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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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15 Jahre Fabrikation von Schmalfilmapparaten aller Formate der Firma Niezoldi & Krämer G.m.b.H., München.

aus KINOTECHNIK 1940 - 22. Jahrgang Heft 2 / Febr. Berlin 1940 - Zeitschrift für die Technik im Film

Wenn sich innerhalb 15 Jahre aus den feinmechanischen Werkstätten der Firma Niezoldi & Krämer G.m.b.H. eine modern eingerichtete Spezialfabrik zur Herstellung von Schmalfilmapparaten entwickeln konnte, deren Erzeugnisse heute in aller Welt einen beachtlichen Ruf genießen, so kam dieser Erfolg daher, daß es die Leitung der Nizo-Werke verstanden hat, die Konstruktionen ihrer Aufnahme- und Wiedergabe-Apparate so zu gestalten, daß diese nicht nur den Beifall der Filmamateure fanden, sondern auch denjenigen des großen Teiles von Filmfachleuten, welche mit der Aufgabe betraut sind, Kultur- und Lehrfilme zu gestalten.

5 Jahre Nizo

In den ersten 5 Jahren im Bestehen der Firma waren es Aufnahmeapparate für 16 und 9 1/2mm-Filmstreifen, welche die Einführung der Nizo-Apparate auf dem Weltmarkt brachten. Bei diesen Aufnahmeapparaten für Schmalfilm fanden sich alle Möglichkeiten, welche man bis dahin nur bei hoch im Preis stehenden Berufsapparaten für Normalfilm vorfand.

Eine in weiten Grenzen verstellbare sekündliche Bildzahl (8-64 Bilder), auswechselbare Optik oder Objektivrevolver, optische Einrichtung zur direkten Beobachtung des Filmbildes, automatische Filmuhr, Einstellung für Dauerlauf und Einergang, und die ganze Ausführung in deutscher Wertarbeit zeigte dadurch seine Auswirkung, daß in wenigen Jahren mit den Filmstreifen, welche mit diesen Nizo-Apparaten aufgenommen waren, viele erste Preise bei internationalen Wettbewerben erzielt wurden.
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Der Nizo-Projektor

Im Anfang der 1930er Jahre war es die gut durchdachte Bauart des Nizo-Projektors H und HS, welcher die gleiche gute Einführung für Schmalfilmprojektoren auf dem Weltmarkt brachte, wie diese schon bei den Aufnahmeapparaten bereits erzielt war.

Vieles das bei den großen Vorführmaschinen für Normalfilm erreicht war, wurde von diesen Projektoren erfüllt, so daß es möglich war, selbst in größeren Kinotheatern neben dem Hauptprogramm mit dem Nizo-Projektor die Vorführung von Schmalfilmaufnahmen als Beiprogramm zu zeigen.

Neben dieser hohen technischen Leistung des Projektors HS verfügt dieser über besondere Einrichtungen, welche für den Schmalfilmer gedacht waren. Hierzu gehört an erster Stelle das auswechselbare Filmtransportwerk für 16, 9 1/2 und 8mm Filmstreifen.

Jedes einzelne Filmtransportwerk besaß wieder die schnelle Auswechselmöglichkeit von Blenden verschiedenster Form, besonders der 2- und 3-Flügelblende. Stillstandsvorrichtung, sichtbare Rückwärtsprojektion und automatische Rückspulung waren vorhanden.

Ein Zusatzgerät zur Standbildprojektion für Glasdiapositive 5 x 5 und für Bildbandstreifen im Normalfiim- und Leica-Format ergänzte die vielseitige Verwendung dieser Projektoren.
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Der 8mm-Doppelfilm

Eine Ausweitung von großem Ausmaß für die Fabrikation des Nizo-Werkes entstand durch den Verkaufserfolg, welcher durch die neue Cine-Nizo 8 E-Kamera für 8mm-Doppelfilm erreicht wurde.

Ein Apparat, bei dessen Konstruktion an alles gedacht war, um die Wünsche der Schmalfilmamateure zu erfüllen. Besonders berücksichtigt wurde die Möglichkeit, um Zeitdehner- und Zeitraffer-Aufnahmen fertigen zu können. Selbstauslöser, Einergang und Rückrollvorrichtung zur Herstellung von Überblendungen sind vorhanden.

Die durch Patent geschützte Sucherkombination, bestehend aus Durchsichts-, Aufsichts- und Winkelsucher, ergänzt die charakteristischen Merkmale dieses Aufnahmeapparates.
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Der Projektor NK

Um der unterschiedlichen Vermögenslage der Schmalfilmamateure Rechnung zu tragen, wurden sowohi in Aufnahmeapparaten, wie in Projektoren entsprechende Modelle auf den Markt gebracht, wovon besonders der Projektor NK als eine Sonderleistung betrachtet werden kann.

Mit diesem Projektor ist es der Firma gelungen, bei vielseitigster Leistung, wie sichtbare Rückwärtsprojektion und Stillstandsvorrichtung, bei guter Lichtleistung einen Apparat von kleinsten Abmessungen, geringem Gewicht und sehr niedriger Preislage zu liefern.

Neu : 8mm-Einfachfilm mit der Agfa-Kassette

Im Anfang des Jahres 1939 wurde ein sehr begehrter Aufnahmeapparat für 8mm-Einfachfilm unter Verwendung der Agfa-Kassette in Fabrikation genommen, welche allerdings z. Z. durch die besonderen Verhältnisse gehemmt ist.

  • Anmerkung : Auch hier verdeckt - wir haben jetzt Krieg und die Kassette ist leider nicht lieferbar.


Dieser Apparat dürfte ähnlich wie der Cine-Nizo 8 E für Doppetfiim einen großen Absatz auf Grund seiner besonderen Vorzüge finden. Als besondere Merkmale gegenüber dem 8E-Apparat ist zu erwähnen, daß außer der einstellbaren Bildgeschwindigkeit und Einrichtung für Einergang und Dauerlauf der kombinierte Durchsichts- und Winkelsucher mit einem der Entfernung entsprechenden verstellbaren Parallaxenausgleich versehen ist.

Weiter ist eine einstellbare Blendeneinstellungstabelle, welche bei einmaliger Einstellung gleichzeitig die Ablesemöglichkeit der Blendenöffnungen für alle Geschwindigkeiten bei 8, 16, 32 und 64 Bildern pro Sekunde ergibt.
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Ausblick

Wenn die Firma Niezoldi & Krämer G.m.b.H. in den vielen Jahren mit ihren Fabrikaten sehr stark an der Ausfuhr Deutschlands beteiligt war, so wird sie in Zukunft weiterhin alle Kräfte anspannen, um die Höhe dieser Ausfuhr noch zu steigern.
Bild 1. Nizo-Projektor HS
Bild 2. Cine-Niro 8E mit der 3fachen Sucherkombination
Bild 3. Cine-Nizo 16 D mit Zeiss-R-Biotar 1:0.85/4,5cm

Projektionsobjektive von Carl Zeiss, Jena

aus KINOTECHNIK 1940 - 22. Jahrgang Heft 2 / Febr. Berlin 1940 - Zeitschrift für die Technik im Film

Das Kipronar 1:1,9 ist das Objektiv für die lichtstarken Kino-Projektoren, für Lichtspielhäuser jeder Größe. Es ist dem alten Petzvalschen Objektiv wegen der geringeren Zahl seiner Glas Luftflächen, durch die es 10% an Helligkeit gewonnen hat, überlegen, ferner durch seine geringe sphärische Aberration, die nur halb so groß wie bei dem Petzval-Objektiv gleicher relativer Öffnung ist.

Infolgedessen zeichnen sich die Projektionsbilder, deren Qualität durch vollständige Farbenfreiheit gesteigert wird, durch große Brillanz aus. Das bei der ganzen Objektivreihe eingehaltene Öffnungsverhältnis 1:1,9 gewährleistet bei allen Brennweiten, daß der verfügbare Lichtstrom auch der stärksten Kinolampen tatsächlich ausgenutzt wird, und es besitzt außerdem genügend Schärfentiefe, um das Einstellen auf Bildschärfe zu erleichtern und eine Nachstellung bei Filmen verschiedener Dicke zu erübrigen.

Kipronare sind zerlegbar

Der einfache mechanische Aufbau der Kipronare gestattet es, sie zur Reinigung auseinanderzunehmen, ohne Gefahr zu laufen, daß die Bildqualität beeinträchtigt werden könnte. Die Kipronare werden regelmäßig in den Brennweiten 9, 10, 11, 12, 12,5, 13, 13,5, 14, 15. 16,5. 18 und 20 cm für Normalfilm hergestellt.

Der Fassungsdurchmesser beträgt bis 11cm Brennweite 62,5 mm, bis 14 cm Brennweite 80 mm, für längere Brennweiten 100 mm. Obwohl sich die Anforderungen an Kino-Projektionsobjektive mit wachsender Brennweite steigern, ist es doch gelungen, Kipronare mit den Brennweiten 22,5, 25 und 30cm anzufertigen, die unter anderem mit Erfolg zur Rückprojektion Verwendung fanden.
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Der Kipro-Anastigmat

Soll in Lichtspielhäusern mit geringer Projektionsentfernung ein großer Bildschirm ausgeleuchtet werden, so müssen kurzbrennweitige Objektive verwendet werden, die für einen größeren Bildwinkel als langbrennweitige beansprucht werden.

Ein so einfach aufgebautes Objektiv wie das Petzvalsche reicht im allgemeinen nicht mehr aus, da die Bildschärfe am Rand zu gering wird. In diesem Fall ist der Kipro-Anastigmat 1:1,9 anzuwenden.

Er weist den gleichen Vorteil der hohen Lichtstärke 1:1,9 wie das Kipronar auf und besitzt daneben vollkommene Bildebnung, das heißt günstigste Schärfe von der Bildmitte bis in die Ecken; die Verzeichnung ist kleiner als 3%. Die chromatische Korrektion liegt ebenso günstig wie bei den Kipronaren.

Der mechanische Aufbau ist im Verhältnis zu seiner Leistung einfach und übersichtlich, wenn man berücksichtigt, daß ein anastigmatisches Objektiv vorliegt. Die Reinigung ist ebenso leicht durchzuführen wie bei den Kipronaren.

Eine Anpassung an den Projektor wird in 6er Regel ohne weiteres möglich sein, da der Abstand zwischen hinterem Linsenscheitel und Filmebene ca. 63% der Brennweite beträgt. Die Kipro-Anastigmate werden mit einem Fassungsdurchmesser von 62,5 mm hergestellt, und zwar in den Brennweiten 8, 8,5, 9. 9,5, 10, 10,5 und 11 cm, die dem genannten Verwendungszweck zur Projektion unter beschränkten Raumverhältnissen entsprechen.
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Großprojektion von Fernsehbildern

Für die Großprojektion von Fernsehbildern wird ein ähnliches lichtstarkes und anastigmatisches Objektiv, das Epiotar 1:1,9, hergestellt. Es ist in den Brennweiten 21 cm und 42 cm schon erfolgreich angewandt worden. Sein Bildwinkel beträgt etwa 30°. Für einen größeren Bildwinkel von fast 40° wird das noch lichtstärkere Biotar 1:1,5/= 35 cm verwendet. Fal.

Aufnahme-Objektive von Schneider Kreuznach

aus KINOTECHNIK 1940 - 22. Jahrgang Heft 2 / Febr. Berlin 1940 - Zeitschrift für die Technik im Film

Die Firma Jos. Schneider & Co.. Optische Werke Kreuznach Rheinland, stellt für die Zwecke der Amateur-Kinematographie Sonderausführungen ihrer bekannten Objektiv-Typen zur Verfügung. Darunter befinden sich lichtstarke Konstruktionen wie das Xenon 1:1,5 und das Xenoplan 1:1,9.

Neben diesen lichtstarken Konstruktionen stehen aber auch noch die altbewährten Xenone der Lichtstärke 1:2,3 und die, namentlich für Großaufnahmen wichtigen Tele-Xenare bis zur Brennweite 150 mm zur Verfügung.

Allen Schneider-Objektiven für Kinematographie ist die außerordentlich gesteigerte Schärfe innerhalb des in Frage kommenden Bildfeldes eigen, deren Vorhandenein die Schneider-Objektive berühmt gemacht hat, so daß sie besonders gerne für Expeditionszwecke Verwendung finden (Himalaja-Expedition).

Über die einzelnen in Frage kommenden Größen und Brennweiten erteilt die Firma Jos. Schneider & Co., Optische Werke, auf Anfrage gerne gesonderte Auskunft.

aus KINOTECHNIK 1940 - 22. Jahrgang Heft 3 / März Berlin 1940 - Zeitschrift für die Technik im Film - Von Dr. Gramatzkt (ein Transfokator ist ein früher Zoom -Vorsatz)

Die steigenden Anforderungen der Praxis an den Transfokator waren der Anlaß zu weiteren Verbesserungen sowohl in mechanischer wie in optischer Hinsicht. Mechanik und Optik bilden beim Transfokaior zwei unzertrennbare Komponenten, von deren Qualitäten die Funktion des Transfokators vollkommen bestimmt wird, so daß also mechanische Probleme in optische Fragen eingreifen und optische Fragen wiederum mechanische Probleme aufrollen.

Die Verschiedenheit der Tiefenschärfe

Eine Eigenart der Transfokatorsysteme, die eine optische Ursache hat, zeigt sich darin, daß bei Veränderung der Brennweite die Lage der scharf eingestellten Objektebene sich ändert.

Praktisch wirkt dies sich so aus, daß bei Verkürzung der Brennweite an sich nichts zu merken ist, weil die kürzere Brennweite durch ihre größere Schärfentiefe den Effekt unerkennbar werden läßt.

Wenn man aber mit der kurzen Brennweite anfängt und eine bestimmte Objektebene am Schluß bei Erreichung der langen Brennweite in der Mitte der Schärfentiefe behalten will, so muß eine besondere verfeinerte Steuerung der letzten Linse des Transfokators vorgesehen werden, die gewissermaßen einen Ausgleich für die Verschiedenheit der Tiefenschärfe bei kurzer Brennweite und bei langer Brennweite schafft.

Problem mit neuen Berechnungen gelöst

Dieses Problem ist bei dem neuen Modell des Transfokators auf Grund umfassender Rechnungen und Versuche gelöst worden.

Ein anderes Problem liegt darin, daß das in Verbindung mit dem Transfokator verwendete Objektiv ein Pantachar 1:2,3 50mm Brennweite, in einem Falle einen weit größeren Gesichtswinkel beherrscht, nämlich bei der Brennweitenverkürzung, als im anderen Falle bei der Brennweitenverlängerung.

Es ist nun bekannt, daß zur Beherrschung eines größeren Gesichtsfeldes der Astigmatismus korrigiert sein muß. Bei dem neuen Modell des Transfokators ist aus diesem Grunde eines der optischen Glieder so konstruiert worden, daß der Astigmatismus des Gesamtsystems Transfokator + Objektiv für kurze Brennweite bestens korrigiert wird, denn hier verlangt der Kameramann, da es sich um eine Totale handelt, ein bis in die Ecken scharfes Bild.

Zur Verwendung des Transfokators auf kurze Entfernung ist eine Auswechslung der Vorderlinse erforderlich. Dadurch, daß eine verfeinerte mechanische Steuerung des letzten Gliedes durchkonstruiert und verwirklicht worden ist, ist die Zahl der erforderlichen Vorderlinsen außerordentlich verringert worden, so daß man praktisch für den gesamten Spielraum von Unendlich bis auf 4m mit 3 Frontlinsen auskommt, wenn man bei voller Öffnung des Objektivs arbeitet. Bei Außenaufnahmen, bei denen abgeblendet werden kann, lassen sich alle Aufnahmen mit der Frontlinse I ausführen, die bei voller Öffnung etwa von Unendlich bis 80 m den Raum beherrscht.

Die neue Koffer-Apparatur Bauer Sonolux II

aus KINOTECHNIK 1940 - 22. Jahrgang Heft 3 / März Berlin 1940 - Zeitschrift für die Technik im Film
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Die Apparatur besteht aus:

    Abmessungen Gewicht
1 Koffergerät 720 500x280 mm 60 kg
2 Spulenkoffern 430 x UQ x 120 m m 13 kg zus.
1 Transformator 410x300x225 mm 53 kg
1 Projektionstisch   18 kg
1 Bauer-Lorenz-    
  Verstärker Forum 270x410x220 mm 15 kg
1 Lautsprecher-    
  koffer 330x550x650 mm 28 kg
    Gesamtgewicht ca. 167 kg

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1. Werk

Das Werk in Leichtmetallausführung hat dasselbe Getriebe und dieselbe Filmführung, wie der ortsfeste B5-Projektor, der sich in vielen Theatern bestens bewährt hat (???).

Der Projektor wird mit dem neuen Tonfilm-Format 20,32 x 15,21mm geliefert. Auf Wunsch ist jedoch auch die Anbringung des alten Tonfilmformats 21 x 18mm möglich.

Der Antrieb der Aufwickelfriktion erfolgt mit einer biegsamen Welle von dem Getriebe des Projektors aus. Die biegsame Welle wird am Projektionskoffer und Spulenkoffer mit wenigen Handgriffen befestigt.

2. Lichttongerät

Das Lichttongerät ist an das Projektorwerk angebaut, so daß die Filmführung in den beiden Teilen, Werk und Lichttongerät, immer übereinstimmt. Das Tongerät ist als Durchzugsgerät gebaut. Eine vollständige Vorberuhigung des Films erfolgt zwischen der Tonabnahmestelle und der Kreuzrolle durch eine Rollenbahn, die so ausgebildet ist, daß der Film leicht eingelegt werden kann. Die Tonbahn ist rotierend angeordnet.

Eine sinnreiche Doppelhebelanordnung vor und nach der rotierenden Tonbahn gleicht irgendwelche Unregelmäßigkeiten im Lauf des Films, die durch Klebestellen oder Perforationsfehler entstehen können, vollständig aus.

Die Tonoptik ist dieselbe, wie bei dem Bauer-Roxy-Allfrequenzgerät. Die Scharfeinstellung erfolgt in der Fabrik und darf nicht mehr geändert werden. Sie ist plombiert. Die Hochleistungs-Fotozelle und die Tonlampe sind leicht auswechselbar.
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3. Lichtquelle

Der Apparat kann mit folgenden Lampen geliefert werden: 900 W, 30 V, oder 1000 W, 110 V oder 220 V. Die Lichtleistung ist mit der 900-Wattlampe etwa 1000 Lumen. Das Beleuchtungssystem besteht aus: Projektionslampe. Hohlspiegel und Hartglas-Triple-Kondensor. Der Kondensor kann sehr leicht zerlegt werden, so daß die Reinigung der einzelnen Linsen ohne weiteres möglich ist.

Das Beleuchtungssystem befindet sich in einem gut ventilierten Gehäuse im Koffer und ist durch eine besondere Türe zugänglich. Die Einstellung von Lampe und Spiegel ist bei geschlossenem Lampengehäuse in außerordentlich feinen Grenzen möglich. Um die Fadenbilder bei der Einstellung sichtbar zu machen, ist eine Hilfslinse in die Flammexklappe eingesetzt.

Bei der Ausbildung des Lampengehäuses wurde auch besondere Sorgfalt darauf verwendet, daß das Streulicht durch die Entlüftungsfläche so unbedeutend ist, daß es keine störende Wirkung ausübt.
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4. Schutzeinrichtungen

Der Projektor ist mit sicher wirkenden Schutzeinrichtungen gegen die Entzündung des Films versehen.

Zunächst sind Feuerschutzwände eingebaut, welche den Film vom Lampensystem trennen. Die Schaltung ist so ausgeführt, daß zwangsläufig erst der Motor und damit das Werk laufen müssen» bevor die Projektionslampe dazugeschaltet werden kann.

Zwischen der Lampe und dem Projektor ist eine Kühlküvette angeordnet, die mit Schwimmer versehen ist, so daß der Strahlengang nur freiliegt, wenn Wasser eingefüllt ist.

Neben der Feuerschutzklappe im Projektor ist eine weitere Sicherheitsklappe vorhanden. Diese Klappe gibt die Lichtstrahlen nur dann frei, wenn die Kühlküvette eingesetzt und die Koffertüre geschlossen ist.

Außerdem verschließt sie sofort den Strahlengang, wenn der Film irgendwo im Projektor vor dem Lichttongerät durch Aufgehen einer Klebestelle oder einen sonstigen Umstand reißen sollte. Sofort nach dem Filmriß verschließt die Klappe den Strahlengang und verhindert so, daß ein Filmbrand entsteht.

... der Motor wist auchgeschützt

Der Motor treibt das Werk mit einem endlosen Breitriemen an. Sollte dieser Riemen reißen, so schließt die Feuerschutzklappe im Projektor den Strahlengang ab, sobald das Werk zum Stillstand kommt. Außerdem wird aber bei einer solchen Störung durch Reißen oder Abspringen des Riemens vom Motor ein Schalter betätigt, der sofort den Lampenstrom unterbricht.

Der untere Feuerschutzkanal im Koffer, durch welchen der Film in den Spulenkoffer gelangt, ist mit einer Laufrolle versehen, welche bei Filmriß sofort nach unten fällt und den Filmkanal so feuersicher verschließt, daß ein Übergreifen des Feuers in den Spulenkoffer unmöglich ist.

Die beiden Spulenkoffer sind mit den vorgeschriebenen Gazeöffnungen versehen. Ihr Fassungsvermögen ist auf 600m Film begrenzt. Falls im Ausland größere Spulen zulässig sind, kann der Projektor auch mit Spulenkoffern für 1.000 m Film ausgestattet werden.
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5. Antrieb

Zum Antrieb des Werkes ist ein geräuscharmer Ein-phasen-Wechselstrom-Motor in den Koffer eingebaut. Der Motor wurde zur Erzielung eines guten Anlaufs mit einer Hilfswicklung versehen, welche durch einen Fliehkraftschalter selbsttätig abgeschaltet wird.

6. Elektrische Schaltung

Der Apparat kann für Wechselstrom von 90-240 V verwendet werden. Ein Vorschalt-Transformator wird in einem besonderen Koffer mitgeliefert. Er gibt an die Stromverbraucher im Koffer, wie Motor, Lampe, Tonlampe und Hilfslampen sowie an den Verstärker die richtigen Spannungen ab.

Ein Handrad gestattet die Regelung der Spannung in Stufen von 5 Volt, so daß der Trafo von 90-150 und 180-240 V für jede Spannung, auch Unter- oder Überspannungen, eingestellt werden kann. Ein beleuchtetes Voltmeter ermöglicht eine ständige Kontrolle der Spannung.

Die Betriebsspannung der Fotozelle wird dem Verstärker entnommen. Die Leistungsaufnahme der Gesamtanlage ist mit 900 Watt-Lampe = 1500 W und mit 1000 Watt-Lampe 1600 W. Bei Gleichstrom 110 V kann die 1000 Watt-Lampe direkt an das Netz angeschlossen werden, während bei Gleichstrom 220 V ein Widerstand vorgeschaltet ist. Der Gleichstrom Wechselstrom-Umformer wird also nur zur Speisung von Motor, Tonfampe und Verstärker benötigt, Leistung 600 VA.
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7. Einfache Bedienung

Zur Beleuchtung des Filmweges beim Einlegen kann eine Hilfslampe angebracht werden. Das Werk ist mit einer Bildstrichlampe ausgestattet. Der Apparat ist mit Höhenverstellung versehen, die eine genaue Ausrichtung auf die Leinwand gestattet.

Zur Betätigung der Höhenverstellung, der Bildverstellung und zum Durchdrehen des Apparates wird dieselbe Steckkurbel verwendet. Diese 3 Handgriffe können ebenso, wie die Scharfeinstellung des Objektivs bei offener oder geschlossener Koffertüre vorgenommen werden.
Zur Einstellung des Lampensystems wird der Türenschlüssel des Koffers benutzt.
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8. Typisierung

Der Koffer-Projektor ist mit der 900- und 1000 Wattlampe in der Typenklasse B zugelassen.
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9. Verstärker und Lautsprecher

Der Tonkoffer "Sonolux II" wird mit der Bauer-Lorenz-Verstärker-Anlage "Forum" geliefert. Sowohl der Verstärker als auch der Lautsprecher sind in Kofferform ausgeführt.

Die Leistung der Verstärker-Anlage reicht für Räume mit ungefähr 400 Sitzplätzen aus, wobei genügend Reserve vorhanden ist.

Der Lautsprecher-Koffer enthält einen fremderregten Konus-Lautsprecher mit Trockengleichrichter und 40m 4-adriges Lautsprecherkabel. Die Verstärker-Anlage wird aus dem Vorschalt-Transformator des Koffer-Projektors gespeist.
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10. Pausenlose Vorführung.

Zwei Sonolux Il-Projektoren können unter Verwendung der Bauer Bild- und Tonüberblendung zur Doppelanlage für pausenlose Filmvorführungen zusammengestellt werden. Da auch während der Überblendung stets nur eine Projektionslampe brennt, ist die Belastung des Netzes bei pausenloser Vorführung nur um einen Betrag von ungefähr 250 W höher als mit der Einzelapparatur.

Man benötigt für 110 V eine Netzsicherung 15 A - bei 220 V sind es 10 A.
Das Überblendgerät ist in seiner Kofferform, wie die übrigen Teile der Anlage, leicht zu transportieren. Bild- und Tonüberblendung
Abmessungen: 430 :,.: 300x170 mm Gewicht: 10 kg.

Erzeugnisse der Firma Arnold & Richter auf der Leipziger Frühjahrsmesse

aus KINOTECHNIK 1940 - 22. Jahrgang Heft 3 / März Berlin 1940 - Zeitschrift für die Technik im Film

Die Firma Arnold u, Richter hat auf der Leipziger Frühjahrsmesse folgende Apparate ausgestellt:
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1. Eine Arriflex-Handkamera

Arriflex-Handkamera mit Spezialstativ, Transportkoffer sowie sonstigem Zubehör. Die Arriflex hat im Laufe des vergangenen Jahres noch verschiedene Verbesserungen erfahren. Spezieller Wert wurde auf noch größere Handlichkeit der Kamera gelegt. Zu diesem Zweck hat die Kamera einen neuen Haltebügel erhalten, welcher als Daumenstütze in der Nähe des Gehäuse-Vorsprunges der Spiegelreflex-Einrichtung angebracht ist.

Dieser ermöglicht ein spielend leichtes Halten der Kamera mit der rechten Hand allein, wodurch die linke Hand entlastet ist. Außerdem wurden zur Weiterschaltung des Revolverkopfes kleine Handgriffe angebracht, wodurch beim Schalten des Revolverkopfes ein Berühren der Objektive und damit ein unbeabsichtigtes Verstellen derselben vollkommen vermieden wird.

Weitere Verbesserungen sind eine besser auszeichnende und etwas länger gehaltene Betrachtungslupe.
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Verbesserungen .......

Außerdem wurden im Triebwerk der Kamera einige Verbesserungen vorgenommen. Ein spezielles Kompendium für Flugzeugaufnahmen, welches einen wesentlich geringeren Luftwiderstand aufweist, ist in Vorbereitung.

Als Zubehör ist besonders ein neues Spezial-Stativ zu nennen, welches ermöglicht, die ausgesprochene Arriflex-Hand-Kamera in Verwendung mit diesem Stativ in eine einwandfreie Stativ-Kamera umzuwandeln, wodurch weder die Handlichkeit der Arriflex eingebüßt wird, noch die universelle Verwendbarkeit als Stativkamera zu vermissen ist.

2. Entwicklungsmaschinen-Aggregat einer "Arri"-voll-automatischen Entwicklungsmaschine.

Dieser Maschinen-Typ hat sich in der Praxis bei bekannten und bedeutenden Filmkopieranstalten des In-und Auslandes bestens bewährt. Die Vorzüge der raumsparenden Entwicklungsmaschine sind besonders die großen Glasröhren, welche in zweierlei Abmessungen geliefert werden, für drei bzw. vier Filmschleifen je Röhre. Die großen Glasröhren haben ferner den Vorteil der Übersichtlichkeit.

Als besondere Neuerung dieser Maschinen-Type sei darauf hingewiesen, daß die Regulierung der Entwicklungszeit nicht mehr elektrisch mittels Widerstand, sondern mechanisch durch ein stufenloses Getriebe geschieht, dessen Vorteile in Fachkreisen hinreichend bekannt sind.

Außerdem wurde eine Großmaschinen-Type entwickelt, wobei ein Aggregat die Größe von zwei normalen Aggregaten aufweist und 11 Glasröhren in sich vereinigt. Hierdurch wurde nochmals eine Platz-Ersparnis gewährleistet. Diese Maschine ist besonders für Großkopieranstalten entwickelt worden.
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3. Die Arri-Solar-Spot-Typen

Die durch ihre Lichtausbeute und Handlichkeit bekannten Arri-Solar-Spot-Typen von 500, 1000, 2000, 5000 und 10000 W sind weit verbreitet.
Die bedeutendsten Bühnen Großdeutschlands verwenden Arri-Sola-Spot-Schein werfen.

Atelierleuchten der Firma K. Weinert

aus KINOTECHNIK 1940 - 22. Jahrgang Heft 3 / März Berlin 1940 - Zeitschrift für die Technik im Film

Die Firma K. Weinert, Elektrotechnische- und Bogenlampenfabrik, Berlin SO 36, die Ende Oktober 1939 auf ein 50jähriges Bestehen zurückblicken konnte und über deren Werdegang seinerzeit berichtet "wurde, hat seit der Frühjahrsmesse des Vorjahres an der weiteren Vervollkommnung ihrer Spezialleuchtgeräte und Scheinwerfer für Filmaufnahmen erfolgreich gearbeitet.

Die Stufenlinsenscheinwerfer

Die Stufenlinsenscheinwerfer aller Größen konnten sich das ständig wachsende Interesse der Beleuchtungstechniker erwerben. Es ist bekannt, daß ein gewöhnlicher Spiegelscheinwerfer im Zentrum seines Lichtfeldes eine bedeutend höhere Beleuchtungsstärke als an der Peripherie zeigt. Würde man die einzelnen Lichtfelder auf der Dekoration derartig zum Einsatz bringen, daß sich diese an ihren Rändern nur berühren, dann würde sich eine sehr ungleiche Beleuchtungsstärke ergeben.

Es war daher nötig, die Lichtfelder gewöhnlicher Spiegelscheinwerfer in den Randzonen zur Überdeckung zu bringen, um dem geschilderten Mangel abzuhelfen. Je größer also die Dekorationsfläche war, desto mehr Spiegelscheinwerfer mußten eingesetzt werden, um das erstrebte Ziel der gleichmäßigen Flächenausleuchtung zu erreichen.

Auch die Vergrößerung des Streuungswinkels des Lichtkegels führt bei Spiegelscheinwerfern nicht zu einem vollkommenen Ausgleich, weil sich in Lichtfedern mit zu großem Öffnungswinkel im Zentrum die gefürchtete Schattenzone bildet.
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Nei ist der veränderliche Streuungswinkel

Diesem Mangel helfen nun die neuen Stufenlinsenscheinwerfer ab, die aus einem Hochleistungshohlspiegel und einer Stufen-, Ring- oder Zonenlinse bestehen, zwischen denen die Lichtquelle, meistens eine der bekannten Spezial- Projektionsglühlampen mit kleinem Kolben angeordnet ist.

Lampenträger und Spiegel sind in ihrer Entfernung zueinander konstant. Das Licht, welches von dem Hohlspiegel gradlinig nach vorn auf die Linse gestrahlt wird, wird nun durch die einzelnen Ringzonen gebrochen und gleichmäßig nach allen Seiten zerstreut.

Dieser Streuungswinkel ist je nach der Stellung des Spiegelsystems zur Linsenoptik veränderlich. Die Praxis hat erwiesen, daß es möglich ist, den Öffnungswinkel des Lichtkegels in den Grenzen von etwa 10-45° zu verändern, ohne daß eine Schattenzone im Zentrum des Lichtfeldes zu befürchten ist.

Wir haben hier das Leuchtgerät, mit dem der Filmtechniker Flächen von kleinstem bis zum großem Ausmaß völlig gleichmäßig ausfeuchten kann.
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Ein doppelwandiges Lampengehäuse aus Leichtmetall

Die Weinertschen Stufenlinsenscheinwerfer sind zur Versteifung des doppelwandigen Lampengehäuses mit zwei Tubusringen aus Leichtmetall versehen.

Für die ausreichende Entlüftung wird dadurch gesorgt, daß sich in den beiden Gehäusemänteln große Schlitze befinden, die gegeneinander versetzt angeordnet sind, so daß wohl die warme Luft abziehen kann, die Lichtstrahlen aber nicht nach außen fallen.

Die Stufenlinse selbst befindet sich in einem besonderen Leichtmetallring, der durch drei Flügelschrauben befestigt wird, während das Lampengehäuse hinten durch ein in einem weiteren Leichtmetallring montierten Blechdruckteil abgeschlossen wird.

Ein Handrad aus Isoliermaterial bewegt mittels Spindeltrieb Lichtquelle und Spiegel. Ein Ausschalter sowie Steckanschlußkuppfung sind am Scheinwerfer angebaut. Das Lampengehäuse ist in einem der üblichen Bügel um zwei Schildzapfen schwenkbar und durch Klemmvorrichtung feststellbar gelagert.

Um dem Lichte besondere Weichheit zu geben, können vor der Linse Lichtfilter aus Batist oder anderen Diffusions-mitteln angebracht werden.

Drei Typen von Stufenlinsenscheinwerfern

Die Firma K. Weinert stellt zur Zeit drei Typen von Stufenlinsenscheinwerfern her, und zwar passend für
Episkoplampe 500-1000 Watt, Stufenlinsendurchmesser 175 mm,
Projektionsjampe 2000 Watt, Stufenlinsendurchmesser 250 mm,
Projektionslampe 3000-5000 Watt, Stufenlinsendurchmesser 350 mm. Ein noch stärkerer Scheinwerfer ist in Vorbereitung und dürfte demnächst der Praxis übergeben werden.

Die Weinertschen Stufenlinsenscheinwerfer zeichnen sich durch äußerst leichtes Gewicht, hervorragende mechanische und optische Ausführung und erstklassige Lichtwirkung aus. und besitzen eine den gesteigertsten Ansprüchen des Atelierbetriebes entsprechende Dauerhaftigkeit.

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