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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Heft 2 1941 - Kriegsjahrestagung 1941 der Reichsfilmkammer

Reichsminister Dr.Goebbels spricht zu den Teiinehmern der Kriegstagung der Reichsfilmkammer im Schiller-Theater

Reichsminister Dr. Goebbels gab in seiner Rede einen umfassenden Überblick über die Aufgaben und Leistungen des deutschen Films im Kriege.

Die Pionierarbeit deutscher Erfinder habe der modernen Filmtechnik die Wege gewiesen. Es sei kennzeichnend für das Deutschland der vergangenen Epoche, daß man dem Ausland die Ausbeutung der Erfinderkraft dieser Männer überlassen habe.

Die Berufung eines Generalbeauftragten für die deutsche Filmtechnik sei erfolgt, um zu zeigen, welches Gewicht der Minister darauf lege, der wertvollen künstlerischen Leistung durch Schaffung neuer technischer Möglichkeiten die Wege zu ebnen. Außerdem sei eine Forschungsgesellschaft gegründet worden, der die eigentliche Forschung auf dem Gebiete des Filmes und Funkes nach streng wissenschaftlichen Methoden und unbeeindruckt von wirtschaftlichen Gesichtspunkten obliegt.
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Heft 4 / April Berlin 1941
Kriegstagung 1941 der Reichsfilmkammer

Reichsminister Dr. Goebbels zur Frage der Technik des Films auf der
Kriegstagung 1941 der Reichsfilmkammer

Der Schirmherr des deutschen Films, Reichsminister Dr. Goebbels, hat in seiner großen Rede vor den Filmschaffenden auf der Kriegstagung der Reichsfilmkammer am 15. Februar 1941 in Berlin die Aufgaben und Leistungen des deutschen Films im Kriege aufgezeigt. Dabei hat er auch erstmals ausführlich vor der breiten Öffentlichkeit die „schwierige" Frage der Technik des Films behandelt.

In einer kurzen Skizzierung der von uns zu unserem Schaden auf diesem Gebiete gemachten Fehler beklagte der Reichsminister, daß wir der Pionierarbeit deutscher Erfinder auf dem Gebiete der Filmtechnik bisher nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt haben.

Es sei kennzeichnend für das Deutschland der vergangenen Epoche, daß man dem Auslande die Ausbeutung der Erfindungskraft dieser bedeutenden, bahnbrechenden Männer überlassen habe. Wenn wir also auf dem Gebiete der Filmtechnik gegenüber der ausländischen Konkurrenz, d. h. hier Amerika, bestehen wollen, so müssen die Filmschaffenden nach den Ausführungen von Dr. Goebbels eine Reihe von Fehlern beseitigen, nämlich
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  • Erstens: Wir müssen uns mehr um die Technik kümmern!"
  • Zweitens: „Die Technik selbst muß in Zusammenarbeit mit den an der Technik Beteiligten vervollkommnet werden!"

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Die Technik werde nicht nur durch ganz große Erfindungen weiterentwickelt, sondern vielfach durch kleine Erfindungen, die in der Summe dann eine größere Wetterentwicklung hervorbringen.

Der Reichsminister geißelte in dieser Hinsicht die unangebrachte Geheimnistuerei gewisser Filmschaffender und Filmbetriebe, durch die bisher jede einheitliche Meinung über filmtechnische Dinge verhindert worden sei. Das müsse jetzt aber aufhören, weil wir „sonst überhaupt nicht zu einem stabilisierten Niveau unserer ganzen Technik kommen und gar nicht wissen können, was überhaupt zu verbessern ist".

Deshalb sei soeben von ihm als „Filmtechnische Zentralstelle" ein Generalbeauftragter für die deutsche Filmtechnik eingesetzt und mit außerordentlich großen Vollmachten ausgestattet worden.

Vor allem habe dieser das Recht erhalten, unmittelbar in jedes Atelier einzugreifen und die Errungenschaften der Technik in allen Ateliers zur Anwendung zu bringen. Durch Schaffung neuer technischer Möglichkeiten werden so der wertvollen künstlerischen Leistung die Wege geebnet.

Zum Leidwesen des Reichsministers ist die augenblickliche deutsche Produktion des Farbfilms der nordamerikanischen noch unterlegen, und zwar nicht deshalb, weil wir keine Erfindungsgabe auf diesem Gebiete besäßen, sondern weil die in Deutschland zur Verfügung stehenden Möglichkeiten noch nicht hinreichend ausgenutzt worden seien.

Damit es im Farbfilm nicht so werde, wie damals im Tonfilm, müsse auch auf diesem Gebiete mit der höchsten technischen Intelligenz und Intensität weiter geforscht und gearbeitet werden, dann werden - davon sei er überzeugt - in gar nicht langer Zeit auch gute deutsche Farbfilme zur Verfügung stehen.

Ganz andere Aufgaben hat nach den weiteren Ausführungen von Dr. Goebbels die von ihm im Vorjahre gegründete „Forschungsgesellschaft für Funk- und Tonfilm-Technik". Sie besteht ausschließlich aus Wissenschaftlern und arbeitet, mit relativ sehr hohen Beträgen ausgestattet, ganz losgelöst vom Praktischen.

Der Reichsminister sprach die Überzeugung aus, daß auch innerhalb dieser Forschungsgemeinschaft, wenn sie wirklich von Qualitäten besetzt sei, vielleicht in einem oder mehreren Jahren irgend etwas Ersprießliches, etwas Revolutionäres geleistet werden wird, das sich dann bezahlt mache.

Der Herr Reichsminister Dr. Goebbels schloß diesen der deutschen Filmtechnik gewidmeten Abschnitt seiner bedeutsamen Rede über die große Leistung des deutschen Films im Kriege mit folgenden Sätzen:

„Damit sind wir also auch auf dem Gebiete der Filmtechnik neue Wege gegangen. Wir versuchen hier das, was wir bisher versäumt haben, nun mit höchster Intensität nachzuholen. Ich bin überzeugt, daß wir sehr bald hier zu greifbaren Ergebnissen kommen werden".

Dr. Graßmann
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