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typische historische Kamera

Zum Auffrischen und Erinnern . . . .

. . . sind diese Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit dem Fernsehen, den Kameras, den Videorecordern, den Tonband- und den Magnetband- geräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern.

Die Spielzeit und die Flächendichte

Spielzeit des digitalen HDTV-Recorders bei Verwendung einer D2-L-Kassette (1=8um Banddicke, 2=11um, 3=13um, 4=16um)

Im Bild 3 sind die Spielzeiten bei der D2-L-Kassette in Abhängigkeit von der Flächendichte und der verwendeten Technologie aufgetragen. Die bisher erwähnten Spielzeiten gelten für das heute verfügbare 13um-Band. In der Entwicklung befinden sich MP-Bänder mit 11um Dicke, wobei natürlich auch die Bandlaufeigenschaften unterschiedlich sind. Andererseits gibt es auch ME-Bänder, die sich für professionelle Anwendungen allerdings noch in einem Experimentierstadium befinden.

 

Sie haben zwei Vorteile gegenüber MP-Bändern: Zum einen wird die magnetische Schicht nur aufgedampft und hat somit eine vernachlässigbare Dicke. Damit kann bei ähnlichem Trägermaterial wie beim 13-um-MP-Band, das heißt auch mit annähernd gleichen mechanischen Bandlaufeigenschaften, eine Gesamtdicke von etwa 8 /um erreicht werden.

 

Zum anderen liefert dieses Band bei kurzen Wellenlängen höhere Pegel, so daß man aus elektrischer Sicht die Spurbreite noch verringern könnte, was eine Erhöhung der Flächendichte bedeutet. Bei geeigneter Wahl der Aufzeichnungsparameter ist bei dem Bandmaterial noch Potential für eine spätere Spielzeitverlängerung vorhanden. Bei dem hier vorgestellten Vorschlag für ein HDTV-Funktionsmodell wird eine Flächendichte von über 11 Mbit/cm2 angestrebt, die allein bei Verfügbarkeit von neuen Bändern bis auf etwa 16 Mbit/cm2 gesteigert werden kann.

 

Damit sind Spielzeiten zwischen 40 und 90 min möglich. Bei dem Einsatz von Datenreduktion mit dem Faktor 2 verdoppeln sich diese Zeiten, das heißt, für eine Abspielmaschine können in Zukunft durchaus über 2 Stunden realisierbar sein. Diese Speicherdichte ist allerdings bisher noch in keinem heute verfügbaren Gerät erreicht worden; es ist also noch ein Technologiesprung notwendig.

Editier- oder Kopierfaktor eines Formates

Editier-Faktoren verschiedener Aufzeichnungssysteme

Die Verringerung der Spurbreite ist aber nicht nur ein elektrisches, sondern im wesentlichen ein mechanisches Spurhaltungs-Problem. Je breiter eine Spur bei gleicher Länge ist, desto stabiler ist die Spurhaltung; schmalere Spuren sind schwieriger zu führen. Verkürzt man diese schmaleren Spuren, ist auch die Spurhaltung exakter. Gerade beim Insert-Schnitt, der ja bei einer Produktion am häufigsten eingesetzt wird, müssen die neuen Spuren sehr genau über die bereits vorhandenen geschrieben werden, um Störungen zu vermeiden.

 

Um diese qualitativen Aussagen vergleichbar zu machen, hat man den sogenannten Editier-Faktor eingeführt, der der Quotient aus Spur-Länge und -Breite ist (Bild 4). Je größer dieser Faktor ist, um so größer sind auch die Spurhaltungsprobleme. Bei der Dl liegt dieser Faktor bei etwas unter 4000. Bei dem HDTV-Funktionsmuster wird ein Wert in der Größenordnung von 5000 bis 6000 vorgesehen.

Kanalanzahl des digitalen HDTV-Recorders (der horizontale Pfeil gibt die heutigen praktischen Grenzen für die Relativgeschwindigkeit an, der senkrechte Pfeil die heutige Grenze für die aufzeichenbare Wellenlänge)

Datenfluß auf mehrere parallele Kanäle aufteilen

Um die Datenmenge von 1,2 Gbit/s auf das Band aufzeichnen zu können, muß der Datenfluß in mehrere parallele Kanäle aufgeteilt werden. Bild 5 zeigt, daß die kürzeste aufgezeichnete Wellenlänge auf dem Band mit der Relativgeschwindigkeit der Köpfe über die Anzahl der parallelen Kanäle verknüpft ist. Eine hohe Kopf-Band-Geschwindigkeit stellt enorme Anforderungen an das Bandmaterial und den Kopf-Band-Kontakt.

 

Näherungsweise läßt sich sagen, daß ein Kopf-Band-Abstand in der Größenordnung der kleinsten aufzuzeichnenden Wellenlänge einen Verlust an Signalspannung von etwa 54 dB ergibt. Daher sollte diese Geschwindigkeit 50 m/s nicht überschreiten. Damit muß bei den heute anwendbaren Wellenlängen von größer als 0,6um der Datenstrom mindestens in acht Kanäle aufgeteilt werden.

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