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überarbeitet von Gert Redlich ab Feb. 2014 - Eigentlich sprechen wir von einer Gazette - Es sind gigantische Textmengen (Buchstaben-Wüsten), die die Autoren der "FI" in den 58 Jahren zusammen getragen haben. Damit das überhaupt vernünftig zu lesen ist, haben wir die Inhalte in jährliche Themengebiete aufgeteilt, die aber nicht in jedem Jahr gleich sind. - Sehr wichtig ist, es wurden alle Informationen, die Texte und die Erkenntnisse genau in der jeweils benannten Woche aufgeschrieben und nicht später ergänzt oder korrigiert.

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FI-1951 / 1.März-Ausgabe- AUSLAND
USA
Das Farbenfernsehen in den Vereinigten Staaten.

Der Kampf um das Farbenfernsehen in den Vereinigten Staaten zieht immer weitere Kreise. Die "Federal Communications Commissionft" (FCC) hat im September des letzten Jahres nach eingehender Prüfung der verschiedenen Systeme sich für die Einführung des Farbenfernseh-Systems des "Columbia Broadcasting System"1 (CBS) ausgesprochen. Das Verfahren benützt synchron rotierende Filterscheiben in den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau bei Aufnahmekamera und Empfangsgerät.

Da das Farbenfernsehen auf den bereits festgelegten Kanälen von 6 MHz Bandbreite erfolgen muss, war es bei diesem System nötig, die Bildzeilenzahl von 525 auf 405 herabzusetzen, wodurch die Rasterung vergröbert wird. Ausserdem hat dieses mechanische Verfahren den Nachteil, vorläufig keine grösseren Bildschirme als 30cm Durchmesser zuzulassen. Schliesslich ist das System mit den Normen für das Schwarz-Weiß-Fernsehen nicht kompatibel, das heißt, es können die farbigen Programme nicht mit den üblichen Schwarz-Weiß-Empfängern einfarbig aufgenommen werden, eine Forderung, die bisher immer von der FCC vertreten worden war.

Die RCA hat gegen diesen Unsinn Protest eingelegt

Gegen diesen Entscheid haben die "Radio Corporation of America" (RCA) und ihre Tochtergesellschaft die "National Broadcasting Company" (NBC) beim Staatsgerichtshof Protest eingelegt und damit erreicht, daß vorläufig die kommerzielle Anwendung des CBS-Systems unterbleiben musste.

Der zweite große Konkurrent im Kampf um das Farbenfernsehen ist das vollelektronische Verfahren der RCA mit seiner Dreifarbenröhre, das allerdings bei seiner Vorführung im September 1950 dem mechanischen CBS-System qualitativ unterlegen war. Dieser Rückstand scheint nun aufgeholt worden zu sein, wie zahlreiche Presseberichte über eine Vorführung betonen, die im Dezember 1950 in Washington stattfand. Die neue Dreifarbenröhre besitzt einen Bildschirm, der aus 600.000 winzigen Punkten zusammengesetzt ist. Je 200.000 dieser Punkte leuchten rot, grün und blau auf und ergeben so ein Mosaikbild, das ebenso detailreich ist, wie die üblichen Schwarz-Weiß-Sendungen mit 525 Zeilen. Dank der Verwendung verschiedener Kunstgriffe, wie des Dot-Interlace-Verfahrens und der getrennten Übertragung der grossflächigen Bildteile in Farben und der kleinen Details in Grautönen, wird bei einer Bandbreite von nur 6 MHz ein detail- und kontrastreiches Bild mit guter Farbwiedergabe erreicht.
- Bc -

FI-1951 / 1.März-Ausgabe
Film und Fernsehen in USA.
Phonevision-Versuchssendungen aufgenommen. - Kinobesuch in der eigenen Wohnung.

In den USA und Grossbritannien verweigerte die Filmindustrie die Benützung ihrer neuen Spielfilme für Fernseh-Übertragungen. Sie verkauft nur solche Filme an die Fernseh-Sendegesellschaften, die bereits längere Zeit aus dem Repertoire verschwunden sind. Um nun einen Ausgleich zwischen den Interessen der Filmindustrie und der Fernseh-Sendegesellschaften zu ermöglichen, hat die "Zenith Co." in Chicago ein neues System der Phonovision entwickelt, über das wir bereits in der Dezember-Ausgabe der "Fernseh-Informationen" berichtet haben. Sie will mit diesem System der Filmindustrie eine zusätzliche Entschädigung für den Verleih Ihrer laufenden Produktion verschaffen. Die "Zenith Co." hat von der FCC bereits im Frühjahr vorigen Jahres die Bewilligung erhalten, einen auf mehrere Monate befristeten Versuch in Chicago anzustellen.

Ein kleines Zusatzgerät

Die Fernseh-Empfangsgeräte werden mit einem kleinen Zusatzgerät ausgerüstet, das an das Telefonnetz angeschlossen wird. Solange das normale Programm läuft, bleibt das Bild ungestört. Spielfilme werden jedoch vom Fernsehsender verzerrt ausgestrahlt. Um sie entstört und klar zu empfangen muss der Besitzer des Fernseh-Empfängers durch telefonischen Anruf eine Schlüsselfrequenz anfordern, die ihm über die Drahtleitung zugeht. Der Teilnehmer hat hierfür eine Gebühr von einem Dollar zu zahlen, also etwa so viel, wie für ein Kinobillet. Diese Gebühr wird zwischen der Fernseh-Gesellschaft, der Filmgesellschaft und dem Filmverleih aufgeteilt.

Die ersten Versuche der "Zenith Co."

Die "Zenith Co." hat nun nach einigen Verzögerungen die praktischen Verbuche mit diesem neuen Phonevision-System in Chicago aufgenommen. Die ersten Versuche scheinen sehr erfolgreich verlaufen zu sein. Sie scheinen wirklich einen neuen Weg für eine produktive Zusammenarbeit zwischen Film und Fernsehen zu eröffnen. Die Gesellschaft beschränkt ihre Versuche zunächst auf 300 Familien, denen sie täglich drei Unterhaltungsfilme über den Drahtfunk anbietet. Der Fernseher trifft unter diesen Filmen seine Wahl und bestellt telefonisch seine Sendung, worauf ihm auf oben beschriebenen Weg die Entzerrungsfrequenz zugeleitet wird. Durch dieses System können die Fernseher in ihrem Heim auch die neuesten Spielbilder empfangen, ohne ins Kino gehen zu müssen.

Wenn durch amerikanische Presseagenturen berichtet wird, dass durch dieses System "Fernsehfilme über das Telefon" ins Haus geleitet werden, so ist das irreführend. Die Filmsendung erfolgt auch hier über den Fernsehsender auf den Bildschirm, während das Telefon in dem System nur eine regulierende und kontrollierende Funktion ausübt.

Wie die "Zenith" mitteilte, sind die Teilnehmer an dem "Phonevision"-Versuch durchschnittlich zweimal in der Woche in ihr eigenes Haus-Kino "gegangen". Da in den USA gegenwärtig schon über 10 Millionen Fernseh-Empfänger in Gebrauch stehen und mit der AufStellung weiterer 30 Millionen Empfänger in den nächsten Jahren gerechnet wird, würde die neue Einrichtung für Hollywood eine recht ergiebige Einnahmequelle bedeuten, und die Filmindustrie könnte sich bereiterklären, künftig auch neue Filme für das Fernsehen freizugeben.

FI-1951 / 1.März-Ausgabe
Technische TV-Neuheiten aus den USA

Neue FS-Empfänger und Messgeräte der amerikanischen Industrie*

"The Empire" (1951)

Der neueste Fernsehempfänger der Firma Stromberg-Carlson Co. ist das Modell 119 CM "The Empire". Es handelt sich um ein ausgesprochenes Luxusgerät, dessen besondere Merkmale eine 1342 qcm grosse Bildfläche an einer 19-Zoll-Bildröhre, ein zur Sicherheit der Bildröhre angebrachter Plastikschirm, ein Supersystem mit einem 12-Zoll permanent magnetischen Lautsprecher und einer eingebauten Antenne sind. Eine Triebwerk-Verminderung (sagen wir besser : eine Untersetzung) von 6:1 soll eine mikro-genaue Sendereinstellung ermöglichen.

Ein TV-Luxusschrank (1951)

Die "Sylvana Electric Products Inc." hat für 1951 eine Serie von 21 neuen Fernsehempfängermodellen herausgebracht, welche in Übereinkommen mit der "Association of Music Merchants held recently in Chicago" konstruiert wurden. Das Spitzenerzeugnis der Firma ist ein 19-Zoll Luxusschrank. Dieses Gerät hat einen 1263 qcm grossen Bildschirm. Eine Rundfunk-Superschaltung und ein hochqualifizierter Lautsprecher sorgen für eine möglichst naturgetreue Tonwiedergabe. Als sonstige Vorzüge sind zu erwähnen ein Abstimmknopf, der die Lichtintensität des Bildes regelt und eine eingebaute Antenne, die einen guten Empfang auf 12 Kanälen ermöglichen soll.

TV-Empfänger, Radio und Grammophon kombiniert

"The Magnavox Company", Indiana, hat einen neuen, äusserlich sehr ansprechenden Schrank geschaffen, der eine Kombination von Fernseh-Empfänger, Radiogerät und Plattenspieler ist und somit ein komplettes Heimunterhaltungsgerät darstellt. Der TV-Teil ist mit einer rechteckigen 16-Zoll Bildröhre ausgestattet. Das synchromatisch abgestimmte Gerät mit 23 Röhren einschliesslich zwei Gleichrichtern und Bildröhre soll einen störungsfreien Empfang gewährleisten. Es ist mit einer vollautomatischen Synchronschaltung, einer automatischen Zeichenglättung, Kontrastkontrolle, laufender, automatischer Abstimmung und einer eingebauten Antenne ausgerüstet. Der Rundfunkteil besteht aus einem AM-FM-Empfänger mit 9 Röhren, während der Grammophon-Teil ein automatischer Plattenwechsler für alle gebräuchlichen Schallplattengrößen ist. Die Tonwiedergabe aller drei Einheiten besorgt ein zwölfzölliger koaxialer Lautsprecher.

FI-1951 / 1.März-Ausgabe
AUSLANDSÜBERBLICK und ANREGUNGEN
USA

Der geplante Bau einer Dezimeterbrüpke zwischen Omaha und San Franzisko ist nunmehr genehmigt worden. Dieser Übertragungsweg, der das bereits völlig ausgebaute Fernsehnetz New York-Chicago-Omaha mit dem ebenfalls fertiggestellten Netz im östlichen Teil des Landes verbinden soll, erfordert den Bau von 55 Relaisstationen und wird insgesamt einen Kostenaufwand von 20 Mill. Dollar verursachen. Mit seiner Fertigstellung wird im Laufe des Jahres 1952 gerechnet.

Frau Eleanor Rooseveit leitet gegenwärtig ein wöchentliches Fernseh-Programm, in dem sie Staatsmänner, Gelehrte, bekannte Schriftsteller und Künstler vor die Kamera bringt und über Zeitfragen diskutieren lässt.

Die literarische Zeitschrift "Saturday Revue of Literature" hat unter ihren Lesern eine Umfrage nach der Popularität der Fernseh-Programme veranstaltet. Als weitaus populärstes Programm dieser - allerdings eine intellektuelle Elite darstellenden Leserschaft - rangieren die UN-Übertragungen, während die volkstümlichen Clowns und Sänger von Cowboy-Liedern an siebenter oder achter Stelle stehen.

In den USA haben - neben anderen- neuerdings auch die Parlamente von Atlanta und Utah die Erlaubnis gegeben, daß ihre Sitzungen durch Fernsehen übertragen werden. Das Stadtparlament von Oklahoma war zunächst zurückhaltend, denn bei einer Versuchssendung entdeckte die Fernseh-Kamera einen Abgeordneten, der schlief, und einen zweiten, der die Zeitung las .....

FI-1951 / 2.März-Ausgabe - AUSLAND
USA, Fernseh-Kundendienst - das neue große Geschäft.

Der US-Radiohandel und die Probleme des TV-Geschäfts - Fernseh-Service auf neuen Wegen - Garantie-Kontrakt-Systeme und Ein-Mann-Betriebe:
(Von unserem New Yorker Mitarbeiter)New York Mitte März
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Es ist ein Vorteil, dass man sich bei der Entwicklung des Fernsehens in Deutschland gewisse in anderen Ländern gemachte Erfahrungen zunutze machen kann. Den deutschen Radiohandel und das Radio-Reparaturgewerbe, die bald vor dem Problem stehen werden, sich in das Fernseh-Geschäft einzuschalten, wird es interessieren, wie ihre amerikanischen Kollegen mit der schwierigen, aber auch lohnenden Umstellung auf dieses Erwerbsgebiet im bisherigen Verlauf der Entwicklung fertig geworden sind.

Der nachfolgende Artikel gibt hierüber einige bemerkenswerte Hinweise. Wenn man die Verhältnisse im grossen TV-Land Amerika auch nicht ohne weiteres auf Europa und Deutschland übertragen kann, so bieten die amerikanischen Erfahrungen doch wertvolle Anregungen.

Das grosse Geschäft

Television ist heute in Amerika das grosse Geschäft. Ihre in der Geschichte der Technik beispiellos schnelle Ausbreitung innerhalb weniger Jahre hat nicht nur in der Radio-Industrie zu weitgehenden Produktionsumstellungen geführt und teilweise eine ganz neue Großindustrie geschaffen, sie hat auch dem Radio-Einzelhandel und den Reparaturwerkstätten zusätzliche Verdienstmöglichkeiten von großem Ausmaß zugeführt.

Um den Umfang dieses Geschäftes richtig zu ermessen, muß man sich vor Augen halten, daß bisher weit über 10 Milli. neue Fernseh-Empfänger in Betrieb genommen wurden und daß diese Empfänger in einer Art technisch betreut sein wollen, wie man sie vom Rundfunkgerät nicht kennt. Der TV-Apparat ist etwa viermal so störanfällig wie ein normales Rundfunkgerät. Hinzu kommt, daß das Auge als höchstentwickeltes menschliches Organ wesentlich anspruchsvoller als das Ohr ist. Während der Kreis des Publikums, der die Entstellung der Töne durch ein schlecht funktionierendes Radiogerät hinnimmt, verhältnismäßig groß ist, wird eine verzerrte Bildwiedergabe im TV-Gerät von jedem Fernseher sofort wahrgenommen und als unerträglich störend empfunden. Hieraus ergibt sich, daß der Reparaturdienst für ein Fernseh—Gerät weit öfter und umfangreicher in Anspruch genommen wird als für einen Radio-Apparat.

Von der Radio-Reparatur .....

Auf dem Reparatur-Sektor bildeten auch in USA lange Jahre hindurch die Kleinunternehmen, die sogenannten "Ein-Mann-Betriebe", die Mehrzahl der Reparaturwerkstätten. "Radio-Mechaniker" ist auch hier ein beliebter Beruf für eingefleischte Individualisten, "Tüftlern", die sich seltsam angezogen fühlen, von einem Kampf mit nie abreißenden mehr oder minder komplizierten technischen Problemen.

Ein ausgesprochen rentables Geschäft ist die Radio-Reparatur eigentlich nie gewesen, abgesehen von den Fällen, in denen sich technische Geschicklichkeit mit ausgeprägtem Geschäftssinn paarten und in denen es gelang, aus der kleinen Werkstätte ein lohnendes Verkaufs- und Installationsgeschäft aufzubauen. 70 bis 80% der in USA verkauften Radiogeräte waren kleine handliche Tisch-Empfänger, die - waren sie defekt, - vom Eigentümer unter den Arm genommen und zum Mechaniker getragen wurden, der seine Werkstätte mit kleinem Laden meist in einer Seitenstrasse hatte. Die Kundschaft kam dem Radio-Mechaniker "ins Haus". Sein Berufsleben spielte sich in der Hauptsache an der Werkbank und am Ladentisch ab. Die Installation der verkauften Radio-Apparate in den Wohnungen der Käufer konnte mit wenigem, leicht transportablem Werkzeug ausgeführt werden.

..... zum Fernseh-Kundendienst.

Das Fernseh-Geschäft setzte in USA ein, als gerade der Umsatz von Radiogeräten von seiner Nachkriegshöhe herabgestürzt war. Trotz der unzweifelhaften Umstellungsschwierigkeiten, die er mit sich brachte, waren nicht nur fast alle unternehmungslustigen Radiohändler, sondern auch zahlreiche Außenseiter bestrebt, sich in diesen "Boom" einzuschalten.

Es waren nicht nur der Verkauf, die Installation der TV-Geräte und die Montage der Antennen-Anlagen, die neue beträchtliche Einnahmen versprachen; auch das Reparaturgeschäft, das im Hinblick auf die Störanfälligkeit der Geräte reizvoll erschien, lockte zahlreiche Unternehmer, unter ihnen nicht wenige eilige "Moneymaker", an.

Von Spekulationen und Glücksrittern

Sehr bald zeigte es sich jedoch, daß der Fernseh-Boom besonders im Reparaturgeschäft zwar für solide und ausreichend fundierte Unternehmen gute Gewinne abwarf, daß er jedoch die Spekulationen von Glücksrittern, die meinten, nur ihre Taschen öffnen zu können, um sie in kürzester Zeit gefüllt zu haben, enttäuschten.

Ein gut funktionierender Fernseh-Kundendienst erfordert nicht nur technisches Wissen, sondern auch eine umfangreichere und kostspieligere Ausrüstung als eine Radio-Reparaturwerkstätt. Die Größe und das Gewicht der Fernseh-Apparate bedingt zunächst die Anschaffung eines Lastwagens in den größeren Städten für den Transport der Apparate, denn der reparaturbedürftige Fernseh-Empfänger wird nicht vom Kunden in die Werkstätte gebracht.

In USA ist ein Lager sinnvoll - die Entfernungen sind zu groß.

Für die Fernseh-Reparaturwerkstätte besteht auch die Notwendigkeit eines möglichst vielseitigen Lagers an Ersatzröhren, Zubehörteilen und anderen Vorräten, wenn man nicht in die Verlegenheit kommen will, angefangene Arbeit nicht beenden zu können, weil man erst die Ersatz- und Zubehörteile aus der Fabrik kommen lassen muß.

Die richtige und das kritische Auge befriedigende Einstellung der Geräte ist eine Präzisionsarbeit, die nur mit Hilfe von Kontrollgeräten und Meßinstrumenten durchgeführt werden kann. Die Notwendigkeit eines gewissen Grundkapitals für den Aufbau eines Fernseh-Services und die Unmöglichkeit, daß sich die immerhin nicht billigen Einrichtungen in kürzester Zeit amortisieren können, warf viele unzureichend fundierte Kleinbetriebe und vor allem die nur auf schnellste Gewinne erpichten "Moneymaker" aus dem Rennen.

Neue Organisationsformen beherrschen das Feld.

Erfolgreiche Fernsehvertriebs-Geschäftsleute in Städten von verschiedener Größe waren sich bald darüber einig, daß an die Erfordernisse angepaßte Service-Organisationen notwendig sind, um den Fernseh-Kundendienst ökonomisch und rentabel zu gestalten, daß ein Ein-Mann-Betrieb den gestellten Aufgaben nicht gerecht werden könne, und daß Antennen-Installationen, Geräte-Reparatur, Lagerhaltung und Geschäftsführung spezialisierte Arbeitseinteilungen erforderlich machten. Sie sind sich auch einig, daß es hier ein Minimum von einzusetzender Arbeitskraft gibt, unter welchen das Geschäft Geld einbüßt.

Dieses Arbeitskraft-Minimum schwankt zwischen vier und sieben Arbeitskräften, was von der Größe der Stadt und dem Stadtviertel abhängt. Die Größe jeder Kundendienst-Organisation ist von vielen Dingen abhängig, aber hauptsächlich von diesen:
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  • 1. der organisatorischen Fähigkeiten des Inhabers,
  • 2. des Kapitals für die Beschaffung der Transportmittel, Versuchsausrüstungen des Lagers usw. und
  • 3. Kenntnis von durchschlagenden Werbemethoden seitens der Leitung des Unternehmens, um ein sich gleichbleibendes Tätigkeitsvolumen zu schaffen.

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Ein 12 Monats Garantie-Kontraktsystem

Heute ist das Fernsehgeräte-Verkaufs- und Reparaturgeschäft in USA im wesentlichen in den Händen von Gruppen mittlerer und größerer und mit wachsendem Kapital aufgezogener Vertriebs- und Installations-Organisationen, die sich in den großen Städten gebildet haben. Diese Unternehmen basieren im allgemeinen auf einem 12 Monate-Kontraktsystem, das sie mit ihren Kunden nach dem Kauf eines Fernseh-Empfangsgerätes abschließen und das sich für beide Vertragspartner als gesund erwiesen hat.

Dieses Garantie-Kontraktsystem sieht seitens des Unternehmens einen umfassenden Service für Installationen und Geräte-Instandhaltung vor, so daß der Besitzer eines TV-Empfängers mit einem gesicherten, verhältnismässig störungsfreien Empfang und schnellster Behebung von Geräteschäden rechnen kann. Für diesen Service zahlt er an das Unternehmen, das hier gewissermaßen auch die Rolle einer privaten "Krankenkasse" für TV-Geräte darstellt, einen festen Jahresbetrag von 25 bis 30 Dollar, der in Monats- oder Viertel Jahresraten erhoben wird.

Und dann fließt das Geld

Die Fernseh-Kundendienst-contractors können dadurch mit einem festen Jahreseinkommen kalkulieren. Die meist sehr hohe Zahl der Abschlüsse wirkt wie bei einem Versicherungsunternehmen ausgleichend und läßt einzelne Fälle, in denen die Service-Gesellschaft "draufzahlen" muß, nicht sehr spürbar werden. Jahreszeitliche Schwankungen beeinflussen das Geschäft nicht, so daß die Organisationen eine verhältnismäßig hohe Geschäftssicherheit und Stabilität aufzuweisen haben, wie dies bei anderen Geschäftszweigen, deren Einkommen ebenfalls auf der täglichen Nachfrage basiert, kaum möglich ist.

Für den Fernseh-Kunden liegen die Vorteile eines solchen Vertragsabschlusses mit einem leistungsfähigen Unternehmen dieser Art auch darin, daß diese ihm eine Bedienung durch qualifizierte Techniker, denen alle erforderlichen Kontroll- und Meßeinrichtungen und ein schnell greifbares Ersatzteil- und Zubehörlager zur Verfügung stehen, gewährleistet. Allgemein herrscht die Auffassung vor, daß im Laufe der Zeit das 12-Monats-Kontraktsystem der Öffentlichkeit auf dem TV-Sektor eine viel wirkungsvollere Art von Kundendienst zu bieten haben wird, als dies mit den Methoden des Radio-Kundendienstes in der Vorkriegszeit möglich war.

Was (in USA) gegen den Ein-Mann-Betrieb spricht:

Nach den bisher gemachten Erfahrungen  ist unter den amerikanischen Verhältnissen im Fernseh-Geschäft der Ein-Mann-Betrieb in den größeren und mittleren Städten auf die Dauer kaum lebensfähig. Der Geschäftsmann, von dem außer umfassenden Radio- und Televisions-Kenntnissen auch noch verlangt wird, daß er Manager, Mechaniker, Verkäufer und Buchhalter zugleich ist, kann meistens mit der Vielfalt der an ihn herangetragenen Aufgaben allein nicht mehr fertig werden. Er ist im Fernseh-Geschäft zu einem Schattendasein verurteilt. Viele dieser Inhaber von Ein-Mann-Betrieben, die sich bereits im TV-Geschäft Kenntnis und Erfahrung erworben haben, ziehen, wenn sie nicht selbst das Zeug dazu haben, eine gut funktionierende Kundendienst-Organisation aufzubauen vor, ihre Kenntnisse in solchen Organisationen als Spezialfachkräfte zu verwerten.

Fernsehtechniker sind höchstbezahlte Berufsgruppen

Bei dem Mangel an solchen Kräften sind diese Stellungen sehr gut bezahlt und die diesbezüglichen Einkommen gehören gegenwärtig zu den höchsten der vergleichbaren Berufsgruppen. Vielleicht das versprechendste Feld für den individualistischen Techniker, der es vorzieht, allein zu arbeiten, ist das Umbauen von TV-Geräten. Die TV-Apparatbesitzer haben eine eigentümliche Vorliebe gezeigt, ihre Geräte umbauen zu lassen, um spätere Entwicklungen zu neuen Modellen einzuholen. In den meisten Gegenden des Landes ist ein lebhaftes Geschäft entstanden "7" und "10" Bildröhrenmodelle in "12 1/2", "14" und "19"-Bildröhrenmodelle umzuwandeln.

Ein Fachtechniker, der im Sologeschäft bleibt und der die Fähigkeit hat, gut mit dem Publikum umzugehen und es zur Modernisierung anzuregen, kann sich ein ganz hübsches Geschäft mit Geräte-Umbauen gründen, indem er sich auf nur ein zur Zeit gängiges Modell spezialisiert und er Verkaufs- und Arbeitszeit so reguliert, daß er mehrere Stunden am Tage für den Apparateumbau Zeit hat.

Service-Industrie von nationaler Bedeutung

Hier etwas über die Preise und die Einkommen um 1951 (in US $) :

Die Aussicht, einen Betrieb aufzubauen mit einem jährlichen Gesamteinkommen von 50.000 Dollar (bei einem Durchschnitt von 175 laufenden Kontrakten im Monat) bis zu einer viertel Million Dollar (bei einem Durchschnitt von 700 laufenden Kontrakten) hat ebenfalls einen Massenandrang von Radio-Unternehmern und auch ein Heer von Außenseitern für das Kontrakt-Geschäft im Fernseh-Service mobil gemacht. Aber auch in dieser neuen Organisationsform des Kundendienstes schied sich bald die Spreu vom Weizen.
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Spezialisierung auf drei Hersteller

Eine gute Aussicht, in dem einträglichen, verhältnismäßig sicheren Geschäft zu bleiben, haben nur die Unternehmer, die auf dem neuen Feld durch wirkliche Leistung bodenständig werden. Die erfolgreichen Unternehmen spezialisieren sich gewöhnlich auf bestimmte Empfangsgeräte von einer begrenzten Firmenzahl. Vielfach übernehmen sie nur den Service für Geräte, die sie selbst im großen vertreiben. Der Grund ist offensichtlich: Spezialisierung auf einen bestimmten Apparat ist lohnender. Die Konzentration der Kenntnisse und Erfahrungen mit der Konstruktion einiger weniger Typen verringert die Arbeitszeit. Die modernen Fernseh-Service-Unternehmen haben sich naturgemäß zuerst in den Metropolen des Landes entwickelt. Leute, die in den Metropolen gelernt haben "wie man es machen muß", benützten ihre in diesen Organisationen erworbenen Kenntnisse vielfach dazu, sich in den mittleren Städten selbständig zu machen und dort ähnliche Service-Organisationen aufzubauen.

Spezialisten wandern aus der Stadt aufs Land

Sie wenden nun ihre Aufmerksamkeit auch auf die kleineren Städte, in denen sie zwar nur einen kleineren Fernseh-Service-Dienst aufziehen können, der aber auch eine entsprechend kleinere Investitierung erfordert. Diese Ausbreitungstendenz zeigte sich bereits nach einem Jahr, nachdem die Fernseh-Stationen in den Metropolen eröffnet wurden und die in Betracht kommenden Gegenden eigene TV-Stationen erhielten. Heute sind bereits fast alle Gebiete in USA, die an die Television angeschlossen sind, mit einem immer dichter werdenden Netz von Fernseh-Service-Unternehmen überzogen, die zum größten Teil nach dem 12-Monate-Kontraktsystem arbeiten.

In den USA bestimmt die FCC, wohin es lang geht

Hier hat sich ein neues großes und auch ergiebiges Feld für anpassungsfähige Fachleute eröffnet. Aber auch trotz der großen Fernseh-Konjunktur sind hier Rückschläge nicht ausgeblieben, die selbst für große und als gut fundiert anzusprechende Unternehmen kritische Situationen gebracht haben. Diese Rückschläge hatten ihre Ursachen einmal in der von der FCC im Hinblick auf die noch unklaren Sendeausbreitungsverhältnisse verhängten Sperre für den Bau neuer TV-Sender, wobei von dieser Seite eine weitere Ausbreitung der Television in USA plötzlich abgeschnürt wurde, zum anderen in der Verknappung von Zubehörteilen, die auf die Umstellung der Industrie auf Kriegsproduktion zurückzuführen ist. Nicht wenige der großen Fernseh-Service-Unternehmen sind gegenwärtig bemüht, solche Zubehörteile nun aus Deutschland, Frankreich oder Japan zu importieren.

Es wird sogar an plastisches Fernsehen gedacht

Heute nennt man das 3D Kino oder 3D Fernsehen. 

In der Gesamtsicht können aber diese Schwierigkeiten in der sonst normalen Entwicklung der neuen Fernseh-Service-Industrie zu einer Industrie von nationaler Bedeutung nur als Verzögerungsmomente gewertet werden. Es ist anzunehmen, daß die FCC in absehbarer Zeit zu Lösungen der schwebenden Probleme kommen und die Sperre für Senderbauten aufheben wird und daß sich auch die gegenwärtige Materialknappheit beheben läßt. Hieraus und aus der Einführung des Farbfernsehens und später des plastischen Fernsehens werden neue belebende Momente in diesem Wirtschaftszweig entstehen.

Es bestehen wenig Zweifel, daß die Entwicklung so weiter gehen wird, wie es bereits vor Jahresfrist zu beobachten war: nämlich, daß Leute, die in den Hauptstädten als Fachspezialisten oder Angestellte von Service-Zentralen gelernt haben, wie das Geschäft zu organisieren ist, in ihrem Bestreben nach Selbständigkeit in die kleineren Städte oder in Gebiete, die dem Fernsehen neu erschlossen werden, übersiedeln und hier ihrerseits Service-Unternehmen gründen. Wenn der hier ansässige Radio-Einzelhandel und das Reparaturgewerbe in ihrer jetzigen Form nicht in der Lage sind oder es versäumen, ihrerseits rechtzeitig Fernseh-Service-Organisationen zu entwickeln, dann werden sie von den aus den grossen und mittleren Städten herandrängenden Spezialisten bald aus dem Televisions-Geschäft ausgeschaltet sein.

FI-1951 / 2.März-Ausgabe
"TV-Fernempfang" durch Gemeinschaftsantennen

Das Problem, auch in weniger dicht besiedelten Gebieten, in denen die Errichtung eigener Fernsehsender nicht lohnend ist, der Bevölkerung den Empfang von Fernsehsendungen zu ermöglichen, ist jetzt in den "Vereinigten Staaten auf interessante Art gelöst worden. In einigen entlegenen Orten haben die Energieversorgungsgesellschaften auf Türmen oder nahen Berggipfeln "Gemeinschafts-Antennen" aufgestellt, die die Sende-Impulse von 200 oder mehr Kilometer entfernt stehenden Sendern noch aufnehmen können. Die empfangenen Wellen werden verstärkt und der Umspannstation, die den Ort mit Strom versorgt, zugeleitet. Über das Niederspannungsnetz werden dann die Sendungen im Ort verteilt. Die Fernsehteilnehmer haben dafür eine geringe Gebühr an die Elektrizitätsgesellschaften zu entrichten.

FI-1951 / 1.April-Ausgabe - AUSLAND
USA
Die Ausstattung eines gut eingerichteten TV-Service.

- New York, Anfang April -
Auch die besten TV-Empfänger in den USA brauchen, wie wir in unserem ausführlichen Artikel "Fernsehkundendienst - das neue große Geschäft" in der 2. März-Ausgabe der "Fernseh-Informationen" ausführlich dargelegt haben, ziemlich häufigen Service, hauptsächlich Röhrenersatz und Nachstellen. Das ist bei 15 bis 25 Röhren und 10.000 Volt nicht weiter verwunderlich. Erscheinungen, die bei einem Radio nocht kaum feststellbar sind, wie etwas Netzbrummen, die etwas gesunkene Steilheit einer Röhre oder eine kleine Verstimmung der Abstimmung, können bei einem TV-Gerät das Bild sehr beeinträchtigen.

Ein routinierter Techniker kann sehr viele Fehler ohne Instrumente (z,B, im Kundenhaus) durch Logik und Erfahrung beheben, da ein TV ein hervorragendes Prüfgerät eingebaut enthält, die Katodenstrahlröhre selbst. Der Gebrauch von Instrumenten in der Werkstatt ist natürlich unumgänglich für schwierigere Fehler oder Abgleichung. Ein gut eingeführter TV-Service weist folgende Instrumente auf: Röhrenprüfgerät mit Steilheitsmessmethode, Röhrenvoltmeter, Hochspannungsvoltmeter, Oszilloskop, amplitudenmodulierter Meßsender, frequenzmodulierter Meßsender mit motorischer Bandbestreichung (sweepgererator) sowie Dokumentation.

FI-1951 / 1.April-Ausgabe
AUSLANDSÜBERBLICK und ANREGUNGEN - Kanada
Kanada hat noch keinen eigenen Fernsehdienst - aber

Kanada, das noch keinen eigenen Fernsehdienst hat, steht trotzdem mit seiner Fernseh-Teilnehmerzahl in der Welt an dritter Stelle nach den USA und Großbritannien, Man schätzt, dass über 25.000 Geräte Programme empfangen - allerdings aus USA - von Sendern, die nahe der kanadisch-amerikanischen Grenze stehen, wie Buffalo, Detroit und Cleveland. Nicht weniger als 12 Fabriken in Kanada stellen Fernsehempfänger her; der Absatz scheint gut zu sein, denn während sie im August 1950 nur etwa 2.000 Geräte produzierten, waren es im September 1950 schon fast 4.000 Stück, die einen Wert von 1.651.416 (kanadische) Dollar darstellten.

FI-1951 / 1.April-Ausgabe
AUSLANDSÜBERBLICK und ANREGUNGEN - Frankreich
Tele-clubs

Im Gebiet um Paris und Lille entstehen jetzt in einzelnen Ortschaften "Tele-clubs". In irgend einem Raum, in Klassenzimmern von Schulen oder im Rathaus, haben Vereinigungen von Familien einen Fernsehempfangsapparat aufgestellt und geben "Familienkarten" aus mit einer Gültigkeit von 6 Monaten. Diese übertragbaren Karten berechtigen zum Besuch von 7 Vorführungen im Gemeinschaftsempfang. Die Programme hängen bei den Händlern aus und sind am Schwarzen Brett im Rathaus angeschlagen. Diese Veranstaltungen der "Tele-clubs" haben eifrigen Zuspruch. Der Zeitdienst, Kulturfilme und Sportereignisse fanden in diesen Sendungen bisher den meisten Beifall.

FI-1951 / 2.April-Ausgabe
AUSLANDSÜBERBLICK und ANREGUNGEN USA
Fernseh-Sender auf dem höchsten Bauwerk der Welt

Auf dem höchsten Gebäude der Welt, dem Empire State Building, ist der riesige Fernseh-Sendemast (über den wir bereits berichteten) nunmehr fast fertiggestellt. Durch diese zusätzliche Konstruktion wächst das Gebäude, das mit 380 Metern den Pariser Eiffelturm beträchtlich überragte, um weitere 65 Meter. Die Sendestation wird am l.Juli 1951 in Betrieb genommen. Durch schlechte Witterungsverhältnisse hatte sich die Fertigstellung erheblich verzögert. Die Kosten für den Bau des Sendemastes werden mit nahezu 1 Million Dollar beziffert.

FI-1951 / 2.April-Ausgabe
AUSLANDSÜBERBLICK und ANREGUNGEN - USA
Metropolitan Opera New York plant Fernseh-Abteilung

Die Metropolitan Opera in New York plant die Errichtung einer Fernseh-Abteilung für die Saison 1951/ 52. Die Fernseh-Opern-Aufführungen sollen selbständige Inszenierungen sein. Sie sollen, wie im amerikanischen Fernsehwesen üblich, an Unternehmen "verkauft" werden, die sie dann über amerikanische Fernsehstationen als "Television-Opern" senden.

Die Wirtschaftsunternehmen, die als "Sponsors" für die von der "Met" erworbenen Fernseh-Opern auftreten, werden nur bei der Ansage dieser Sendungen kurz genannt. Durch solche "Sonderinszenierungen" für Fernsehsendungen eröffnen sich für Theaterunternehmen von Ruf in USA große zusätzliche Einnahmemöglichkeiten.

Das Fernseh-Ereignis der letzten Woche

Das Fernseh-Ereignis der letzten Woche in USA waren die Fernseh-Übertragungen der Rückkehr McArthurs nach den Vereinigten Staaten und seiner Rede im Kongress, die von allen amerikanischen Fernseh-Stationen übertragen wurde. Es wird geschätzt, daß 40 bis 50 Millionen Amerikaner diesem Ereignis an ihren TV-Empfängern beiwohnten.

Präsidententochter macht Fernseh-Show

Margaret Truman, die Sängerin und Tochter des amerikanischen Präsidenten, hat mit Fernseh-Stationen einen Vertrag abgeschlossen, der ihr pro Vorstellung über 2.000 Dollar einbringt.

UN Popularität durch Fernshen gesteigert

Die UN verdankt, wie vom Generalsekretär der UN erklärt wurde, dem Fernsehen unendlich viel. Ohne die Übertragungen durch die Television wäre es niemals möglich gewesen, die Sitzungen des Sicherheitsrates und der Plenarversammlungen in USA so populär zu machen.

Fernsehen belebt Sportliteratur

Eine interessante Wirkung des Fernsehens und der damit erzielten allgemeinen Sportvertiefung in USA ist das wachsende Interesse des Publikums für Sportliteratur. Da das Fernsehen sehr viele neue Sportinteressenten schafft, gibt es auch neue Leser der Sportrubriken und Sportzeitungen. Pessimisten hatten die gegenteilige Wirkung vorausgesagt und geglaubt, daß der Sportenthusiast, der das große Ereignis gesehen und gehört hat, an der späteren gedruckten Berichterstattung nicht mehr interessiert sein werde. Gerade die umgekehrte Folge ist jedoch eingetreten.

Ernest Hemingway gibt Fernsehrechte frei

Der bekannte amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway hat jetzt seine Werke für die Television freigegeben. Er erklärte sich auch bereit, an Sendungen seiner Stücke mitzuarbeiten.

Ca. 10.000.000 Fernsehteilnehmer in USA

Die Ermittlungen der Industrial Surveys Co. in Chicago ergaben, dass sich die Zahl der Fernsehteilnehmer in USA von September 1950 bis Januar 1951 von 7.214.000 auf 10.000.000 erhöht hat. Das ist eine Steigerung von 18% im September auf 24% im Januar. Von vier amerikanischen Familien besitzt jetzt eine Familie einen Fernseh-Empfänger. Bei Familien mit Kindern unter 12 Jahren hat jetzt sogar jede dritte Familie einen TV-Empfänger. Die höchsten Teilnehmer-Ziffern finden sich im Nordosten des Landes, in dem von 100 Familien 43% einen Fernsehempfänger haben.

Auch die Teilnehmerschaft in der Landbevölkerung hat sich seit September verdoppelt. Sie beträgt jetzt 6%. Von den Familien mit höherem Einkommen hat jede dritte Familie einen TV-Empfänger. Kunsthandwerker und Handwerker besitzen mehr Fernseh-Empfänger als jede andere Beschäftigungsgruppe.

Philadelphia ist Maßstab des Wachstums

Es ist aufschlußreich, den Eroberungssturm des Fernsehens am Beispiel der Stadt Philadelphia zu messen. Allein in dieser Stadt wurden im vergangenen Jahr 364.233 neue Fernseh-Apparate verkauft, was einem Zuwachs um 65% entspricht. Wenn man annimmt, dass die 686.000 in Betrieb stehenden Apparate in dieser Stadt im Durchschnitt etwa 5 Personen je Apparat erreichen, dann ergibt sich ein Millionen-Auditorium von gewaltigem Umfang.

TV-Geschäft in USA gegenwärtig rückläufig

Zu der gegenwärtig rückläufigen Entwicklung im TV-Geschäft äusserte der Generalmanager der RCA, Victor Home, dass durch die Wiedereinführung gesunder Geschäftspraktiken dieser, auch zum Teil auf saisonale Ursachen zurückzuführende Absatzrückgang wieder behoben werden könne. "Wir können nicht erwarten" so erklärte er, "daß uns die Kunden immer die Türen einrennen werden, um TV-Geräte zu bekommen. Wir werden uns künftig auch um die Kunden bemühen müssen."

Erster Auto-FS-Empfänger von "Midstates Corporation"

Den ersten Auto- Fernsehempfänger in Chicago liess sich der Präsident der "Midstates Corporation" mit einem Kostenaufwand von l.ooo Dollar in seine Cadillac-Limousine einbauen. Es handelt sich um einen umgebauten 12 inch-Zenith-Tischempfänger.

Warenhaus eröffnete Farb-Fernsehdienst

Als erstes Warenhaus der Welt eröffnete Jordan March & Co. in Boston anläßlich der Feier seines hundertjährigen Bestehens einen eigenen Farb-Fernsehdienst. Die Sendungen werden nach dem CBS-Farben-System im Warenhaus selbst aufgenommen und durch Kabel auf drei Großempfänger übertragen, die in einer Halle des 5.Stockwerkes aufgestellt sind. Es werden täglich neun 15-Minuten Sendungen durchgeführt, in denen Spezialangebote des Warenhauses, seine reichhaltigen Lager usw. gezeigt werden. An der ersten Vorführung nahmen 6.ooo Personen teil.

Neuartige Fernseh-Röntgenapparatur hilft Ärtzten

Das erste ärztliche Fernseh-Kollegium fand kürzlich in Amerika statt. Der Patient, ein verunglückter Arbeiter mit einem Metallsplitter in der Brust, befand sich im New Yorker John Hopkins-Spital. Ausser den Ärzten dieses Spitals beteiligten sich noch, mit Hilfe eines besonderen Röntgen-apparates, dessen Bilder über das Fernsehnetz gesendet wurden, zwei Gruppen von Ärzten in Baltimore und Chicago an der Untersuchung. Die von Dr. Morgan, dem Leiter der Radiologie des John-Hopkins-Spitals in Zusammenarbeit mit dem Public Health Service und den Laboratorien der RCA konstruierte neuartige Fernseh-Röntgenapparatur, die Röntgenbilder mit einer viel höheren Brillanz als die übrigen Geräte erzeugt, ermöglicht es, die Bewegung des Herzens und die des Brustkastens bei der Atmung im Fernsehbild genau zu beobachten.

FI-1951 / 1.+2. Mai-Ausgabe
AUSLANDSÜBERBLICK und ANREGUNGEN - USA
Februar 1951 in USA 11 Millionen Fernsehteilnehmer

Entgegen den Erwartungen ging die Herstellung von Rundfunk- und Fernsehempfängern in den USA auf Grund der Rüstungsproduktion nicht zurück. Im Januar 1951 wurden 1.202.503 Rundfunk- und 645.716 Fernsehempfänger produziert, im Februar 1.313.015 bzw. 649.319 Empfänger.

Anfang 1951 hatten in den USA 9 Staaten noch keinen Fernsehsender (d.h. ein Gebiet mit rd. 9% der Bevölkerung). In den Staaten, in denen sich ein oder mehrere Fernsehsender befinden, ist die Dichte der Erschliessung recht unterschiedlich. Sie reicht von 2% in Mississippi bis 58% in Delaware. In 31 Staaten, in denen etwa 40% der USA-Bevölkerung wohnen, liegt die Fernsehdichte knapp unter 20%; in ganz USA werden rund 26% der Bevölkerung durch Fernsehsendungen erreicht. Am 1. Februar 1951 wurden in den USA 11 Millionen Fernsehteilnehmer gezählt (gegenüber 42 Millionen Rundfunkteilnehmern).

FI-1951 / 1.+2. Mai-Ausgabe
AUSLANDSÜBERBLICK und ANREGUNGEN - USA
New York hat bereits 2.145.000 Apparate

Nach einer Mitteilung des Plan- und Forschungsdirektors der amerikanischen National Broadcasting Company (NBC) hat die Zahl der in den USA in Betrieb befindlichen Fernsehapparate am 1. Februar 1951 die 11.152 Mill. Stück erreicht. Sie hat damit im Januar um fast 600.000 zugenommen, während im Dezember die Zunahme etwas über 700.000 betrug. An erster Stelle steht die Stadt New York mit 2.145.000 Apparaten; ihr folgen Chicago mit 840.000, Los Angeles mit 835.000 und Philadelphia mit 789.000 Geräten.

FI-1951 / 1.+2. Mai-Ausgabe
AUSLANDSÜBERBLICK und ANREGUNGEN - USA
Grosse Fernsehanlagen für amerikanische Kinos

Die in USA eingehenden Bestellungen für grosse Fernsehanlagen durch amerikanische Kinos deuten an, dass die Lichtspieltheater beabsichtigen, in bedeutendem Umfange die Television für Wochenschau- und ähnliche Vorführungen zu benutzen. Bisher wurden 20 derartige Anlagen bestellt, weitere 200 Bestellungen werden für die nächste Zeit erwartet.

Kanada

In Kanada begann ein Fernseh-Versuchsdienst zu arbeiten. Mit zwei Kameras wurde in Toronto als erstes gleich eine grosse Eissportveranstaltung übertragen (allerdings nur für eine begrenzte Gerätezahl im Kurzschlussverfahren, für drei Empfänger). Interessant ist, dass die eine Kamera in einer Art Gondel über der Eisfläche im Maple Leaf Garden untergebracht war, die das ganze Spielfeld erfasste. Von hier wurde auch der Begleittext gesprochen. Eine zweite Kamera verfolgte den Spielverlauf vom Boden aus. Der Versuch wird als gelungen bezeichnet. Weitere Experimente aus einem kleinen Senderaum, aber auch von Aussenveranstaltungen sollen folgen, vornehmlich um die Fernsehleute zuerst einmal zu trainieren. Im Sommer wird dem kanadischen Rundfunk aus England ein Fernsehübertragungswagen geliefert werden. Das intensive Training der Fernsehleute wird mindestens sechs Monate vor Beginn eines Fernsehdienstes aufgenommen werden.

FI-1951 / 1.Juni-Ausgabe
AUSLANDSÜBERBLICK und ANREGUNGEN USA
Preisstürze in zahlreichen Städten der USA

Im Zuge der sensationellen Preisstürze in zahlreichen Städten der USA gingen die Preise für viele Artikel bis zu 40$ zurück. Die grössten Preisherabsetzungen wurden für Radio- und Fernsehapparate vorgenommen.

FI-1951 / 1.Juni-Ausgabe
AUSLANDSÜBERBLICK und ANREGUNGEN Kanada
Fernsehdienst erst im Januar 1952

Mr.Dunton, der Vorsitzende des Verwaltungsrates der Kanadischen Rundfunkgesellschaft erklärte, dass ein Fernsehdienst erst im Januar 1952 aufgenommen werde. Der ursprüngliche Termin - September 1951 - kann nicht eingehalten werden, weil wegen Materialschwierigkeiten die notwendigen Bauten und Konstruktionen verzögert werden. Auch der Sender in Montreal, der auf dem Mont Royal errichtet wird, kann erst im kommenden Frühjahr seinen Dienst aufnehmen.

Das Zentrum für die englischsprachigen Sendungen soll Toronto werden, das täglich ein dreistündiges Programm ausstrahlen wird, in das auch Sendungen von Montreal eingebaut werden. Montreal soll auch englische, vornehmlich jedoch französische Sendungen verbreiten. In Toronto wird ein grosses und ein kleines Studio gebaut. Die Kosten einschliesslich der technischen Anlagen werden auf 2 Mill. Dollar geschätzt.

Nach den Erklärungen Mr. Duntons werden die Werbesendungen im kanadischen Fernsehen eine grosse Rolle spielen. Aus den USA würden gute Programme zusätzlich übernommen werden. Grundsätzlich sollen sie jedoch einen kanadischen Charakter haben. Für die nähere Zukunft sei eine Verbindung der Sender Toronto-Ottawa-Montreal vorgesehen, für die weitere Zukunft wird eine Verbindung von Küste zu Küste geplant.

Private Fernsehsender sollen zunächst nicht lizenziert werden (es besteht auch eine gleiche Sperre für Rundfunksender). Später könnte für eine Reihe von grösseren Bezirken ein Kanal für Fernsehsender in Privathänden freigegeben werden.

FI-1951 / 1.Juni-Ausgabe
AUSLANDSÜBERBLICK und ANREGUNGEN Brasilien
Erster Fernsehsender in Sao Paulo

Ein 5kW Fernsehsender arbeitet in Sao Paulo, er hat vor einem halben Jahr den regelmässigen Programmdienst aufgenommen. Jetzt wurden zwei weitere Lizenzen erteilt. Ein Fernsehsender soll in Rio errichtet werden, ein dritter wieder in Sao Paulo. Ein weiterer Sender ist für Belo Horizonte (Minas Gereas) geplant. - Aus den USA wurden im Februar 1951 rd. 1.4oo Fernseh-Empfänger nach Brasilien exportiert. Es bestand auch die Absicht, aus Deutschland Fernsehempfänger zu importieren, doch scheiterten die Bemühungen, weil die deutsche Industrie noch nicht lieferfähig war.

FI-1951 / 1.Juni-Ausgabe
AUSLANDSÜBERBLICK und ANREGUNGEN - Kuba

In Havanna ist ein dritter Fernsehsender in Betrieb genommen worden (Norm 525 Zeilen). Er gehört der Telenews Comp, und wird vom Präsidenten der Gesellschaft zur Herstellung von Wochenschauen und Dokumentarfilmen, Manuel Alonso, geleitet.

FI-1951 / 1.Juni-Ausgabe
AUSLANDSÜBERBLICK und ANREGUNGEN - Mexico

In Mexiko arbeitet ein 525-Zeilen-Fernseh-Sender der Television Mexico S.A., der u.a. der Herausgeber der Zeitung "Novidades" und Besitzer des Senders XEX führend angehört. Der Sender steht auf dem 2o-stöckigen Gebäude der nationalen Lotterie und arbeitet mit 5kW.

FI-1951 / 2.Juni-Ausgabe - AUSLAND - USA
Sender

Gegenwärtig sind 107 Sender in Betrieb. Rund 400 Gesuche für die Einrichtung weiterer Fernsehsender liegen vor, konnten jedoch bisher nicht berücksichtigt werden, da vorläufig keine neuen Frequenzen freigegeben werden können. Ende März 1951 legte jedoch die "Federal Communications Commission" (FCC) einen neuen Wellenverteilungsplan vor, der neben den 12 vorgesehenen Wellenlängen im Meterwellenbereich weitere 65 bis 70 Dezimeterwellen bereitstellen soll. Der Plan sieht die Möglichkeit der Wellenzuteilung für ca. 2.000 Fernsehsender in 1.200 Orten der Vereinigten Staaten vor.

Fernsehteilnehmer (in USA)

Anfang Mai 1951 standen ca. 12.100.000 Fernsehempfangsapparate in Betrieb. In New York allein waren Anfang 1951 bereits 51% der Haushaltungen mit Fernsehapparaten ausgestattet. Man rechnet, dass in etwa 5 Jahren ca. 30 Millionen Familien Fernsehempfangsapparate besitzen werden.

Organisation

Der Fernsehbetrieb in den Vereinigten Staaten beruht auf privater Grundlage. Gegenwärtig bestehen vier grosse Programmgesellschaften - American Broadcasting Company (ABC), Columbia Broadcasting System (CBS), DuMont und National Broadcasting Company (NBC)-, die selbst 14 Sender besitzen. Die 93 anderen Stationen gehören verschiedenen privaten Eigentümern; ein grosser Teil von ihnen bezieht seine Programme von den grossen nationalen Gesellschaften.

Finanzierung

Über die finanzielle Entwicklung in den letzten beiden Jahren gibt folgende Tabelle Aufschluss. Sie ist den Angaben der FCC entnommen:

in Millionen Dollar im Jahr 1949 1950
Einnahmen aus dem Zeitverkauf 34,3 105,8
Gesamtausgaben 59,6 113,7
Verlust 25,3 7,9

Wie die Tabelle erkennen lässt, haben sich die Einnahmen aus dem Zeitverkauf für Fernsehreklame innerhalb des Jahres 1950 verdreifacht. Etwa die Hälfte der nordamerikanischen Fernsehstationen hatte im Jahr 1950 bereits Gewinne zu verzeichnen.

FI-1951 / 2.Juni-Ausgabe - AUSLAND - USA
Guter Fernsehempfang auch für ungünstig gelegene Gegenden

Das neue Antena-Plex-System in USA. - New York, Mitte Juni

Die Transvideo Gorp. von Pottsville hat jetzt zum ersten Mal öffentlich das von RCA entwickelte neue Antena-Plex-System demonstriert, durch das auch der Fernsehempfang in ungünstig gelegenen Gegenden wesentlich verbessert wird. Dieses neue System, bei dem im Übertragungsweg vom Senderaum bis zu der auf einem Berg befindlichen Antenne mehrere Verstärker eingebaut sind, beseitigt die sogenannten blinden Flecken auf dem Fernsehbild, die durch Berge hervorgerufen werden. Es verbessert auch an den Stellen den Empfang, an denen eine Gemeinde zu weit von der nächsten Fernsehstation entfernt ist, um bisher einen störungsfreien Empfang zu erhalten. Die Fernsehprogramme empfängt Pottsville von drei Stationen von Philadelphia, die alle weiter als 75 Meilen entfernt liegen.

"Die Television ist in Amerika schon heute, und wird bald auch in Europa das grandioseste Werkzeug geistiger, wissenschaftlicher und politischer Wirksamkeit sein, über das man jemals verfügte".
Salvador de Madareaga - Präsident des Europäischen Kulturzentrums

FI-1951 / 2.Juni-Ausgabe
AUSLANDSÜBEEBLICK UND ANREGUNGEN - USA
Lancaster im USA-Staat Pennsylvanien

Lancaster im USA-Staat Pennsylvanien ist die Stadt mit der grössten Fernsehteilnehmerdichte der Welt. Dort besitzen jetzt von je 100 Haushaltungen 85 einen Fernsehempfänger. Die Statistik kennt bereits 10 amerikanische Städte, in denen mehr als die Hälfte aller Haushaltungen über ein Fernsehgerät verfügt. Interessant ist, dass New York mit einem Anteil von jetzt 54% erst an 7. Stelle steht.

"United Paramount" kauft ABC

Amerikas grosster Filmkonzern, die "United Paramount", erwarb die Aktienmehrheit der American Broadcasting Comp., des drittgrössten amerikanischen Radio- und TV-Konzerns, und investierte hierfür rund 13 Mill. Dollar. Durch diese überraschende Transaktion wurde die Blockade, mit der sich Hollywoods Filmindustrie gegen die grosse Konkurrenz des Fernsehens schützen wollte, plötzlich gebrochen. Die Paramount hat Verhandlungen über die Übertragung von Fussballmatchs über ihren neuen Fernsehbetrieb eingeleitet.

Die MET will eine Televisions-Abteilung

Die Metropolitan Opera in New York wird sich eine Televisions-Abteilung angliedern, wie ihr Intendant Rudolf Bing auf einer Pressekonferenz bekanntgab. Es sind besondere Studiovorstellungen geplant, unter Heranziehung von Komponisten, Librettisten und Sängern, die ein ausschliesslich englisches Repertoire zu pflegen haben. Man erhofft sich nicht nur eine Erweiterung der Einnahmemöglichkeiten, durch den Verkauf von Operninszenierungen an die Fernsehstationen, sondern auch eine starke Werbewirkung sowie neue künstlerische Erfahrungen und Erkenntnisse. An der Spitze der neuen Abteilung stehen Herbert Graf, John Gutmann und Reginald Allen.

Ärtzte übertragen eine Geburt

Aus ATLANTIC CITY wird unter dem 15. Juni 1951 gemeldet, dass von der dortigen "Amerikanisehen Ärztevereinigung" zum ersten Mal eine Farbfernsehsendung der Geburt eines Kindes erfolgte. Von der Geburtsstation eines Krankenhauses ging die Sendung an 18 Empfangsapparate.

Locken und Ködern - auch in USA

Beim amerikanischen Fernsehhandel bürgert sich neuerdings eine interessante Werbemethode ein. Ein Fachgeschäft lädt geeignete Bewohner der Umgegend, die kein Fernsehgerät besitzen, zu einer "Fernseh-Party" ein. Den Gästen werden Erfrischungen gereicht und in angenehmer Umgebung Fernsehprogramme vorgeführt. Wie es heisst, ist der Verkauf auf diese Weise eine "tot-sichere" Angelegenheit. (Anmerkung dazu : der Absatz war eingebrochen, weil nicht mehr "verteilt" werden mußte, sondern der Verkauf mußte starten.)

Bezahlfernsehen funktioniert nicht wie geplant

Die "Phonevision"- Versuche in Chicago ergaben, dass jede Familie in der ersten Woche 3,1 mal davon Gebrauch machte, sich für einen Dollar einen Film im Fernsehen zu bestellen; in den folgenden 3 Wochen jedoch nur 1,8 mal! Die Tests werden fortgesetzt. Es scheint jedoch, dass die Zuschauer - wenn sie schon zu Hause bleiben - lieber kostenlos die direkten Fernsehprogramme empfangen wollen.

Beinahe wie "live"

Obwohl das Derby von Kentucky nicht zur gleichen Zeit fernsehgesendet werden konnte, brachte es WAVE-TV Louisville fertig, 15 Minuten nach Ende des Rennens ein Bild vom Finish zu zeigen. Dies war möglich, durch eine genau durchdachte Planung, eine selbstentwickelnde Kamera und ein Rennmotorrad, das die drei Meilen weite Entfernung vom Rennplatz zu den WAVE-TV-Studios überbrückte.

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