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typische historische Kamera

Zum Auffrischen und Erinnern . . . .

. . . sind diese Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit dem Fernsehen, den Kameras, den Videorecordern, den Tonband- und den Magnetband- geräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern.

Ein Rückblick: 50 Jahre - Die FESE von 1929 bis 1979 . . . .

Eine umfassende Firmen-Historie von Dipl. Ing. Frithjof Rudert aus dem Hause Fernseh GmbH - geschrieben im November 1978 zum 50 jährigen Bestehen. Diese Seiten wurden überarbeitet und ergänzt vom Web-Autor gr. - Und was zeitlich davor kam, steht auf diesen Seiten.
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Kapitel 5 = 1954 Im eigenen Haus - Ausbau der Entwicklung und Aufbau der Fertigung

Infolge des von 1953 an rasch steigenden Geschäfts- umfangs wurden die Räume des ersten Darmstädter Domizils zu eng. Im Zuge der Übersiedlung von "Blaupunkt nach Hildesheim konnten wir das ehemalige DANAT-Gebäude beziehen. Im neuen Haus wurde versucht, die einzelnen Abteilungen und Arbeits- gruppen im Hinblick auf das Zusammenwirken von Entwicklung, Fertigung, Verkauf und Kundenbetreuung so rationell wie möglich unterzubringen.

Vor allem der Fertigungsbereich wurde für eine zu erwartende Expansion geplant. Die 5-Millionen-Umsatzgrenze war überschritten, und aufgrund erteilter und zu erwartender Aufträge war ein jährliches Wachstum von 20 bis 30% nicht unrealistisch.

Besonders sorgfältig waren die umfangreichen und teureren Einrichtungen für die Hochvakuum-Arbeiten zu planen. War es doch nun möglich, auch das komplizierte Image-Orthikon nach RCA-Lizenz im eigenen Haus zu bauen und alle Hochvakuum-Erzeugnisse mit fertigungsgerechten Einrichtungen kostengünstig herzustellen. Bei der Lösung aller fertigungstechnischen Probleme wurden wir von erfahrenen Fachleuten des Hauses Bosch aus Stuttgart unterstützt.

Dies alles führte im Zusammenspiel der vom Verkauf gesteuerten Auftragsbearbeitung mit Fertigungsvorbereitung und geregeltem Lagerwesen zu einem geordneten Fertigungsablauf und zu termingerechter Lieferung bei kostengerechten Preisen. Zweckmäßige Konstruktion, höchste Qualität, lange Lebensdauer aller Erzeugnisse und ein guter Service zusammen mit sorgfältiger Kundenberatung gründeten den guten Ruf der Darmstädter Firma in aller Welt.
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1954 - bereits 450 Mitarbeiter

Schon während der Zeit der regelmäßigen Versuchssendungen von 1951 an, entstand in enger Zusammenarbeit mit den Rundfunkanstalten ein vollständiges Gerätekonzept für die zukünftigen deutschen Studios und Übertragungswagen. Das Institut für Rundfunktechnik begann mit der Erstellung von Pflichtenheften, deren Forderungen in der Folgezeit zwar oft an der Grenze der technischen Möglichkeiten lagen, aber auch Ansporn für ständige Bemühung um Ausschöpfung aller durch die Norm gegebenen Grenzen waren. Als 1954 nach Gründung der ARD (Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten in der Bundesrepublik Deutschland) die tägliche Programmausstrahlung begann, waren die Studios vollständig mit funktionstüchtigen Geräten ausgestattet.

 

Die Entwicklung blieb nicht stehen. Mit inzwischen 450 Mitarbeitern wurden neue Geräte gebaut und konventionelle Geräte verbessert. Eine neue Image-Orthikon-Kamera entstand, die KOD, eine Anlage, die in weit über 1000 Stück gefertigt und erst durch die Farbkameras abgelöst wurde. Diese Kamera, mit etwa 40 kg die leichteste jener Zeit, war mit den im eigenen Haus gefertigten Superorthikon-Aufnahmeröhren OS 20 bestückt sowie mit Einrichtungen zur Fernbedienung und zur automatischen Pegelhaltung ausgestattet, so daß unter allen Licht- und Kontrastbedingungen eine ausgezeichnete Bildwiedergabe resultierte.

Der 16mmm Filmabtaster mit Pressluft

Für 16-mm-Filmabtaster wurde ein gänzlich neues System entwickelt: Nach dem Fast-Pulldown-Prinzip wird der Film während der Bildrücklaufzeit in weniger als 1,2 ms pneumatisch transportiert, wobei die Perforation nicht höher als bei normalen Schaltwerken beansprucht wird. Dieses Präzisionsschaltwerk trug zugleich zur Lösung anderer Probleme bei: Das optische System ist so einfach wie beim Dia-Abtaster, die Doppelabtastung entfällt, Schrumpfausgleich und Bildstand bringen keine Schwierigkeiten, und bei Abtastung von Farbfilmen nach dem Flying-Spot-Verfahren gibt es kein Deckungsproblem. Ebenso wie das Abtasten ist mit dem „Schnellschaltwerk" auch das Aufzeichnen auf 16-mm-Film problemlos auszuführen. Abtaster mit Schnellschaltwerk werden heute noch in Farbstudios verwendet.

 

Um die relativ teure und wartungsbedürftige Feinmechanik dieser Abtaster zu umgehen, lag es nahe, zur Film- und Dia-Abtastung wie auch für die Live-Kamera das Vidikon einzusetzen. Diese kleine und leichte Röhre mit Antimontrisulfid-(Sb2S3-) Halbleitertarget war von RCA schon 1950 und danach von EMI vorgestellt und in den folgenden Jahren weiterentwickelt worden.

 

Trotzdem konnte man sich erst 1957 entschließen, Dia- und Filmabtaster zur Verwendung im Studio und für eine kleine, für Reportagen geeignete Kamera mit Vidikon fertigzustellen.

 

Bis dahin wurde das Vidikon mit Halbleitertarget wegen einiger Nachteile nur im Bereich des „angewandten Fernsehens" verwendet. Größte Bedeutung erlangte jedoch das Plumbicon mit Blei-oxid-(PbO-)Sperrschichttarget, das 1962 von Philips vorgestellt wurde und heute fast ausschließlich in hochwertigen Studioanlagen eingebaut wird.

 


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