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OSKAR-MESSTER-MEDAILLE für H.Lichte

KINO-TECHNIK Nr. 5/1961

In Würdigung ihrer großen Verdienste um die Entwicklung des Tonfilms verlieh die Deutsche Kinotechnische Gesellschaft ihre höchste Auszeichnung, die Oskar-Messter-Medaille, an Dr. phil. Hugo Lichte und o. Prof. Dr. Albert Narath. Die Medaillen wurden im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung der DKG anläßlich ihrer Jahrestagung 1961 am 13. April in Berlin überreicht.
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Hugo Lichte wurde am 11.4.1891 in Mengede, Kreis Dortmund, geboren. Er besuchte die Volksschule und Privatschule Freden a. d. Leine, das Realgymnasium in Alfeld, um dann 1909 am Realgymnasium in Erfurt die Reifeprüfung abzulegen. Bis 1913 studierte Lichte Mathematik, Physik und Chemie an den Universitäten Göttingen und München und promovierte 1913 zum Dr. phil. mit den Fächern angewandte Physik, reine Physik und mathematische Analysis. Neben seiner beruflichen Tätigkeit hörte er in den Jahren 1915 bis 1918 in Kiel Vorlesungen über Sozialökanomie.

Nach Abschluß des Studiums war Lichte von 1913 bis 1919 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Torpedo-Inspektion Kiel. Seine Arbeiten erstrecken sich auf die Gebiete Unterwasserschall, Kabelnavigation und Stromlinientelegraphie. Im Jahre 1919 berief ihn die Signal GmbH, Kiel, auf den Posten eines Laboratoriumsleiters für die Arbeitsgebiete Unterwasserschall, Luftschall und Schwingungstechnik. Er war maßgeblich an Entwicklungsarbeiten (woran wirklich ? U-Booten ?) im Laboratorium, an Neukonstruktionen, Prüffeldarbeiten sowie an der Einführung der entwickelten Geräte in die Bordpraxis beteiligt.

1924 wechselte Lichte zur Mix & Genest AG Berlin über, "wo" er dem Generaldirektor für die Arbeitsgebiete Elektroakustik, Rundfunk und Verschiedenes zur besonderen Verfügung stand. Zwei Jahre später ging er als Laboratoriumsleiter zur AEG, "wo" er in engste Berührung mit der noch jungen Tonfilmtechnik kam.

Als Leiter der Entwicklung des Klangfilm-Systems hatte er entscheidenden Anteil an der Einführung des Tonfilms in die Aufnahmeateliers und Filmtheater. 1931 trat er dann als Abteilungsleiter und Prokurist bei Telefunken Berlin ein. Dort wurde ihm die Leitung sämtlicher elektroakustischer und Niederfrequenzlaboratorien übertragen, in denen die Gebiete Elektroakustik, Tonfilm, Schallplatte, Verstärker, Elektromechanik, Elektrooptik und Sonderaufgaben bearbeitet wurden.

Nach dem Krieg kehrte Lichte nicht in die Industrie zurück, sondern wandte sich der Lehrtätigkeit zu. Bis 1959 unterrichtete er am Lilienthal-Gymnasium in den Fächern Mathematik und Physik. Seit 1945 ist er auch Dozent an der Volkshochschule Berlin Steglitz und seit 1949 Lehrbeauftragter für Physik an der FU Berlin.

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