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Das Buch der "Filmspiegel" aus Wien "aus dem Jahr 1941 !!"

Österreich war 1941 bereits an das grossdeutsche Reich von Hitlers Gnaden angeschlossen, aber als kleines Anhängsel. Und der Wiener Autor Rudolf Oertel faßt die bis dato bekannte Historie des Kino-Films aus Wiener Sicht zusammen. Bis etwa Seite 120 (von 310) kommen zwangsläufig NAZI-Kultur-Gedanken moderat zum Vorschein, dann aber wird es überraschenderweise sehr befremdlich nationalsozialistsch judenfeindlich, genau wie überall im 3.Reich auch. Die einführende Seite finden Sie hier.

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DER KÜNSTLERISCHE FILM UND DIE ZUKUNFT DES FILMS

Anmerkung : Wir sind noch in Wien im Jahr 1941 - Unsere Reise durch die Welt des Films geht zu Ende. Wenn wir auch nicht nach dem Faustschen Prolog „Vom Himmel durch die Welt zur Hölle" oder gar wie Dante aus der Hölle über das Fegefeuer ins Paradies gelangt sind, so war es doch ein Spaziergang durch eine der buntesten Welten, die sich der Menschengeist erschaffen hat.

Die uralte Sehnsucht der Menschheit, sich selbst ein belebtes Bild der wirklichen Welt der Dinge und der unwirklichen Welt der Träume vor-zuzaubern, hat sich erfüllt. Wie so vieles Menschenwerk umschließt es das Erhabene und das Lächerliche, das Ringen um ewige Werte und die Gier nach Geld, und in das Lob der einen klingt die Verdammung der anderen.

Ich hoffe, meine Leser haben den roten Faden erkannt, der, geistesgeschichtlich betrachtet, von den antiken Zauberspielen zum modernen Lichtspieltheater führt, die beide über die Jahrtausende hinweg auf die ewig gleiche Masse Mensch ihre geheimnisvolle Wirkung übten und üben.

Es ist der Trieb des Menschen nach der Spiegelung des Kosmos, nach seinem eigenen Spiegelbild, es ist der faustische Trieb nach der Erkenntnis und Beherrschung der Materie, der naive Trieb nach dem Spiel, der musische Trieb nach der Kunst.

Am Anfang stand der Kult, am Ende steht die Kunst. Das war beim feierlich gesprochenen und beim geschriebenen Wort nicht anders, und so war es beim Theater, bei der Malerei, der Plastik und der Musik.

Die Zahl der Kunstformen, die der Mensch ersann, ist nicht groß, sie blieb zwei Jahrtausende konstant; erst in der Barockzeit erwuchs in der Oper eine neue Ausdrucksmöglichkeit, und in unserer Zeit folgte der Film.
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Wie wir in die Zukunft sehen

Es hat dem Film niemals an Theoretikern gefehlt, die ihm seine künstlerischen Gesetze festlegen wollten, und an Praktikern, die dann andere Wege gingen. Guido Bagiers „Der kommende Film" oder Gunter Grolls zitiertes Werk sind hierfür der Beweis.

Der große Dienst, den der Film der Wissenschaft leistet, sein zivilisatorischer, dokumentarischer, kultureller und propagandistischer Wert sind anerkannt. Das allein würde genügen, ihn zu den wertvollsten Besitztümern unseres Jahrhunderts zu stempeln.

Darüber hinaus kann nichts, was der menschliche Geist zur Befriedigung des Vergnügungstriebes ersann, so beruhigt in die Zukunft sehen wie er. Kein anderes Gestaltungsprinzip wird ihm auf weite Sicht seinen Rang als Volkskunst und Liebling der breiten Massen streitig machen können.

Dieser ungeheure Einfluß, den er damit auf das seelische Erleben des Volkes besitzt, verleiht ihm eine erzieherische Bedeutung ersten Ranges. Man wäre versucht, die Blasphemie auszusprechen, daß das Kino das Gotteshaus des 20. Jahrhunderts geworden ist, wo die ungläubigen Seelen ihre geistige Erbauung suchen.

Wird dort das Gute, Edle und Schöne gepredigt, so werden Millionen Menschen Gutes, Edles und Schönes mit sich nach Hause tragen und das Samenkorn wird nicht ganz verloren sein.
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Der Mensch will öfter sein Vergnügen haben

Freilich, der Mensch will öfter sein Vergnügen haben, als erhoben sein. Der Film bietet es in reichem Maße und manchmal auf unbedenkliche Art. Das degradiert ihn in den Augen mancher Ästheten. Aber ist denn alles, was das Theater bietet,, schon Kunst?

Gibt es neben den klassischen Werken nicht auch die zweideutigen Komödien und schlechten Lustspiele, die Alltagsware? Gibt es neben den Musikdramen Wagners nicht auch die Operetten und die Revuen, erscheinen neben den Werken der Weltliteratur nicht auch die Fünf-Groschen-Romane, hatte neben Gerhart Hauptmann nicht auch die Courths-Mahler ihre Verleger und ihre Gemeinde?
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Der Film - auch hier vom Kitsch bis zum Meisterwerk

Gab es in der Malerei neben den Meisterwerken nicht immer den Kitsch? Waren in allen Künsten nicht immer die großen Leistungen einsame Inseln in einem Wust der Mittelmäßigkeit? Warum also den Film verdammen wollen, weil es bei ihm genau so geht?

Ein Filmkritiker hat einmal behauptet, daß es in dreißig Jahren noch keine dreißig guten Filme gegeben hat. Es kommt nur darauf an, welches Gewicht man dem Wort „gut" beilegt, und man kann über das Drama und den Roman dasselbe sagen.

In Deutschland werden im Jahr keine hundert guten Theaterstücke uraufgeführt, auch keine hundert wertvollen Romane geschrieben, sondern, wenn es gut geht, deren fünf oder zehn, warum also sollte es hundert gute Filme geben?

In einem ist das Theater allerdings dem Film voraus, in der klaren Trennung der Kunst von der Unterhaltung. Wer das Burgtheater besucht, darf von vornherein etwas anderes erwarten, als wenn er ein Boulevardtheater beehrt; dieselbe Lichtspielbühne aber bringt heute ein filmisches Meisterwerk und morgen den primitivsten Schwank und stellt so selbst beides in eine Reihe. Film und Film ist aber nicht dasselbe, so wie Theater und Theater nicht dasselbe ist.
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Neben dem Unterhaltungsfilm der künstlerische Film

Neben dem künstlerischen Film wird es immer den Unterhaltungsfilm geben, das weiß und versteht jeder Praktiker, neben der Kunst wird es immer die Ware geben, so wie neben der Oper immer die Revue, neben dem Schauspiel das aktuelle Lustspiel bestehen wird. Je klarer man diesen praktischen Notwendigkeiten Rechnung trägt, je bewußter man hier in der Produktion für reinliche Scheidung sorgt, desto eher werden beide Gruppen zu ihrem Rechte kommen. Das heißt nun nicht, daß der Unterhaltungsfilm ohne Niveau sein soll, im Gegenteil, es wird eine Zeit kommen, in denen Filme ohne ein geschmackliches Mindestmaß unmöglich sein werden.

Gerade in Deutschland (im Jahr 1941) ist man hierzu auf gutem Wege. Auch der Unterhaltungsfilm kann und soll in seiner Art Qualität besitzen. Er erfüllt dann eine wünschenswerte Aufgabe, wenn er dem Volk gesunde Heiterkeit und Ausspannung für zwei Stunden schenkt, die eine notwendige Unterbrechung des Lebenskampfes darstellen.

Selbstverständlich kann ein heiterer Film auch höhere, ja sogar hohe künstlerische Qualitäten besitzen, wie Willy Forsts „Bei ami" und „Operette", wie Karl Hartls „Gräfin von Monte Christo" und „Der Mann, der Sherlock Holmes war", Erich Engels „Pygmalion", Wolfgang Liebeneiners „Mustergatte" und einige ähnliche Filme bewiesen haben.
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„Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung"

Ein Lustspiel oder eine Komödie von Qualität wird schon durch die Grabbesche Kombination „Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung" ihre künstlerische Rechtfertigung finden.

Wenn man nicht kleinlich ist, wird man übrigens selbst so unbeschwerten Filmen wie Ernst Marischkas „Sieben Jahre Pech", die überhaupt zu nichts anderem als zum Lachen da sind, von Zeit zu Zeit mit Verständnis begegnen. Ganz zu schweigen vom Filmgeschäftsmann, der an solchen Filmen (und dem eingespielten Ergebnis) sein helles Vergnügen hat.

Phantasten und Theoretiker werden immer die Forderung erheben, daß es nur künstlerische Filme geben soll. Der Fachmann weiß, daß dies leider nicht möglich ist, denn auch der Film wird von Menschen gemacht, die nicht immer gleich begabt sind.
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Das verdeckte Ziel : die Erziehung eines Volkes

Wenn wir dahin gelangen, daß es keine ausgesprochen schlechten, keine kitschigen und keine verlogenen Filme mehr gibt, so ist das, realistisch gesehen, genug. Harmlose Unterhaltungsfilme wird es noch lange geben müssen, denn die Erziehung eines Volkes zur Kunst ist einer der langwierigsten Prozesse, die es gibt.

Leider begegnet man nicht nur harmlosen, sondern auch noch schlechten Filmen. Geschmacklosigkeiten, kitschiger Handlung, trivialem Dialog, sentimentalem Pathos, plumper Charakteristik in Schwarzweißmanier, man begegnet ihnen ärgerlicherweise immer wieder. Übrigens nicht nur in Deutschland; in der amerikanischen Durchschnittsproduktion gibt es da noch viel ärgeren Kitsch.

Auch die Regie ist durchaus nicht immer auf der Höhe. Eine gewisse Vernachlässigung des rein „Filmischen" stimmt nachdenklich; so totgehetzt das Wort auch sein mag, die „filmische" Auffassung und Gestaltung sind immerhin das Wesentliche am Film, und eine Rückbildung des Filmregisseurs zu einer Art Theaterregisseur wäre eine große Gefahr.
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Der Film besitzt eine Fülle von Mitteln

Der Film besitzt eine Fülle von Mitteln, die nur ihm eigen sind, es ist nicht einzusehen, warum man darauf verzichten soll.

Bildwahl, subjektive, objektive Einstellung, Überblendung und Montage, Bewegungsmontage, Ideenassoziation durch symbolische Montage toter und lebender Dinge, Reihenassoziation durch Überkopierung, der Rhythmus der Geschehnisse und Verstärkung ihrer Dynamik durch den Schnitt, die Beweglichkeit der Kamera, der Fahrwagen, der Fahrkran, alle tausend Möglichkeiten der Trickaufnahmen, der Rückblende, der Wischblende, der Synchronisation des Tones, der Musik, des Geräusches, dann Sprache und Ausdruck des Schauspielers, das Formenspiel der Pantomime, die Belebung durch den Tanz, die sich, wie in Harlans „Jugend", bis zum Dämonischen steigern kann ... all das ist dem Regisseur in die gestaltende Hand gelegt. Aber nicht jeder weiß es zu nützen.

Man könnte sagen, daß der gute Film dort anfängt, wo das Theater aufhört, und nicht mit Unrecht bedeutet „verfilmtes Theater" eine Geringschätzung. In diesem Zusammenhang ist auch die bedauerliche Tatsache zu vermerken, daß die Landschaft immer mehr zugunsten der Atelieraufnahmen zurücktritt.
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"Schuld" ist das Wetter

Die Abhängigkeit der Freilichtaufnahmen vom unbeständigen Wetter, die Gefahr, oft tage-, ja wochenlang mit einem umfangreichen Stab» und Darstellern in irgendeinem Gebirgsnest zu sitzen und auf schönes Wetter warten zu müssen, wirkt natürlich abschreckend. Die Gagen müssen bezahlt werden, die Kosten übersteigen bald jeden Voranschlag, die Hauptdarsteller sind längst für einen nächsten Film verpflichtet, der dadurch verspätet ins Atelier kommt; es sind schon beachtenswerte Gründe.

So fortgeschritten die Aufnahmetechnik auch ist, ohne Sonne läßt sich nun einmal kein plastischer Eindruck erzielen, und gerade in unseren schönsten Landschaften, in den Alpen und am Meer, ist Sonnenschein eine unsichere Sache.

Trotzdem ist es zu bedauern, daß die Atelierfilme immer mehr überhand nehmen. Auch die beste Dekoration kann nicht den Eindruck echter Natur erreichen. Die Weite des Meeres, die Gewalt der Berge, das Spiel der Wolken, die Dämonie der Heide, der Zauber alter Städte, die Pracht historischer Paläste, der Eindruck großer Industriewerke mit ihrem Arbeitsrhythmus, das alles kann man nur nachahmen, aber nicht ersetzen.

Frühling, Sommer, Herbst und Winter, dieses Auf und Ab der Ewigkeit, und darin der vergängliche Mensch, das menschliche Leben in seiner wirklichen Umwelt, sie werden immer unmittelbarer ergreifen und beeindrucken als eine noch so geschickte Scheinwelt der Architekten.

Liegt nicht gerade darin einer der Vorteile des Films gegenüber dem Theater, daß seine Kulissen nicht eng begrenzte Prospekte, sondern der endlose Himmel und die weite Erde sind? Das Publikum hat dafür ein feines Gefühl und ist für Landschaftsfilme immer dankbar gewesen.
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Do hätte es das PROMI gerne - restlose Hingabe

Wo aber auch immer ein Film gedreht wird, ob im Gebirge oder im Atelier, das Arbeitsprinzip muß das gleiche sein: restlose Hingabe an das Werk, unermüdlicher Fleiß sind die Voraussetzung, die künstlerische Besessenheit des Regisseurs ist das Entscheidende.

Ohne diese Besessenheit, die nichts kennt als das Ziel, ist nichts Großes denkbar. Dem Wesen des Films entsprechend, wird sie von der Gabe des künstlerischen Sehens begleitet sein müssen.

  • „Was ist das Schwerste von allem,
  • Das was sich das Leichteste dünkt,
  • Mit den Augen zu sehen,
  • Was vor den Augen dir liegt",

sagt Goethe.

Hier müssen Regisseur und Kameramann die Fähigkeit besitzen, das Alltägliche seiner Stumpfheit zu entkleiden, sie müssen das Tote erlösen, daß es im Film lebendig wird, sie müssen im Unscheinbaren das Einmalige, im Einmaligen das allgemeingültige Antlitz des Irdischen und im Sichtbaren noch das unsichtbare Kantsche „Ding an sich" erahnen, dann wird der Film das Kunstwerk sein, von dem wir glauben, daß es in ihm verborgen liegt.
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Die Zukunft des Films ist dunkel - sagt er Autor 1941

Die Zukunft des Films ist dunkel wie alle Zukunft. Seine ganze Welt befindet sich in ununterbrochener Bewegung und Entwicklung. Schon sind die Tage des Schwarzweißfilms gezählt, der Farbenfilm steht vor der Tür. In wenigen Jahren wird unser farbloser Film ebenso eine Erinnerung sein, wie es heute der Stummfilm ist.

Vielleicht ist auch der plastische Film nicht fern, und in einer ferneren Zukunft wird vielleicht das Lichtspieltheater überholt sein und man wird den Film durch Fernübertragung, wie den Rundfunk, daheim genießen.

  • Anmerkung : Also da hatte der Autor in 1941 einen genialen Lichtblick, denn der verdeckte Hinweis auf das eventuell kommende Fernsehen ist außergewöhnlich vorauschauend. Das hatte er fast nur mit dem Dr. Wagenführ und Dr. Schröter und ganz ganz wenigen anderen gemeinsam.


Kann sein, daß er auf keine Leinwand projiziert wird, sondern dreidimensional in der Mitte des verdunkelten Raumes sich durch übertragene Lichtstrahlen abspielt, unendlich vervollkommneten Phantasmagorien Robertsons ähnelnd. Keine Phantasie eines modernen Jules Verne kann die Grenzen abstecken, die dem Erfindergenie des Menschen gesteckt sind.
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Der tiefste Sinn jeder wahren Kunst ......

Vielleicht wird es dann auch Filmkunstwerke geben, die zum kulturellen Besitz einer Nation gehören wie ihre literarischen Meisterwerke, Filme, die sich durch Generationen jung erhalten.

Gewiß, noch sind wir weit davon. Noch veraltet nichts rascher als ein Film. Spitzenleistungen, die vor zehn oder gar zwanzig Jahren begeisterten, wirken heute grenzenlos überholt, die Handlung gewaltsam und konstruiert, die Technik veraltet, die Dekoration unecht, die Kleidung lächerlich, der Dialog papieren.

Aber es ist doch nicht mit allem so. Da und dort ist ein Eindruck geblieben, der sich durch die Jahre nicht verlor, und Filme, wie „Maskerade", „Der Herrscher", „Mädchen in Uniform", „Berge in Flammen", „Eine Frau ohne Bedeutung", „Flüchtlinge", „Morgenrot", haben seit Jahren nichts von ihrer Wirkung eingebüßt.

Mögen all das Erstansätze und Vorboten des Kommenden sein, sie tragen einen gemeinsamen Keim in sich, der als höchstes Kriterium, als entscheidender Prüfstein den Wert eines Kunstwerkes erweist:

Als Georg II. von England Georg Friedrich Händel nach einer Aufführung seines „Messias" mit den Worten belobte: „Sie haben uns recht erfreut", erwiderte der stolze Meister: „Majestät, ich wollte nicht erfreuen, sondern bessern."

Dieses großartige Wort umfaßt das ganze Geheimnis, denn der tiefste Sinn jeder wahren Kunst ist die schöpferische Gestaltung einer sittlichen Idee. Die Fragen der Kunstart, des Materials und des Stils sind hierbei nebensächlich.

Beethovens Neunte, Goethes Faust, Mechelangelos Jüngstes Gericht wurden geschaffen, um den Menschen „zu bessern", wie Händel es mit seinem Messias gewollt.
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Der Film solle also eine sittliche Mission haben ......

Diese sittliche Mission ist keine Frage der Zweckmäßigkeit, der Konjunktur, der Schauspieler, des Effekts, der Sensation oder des Geschäfts. Sie ist auch keine Frage der geistigen Bevormundung. Gewiß hat jedes echte Kunstwerk einen erzieherischen Wert, aber es will nicht schulmeistern, sondern die im Menschen schlummernden Kräfte des Edlen wecken und stärken.

Gestehen wir, daß dem Film noch kein Kleist, kein Grillparzer, kein Grünewald, kein Breughel geboren worden ist. Daß er, an solchen Maßstäben gemessen, nicht bestehen kann. ..... Vor der Frage nach dem Ewigkeitswert verblaßt seine einzelne Leistung.

Aber die sittliche Idee hat auch den Kintopp von einst geadelt. In Werken, wie „Der alte und der junge König", findet das ewige Problem der Generationen und der Pflichterfüllung, in „Mutterliebe" das allgemein Menschliche der Mutter, in „Friedrich Schiller" der ewige Kampf des Genies eine Gestaltung, deren künstlerische Höhe, sittliche Kraft und ethische Wirkung niemand bestreiten kann.

Wenn es solche Filme auch nur vereinzelt geben kann, so werden in fünfzig Jahren doch nicht die hundert anderen, sondern diese wenigen der Maßstab für unsere Leistung sein.

Mögen sie am Ende dieses Buches stehen als Ausdruck der Hoffnung, daß auch der deutsche Film wie jede Kunst, die Kunst ist, auf diesem Wege seine höchste Mission erkenne: ein Diener des Ewigen, Wahren, Guten, Menschlichen und Schönen zu sein; mögen sie der Anfang einer Entwicklung sein, für die jenes weise Wort gilt, das Beethoven einst an seinen Gönner, den Erzherzog Rudolph, schrieb: „Freiheit, Weitergehen ist in der Kunstwelt wie in der Schöpfung Zweck."
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