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Die Inhalte / Artikel aus Jahrgang 3 - 1956 - geparkt

Auf dieser Seite sind die Inhalte von allen einzelnen Ausgaben eines Jahrgangs von "Der Filmvorführer" aufgrund der Menge vorerst nur geparkt.
Die Artikel und Berichte werden später thematisch gezielt untergebracht und zusätzlich hier verlinkt, teilweise auch in unserem Tonband- und Hifi-Museum. Besonders triviale oder einfältige Tips und Tricks haben wir ganz bewußt ausgelassen.

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Informationen für den Filmvorführer 1956

Hier kommen die Artikel ab Januar 1956, die dem Filmvorführer helfen sollen, die Technik zu verstehen.
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Die Titel-Seite von Heft 1/1956 - Rückblick auf ein neues Kino :
"Das moderne UFA-Lichtspieltheater" (bei uns in Wiesbaden)"

Der Zuschauerraum des Lichtspieltheaters soll nicht nur ein Aufenthaltsraum sein, sondern durch eine geschmackvolle Einrichtung dazu beitragen, daß sich der Besucher wohl fühlt.

Dazu gehört neben einer bequemen Bestuhlung eine zweckmäßige Sitzplatzanordnung, die von allen Plätzen eine ungehinderte Sicht auf die Bildwand ermöglicht und eine Zuschauerraum-Beleuchtung, die sich dem architektonischen Gesamtbild anpaßt.

In dem vor kurzem eröffneten „UFA im Park" in Wiesbaden in der Wilhelmstrasse, dessen Zuschauerraum die untenstehende Abbildung zeigt, sind diese Bedingungen in vorbildlicher und z.T. etwas eigenwilliger Weise gelöst. Neuartig ist hierbei neben der vom Herkömmlichen abweichenden Beleuchtungseinrichtung die frei im Raum hängende wellenförmige Decke und die Anordnung einer breiten Treppe, die an Stelle der sonst üblichen Rampe die Verbindung vom Zuschauerraum zur Bühne herstellt.

An der technischen Einrichtung des Theaters (2 ERNEMANN X-Maschinen für Licht- und Magnetton-Wiedergabe und DOMINAR-Vierkanal- Magnetton-Verstärker) interessiert vor allem eine neuartige Schwerhörigen-Anlage (System Philips), die als induktive Übertragungsanlage ausgeführt ist, so daß Schwerhörige nicht mehr wie bisher auf bestimmte Steckdosenplätze im Zuschauerraum angewiesen sind. (Foto: Scheffler)
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  • Anmerkung im Juli 2025 : Auch nach dem Umbau des "UFA im Park" in 1955 - die Amerikaner hatten das Kino requiriert zu ihrer Truppenbetreuung - konnte die neue Cinemascope- Bildwand nicht über die volle Raumbreite (= die Saalbreite oder Gebäudebreite) ausgeweitet werden. Die Statik des Bühnenhauses des alten Kino-Saales von 1923 gab das offenbar nicht her. So erscheint der Breitbild- Eindruck von den hinteren (teureren) Reihen doch nicht so umwerfend wie zum Beispiel im deutlich moderneren und jüngeren Arkaden am Ring.

    Oben vom weit entfernten Vorführraum aus war das Bild dann nochmals (gefühlt) kleiner und viele optische Korrekturen der beiden Bogenlampen mußten mit 2 Personen durchgeführt werden. Nur das alte (abgerissene) Thalia Theater hatte eine weitere Projektions-Entfernung.
    Dafür war im UFA im Park die freie Sicht vom Rang von oben auf die Bildwand sehr beeindruckend, auch wenn der Rang fast immer mangels Besuchern verschlossen war. Meine Freizeitbeschäftigung dort als Aushilfsvorführer im UFA dauerte von Mitte 1965 bis etwa Ende 1968.

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Vierkanal-Magnetton-Verstärker-Anlagen (1956)

Das steigende Angebot an Filmen mit Vierkanal-Magnetton-Aufzeichnung hat nunmehr auch zwei weitere Firmen der Verstärkerindustrie veranlaßt, aufbauend auf den Erfahrungen, die mit den bisherigen Verstärker-Typen gesammelt werden konnten, Anlagen nach dem Bausteinprinzip für die Wiedergabe von Filmen mit Vierkanal-Magnetton-Aufzeichnung zu entwickeln.

Es sind dies die sog. „CinemaScope-Anlagen" von TELEFUNKEN und TE-KA-DE.
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TELEFUNKEN-CinemaScope-Anlage MS II

Für die Entwicklung der neuen TELEFUNKEN-Vierkanal-Magnetton-Anlage MS II wurden die Erfahrungen ausgewertet, die mit der bekannten Telefunken-CINEVOX- Aufbaureihe gesammelt werden konnten. Die so entstandene Anlage ist eine Kombination für die Wiedergabe von Filmen mit Vierkanal-Magnetton- bzw. Einkanal-Lichtton-Aufzeichnung.

Sie setzt sich zusammen aus den Bausteinen der „CINEVOX IIa"-Anlage und den neu entwickelten Bausteinen des Magnettonzusatzgestells.

Der Ausbau zur kombinierten Licht-und Magnetton-Anlage wird mit Hilfe des normalen Lichttonverstärkers KT V710 und den zusätzlichen Einbau eines zweiten Endverstärkers durchgeführt. Ferner wird der Reserve-Umschalter durch einen Betriebsartenschalter Lichtton/Magnetton ersetzt und der Lautstärkeregler des Kontroll-Lautsprechers gegen einen Kombinationsschalter für die Abhörkontrolle der vier Magnettonkanäle ausgetauscht. Ein zweiter Vorverstärker kann als Lichtton-Reserve vorgesehen werden.
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Ein Zusatzgestell für die vier Magnetton-Vorverstärker

Für die Magnetton-Wiedergabe ist ein Zusatzgestell erforderlich, das vier Magnetton-Vorverstärker, zwei Endverstärker für den linken und rechten Kanal, ein Stromversorgungsgerät und den Steuerzusatz für den Effektkanal enthält.

Die Magnetton-Vorverstärker sind kassettenartig in einen gemeinsamen Tragrahmen eingesetzt und leicht auswechselbar. Jeder Vorverstärker besitzt zwei Eingangsschaltungen für die entsprechenden Einzelköpfe im Vierspur-Magnetkopf der beiden Projektoren.

Die Empfindlichkeit der acht Eingänge ist unabhängig voneinander zur Einstellung gleicher Lautstärke regelbar. Die Überblendung erfolgt mittels Relais, die von beliebiger Stelle, z. B. vom Projektor aus, gesteuert werden.

Eine fünfstufige Tiefen- und Höhenregelung

Jeder Vorverstärker besitzt außerdem eine getrennte fünfstufige Tiefen- und Höhenregelung, um die Gesamtanlage an die vorhandenen akustischen Verhältnisse anpassen und Unterschiede in den Filmkopien ausgleichen zu können.

Das Öffnen und Schließen des Effektkanals erfolgt automatisch durch ein Steuergerät, wobei mittels einer Filteranordnung in Verbindung mit einer Röhrenschaltung das 12kHz-Steuersignal so weit verstärkt wird, daß es das Steuerrelais betätigen kann. Die erforderliche Dämpfung der Steuerfrequenz im Effektkanal wird zur Vermeidung von evtl. Störungen der Tonwiedergabe durch Saugkreise bewirkt.

An die Ausgänge der CINEVOX-Endverstärker sind die einzelnen Lautsprechergruppen geschaltet, die aus den bekannten „Telefunken- Strahlergruppen" mit einer Schallbündelung in der Vertikalen bestehen.

Für die Wiedergabe der auf der Effektspur enthaltenen Schallereignisse werden einzelne, in die Decke des Zuschauerraumes eingebaute Lautsprecherchassis verwendet.

Der Vierkanal-Saalregler

Der aus vier auf einer gemeinsamen Achse angeordneten Einzelreglern bestehende Vierkanal-Saalregler ist für feinstufige Regelung der Gesamtlautstärke eingerichtet. Die mechanische Kopplung der vier Einzelregler gewährleistet vollkommene Verstärkungsgleichheit der Kanäle untereinander bei allen Reglerstellungen. Eine eingebaute Signaltaste mit Summer dient zur Verständigung des Tonsteurers mit dem Bildwerferraum.

Bild
Schema einer Telefunken-Vierkanal-Tonfilm-Verstärkeranlage. Die Darstellung zeigt von links nach rechts: Die 8 Spurenausgänge der Vierkanal-Magnettonköpfe der beiden Projektoren I und II, die zu 8 Vorverstärkern führen, die Magnetton-Entzerrer (ME) mit den Reglern, die relaisgesteuerten Überblendkontakte (ü), die Tonblende (E), die 3 Vorverstärker (V), den Schleußen-verstärker mit Vorverstärker für den Effektkanal, den Vierkanal-Saalregler, die vier Endverstärker (EV) und die Lautsprechergruppen (Zeichnung: Telefunken)

Telefunken-Verstärker KTV 710 durch den zusätzlichen Einbau eines zweiten Endverstärkers für Licht- und Magnettonbetrieb umgerüstet
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TE-KA-DE-CinemaScope-Apparatur

Diese in Gestellbauweise ausgeführte Apparatur wird je nach den örtlichen Verhältnissen in einem langen Gestell montiert oder auf zwei kurze Gestelle verteilt geliefert. Bei dem langen Gestell, das die nebenstehende Abbildung zeigt, sind die einzelnen Bauelemente von oben nach unten in folgender Reihenfolge angeordnet:

  • 4 gleiche Vorverstärker für Magnetton,
  • 1 Fotozellen-Verstärker für Zweimaschinenbetrieb mit Anschlußmöglichkeit für Mikrofon, Schallplatte, Rundfunk, Magnetofon und Gong,
  • 1 Schleusenverstärker für die 12 kHz-sperre der Effektspur,
  • 1 Schaltfeld zur Herstellung der jeweils gewünschten Betriebsweise mit Betätigung durch Drucktastensteuerung,
  • 1 Kontrollfeld enthaltend: 1 Kontroll-Lautsprecher,
  • 1 Aussteuerungis-Instrument,
  • 2 Umschalter,
  • 1 Netzschalter,
  • 4 Endstufen mit einer Leistung von je 35 Watt,
  • 1 Gleichrichter für die Tonlampenheizung und die Signalspannunig.


Bei der Entwicklung dieser neuen Verstärkeranlage von TE-KA-DE wurde berücksichtigt, daß die Umstellung eines Theaters auf CinemaScope-Wiedergabe in Stufen vorgenommen werden kann und daß auch nach Möglichkeit bereits vorhandene Verstärker-Einheiten, sofern sie qualitativ den heutigen Anforderungen entsprechen, weiter verwendet werden können.

4 mal 35 Watt mit einen Klirrfaktor von nur max. 2%

Das Kontrollfeld dient zur Überwachung der Wiedergabe mit Hilfe eines umschaltbaren Kontroll-Lautsprechers und eines Aussteuerungsinstrumentes. Die Endstufen haben bei 35 Watt einen Klirrfaktor von nur 2% und sind mit einer Spannung von 0,5 V ausgesteuert.

Sie sind mit Ausgängen für 1 Ohm, 10 Ohm und mit dem genormten Ausgang von 40 Ohm (= 100 V) versehen. Die einzelnen Bauelemente sind in Schubkästen angeordnet, so daß im Störungsfalle schnelles Auswechseln der Geräte möglich ist. Für die Anpassung der Lautstärke an die jeweiligen räumlichen und akustischen Verhältnisse im Zuschauerraum wurde für die neue TE-KA-DE-Apparatur ein Saalregler entwickelt, der die Lautstärke der vier Endstufen gleichzeitig regeln und die Klangfarbe ändern kann. Zur Abstimmung der einzelnen Kanäle aufeinander sind in die Endstufen Potentiometer eingebaut, die nach Einregulierang fest eingestellt werden können. -Z-

TE-KA-DE-CinemaScope-Verstärkergestell, enthaltend alle Verstärker-, Schalt- und Kontrollorgane, in Gestellbauweise
(Werkbild: TB-KA-DE)

Messen und Ausstellungen 1956

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  1. Die Deutsche Industrie-Messe Hannover findet in der Zeit vom 29. April bis zum 8. Mai 1956 statt. Die Messe besteht jetzt im zehnten Jahr. Sie hat sich von 30 000 qm überdachter Fläche und 8000 qm Freifläche im Jahre 1947 auf 220 000 qm überdachter Fläche und 90 000 qm Freifläche im Jahre 1956 entwickelt.
  2. Die diesjährige „photokina", die internationale Photo- und Kino-Ausstellung, findet in der Zeit vom 29. September bis zum 10. Oktober in Köln statt. Wz

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Neues Tonband-Chassis im Filmtheater (1956)

Die praktische Anwendung der Tonbandgeräte hat gezeigt, daß diese nicht immer in ihren vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten ausgewertet werden können.

Die Grundig-Radio-Werke GmbH, Fürth/Bay., haben sich deshalb entschlossen, ein Tonbandgerät und ein Tonband-Chassis herauszubringen, das den allgemeinen Ansprüchen genügt.

Das GRUNDIG Tonband-Chassis TM 5

Das komplette Tonbandgerät in Kofferform (TK 5) ist äußerlich nicht vom Tonband-Chassiis (TM 5) zu unterscheiden. Beim Tonband-Chassis TM 5 sind lediglich die für den Kofferbetrieb erforderlichen Elemente (Lautsprecher, Klangregler, Endröhre) entfallen.

Der Verstärker wurde einschließlich vollem Netzteil beibehalten. Ein Mehrfach-Ansehlußkabel wird zum Tonband-Chassis mitgeliefert, das mit einem Stecker für die Messerkontakt-Anschlußleiste des Chassis und einem abgeschirmten Mikrofon-Anschluß versehen ist.

Die über die Kontakte des Hauptschalters und der Drucktasten des Geräts hergestellten Verbindungen zwischen den Anschlußklemmen erlauben eine vielseitige und einfache Verbindung mit einem Rundfunkgerät, Plattenspieler oder den Übertragungselementen eines Filmvorführungsraumes, wenn das Tonband-Chassis TM 5 zur Tonwiedergabe über die Saallautsprecher verwendet werden soll.

Die Mechanik des Laufwerks

Die gesamte Mechanik des Laufwerks ist im Prinzip sehr einfach und infolge des robusten Aufbaues sehr betriebssicher. Alle drehbar gelagerten Stellen sind mit selbstschmierenden Kapillarlagern versehen.

Die Kupplungen arbeiten mechanisch und gewährleisten in Abhängigkeit vom jeweiligen Bandspulengewicht einen annähernd konstanten Bandzug über die gesamte Bandlänge. Um Fehlbedienungen auszuschließen, ist eine gegenseitige Verriegelung des Betriebsartenschalters und des Umspulschalters vorhanden.

Das Laufwerk ist auf einem verwindungsisteifen Gußrahmen montiert. Der Tonmotor mit einem Rotordurchmesser von 105mm ist gut ausgewuchtet und verfügt über eine ausgezeichnete Schwungimassenwirkung, die die erwünschte Gleichförmigkeit der Winkelgeschwindigkeit unterstützt.

Auch bei wechselnden Temperaturen und Spannungsschwankungen bis zu ± 10% liegt der Gleichlauf beim Tonband-Chassis TM 5 innerhalb eines Bereichs von 0,5%. Der obere, auf fünftausendstel Millimeter genau kalibrierte Teil der Motorwelle dient in Verbindung mit einer präzis geschliffenen Gummi-Andruckrolle dem direkten Antrieb des Tonbandes ohne Zwischenglieder.

Das Tonband-Chassis TM 5 wird zum Versand in einem stabilen Holzrahmen geliefert, um Beschädigungen während des Transports auszuschließen. Die vier Holzschrauben, die zur Befestigung des Tonband-Chassis während des Transports dienen, können später für den endgültigen Einbau verwendet werden.
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Der Einbau im Vorführraum

Das TM 5-Chassis darf nur mit Wechselstromgeräten betrieben werden, die keine Chassisverbindung mit dem Netz aufweisen. In allen anderen Fällen ist ein Trenntransformator erforderlich.

Der Chassis-Einbau ist derart vorzunehmen, daß eine ausreichende Lüftung des Getriebe- und Verstärkerteils, also aller von der Deckplatte verdeckten Teile gewährleistet ist. Es darf also keine geschlossene Kassette entstehen.

Wird das Tonband-Chassis in einem normalen oder Umrolltisch eingebaut, ist ein kastenförmiger Umbau von der unteren Seite nicht erforderlich und auch nicht zweckmäßig. Zum Schutze des Tonbandgeräts wird vorteilhaft ein Gehäusedeckel hergestellt, der die nur 50mm über der Einbauplatte hervorragenden Aufbauteile staub- und stoßsicher schützt.

Der ganze Einbau nimmt nur wenig Zeit in Anspruch und kann von einem geschickten Filmvorführer selbst vorgenommen werden.
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Technische Daten:

Bandgeschwindigkeit: 9,53 cm/sek. - Antrieb: Präzisions-Außenläufermotor Gleichlauf: < 0,5% - Frequenzumfang: 50 .... ca. 10.000 Hz - Doppelspursystem mit intern. Spurlage - Laufzeit mit 15cm-Spule: ca. 2 x 45 Min. - bei Langspielband: 2 x 60 Min. - Umspulzeit einer vollen Spule: ca. 80 Sek. - Automatik: Ausschaltung am Bandende -dbs-
Bilder
Oben: Tischausschnitt für den Einbau des TM 5-Chassis. - Unten: Deckplatte des Grundig-Tonband-Chassis TM 5
Mehrfach-Anschlußkabel zur Verbindung von Magnettongerät, Plattenspieler, Rundfunkgerät und Mikrophon pnd: Gramdig/Sasse)

Rückblick : Vom Edison-Phonographen zum Plattenwechsler

1951 konnten in der Bundesrepublik und West-Berlin über 200.000 Phonogeräte, wie die modernen Schallplatten-Abspielgeräte heute genannt werden, produziert werden. Im Jahre 1952 waren es bereits 300.000 Stück, und ein Jahr darauf 1953 sogar über 530.000 Phonogeräte, die in den Handel kamen. Der Exportanteil betrug etwa 16%, sodaß im Inland innerhalb von drei Jahren über 800.000 Phonogeräte verkauft werden konnten.

Das Repertoire großer Schallplatten-Fabriken, wie z. B. der TELDEC-Telefunken-Decca- Schallplatten-Gesellschaft m.b.H., Nortorf/Holst., umfaßt fast 5.000 verschiedene Platten, worunter sich allein 800 der neuen Langspielplatten befinden.

Auch die erst 1950 gegründete PHILIPS-TON-Gesellschaft m. b. H. kann heute auf eine große Zahl von Schallplatten hinweisen, die von der „heißen" Musik bis zum klassischen Gebiet jedem Musikfreund geeignete Themen bieten.

Mit der guten Schallplatte allein ist es jedoch nicht getan: Voraussetzung zu ihrer Verbreitung ist ein Abspielgerät hoher Leistung, das trotzdem billig hergestellt werden kann. Wie weit und beschwerlich der Weg vom Edison-Phonographen bis zur modernen Phonotechnik war, kann nur eine chronologische Aufstellung einigermaßen verständlich machen, wie sie nachfolgend gegeben wird:

1877 - Edison-Phonograph

Thomas Alva Edison, der im Laufe seines Lebens viele Erfindungen hervorbrachte, die uns im modernen Leben immer wieder begegnen (Glühlampe, Filmkamera und -projektor, Betonguß-Verfahren u.v.a.) war es vorbehalten, in seinem 30. Lebensjahr ein Gerät zu erfinden, mit desen Hilfe Töne festgehalten und beliebig oft wiedergegeben werden konnten.

Nach dem griechischen „phon" (=Ton) und „graphein" (= schreiben) nannte er sein Gerät „Phonograph", d.h. „Tonschreiber". Auf einer dünnen Membran hatte Edison rückseitig einen Schreibstift aus hartem Material befestigt, der auf einer mit Stanniol beklebten und rotierender Walze aufliegt.

Wird die Membran durch auftretende Schallwellen in Bewegung gebracht, verändert sich auch die Lage des Schreibstiftes und zeichnet bei drehender Walzenbewegung eine „Tonschrift", die entsprechend der Tonaufnahme Rillen von unterschiedlicher Tiefe ergibt. Wird die Membran während der Walzendrehung langsam seitlich verschoben, entstehen auf der Walze Rillen in Spiralform.

Bei der Wiedergabe dieser Tonaufzeichnung, die mit dem gleichen Gerät erfolgte, bringen die Rillenvertiefungen die Membran zum Schwingen. Ein mit der Membran verbundener Schalltrichter verstärkte die Tonwiedergabe zwar nur gering, aber das System war geboren und konnte entsprechend weiterentwickelt werden.

Erster „Edison-Phonograph" mit Wachszylinder aus dem Jahre 1882
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1882 - Erstes „Grammophon" mit Wachszylinder

Schon fünf Jahre nach der Erfindung des Phonographen kamen die ersten „Grammophon"-Apparate an die Öffentlichkeit. Der Antrieb erfolgte nicht mehr durch eine Handkurbel, sondern durch ein Uhrwerk mit Federkraft. Ein großer Schalltrichter sorgte für eine günstigere Schallstrahlung und bessere Aufnahmebedingungen, und das Wesentlichste: die mit Stanniol beklebte Holzwalze war durch einen Wachszylinder ersetzt. Jeder Wachszylinder konnte nur einmal verwendet werden, eine Vervielfältigung war nicht gegeben. Das verhältnismäßig weiche Material hielt auch nur wenigen Abspielungen stand.
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1887 - Erfindung der Schallplatte

Als 1887 durch eine Erfindung von E. Berliner die Edlson'sche Wachswalze gegen eine flache, kreisrunde Scheibe ersetzt werden konnte, die nicht mehr mit einer Tiefenschrift, sondern mit einer Seitenschrift versehen wurde, war auch eine Vervielfältigung der Tonaufnahmen möglich geworden. Die Membranbewegung wurde nun durch eine Hebeleinrichtung auf die kreisende Scheibe übertragen. Diese Anordnung entspricht auch heute noch dem Aufbau moderner Tonabnehmer.
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1930 - Das Koffergrammophon

Zu einer Zeit, als Jazzmusik und Schlager (noch) „in Mode" waren, kam der Plattenspieler heraus, der in Kofferform verhältnismäßig leicht und handlich die Möglichkeit bot, nun auch Schallplatten im Freien abzuspielen. Wer sich der riesigen, sonst üblichen Grammophonapparate erinnern kann, die zu dieser Zeit in der Größe heutiger Fernsehtruhen anzutreffen waren., kann ermessen, wie dieser „Fortschritt" der Verbreitung der Schallplatte diente.
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1933 - Der elektrische Tonabnehmer

Die ersten elektrischen Tonabnehmer waren im Prinzip wie die bereits einige Jahre vorher in der Schallplatten- Schneidetechnik eingesetzten „Schneiddosen" konstruiert. Zwischen den Polen eines Dauermagneten kann ein kleiner, von einer Spule umgebener Eisenkern hin- und herschwingen.

Wenn die Spule von tonfrequenten Strömen durchflossen wird, die von einem Mikrophon zugeführt werden, so wird der Eisenkern im gleichen Rhythmus magnetisiert und schwingt zwischen den Polen des Dauermagneten.

Die am Ende des Eisenkerns befestigte Schreibnadel wird demnach seitlich bewegt und graviert die welligen Rillen in die Wachsplatte. Der elektrische Tonabnehmer zeigt den gleichen Aufbau, doch ist bei ihm die Nadel- und Eisenkernbewegung das Primäre, die Erzeugung entsprechender tonfrequenten Ströme in der umgebenden Spule das Sekundäre.
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1950 - Das Kristallsystem

Bei der Einführung der „Berliner Schrift" wurde die Umdrehungszahl einer Schallplatte mit 78 Umdrehungen/Min. festgelegt. Diese Umdrehungszahl wurde bis heute beibehalten. Dank der verbesserten Tonabnehmersysteme und Verwendung widerstandsfähigen Materials bei der Herstellung der Schallplatte konnte man die Umdrehungsgeschwindigkeit beträchtlich herabsetzen. Die 17cm-Langispielplatte mit „Minigiroove"-Schr!ft, die mit 45 Umdrehungen/Min. abgespielt wird, gehört heute schon zu der am stärksten verbreiteten Schallplattensorte.

Voraussetzung zur Herabsetzung des bisher üblichen starken „Plattenrauschens" war die Erfindung eines leichten und doch sehr empfindlichen Tonabnehmers. An Stelle der früher üblichen elektromagnetischen Tonabnehmer wurden nun Kristallsysteme eingeführt, die viel leichter gebaut werden können (höchst zulässiger Druck 10 Gramm!).

Bestimmte Kristalle werden in besonderer Weise geschnitten und zu einer dünnen Doppelplatte zusammengefügt, die bei ihrer Verdrehung eine elektrische Spannung abgeben. Die Spannung wird beiderseits des Kristalls von metallischen Belägen abgenommen und einem Verstärker (Rundfunkgerät) weitergeleitet.

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Links: Philips-Zehnplattenwechsler AG 1003 zum gemischten Abspielen von Schallplatten beliebiger Größe.
Koffer-Plattenspieler mit elektromagnetischem Tonabnehmer
Rechts: Einer der ersten elektrischen - (Fotos: Philiips-Pressestelle)
Darstellung des Unterschiedes zwischen der „Tiefenschrift'1 von Edison und der „Seitenschritt", wie sie bei der heutigen Schallplatten-Aufzeichnung angewendet wird. - (Zeichnung: Philips)
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1948 - Der vollautomatische Plattenwechsler

Die weitere Entwicklung führte zu einem Plattenspieler, der 10 Schallplatten nacheinander vollautomatisch abspielen konnte, ohne daß dabei ein bedienender Handgriff vorgenommen werden mußte. Aus dem damaligen 10-Plattenwechsler ist heute ein Gerät entstanden, das nicht nur 10 gleichgroße, sondern auch unterschiedliche Schallplatten nacheinander abspielt.

Darüber hinaus kann der moderne Plattenwechsler auch mit Zwischenpausen eingestellt werden, so daß zwischen dem Abspielen zweier Schallplatten Pausen von 1-3 Minuten entstehen.
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1951 - Die ersten elektrischen Koffer-Plattenspieler

Die Deutsche Philips GmbH war eine der ersten Firmen in der Bundesrepublik, die einen sehr kleinen, handlichen Preßstoffkoffer mit einem elektrischen Plattenspieler herstellte. Andere Firmen folgten mit ähnlichen Modellen, und heute gibt es bereits eine Vielzahl der verschiedensten Fabrikate und Modelle elektrischer Koffer-Phonogeräte. Zusammenfassung

Elektromotor, Kristall - Tonabnehmer, Langspiel- und Füllschriftplatte und nicht zuletzt das neuartige Plattenmaterial (Vinilyt) - alle diese Faktoren wirken mit, daß aus dem krächzenden Grammophonton der ersten drei Jahrzehnte dieses Jahrhunderts ein hochwertiger, rauscharmer bzw. rauschfreier Schallplattenton mit nahezu gradlinigem Frequenzumfang von 30 bis 14 000 Hertz geworden ist, der verzerrungsfrei wiedergegeben wird. -dbs-

Leserbiefe an die Redaktion - hier eine Antwort aus Jan. 1956

Zu der Veröffentlichung der Zuschrift des Herrn Conradi, Filmvorführer in Weilburg / Lahn, über das Thema „Sicherheitsfilm und Prüfungsordnung für Filmvorführer nach dem 1.7.1956" erhielten wir eine weitere ausführliche Zuschrift des Herrn Hugo Wolf, Museums-Lichtspiele, Nürnberg. Herr Wolf schreibt:

„Die Situation ist im Moment (Herbst/Winter 1955) so, daß akuter Vorführermangel besteht. Dieser geht schon so weit, daß in einer Fachzeitung eine Mitteilung des WdF Bayern veröffentlicht wurde, in der angeregt wird, in verstärktem Maße auch Frauen auf den Vorführerberuf umzuschulen, ..... weiter heißt es in dem genannten Artikel: „... es müßte für junge Leute ohne Arbeit ein Anreiz sein, nach vier bis sechs Wochen Umschulung einen Spitzenlohn von 88,- DM zu verdienen."

  • Anmerkung : Hier fehlt die Refrenz des Zeitraums, pro Tag oder pro Woche oder pro Vorführ-Tag ?


Ja, man geht sogar so weit, drei Wochen Kursus als völlig ausreichend für die Umschulung sofort anschließenden Einsatz im Theater zu bezeichnen. Hier irrt der WdF und ich glaube sagen zu können, daß der größte Teil der verantwortungsbewußten und vorausschauenden Theaterbesitzer eine solche Entwicklung ablehnt.

Es darf nicht an der Tatsache vorbeigegangen werden, daß vom Vorführer in hohem Maße Erfolg oder Mißerfolg eines Theaters abhängen, daß der Vorführer den größten Teil der im Theater investierten technischen Werte zu betreuen hat und für die dauernde Betriebsbereitschaft auch in außergewöhnlichen Situationen verantwortlich ist und aus diesem Grunde unbedingt über genügend Fachkenntnisse, Ausbildung und Erfahrung verfügen muß, denn mit der technischen Weiterentwicklung wächst auch die Verantwortung in der Vorführkabine.

Der Grund für die Vorführerabwanderungen und des damit verbundenen Mangels müßte von berufener Seite untersucht werden. Ich jedenfalls stehe auf dem Standpunkt, daß nur die Theater über Mangel zu klagen haben, die es ablehnen, die Mindest-Tariflöhne zu zahlen, in technischer Hinsicht einen unmöglichen Stand aufweisen und es an dem nun einmal notwendigen Vertrauen gegenüber dem Vorführer mangeln lassen.

Dazu kommt, daß wir Vorführer nur „angelernte Arbeiter" sind und jederzeit, d. h. Tags, Nachts, Sonn- und Feiertags zur Stelle sein müssen. Zum Vorführerberuf gehört neben vielem anderen vor allen Dingen eine gute Portion Idealismus.

Ist dieser erst einmal verflogen oder vertrieben, so steht der Auswanderung in gut bezahlte Fachberufe mit geregelter Arbeitszeit und freiem Wochenende die Tür offen. Dies um so leichter, da bestimmt 95% aller Vorführer einen ordentlichen Lehrberuf erlernt haben und auch die entsprechenden Prüfungen ablegten.

Es ist also dem Theaterbesitzer und uns allen nicht damit geholfen, immer wieder mehr Nachwuchs auszubilden, von dem sich im übrigen bestimmt nur etwa 50%, evtl. sogar noch weniger, wirklich eignen und zum großen Teil dazu noch von Vorführern ausgebildet werden, die selbst noch weitere Ausbildung und Vervollkommnung nötig hätten.

Die jetzigen Vorschriften und Prüfungsbedingungen brauchen m. E. nicht geändert zu werden. Sicher wird der 1.7.1956 nicht den sofortigen Fortfall des Vorführerzeugnisses bringen, da ja für einen Teil von Nitro-Kopien auch weiterhin während einer Übergangszeit Vorführmöglichkeiten bestehen bzw. bestehen müssen.

Ich denke dabei z. B. an Filme mit historischem Wert (Deutsches Institut für Filmkunde usw.). Eines aber steht fest: In absehbarer Zeit werden die feuer-und sicherheitspolizeilichen Vorschriften der neuen Entwicklung entsprechend gelockert werden.

Neue Verordnung und Vorschriften werden kommen bzw. müssen geschaffen werden. Das könnte m. E. auch dazu beitragen, unsere Berufsaussichten zu verbessern, wenn nachstehende Forderungen berücksichtigt werden:

1. Anerkennung des Vorführerberufes als Lehrberuf,
2. Ausarbeitung einer neuen, technisch und praktisch erweiterten Prüfungsordnung,
3. Einführung eines „großen Befähigungsnachweises" (o. ä.) in Form einer Meisterprüfung, der nur ausgestellt werden kann, wenn der Bewerber sechs Jahre als Vorführer tätig und mindestens 25 Jahre alt ist.

Nur solche Vorführer sollen dann berechtigt sein, Lehrlinge auszubilden. Für ihre Tätigkeit als Ausbilder und für die zusätzliche Verantwortung wären entsprechende, tariflich verankerte, Zuschläge zu gewähren. Abzulehnen ist prinzipiell eine nur nebenberufliche Ausübung des Berufs.

Notwendig bei der Ausarbeitung von neuen Bestimmungen ist ein Mitspracherecht des Verleiherverbandes (ich erinnere in diesem Zusammenhang nur an das Schmalfilmgeschäft, das bei uns in Deutschland kommerziell auch deshalb noch nicht richtig zum Zuge gekommen ist, weil die durch ungeprüfte Vorführer behandelten Kopien bereits in verhältnismäßig kurzer Zeit zusammengefahren waren); ferner die regelmäßige Überwachung der Anlagen durch den TÜV und die Revision durch die Fachkinohändler in Abständen von einem halben oder vollen Jahr.

Die von vielen Kollegen gehegten Befürchtungen, daß die Abänderung bzw. Erleichterung der Prüfungsbedingungen oder der Fortfall des Vorführscheins Lohnkürzungen ergeben könnten, teile ich nicht.

Ein großer Teil der Vorführer erhält schon jetzt Leistungslöhne über Tarif. Das wird in 90% aller Theater so bleiben und nur ein kleiner Teil von Theaterbesitzern wird sich mit einem „billigen" Vorführer die Nachteile eines dauernden Vorführerwechsels erkaufen.

Zusammenfassend ist zu sagen: Ohne Rücksicht darauf, ob Sicherheits- oder Nitro-Film verwendet wird, wäre in Zukunft darauf zu achten, daß nur erstklassige technisch und praktisch geschulte Vorführer in den Theatern beschäftigt werden, und daß diese entsprechend ihrer Leistung entlohnt werden, damit die Abwanderungen in andere Berufe unterbleiben.

Neue praktische Filmspulen (1956)

Die Filmspule des Projektors gehört zu den Ausrüstungsteilen der Kinomaschine, die am meisten benutzt werden und bei ungenügender Konstruktion und unsachgemäßer Handhabung sehr leicht Anlaß zu Filmschäden geben können.

Beim Umspulen des Films mit Hilfe der früher üblichen zerlegbaren Spulen mit kleinem Kern bestand ein großer Unterschied zwischen dem Durchmesser des Versandkerns von 50mm und dem Spulenkern von 35mm Durchmesser. Wird eine solche Spule nach Entfernen des Versandkerns in die Steckspule mit dem 35mm-Kern eingelegt, so zieht sich der Film beim Umwickeln zusammen und die einzelnen Lagen scheuern unter hohem Druck
aufeinander, so daß der Film verschrammt und vorzeitig verschleißt.

Nach der letzten Vorstellung muß der Film wieder auf den Versandkern zurückgespult werden, was nur einwandfrei mit einem Glattwickler oder mit selbstgefertigten Vorrichtungen möglich ist. Ein weiterer Nachteil war bei alten festen Filmspulen der Umstand, daß das einwandfreie Festklemmen und Lösen des Films vom Spulenkern Schwierigkeiten verursachte, abgesehen davon, daß durch unbeabsichtigtes Lösen des Rollenanfangs beim Beginn der Vorführung leicht „Filmsalat" auftreten konnte.

Die Neukonstruktion von Zeiss Ikon

Diesen Schwierigkeiten begegnet eine Neukonstruktion von Zeiss Ikon, die sich sowonl auf die zerlegbaren als auch auf die festen Filmspulen bezieht. Jede dieser zerlegbaren Zeiss Ikon-Spulen besitzt zwei auswechselbare Kerne mit 48 und 51mm Durchmesser, die wahlweise auf die Spulenbleche druckknopfartig aufgesteckt werden können.

Zu diesem Zweck sind auf den durch aufgeschweißte Platten verstärkten Spulenblechen zwei kräftige Bolzen aufgenietet. Der mit der Filmrolle angelieferte Kern hat einen um 2mm größeren Durchmesser als der kleinere Aufsteckkern von 48mm Durchmesser, so daß die Filmrolle leicht in die Steckspule eingelegt werden kann.

Es können daher auch keine Beschädigungen durch Zusammenziehen auftreten und das Scheuern der einzelnen Filmlagen wird verhindert. Bei der letzten Vorführung wird die zerlegbare Filmspule mit dem 51mm-Kern in die Kinomaschine eingesetzt. Ist der Film aufgespult, wird ein Spulenblech abgezogen, das andere Spulenblech mit dem Kern abgehoben und der 51mm-Kern entfernt. Der 50mm-Versandkern läßt sich nunmehr mühelos einstecken und der Film ist fertig zum Versand.

Eine sinnreiche Federhaltung in den Kernen gibt der Spule eine große Festigkeit. Die Spulenbleche selbst sind aus kräftigem Material gearbeitet, so daß sich die Spule nicht verbiegen kann.

Eine ähnliche Lösung wird von der Fa. Erich Heuer, Weiden/Opf. vorgeschlagen, die darin besteht, daß ein leicht auswechselbarer Distanzring mit einem Außendurchmesser von 51mm benutzt wird, der auf den Spulenkern von 48mm Durchmesser aufgesetzt wird. Diese Distanzringe werden für Filmspulen bis 1.00 m Film geliefeirt.

Bei der festen Zeiss Ikon-Spule, die mit einem neuartigen Klemmkörper ausgestattet ist, werden die Fehler vermieden, die bei nichtsachgemäßer
Befestigung des Filmendes auftreten können. Dieser Klemmkörper ist in einer Aussparung des Spulenkerns beweglich angebracht und hält das Filmende durch den Filmzug selbsttätig fest.

Es ist hierbei gleich, ob die Drehung der Filmspule nach rechts oder links erfolgt. Der Klemmkörper hält das Spulenende fest bis beim Abwickeln die letzte Windung des Films erreicht ist. In diesem Zustand wird der Klemmkörper nicht mehr durch den Film an die Wand der Aussparung gedrückt und gibt den Film frei, so daß Filmbeschädigungen (Ein- und Abrisse) vermieden werden. -Z-

Oben: Auswechselbare Kerne von 48 und 51 mm Durchmesser für die zerlegbare Zeiss-Ikon-Filmspule. - Zerlegbare Filmspule von Heuer mit Distanzring, der den Kerndurchmesser von 48 auf 51 mm vergrößert
(Bilder: Zeiss-Ikon und Heuer)

Die Reinigung von Magnettonbändern

Mit der steigenden Einführung von Magnettongeräten in den Filmtheatern wird auch die Frage der Behandlung der Magnetbänder akut, die an Stelle der bisher hauptsächlich verwendeten Schallplatten treten. Wann ein Tonband einer Reinigung bedarf, ist an den Köpfen des Tonbandgeräts zu erkennen.

Sind hier in kurzen Zeitabständen Schmutzansätze zu beobachten, ist dies ein Zeichen dafür, daß das Tonband einer Reinigung unterzogen werden muß. Das Verschmutzen der Tonbänder rührt hauptsächlich von Staubteilchen her, die in Verbindung mit feuchter Luft sich als dünne Schmutzschicht auf dem Tonband niederschlagen.

Die Reinigung der Tonbänder erfolgt direkt auf dem betriebsfertigen Tonbandgerät, indem man das Tonband im Schnellauf zwischen zwei in Metanol (Gift) getränkten Filzstückchen laufen läßt. Die Filzstückchen
sollen ziemlich naß gehalten werden, damit auch eine gute Tränkung des Tonbandes erfolgt.

Notfalls ist ein mehrmaliges Befeuchten durch einige Tropfen Metanol vorzunehmen. Damit das Tonband nicht im feuchten Zustand aufgewickelt bleibt, ist es zweckmäßig, den Vorgang mit trockenen Filzstreifen nochmals in anderer Laufrichtung zu wiederholen, um noch nicht verdunstete Metanolrückstände zu trocknen. Die praktische Anwendung dieser Reinigungsmethode hat keinerlei Nachteile für die Struktur des Tonbandes oder die Tonaufzeichnung. Weder die mechanischen noch elektrischen Eigenschaften des Tonbandes werden hierdurch irgendwie beeinflußt.

Die Reinigung der Tonbänder ist jedoch erforderlich, will man ein Höchstmaß an Klangreinheit und Dynamik aus der Tonbandaufzeichnung herausholen und die Magnettonköpfe schonen. -dbs-

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