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typische historische Kamera

Zum Auffrischen und Erinnern . . . .

. . . sind diese Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit dem Fernsehen, den Kameras, den Videorecordern, den Tonband- und den Magnetband- geräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern.

1987 war die "FESE"- Welt schon nicht mehr in Ordnung

Es geht natürlich um die Fernseh-Welt - streng genommen - um die Welt der professionellen Studio-Geräte Anbieter.

Die Magnetbandmaschien vom Typ BCN kam 1975 auf den Markt und räumte 2 Jahre alles ab. Doch dann war die Karenzzeit oder Schonzeit abgelaufen und die Firmen SONY und AMPEX hatten (mit Gewalt) ein konkurrierendes 1" Bandformat (endlich) fertig - das war das "C-Format" - und der Abstieg begann.

Eine äußerst unglückliche Kooperation mit Thomson machte der Kamera-Entwicklung in Darmstadt das Leben schwer und die KCM 125 kam nach der Erkenntnis, ausgetrickst wordenzu sein, und dem Bruch mit Thomson viel zu spät auf den Markt. Und 2 Jahre waren bei diesen gewaltigentechnologischen veränderungen eine lange nicht mehr aufzuholende Zeit.

1985/86 wurde es der Konzernmutter BOSCH zu bunt - zu unerfolgreich - und sie verkauften die Hälfte der Fernseh GmbH an den viel zu oft unterlegenen Wettbewerber - an Philips in Holland. es gab angeblich auch bereits die Option, den Rest zu kaufen.

Die Zeit von 1987 bis 1990, als Philips dann wirklich den gesamten Rest übernahm, war turbulent - eine wohlwollende Umschreibung von nationaler Konkurrenz, hartem internen Wettberwerb, erfreulicher Kollegialität und mühsamer Zusammenarbeit.
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Übrig geblieben sind die vielen Zeitzeugen- Berichte und die Broschüren und Prospekte - und die Legenden natürlich . . . .

Hier im Anschluß wird der 80 seitige schmale Produkt-Flyer der BTS vom Jan 1988 dargestellt und soweit das Wissen reicht, auch kommentiert.

Dazu muß man rekapitulieren, daß inzwischen bei Philips in den Kamera-Labors von Breda junge Physiker und Ingeniere an den neuartigen Halbleiter- Bildaufnahmechips gearbeitet hatten und bei der Bosch Fese in Darmstadt die alten Doktoren verbissen an der Röhrentechnologie festgehalten hatten.

So haben sie in Darmstadt den Zug der Zeit verpaßt, obwohl durchaus Anstrengungen gemacht wurden, aufzuschließen. Doch der Chef ganz oben war ein Bosch Mann und hatte nicht das Gespür für den Weg, der machbar war.

Einen eigenen Fese-RCA Chip von oben herab einfach zu befehlen, war zum Scheitern verurteilt. Auch mit dem Scheckbuch war das Versäumnis nicht mehr aufzuholen, denn Bosch hatte anscheinend die PINs und die TANs bereits gesperrt.

Der neue Joint Venture Partner hatte das Know How ja bereits, also dann .... Aber der neue Partner Philips hatte in Europa im Profifernsehbereich bislang ein schlechtes Image und das wurde auch wieder den BOSCH Konzern-Interessen untergeordnet.
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Es lag viel im Argen bei dieser neuen Konstellation.

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