Die DVD-Box mit Volume 2 - Die zweite Einführung :
"Erinnerungen an den Beat-Club" - von Jörg Sonntag
(Redakteur musikalische Unterhaltung bei Radio Bremen)
Wo in aller Welt gab es denn so was? Alle Stars in einer Sendung: Folge 37 vom November 68.
The Blue Cheer mit „Summertime Blues" - da gab es richtig was auf die Ohren. Für mich immer noch ein Geniestreich.
The Who mit „Magic Bus" - Keith Moon, wie hast du nur die Drums bearbeitet. „Hey Jude", eigentlich zwei Songs in einem und herrlich zum Mitgrölen. Paul, du bist immer noch klasse. Very british gibst du mir später ein spontanes Interview. Brauchtest du gar nicht, aber so sind die wahren Stars.
Barry Ryan und sein „Eloise". Auch Barry ist eine unvergessene Begegnung - Jahre später bat ich ihn in einer meiner Sendungen nochmal sein „Eloise" zu bringen. Am Abend vor dem Auftritt starb seine Mutter. Ich rechnete gar nicht mehr damit, dass er auf die Bühne geht. Er ging auf die Bühne und sagte über die Intro: „It's for Mom". Im Ü-Wagen lief mir ein Schauer über den Rücken.
Der Beat-Club machte Geschichte und schrieb Geschichten. Die Stars von damals (und heute) - du musst ihnen nicht sagen, wer du bist, sie kennen dich nicht, aber du sagst ihnen, du kommst vom Beat-Club - was hat das mir immer wieder für Türen geöffnet - und mir wunderschöne Interviews ermöglicht, wie mit Robin Gibb.
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Er konnte sich allerdings - lächelnd - nicht mehr daran erinnern, dass die Bee Gees bei Mike Leckebusch zu Hause geschlafen haben, weil die Eltern darum gebeten haben, auf die Brüder aufzupassen. Highlights gab es wirklich ohne Ende.
„Sabre Dance" von Love Sculpture. Genial von Mike umgesetzt, Jahrzehnte bevor es Digitalmischer fürs Fernsehen gab.
Julie Driscoll und Brian Auger. Die Hammond B3 steht immer noch bei uns. Ein Grund mehr, sich um ein Beat-Club Museum zu kümmern.
Peter Sarstedt - "Where do you go to". Der Song zum Verlieben ..... The Beach Boys. Sie kamen nach Bremen, in den Beat-Club. Nach all den Jahrzehnten immer noch ein wenig unglaublich.
Steppenwolf-John Kay, die rockende Lederhose. Deine Textzeile „ heavy metal thunder" hat ihm, dem Heavy Metal, vielleicht seinen Namen gegeben.
Procol Harum - "A salty dog" - ein Song zum Niederknien. Vor 40 Jahren wart ihr bei uns und die Bilder zitterten: Microfonie-Effekt bei den uralten schwarz weiß Kameras - nannte man das. Die Lautstärke machten die Kamera völlig fertig - so laut aber auch so groß-artig; Deep Purple bei ihrer TV-Premiere.
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Fragst du heute einen Rockstar nach seinem Lieblingsklassiker - die meisten nennen ihn, den „Natural born Boogie".
„Hey Joe" von Jimi Hendrix - ein Meisterwerk. Das Original von Tim Rose - hört es euch nochmal an. Es ist anders, aber genauso genial! Pete, Roger, Keith und John - der Beat-Club sagt Thanx so much. Danke, dass ihr „Tommy" bei uns aufgeführt habt. Das vergessen wir nie!
Joe Cocker war da, er wiederum kann sich gut an uns erinnern ... Delaney Bonnie and Friends waren angekündigt. Nun gut. Aber durch die Tür des Studio 3 kam der Gitarrist und stellte sich bescheiden auf die rechte Seite der Bühne - Eric Clapton.
Champion Jack Dupree - der Blues war nicht mehr so angesagt. Ein wahrer Champ weiß immer eine Lösung. Er schrieb einen Song auf Bremen. Und war in der Show.
Steamhammer, Chicago (ihr habt schon ein wenig in die Tinte gegriffen, aber was soll's), John Mayall, Arlo Guthrie, was wären wir Althippies oder Möchtegern-Blumenkinder ohne dein „Alice's restauran". Erstaunlich - 22 Minuten und keine Sekunde langweilig, dabei warst du alleine im Studio, nur mit der Gitarre.
Marsha Hunt - Das schönste und sexiest Top der Beat-Geschichte.
Edgar Broughton Band - keine Gruppe hatte längere Haare. „Love in the rain" - ich liebe diesen Brachialsong immer noch.
Jethro Tüll, Santana, Johnny Winter, Mott the Hoople, Canned Heat und : „All right now" - The Free. War in diesem Jahr nur zu toppen von unser aller Freund Ozzy, der Magier: Ozzy, du hast mich im Twen-Club - ihr erinnert euch: die Disco in Bremen machte schon mittags auf, zum Headbanger gemacht. „Paranoid". Soviel geniale Bands wird es nie wieder geben.
Jörg Sonntag (Redakteur musikalische Unterhaltung bei Radio Bremen)
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Beat-Club - alle Sendungen * alle Stars * alle Songs -
von Thorsten Schmidt ----- 2.Teil
Diese Einführung hatten von Thorsten Schmidt hatten wir schon auf dieser Seite.
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Beat-Club 36-12.10.1968
Moderation: Uschi Nerke & Dave Lee Travis
Vanity Faie I live for the sun *** Casuals Jesamine *** The Merseys Lovely Loretta *** The Love Affair A day without love *** The Grapefruit C'mon Marianne *** Harry Nilsson Everybody's talkin' *** Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich Last night in Soho *** The Who Magic bus *** Sandie Shaw Those were the days *** The EasybeatS Hello, how are you *** The Troggs Hip hip hooray
Der Beat-Club veränderte sein Konzept: Eine Kooperation mit dem WDR verdoppelte nunmehr die Sendezeit auf eine Stunde. Der große Bruder aus dem Westen lieferte Filmbeiträge über Jugendthemen. Keine Liebeshochzeit, sondern eine Vernunftehe für mehr Sendezeit. Die Beiträge waren aktuell, provokant und lieferten viele Highlights, zerhackten aber auch den Fluss der Sendung ...
Die Who, Sandie Shaw und die Easybeats schauten mal wieder vorbei. Die Troggs waren wirklich nur dieses eine Mal livehaftig im Beat-Club. Das war der Plattenfirma eine eigene Plattenhülle wert.
Mit einem geplanten Auftritt der Yardbirds wurde das nichts mehr. Sie hatten sich gerade aufgelöst. Zu ihrer Hitsingle „Over, under sideaways down" tanzten Pan's People, drei Go-Go-Girls aus London.
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Beat-Club 37-16.11.1968
Moderation: Uschi Nerke & Dave Lee Travis
ThG EasybeatS Good times *** Spooky Tooth The weight *** Blue Cheer Summertime blues *** Family Dogg Brown-eyed girl *** ThG Who Magic bus *** Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich The wreck of the Antoinette *** ThG Bee Gees l've gotta get a message to you *** The Holles Listen to me *** Barry Ryan Eloise
Die Hollies, die Bee Gees und Dave Dee waren die Stars der Sendung. Des Weiteren hämmerten Blue Cheer im Winter den „Summertime Blues". Mit „Eloise" wurde Heulboje Barry Ryan über Nacht zum Star in Deutschland und fand sich auf unzähligen BRAVO-Covern wieder. Das hat man dann davon ...
„Ich sollte in jeder Sendung etwas anderes anhaben. Aber da gab es keine Mark extra für. Da habe ich mir alles selber genäht. Da kamen ganz süße Sachen dabei heraus, die heute alle wieder in sind. Bauchnabel zu sehen, Spaghettiträger, Rücken frei - hat Nerke damals alles schon gehabt."
Uschi Nerke
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Beat-Club 38-31.12.1968
Moderation: Uschi Nerke & Dave Lee Travis
The Foundations Buiit me up buttercup *** Simon Dupree & The Big
Sound Thinking about my life *** The Equals Softly softly *** Tiny Tim Tip-toe thru' the tulips *** Bonzo Dog Doo Dah Band l'm the urban spaceman *** Gene Pitney Billy you're my friend *** Manfred Mann Fox on the run *** The Bee Gees i've gotta get a message to you *** Geno Washington & The Ram Jam Band Bring it to me baby *** Billie Davis I want you to be my baby *** Joe Cocker With a little help from my friends *** The Marmalade Ob-la-di, ob-la-da *** The Beach Boys Bluebirds over the mountain *** The Flirtations Nothing but a heartache
Wenn die Beatles schon nicht selbst im Beat-Club erschienen, so sorgten wenigstens ihre Songs für Aufsehen. Sowohl „Ob-la-di, ob-la-da" von Marmalade als auch „With a little help from my friends" von Joe Cocker standen ganz oben in den internationalen Hitlisten.
Ein Wiedersehen gab es mit Muff Winwood. Der zupfte einst bei der Spencer Davis Group den Bass und war im Beat-Club 6 zu sehen. Nun war er A&R-Manager bei Island Records und in dieser Funktion Reisebegleiter von Joe Cocker.
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Beat-Club 39-25.1.1969
Moderation: Uschi Nerke & Dave Lee Travis
1910 Fruitgum Co. Goody, goody gumdrops *** The Move Blackberry way *** Ohio Express Chewy, chewy *** Status Quo Technicolored dreams *** The Doors Light my fire *** The Beach Boys Do it again *** The Gun Race with the devi *** Raymond Froggatt Roly *** Barry St. John cry like a baby *** Donovan Atlantis *** The Tremeloes My little lady
Diese Sendung war wieder randvoll mit klangvollen Namen. Allein der Konzertmitschnitt vom einzigen Deutschlandkonzert der Doors (vom 14.9.1968 in der Frankfurter Kongresshalle) war schon das Anschalten wert.
Außerdem war es höchste Zeit, Jimi Hendrix mal wieder zu sehen, wenn auch nur als Filmbeitrag. Der zeigte allerdings nicht nur „All along the watchtower", sondern brachte auch noch ein Interview und einen Bericht von einer Autogrammstunde in Köln.
Mit Wonderland wurde eine neue deutsche Supergruppe vorgestellt. Zusammengestellt aus ehemaligen Musikern der Rattles. Achim Reichel, Dicky Tarrach und Les Humphries konnten mit „Moscow" und „Boomerang" wieder Hitparadenluft schnuppern.
Im Studio 3 von Radio Bremen waren Status Quo und Move gern gesehene Gäste, wohingegen Donovan und die Tremeloes nur einmalige Besuche abstatteten. Barry St. John hatte Reisekosten gespart und ihren Background-Chor zu Hause gelassen. Sie sang mit sich selber im Duett. Nette Spielerei der Kamera ...
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Beat-Club 40-22.2.1969
Moderation: Uschi Nerke & Dave Lee Travis
Harmony Grass Move in a littie closer baby *** Bonzo Dog Doo Dah Band Canyons of your mind *** Leapy Lee Here comes the rain *** Julie DriSCOll & Brian Auger Road to cairo *** Amen Corner Half as nice *** Canned Heat Going up the country *** Love Sculpture Sabre dance *** Root & Jenny Jackson Lean on me *** Billie Davis Make the feeling go away *** The Tremeloes I shall be released *** Barry Ryan Love is love
Canned Heat hatten sich bereits im September im Beat-Club vorgestellt. Das musste reichen, dachten sich die Herren und schickten von ihrem zweiten Hit einen ziemlich albernen Film. Zum Glück fiel Regisseur Mike Leckebusch immer etwas ein. Mit vielen optischen Spielereien motzte er die flauen Bilder zu einem flotten Happening auf. Ein ewiger Geheimtipp blieben Julie Driscoll & Brian Auger.
In vier Beat-Club-Sendungen waren sie vertreten, doch eine Karriere, die ihrem musikalischen Können entsprochen hätte, kam in Deutschland ebenso wenig in Gang wie in ihrer englischen Heimat.
Julie Driscoll stand für eine neue Generation von Sängerinnen, die nicht mehr nur hitparadenverdächtige Melodien formschön vortragen wollten, sondern als Frontfrau einer Band den kreativen Output mitbestimmten.
Zudem gab es mal wieder klassische Harmonien im Beat-Club. Love Sculpture mit Dave Edmunds an der Gitarre baten zum Säbeltanz. Komponiert von Katschaturian.
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Beat-Club 41 -29.3.1969
Moderation: Uschi Nerke & Dave Lee Travis
Simon Dupree & The Big Sound Broken hearted pirates *** The
Searchers Umbrella man *** Sly & The Family Stone Everyday people *** Julie Driscoll & Brian Auger Indian ropeman *** The Rascals Heaven *** Marv Johnson I'll pick a rose for my rose *** Melanie Animal crackers *** The Hollies Sorry Suzanne *** Peter Sarstedt Where do you go to my lovely *** Creedence Clearwater Revival Proud Mary *** The Beach Boys California Girls *** The Foundations In the bad bad old days
Das leistete sich nur der Beat-Club. Man holte Led Zeppelin ins Studio, zeichnete zwei Songs auf - und sendete sie nicht. Nicht in dieser Sendung und auch später nicht. Nie. Schade.
Creedence Clearwater Revival war auch so ein Thema. In Deutschland wurden sie dank eines aufwendigen Hypes der BRAVO die Band des Jahres, aber sie haben es nie geschafft, persönlich im Beat-Club vorbeizuschauen. Immerhin schickten sie ein paar Filmchen und kamen im Beat-Club aus der Konserve.
Anders Melanie. Mit ihrer fröhlichen quirligen Art begeisterte sie das Publikum und löste eine Lawine von Zuschauerpost aus. Melanie war einfach Kult. Ob sie nun singen konnte oder nicht ...
Schließlich kam noch Regierungssprecher Conrad Ahlers zu Worte. Er outete sich verhalten als Fan des Beat-Clubs. Beatmusik diene der Steigerung des Lebensgefühls junger Leute, sagte er. Schließlich verblüffte er mit der Erkenntnis: „Beat muss man laut hören!" Okay, das kam nicht ganz aus dem Bauch, er war halt ein ! Regierungssprecher ...
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Fundstücke aus dem Keller von Radio Bremen: Zuschauerpost von Teenagern und Altvorderen
Beispiel :
Mit Entsetzen habe ich heute die Beat-Club-Sendung gesehen. Die Fratzen und die Bemalung der Beatsänger eignen sich vielleicht für die Tarnung der US-Soldaten in Vietnam.
Das Gejaule glich einer wilden unterentwickelten Horde von Wilden, die vor dem Marterpfahl einen Kriegstanz absolviert
Wenn ich schon 7.-DM Fernsehgebühren entrichten muß, so verlange ich außer Wiederholungen ein vernünftiges Programm.
Ich bin durchaus kein Gegner von moderner Musik und Mode. So wie ich denke, denken bestimmt auch viele andere Fernsehzuschauer.
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Beat-Club 42-26.4.1969
Moderation: Uschi Nerke & Dave Lee Travis
U.K. Jones Let me tell 'ya *** Les Reed Don't linger with your finger on the trigger *** Grisby Dyke The adventures of Miss Rosemary Lapage *** Paul Williams Set Sly sadie *** David McWilliamS The stranger *** Melanie Bobo s party *** Trifle All together now *** Manfred Mann Ragamuffin man *** Clodagh Rodgers Come back and shake me *** Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich Don Juan *** The Kinks Plastic man
Eher eine unspektakuläre Sendung. Die ging allerdings gut los. Mit einem neugestalteten Beat-Club-Trailer. Getanzt von den Go-Go-Zwillingen Karin und Gitta Weidhaas. Und mit der Musik, die uns bis heute nach zwei Takten an den Beat-Club denken läßt: „A touch ofvelvet and a sting ofbrass" von Mood Mosaic. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich der Kölner Produzent Mark Wirtz, der einst für Keith West die „Teenage opera" zu komponieren begann.
Dieser Song war zu Zeiten von Radio Caroline die Erkennungsmelodie von Dave Lee Travis. Der Beat-Club machte die Melodie in Deutschland bekannt und es erschien sogar eine Single. Derweil beschimpfte Janis Joplin die Kameraleute und John & Yoko saßen in Amsterdam im Bett und plauderten über den Frieden auf dieser Welt. Alles in schwarzweiß.
Beat-Club 43-7.6.1969
Moderation: Uschi Nerke & Dave Lee Travis
Steppenwolf Rock me *** Paul Revere & The Raiders Let me *** Status Quo Are you growing tired of my love *** Jimmy James & The Vagabonds Close the door *** Colosseum Walking in the park *** Fleetwood Mac Man of the world *** Spooky Tooth That was only yesterday *** Steppenwolf Born to be wild *** The Beach Boys Break away *** Joe South Games people play *** Chris Andrews Pretty Beiinda *** Mary Hopkin Goodbye *** The Dave Clark Five Mulberry tree
Easy Rider-Feeling im Beat-Club. Steppenwolf war da. Geboren um wild zu sein. John Kay blickte finster. Wild wurde er in Hannover. Gar nicht weit weg von Bremen.
Wer nennt auf Anhieb einen Hit von Dave Clark Five? Unzählige Platten haben die auf den Markt geworfen. Waren ständig in der BRAVO abgebildet. Aber hatten die einen Hit? Muss schon länger her sein. Und nun waren sie im Beat-Club. Die Presseabteilung von Radio Bremen vermeldete stolz: zum ersten Mal live im deutschen Fernsehen. Tatsächlich ...
Der Star-Club in Hamburg war in den Kindertagen die Amme des Beat-Clubs. Star-Club-Chef Manfred Weissleder schickte seine Stars aus der Großen Freiheit ins kleine Studio von Radio Bremen.
Geknickt von den Knüppeln, die ihm die Hamburger Behörden zwischen die Beine geworfen haben, hatte sich Weissleder längst aus dem Club zurückgezogen. Die Schließung drohte. Da griffen drei Kinder aus der Star-Club-Family zu: Die Musiker Achim Reichel, Frank Dostal und Kuno Dreysse versuchten den Laden mit Live-Konzerten zu retten. „Wir sind immer noch nicht pleite", verkündete Achim Reichel stolz im Beat-Club. Sollte allerdings nicht mehr lange dauern...
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Beat-Club 44 -28.8.1969
Moderation: Uschi Nerke & Dave Lee Travis
Caravan Place of my own *** Brian Poole & The Seychelles send her to me *** The Flirtations what's good about goodbye my love? *** Keef Hartley Waiting around *** Marsha Hunt Walk on gilded splinters *** Procol Harum A salty dog *** Richie Havens Lady Madonna *** Family Dogg A way of life *** Three Dog Night One *** Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich snake in the grass *** Ohio Express Mercy
Ja, gut: Richie Havens spielte seine Gitarre auf sehr ungewöhnliche Weise. Dennoch war er damals noch recht unbekannt. Doch sechs Wochen später war das Woodstock-Festival und die ganze Welt lernte ihn kennen. Der Beat-Club hatte mal wieder die Nase vorn.
In dieser Sendung tummelten sich Bands, die mehrfach im Beat-Club dabei waren: Amen Corner, Procul Harum, Three Dog Night ... Und Marsha Hunt mit der legendären Afro-Mähne ...
Für Family Dogg war es bereits der vierte Besuch in Bremen und noch immer hat niemand in dem schüchternen Gtarristen mit dem Schlapphut den zukünftigen Weltstar Albert Hammond erkannt.
Und die Band mit den meisten Beat-Club-Auftritten feierte ihren Ausstand. Kurz danach verließ Dave Dee die Band. Aber er durfte bald in den Beat-Club zurückkehren ...
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Zwei von vielen Zuschriften an Radio Bremen
Viele Fans mochten sich mit den Bildcollagen von Mike Leckebusch nicht anfreunden.
Beat-Club 45-2.8.1969
Moderation: Uschi Nerke & Dave Lee Travis
The Dave Clark Five Live in the sky *** Steppenwolf Sookie Sookie *** Paul Revere & The Raiders Out on that road *** The Marmalade Baby make it soon *** RainbOW People Living in a dreamworld *** Robin Gibb Saved by the bell *** Zager & Evans in the year 2525 *** Clodagh Rodgers Goodnight midnight *** The Beach Boys Surfin usa *** Thunderclap Newman Something in the air *** Plastic Ono Band Give peace a chance
Die Bee Gees waren fleißige Beat-Club-Besucher und wollten auch in diese Sendung kommen. Das ging aber nicht. Sie hatten sich gerade getrennt.
Bee Gees-Hasser freuten sich zu früh. Robin Gibb kam ohne die Brüder und brachte seinen ersten Solo-Hit zu Gehör.
Viel Sekt und Glückwünsche gab es hinter den Kulissen. Uschi hatte ihr Examen als Hochbauingenieurin bestanden. Die Presse nannte sie nun „Fräulein Architektin".
„Wir haben alle versucht, unser deutsch zu verbessern. In der Kantine bei Radio Bremen. Alle Engländer, die in den 1960ern nach Bremen gekommen sind, haben Kartoffelsalat gegessen, weil sie nichts anderes auf deutsch bestellen konnten. Alles außer Bockwurst war fremd für uns."
Dave Lee Travis
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Beat-Club 46-30.8.1969
Moderation: Uschi Nerke & Dave Lee Travis
Deep Purple Hallelujah *** Three Dog Night Try a little tenderness *** Procol Harum Long gone geek *** Tim Rose Hey Joe *** Interstate Roadshow Grindy grind *** Windmill Big Bertha *** Jimmy Ruffin I've passed this way before *** Steamhammer Junior's wailing *** When all your friends have gone *** The Move Curly *** Humble Pie Alabama 69 *** Natural born boogie
Die Small Faces und The Herd gab es nicht mehr. Dafür gab es jetzt Humble Pie. Zum ersten Mal im deutschen Fernsehen. Und gleich wieder mit einem Aufreger.
Alabama 69" klagte die Rassenunruhen in den USA an. Leckebusch legte entsprechende Dokumentaraufnahmen unter den Song. Das war Politik! Das kann man in einer Unterhaltungssendung nicht machen. Leckebusch konnte. Und machte es.
Eine Rüge gab es für die Interstate Roadshow. Die hätten sich backstage „unmöglich benommen", wurde an die Plattenfirma gepetzt. Postwendend kam eine windelweiche Entschuldigung.
Aber was war nur passiert? Waren sie betrunken auf der Bühne? Haben sie in der Garderobe Joints geraucht? Haben sie in den Pausen die Go-Go-Girls angebaggert? Das haben doch alle Bands gemacht ...
Und dann war da noch der Abschied von Dave Lee Travis. Eigentlich war er mal DJ beim Piratensender Radio Caroline gewesen. Vor zwei Jahren hatte ihn Mike Leckebusch aus der Nordsee gefischt und für den Beat-Club gekapert. Doch inzwischen war Dave Lee längst kein Pirat mehr, sondern enterte die Karrieresprossen bei der BBC. Da konnte er nun wirklich nicht mehr in einer deutschen Jugendsendung herumkaspern. Verstehen wir ...
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Beat-Club 47-27.9.1969
Moderation: Uschi Nerke & Dave Dee
Fat Mattress Naturally *** The Who Tommy overture / Pinball wizard *** Tommy can you hear me / Smash the mirror *** Sally Simpson *** I'm free *** Tommy's holiday camp / We're not gonna take it *** Fat Mattress Mr. Moonshine *** Magic forest
Fernsehsender aus der ganzen Welt haben sich um eine Erstausstrahlung der Rockoper „Tommy" bemüht. Mike Leckebusch hat sie bekommen. Die Who spielten eine halbe Stunde und brachten alle Hits aus der soeben erst veröffentlichten LP. Als Zugabe gab es ein zehnminütiges Interview mit Pete Townsend.
Uschi stand ein neuer Moderatorkollege zur Seite. Dave Dee hatte genug vom „Kinderbeat". Dozy, Beaky, Mick & Tich mussten ohne ihn weiterträllern.
Weiterhin in der Sendung: ein Bericht vom Isle of Wight - Festival und Interviews mit den frisch vermählten Maurice Gibb und Lulu. Eingerahmt wurde das ganze von den neu formierten Fat Mattress. Treue Beat-Club-Fans entdeckten alte Bekannte: den Jimi Hendrix-Bassisten Noel Redding und den Sänger der Flower Pot Men, Neil Landon.
„Der Star der Sendung war Mike Leckebusch. Er war seiner Zeit um zehn oder fünfzehn Jahre voraus. Er war sehr innovativ. Die Fernsehleute in England haben sich viel vom Beat-Club abgeschaut."
Dave Dee
Beat-Club 48-25.10.1969
Moderation: Uschi Nerke & Dave Dee
Blodwyn Pig The modern alchemist *** Ten Years After Good morning, little schoolgirl *** Tea & Symphony Boredom *** The Nice Hang on to a dream *** Barry Ryan The hunt *** Joe Cocker Delta lady *** Chicken Shack Tears in the wind *** Marsha Hunt Desdemona *** Vanilla Fudge Shotgun
Mag der Jazz-Rock-Mix von Blodwyn Pig auch den einen oder anderen Zuschauer verstört haben, die Band hatte was. Jack Lancaster tutete auf zwei Saxophonen gleichzeitig.
Sex & Drugs & Rock'n'Roll ist eins der abgelutschtesten Klischees der Rockmusik. Aber auch verwüstete Hotelzimmer gehören in diese Schublade. Bislang waren alle immer ganz brav gewesen, die Who, die Kinks, die Animals, die Cream.
Nicht der geringste Aufreger. Da mussten erst Chicken Shack nach Bremen eingeladen werden, damit die alten Klischees zu ihrem Recht kamen. Und damit wir wenigstens einmal in sieben Jahren
Beat-Club von verwüsteten Hotelzimmern berichten können ...
Beat-Club 49-29.11.1969
Moderation: Uschi Nerke & Dave Dee
Man 2:30 definitely *** Yes No opportunity necessary, no experience needed *** Caravan Magic man *** Champion Jack Dupree schooi days *** calcutta *** Babylon Into the promised land *** Man Brother Arnold's red and white striped tent *** Delaney & Bonnie And FriendS Poor Elijah (tributete Robert Johnson) *** Where there's a will, there's a away *** Coming home
Fast drei Jahre sind Karin und Gitta Weidhaas als Go-Go-Girls durch den Beat-Club getanzt. Nun fiel für sie der letzte Vorhang. Einstudierte Choreografien seien nicht mehr zeitgemäß, erläuterte Leckebusch. Stattdessen suchte er sich Mädchen aus den Bremer Diskotheken, die ohne Choreografie die Hüften schwenkten.
Allerdings konnte das die Tanzeinlagen auf der Bühne nicht retten. Die Ära der Go-Go-Girls im Beat-Club ging zu Ende.
Eric Clapton war der Star dieser Sendung, auch wenn er in der Besetzungsliste gar nicht auftaucht. Delaney & Bonnie Bramlett hatten sich auf ihrer Europatournee seine Mitwirkung gesichert. Und deshalb kam Mr. Slowhand zwei Jahre nach seinem Auftritt mit Cream mal wieder in den Beat-Club ...
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