet wird.

Solche Remissionsmesser sind bereits mehrfach beschrieben worden und auch zum Teil in Anwendung. Der Nachteil dieser Geräte besteht jedoch darin, daß sie einen erheblichen technischen Aufwand erfordern und deshalb teuer und nicht überall verwendbar sind.
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... ist ein Gerät von Firma Metrawatt-Nürnberg

Die Agfa hat in einer Reihe von Versuchen festgestellt, daß ein einfaches Luxmeter, das von der Firma Metrawatt-Nürnberg hergestellt wird, diese Geräte teilweise zu ersetzen vermag.Es ist allerdings erforderlich, zur Erzielung brauchbarer Meßergebnisse ganz anders zu arbeiten. Im Gegensatz zu den Belichtungsmessern, die vom Ort der Kamera aus das vom Objekt reflektierte Licht messen, muß mit dem Agfa-Luxmeter die Beleuchtungsstärke am Objekt selbst in Richtung zum Aufnahmegerät bestimmt werden. Aus dem Remissionsvermögen der beleuchteten Gegenstände, das man abschätzen kann, muß dann auf die Schwärzungen des entwickelten Negativs geschlossen werden. Aus der Art der Messung ergibt sich, daß das Luxmeter am besten zur Messung der mittleren Lichtniveaus von Szenen im Atelier geeignet ist. Wenn dieses genau bestimmt ist, kann der Kameramann auf Grund seiner Erfahrung die Spitz- und Effektlichter ohne Schwierigkeiten einsetzen. Er ist dann sicher, daß das Negativ den gewünschten Ausdruck der Einstellung wiedergibt, ohne daß die Kopieranstalten die Entwicklungsbedingungen zu ändern brauchen.Das Luxmeter, das zwei Meßbereiche hat, und zwar bis 5.000 und bis 50.000 Lux, ist auch bei Außenaufnahmen ein wertvolles Hilfsmittel zur Bestimmung der anzuwendenden Blende oder des vorzuschaltenden Filters. Es gibt, ohne Anspruch darauf zu erheben, zur Feststellung absolut genauer Meßwerte zu dienen, dem Kameramann einen wertvollen Hinweis auf die bestehenden Lichtverhältnisse und erleichtert ihm damii seine Arbeit wesentlich.

Fichtner

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