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Die Hefte der 1959er Ausgaben waren nicht dabei.
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Ab 1959 kam die ganze Wahrheit ans Licht ......
So steil, wie der Anstieg der Kinobesucher war, genauso steil "startete" ab 1956 der Schwund der Kinobesucher. Um 1961/62 gingen nur noch etwa die Hälfte der Besucher aus den alten Spitzenzeiten ins Kino.
Der Kinotechniker Gerhad Redlich merkte das schon länger, als er 1957/58 den letzten neuen Vorführraum eingerichtet hatte. Auf dem Land und in den Vororten der großen Städte blieben die Kinos leer und kamen ins Schleudern. In manchen Vorstellungen saßen dann 10 bis 20 Besucher bei 300 bis 500 Sitzplätzen. Das fiel natürlich den Besitzern ganz schnell auf, daß viel zu wenige Karten verkauft wurden, um rentabel zu arbeiten.
So wurden die Spieltage erst um Montag und Dienstag gekürzt und später wurde nur noch Donnerstag bis Sonntag gespielt. Und auf einmal fingen die Verleihfirmen an, die Kinobesitzer zu erpressen, die nach wie vor unerfolgreichen alten Gurken spielen zu müssen. Anderfalls bekamen sie die Blockbuster erst viel später, wenn die in den großen Kinos die Zuschauer bereits abgesahnt hatten.
Mansche Kinobesitzer - auch in den größeren Städten wie Wiesbaden - eröffneten nach schnell ein Zweit- oder Dritt-Kino mit wenigen Plätzen (zwischen 60 und 100), um in diesen Sälen die Programm-Gurken zwangsweise spielen zu lassen - natürlichauch wieder unerfolgreich.
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1959/0 kamen die ersten Warnsigale, dann wurde es ernst.
Die 10 oder 11 Ausgaben aus 1959 fehlen leider, sodaß wir die dortigen Neuigkeiten nicht aufführen können. Natürlich wurden die echten Zahlen vertuscht, denn es durfte auf keinen Fall Trübsal geblasen werden. Die Hersteller zeigten auf der Hannover Messe immer die gleichen Modelle ihrer Kinomaschinen mit leichten Veränderungen.
Uns Kindern viel nur auf, unser Vater war nie mehr an die 3 Wochen auf Montage, wenn an der Mosel ein neues Kino in Betrieb ging. Auch bekamen wir mit, daß die Kinobesitzer noch knausriger wurden, wenn an einem Sonntag mal schnell "Redlichs privater Kino-Notdienst" gerufen wurde.
Daß es auch bei den Kino-Ausrüstern wie der UFA-Handel Frankfurt eng wurde, bekamen wir mit, als unser Vater nicht mehr den Bereich Frankfurt Heidelberg Mannheim betreuen sollte, sondern auf einmal die Kinos an der Mosel, aber nur auf der Nordseite und dem Hinteland der Eifel bekam. Nicht mal der doch viel nähere Hunsrück hinter Bingen und Bad Kreuznach war dabei.
Von dem Hauen und Stechen innerhalb der Fankfurter UFA-Bürokratie hatte ich erst Jahrzehnte später erfahren. Jedenfalls waren die goldenen Jahre vorbei, was aber anfänglich keiner der Beteiligten glauben wollte.
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