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Die Inhalte / Artikel aus Jahrgang 3 - 1956 - geparkt

Auf dieser Seite sind die Inhalte von allen einzelnen Ausgaben eines Jahrgangs von "Der Filmvorführer" aufgrund der Menge vorerst nur geparkt.
Die Artikel und Berichte werden später thematisch gezielt untergebracht und zusätzlich hier verlinkt, teilweise auch in unserem Tonband- und Hifi-Museum. Besonders triviale oder einfältige Tips und Tricks haben wir ganz bewußt ausgelassen.

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Informations-Vortrag in der Frankfurter Filmvorführer-Schule

In der richtigen Erkenntnis, daß nur technisch gut ausgebildete Vorführer imstande sind, im praktischen Beruf den Anforderungen gerecht zu werden, welche insbesondere die neuen Bild-und Tonverfahren stellen, hat es sich die Filmvorführerschule des Wirtschaftsverbandes der Filmtheater e.V., Landesverband Hessen, in Frankfurt (Main), zur Aufgabe gemacht, den Lehrgangsteilnehmern zusätzliche Informationen außerhalb des Lehrplanes zu geben, um sie in der richtigen Weise auf ihren späteren Beruf vorzubereiten.

Diesem Ziele diente u.a. ein Informations-Vortrag, der auf Anregung von Herrn Zimmermann vom WdF-Hessen während des letzten Lehrganges durchgeführt wurde und bei dem Herr Walter Hierse (Zeiss Ikon A.G., Stuttgart) über „Die neuen Bild- und Tonsysteme in der Praxis" sprach.

Der Vortragende ging davon aus, daß die Umstellungen auf die neuen Systeme teilweise sehr schnell und z.T. improvisiert erfolgen mußten und daher sowohl bei den interessierten Theaterbesitzern und den Vorführern der begreifliche Wunsch entstand, tiefer in die Materie einzudringen, die technischen Einzelheiten kennenzulernen und Erfahrungen aus der Praxis auszutauschen.

Die technischen Fachzeitschriften

Die technischen Fachzeitschriften, insbesondere das „filmTECHNIKUM" und „Der Filmvorführer", sowie die Hauszeitschriften der verschiedenen Herstellerfirmen seien zwar wertvolle Wegweiser, jedoch reichen sie allein nicht aus.

Der Besuch von technischen Lehrgängen zur Fortbildung auf diesen Gebieten verbietet sich für Theaterbesitzer und berufstätige Vorführer aus zeitlichen Gründen, abgesehen davon, daß sie sich genieren, an Anfänger-Lehrgängen teilzunehmen.

Die Abwicklung dieses Informationsvortrages wurde in Form einer regelrechten Unterrichtsstunde mit den Schülern des Lehrganges durchgeführt, die durch Fragen und Gegenfragen, an denen sich auch die zahlreich erschienenen Theaterbesitzer und Vorführer beteiligten, interessant gestalltet wurde.

Der Vortragende zeigte zunächst noch einmal kurz den Weg vom „Kintopp" bis zum Tonfilmtheater und betonte, daß infolge der inzwischen hoch entwickelten Technik und teilweisen Automatisierung der Vorführung die tatsächliche Leistung unserer modernen Vorführtechnik und der Vorführer im Hintergrund blieb.

Wenn auch, im Gegensatz zu Amerika, Auswirkungen des Fernsehens auf den Lichtspieltheaterbetrieb bei uns noch nicht feststellbar sind, so müßte doch jetzt schon dem Fernsehen die notwendige Beachtung geschenkt werden.

Hierzu gehört, daß das Theaterpublikuim sich im Theater wohlfühlt und daß die Filmvorführungen sauber und einwandfrei durchgeführt werden, Das gilt vor allem für die neuen Verfahren, die in mancherlei Beziehung besondere Anforderungen an die technische Einrichtung und an das Geschick und das technische Können des Vorführers stellen.

An Hand von guten Dia-Bildern wurden die Unterschiede zwischen unechtem „Breitfilm" mit angeschnittenen Köpfen und Füßen, echtem Breitwandfilm und Cinemascope gezeigt und die Grundsätze erläutert, die für die einwandfreie Projektion dieser Verfahren maßgebend sind. Die Zuhörer lernten die Anwendung der verschiedenen Objektive, der Bildfensterlinsen und alle Notwendigkeiten kennen, die sich inzwischen in der Praxis ergeben haben.
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Die einwandfreie Farbwiederigabe - Fragen dazu

Hinsichtlich der Vorführung von Farbfilmen wurden die Fragen erörtert, die für eine einwandfreie Farbwiederigabe maßgebend sind und der Unterschied in der Anwendung von Reinkohlen und Beckkohlen für diese Zwecke erläutert.

Der Vortragende betonte in seinen weiteren Ausführungen, daß auch auf dem Tongebiet mit der Einführung des Vierkanal-Magnettons neue Aufgaben für die Technik und für den Vorführer entstanden sind und erläuterte dabei den grundsätzlichen Unterschied in der Tonqualität zwischen Lichtton und Magnetton und die Grundlagen der Stereophonie sowie die beisonderen Vorteile des Vierkanal-Magnettonsystems.
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Die Bildwand

Auch die richtige Auswahl der Bildwand, die zweckmäßige Anordnung der Bildfläche, der Abdeckungen und Blenden und aller anderen Dinge, die zu einer einwandfreien CineimaScope-Vorführung notwendig sind, wurden in einfacher und auf die Praxis abgestellter Form behandelt.

In diesem, Zusammenhang und im Zeichen der immer noch zahlreichen Neubauten und Modernisierungen von Lichtspieltheatern wurde vom Vortragenden auch die richtige Anordnung der Bildwerferräume und deren zweckmäßig praktische Einrichtung durchgesprochen, um schließlich zu zeigen, in welcher Weise die deutsche einschlägige Industrie sich in ihren Fabrikationsprogrammen und Entwicklungen auf die Erfordernisse der neuen Bild- und Tonverfahren eingestellt hat, erläuterte der Vortragende an Hand des Zeiss Ikon-Programms diese Entwicklungen, wobei besonders darauf hingewiesen wurde, daß Vorkehrungen getroffen sind, auch dem mittleren und kleinen Theater vereinfachte Einrichtungen zur Verfügung zu stellen, die es in den Stand setzen, die Vorteile der neuen Verfahren ausnutzen zu können.

Und dann loben wir uns selbst

Die anwesenden Theaterbesitzer und „alten" Vorführer erklärten am Schluß dieser nachahmenswerten Veranstaltung, daß der Vortragende gezeigt habe, wie wichtig eine solche laufende Information für alle Beteiligten ist und brachten den Wunsch nach einer Wiederholung solcher Veranstaltungen zum Ausdruck. -z-

Sicherheitsfilm und Sicherheitsvorschriften

Die endgültige gesetzliche Einführung des Sicherheitsfilmes in Deutschland soll bekanntlich am 1.7.1956 erfolgen. Es wird erwartet, daß die hierfür noch zu schaffenden gesetzlichen Bestimmungen Erleichterungen im Vorführbetrieb bringen werden.

Über diese zu erwartenden Erleichterungen ist schon viel geschrieben worden und in den Diskussionen zu diesem Thema werden meistens Argumente vorgebracht, die fast immer einseitig den berufsinteressierten Standpunkt des betreffenden Redners wiedergeben.

Eine allen interessierten Kreisen gerecht werdende Neuregelung der Sicherheitsbestimmungen im Filmtheater kann nur erreicht werden, wenn dem Gesetzgeber ein Ausschuß beratend zur Seite steht, der sich aus fachlich und praktisch gut unterrichteten Personen aller mit dem Film, seiner Be- und Verarbeitung und Vorführung zusammenhängenden Berufe zusammensetzt.

Wie schwer eine Neuschaffung der Sicherheitsbestimmungen unter Berücksichtigung des zukünftigen Sicherheitsfilmes sein wird, dürfte aus folgender kurzer Betrachtung der einzelnen Faktoren zu erkennen sein:

Baupolizeiliche Bestimmungen

Ob die baupolizeilichen Bestimmungen im Hinblick auf Treppen- und Türbreite, auf die Anzahl der Notausgänge und die bauliche Gestaltung der Freitreppe (Podesthöhe usw.) eine Änderung erfahren werden, ist anzuzweifeln. Die bisherigen Bestimmungen sehen Mindestmaße vor, die in modernen Theaterneubauten auch weiterhin angewendet werden müssen.

Anders verhält es sich mit den Vorschriften für den Bildwerferraum. Die feuerbeständige Decke und der unmittelbar ins Freie führende Ausgang dürften bei Verwendung von Sicherheitsfilmen nicht mehr zu fordern sein. Zur Wahrung guter Arbeitsbedingungen solle man neue gesetzliche Mindestraumgrößen vorschreiben, die über den bisher festgelegten liegen.

Die Projektionsöffnungen waren bisher in ihren Abmessungen sehr beschränkt und könnten nach Einführung des Sicherheitsfilms den jeweiligen Erfordernissen entsprechend gestaltet werden. Aber auch hier sind Grenzen gesetzt, da mit zunehmender Fenstergröße die Schalldämpfung erschwert wird. Die bisherigen Überdruckfenster des Vorführraumes werden zukünftig nicht mehr erforderlich sein, da der Film nicht mehr brennen kann. Damit wäre auch die Frage nach der Fenstergröße unwesentlich und zukünftig wird auch der Filmvorführer mehr als nur einen Gefängnisfenster-Ausschnitt zur Verfügung haben.
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Der Filmschutz

Die bisher geltenden Bestimmungen besagen, daß im Vorführungsraum nur der Tagesbedarf an Filmen aufbewahrt werden darf und in einem besonderen Behälter mit selbstschließenden Klappen untergebracht sein muß. Nach der gesetzlichen Einführung des Sicherheitsfilms ist anzunehmen, daß hinsichtlich der Konstruktion der bisherigen Filmschränke Änderungen zu erwarten sind; denn vorteilhaft und ideal sind sie keineswegs.

Wenn die Umrollvorrichtung bisher mindestens 1,5m vom Projektor entfernt sein mußte, ist dies aus arbeitstechnischen Gründen auch zukünftig zu empfehlen, jedoch könnten aus räumlichen Gründen Ausnahmen zugelassen werden. Die vorgeschriebenen Feuerlöscher sollten aus allgemeinen Erwägungen beibehalten werden, jedoch nicht der gefüllte Wassereimer, der übrigens ein grauenhafter Anblick ist, weil das Wasser erst dann erneuert wird, wenn es kaum noch als solches zu erkennen ist.
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Die Projektorkonstruktion

Wesentliche Erleichterungen sind auch hinsichtlich der Konstruktion des Bildwerfers zu erwarten. Die verschiedenen Sicherheitsvorrichtungen bei Filmriß- und -brand könnten zukünftig entfallen. Eine Verbilligung der Geräte könnte dadurch eintreten, zumal diese Schutzvorrichtungen mit einem verhältnismäßig hohen technischen Aufwand verbunden sind. Ein gewisser Filmschutz muß aber trotzdem bei Filmriß gewährleistet sein, damit ein längeres Einwirken der Lichtstrahlen auf den Film vermieden wird.

Was einerseits für die Sicherheitsvorrichtungen aller Art eingespart werden könnte, wäre zukünftig an anderer Stelle zur höheren Betriebssicherheit aufzuwenden. Dabei wäre es vielleicht gar nicht so abwegig, wenn sich die Konstrukteure besonders der Automatisierung des Überblendungsvorganges annähmen. Auf diesem Gebiete wäre noch manche Verbesserung zu erzielen, ohne daß damit dem Filmvorführer die Arbeit „gar zu leicht gemacht" wäre, wie man vielfach zu befürchten scheint!
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Die Erleichterungen für "Wanderspieler"

Waren die Sicherheitsbestimmungen für Wanderspieler, die vornehmlich in behelfsmäßig eingerichteten Gasthaussälen vorführen, bisher sehr arbeitserschwerend, so darf man gerade hier zukünftig große Erleichterungen erwarten. Wenn man heute schon Normalfilm-Projektoren hätte, die genau so geräuscharm arbeiten wie Schmalfilm-Projektoren der verschiedensten Fabrikate, wäre nach Einführung des Sicherheitsfilms eine Aufstellung des Filmprojektors im Zuschauerraum ohne weiteres möglich und statthaft.

Da die räumlichen Verhältnisse bei ländlichen Spielstellen vielfach Filmvorführungen wegen der bestehenden Vorschriften unmöglich machten, kann in Zukunft auch sicherlich dort eine Filmvorführung stattfinden, wo nur kleine Vorführ- oder Nebenräume (ohne eigenen Ausgang ins Freie) zur Verfügung stehen. Auch in anderer Beziehung wird der Wanderspieler nach der Einführung des Sicherheitsfilms Erleichterungen erreichen können. -dbs-

Die Titel-Seite von Heft 2/1956 - Neuerungen :
Lautsprecheranordnung im Filmtheater

Bei CinemaScope-Anlagen müssen die Lautsprecher hinter der Bildwand in einem entsprechenden Abstand aufgestellt werden, wenn ein räumlicher (stereophonischer) Toneindruck erzielt werden soll. Je nach Bedarf werden diese Kombinationen, die heute ausnahmslos aus Gruppen von Hoch- und Tiefton-Lautsprechern bestehen, fest eingebaut oder in fahrbaren Gestellen montiert.

Bei Anlagen für Vierkanal-Magnetton-Wiedergabe werden auf der Bühne entweder drei gleichartige Systeme benutzt - die Lautsprecher für den Effektkanal sind bekanntlich in der Decke des Zuschauerraumes untergebracht - oder man verwendet für den Mittelkanal eine größere Kombination und außen kleinere, um bei Lichttonwiedergabe mit Hilfe der größeren Mitten-Kombination eine ausreichende Lautstärke erzielen zu können.

Auf unserem Bild ist eine solche Anordnung dargestellt. Die größere Kombination in der Mitte ist ein Klangfilm-EURONOR-Lautsprecher; als Seiten-Lautsprecher dienen zwei BIONOR-Lautsprecher. Die Kombinationen besitzen sog. „Kugelwellentrichter", die eine besondere Form des Exponential-Trichters darstellen und es ermöglichen, daß der Schall in weitem Winkel und ohne störende Resonanzen abgestrahlt wird.

Das auf dem Bild ebenfalls sichtbare gebogene Bildwandgestell mit Blendenzug-Einrichtung ist eine Konstruktion der Gesellschaft für Antriebstechnik Dr.-Ing. G. Hammann & Co., Düsseldorf. (Foto: Siemens- Klangfilm)

TONFILM-Technik (7)

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Die Lautsprecheranpassung - (Fortsetzung aus FV 11/1955)

Mit den nachstehenden Ausführungen wird die bis einschl. Heft 11/55 durchgeführte Artikelreihe „TONFILM-Technik" fortgesetzt. Nachdem sich die Ausgaben 8-10/1955 des FV mit der Theorie der Verstärkertechnik und dem schaltungsmäßigen Aufbau des Verstärkers befaßt hatten, sollen namehr die Teile der Anlage behandelt werden, die der Anpassung der Lautsprecher und der Regulierung der Lautstärke dienen.
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Anschluß der Tonfilm-Lautsprecher

Das Titelbild der Ausgabe 11/1955 brachte zur Erläuterung der schaltungsmäßigen Zusammenhänge ein Prinzip-Schaltbild einer End-Verstärkerschaltung und in dem dazugehörigen Text eine Erklärung dieses Schaltbildes, wobei am Schluß darauf hingewiesen wurde, in welcher Weise der oder die Saal-Lautsprecher und der/die Kontroll-Lautsprecher an den Verstärker angeschaltet werden.

Die Speisung des Saal-Lautsprechers erfolgt bekanntlich von den Endröhren des Verstärkers. Maßgebend für den richtigen Anschluß des Lautsprechers an den Verstärker - die „Anpassung" - ist aber der Scheinwiderstand der Schwingspule des Chassis.

Dieser beträgt bei den heute verwendeten Systemen etwa 5-15 Ohm; bei älteren Systemen war er höher. Bedingung ist jedenfalls, daß die Endröhren mit dem günstigsten - also fast dem gleichen - Außenwiderstand arbeiten, da sonst Energieverluste eintreten, welche die volle Ausnutzung der Verstärkerleistung verhindern. (Anmerkung : Eine unglückliche Beschreibung).
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Die Funktion des Ausgangsübertragers

Da der Wechselstrom-Widerstand der Endröhren bedeutend größer ist als der Scheinwiderstand der Schwingspule des Lautsprechers, erfolgt die „Anpassung" durch einen (Ausgangs-)Übertrager, der im Prinzip einen kleinen Transformator darstellt und damit zur möglichst optimalen Umwandlung der Widerstandswerte - Vverstärker > Lautsprecher dient.

Der Übertrager besteht aus der Primär- und der Sekundärwicklung. An die Primärwicklung wird der Ausgang des Verstärkers angeschlossen, an die Sekundärwicklung die Schwingspule des Lautsprechers. Bei sehr kleinem Widerstand der Schwingspule (8 bis 15 Ohm) fließen in der (im Kino extrem langen) Leitung von der Sekundärwicklung des Übertragers zum Lautsprecher verhältnismäßig hohe Ströme.
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Bild
Anpassung des Wechselstromwiderstandes der Endröhre an die Schwingspule des Lautsprechers
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So beschrieb man damals die sogenannte 100V Technik

Daher wird in der Praxis für die Sekundärwicklung des sogenannten „Ausgangsübertragers" zunächst ein deutlich höherer Ohm-Wert gewählt, um Leitungen von starkem Querschnitt zur Schwingspule des Lautsprechers zu vermeiden.

Unmittelbar am Lautsprecher ist dann ein zweiter Übertrager angeordnet, der den hohen Übertragungswiderstand von z.B. 500 Ohm auf den erforderlichen Schwingspulenwiderstand von 8-16 Ohm umwandelt / reduziert.

Da bei neuzeitlichen Anlagen Lautsprechersysteme mit verschiedenen Widerständen benutzt werden, besitzen diese Übertrager Anzapfungen für mehrere Anpassungswerte, z. B. zwischen 6 und 2000 Ohm.

Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß nur dann eine einwandfreie Lautsprecher- bzw. Tonwiedergabe erzielt werden kann, wenn die Anpassung richtig vorgenommen ist.

  • Anmerkung : In der halbwegs modernen ELA Technik bei Großübertagungen mit solchen Leitungslängen von mehreren 100 Metern wird mit der 100 Volt Technik das Leitungs-Verlust- Problem gelöst. Die speziellen ELA-Verstärker haben dann keinen 8 Ohm Ausgang mehr.
  • Bei ganz modernene ELA Anlagen sind die Lautsprecher alle aktiv und auf den Steuerleitungen fließen sogut wie kein Ströme mehr - und alles ist auf 600 Ohm abgestimmt.

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Mehrere Lautsprecher an einem Verstärker

Bei neuzeitlichen Lautsprecher-Anlagen werden bekanntlich mehrere Lautsprechergruppen im Anschluß an einen Verstärker verwendet. In diesem Fall ist die Anpassung etwas komplizierter und nur dann zufriedenstellend, wenn der Gesamtwert der Schwingspulen-Widerstände bzw. der Widerstände der Anpassungsübertrager dem Scheinwiderstand des Ausgangsübertragers entspricht.

Hierbei ist zu unterscheiden zwischen Parallel- und Serienschaltung verschiedener Lautsprecher für gleiche Leistungsaufnahme. Bei der Parallelschaltung von z. B. drei Lautsprechern beträgt der Gesamtwiderstand der Anpassungsübertrager den dritten Teil des Ohmwertes der Primärseite dieses Übertragers.

Bei der Serienschaltung summieren sich diese Werte. Der Ausgangsübertrager muß also diesen Verhältnissen Rechnung tragen. Handelt es sich um den Anschluß von Lautsprechern für verschiedene Leistungsaufnahme wie es heute bei Stereophonie-Anlagen vorkommt, die abwechselnd auch für Einkanal- Lichtton- Wiedergabe benutzt werden und wobei vielfach der mittlere Lautsprecher eine größere Leistungsaufnahme als die beiden Außen-Lautsprecher hat, werden die Anpassungsverhältnisse noch komplizierter.

Man erkennt hieraus, daß es vollkommen abwegig ist, auf eigene Faust Anschlüsse solcher Lautsprechergruppen vorzunehmen. Es empfiehlt sich, in jedem Fall einen Fachmann zu Rate zu ziehen.
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Praktische Winke

Beim Anschluß mehrerer Lautsprecher an einen gemeinsamen Verstärker-Ausgang ist darauf zu achten, daß alle Feldspulen gleichmäßig gepolt sind und daß alle Membranen gleichphasig schwingen.

Ist das nicht der Fall, dann werden tiefe Frequenzen nur geschwächt abgestrahlt und gehen für die Wiedergabe im Saal verloren. Bei richtiger Polung der Schwingspulen führen die einzelnen Membranen unter dem Einfluß des Sprechstromes gleiche Bewegungen aus, so als ob sie aus einem Stück bestehen würden.

Ist hingegen eine oder sind mehrere der Membranen in einer Lautsprechergruppe falsch gepolt, so werden diese Membranen in entgegengesetzter Richtung zu den anders gepodten Membranen bewegt. Dabei wird von dem einen Lautsprecher zum gleichen Zeitpunkt das gleiche Luftvolumen nach vorn gepreßt, welches der anders gepolte Lautsprecher nach hinten preßt.

Die Luft wird also nur zwischen der Vorder- und Rückseite der Lautsprecher-Anordnung hin- und hergeblasen. Theoretisch bedeutet das, daß in einiger Entfernung von der Schallwand kein Luftdruck-Unterschied trotz Bewegung der Membranen auftritt und daß somit (fast) kein Ton zu hören ist.

  • Anmerkung : In der späteren Akustik wird das als der akustische Kurzschluß bezeichnet.


In der Praxis werden zwar wegen geringer Bewegungsunterschiede der verschiedenen Membranen noch Töne abgestrahlt, jedoch sind diese stark linear verzerrt. Die einheitliche Bewegung der Lautsprechermembranen kann man prüfen, indem man die Schwingspulenleitungen vom Verstärker her abklemmt und eine Taschenlampenbatterie zunächst einpolig anschließt. Beim Schließen des zweiten Pols führen alle Membranen eine stoßartige Bewegung aus. Ist diese Stoßrichtung bei allen Membranen gleich, ist die Polung richtig; im anderen Fall muß die Felderregung der falsch schwingenden Membran umgepolt werden.

Oben: Zwei Lautsprecher - richtig gepolt. Darunter: Zwei Lautsprecher - falsch gepolt - (Zeichnungen: Zeiss Ikon)


Die Kontrolle völliger Phasengleichheit bei 4-Kanal Magnetton

Zur Kontrolle völliger Phasengleichheit bei mehrkanaligen Tonübertragungsanlagen wurde von Zeiss Ikon ein „Phasenprüfkopf" entwickelt, der die Prüfung der vier Magnettonkanäle gestattet und an Stelle des Vierspur-Wiedergabekopfes auf die Buchsenleiste gesteckt wird.

Der Prüfkopf besteht aus einem Vorwiderstand und einem Transformator, die in dem Schukostecker des Gerätes untergebracht sind. Das Gerät wird an das Wechselstromnetz angeschlossen und ermöglicht die Kontrolle der Phasengleichheit mit Hilfe eines Tonfrequenz- Spannungsmessers und das Auffinden und Beseitigen des Fehlers, sofern die Schwingspulen der Lautsprecher gleichsinnig gewickelt sind.

Die Anpassung der angeschlossenen Lautsprecher-Systeme ist nur dann gültig, wenn die Anzahl und Art der Lautsprecher nicht geändert wird.

Es ist daher nicht möglich, an eine vorhandene Anlage nachträglich noch weitere Lautsprecher, z. B. für Mikrophon- oder Schallplatten-Übertragung in den Vorräumen des Theaters, anzuschließen. Für solche Fälle muß eine besondere Verstärkeranlage benutzt werden.

Ebenso ist es nicht ohne weiteres möglich, von einer Lautsprechergruppe einen Lautsprecher abzuschalten, weil dann auch eine Störung der Anpassung eintreten kann. Ist eine Abschaltung wegen eines Lautsprecherdefektes oder aus ähnlichen Gründen erforderlich, dann muß an Stelle der Schwingspule oder des Anpassungsübertragers ein Belastungs wider stand mit gleichem Scheinwiderstand eingeschaltet werden.

Aus dem gleichen Grund darf auch die Schwingspule des Kontroll-Lautsprechers oder die Erregung eines fremdartigen elektrodynamischen Lautsprechers nicht abgeschaltet werden. -Z-(Fortsetzung folgt)

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