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Die europäische "Gerber"-Norm - das ist unsere bundes- deutsche (und europäische) S/W Fernsehnorm ab Sept. 1948

Dort wurde festgelegt, daß das Sendeformat 625 Zeilen haben soll mit einer Bildwiederholrate von 50 Halbbildern (man nennt das dann interleaced = verschachtelt, unterbrochen), also 25 echten (ganzen) Bildern pro Sekunde.

 

Wir erinnern uns, daß der Kinofilm mit 24 Bildern pro Sekunde abgespielt wird und daß jedes einzelne Bild einfach noch mal mit einer Blende unterbrochen wird und so dem Betrachter 48 Bilder/sek vorgegaukelt werden, die dann auf der Leinwand auch deutlich weniger flimmern (als ein 8mm Film zum Beispiel).

 

Die 50 (Halb-) Bilder/s können vorzüglich mit der Frequenz unseres 220 Volt Stromnetzes (inzwischen 230V) gesteuert (synchronisiert) werden. Mit den 48Hz (24 Bilder des Kinofilms pro Sekunde) hätte es da Probleme gegeben.

 

(Die Amerikaner hatten sich damals auf 525 Zeilen bei 60 Halbbildern festgelegt, weil die da drüben ihr 120 (ehemals 110) Volt Stromnetz mit 60 Hz betreiben.)

 

Beachten Sie bitte, daß ein z.B. PAL VHS Videorecorder von den angelieferten 625 Zeilen (sichtbar wären sowieseo nur 575 Zeilen) nur eine Qualität von ca. 240 Linien speichern kann, ein Hi8 Recorder nur ca. 400 Linien, mehr geht von der Datenmenge und der verfügbaren Bandbreite des Recorder nicht.

 

Erst die großen und teuren Studio-Video-Recorder hatten die entsprechende Bandbreite, um die angelieferten 625 Zeilen pro Bild auf Magnetband zu speichern und auch wiederzugeben.

Sichtbar von den 625 Zeilen sind nur 575.

Wenn man dann die Experten bei den Sendern mal genau fragt, wieviele von den 625 Zeilen beim Zuschauer ankommen, wird es philosophisch.

 

Lassen wir aber die Philisophie weg, dann heißt es, daß von 625 gesendeten Norm- Zeilen insgesamt überhaupt nur 575 Zeilen sichtbar sind, nämlich 2 x 312 1/2 Halbbilder in unserem Zeilensprungverfahren mit den zwei Halbbildern. Diese Technik steckt in unserem BAS (Bild Austast Synchron Signal) drinnen oder auch in F-BAS für die spätere Farbe.

 

Das bedeutet in der Realität, wenn die Kamera zum Beispiel genau 720 x 576 Pixel (4:3 Bild) eines CCD Chips physikalisch digital auflöst (und das wären dann mindestens 414.720 physikalisch vorhandene Pixel), wäre das die maximale SD-TV Qualität. Mehr wird nicht sichtbar sein. Der Rest wird für alles Mögliche gebraucht wie Austastlücke und Videotext und Synchronisation usw...

 

Wenn wir also auf dem PC Filme erstellen, dann sollten die ein Pixelverhältnis von 720 x 576 Pixel (4:3 Bild) haben und dann kann man das super einfach in PAL-DV konvertieren. (Das gehört eigentlich auf die PAL Seite.)

 

Unser neuer Sony Harddisk Camcorder (Jan 2007) macht zwar "nur" SD-TV PAL und liefert exakt 720 x 576 Pixel Bilder (ca. 413.000 Pixel) als MPEG2 Stream. Damit hat er zumindest von der physikalischen Auflösung die 4:3 Studioqualität erreicht.

 

Die US Amerikaner haben bei deren Verfahren sogar nur 720 x 480 Pixel pro Bild, aber das 30 mal. Und die NTSC Bilder werden mit 2x240 Zeilen gesendet.

 

Die Gerber-Norm von 1948

Der schweizer Ingenieur Walter Gerber hatte 1948 diese Technik vorgeschlagen und sie wurde dann von der CCIR als Norm erklärt. Dabei wurde die USA-Norm von 525 Zeilen/ 60 Hz auf die 50-Hz-Welt umgesetzt und so als Zeilensprungverfahren mit 625 Zeilen und 50 Halbbildern/s definiert.

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