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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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1941 - Eine neue Trickaufnahmemaschine

(Mitteilung der AFIFA, Aktiengesellschaft für Film-Fabrikation, Berlin-Tempelhof) von Joachim Gerb und Richard Schmidt, Berlin)
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  • Anmerkung aus 2021 : Durch Vermittlung von Herrn Romboy vom Filmmuseum Wesseling haben wir eine solche schwere 35mm Vollmetall-Kamera erhalten, wie sie hier in 1941 an diesem Tricktisch Verwendung gefunden hatte. Die heutigen professionellen Videokameras sind natürlich deutlich leichter und wesentlich komfortabler in der Handhabung.

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Gesichtspunkte für die Neukonstruktion

Als Tricktisch bezeichnet man Filmaufnahmegeräte vorzugsweise für flächige Objekte, die zur Aufnahme auf einer waagerechten Tischplatte angeordnet werden, während sich die Kamera senkrecht darüber an einer vertikalen Führung befindet.

Eine derartige Einrichtung kann behelfsmäßig und primitiv aufgebaut sein; ihrer Leistungsfähigkeit und dem Arbeitstempo sind dann bestimmte, auch durch Routine nicht überschreitbare Grenzen gezogen. Kehren jedoch ähnliche Aufgabenstellungen häufig wieder, so wird man es vorziehen, die Durchführung dieser Aufgaben durch konstruktive Maßnahmen am Tricktisch so zu erleichtern, daß möglichste Sicherheit im Resultat bei geringem Zeitaufwand gewährleistet ist.

Ein neuer Tisch muß her

Als wir vor der Notwendigkeit standen, in unserer Trickabteilung einen neuen Aufnahmetisch aufzustellen, konnten wir das mit ihm zu überdeckende Aufgabengebiet ziemlich genau überblicken. Es waren herzustellen:

Titelaufnahmen (Fahr-, Bewegung-, Tricktitel, kombiniert mit Überblendungen verschiedener Art, mit ruhendem oder bewegtem Untergrund) Blenden (insbesondere Foto- und Kombinationsblenden)
Montagen, Inserts. Als hauptsächliches Anwendungsgebiet war die Anfertigung von Vorreklamefilmen und Titelvorspannen für Spielfilme zu erwarten.

Es zeigte sich, daß die im Handel erhältlichen Tricktichkonstruktionen nicht geeignet waren, die von uns gestellten Anforderungen zu erfüllen, man hätte denn nachträglich die verschiedensten Anbauten, Zusätze und Umkonstruktionen vorgenommen.

Wir zogen es daher vor, von Grund auf eine Neukonstruktion selbst durchführen, die für alle zu erwartenden Aufgaben von vornherein die technische Lösung enthalten sollte.
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Erste Erfahrungen

Der AFIFA-Tricktisch ist jetzt seit einigen Monaten in Betrieb. Er hat die in ihn gesetzten Erwartungen vollständig erfüllt. Die Tatsache, daß hier zum Teil neue technische Lösungen für an sich bekannte Aufgabenstellungen angewendet wurden, rechtfertigt eine kurze Beschreibung der neuen Maschine *2).

Folgende hauptsächliche Programmpunkte wurden vor Beginn der Konstruktionsarbeit aufgestellt:
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  • 1. Die senkrechte Auf- und Abwärtsbewegung der Kamera soll in ihrer Geschwindigkeit in weitestem Umfang (1:100) zu regeln sein; Geschwindigkeitsänderungen während der Fahrt sollen stoßfrei erfolgen.
  • 2. Der Abbildungsmaßstab soll in einem Zug zwischen 55:1 und 2:1 variierbar sein.
  • 3. Die Schärfeneinstellung des Objektivs hat automatisch, auch bei Änderung der Objektiv-Brennweite, zu erfolgen. Die Automatik muß auch noch bei extrem nahem Heranfahren an das Aufnahmeobjekt funktionieren.
  • 4. Die Schärfeneinstellung soll auch bei Aufnahme von Objekten größerer Dicke verwendbar sein.
  • 5. Der jeweils abgebildete Objektausschnitt soll durch eine in Abhängigkeit von der Fahrhöhe der Kamera arbeitende Automatik angezeigt werden, so daß eine Kontrolle des Bildausschnittes durch die Kameralupe unnötig wird.
  • 6. Es sind Einrichtungen für Dia- und Laufbildrückprojektion vorzusehen.
  • 7. Der Auflichttisch, ebenso wie die Dia- und Laufbildrückprojektion soll eine automatisch zu betätigende Quer-, Längs- und Drehbewegung erhalten.
  • 8. Die Konstruktion ist auf Vermeidung von Schwingungen und Erschütterungen anzulegen; der technische Aufwand kann groß sein, wenn damit erhöhte Genauigkeit bei langer Lebensdauer und geringer Pflege, Schnelligkeit des Arbeitern und Zuverlässigkeit in den Aufnahmeergebnissen gewonnen wird.

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Beschreibung des AFIFA-Tricktisches

Die Hauptteile des Tricktisches (Bild 1) sind

1. die Fahrbahnsäule mit dem Unterbau, den Tischarmen und der abnehmbaren Tischplatte,
2. der Kameraschlitten mit der Kamera und dem Einergang
3. der Bewegungsmechanismmus Schlittens mit den Hilfstrieben,
4. die Bedienungseinrichtungen

1. Fahrbahnsäule mit Tischplatte und Unterbau

Der Unterbau, auf dem die Fahrbahnsäule ruht, ist aus Normalblechen und -profilen zu einem stabilen Trägergerüst zusammengenietet, das zum Teil in einer durch eine herausnehmbare Holzroste abgedeckten Grube steht.

Diese zementierte Grube wird später die Diaprojektionseinrichtung aufnehmen. Der Unterbau trägt auf zwei Auslegerarmen eine Tischplatte von 130 x 100cm Größe. Sie kann ohne weiteres abgenommen werden und gegen Durchprojektions- und andere Trickeinrichtungen ausgetauscht werden.

Die Tischplatte ruht auf vier untereinander verbundenen durch einen Trieb bedienbaren Gewindespindeln, durch die sie um 4cm in der Höhe verstellt werden kann. Der Antrieb erfolgt durch ein Handrad. Das ist von Bedeutung, wenn dickere Objekte auf dem Tricktisch unter Verwendung der automatischen Schärfeneinstellung aufgenommen werden sollen. Über dem Unterbau erhebt sich die drei Meter hohe Fahrbahnsäule, auf deren Präzisionsflachbettführung der Kameraschlitten auf- und abgleitet.
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2. Kameraschlitten, Kamera und Einergang

Der aus Gußeisen hergestellte Kameraschlitten (Bild 2 und 3) trägt am vorderen Ende die Kamera und darüber den Einergang. Nach rückwärts ist das Kamera- und Schlittengewicht durch ein Gegengewicht kompensiert, so daß keine Seitendrücke auf die Flachführung der Fahrbahnsäule entstehen. Die Führung des Kamera-schlittens ist nachstellbar.

Im Schwerpunkt des Kameraschlittens treibt die besonders präzis ausgeführte Transportspindel, die innerhalb der Fahrbahnsäule zweimal gelagert ist, über eine Spindelmutter den Kameraschlitten an.

Der Kameraschlitten mitsamt Kamera und Einergang ist durch ein Gegengewicht, das über Rollen an Seilen in der Säule läuft ausgewogen. Auf- und Abwärtsfahrt des Kameraschlittens erfolgt deshalb mit etwa gleicher Geschwindigkeit.
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Kamera und Objektiv sind getrennt

Um extrem nahe Heranfahrten an das Objekt durchführen zu können (Bild 4), muß das Objektiv auf ungewöhnlich großen Abstand vom Filmbildfenster gebracht werden können. Wir haben deswegen erstmalig bei dieser Konstruktion das Objektiv von der Kamera getrennt und in einen besonderen, sorgfältig in langen Schwalbenschwanzführungen gelagerten Schlitten gesetzt (Bild 5 und 6).

Der Abstand dieses Schlittens und damit des Objektives vom Bildfenster wird durch Abtasten der Breite des Schärfenlineals gesteuert. Ein Hebelsystem verbindet den Objektivschlitten über die Tastrolle mit dem Schärfenlineal. Zwei starke Federn längs des Objektivschlittens drücken diesen über die Hebel und Tastrolle auf das Schärfenlineal, das von einem starren Rollenpur am Kameraschlitten gestützt wird.
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Das Objektiv ist auswechselbar

Die Höhenverstellung des Kameraschlittens bewirkt somit gleichzeitig die automatische Scharfstellung des Objektivs. Das Schärfenlineal ist am oberen Teil der Säule eingeklinkt (Bild 9) und kann gegen ein Lineal mit einer anderen Kurve entsprechend einer anderen Objektivbrennweite schnellstens ausgewechselt werden.

Der Vorteil dieser Konstruktion besteht unter anderem darin, daß es auf die relative Lage des Schärfenlineals zur Fahrbahnsäule nicht wesentlich ankommt, weil der Kameraschlitten vermittels der festen und der beweglichen Abtastrolle die Führung des Lineals selbsttätig durchführt.

Als Aufnahmekamera verwendeten wir eine Askania-Z-Type.

Wir hätten es vorgezogen, eine Kamera zu verwenden, bei der zum Einlegen des Films der Vorderteil nicht aufgeklappt werden muß.

Da indessen in Deutschland Konstruktionen dieser Art nicht zur Verfügung stehen (Anmerkung : wir sind zeitlich 1941 mitten im Krieg), mußten wir die Komplikation in Kauf nehmen, die Objektivstandarte für das Einlegen abklappbar zu machen (Bild 7).

Die lichtdichte Verbindung zwischen Objektivstandarte und Kamera wird durch einen Lederbalgen bewirkt, der beim Abklappen der Standarte automatisch entkuppelt und beim Hochklappen wieder lichtdicht eingeklinkt wird.

Die Kamera blieb im übrigen im wesentlichen unverändert. Da auf den Durchsichtssucher mit Rücksicht auf die nachstehend beschriebene Bildgrößenanzeige verzichtet werden konnte, bauten wir an dieser Stelle eine kleine Projektionsvorrichtung ein, um für bestimmte Trickarbeiten einen entwickelten Film auf die Tischfläche projizieren zu können.

Über der Kamera wurde der Einergangantrieb (Bild 8) angeordnet, dessen Arbeitsweise der eines Zeitraffers ähnelt. Der Einergang wird durch einen dauernd laufenden Synchronmotor betrieben, und ein durch einen Druckknopf bedienter Kupplungs- und Schaltmechanismus sorgt für wahlweise intermittierendes oder kontinuierliches Schalten der Kamera.

Die Kraftübertragung des Einerganges zur Kamera erfolgt über Gummigelenkwellen und Winkelgetriebe, wobei durch Gummikupplungen die mechanische Belastung der Kamera gemildert wird. Bei Einzelbildaufnahmen bleibt jeweils nach vollzogener Belichtung die Kamera mit geschlossenem Sektor stehen.

Soll mit der Kamera projiziert werden, so läßt sich der Antrieb über eine federbelastete Schräg-klauenkupplung von Hand um 180° verstellen Diese Kupplung ist gleichzeitig eine mechanische Überlastungs-sicherung gegen Filmsalat
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3. Bewegungsmechanismus des Kameraschlittens mit den Hilfstrieben

Die Transportspindel, die den Kameraschlitten auf- und abwärts in Bewegung setzt, wird durch einen Spezial-Reguliermotor über vier endlose Gummikeilriemen angetrieben (Bild 9). Das Ziel war, sowohl sehr langsame als auch - mit praktisch kontinuierlichem Übergang - verhältnismäßig schnelle Bewegungen des Kameraschlittens zu erzielen.

Würde man den gewünschten Spielraum von etwa 1:100 nur auf üblichem elektrischem Wege wie z. B. durch einen Hauptstrommotor erreichen wollen, so wäre bei der langsamen Bewegung das abgegebene Drehmoment des Motors nicht ausreichend, um den Kameraschlitten stoßfrei in Gang zu setzen.

Wir hängten daher den Motor derart auf, daß sich das Polgehäuse um den Anker drehen kann, so daß auf die Transportspindel nur die absolute Drehung des Ankers übertragen wird, während zwischen Polgehäuse und Anker bereits eine erhebliche relative Geschwindigkeitsdissonanz besteht.

Das Polgehäuse läuft also rückwärts, während der Anker vorwärts treibt. Die Drehung des Polgehäuses wird durch eine Bremsbacke von Hand reguliert. Um ein Durchgehen des Polgehäuses zu vermeiden, ist eine Zentrifugalbremse angeordnet, die bei übermäßiger Polgehäusegeschwindigkeit anspringt.

Man hätte den gleichen Regelbereich auch auf elektrischem Wege durch Anwendung der Leonard-Schaltung erzielen können. Es hat sich indessen gezeigt, daß der von uns bestrittene Weg einen wesentlich geringeren Aufwand erfordert.

Die Maximalgeschwindigkeit des Kameraschlittens beträgt 120mm/ Sek .
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Eine automatische Bildgrößenanzeige

Zum erstenmal wurde an einem Tricktisch eine automatische Bildgrößenanzeige angebracht (Bild 2 und 5). Durch diese Einrichtung und durch die automatische Schärfeneinstellung wird es überflüssig gemacht, das Bild jemals vom Kameraort aus zu kontrollieren.

Die Bildgrößenanzeige besteht aus zwei Leichtmetaliinealen, die zwangsläufig parallel zueinander bewegt werden, wenn die Kamera abwärts oder aufwärts fährt. Die Kanten der Lineale bleiben bei jeder Kamerastellung gerade außerhalb des Bildfeldes.

An der rechten und linken Tischseite gleiten die Lineale über eine Teilung, auf der die jeweils sichtbaren Zahlen die Bildbreite auf der Linealteilung anzeigen. Die Bildhöhe ergibt sich somit unmittelbar aus dem Abstand der Lineale, während die zugehörige Bildbreite durch die Zahlen der Seitenführung angezeigt werden.

Der Antrieb der Lineale erfolgt über Drahtseile und Rollen ähnlich wie es bei Reißbrettführungen üblich ist und ein Getriebe, das mit der Transportspindel des Kameraschiittens durch ein Vorgelege gekuppelt ist (Bild 9, Bild 3). Um die Bildgrößenanzeige anderen Objektivbrennweiten anzupassen, ist für später der Einbau eines Wechselgetriebes in Aussicht genommen.
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4. Bedienungseinrichtungen

Die elektrischen und mechanischen Bedienungseinrichtungen der ganzen Maschine sind unterhalb der Tischvorderkante am Tischrahmen befestigt (Bild 1). Auf der rechten Seite befindet sich der Schalter für den dauernd laufenden Kameraantrieb-Synchronmotor.

Der Schalter hat drei Stellungen: Vorwärts, Rückwärts und Ruhe. Daneben befindet sich ein Druckknopfschalter für die Raumbeleuchtung. In der Rahmenmitte liegt der Fahrknüppel für die Auf- und Abwärtsbewegung der Kamera und weiter links ist ein Druckknopfschalter, der den Fahrknüppel wirkungslos macht, so daß bei zufälligem Berühren dieses Fahrknüppels keine unbeabsichtigten Bewegungen der Kamera eintreten können. An der linken Tischecke befindet sich außerdem die Handkurbel für die Tischhöhenverstellung.

Der Fahrknüppel für das Fahren und Bremsen der Kamera ist nach dem Gesichtspunkt der Einhebelbcdienung entworfen. Der Fahrknüppel wird durch zwei Federn in der Nullage festgehalten. Bei Rechtsschwenkung fährt die Kamera nach oben, bei Linksschwenkung fährt die Kamera herunter.
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Eine variable Fahrgeschwindigkeit des Kameraschlittens

Die Fahrgeschwindigkeit des Kameraschlittens ist um so größer, je weiter der Knüppel seitlich geschwenkt wird. Er bewegt sich sehr leicht, mit zunehmendem Widerstand nach den Endstellungen. Eine Zentrifugalbremse verhindert überflüssiges Pendeln des Hebels.

Der Hebel betätigt eine Steuerstrom-Schaltwalze, die ihrerseits eine Schützenbatterie mit 15 Anfahrtstufen und einem Rückwärts-Vorwärtsschalter kontrolliert. Die Schützenbatterie in Verbindung mit Anker und Feldschwächungswiderstände reguliert den Motor für die Schlittenbewegung in sehr weiten Grenzen. In der Nullstellung des Fahrknüppels sorgt eine Nullstrombremse für die Abbremsung des Kameraschlittens.

Zur Sicherung der Maschine sind an den Enden der Kamerafahrbahn elektrische Anschläge, die die Nullstrombremse betätigen, angebracht.

Die langsamste Fahrstufe, also die letzte Stufe vor der Null- oder Haltstellung wird durch einen Summer angekündigt. Durch dieses Wrrnsignal läßt sich ungewolltes Stehenbleiben des Kameraschlittens vermeiden.

Rasten oder fühlbare Schaltstellungen ähnlich einem
Fahrschalter einer Bahn sind absichtlich nicht verwendet worden. Der Fahrknüppel betätigt gleichzeitig auch die Bremse für das Polgehäuse des Antriebsmotors, die bei kleinen Schlittengeschwindigkeiten eingeschaltet wird.

Die Polgehäusebremse wird über ein Gestänge gelöst, wenn der Fahrknüppel nach unten gekippt wird. Durch gleichzeitiges Kippen und seitliches Schwenken des Fahrknüppels läßt sich jede gewünschte Geschwindigkeit feinstufig einstellen. Ein kleiner Handhebel am Griff des Fahrknüppels betätigt über ein Gestänge die Ankerbremse, mit der die Rotation des Ankers auch noch beeinflußt werden kann. Man kann bei einiger Übung Geschwindigkeitsänderungen des Kameraschlittens im Verhältnis 1:100 erzielen.
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Der Kameraantrieb der 35mm Filmkamera

Der Schalter für den Kameraantrieb befindet sich in einem kleinen Kästchen mit 2 Knöpfen, das der Operateur griffbereit an eine beliebige Stelle des Tricktisches stellen kann (Bild 2). Nach Wahl wird mit dem einen Knopf Einzelbildschaltung, mit dem anderen Knopf Durchlauf der Kamera betätigt.

Beim Lauf der Kamera erfolgt bei jeder Belichtung eines Filmbildes ein schwaches Hupensignal, so daß der Operateur in der Lage ist, die Fahrbewegungen mit diesem akustischen Signal in einen gewünschten Takt zu bringen.

Was noch fehlt ....

Noch nicht vorhanden, jedoch in der Planung vorgesehen, ist eine Dia-Bewegungseinrichtung und Rückprojektion. Oft wird die Aufgabe gestellt, an Titel oder Bilder nicht zentral heranzufahren, vielmehr den Aufnahmegegenstand aus irgendeiner Ecke oder von der Seite ins Bild kommen zu lassen.

Die bisherige Methode ist die, die Vorlage wie bei einem Sachtrick von Hand von einer Stelle zur anderen zu schieben. Bei jeder einzelnen Stellung muß dann neu ausgerichtet werden. Eine solche Arbeit fällt durch Ungenauigkeiten leicht unsauber aus.

Auch ergeben sich oft Beleuchtungsschwietigkeiten, speziell bei großen Tischen. Es ist beabsichtigt, einen Diapositivhalter mit Lichtkasten mechanisch angetrieben über die ganze Bildfläche von maximal 900 x 1200mm in jeder beliebigen Richtung zu bewegen.

Vorgesehen ist ein leichter Kreuzsupport, dessen zwei Schlitten zwangsläufig oder von Hand über Schaltgetriebe bedient werden, so daß aus den zwei Kcordinatenbewegungen jeder beliebige Bahnverlauf erhalten werden kann. Der zwangsläufige Antrieb erfolgt ebenfalls vom Kameraschlittenmotor aus. Das Be-leuchtungsproblem ist dabei durch die Diaeinrichtung in einfacher Weise gelöst.

Auch ein Rückprojektor ist geplant

Diese Zusatzeinrichtung soll später noch durch einen Rückprojektor ergänzt werden, der dieselben Bewegungen wie die Diaeinrichtung ausführen kann. Hier ergeben sich Möglichkeiten, nun auch Montagen und Fahrten von bewegten Bildern aufzunehmen.

Der Dia-Halter beziehungsweise Rückprojektor wird in seinem Kreuzsupport noch außerdem drehbar aufgehängt, was weitere Aufnahmemöglichkeiten schafft. Durch eine wahlweise automatische Bewegung in einer Richtung und eine Bewegung in der anderen von Hand kann ein Bild seitlich in den Bildausschnitt kommen und dann im Bogen zur Bildmitte rücken. Diese Möglichkeit ist z. B. bei der Herstellung von Reklamevorspannfilmen von Bedeutung.
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