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Beat-Club 1-25.9.1965

Moderation: Uschi Nerke & Gerd Augustin

The Yankees Halbstark *** Tequila *** Always and ever *** Help *** The Liverbirds Peanut butter *** Why do you hang around me *** Diddley daddy *** John O'Hara & his Playboys l'm down *** We've got to get out of this place *** Wooly Bully

Samstag, 16.47 Uhr, 1. Programm: Nun brach also das sittenlose Unheil in die bundesdeutschen Wohnstuben ein. Plattenaufleger Gerd Augustin, gescheitelt und gesohlt wie ein Jurastudent und Fräulein Ursula in kniebedeckendem Kleidchen. Halbstark war lediglich die Musik. Und dann kamen auch noch Frauen auf die Bühne und quälten Töne aus ihren Instrumenten. Hurra Hurra Hurra - der Beat-Club war da.

Einhundert Teenager im Publikum twisteten um die Wette. Die Jungs trugen Schlips und die Mädchen Rollkragenpullover. So konnte das mit dem Skandal nichts werden. Die Yankees waren eine der beliebtesten Bands in Bremen. Ihr Auftritt im Beat-Club bescherte ihnen eine kurzlebige Plattenkarriere und ihr „Halbstark" wurde ein Klassiker des German Beat.

Die Liverbirds kamen aus Liverpool. Dort hatten sie gegen die etablierten Bands keine Chance. Im Hamburger Star-Club jedoch waren sie der Knüller. Im Beat-Club blieben sie für lange Zeit die einzige Frauenband. Bereits der erste Beat-Club begann mit einer kurzfristigen Programmänderung.

Für die Firestones aus Berlin sprangen John O'Hara & His Playboys ein, die gerade durch die norddeutschen Dorfgasthöfe tingelten. Ihre erste Single hieß „Stampfkartoffeln Tä-fä-rä", aber im Beat-Club spielten sie nur Coverversionen.
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Beat-Club 2-30.10.1965

Moderation: Uschi Nerke & Gerd Augustin

The Phantoms See see rider *** Hang on sloopy *** Please Mr. Postman *** Ian & The Zodiacs Living loving wreck *** Face in the crowd *** All of me *** The German Blue Flames Too much monkey business *** You've got your troubles, l've got mine *** Sunbeams at the sky *** Teen scene

Wieder eine Entschuldigung vorweg: Wilhelm Wieben entschuldigte sich für die Entschuldigung: „Warum musste eigentlich die Entschuldigungsansage beim letzten Beat-Club sein? Das ist doch albern, die Beat-Fans werden ja auch nicht um Verständnis gebeten, wenn beispielsweise eine Oper gesendet wird - so und ähnlich schrieben uns viele junge und auch ältere Zuschauer. Darum diesmal keine Entschuldigung - und wie groß der Liebhaberkreis dieser Musik ist, bewies das Echo auf unsere erste Sendung:

Von über 5000 Zuschriften waren nur 16 ablehnend. Die nächsten 30 Minuten gehören also der Jugend und allen Freunden der Beat-Musik: "Beat-Club 2. Folge"

Die German Blue Flames zählten schon zu den etablierten Bands des „German Beat". Problemlos spielten sie live die englische Hitparade herunter. Die Phantoms aus Berlin hingegen blieben ohne Plattenkarriere. Sie hatten die Sängerin Tanja Berg am Mikrofon, der Anfang der 1970er Jahre einige Schlagerhits der besseren Sorte gelangen.

Bei den ersten Sendungen fuhr Mike Leckebusch recht gut damit, sich die englischen Bands aus dem Hamburger Star-Club zu holen - das hielt die Reisespesen gering, Ian & The Zodiacs waren auch so eine Liverpool-Band, die zu Hause gegen die übermächtige Konkurrenz keine Schnitte sah, aber im Star-Club ein beliebter Dauergast war.
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Beat-Club 3-4.12.1965

Moderation: Uschi Nerke & Gerd Augustin

The Mushroams Get off of my cloud *** Mercy, mercy *** The Mushroams & Susanne Weber im gonna knock on your door *** Sonny & Cher I got you babe *** The Rattles Come on and sing *** Little Queenie *** She is the one *** (Stoppin in) Las Vegas *** Gerry &The Pacemakers Dizzy Miss Lizzy *** Ferry cross the Mersey *** My babe

Reich konnte man im Beat-Club nicht werden: Für jeden Auftritt gab es im Beat-Club 500 Mark. Egal ob Solosänger oder Band. Zuzüglich Hotel- und Reisekosten. Bei ausländischen Künstlern wurden von der Gage gleich 15,25% als Ausländersteuer einbehalten. Bei einer 5-köpfigen Band bekam jeder Musiker also 86,76 Mark ausbezahlt. Und die wurden zumeist in der Kantine belassen. Und Uschi bezauberte mit knielangem karierten Rock und mit Zöpfchen!
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Beat-Club 4-22.1.1966

Moderation: Uschi Nerke & Gerd Augustin

The Lords Shakin' all over *** Que sera, sera *** The Remo Four Peter Gunn *** Like a Rolling Stone *** Chris Andrews Yesterday man *** To whom it concems ***The Remo Four But l was cool *** The Lords Poor boy *** Wishin' and hopin' *** l'm a hook for you baby *** Greensleeves *** Boom boom

Die Lords waren seinerzeit die fleißigste deutsche Beatband. 300 Konzerte pro Jahr landauf landab bescherte ihnen eine große Fangemeinde, die nicht müde wurde, in Briefen und Postkarten den Auftritt der Lords im Beat-Club zu fordern.

Nun war es so weit und die Lords durften alle ihre Hits spielen. Headliner dieser Sendung war allerdings Chris Andrews, der als Komponist die Hits am Fließband produzierte. Seinen neusten Song wollte aber niemand singen. Da griff er selbst zum Mikrofon und stand mit „Yesterday man" einige Wochen später weltweit an der Spitze der Hitparaden.

Chris Andrews sorgte für große Aufregung hinter den Kulissen: Sein Flugzeug aus London hatte Verspätung. Chris wurde am Flughafen abgeholt und ins Studio gebracht. Die Sendung lief bereits und Chris sprang direkt auf die Bühne.

Die Entdeckung dieser Sendung waren die Remo Four - noch so eine Liverpool-Band aus dem Stall von Brian Epstein, die in Hamburg kleben geblieben ist. Ihr Instrumentalklassiker „Peter Gunn" war seinerzeit in Deutschland noch nicht als Schallplatte erhältlich. Wäschekörbe
voller Zuschauerpost fragten nach diesem Lied.

Schnell wurde die Platte produziert und die Remo Four durften wiederkommen. „Natürlich haben wir uns immer den Beat-Club angeschaut. Das war Pflichtprogramm. Und wurde ganz schnell Kult." Dicky Tarrach, Schlagzeuger der Rattles
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Beat-Club 5-12.2.1966

Moderation: Uschi Nerke & Gerd Augustin

The Boots In the midnight hour *** The Tramps Just a little bit *** Remem-ber *** Gone, gone, gone *** Isabella Bond & The Tramps Bread and butter *** The Boots Gloria *** lan &The Zodiacs Leave it to me *** Why can't it be me

Ein Beat-Club ohne Beatles ist wie Skifahren ohne Schnee. Doch auch wenn Radio Bremen sein ganzes Kantinenbesteck versilbert hätte - mit keinem Geld der Welt waren die Fab Four in eine deutsche Fernsehshow zu holen.

Mike Leckebusch fand einen anderen Weg: Die Beatles drehten zu jeder neuen Single einen Werbefilm, Vorläufer der heutigen Videoclips. Exklusiv im deutschen Fernsehen waren diese Filme im fünften Beat-Club zu sehen. (Leider schließen lizenzrechtliche Gründe eine DVD-Veröffentlichung dieser Beatles-Clips aus!)

Der Beat-Club bekam wieder Gäste aus Hamburg und Berlin. Die Schottin Isabella Bond war Haussängerin im „Top Ten" auf der Reeperbahn. Die Tramps waren eine wild zusammen gewürfelte Truppe von englischen und deutschen Musikern, die auf ihren Wanderschaften im „Top Ten" hängen geblieben sind.

Auch Ian & The Zodiac kamen kurz über die A1 nach Bremen. Sie waren wieder mal längere Zeit im Star-Club gebucht. Die längste Anreise hatten somit die Boots aus Berlin. Sie brachten erstmals Rhythm & Blues-Klänge in den Beat-Club.

„Die Leute, die den Beat-Club machten, waren mit vollem Herzen dabei. Das hatte sich sehr schnell bei den englischen Musikern herumgesprochen. Jede Band wollte im Beat-Club Spielen."
Pete York, Schlagzeuger der Spencer Davis Group
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Beat-Club 6 -26.3.1966

Moderation: Uschi Nerke & Gerd Augustin

The Spencer Davis Group Keep on running *** The Overlanders Michelle *** Twinkle (&The German Blue Flames) Sha-Ia-Ia-Ia-Iee *** The Birds and Bees Shout *** Eileen The boots are made for Walking *** The Birds and Bees Down in the boon docks *** Sandie Shaw i don't need that kind of lovin *** Tomorrow

Die Spencer Davis Group, die Overlanders und Twinkle waren die Stars beim 3. Beat-Festival in der Bremer Stadthalle. Ausschnitte ihrer Auftritte gab es im Beat-Club Nummer 6.

Star dieser Sendung war allerdings Sandie Shaw - natürlich sang sie barfuß. Und die Kanadierin Eileen kam in den Stiefeln von Nancy Sinatra. In der alljährlichen Leserbefragung der Musikzeitschrift „Musikparade" gewann der Beat-Club mit deutlichem Abstand die Abstimmung für die beste TV-Show. Sandie Shaw überreichte den „Goldenen Pfeil" an die beiden Moderatoren. Und Gerd Augustin überreichte Sandie Shaw ihren „Goldenen Pfeil" für die beste Sängerin. Das war das seine letzte Amtshandlung. Gerd Augustin und der Beat-Club gingen zukünftig getrennte Wege. Über die Gründe verharrten die Beteiligten in Schweigen ...
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Beat-Club 7-16.4.1966

Moderation: Uschi Nerke

The German Bonds Sonata Facile *** We are out of side *** The Silkie The times they are a-changin *** The German Bonds & Tanja May Don't you rock me daddy-o *** The German Bonds Sing Halielujah *** The Silkie Go, tell him on the mountain *** You've got to hide your love away *** The Pretty Things Midnight to six men *** Rainin' in my heart *** Roadrunner

Der Beat-Club machte sich auf die Socken. Diese Folge wurde nicht aus dem Fernsehstudio gesendet, sondern aus dem Burger Landhaus, damals der angesagteste Schuppen für Live-Musik im Bremer Norden.

Draußen tobte ein Schneesturm, drinnen tobte das Chaos. Die Verstärkeranlage fiel aus. Die Bands kamen verspätet. Auch Uschis Käfer blieb im Schnee stecken. Alles musste improvisiert werden.

Dennoch lief die Übertragung wie am Schnürchen. Die German Bonds aus Hamburg traten mit der Schlagersängerin Tanja May auf und überraschten mit dem Klassik-angetouchten „Sonata Facile". Die englische Band The Silkie war eine Eintagsfliege, die nur kurzfristig mit dem Beatles-Song „You've got to hide your love away" von sich reden machen konnte.

Der Knüller dieser Sendung waren die Pretty Things, berüchtigt durch ihre opulenten Bühnenschlachten. Doch das Burger Landhaus blieb stehen und konnte später noch ein Mal für eine Außenübertragung des Beat-Clubs genutzt werden.

„Als ich zum ersten Mal im Beat-Club auftrat, kannte mich in Deutschland noch niemand. Ich habe Mike Leckebusch meine Kariere zu verdanken. Danke, Beat-Club, für diese Chance."
Graham Bonney
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Beat-Club 8-28.5.1966

Moderation: Uschi Nerke

The Remo Four Peter Gunn *** Whatcha gonna do about it *** Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich Hideaway *** Hold tight *** Graham Bonney
Super Girl *** The Who Substitute *** The Hollies Look through any window *** Very last day *** I can't let go *** The Remo Four Rock Candy *** The Walker Brothers Land of 1000 dances *** Love minus zero *** The sun ain't gonna shine anymore

Die Hollies waren da, die Walker Brothers waren da, Dave Dee und seine Kumpels waren da, Remo Four waren wieder da und auch der neuste Hit der Who war zu sehen. Für ein Aufhorchen der Fans sorgte indes ein Sänger, der in Deutschland noch völlig unbekannt war:

raham Bonney holte sich ein „Super Girl" nach dem anderen auf die Bühne und war daher nur von hinten zu sehen. Trotzdem schob der Briefträger Extraschichten für all die Fanpost. Vielleicht war das Elvis-like Beckenwackeln und die extravagante Art, das Mikrofon zu streicheln, der Auslöser für die Nachfragen: Wer ist dieser junge Engländer?

Die EMI presste schnell ein paar Platten (und hatte nicht einmal ein Foto für die Plattenhülle ...! und in kürzester Zeit schoss die Single bis auf Platz acht der deutschen Charts. Für den Höhepunkt der Sendung sollten eigentlich die Walker Brothers sorgen. Doch die zelebrierten derart provokant ihr Vollplayback, dass es sogar Pfiffe regnete. Der Beat-Club war eben in jeder Hinsicht „live".
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Beat-Club 10-16.7.1966

Moderation: Uschi Nerke

Monks Boys are boys *** The Image Red rubber ball *** Sandy Sarjeant Can't stop the want *** Country Stars Orange blossom special *** Busted *** Folsom prison blues *** Monks Monk chant *** Oh, how to do now *** Neil Christian That's nice *** Sonny & Cher What now my love

Der Sommer war auch für den Beat-Club Saure-Gurken-Zeit. Im Beat-Club 9 gab es die beliebtesten Hits des ersten Jahres aus der Konserve. (Daher ist die Sendung nicht Bestandteil dieser DVD-Collection)

Beat-Club 10 brachte dann wieder frisches Junggemüse. The Monks waren Newcomer in Germany und sorgten mit Hammer-Beat und rasierten Haaren für Furore. Mit Neil Christian betrat ein neuer Sunny-Boy die Bühne.

The Image kamen aus Wales und die Country Stars aus Berlin. Ihr Country-Beat brachte eine neue Farbe in den Beat-Club. Sandy Sarjeant sang und tanzte zu einer Komposition von Graham Bonney. Von ihr sollten die Beat-Club-Fans zukünftig noch viel zu sehen bekommen.

Wie informierten sich die Beat-Club-Fans in den vier Wochen zwischen den Sendungen? Sie lasen die BRAVO oder aber die mehr beat-orientierten Konkurrenzblätter OK oder MUSIKPARADE.

Mike Leckebusch entschied sich für eine Zusammenarbeit mit der MUSIKPARADE. Beginnend mit Heft 18 schrieb er in jeder Ausgabe eine Seite über den Beat-Club, berichtete über Ereignisse hinter den Kulissen und schlug die Werbetrommeln für die nächste Sendung ...
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Beat-Club 11-27.8.1966

Moderation: Uschi Nerke & Clem Dalton

Sounds Incorporated Rinky Dink *** Fingertips *** Little red book *** Cliff Bennett & his Rebel Rousers Hold on, im comin *** Got to get you into my life *** Shape And Sizes A little lovin' something *** The Moody Blues Bye bye bird *** Really haven't got the time *** The Washington DC'S 32nd floor

Der Beat-Club setzte nunmehr voll und ganz auf die neusten musikalischen Trends aus England. Was lag da näher, als dem Mutterland des Beats einen Besuch abzustatten?

Beat-Club 11 wurde aus dem Londoner Beat-Lokal "Tiles" übertragen. Das roch nach Mods, das roch nach Teds, das roch nach Beat. Uschi Nerke bekam mit Clem Dalton, Discjockey bei Radio 24, einen Co-Moderator zur Seite.

Sounds Incorporated eröffnete die Sendung mit dem Instrumental-Titel „Rinky Dink", der auch bei späteren Sendungen noch einige Male als Vorspannmusik zum Einsatz kam. Cliff Bennett & The Rebel Rousers waren in Deutschland wohl bekannt, da sie Wochen zuvor im Vorprogamm der Beatles-Blitztournee anheizten. Ihr größter Hit war die Coverversion von „Got to get you into my life".

Schließlich noch die Moody Blues in ihrer Ur-Besetzung mit Danny Laine. Hier überzeugt er mit einem fulminanten Harmonjka-Solo in Bye bye bird". Später war er der einzige, der es jahrelang mit Paul McCartney bei den Wings aushalten konnte ...
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Beat-Club 12-24.9.1966

Moderation: Uschi Nerke

The Bunch of Fives Can you hear me? *** Carol Friday &The Remo Four Everybody I know *** Heatwave *** Graham Bonney &The Remo Four Super Girl *** Barefottin' *** Don't fight it *** Sonny & Cher Then he kissed me *** Cher I feel something in the air *** Sonny Laugh at me *** Sonny & Cher Little man *** Carol Friday & The Remo Four Little by Littie *** The Bunch of Fives Jump back

Sonny & Cher standen ganz oben in der Gunst der Beat-Club-Fans. Nun waren sie auf Deutschland-Tour und Leckebusch holte die beiden für ein 30-minütiges Beat-Club-Special nach Bremen. Vier der mit Voll-Playback und vielen Kostümwechseln gestalteten Aufzeichnungen gab es im Beat-Club 12 zu sehen. Weitere Aufnahmen wurden über die nächsten Sendungen verstreut.

Von The Bunch of Fives hat man vorher und hinterher nie wieder was gehört, außer dass die „Fives" sieben Musiker waren, zu denen sich kurzfristig auch der Pretty Things-Trommler Viv Prince gesellte. Die Remo Four waren wieder mit von der Partie und begleiteten Carol Friday und Graham Bonney bei ihren Auftritten.

Graham Bonney hatte seinen Saxophonisten Don Lock einfliegen lassen und in dieser Kombination gelang eine erdige Mischung aus Motown Soul und Rhythm & Blues. Vom Allerfeinsten. Graham Bonney war nie wieder so gut. Kurze Zeit später sang er vom »Girl mit dem la lala..."

Um zukünftig auch den großen Stars einen Anreiz zu bieten, im Beat-Club aufzutreten, erhöhte Radio Bremen die Einheitsgage großzügig auf 600 DM...
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Beat-Club 14-19.11.1966

Moderation: Uschi Nerke

John Smith & The New Sound Winchester Cathedral *** David & Jonathan Lovers of the world unite *** Lee Drummond Hi Hi Hazel *** John Smith &The New Sound Big Big time Operator *** David Garrick Dear Mrs Appiebee *** Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick&Tich Hard to love you *** Bend it *** David & Jonathan Ten storeys high *** John Smith & The New Sound You don't know like l know *** Jacques Dutronc Et moi, etmoi, etmoi...

Der Beat-Club 13 war eine Mogelpackung: Uschi präsentierte lediglich Filmbeiträge aus dem englischen und amerikanischen Fernsehen (...die aus lizenzrechtlichen Gründen auf dieser DVD nicht gezeigt werden können). Aber wie schön.

Im Beat-Club 14 waren die Stars wieder live-haftig im Studio 3 von Radio Bremen. Fast alle jedenfalls. Die groß angekündigten The Who hatten sich das zwei Stunden vor Probenbeginn anders überlegt und glänzten durch Abwesenheit.

So wurden Dave Dee, Dozy, Beaky & Mick die Top-Stars der Sendung. Richtig gelesen, denn Tich lag im Krankenhaus und konnte nicht dabei sein ...

David Garrick war der neue Teenagerstar. Alle jungen BRAVO-Leserinnen himmelten ihn an. Leider vergeblich. Auch von Jacques Dutronc hing auch so manches Poster in so manchem Jugendzimmer. Er war der erste der wenigen Beat-Club-Gäste in französischer Mundart.
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Beat-Club 15-31.12.1966

Moderation: Uschi Nerke

Neil Christian Two at a time *** The Washington DC's Loving you is sweeter than ever *** The Washington DC's & Helena Majdaniec Duzy bad *** The Washington DC's Seekand find *** Neil Christian Oops *** The Easybeats Friday on my mind *** Lovin' machine *** The Washington DC's & Helena Majdaniec I don't want him *** Paul Jones My way *** Paul Jones & The Washington DC's High time

Achtung: von der Decke baumelten keine Bindfäden, sondern Luftschlangen - es war Silvester!

Die Easybeats waren da. Und spielten live. Und scheiterten an einer ungenügenden Monitor-Anlage. Da konnte sich Sänger George Young den Finger so tief in die Ohren stecken, wie er wollte, er konnte die anderen nicht hören. Er lächelte, ergab sich in sein Schicksal und sang grauenhaft falsch. Zum Glück ist „Friday on my mind" ein toller Song und durch solch Mitgeschick nicht kaputt zu kriegen.

Die 22-jährige Helena Majdaniec war der Star aller polnischen Teenager, aber für eine internationale Karriere auf der falschen Seite des eisernen Vorhangs. Die Beach Boys wurden auf Umwegen in die Sendung gemogelt. Sie feierten New Years Eve daheim im sonnigen Kalifornien. Aber es waren Dokumentaraufnahmen von ihrer Deutschland-Tour im Oktober zu sehen. Dazu dudelte „Good Vibration" vom Plattenteller. Man muss sich nur zu helfen wissen.
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Beat-Club 16 -21.1.1967

Moderation: Uschi Nerke

Lee Curtis & The All Stars Looking back *** The Lords Late last Sunday evening *** Have a drink on me *** The Rattles Love of my life *** Good times *** Hey Sally *** It is love *** The Animals See see rider *** A love like yours *** Shake, rattle and roll *** The Who l'm a boy *** Heatwave *** Happy Jack

Das neue Fernsehstudio in der Hans-Bredow-Straße in Bremen war nicht ganz rechtzeitig fertig geworden. Da traf es sich gut, eine weitere Außenveranstaltung geplant zu haben. Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft veranstaltete in der Hamburger Festhalle „Planten un Blomen" die Benefiz-Veranstaltung "Swingtime 67". Mit dem Erlös wurden Kinderheime unterstützt.

Ungewöhnliches Ambiente für einen Beat-Club. Ungewöhnlich war auch das Aufeinandertreffen der Lords und der Rattles in einer Veranstaltung. Für die Hamburger war es ein gewöhnlicher Spaziergang.

Lee Curtis schaute auch mal eben vom Star-Club vorbei und brachte die ganze Star-Club-Family mit in die Garderobe. Die Liverbirds und die Rivets waren komplett aufgelaufen und warfen so manchen Blick auf das Geschehen auf der Bühne.

Eric Burdon kam mit den neuformierten Animals und gutem alten Rhythm & Blues. Die Who kamen mit ihren großen Hits, aber ohne ihre berüchtigte Bühnenshow. Zum Vollplayback lässt sich halt schlecht eine Gitarre zertrümmern. Und es war ja schließlich auch eine Jugendveranstaltung.

„Im Beat-Club spielen zu dürfen war eine Auszeichnung. Geadelt wurde man dadurch, aufgenommen in die Galerie der Rockmusik. Es gab kaum Gage. Aber die größten Weltstars wollten in diese Sendung."
Lord Ulli, Sänger der Lords
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Beat-Club 17-25.2.1967

Moderation: Uschi Nerke

Twice As Much True Story *** Sandy Posey Single girl *** Percy Sledge Warm and tender love *** The Remo Four Ain't love good ain't love proud *** The Creation Painter Man *** Graham Bonney Thank you baby *** The Equals I won't be there *** Cream I feel free

Graham Bonney war wieder da. Und bedankte sich bei einem Baby. Das Baby war Sandy Sarjeant. Und Graham sah der rehäugigen Tänzerin mit der Twiggy-Figur so tief in die Augen, dass das Playback-Band anzuhalten schien. Da knisterte was ...

In der MUSIKPARADE versprach Mike Leckebusch einige Änderungen am Konzept der Sendung: „Vor allem ärgert mich das Publikum. Da stehen die jungen Leute wie die Holzklötze im Studio herum. Mehr als unförmiges Hopsen ist nicht auf dem Bildschirm zu sehen. Das muss anders werden ...!"
Mike wollte eine Truppe von Go-Go-Girls zusammenstellen und suchte 8 bis 10 Mädchen, die „dufte aussehen und wirklich tanzen können." Auf diesen Aufruf in der MUSIKPARADE meldeten sich an die 1000 Mädchen.

Die meisten waren zu jung. Fünfzig durften vortanzen. Sieben wurden ausgewählt. Darunter auch Marlies Tönsmann. Sie gefiel Mike besonders. Und der Mike gefiel ihr auch. So wurde sie Frau Leckebusch...
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Beat-Club 18-11.3.1967

Moderation: Uschi Nerke & Dave Lee Travis

Geno Washington & The Ram Jam Band Que Sera, Sera *** Michael *** You dorrt know like I know *** Cliff Bennett & The Rebel Rousers
Take what I want *** III take good care of you *** The Smoke My friend Jack *** The Jimi Hendrix Experience Hey Joe *** Purple haze *** The Who Happy Jack *** So sad about us *** My generation

Zum zweiten Mal gastierte der Beat-Club im Mutterland des Beat. Diesmal im Londoner „Marquee Club".

Uschi interviewte den Besitzer des Clubs, Chris Barber. Ja genau, der Chris Barber, der Jazzveteran. Garant dafür, dass sich im „Marquee" genau diese Mischung aus Rhythm & Blues, Jazz und Rock entwickeln konnte, die den London Beat vom Liverpool Beat unterschied.

Dave Lee Travis war DJ beim Piratensender „Radio Caroline" und machte sich als kauderwelschender Moderator so gut neben Uschi, dass er gleich für die nächsten 29 Sendungen engagiert wurde.

Diese Sendung war sicherlich eine der Höhepunkte in der Beat-Club-History. Smoke mit ihrem Megahit "My friend Jack"! Und dann Jimi Hendrix!! Gerade erst war seine erste Platte auf dem Markt. Das hatte man noch nie gesehen, wie man mit der Zunge Gitarre spielen kann. Und dann die Who !!! Pete Townsend ließ die Verstärker qualmen und bearbeitete seine Gitarre mit dem Mikrofonständer... Nur hat's keiner gesehen! Die Sendezeit war abgelaufen und das Finale der Who wurde nicht gesendet ...
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Beat-Club 19-1.5.1967

Moderation: Uschi Nerke & Dave Lee Travis

Whistling Jack Smith I was Kaiser Bills Batman *** The Snappers Upside down, inside out *** The Who Pictures of Uly *** David Garrick Please Mr. Movingman *** The Dave Clark Five You got what it takes *** Julie Felix I can't touch the sun *** The EscortS From head to toe *** Sandy Sarjeant Cant stop the want *** Jimmy Cliff Give and take *** Lee Curtis & The All Stars What are you gonna do *** Julie Felix The lost children

Alt-Kanzler Adenauer war gestorben und die Ausstrahlung des Beat-Clubs wurde verschoben. Aber nicht, weil eine Trauerfeier übertragen wurde. Nein, stattdessen wurde die Familienserie „Familie Hesselbach" gezeigt.

Und der Beat-Club rutschte ins Mittagsprogramm am 1. Mai. Ohne Ankündigung in den Fernsehzeitschriften haben die meisten Stammzuschauer wirklich was verpasst. Denn die Who spielten endlich mal live in Bremen und präsentierten zum ersten Mal im Fernsehen ihre neue Single „Pictures ofülf.

Aus Amerika kam ein schöner Film von den Dave Clark Five. Und ein ums andere Mal fragt man sich, wie dieses Pfeifenlied an die Spitze der internationalen Hitparaden gelangen konnte ...

Bei der Leserumfrage der MUSIKPARADE erhielt Mike Leckebusch mit großem Vorsprung den „Goldenen Pfeil" als bester Regisseur. Der Beat-Club landete auf dem zweiten Platz der besten Fernsehsendungen, nur knapp hinter „Raumpatrouille Orion".
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Leserbriefe aus HÖR ZU 24/1967

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Beat-Club 20-20.5.1967

Moderation: Uschi Nerke & Dave Lee Travis

The Equals Hold me closer *** The Small Faces l can t make it *** Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich Touch me, touch me *** The Bee Gees New York mining disaster 1941 *** The Who Pictures of Lily *** The Kinks Mr. Pleasant *** The Dubliners Seven drunken nights *** Cream Strange brew *** Whistling Jack Smith l was Kaier Bill s Batman *** Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich Loos of England

Weil kaum einer die letzte Sendung gesehen hatte, wurde der Auftritt der Who wiederholt. Und mit den Kinks, den Bee Gees, den Small Faces, den Cream, den Equals und Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich war diese Sendung eine der hochkarätigsten.

Die Bee Gees bekamen ihr Orchester vom Tonband serviert. Deshalb brauchten sie auch nur zu viert zu erscheinen. Robin und Colin beeindruckten mit ulkigen Hüten. Die Go-Go-Girls wurden fortan fester Bestandteil des Beat-Club.

Sandy Sarjeant wurde die Choreographie übertragen. Die beiden tanzenden Zwillinge Karin und Gitta Weidhaas mit ihren blonden Lockenperücken wurden rasch zum Beat-Club-Kult.                                     

Die regelmäßigen Artikel von Mike Leckebusch in der MUSIKPARADE waren die beste Werbung für den Beat-Club. Nun stellte die Zeitschrift ihr Erscheinen ein. Aufs falsche Pferd gesetzt ...

„Wir waren völlig verdattert, dass Mike Leckebusch von uns erwartete, Mr. Pleasant live zu spielen. Das ging doch gar nicht, weil dort zusätzliche Instrumente zu hören sind. Also traten wir mit Voll-Playback auf. Damit das Ganze nicht auffiel, setzten wir unseren Manager ans Keyboard und der Moderator hüpfte mit einer Trompete über die Bühne."
Mick Avory, Schlagzeuger der Kinks
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