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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Reichsfilmkammer Informationen Juli 1939

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Das neue Präsidium der Reichsfilmkammer

aus KINOTECHNIK 1939 - Heft 7 / Juli - Zeitschrift für die Technik im Film

Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda hat den Präsidenten der Reichsfilmkammer, Staatsminister a. D. SS Obergruppenführer Prof. Dr. Lehnich, auf dessen Wunsch mit Wirkung vom 30. Juni 1939 von seinen Dienstpflichten entbunden, nachdem die ihm im Rahmen der Reichsfilmkammer gestellten besonderen Aufgaben als erledigt zu betrachten sind.

Gleichzeitig hat Reichsminister Dr. Goebbels den Filmregisseur und zweimaligen Träger des Nationalpreises, Prof. Carl Froelich zum Präsidenten der Reichsfilmkammer ernannt. Der bisherige Geschäftsführer Melzer wurde zum Vizepräsidenten und der Abteilungsleiter Tackmann zum Geschäftsführer der Kammer bestellt.

Die Ernennung Prof. Carl Froelichs zum neuen Präsidenten der Reichsfilmkammer, wird von der DKG und ihrer Zeitschrift der Kinotechnik ganz besonders warm begrüßt. Gehört doch Prof. Froelich im Verein mit Oskar Messter zu jenen Avantgardisten des deutschen Films, die in jahrzehntelanger wissenschaftlicher Arbeit die technischen Voraussetzungen und damit die Fundamente schufen, auf denen sich heute das stolze Gebäude einer selbstbewußten deutschen Filmkunst erhebt.

Die Ernennung Prof. Carl Froelichs und die seiner nächsten Mitarbeiter bedeutet nur die logische Folge der auf der diesjährigen Tagung der Reichsfilmkammer bereits vollzogenen Vollendung des wirtschaftlichen und organisatorischen Aufbaus des deutschen Filmschaffens.

Die Kinotechnik begrüßt die neue Führung innerhalb der Reichsfilmkammer um so lebhafter, als ihr bekannt ist, daß seit jeher Prof. Froelich von dem Gedanken beseelt war, die im Rahmen der Filmproduktion ganz besonders berechtigten Ansprüchen der Technik mit den Ansprüchen der in der Filmproduktion tätigen Künstler zu einer vollendeten Harmonie zu führen.

Seine durch den Staatspreis 1936 und 1938 ausgezeichneten filmischen Meisterwerke beweisen, daß es seiner Persönlichkeit gelungen ist, dieses Ziel nicht nur zu proklamieren, sondern auch durch die Tat zu erreichen.

Durch die Ernennung des bisherigen Geschäftsführers der Reichsfilmkammer, Karl Melzer, zum Vizepräsidenten wird das umsichtige stets das Wesentliche treffende Wirken eines Mannes unterstrichen, der bereits seit vielen Jahren seine unermüdliche Arbeitskraft in den Dienst der Reichsfilmkammer gestellt hat. Bekannt ist sein wiederholter, entscheidender Einsatz auf allen Gebieten des Kulturfilms und des Schmalfilms. Als Präsident des Bundes Deutscher Filmamateure hat er auf die Entwicklung dieses Zweiges der Filmarbeit maßgebenden Einfluß genommen.

Ähnlich bedeutsam ist die Leistung des Assessor Heinz Tackmann in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer der Fachgruppe Filmherstellung, Verleih, Kultur-und Werbefilm. Das von der Reichsfilmkammer herausgegebene und von ihm bearbeitete bekannte Filmhandbuch ist einer der sichtbarsten Beweise für seine ebenso klare wie umfassende Arbeitsmethode und Arbeitsleistung.

Mit den Neuernennungen innerhalb der Reichsfilmkammer wird also planmäßig ein weiterer Abschnitt in der Arbeit dieser Kammer eingeleitet, in der nun nach Vollendung des organisatorischen und wirtschaftlichen Unterbaus der Kulturträger selbst die Führung übernimmt. H. Kluge

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