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Die Geschichte der Nachricht und der Nachrichtentechnik

Teile der Text-Einträge von 1600 bis 1979 stammen aus einem Buch und müssen nicht unbedingt richtig sein. Einge Texte sind sogar falsch und wurden korrigiert. Liegen neue Erkenntnisse vor, werden die auch umgehend eingepflegt. Die Bebilderung ist von solch miserabler Qualität, daß sie nicht eingeblendet wird. Die einführende Seite lesen Sie hier.

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Von 1950 bis 20xx

Der Transistor ersetzt weitgehend die Röhrentechnik; die Halbleiter eröffnen den Weg zur Mikro-Elektronik. Holographie und Laserstrahlen, Computer und Datenspeicher, Satellitenfunk und Farbfernsehen, Lichtwellenleiter und Fernkopierer kennzeichnen wesentliche Bereiche der Nachrichtentechnik im ausklingenden 20. Jahrhundert.

9.1.1965

Der sowjetische Bildtelegraphie-Dienst zwischen Moskau und Wladiwostok wird aufgenommen.
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6.4.1965

Der Nachrichtensatellit „Early Bird" der Communication Satellite Corp. (USA) wird auf seine Umlaufbahn gebracht. In 24 Stunden umrundet er auf vorgeschriebener Bahn einmal die Erde und überträgt dabei kommerzielle Nachrichten. Er ist der erste spezielle Nachrichtensatellit und verwendet Antennen von 30cm Durchmesser.
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1.6.1965

Auf Münchens Oberwiesenfeld wird der Bau des Olympia-Fernsehturms begonnen. Er wurde im Februar 1968 mit 290m Höhe vollendet und dem Betrieb übergeben. 1972 bildete er den raumgestaltenden Mittelpunkt des Sportgeländes, auf dem die XX. Olympischen Spiele in München ausgetragen wurden.
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14.7.1965

Die amerikanische Mars-Sonde, „Mariner IV", funkt über 220 Millionen Kilometer mit Hilfe einer Siemens-Scheibentriode (RH7Cc) klare Aufnahmen der Mars-Oberfläche zur Erde.

24.8.1967

Während der Berliner Funkausstellung wird das von dem Telefunken Team um Walter Bruch entwickelte PAL-Farbfernsehen für die Bundesrepublik Deutschland und für West-Berlin eingeführt (PAL = Phase Alternation Line).
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21.7.1969

Das von Wernher von Braun (1912— 1977) initiierte und von der NASA technisch und organisatorisch durchgeführte „Apollo-Weltraum-Programm" erlebt seinen Höhepunkt: die ersten Menschen, Neil Armstrong und Edwin Aldrin, landen mit der Mondfähre vom Raumschiff „Apollo XI" im Mare Tranquillitatis auf dem Mond. Die Nachrichtentechnik ermöglicht es, daß die Menschheit über Rundfunk und Fernsehen an diesem Ereignis teilnimmt.
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1.12.1969

In Südwestafrika, Namibia, wird ein UKW-Rundfunkdienst in Betrieb genommen.

7.11.1967

Zum 50. Jahrestag der russischen Oktober-Revolution (durch Kalender-Reform wurde es später der 7.11.) wird der Moskauer Fernsehturm mit einer Höhe von 540m in Betrieb genommen. Er dient seither für die Rundfunk- und Fernsehprogrammabstrahlung in einem Umkreis von 120km und erfaßt damit ein Sendegebiet von 14 Millionen Sowjetrussen. Der Turm ist zu der Zeit das mit Abstand höchste Bauwerk Europas.
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22.3.1970

Das fünfte Fernsprech-Atlantik-Kabel (TAT 5) nimmt seinen Dienstbetrieb zwischen der Alten und der Neuen Welt auf.

1.4.1970

Die Deutsche Bundespost nimmt den automatischen Fernsprechverkehr mit den USA, zunächst mit einigen Gliedstaaten der Union, auf. Im Laufe der nächsten Monate folgt auch die Einschaltung der restlichen Gebiete der USA.

22.4.1971

Auf der Industriemesse in Hannover stellt die Siemens AG einen Leitungsverstärker für 60 MHz Bandbreite vor. Er gestattet Übertragungssysteme mit 10.800 Sprechkanälen aufzubauen (siehe 9.10.1972).

27.4.1971 - Entwickler des „Würzburg" gestorben

In Düsseldorf stirbt 62jährig Professor Dr. Leo Brandt. Nach Studium an den Technischen Hochschulen Aachen und Berlin war er 12 Jahre, ab 1932, auf dem Gebiet der Hochfrequenztechnik, zuletzt als Entwicklungschef bei der Telefunken-Gesellschaft in Berlin, tätig. Das (deutsche Radar-) Funkmeßgerät „Würzburg" (1940) und das „Rotterdam"-Gerät (1942), letzteres unter Verwirklichung der Zentimeterwellen-Technik in Deutschland, sind wesentlich Brandts persönlichem Entwicklungsbeitrag zu danken.
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17.6.1971

In Genf wird die erste Weltausstellung des Fernmeldewesens, die „Telecom '71 " eröffnet. Sie endet am 27.6.1971.

12.12.1971

Todestag des Funkpioniers der Vereinigten Staaten, David Sarnoff. Als 21 jähriger Funker hatte er am 14. April 1912 den ersten drahtlosen Notruf des Ozean-Riesenschiffs „Titanic" aufgefangen, nachdem dieses mit einem Eisberg zusammengestoßen war und schnell sank. Ab 1920 hatte er, später führender Mitarbeiter der Radio Corporation of America (sorry, er war der Chef !!), in vielfältiger Weise Anteil an den technischen Fortschritten des Rundfunks. 1966 gab Eugene Lyons in New York seine Biographie heraus.
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1.8.1972

In Zollikon bei Zürich stirbt im 80. Lebensjahr der Physiker und Bildfunk-Pionier Prof. August Karolus (vg. 16.3.1893).
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26. 8. 1972

In Münchens Olympia-Stadion findet die festliche Eröffnung der XX. Olympischen Sommerspiele der Neuzeit statt. Dieses Ereignis hatte Veranlassung gegeben, eine dritte Ausbaustufe der Erdefunkstelle Raisting mit einer zusätzlichen Antenne für den Satellitenfunk rechtzeitig in Betrieb zu stellen. Auf diesem Wege konnte eine weltweite Television der Spiele mit guter Übertragungsqualität gewährleistet werden.
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9.10.1972

In Schweden, zwischen Västeräs und Örebro, wird eine 90km lange Koaxial-Kabelverbindung mit dem Trägerfrequenz-System V 10800 in Betrieb genommen. Dies ist die Weltpremiere des Systems.
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11.10.1973

In Ulm/Donau stirbt im 87. Lebensjahr Professor Dr. Fritz Schröter, ein vielseitiger und erfolgreicher Pionier derdeutschen Rundfunk- und Fernseh-Entwicklung (siehe 28.12.1886).
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19.11.1973

In Erlangen stirbt in seinem 78. Lebensjahr Professor Dr. Ferdinand Trendelenburg, ein Physiker und Elektroakustiker (siehe 25.6.1896).
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6.12.1973

In Inverness/Schottland stirbt in seinem 82. Lebensjahr Sir Robert Watson-Watt, der Pionier der Radar-Technik in Großbritannien (siehe 13.4.1882).
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30.3.1974

In Ulm/Donau stirbt Professor Dr. Werner Nestel im 70. Lebensjahr, ein verdienstvoller Rundfunk- und Fernsehingenieur (siehe 5.10.1904).
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10.8.1974

Im Sommerurlaub auf Amrum stirbt im 62. Lebensjahr Richard Theile. Seit 1930 zunächst bastelnd, dann beruflich mit der Fernsehentwicklung verbunden, wurde er 1960 Direktor des Instituts für Rundfunktechnik an der TU München, sodann auch Honorar-Professor für Fernsehtechnik.
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29. 8. 1974

Bundespostminister Kurt Gscheidle nimmt in München-Perlach die erste Versuchsanlage des rechnergesteuerten elektronischen Wählsystems EWS in Betrieb. Gleichzeitig wird der zugehörige Bedienungsrechner im Fernmeldetechnischen Zentralamt in Darmstadt in Dienst gestellt.
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18.12.1974

Im Kennedy Space Center wird der deutsch-französische Satellit „Symphonie" gestartet. Er wird vor der west-afrikanischen Küste (11,5° westlicher Länge über dem Äquator) in 36.000km Höhe stationiert, um neben Bildungsfernsehprogrammen für Zentralafrika auch Fernsprech- und Datenübertragung zu ermöglichen.
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1.1.1975

Das seit 1927 in Berlin bestehende Heinrich-Hertz-Institut für Schwingungsforschung wird mit erweiterten Aufgaben in eine GmbH überführt. Es bezeichnet sich fortan: Heinrich-Hertz-Institut für Nachrichtentechnik Berlin GmbH.
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2.4.1975

Mit 553,33m wird das höchste, selbsttragende Bauwerk der Erde, der für Rundfunk- und Fernsehverbreitung dienende CN-Tower in Toronto Kanada vollendet. Damit ist der bisher höchste Fernsehturm in Moskau-Ostankino (siehe 7.11.1967) um 13m überboten. Finanzier war die kanadische Staatsbahn; CN steht für Canadian National Railway.
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19.2.1976

In Berlin wird der vollelektronische Siemens-Fernschreiber 1000 der Öffentlichkeit vorgestellt.
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4.3.1976

In Pretzfeld, Kreis Forchheim, stirbt im 90. Lebensjahr Professor Dr. Walter Schottky, ein hervorragender Physiker (siehe 23. 7.1886).
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19.5.1976

In Wedel/Holstein stirbt im 73. Lebensjahr Eduard Schüller. Sein Lebenswerk galt der Entwicklung des Magnetophons (siehe 13.1.1904).
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22.3.1977

In München stirbt im 81. Lebensjahr Dr.-Ing. e.h. August Jipp. Seit 1922 bei Siemens & Halske in Berlin, später in München tätig, hat er hervorragenden Anteil am Aufbau des Fernschreibnetzes, das zunächst zwischen mehreren Siemens-Zweigniederlassungen in Deutschland erprobt und ab 1933 von der Reichspost amtlich eingeführt wurde.
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28.10.1977

In München (Rablstraße) wird die serienmäßig erstellte Ortsvermittlungsstelle mit dem Elektronischen Wählsystem EWS von der Siemens AG an die Deutsche Bundespost übergeben.
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26.12.1977

In Darmstadt verstirbt kurz nach Vollendung seines 80. Lebensjahres, Professor Karl Küpfmüller. Anfänglich in der Elektroindustrie mit regelungs- und nachrichtentechnischen Entwicklungsaufgaben beschäftigt, wurde er 1928 Professor in Danzig. 1935-37 war er in gleicher Eigenschaft an der TH Berlin und ab 1952 in Darmstadt lehrend und forschend tätig. Unter seinen zahlreichen literarischen Arbeiten sei hier seine zuerst 1949 erschienene „Systemtheorie der elektrischen Nachrichtenübertragung" hervorgehoben. 1955/56 war er Vorsitzender des VDE, danach auch einer der Mitbegründer der Nachrichtentechnischen Gesellschaft. Anläßlich seines 80. Geburtstages hatte er noch den „Karl-Küpfmüller-Ring" für hervorragende wissenschaftliche Leistungen gestiftet.
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16.3.1978

Die erste Teilanlage eines Lichtleitfaser-Kabels, das seit dem September 1977 in Berlin-Wilmersdorf ausgelegt wird, nimmt den Betrieb auf.
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14.2.1979

Zwischen Frankfurtam Main-Ginnheim und Oberursel am Taunus wird die erste Lichtwellenleiter-Betriebsstrecke in der Bundesrepublik Deutschland eingeschaltet.
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24.9.1979

In Genf beginnt eine zehnwöchige weltweite Funkverwaltungs-Konferenz (WARC), bei der die 154 Mitgliedstaaten der UIT über die Nutzung des Funkfrequenzspektrums bis über das Jahr 2000 hinaus beraten und beschließen.
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4.12.1979

In Passau stirbt im 90. Lebensjahr Dr. Ing. e. h. Hans Vogt, der Mit-Erfinder des Licht-Tonfilms (siehe 25. 9.1890).
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1.1.1979

Die Deutsche Bundespost führt den Telefon-Fernkopierdienst ein. Für die Übertragung einer DIN-A4-Seite werden 3 Minuten benötigt.
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