Die Inhalte / Artikel aus Jahrgang 3 - 1956 - geparkt
Auf dieser Seite sind die Inhalte von allen einzelnen Ausgaben eines Jahrgangs von "Der Filmvorführer" aufgrund der Menge vorerst nur geparkt.
Die Artikel und Berichte werden später thematisch gezielt untergebracht und zusätzlich hier verlinkt, teilweise auch in unserem Tonband- und Hifi-Museum. Besonders triviale oder einfältige Tips und Tricks haben wir ganz bewußt ausgelassen.
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Elektrische Leitungen und ihre Belastung
Der Filmvorführungsraum ist den gesetzlichen Bestimmungen nach ein „feuergefährdeter Raum". Seine Einrichtung und Anlage muß den verschiedensten Vorschriften und Bedingungen der Behörden entsprechen. Daß die sehr wichtige und gerade in diesem technisch vielseitigen Raum umfangreiche elektrische Installation nur von Fachleuten durchgeführt werden darf, dürfte verständlich sein.
Wie bei allen anderen Arbeiten, die am stromführenden Netz durchgeführt werden, gilt auch hier die Bestimmung, daß elektrische Anlagen und Einrichtungen von einem Fachmann ausgeführt werden, der vom Elektrizitätswerk hierzu ermächtigt ist.
Wenn demnach der Filmvorführer selbst nichts mit den verschiedenen Leitungen zu tun hat, so dürfte es für ihn doch von Vorteil sein, über die Belastbarkeit derselben und die erforderliche Absicherung informiert zu sein. Darüber hinaus kommt es nicht selten vor, daß über eine gewöhnliche Steckdose flexible Zuleitungen für Hilfslampen, Wandlampen oder elektrische Geräte benutzt werden.
Da im allgemeinen für die meisten elektrischen Geräte und Apparate Zuleitungen eines viel zu geringen Querschnitts verwendet werden und bei Neuanschaffungen (Reparaturen) oftmals in Unkenntnis der erforderlichen Leitungsdaten ungeeignetes Material Anwendung findet, sollten die nachstehenden Ausführungen gerade vom Filmvorführer beachtet werden:
Zulässige Dauerbelastung bei fester Verlegung im Rohr
Drahtquerschnitt | Höchste | Stromstärke (Amp.) | Sicherung (Amp.) | _____________ |
in mm2 | CU-Leiter | Alu-Leiter | CU Leit. | Alu Leit. |
0,75 | 9 | - | 6 | - |
1,0 | 12 | - | 6 | - |
1,5 | 16 | - | 10 | - |
2,5 | 21 | 17 | 15 | 10 |
4,0 | 27 | 22 | 20 | 15 |
6,0 | 35 | 28 | 25 | 20 |
10,6 | 48 | 38 | 35 | 25 |
16,0 | 68 | 53 | 60 | 35 |
25,0 | 90 | 72 | 80 | 60 |
35,0 | 110 | 90 | 100 | 80 |
50,0 | 140 | 110 | 125 | 100 |
Erforderlicher Rohrdurchmesser bei verschiedenen Drahtstärken
Querschn | Isolierrohrdurchm. | Stahlrohr ohne Auskleid. |
in mm2 | (außen) in mm bei | i. mm bei |
diesen Drahtadern | diesen Drahtadern |
1 | 2 | 3 | 4 | 1 | 2 | 3 | 4 | |
1,0 | 9 | 11 | 11 | 13,5 | 9 | 9 | 9 | 9 |
1,5 | 9 | 11 | 11 | 13,5 | 9 | 9 | 9 | 11 |
2,5 | 9 | 13,5 | 13,5 | 16 | 9 | 9 | 11 | 11 |
4,0 | 11 | 16 | 23 | 23 | 9 | 11 | 3,5 | 13,5 |
6,0 | 11 | 23 | 23 | 23 | 9 | 13,5 | 13,5 | 16 |
10,0 | 13,5 | 23 | 23 | 29 | 9 | 21 | 21 | 21 |
16,0 | 13,5 | 29 | 29 | 29 | 11 | 21 | 21 | 29 |
25,0 | 23 | 36 | 36 | 36 | 13,5 | 29 | 29 | 36 |
35,0 | 23 | 36 | 36 | 48 | 13,5 | 36 | 36 | 36 |
40,0 | 23 | 36 | 48 | 48 | 16 | 36 | 36 | 42 |
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Es ist eine Tabelle von 1955.
Philips Kinotaschenbuch 1956
Das soeben erschienene „Philips Kinotaschenbuch" ist eine Neuausgabe des im Jahre 1951 erschienenen „Philips Taschenbuch für Elektroakustik und Tonfilmtechnik" und ist in seinem Inhalt auf die Belange des Lichtspieltheaters spezialisiert.
Der Inhalt behandelt das gesamte Gebiet der Projektions- und Tontechnik und gibt ausführliche Erläuterungen zur Bedienung und Pflege der Vorführeinrichtungen (Anmerkung : Nattürlich für Philips Produkte).
Umfangreiche Tabellen und ein ausführliches Stichwortverzeichnis ergänzen das handliche Buch, das nicht nur für den Theaterbesitzer und Vorführer aufschlußreich ist, sondern auch dem planenden Architekten und den sonstigen an der technischen Einrichtung des Lichtspieltheaters interessierten Personenkreis wertvolle Hinweise gibt.
Das „Philips Kinotaschenbuch" wurde von der Deutschen Philips GmbH., Abteilung für Elektroakustik und Tonfilm-technik, herausgegeben und kann über die Philips Kinofachhändler gegen eine Schutzgebühr von 4,- DM bezogen werden. -z-
Wünsche für den Tonfilmverstärker
Ein wesentliches Glied in der Kette der Tonwiedergabe-Einrichtung des Filmtheaters ist der Tonfilmverstärker. Welche Eigenschaften ein moderner Verstärker aufweisen muß, um das Höchstmögliche an Tonqualität zu bieten - vorausgesetzt, daß auch alle anderen Glieder in der Reihe der Übertragungsanlage einwandfrei sind und hohen Qualitätsforderungen entsprechen - soll nachfolgend in kurzer Zusammenfassung dargelegt werden:
Gedrängter, übersichtlicher Aufbau im Baukastenprinzip. Vorteile: Gute Einbaumöglichkeit auch in räumlich begrenzte Vorführräume; vielfach auch als Wandschrank ausgeführt. Einstellmöglichkeit des Frequenzganges zur Anpassung an örtliche Verhältnisse, um die in manchen Räumen besonders stark bevorzugten Frequenzbereiche unterdrücken zu können.
Eine leicht zugängliche Verstellung des Frequenzganges ist bei vielen Verstärkerfabrikaten möglich, so daß Tonträger und Raum aufeinander abgestimmt werden können. Für eine naturgetreue Tonwiedergabe wird heute allgemein ein Frequenzumfang von 50-10.000 Hz gefordert. Zwar genügt zur Sprachverständlichkeit bereits ein Frequenzumfang von 300-2.400 Hz, jedoch nicht für Musikwiedergabe.
Geringer Klirrfaktor ohne Beeinträchtigung der hohen Wiedergabequalität ist eine wesentliche Forderung an den modernen Tonfilmverstärker. Der Wert von 4% darf bei Tonfilmverstarkern nicht überschritten werden. Der Zeiss Ikon-Verstärker „Dominar L" weist
vergleichsweise einen Klirrfaktor von 3% auf, während der Typ „Dominar M" des gleichen Fabrikats nur einen solchen von 2% besitzt.
Unterdrückung und Beseitigung von Störspannungen, die als „Brumm" besonders dort auftreten, wo zwischen Verstärker und Regler eine lange Zuleitung erforderlich ist. Moderne Tonfilmverstärker haben Störspannungswerte, die unter 1% bleiben, so daß auch bei stummen Filmszenen kein störendes Brummen der Lautsprecher auftritt.
Vielfältige Regelmöglichkeiten. Die Länge des Reglerkabels darf weder die Verstärkereigenschaften verändern noch die Aufnahme von Störspannungen ermöglichen.
Normale Röhrentypen. Die Auswahl normaler Röhren gewährleistet eine leichte Beschaffung von Ersatzröhren. Darüber hinaus sind solche Röhren, die auch auf anderen Gebieten ihre Bewährungsprobe bestanden haben, stets zu bevorzugen und bieten dem Vorführer eine gewisse Sicherheit im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Lebensdauer.
Fernbedienungsmöglichkeit wird bei modernen Tonfilmverstärkern vielfach gefordert. Insbesondere dort, wo Hauptverstärker und Gleichrichter sowie andere Geräte der Tonfilmwiedergabeeinrichtung in einem getrennten Raum untergebracht werden müssen. So hat z. B. Zeiss Ikon eine Zusatzeinrichtung geschaffen, mit der die Fernschaltung von Gong, Nadelton und Lichtton (bzw. Magnetton) ermöglicht wird, -dbs-
- Anmerkung : Diese Wünsche sind schon seit langem Forderungen, keine Wünsche mehr. Das Problem besteht in der Durchführung, weil der Vorführer nicht gleichzeit im vollen Saal den Ton kontrollieren kann und gleichzeitig oben im Vorfühhraum die Potis und Regler bedienen kann. Außerdem haben die allerwenigsten Filmvoführer ein Gespühr für gute Tonqualität. Das muß man lernen und üben.
Neuzeitliche Kunststoffkabel (im Jahr 1956)
Die Installation von Starkstrom- und Fernmeldeeinrichtungen in Lichtspielhäusern läßt sich durch die neuzeitlichen Kunststoff-Kabel bedeutend vereinfachen. Die aus Kunststoffmischungen auf Polyvinyl-Chlorid-Basis hergestellten neuen Protodur-Kabel sind bleimantellose Kunststoffkabel mit Kunststoffisolierung und Kunststoffmantel und haben die gleiche elektrische und mechanische Sicherheit wie Bleikabel; sie genügen auch den VDE-Vorschriften für Bleikabel.
Diese Kunststoff-Kabel lassen sich in Erde, Freiluft oder Innenräumen ohne Verminderung der Lebensdauer und des Sicherheitsgrades der Kabel und ohne vorheriges Anwärmen bis zu +3°C herab verlegen. Die Strombelastbarkeit ist im Betrieb und im Kurzschlußfall die gleiche wie bei Papier-Bleikabeln.
Protodur-Kabel in der Ausführung NYY für 1kV Nennspannung werden als Steuerkabel und als Energiekabel bis zu vier Adern verwendet. Diese Kabel, die seit 1.1.1955 durch VDE 0271 zur Erd-, Freiluft- und Innenraumverlegung zugelassen sind, dienen zur Installation aller Art. Für besondere gefährdete Verwendung wurde die Bauart YCY entwickelt, die einen konzentrisch angeordneten Nulleiter aus einer Kupferdrahtlage unter dem äußeren Kunststoff-Mantel besitzt und insbesondere für Hausanschlüsse in Ortsnetzen wirtschaftlich ist.
Der Wegfall der Endverschlüsse in Innenraumanlagen, das geringe Gewicht und die Möglichkeit, kleine Biegeradien zuzulassen, sowie das glatte Äußere erleichtern die Installation von Kunststoff-Kabeln und ergeben vereinfachte Schaltungen und Raumersparnisse, so daß beim Verlegen in Innenräumen Kostenersparnisse bis zu 30% erzielt werden. Zusätzliche Korroslons-schutzhüllen sind wegen der chefmischen Beständigkeit gegen alle praktisch vorkommenden Chemikalien nicht erforderlich. Der äußere Kunststoff-Mantel ist unbrennbar und verhütet dadurch das Fortleiten von Bränden. Vorteilhaft sind zudem die niedrigen Anschaffungskosten und das gefällige Aussehen gegenüber den bisher üblichen Papier-Bleikabeln.
Ein Neues Tonhandgerät
Unter den Tonbandgeräten hat das neue Magnetophon KL65 der AEG besondere Bedeutung, da es sich um eine Neukonstruktion handelt, bei der jahrzehntelange Erfahrungen in der Entwicklung auf dem Tonbandgebiet verwertet sind. Die hervorragende Klanggüte der Tonbandgeräte, die bereits Anfang der 1930er Jahre zum erstenmal auf dem Markt erschienen, ist in Fachkreisen zur Genüge bekannt.
- Anmerkung : Das hier sind genau die typischen Werbesprüche des Telefunken Marketings, das schon mit der gewaltigen Pressinfo-Flut über unseren Mr. PAL (Walter Bruch) ab 1963 die Medien regelrecht überschwemmt hatte. Diese neuen Nachkriegs- AEG und/oder Telefunken- Geräte sind Neukonstruktionen auf völlig anderer Basis und haben mit den Magnetophonen der Vorkriegs-AEG nichts mehr gemeinsam.
Das neue Magnetophon KL65 ist ein Tischgerät zum Anschluß an einen Rundfunkempfänger. Sein besonderer Vorzug ist die geringe Größe, wodurch das Gerät auch für den Einbau in Musikmöbel geeignet ist.
Drei Drucktasten für „Aufnahme", „Halt" und „Wiedergabe" dienen zur Steuerung. Ein gemeinsamer Knopf schaltet das Gerät ein und regelt die Lautstärke für Mikrophon, Rundfunk-Aufnahme und -Wiedergabe. Für die Aussteuerungs-Kontrolle sit ein magischer Fächer vorgesehen. Eine Schiebetaste betätigt den schnellen Vor- und Rücklauf, eine weitere Taste den Halt. Der Bandlängenzähler läuft vor- und rückwärts und ermöglicht ein schnelles Aufsuchen bestimmter Stellen im Tonband. Der Frequenzbereich des Magnetophons KL65 verläuft geradlinig von 60 bis 10.000 Hz. Das Gerät arbeitet mit Doppelspur und einer Bandgeschwindigkeit von 9,5 cm/s. Die Spulengröße ermöglicht mit 260m Langspielband eine Spieldauer van 90 Minuten. Hersteller: Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. - E. Tschanter
Verständigungseinrichtung für den Vorführraum (1955)
In letzter Zeit wird bei Filmtheater-Neubauten immer mehr eine Einrichtung vernachlässigt oder wissentlich vergessen, die früher ein wesentlicher Bestandteil der Vorführer-Kabine war und sich in der Praxis wirklich bewährt hat: Die Verständigiungsanlage. Es handelt sich hier um eine Einrichtung, die ohne große Kosten für Anschaffung oder Montage auch dann noch angebracht werden kann, wenn dies baulich nicht vorgesehen war oder aus irgendwelchen Gründen unterblieb.
Die ganze Einrichtung besteht aus einem sogenannten „Klappenkasten" als Signalgerät und dem „Signalgeber", einer einfachen Druckknopfleiste, wie sie in Hotels und im modernen Wohnungsbau an den Haustüren angebracht ist. Diese beiden Geräte sind durch ein Mehrfachkabel miteinander verbunden, das aus der doppelten Anzahl Adern bestehen muß, wie Signalklappen vorhanden sind.
Der Siginalklappenschrank weist mindestens vier Klappen auf, die eine Beschriftung tragen. Und zwar „Ton", „Schärfe", „Bildstrich", „Störung" usw. Wird ein Klappenischrank mit weiteren Klappen verwendet, lassen sich die Aufschriften auch, noch weiter unterteilen und damit eine bessere Verständlichkeit erreichen. So kann man die Aufschrift „Lichtkorrektiur" (falscher Kolhleabbrand) oder „Tonstörung" angeben und auch spezielle Angaben machen, wie z. B. „Unbekannte Störung".
Die Einrichtung wird durch die Klingelknöpfe betätigt, die sich auf einem Brettchen befinden und evtl. durch eine Niedervoltlampe besonders beleuchtet werden, damit die betreffenden Aufschriften lesbar sind. Während die Klingelknöpfe die Plusverbindung liefern, ist der Klappenschrank mit der Minusphase verbunden. Durch Knopfdruck wird einem Relais Spannung zugeführt und eine Klappe mit Aufschrift kippt aus der Halterung, in der die Aufschrift bisher nicht lesbar war. Es ist auch möglich, die Anlage dauernd unter Spannung zu lassen und durch den Klingelknopf eine Unterbrechung herbeizuführen. In diesem Fall wird die Klappe mit der Aufschrift von einem Magneten festgehalten, der sie bei Spannungsunterbrechiung losläßt. Ein besonderer Kipphebel ermöglicht das Aufrichten der Klappen in die Ruhestellung.
Die ganze Einrichtung ist einfach zu montieren und dürfte überall dort, wo dem Filmvorführer kein Telefon zur Verfügung steht, zweckmäßig seine Aufgabe erfüllen. In jedem Hotel-Bedarfsartikel-Geschäfit sind diese Klappenschränke zu haben und können ohne irgendwelche Veränderung für den Kinobetrieb verwendet werden, nachdem die entsprechende Beschriftung der einzeilnen Klappen durchgeführt ist. -dbs-
Bildwand-Material der Mechanischen Weberei
Die Mechanische Weberei G.m.b.H., Bad Lippspringe, hat verschiedene Bildwandmiaterialien entwickelt, die den Projektionsverhältnissen in den verschiedenen Theatern angepaßt sind.
- SONORA-PLASTIC
ist ein weißes Bildwandmaterial auf Polyvinyl-Chlorid-Basis mit Titan-Dioxyd, das eine schöne weiße, leicht (glänzende Oberfläche besitzt, besitzt. - SONOR A-SUPRA-R
nennt sich das erheblich verbesserte alte „Sonora"-Material auf Gewebebasis mit einer weißen Reflexschicht mit Lacküberzug. Die Wand ist abwaschbar und kann in jeder beliebigen Breite und bis zu einer Höhe von 680 cm hergestellt werden. - SONORA-EXTRA-R
wird, wie die Sonora-Siupra-R, ebenfalls auf Gewebebasis hergestellt, jedoch ist die Oberfläche mit Kristallperlen versehen. Sie ergibt zwar ein helles Bild, ist jedoch nicht für breite Theater geeignet, da der Streuwinkel nur etwa 20-25 Grad beträgt. Es sind jedoch Bestrebungen im Gange, den Streuwinkel zu verbreitern. Die Perlen sind nicht kugeiförmig, sondern z. T. oval. - SONORA-GIGANT
ist eine Tonfilmwand auf Gewebebasis mit metaillisierter Oberfläche mit ausreichendem Streuwinkel, der fast so breit ist, wie bei der Wand nach Art der „Miracle Mirror Screen". Das Material ist sehr stabil, verhältnismäßig unempfindlich und aus einem Stück gewebt. Es kann bei beliebiger Breite bis zu einer Höhe von 6,80 m hergestellt werden. - Material nach Art der „Miracle Mirror Screen".
Dieses Material wird nach der Art der bekannten amerikanischen „Miracle Mirror Screen" auf Polyvinyl-Chlorid-Basis mit eingeprägter Prismen- und Silber-Oberfläche hergestellt. Es besitzt einen guten Streuwinkel und gutes Reflexionsvermögen, hat jedoch (sichtbare) Nähte im Abstand von je 1,15 cm. Für breite Theater und für Theater, die für die Wiedergabe von stereoskopischen (3-D-) Filmen in Frage kommen, müssen Tonfilmwände nach Art der „Miracle Mirror Screen" und „SONORA-GIGANT" verwendet werden.
-Z-
Technische Fortschritte in der Fernsehempfänger- Fertigung (im Frühjahr 1956)
Schon vor zwei Jahren (1953) sagte man in Fachkreisen, die FS-Empfänger-Technik sei ausgereift. Man könne damit rechnen, daß die Geräte der Saison 1953/54 kaum wesentliche Verbesserungen erhalten. Diese Angaben waren nicht übertrieben, wie die Erfahrung zeigte - aber kleine, von der breiten Öffentlichkeit und selbst vom Fachhandel kaum erkannte Verbesserungen schaltungstechnischer und fertigungstechnischer Art sind doch gerade in letzter Zeit zu verzeichnen.
Physiologisch richtige Klangabstrahlung
Neben einer fehlerfreien Bildwiedergabe soll ein Fernsehempfänger auch eine gute Tonwiedergabe aufweisen. Bei früheren Modellen verschiedener Fabrikate war diese Forderung oftmals vernachlässigt worden. Heute hat man erkannt, daß das Zusammenwirken von Bild und Ton für einen vollendete Fernsehgenuß genau so entscheidend ist wie im Filmtheater.
- Anmerkung : Für das "Zusammenwirken" von Bild und Ton mag das gelten, für die unterschiedliche Wahrnehmumg des Bildes und des Tons gilt das aber nicht. Der Ton hat nur 20% Einfluß auf die Wahrnehmung des Programms - genau wie im Kino.
Wie man dort die Lautsprecher direkt hinter der Bildwand montiert, muß auch im Fernsehempfänger durch entsprechende Gehäusekonstruktion und Anordnung der Lautsprecher für eine richtige Klangabstrahlung gesorgt werden. Seitlich angeordnete Lautsprecher sind nur bei FS-Empfängern kleinerer Typen vertretbar, die auch in kleinen Wohnräumen aufgestellt werden.
Bei Sprachwiedergabe und vielen Solodarbietungen ist es von besonderer Bedeutung, daß Bild und Ton gleiche Abstrahlrichtung aufweisen. Man hat deshalb auch bei kleineren Tischgeräten die Lautsprecheröffnung unterhalb der Bildröhre angebracht und die Bedienungsknöpfe sehr weit seitlich angeordnet oder zum großen Teil gänzlich an eine Seiten- oder die Rückwand des Gehäuses verlegt. Sorgfältig abgestimmte Lautsprecher oder Lautsprecher-Gruppen mit Hoch- und Tieftoncharakteristik vervollständigen die Bemühungen um ein gutes Klangbild.
Verbesserter Chassis-Aufbau
Bei vielen Geräte- und Fabrikationstypen ist ein völlig neuer Chassis-Aufbau konstruiert worden. Grundsätzlich hat man den Kanalwähler an der Frontplatte rechtsseitig oder an der Rückseite des Geräts angeordnet. Die Aufteilung der einzelnen Stufen ergab bei vielen Typen eine übersichtlichere Verdrahtung.
Bei einigen Fabrikaten ging man von der horizontalen Chassis-Bauweise ab. Durch vertikalen Chassis-Aufbau, wobei der Bildröhrenhals durch die Chassis-Platte hindurchragt, konnte eine starke Verringerung der Gehäuseabmessungen erreicht werden, die sich in Höhe und Breite auswirkt. Übersichtliche Lötösenleisten mit eindeutigen Meßpunkten erleichtern außerdem den Service.
Neue Bildröhre mit 90° Ablenkung
Die vielfache Anwendung neuer Bildröhren mit 90° Ablenkung erbrachte vor allem eine wesentliche Verkürzung der Gehäusetiefen. Es bereitet nun keine Schwierigkeiten mehr, Tischgeräte mit 53cm-Bildröhren mit Gehäuseabmessungen zu bauen, die eine Aufstellung auf kleineren Möbelstücken oder auf Musikschränken usw. gestatten. Im allgemeinen konnte durch Verwendung der neuen Bildröhre MW53-80 eine Gehäuseverkürzung um 7-9cm erreicht werden, so daß 53er Tischgeräte etwa eine Gehäusetiefe von 46-48cm aufweisen.
Gesteigerte Hochspannung
Unter Anwendung eines neuen Zeilentrafos hat man die Betriebsspannung von bisher 12 bis 14kV auf 16 bis 17kV gesteigert. Bei verbesserter Bildschärfe ergibt sich dadurch für die Bildröhre eine größere Leuchtkraftreserve, so daß auch bei Tageslicht hervorragend brillante Bilder erzielt werden können.
Durch die Umstellung auf derartige neue Zeilentrafos konnte das Ablenkjoch mit niederohmigen Spulen ausgeführt werden, an denen nunmehr eine geringere Impulsspannung auftritt. Die Störstrahlung wurde dadurch noch weiter vermindert.
Nachteilig tritt bei den neuen Trafos in Erscheinung, daß alle Schaltelemente innerhalb desselben in ihren elektrischen Werten eng toleriert sind. Bei Reparaturen bedeutet dies für den Service eine sorgfältige Einhaltung dieser Toleranzen. Die vergrößerte Hochspannung macht eine besondere Sauberhaltung aller hochspannungsführenden Teile erforderlich, um Hochspannungsüberschläge zu verhindern, die durch Staubansammlungen leicht auftreten können.
- Anmerkung : Völliger Unsinn - in den 20 Jahren ab 1970 habe ich nicht einen einzigen Röhren-Fernseher gesehn bzw. zerlegt, bei dem das Hochspannungsteil jemals gereinigt wurde. Dieses Teil hatte nicht mal der Techniker angefaßt oder berührt. Die über lange Zeit vorhandene Ladung mit hoher Spannung mußte nämlich erstmal mit einem Funken oder Knall entladen werden.
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Bildkippröhre PCL 82
Eine echte Speziairöhre für die Bildkippstufe wurde mit der neuen PCL 82 geschaffen, die bei fast allen Fabrikaten und Typen von FS-Empfängern seit einigen Wochen verwendet wird. Selbstverständlich mußten für diese Röhre auch die zugehörigen Einzelteile, wie z. B. Transformatoren, neu entwickelt werden. Eine Steigerung der Betriebssicherheit und vereinfachter Service sind nur einige Vorteile, die diese neue Röhre PCL 82 zu bieten hat.
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Allgemeine Verbesserungen
Um Fehlerursachen zu beseitigen, die bei verschiedenen FS-Gerätetypen in Erscheinung traten, hat man dem Fernseh-Service nicht nur ausführliche Arbeitsanweisungen mit Spezialhinweisen gegeben, sondern auch vielfach kostenlos Austauschmaterial zur Verfügung gestellt, um dem Service die Möglichkeit zu geben, auch dort für erhöhte Betriebssicherheit des FS-Empfängers zu sorgen, wo noch kein sichtbarer Schaden vorliegt, erfahrungsgemäß aber zu erwarten ist.
Insbesondere ließen die Erfahrungen der Geräteindustrie erkennen, daß verschiedentlich bestimmte Kabelzuführungen nicht genügend betriebssicher und störanfällig sind. Hochspannungsdurchschläge sind das häufigste Übel im FS-Gerätebau. Vielfach sind diese auf zu geringe Spannungsfestigkeit bestimmter Kabel zurückzuführen. Größtenteils werden heute Kabel verwendet, die ein Vielfaches der erforderlichen Spannungsfestigkeit aufweisen, so daß derartige Spannungsüberschläge mit ihren oftmals erheblichen Folgen vermieden werden.
Durch besondere Gestaltung des Zeilentrafo-Käfigs, besonderen Chassis-Aufbau und Anordnung betriebssicherer Funkenstrecken werden die gefürchteten Hochspannungsüberschläge bei neuen FS-Geräten vieler Fabrikate unterbunden.
- Anmerkung : Dieser Artikel paßt überhaupt nicht zu der Zielgruppe der Filmvorführer - die das alles gar nicht verstanden hatten - und sollte vermutlich nur die restlichen leeren Seiten dieser Ausgabe des Heftchens füllen. Also voll daneben.
10 Gebote für den Vorführer (1956)
Vergiß nicht . . .
- 1. nach der Vorführung von Magnetton-Filmen alle mit dem Filmstreifen in Berührung kommenden Metallteile des Projektors zu entmagnetisieren. Unterläßt Du dies, wird die Tonwiedergabe u. U. Störungen aufweisen.
- 2. die Ton-Optiken Deiner Projektoren wenigstens einmal wöchentlich zu reinigen. Auch in einem peinlich sauber gehaltenen Vorführraum setzen sich Staub- und Schmutzteilchen - angezogen durch die Erwärmung des Tonlampengehäuses - auf die Linsenflächen. Vermeide Öl-spritzer auf die Ton-Optik, sie verhindern sonst eine scharfe Spaltbildung und unverständliche und leise Tonwiedergabe ist die Folge.
- 3. daß die Bogenlampenspindeln in bestimmten, regelmäßigen Zeitabständen eingefettet werden müssen. Vergeßlichkeit und Bequemlichkeit kann die Ursache einer festgefahrenen Lampe und damit einer Betriebsstörung werden.
- 4. alle Diapositive peinlich sauber zu halten. Die starke Vergrößerung läßt jeden Fingerabdruck sichtbar werden. Fleckige und verschmutzte Dias könnten auch Rückschlüsse auf Deine gesamte Arbeit zulassen.
- 5. zerrisene Abbrandschleifen vor dem Weiterspielen zu erneuern und nichtfunktionierende Fallklappen-Magnete schnellstens auszuwechseln. Klemmende und festgebundene Fallklappen sind immer eine Gefahr für Dich und die im Saal anwesenden Theaterbesucher.
- G. daß alle Glühbirnen im Vorführraum Überglocken tragen müssen. Halte Dich daher genau an die bestehenden Vorschriften. Auch eine 60-Watt-Glühlampe kann so heiß werden, daß daran streifender Nitrofilm sich entzünden kann.
- 7. daß die Kabine weder Ablegeplatz für deine Garderobe noch ein Schallplattenlager oder Sammelort für abgelaufene Dias ist. Beachte auch hier die bestehenden Vorschriften genau, ein Abweichen davon wird im Falle eines Brandes stets dem Vorführer zur Last gelegt.
- 8. die durch Deine Hände gehenden Filmkopien pfleglich und schonend zu behandeln. Auch Dein nachspielender Kollege hat Anspruch, eine unbeschädigte und einwandfreie Kopie zu erhalten. Stellst Du vor der ersten Vorführung irgendwelche Kopienschäden fest, melde diese sofort der Theaterleitung. Zu spät oder gar nicht gemeldete Kopienschäden können Dich regreßpflichtig machen.
- 9. durchgebrannte Sicherungen nur durch Ersatzsicherungen zu ersetzen. Unterlasse das Flicken, es ist verboten und geflickte Sicherungen können Anlaß zu größeren Schäden werden.
- 10. Deinen Vorführraum stets aufgeräumt und sauber zu halten. Du leistest den darin untergebrachten Apparaturen und Dir selbst einen großen Dienst. -edm-
Die Titel-Seite von Heft 3/1956 -
Diesel- Notstrom- Anlagen im Filmtheater (1956) (Werbung?)
Die immer mehr steigende Überlastung der elektrischen Versorgungsnetze durch Bedarfsspitzen, die zu Zeitpunkten auftreten, die für den Lichtspieltheaterbetrieb von Bedeutung sind, führt immer wieder zu unliebsamen Stromausfällen, und es ist daher wichtig, eine Sicherung in der Versorgung des eigenen Betriebes zu schaffen bzw. bei der Bauplanung vorzusehen.
Anmerkung : In den Jahren 1958 bis über 1968 habe ich in Wiesbaden, dem Rheingau, an der Mosel und auch in Frankfurt kein Kino besuchen dürfen, welches eine solche Notstromanlage für den Betrieb des Kinos hatte. Selbst die kleinste Klitschekinos in´Hundrück und inder Hicheifel, bei den die gehafr des Netzazsfalls erheblich war, hatten keine nOtstromanlagen. Aaber alle hatte eine Notlichtanlage mit Bleibatterien, damit die Zuschauer bei Stromausfall oder Brand den Saal verlassen konnten. Das hier ist also auch wieder verdekcte Werbung.
Eine solche Sicherung bieten Notstromanlagen mit Antrieb durch Dieselmotor, der anderen Antriebsarten gegenüber den Vorteil hat, daß er sehr wirtschaftlich arbeitet und infolge seiner technischen Gegebenheiten eine schnelle Einsatzbereitschaft gewährleistet. Beim Ausfall der elektrischen Stromversorgung kommt es für die meisten Betriebe, u. a. auch für das Lichtspieltheater, darauf an, daß die Unterbrechung möglichst kurz ist und daß der Übergang von der Netzversorgung auf die Notstromversorgung unabhängig von Bedienungspersonal automatisch erfolgt.
Bei den sog. „halbautomatischen" Anlagen wird der Dieselmotor durch Druckknopf von einer beliebigen Stelle des Betriebes aus gestartet, so daß bereits wenige Sekunden nach Netzausfall wieder Strom zur Verfügung steht. Die sog. „vollautomatische" Anlage setzt sich hingegen bei Ausfall des Netzes selbsttätig in Betrieb, so daß die Unterbrechung in der Stromversorgung kaum bemerkbar ist. In solchen Anlagen läuft ständig eine vom Generator angetriebene Schwungmasse mit, die es ermöglicht, daß der mitlaufende Generator bei Ausfall des Netzes sofort Strom liefert. Die Schwungmasse dient gleichzeitig zum Anwerfen des Dieselmotors. Die untenstehende Abbildung zeigt eine Deutz-Diesel-Notstrom-Anlage, Leistung 140 kVA, mit wassergekühltem 8-Zylinder-Dieselmotor.
TONFILM-Technik (8)
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Konstruktiver Aufbau der Lautsprecher (Stand 1956)
Der Lautsprecher hat die Aufgabe, die von dem End-Verstärkers kommenden elektrischen Impulse in Luftschwingungen umzusetzen, die als Schall wahrgenommen werden. Man unterscheidet im wesentlichen, abgesehen von Sonderkonstruktionen, in der Tonfilmtechnik zwei Konstruktionstypen: den elektromagnetischen und den elektrodynamischen Lautsprecher.
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Der elektromagnetische Lautsprecher (1956)
besteht aus einem hufeisenförmig gebogenen Magneten, zwischen dessen Polschuhen sich ein Anker im Gleichgewicht befindet.
Eine auf den Magneten aufgesetzte Spule, die vom Sprechwechselstrom durchflössen ist, erzeugt ein Wechselfeld, das sich dem konstanten Feld des Dauer-Magneten (Permanent-Magnet) überlagert. Dadurch wird der Anker in Schwingungen versetzt, die den Schwingungen des Sprechwechselstroms entsprechen.
Der Anker ist mit einer Membran verbunden, welche die Schwingungen des Ankers auf die vor der Konusmembran stehende Luftsäule überträgt und so den Schall erzeugt.
Diesen ursprünglich verwendeten elektromagnetischen Lautsprechern hafteten jedoch verschiedene Mängel an - u.a. ließen sie Verzerrungen auftreten, die nicht zufriedenstellend beseitigt werden konnten -, weshalb heute fast nur noch Lautsprecher nach dem elektrodynamischen System benutzt werden.
Der elektrodynamische Lautsprecher (1956)
Dieses System besteht aus einem Dauer- oder Elektromagneten, in Topfform, dessen Ring den einen Pol bildet, während der in der Mitte dieses Topfes angebrachte Zylinder den anderen Pol bildet.
In dem ringförmigen Schlitz zwischen den beiden Polen befindet sich die Schwingspule, auch „Tauchspule" genannt, die auf einen Pappzylinder aufgewickelt ist, an dem wiederum die konusförmige Membran befestigt ist.
Die Schwingspule wird mit den von der Endröhre des Verstärkers kommenden Sprechwechselströmen gespeist. Das hierdurch entstehende Feld der kolbenförmig beweglichen Schwingspule und das feste Magnetfeld des Topfmagneten bewirken, daß die Schwingspule im Rhythmus des Sprechwechselstroms Bewegungen ausführt.
Die mit dem Pappzylinder der Schwingspule verbundene Membran überträgt diese Bewegungen auf die Luft und erzeugt dadurch den Schall. Da die erzielte Leistung nicht nur von der Stärke der Sprechwechselströme, sondern auch von der Stärke des magnetischen Feldes abhängt, so ist es im Interesse eines guten Wirkungsgrades notwendig, sehr starke Magnete zu verwenden und die schwingende Spule so nahe wie möglich an den Magneten heranzubringen.
Da die Permanent- oder Dauermagnete keinen Erregerstrom benötigen - im Gegensatz zu elektromagnetischen Systemen - und daher auch kein Netzbrummen und keine Erwärmung auftreten kann, ist es möglich, den Abstand zwischen Schwingspule und dem zylindrischen Teil des Magneten sehr klein zu halten, ohne daß die Gefahr einer Betriebsstörung zu befürchten ist.
weiter im Text
Die Schwingbewegungen der Spule, die an die Bewegungen eines Pumpenkolbens erinnern, werden über die Membran mit möglichst günstigem Nutzeffekt auf die vor der Membran liegende Luftmasse übertragen.
Das setzt voraus, daß dieser Effekt nur dann wirkungsvoll eintreten kann, wenn die an der Schwingspule befestigte Membran einerseits so starr wie möglich, andererseits aber auch sehr leicht ist, damit nicht zuviel Kraft für die Membranbewegung aufzuwenden ist.
Das wird dadurch erreicht, daß man die Membranen nahtlos aus einer geeigneten Masse trichter- oder kegel-stumpfförmig gießt. Die Wände der Membran sind außerdem gekrümmt und vielfach auch von verlaufender Dicke und am äußeren Durchmesser teilweise durch eingepreßte Rillen versteift.
Die untere Öffnung dieser Konusmembran wird mit der Schwingspule starr verbunden, die obere, weite Öffnung mittels eines leicht federnden oder sehr weichen Materials, z. B. feines Handschuhleder, derart an einem Rahmen befestigt, daß das Schwingen vollkommen unbehindert erfolgen kann.
Um die Wirkung der Membran voll ausnutzen zu können, ist es erforderlich, daß eine genügende Luftmenge vorhanden ist; technisch ausgedrückt heißt das, daß die Membran gegen einen genügend großen Strahlungswiderstand der Luft arbeiten kann.
Die konstruktiven Merkmale des Lautsprechersystems bestehen also teilweise darin, die Verlustwiderstände möglichst klein und den Strahlungswiderstand (Nutzwiderstand) möglichst groß zu machen. Das kann man z. B. dadurch erreichen, daß man den Durchmesser der Membran möglichst groß macht. Diese Methode hat jedoch den Nachteil, daß große und daher schwer schwingende Körper naturgemäß sehr schnelle Schwingungen, wie sie bei hohen Frequenzen vorliegen, nicht genügend mitmachen, so daß ein solches System zwar ein guter Lautsprecher für tiefe Töne ist, nicht aber als Hochton-Lautsprecher verwendet werden kann.
Der Trichters oder das Horn
Eine andere Methode besteht darin, daß man eine kleine und leichte Membran verwendet, ihr aber durch Vorsetzen eines Trichters oder Horns künstlich eine große Luftmasse zuführt.
Hierbei muß allerdings zur Vermeidung von „Stauungen" und Schallreflexionen im Innern des Trichters darauf geachtet werden, daß der Querschnitt der Tonführung in der Richtung von der Membran zum Ausgang nur sehr langsam anwächst.
Dieses Anwachsen erfolgt nach einer sogen. „Exponential-Funktion", weshalb man solche Trichter auch „Exponentialtrichter" nennt. Soll ein solcher Trichter auch tiefe Töne abstrahlen, so muß seine Ausgangsöffnung verhältnismäßig sehr groß werden.
Das würde gleichzeitig auch sehr lange Trichter ergeben, weshalb man ursprünglich dazu überging, diese Trichter gewunden auszuführen. Für die Wiedergabe des hohen Tonbereichs genügen natürlich kurze Trichter mit kleinem Querschnitt.
Dieses verschiedenartige Verhalten der Systeme bei der Wiedergabe von hohen und tiefen Frequenzen war ausschlaggebend für die Konstruktion moderner Tonfilm-Lautsprecher.
Die "Weiche"
Man half sich damit, an den Ausgang des Verstärkers bzw. an den Eingang des Lautsprechers sogenannte „elektrische Weichen" anzubauen, durch welche die dem tiefen Tonbereich entsprechenden Sprechwechselströme einem Tieftonlautsprecher, die dem mittleren und hohen Tonbereich entsprechenden Töne Trichterlautsprechern zugeführt werden.
Da auf die hohen Töne kurzer Schallwellenlänge durch die Trichter eine starke Richtwirkung ausgeübt wird, verwendet man für diesen Bereich mehrere Trichterlautsprecher, deren Achsen auf verschiedene Schallrichtungen verteilt werden, um an jedem Punkt des Zuschauerraumes eine gleichmäßige Versorgung mit Tönen aller Frequenzbereiche sicherzustellen.
Der sogenannte akustische Kurzschluß
Im Gegensatz hierzu breiten sich die Schallwellen der tiefen Töne nicht gradlinig aus, sondern werden je nach Frequenz mehr oder weniger stark gebeugt und haben das Bestreben, sofern nicht entsprechende Vorkehrungen getroffen sind, sich hinter der Membran zusammenzuschließen.
- Anmerkung : Der sogenannte akustische Kurzschluß.
Um das zu verhindern, wird der vordere Rand der Membran in die Öffnung einer möglichst großen Schallwand so eingebaut, daß diese die Schwingungen der Membran nicht behindert. Damit wird erreicht, daß auch die tiefen Töne nach vorn abgestrahlt werden. Um eine möglichst naturgetreue Schallwirkung zu erreichen, werden die Tief- und Hochton-Lautsprecher zu Lautsprecher-Kombinationen zusammengebaut, wie wir sie heute in den meisten Tonfilmtheatern finden.
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Die „Riffelfalte"
Um diese Übersicht zu vervollständigen, sei noch auf eine dritte Konstruktionsart von Lautsprechern verwiesen, die in der Anfangszeit der Tonfilmtechnik benutzt wurden und die Bezeichnung „Riffelfalte" führten. Diese Systeme waren so ausgeführt, daß in dem schlitzförmigen Zwischenraum zwischen den Polen eines Magneten ein Aluminiumstab federnd aufgehängt war, der mit einer leichten, geriffelten Aluminiumfolie in Verbindung stand.
Durchläuft der Sprechwechselstrom den Aluminiumstab, so führt er Bewegungen im Rhythmus des Sprechstromes senkrecht zu den Feldlinien des Elektromagneten aus, die über die Aluminiumfolie, mit der der Stab isoliert verbunden ist, auf die umgebende Luft übertragen werden und Schallwellen erzeugen. Die Riffelfalte wurde insbesondere für die Wiedergabe hoher Frequenzen benutzt.
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Elektrische Eigenschaften der dynamischen Lautsprecher
Zur Kennzeichnung der dynamischen Lautsprecher ist der elektroakustische Wirkungsgrad, der Scheinwiderstand der Schwingispuile und der Frequenzbereich in erster Linie maßgebend.
Der Wirkungsgrad ist dann am günstigsten, wenn er über das ganze Tonband gleichmäßig verteilt ist, weil dann eine hohe unverzerrte Lautstärke, auch bei der Zusammenschaltung mit Verstärkern geringerer Leistung erzielt werden kann. Er beträgt bei Konus-Lautsprechern mit Schallwand etwa 4%, bei Trichterlautspreehern bis zu 50%.
Die Belastbarkeit der verschiedenen Lautsprechersysteme beträgt bei den heutigen modernen Lautsprechertypen für Tonfilm-Wiedergabe bis zu 70 Watt; Lautsprecher für große Übertragungsanlagen, bei denen es mehr auf große Lautstärke als auf Tonqualität ankommt, werden im Gegensatz hierzu für Leistungen bis zu 1.000 W und darüber hergestellt.
Der Scheinwiderstand der Schwingspulen neuzeitlicher Lautsprecher schwankt je nach Ausführung zwischen 5 und 200 Ohm, bezogen auf eine Frequenz, die bei den verschiedenen Herstellerfirmen zwischen 300 und 800 Hz liegt.
Dieser Scheinwiderstand ist maßgebend für die Anpassung der Lautsprecher-Systeme an den Ausgang des Verstärkers und wird daher auch „Anpassungs-Scheinwiderstand" genannt.
(S. hierzu auch FV 2/1956 „Lautsprecher-Anpassung".) Der zu übertragende Frequenzbereich liegt je nach Fabrikat und Ausführungsart in den Grenzen zwischen 16 und 15.000 Hz.
Maßgebend für den Wirkungsgrad ist auch die Windungszahil der Schwingspule. Je weniger Windungen die Schwingspule hat, um so enger kann der Schlitz des Topfmagneten sein.
Beim Anschluß der Feld- (Erreger-) Spule des Magneten und der Schwingspule ist darauf zu achten, daß keine Verwechslungen vorkommen, da in einem solchen Fall die Schwingspule oder der Übertrager zerstört werden könnte.
Um das zu verhindern, sind die Anschlußklemmen am Lautsprecher entsprechend gekennzeichnet bzw. werden auch unverwechselbare Anschluß-Buchsen und -Stecker benutzt. Im übrigen ist auch darauf zu achten, daß beim Anschluß mehrerer Lautsprecher alle Feldspulen gleichmäßig gepolt sind, da sonst die Bewegungen der Schwingspulen gegenläufig werden. -Z-
Bilder:
Elektromagnetischer Lautsprecher
(Bild aus: Meinel, Hilfsbuch für den Filmvorführer)
Schnitt durch einen elektrodynamischen Lautsprecher mit Topfmagnet (Bild aus: Meinel, Hilfsbuch für den Filmvorführer)
Zum Hochton -Lautsprecher
Niederohmige elektrische Weiche (Zeichnung: Bauer, Kinotechnisches Taschenbuch)
Anordnung der Trichterlautsprecher für den mittleren und hohen Tonbereich
Technische Begriffe in der Kinoprojektion (1956)
Projektionsentfernung, Bildgröße und Brennweite sind drei Begriffe, die in enger Beziehung zueinander stehen. Wie bekannt, hängt die Größe des projizierten Filmbildes bei gegebener Projektionsentfernung von der Brennweite des Projektionsobjektivs ab. Umgekehrt hängt die Bildgröße bei gegebener Brennweite nur noch von der Projektionsentfernung ab. Der erwähnte Zusammenhang soll im folgenden näher untersucht werden.
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Die Ausbreitung des Lichtes (1956)
Eine frei im Raum schwebende Lichtquelle strahlt ihr Licht nach allen Seiten, also kugelförmig aus. Die Oberfläche einer Kugel nimmt mit dem Quadrat ihres Durchmessers zu, d. h. eine Kugel von 4m Durchmesser hat eine viermal so große Oberfläche wie eine Kugel von 2m Durchmesser.
Wird die Lichtquelle vor einem Schirm angeordnet, so bildet die beleuchtete Fläche auf diesem Schirm einen Teil der Kugeloberfläche. Die beleuchtete Fläche wird also wachsen mit dem Quadrat der Entfernung der Lichtquelle.
Die Größe der Fläche wird bei doppelter Entfernung viermal, bei dreifacher Entfernung neunmal so groß werden wie zuvor usw. Gleichzeitig mit dem Zunehmen der Größe der beleuchteten Fläche wird man aber eine Abnahme der Helligkeit feststellen.
Entfernung und Lichtmenge
Der Grund hierfür ist leicht einzusehen: Bei doppelter Entfernung der Lichtquelle muß sich die gleiche Lichtmenge ja auf eine viermal so große Fläche verteilen.
Wenn also vorher auf eine Flächeneinheit vier Lichtstrahlen fielen, so fällt jetzt nur noch ein Lichtstrahl auf die Flächeneinheit. Die Leuchtdichte hat also in dem gleichen Maße abgenommen wie die beleuchtete Fläche gewachsen ist.
Bei doppelter Entfernung beträgt die Leuchtdichte nur noch ein Viertel, bei dreifacher Entfernung ein Neuntel des ursprünglichen Wertes. Es gilt nun, den Einfluß der Projektionsentfernung auf die Größe des projizierten Bildes festzustellen.
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Berechnung der Muster-Bildbreite
Die Bildbreite B (in m) hängt ab von:
der Bildfensterbreite b (mm),
der Projektionsentfernung E (m) und
der Objektivbrennweite f (mm)
rechnerisch nach der Formel: B = (E x b) /f
Sinngemäß kann durch Einsetzen der Filmbildhöhe in die Formel die Bildhöhe ermittelt werden. Die Anwendung der Formel zeigt, daß die Bildbreite linear mit der Projektionsentfernung wächst. Ebenso verhält es sich mit der Bildhöhe.
Bei einer Entfernung von 10m und einer Objektivbrennweite von 90mm beträgt die Bildbreite (bei Normalbild) 2,3m, die Bildhöhe 1,7m.
Bei 20 m, also doppelter Entfernung, beträgt die Bildbreite 4,6m, die Bildhöhe 3,4m. Die Größe der Bildfläche beträgt im ersten Fall 2,3 x 1,7 = 3,91 qm und im zweiten Fall 4,6 x 3,4 = 15,64 qm. Das zweite Bild hat also eine viermal so große Fläche wie das erste Bild.
Die Gesetzmäßigkeiten über die Ausbreitung des Lichtes gelten also auch bei der Kinoprojektion.
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Die Objektivbrennweite
Bei vorgegebener Projektionsentfernung bestimmt die Brennweite des Objektivs den Abbildungsmaßstab und damit die Bildgröße. Die Brennweite einer Linse ist die Bildweite eines unendlich fernen Gegenstandes auf der optischen Achse.
Unter „unendlich" versteht man hierbei eine Entfernung, die außerhalb der doppelten Brennweite liegt. Der Zusammenhang dieser drei Größen wird durch das Linsengesetz bestimmt: 1/f = 1/g + 1/b
(worin f die Brennweite, g die Gegenstandsweite und b die Bildweite bedeuten.)
Die Linsenformel sagt aus, daß bei kleiner werdender Gegenstandsweite die Bildweite größer wird und umgekehrt. Liegt der abzubildende Gegenstand also im Brennpunkt, so befindet sich der Bildort außerhalb der doppelten Brennweite der Linse.
Die Größe des Bildes ist abhängig von dem Winkel, den die beiden äußeren Strahlen vom Brennpunkt aus zum Linsenrand bilden. Dieser Öffnungswinkel ist um so größer, je kürzer die Brennweite der Linse ist.
Da der Überschneidungswinkel der Lichtstrahlen auf der Bildseite der gleiche sein muß wie der Winkel auf der Gegenstandsseite, wird das Bild um so größer, je kürzer die Brennweite der Linse ist.
Es ist aber durchaus nicht erforderlich, daß sich der abzubildende Gegenstand, z. B. das Filmbildchen, genau im Brennpunkt der Linse befindet. An jedem Punkt Innerhalb der einfachen und doppelten Brennweite läßt sich eine scharfe Abbildung (unter Vernachlässigung der Abbildungsfehler) erzielen.
Selbstverständlich wird sich entsprechend dem Linsengesetz auch der Ort des Bildes verlagern. Übertragen auf die Projektionstechnik bedeutet das: In der Mitte des Projektionsobjektivs findet eine Überschneidung der Lichtstrahlen unter einem bestimmten Winkel statt. Die Größe dieses Winkels hängt ab von der Brennweite und bestimmt bei gegebener Projektionsentfernung die Bildgröße.
3 Bilder
Die Größe der beleuchteten Fläche nimmt mit dem Quadrat der Entfernung zu
(Zeichnung: G. E. Wegner)
Die Lichtstrahlen werden im Brennpunkt F der Linse vereinigt (Zeichnung: G. E. Wegner)
Abhängigkeit der Bildgröße (Bi, B2) vom öfi-nungswinkel der Linse (Zeichn.: G.E. Wegner)
Durch Umstellen der obigen Formel für die Bildbreite läßt sich die erforderliche Brennweite für jede Bildgröße errechnen durch die Formel: f = (E x b) /B
Die Stelle auf der optischen Achse, bei der eine scharfe Abbildung auf dem Bildschirm erreicht wird, liegt zwischen der einfachen und doppelten Brennweite des Objektivs. Auch seine Lage ist von der Projektionsentfernung abhängig. Günter B. Wegner
Breitwand-Projektion - falsch und richtig (1956)
In den Ankündigungen vieler Theater kann man immer wieder lesen, daß Filme, die als Normalfilme bekannt sind, auf Breitwand vorgeführt werden. Man begnügt sich in diesem Fall damit, für die Bildprojektion ein Objektiv mit entsprechend kürzerer Brennweite und eine Bildfenstermaske zu verwenden, die dein Bildinhalt oben und unten so beschneidet, daß ein Bild im Seitenformat von 1:1,66 bis 1:2,00 entsteht.
Es ist einleuchtend, daß der Bildeindruck dadurch sehr gestört wird, da es sich nicht vermeiden läßt, daß - vor allem bei Großaufnahmen - die Köpfe der Darsteller angeschnitten werden.
So verständlich das Bestreben der Theaterbesitzer und Vorführer ist, dem allgemeinen Zuge der Zeit folgend, auch Normalfilm - Kopien auf Breitwand vorzuführen, muß davor doch immer wieder gewarnt werden, abgesehen davon, daß eine solche Projektionsart mit bedeutend verkleinertem Bildfensteraiusschnitt auch größere Lichtverluste gegenüber der Normalfilm-Projektion zur Folge hat, wenn man bedenkt, daß der Ausschnitt bei Normalfilm (Seitenverhältnis 1:1,37) 15,2 x 20,9mm beträgt, gegenüber z. B. 11,3 x 20,9mm bei einem Seitenverhältnis von 1:1,85.
Ist ja nur ein Bißchen "Schummellei"
Wenn demnach im Theater keine Anlage für die Wiedergabe von echten Breitwandfilmen (CinemaScope) zur Verfügung steht, dann sollte man unbedingt darauf verzichten, Normalfilme auf Breitwand zu spielen, weil dadurch der Gesamteindruck gestört und das Publikum unnötig verärgert wird.
Zumindest sollten nur solche Normalfilme auf Breitwand gespielt werden, die vom Verleih ausdrücklich als solche gekennzeichnet sind. Bei Filmen dieser Art wird bereits bei der Aufnahme und bei der Bildeinstellung darauf Rücksicht genommen, daß sich in den bei der Wiedergabe abgeschnittenen Teilen keine Darstellungen befinden, die unbedingt zum Bildinhalt gehören.
Das wird dadurch ermöglicht, daß der Sucher der Aufnahmekamera Markierungslinien besitzt, nach denen der Kameramann während der Aufnahme feststellen kann, ob der beschnittene Bildinhalt alles Wesentliche enthält.
Eine technisch einwandfreie Ausführung solcher Aufnahmen ist z. B. durch das vor kurzem eingeführte METROSCOPE-Verfahren von MGM ermöglicht. Auch bei den heute in Deutschland hergestellten Normalfilmen in Schwarz-Weiß und Farbe geht man immer mehr dazu über, auf die evtl. spätere Breitwand-Wiedergabe solcher Kopien Rücksicht zu nehmen. -Z-
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Zu unserem Artikel: „Breitwand-Projektion - falsch und richtig"
Die beiden untenstehenden Bilder zeigen Bildausschnitte des gleichen Films in verschiedenen Theatern aufgenommen. Das linke Bild ist Normalprojektion, das rechte Bild zeigt den gleichen Ausschnitt, in einem Theater aufgenommen, in dem dieser Film auf einer Breitwand gezeigt wurde. Man kann deutlich erkennen, wieviel vom Bildinhalt durch die Bildfenstermaske oben und unten beschnitten wurde und wie dadurch der Gesamteindruck gestört ist (Fotos: W. Hahnel)