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Die Inhalte / Artikel aus Jahrgang 7 - 1960 - geparkt

Auf dieser Seite sind die Inhalte von allen einzelnen Ausgaben eines Jahrgangs von "Der Filmvorführer" aufgrund der Menge vorerst nur geparkt.
Die Artikel und Berichte werden später thematisch gezielt untergebracht und zusätzlich hier verlinkt, teilweise auch in unserem Tonband- und Hifi-Museum.

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Die Titel-Seite von Heft 1/1960 (Jan. 1960) - leider ein Eigentor
"Ein Filmtheater wie es sein soll: REX-Bad Harzburg" So-so ??

Die frühere „Schauburg" in Bad Harzburg wurde durch eine durchgreifende Renovierung zu einem modernen Filmtheater mit dem neuen Namen „REX" umgestaltet, wobei der Inhaber des Hauses, Herr Rudi Bräutigam, alle innenarchitektonischen und technischen Möglichkeiten ausnutzte, die dazu beitrugen, daß ein Filmtheater entstand, das keine Wünsche offen läßt.

Der frühere Zuschauerraum erfuhr durch das Einziehen einer Zwischendecke, die in einigen Absätzen abgestuft ist, einen intimen Charakter. Die Seitengänge wurden verbreitert, die Trägersäulen an den Seitengängen mit Edelholz verkleidet und alle Wände mit Stoff bespannt.

Das ansteigende Parkett, das mit bequemem Zwei-Armlehnen-Gestühl (Hados) mit großem Reihenabstand besetzt ist, bietet gute Sicht. Das Theater ist ein Mehrzweckbau, der auch für Theatergastspiele und Konzerte verwendet werden soll. Zu diesem Zweck ist außer einem Orchesterraum für 20 Musiker eine kleine Bühne vorhanden.

Besonderer Wert wurde auf die technische Ausstattung des Hauses gelegt. Die Kinotechnische Vertriebsgesellschaft mbH. Erich Schulz lieferte für das „REX" eine vollautomatische Zeiss Ikon-Bild-Ton-Anlage mit ERNEMANN VIIIB-Maschinen mit XENOSOL-Lampen, einen Vorführ-Automat ERNEMAT, DOMINAR-VARIANT-Verstärker, IKOVOX-Lautsprecher-Kombinationen, Schrieber-Gleichrichter und eine Original-Harkness-Tonfilmwand mit einer Breite von 11m.

Der Abstand der Bildwand von der vordersten Sitzplatzreihe beträgt 9 m. Im Zuschauerraum befindet sich das Steuerpult für die Automatik-Anlage, so daß der Beginn der Vorstellungen von dort aus durch Betätigung eines Druckknopfes ausgelöst werden kann, ohne daß dazu der Vorführraum betreten werden muß.

Dem Vorführer obliegt es daher nur, den Ablauf der Vorstellung zu überwachen und er kann sich im übrigen darauf beschränken, lediglich diejenigen Handgriffe auszuüben, die durch die Automatik nicht erfaßt werden können, wie Filmeinlegen, Umrollen und Filmkleben.

Das Haus verfügt über eine Öl- und Warmluftheizung mit automatischer Temperaturregelung. - Die untenstehende Abbildung zeigt einen Blick in den neuen Zuschauerraum des „REX" - Bad Harzburg. Man erkennt das ansteigende Parkett mit dem Zwei-Armlehnen-Gestühl, die verkleideten Säulen, den Orchesterraum vor der Bühne und die mit Stoff bespannten Wände, die durch den breiten Vorhang abgeschlossen werden.

  • Anmerkung : Ein mich sehr verwirrender und unglücklicher Text für dieses "neu umgebaute" Kino. Denn genau so sollte man es eben NICHT machen. Sitzt nämlich in einer  Reihe vor einem Gast ein größerer Gast, verdeckt er die Mitte der Bildwand. Die Bestuhlung sollte immer hälftig oder sogar gedrittelt alternierend versetzt gestaltet werden. Dieses Kino ist ein absolut negatives Beispiel - auch für den Autor dieses Textes. Er hatte es nicht kapiert, wenn er dann auch noch "die gute Sicht" der Zuschauer auf die Bildwand hervorhebt.
  • Und neue Zwischendecken wurden immer dann eingezogen, wenn die Heizkosten im Winter in nicht mehr tragbare Größenordnungen gestiegen waren, weil der Saal viel zu hoch war .......
  • und weder das angeblich "ansteigende" Parkett - der Saal in diesem Foto ist absolut eben - noch die neue "Zwei-Armlehnen-Bestuhlung" sind auf dem Bild zu erkennen.

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Der Wandel in der Film- und Kinotechnik (Jan. 1960)

Bis in die letzte Zeit war das 35mm-Format das einzige Format in der Filmtechnik für Aufnahme und Wiedergabe und man hätte noch vor wenigen Jahren nicht daran zu denken gewagt, daß sich das einmal ändern würde.

Der im Jahre 1954 auch in Deutschland eingeführte CinemaScope-Film brachte die erste Wandlung, indem - zwar immer noch auf 35mm Filmbreite - der Vierkanal-Magnetton eingeführt wurde.

Aber bald danach begann man in der Aufnahmetechnik damit, in Erkenntnis dessen, daß die Projektion auf die breiten Bildwände und die damit verbundene starke Vergrößerung des kleinen Filmbildes Positive, d. h. Kopien, mit sehr feinem Korn verlangte, und in dem Bestreben, auch auf den großen Bildwänden eine gute Bildschärfe zu erhalten, die Filmaufnahme auf größeren Negativ-Filmflächen vorzunehmen.

Hierfür boten sich zwei Möglichkeiten an: Der horizontal laufende Negativfilm und der sog. „Breitfilm". Die Aufnahmen auf horizontal laufenden 35mm-Film werden mit Hilfe von Spezialkameras so vorgenommen, daß jeweils eine Filmbildfläche der doppelten Größe des Normalfilmbildes belichtet wird.

Beim "Ziehen" (??) der 35mm-Kopie wird der Bildinhalt auf dieses kleinere Format optisch verkleinert, so daß man eine gestochen scharfe Kopie erhält, die eine entsprechende Vergrößerung bei der Projektion zuläßt, ohne daß dabei die Bild- und Randschärfe leidet.

Das zweite Verfahren, wobei der oben erwähnte „Breitfilm" benutzt wird, ist vor einigen Jahren in den USA in der Absicht entstanden, diese breiten Filme auch für die Projektion zu verwenden.

Leider wurde dabei - wie bei den anamorphotischen Verfahren - nicht von Anfang an seitens der amerikanischen Entwicklungsfirmen eine einheitliche Filmbreite benutzt.

Die Centfox verwendet z.B. eine Filmbreite von 55,625mm, MGM eine solche von 65 und 70mm (auch für Panavision) und Todd-AO sowie Technicolor (TECHNIRAMA) eine solche von 70mm.

Da auch die Bildfenster-Abmessungen bei den einzelnen Breitfilm-Verfahren unterschiedlich sind, ergeben sich außerdem unterschiedliche Bildwand-Seitenverhältnisse zwischen 1:2 und 1:3.
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Die Unterschiede beim Ton

Auch in bezug auf die Tonaufzeichnung bestehen Unterschiede; einheitlich ist hier nur die Verwendung von 6 Magnettonspuren, die aber in dem einen Fall auf dem Filmband selbst aufgezeichnet sind; im anderen Fall wird ein getrenntes Magnetband mit 6 Magnettonspuren auf einem 35mm breiten Film benutzt.

Ebenfalls in den USA wurden zwei weitere Verfahren entwickelt, die unter der Bezeichnung CINERAMA und Cinemiracle inzwischen auch in Deutschland bekannt geworden sind und sich von den vorgenannten Filmverfahren dadurch unterscheiden, daß sie drei gleichzeitig laufende 35mm-Filme benutzen, die mit Hilfe besonderer Projektions-Einrichtungen nebeneinander
auf die stark gekrümmte Bildwand projiziert werden.

Die beiden Trennungsstriche zwischen den drei Filmen werden durch besondere Einrichtungen und Vorkehrungen fast unkenntlich gemacht. Nur bei großen hellen Flächen im Bildinhalt treten sie mitunter etwas störend in Erscheinung.

Die Mehrfilm-Verfahren werden im übrigen mit einer Bildgeschwindigkeit von 26 Bildern/Sek. vorgeführt. Es werden separate Magnetbänder benutzt, die bei CINERAMA 6 Magnettonspuren, bei Cinemiracle 7 Magnettonspuren aufweisen.
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Die Übersichtstabelle kann angefordert werden

Während die vorgenannten Filmverfahren auch bei uns inzwischen - vorläufig allerdings in beschränktem Maße - Eingang gefunden haben, wurde in USA schließlich noch ein Projektions-Verfahren eingeführt, bei dem horizontal aufgenommene Filme mit Hilfe von Spezial-Projektoren ohne Umkopierung auf ein anderes Format wiedergegeben werden.

Es existieren hier ebenfalls zwei Verfahren von Technicolor (TECHNIRAMA) und von Paramount (VistaVision horizontal). In beiden Fällen läuft die Kopie von rechts nach links mit 24 Bildern/Sek. Die Filmbilder haben eine Breite - besser gesagt Länge - von ca. 35mm und verfügen über 8 Perforationslöcher je Bild.

Bei VistaVision horizontal ergibt sich bei der Wiedergabe ein Bild mit dem Seitenverhältnis von 1:1,96; bei TECHNIRAMA mit horizontal laufendem Film ein solches von 1:2,4 unter Verwendung einer anamorphotischen Dehnung von 1:1,5.

Diese kurze Übersicht zeigt deutlich die Vielseitigkeit der modernen Projektionstechnik, gleichzeitig aber auch die Uneinheitlichkeit, die einer technisch und wirtschaftlich gewünschten Normierung hindernd im Wege steht.

Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf die Übersichtstabelle mit den technischen Merkmalen der modernen Wiedergabe-Verfahren, die im FE-Verleih-Katalog 1959/60 auf Seite 886 veröffentlicht wurde. Wir beabsichtigen, diese Tabelle - auf den neuesten Stand ergänzt - demnächst auch im FV zu veröffentlichen.

Die interessierten Vorführer können aus dieser Tabelle u.a. ersehen, wieviel verschiedene Bildfenster-Abmessungen für die einzelnen Verfahren erforderlich sind und wie vielseitig daher auch das erforderliche technische Zubehör sein müßte, wenn alle diese Verfahren im gleichen Theater wiedergegeben werden sollten.

Das verbietet sich jedoch schon dadurch von selbst, daß die sog. „Panorama-Verfahren" andere räumliche und bauliche Verhältnisse erfordern als die übrigen Verfahren. Sie werden sich daher auf lange Sicht auf einige wenige Häuser in Deutschland beschränken müssen, die gleichzeitig die Gewähr für die entsprechende finanzielle Ausnutzung solcher Filme bieten.

Ein Kompromiss - die CINESTAGE-Kopie

Man ist aus diesem Grund inzwischen dazu übergegangen, z. B. von den 65mm breiten Todd-AO-Negativen auch Kopien im 35mm-Format herzustellen, wie es z. B. für den Todd-AO-Film „In 80 Tagen um die Welt" geschehen ist, wobei den jeweiligen Bedürfnissen und der vorhandenen Ton-Wiedergabe-Anlage entsprechend Lichtton- und Vierkanal-Magnetton-Kopien gezogen wurden.

Das hierdurch entstandene Verfahren erhielt die Bezeichnung CINESTAGE. Die Lichtton-Kopie für dieses Verfahren erfordert eine Bildfenstermaske mit einem Ausbruch von 17,14 x 21,21mm, also fast die gleiche Größe wie CinemaScope-Lichtton.

Die Magnetton-Kopie braucht für die Wiedergabe eine Bildfenstermaske bzw. einen Ausbruch von 17,14 x 23,16mm, ähnlich CinemaScope-Magnetton. Beide Kopienarten haben schmale Perforation. Da der Bildinhalt der CINESTAGE-Kopie „gepreßt" ist, muß für die Wiedergabe ein anamorphotischer Vorsatz benutzt werden, der im Gegensatz zu dem bei CinemaScope verwendeten (1:2) einen Entzerrungsfaktor von 1:1,57 besitzen muß.

Hiermit ergibt sich auf der gekrümmten Bildwand ein Bild mit dem Seitenverhältnis von 1:2. Die Magnetton-Kopie hat, wie die CinemaScope-Magnettonkopie, vier Magnettonspuren, so daß das gleiche Magnettongerät benutzt werden kann.

Der Unterschied gegenüber CinemaScope-Vierkanal-Magnetton besteht allerdings darin, daß die Effektspur (Kanal 4) nicht die übliche Steuerfrequenz von 12.000 Hz aufweist, sondern - wie bei Perspecta-Sound - drei Steuerfrequenzen von 30, 35 und 40 Hz besitzt und daß zusätzlich ein Integrator erforderlich ist. Die drei Hauptspuren werden über drei Verstärkerzüge den drei Lautsprecherkombinationen auf der Bühne zugeführt, während die Effektlautsprecher in üblicher Weise im Zuschauerraum verteilt sind. Bei extrem großen Bildwänden verwendet man fünf Laut-sprechergruppen hinter der Bildwand.

Bilder
TECHNIRAMA-Doppel-Negativbild, horizontal mit Pressung 1,5 aufgenommen
Gedruckte TECHNIRAMA-Kopie für horizontal laufenden Film mit Dehnungsfaktor 1,5
Bildgröße der Wiedergabe 1,85:1
Ausschnitt aus dem Fachnormenblatt DIN 15 545, der die Abmessungen für die Bildgröße der Wiedergabe für das Seitenverhältnis 1,85:1 zeigt. Die obere Begrenzungslinie des Ausschnittes liegt 1,3mm unterhalb der oberen Kante des Bildfensters.

Stand der Projektionstechnik 1960

Es ist bekanntlich heute üblich geworden, daß die im Verleih zur Verfügung stehenden Normalfilme im allgemeinen nach dem Verfahren der „Wiedergabe mit Bildabdeckung" dm Breitwand-Format vorgeführt werden, so daß im wesentlichen in unseren Theatern der Breitwand-Film dominiert. Genaue Angaben, wie solche Filme technisch richtig vorgeführt werden, enthält das Normblatt DIN 15545, in dem u.a. angegeben ist, daß im Startband von Kopien, die sich für Bildabdeckung eignen, die Begrenzungslinie für die obere Bildabdeckung angegeben ist, so daß beim Filmeinlegen die obere Bildabdeckung zur entsprechenden Kante des Projektorfensters eingestellt werden kann.

Trotz der überragenden Vorteile, die der Magnetton bietet, muß festgestellt werden, daß die Lichtton-Wiedergabe immer noch vorherrschend ist, weil das Angebot an Filmen mit Vierkanal-Magnetton-Aufzeichnung noch nicht den Umfang erreicht hat, welcher der Ausrüstung "unserer" Theater mit Vierkanal-Magnetton-Anlagen entspricht.

Eine bessere Ausnutzung solcher Anlagen müßte daher angestrebt werden. Eine Möglichkeit hierzu bietet z. B. die in letzter Zeit stark propagierte Wiedergabe von stereophonisch aufgenommenen Schallplatten und Schallbändern. Die einschlägige Technik war auch hier wieder bemüht, mit den Anforderungen der Praxis Schritt zu halten und weit vorausschauend zu planen.

  • Anmerkung : Die Umrüstung oder Nachrüstung von tausenden von Dorfkinos mit uralten Projektoren auf 4 Kanal-Magentton war einfach zu teuer, um jemals rentabel betrieben werden zu können. Der ganze hochstilisierte Zirkus mit dem ausgebildeten Filmvorführer war auf dem flachen Land ein Schmarren. Dort gab es fast nur angelernte Hilfsvorführer bzw Familienmitglieder.

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Wenig Neuerungen in 1959

Das Jahr 1959 brachte zwar auf kinotechnischem Gebiet keine besonderen Sensationen; es war aber immerhin dadurch gekennzeichnet, daß der Xennon- und Impulslampen-Betrieb weiter vervollkommnet werden konnte und daß weitere Vorführ-Einrichtungen für Breitfilme auf den Markt gekommen sind.

Ebenso konnten auch auf dem Gebiet der automatischen Filmvorführung weitere Fortschritte erzielt werden, die dadurch ihren Ausdruck fanden, daß immer mehr Theater sich zur Beschaffung solcher Einrichtungen entschlossen haben.

Eine Voraussetzung für die Automatisierung der Vorführung ist die Verwendung von Gasentladungslampen, wie sie uns in der Xenonlampe und der Impulslampe von Philips zur Verfügung stehen. Beide Lampentypen lassen sich, wie eine Glühlampe, durch Druckknopfbetätigung oder durch Relaisschaltung beliebig ein- und auschalten.

Da es außerdem gelungen ist, infolge Verbesserung der Fertigungsmethoden und der Vervollkommnung dieser Lichtquellen die mittlere Lebensdauer zu erhöhen, sind sie damit zur wirtschaftlichsten Beleuchtungs-Einrichtung für die Kino-Projektion geworden. Andererseits brachte die erzielte Qualitätssteigerung der Xenonkolben eine höhere Lichtausbeute, da es möglich geworden ist, die Kolben höher als bisher zu belasten und dadurch höhere Lichtströme zu erreichen. Die Folge davon ist, daß nunmehr größere Nutzlichtsröme erzielt und größere Bildwände einwandfrei mit diesen Lichtquellen ausgeleuchtet werden können.

Universal-Projektoren für 35- und 70mm-Film

Nachdem Philips bereits auf der photokina 1956 mit dem Untiversal-Projektor DP70 für 35- und 70mm-Film die Fachwelt überraschte, brachte die Fa. Eugen Bauer auf der photokina 1958 ebenfalls einen Universal-Projektor BAUER U2 auf den Markt, der mit einer vollautomatischen Hochstromlampe HI170 ausgerüstet wird.

Die universelle Verwendbarkeit für 35- und 70mm-Film wird beim DP70-Projektor von Philips dadurch erreicht, daß die filmführenden Teile je zwei Zahnkränze für die beiden Formate enthalten, wobei die Zähne für den 35mm-Film tiefer liegen, so daß sie den Transport des 70mm-Films nicht stören.

Das gleiche System wird bei dem kombinierten Philipps-4/6-Kanal-Magnettongerät angewendet. Da der 70mm-Film mit 30 Bildern/Sek. vorgeführt wird, besitzen die DP70-Projektoren entsprechende Umschalteinrichtungen.

Beim BAUER U2-Projektor werden die entsprechenden Teile mit wenigen Handgriffen bei der Umstellung ausgewechselt. Für die Tonabtastung besitzt der BAUER U2 ein von Klangfilm entwickeltes kombiniertes Magnettongerät für 4- und 6-Kanal-Magnetton mit zwei getrennten Tonköpfen, die beide fest montiert sind. Ihre Zuschaltung zum Verstärker erfolgt automatisch mit dem Einlegen des Films und es ist dafür gesorgt, daß jeweils nur der Magnetkopf angeschaltet ist, über den der eingelegte Film geführt wird.

Beide Projektortypen benutzen gekrümmte Filmbahnen zur sicheren Führung des 70mm breiten Films und zur Verhinderung von Filmverwölbungen.

Zu diesen beiden Üniversal-Projektoren für Breitfilm ist vor kurzem eine weitere Neuerung von Frieseke & Hoepfner gekommen, die als FH-Universalprojektor bezeichnet wird.

Dieser Projektor, über den wir in der nächsten Ausgabe noch ausführlich berichten werden, zeichnet sich u. a. dadurch aus, daß der Formatwechsel auch bei laufender Maschine möglich ist, ohne Auswechslung von Laufrollen und Zahntrommeln.

Durch eine neuartige Aufwickelfriktion für 1.600 m Normalfilm oder 900m 70mm-Film ist Direktstart ohne Gefahr eines Filmrisses möglich. Die Umschaltung von 24 auf 30 Bllder/Sek. und umgekehrt erfolgt mit Hilfe eines polumschaltbaren Antriebsmotors.

Die bis 150 A belastbare Spiegelbogenlampe besitzt Schnellzündung und automatischen Kohlennachschub, der von 0,5 bis 10mm Abbrand/Min. getrennt regelbar ist. Das Magnettongerät hat auswechselbare Vier- und Sechsspur-Magnetköpfe. Die Überblendungstaste wirkt auf den Lampenhaus-Verschluß beider Projektoren und schaltet auch den Lichtton bzw. Magnetton um. Das Lampenhaus ist mit einem Kaltlichtspiegel von 540 mm Durchmesser ausgerüstet.

Bilder
Rückansicht der BAUER-Xenonlampe B L 9 X 2000 W mit eingebautem Zündgerät und heruntergeklappter Schutzkappe (Werkfoto: Bauer)
Philips-Projektor FP 20 S mit Impulslampe SPP 800 als Lichtquelle, der ohne Blende arbeitet (Wtrkfoto: Philips)
Zeiss Ikon-Vorführautomat ERNEMAT mit abgenommener Schutzhaube. Links: Trommel mit Schaltnocken, rechts: Antriebsmotor mit Vorgelege (Werkfoto Zeiss Ikon)
FH-Universalprojektor für 35/70-mm-Film
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Philips Impuls-Projektor FP20S

Ebenfalls seit der photokina 1958 bekannt, jedoch erst im Laufe des Jahres 1959 im praktischen Vorführbetrieb eingeführt, ist der Philips-Projektor FP20S, über den an dieser Stelle bereits früher eingehend berichtet wurde.

Dieser Projektor stellt bekanntlich insofern eine besondere kinotechnische Neuerung dar, als er mit einer neuartigen Gasentladungslampe, der „Impulslampe SPP800", ausgerüstet ist, die mit pulsierendem Gleichstrom betrieben wird, so daß dieser Projektor als erster seiner Art ohne Blende arbeiten kann.

Hierdurch wird ein großer Lichtgewinn und eine gute Wirtschaftlichkeit erzielt. Da die SPP-Lampe sehr klein ist, gestattet sie den gleichzeitigen Einbau einer Reservelampe, die beim Ausfall der ersten Lampe automatisch eingeschaltet wird.

Im übrigen zeichnet sich der FP20S durch eine neuartige Form und durch sehr einfachen Getriebe-Aufbau aus. Den Hauptteil des Projektors bildet ein aus einem Stück gepreßtes Stahlgehäuse mit rechteckigem Querschnitt, auf dessen plangeschliffener Vorderfläche die Einzeltelle für die Filmführung montiert sind.

Neuartig ist auch die Ausführung und Anbringung der Antriebsorgane und die Bildstrich-Verstellung. Der FP20-Projektor kann an Stelle der SPP-Lampe auch mit einer Spiegelbogenlampe ausgerüstet werden.

Da die Frontfläche des Stahlgehäuses sämtliche Bohrungen enthält, die zur Anbringung der jeweils erforderlichen Teile benötigt werden, ergibt diese Konstruktion die Möglichkeit, den FP 20 vom einfachen Lichtton-Projektor allmählich bis zum kombinierten Lichtton- und Magnetton-Projektor FP20S auszubauen. Ebenso ist es dadurch auch möglich, wahlweise Filmtrommeln für 600m Film oder für 1800m Film anzubauen, ohne sonstige Veränderungen an der Maschine vornehmen zu müssen.
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Horizontale Projektion bevorzugt

Es wurde schon eingangs darauf hingewiesen, daß die Breitwand-Projektion heute in den deutschen Filmtheatern vorherrscht. Das zwingt dazu, wenn man störende Verzerrungen des Bildes nicht in Kauf nehmen will, den Vorführraum so anzulegen, daß eine möglichst horizontale Projektion erzielt wird.

Bei Neubauten von Filmtheatern wird sich diese Forderung im allgemeinen verwirklichen lassen, bei Umbauten ist es allerdings schwieriger.

Ebenfalls sollte für die Breitwand- und CinemaScope- Vorführung dafür gesorgt werden, daß auf allen Plätzen gute Sicht ist und daß die Sitzreihen auf ansteigendem Parkett aufgestellt werden. Diese als „Hochparkett-Theater" bezeichnete Bauweise führt sich immer mehr ein und läßt sich bei günstigen baulichen Verhältnissen auch in bereits bestehenden Filmtheatern nachträglich durchführen.

Zusammengefaßt läßt sich sagen, daß die deutsche Film- und Kinotechnik sich auch im Jahre 1959 bemüht hat, dem Theaterbesitzer und dem Vorführer das nötige Rüstzeug zur Verfügung zu stellen, das die Gewähr bietet, die Vorführungen noch besser, betriebssicherer und eindrucksvoller zu gestalten. Dazu wird auch die in steigender Einführung begriffene Automation des Vorführbetriebes wesentlich beitragen.
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Anmerkung : Der letzte Satz ist eigentlich nur noch dummes Gelaber, denn es war in der Kinowelt nur noch Optimierung der Kosten und Einsparung von Personal gefragt. Wichtig war jetzt, daß 1 Vorführer 3 Kinos betreuen konnte.

Bild
Taktgeber des Steuereinsatzes iür den Vorführautomat EUROMAT von Klangfilm mit Schaltfedereinsetzen und Nockenscheiben - (Werkfoto: Siemens)

Ein neuartiger Dokumentarfilm: „Impuls unserer Zeit"

Der im Auftrag des Hauses Siemens unter der Regie von Otto Martini hergestellte Dokumentarfilm „Impuls unserer Zeit", der für die Information der Belegschaftsmitglieder des Hauses Siemens und seiner in- und ausländischen Niederlassungen, für Matinee-Vorstellungen und für den Unterricht an Fachschulen bestimmt ist, behandelt - unterstützt durch prachtvolle Farbaufnahmen des Kameramannes Ronald Martini - in umfassender Weise das weite Gebiet der Elektrotechnik und ihrer vielgestaltigen Anwendung auf dem Gebiet des Starkstroms, des Schwachstroms und der Elektronik.

Infolge seiner ausgezeichneten Darstellungsweise erhielt er das für einen Dokumentarfilm seltene Prädikat "besonders wertvoll". Für den Vorführer ist an diesem Film die
Tatsache interessant, daß hier zum ersten Mal, statt der sonst üblichen mehr oder weniger guten musikalischen Untermalung, elektronisch erzeugte Klänge als Begleitmusik und für die Trickaufnahmen benutzt wurden, die dem Wesen dieses Films sinnvoll angepaßt sind.

Weiterhin erwecken die „Hinweise für den Vorführer" Interesse, die diesem etwa 1600m langen Film von der Werbeabteilung von Siemens beigegeben wurden. In diesen Hinweisen ist u.a. gesagt, daß der Film im Normalformat (1:1,37) aufgenommen ist, und im gleichen Format - also nicht kaschiert - wiedergegeben werden soll. Der Film ist sehr kontrastreich und für HI-Licht kopiert, es soll also keine Reinkohle für die Wiedergabe benutzt werden. Da die elektronischen Klänge ein großes Frequenzband verlangen, soll der Verstärker mit vollen Höhen und Tiefen gefahren werden.

Es folgen weitere Hinweise, daß der Ton bereits 4 Bilder hinter dem Startband beginnt, das Bild jedoch erst nach 82 Bildern. Da dar Ton sofort stark einsetzt, die Sprache jedoch erst etwa 1 Minute später folgt, soll der Saalregier, um bei der Sprache zu starke Lautstärke zu vermeiden, vorher auf die richtige Sprachlautstärke eingestellt werden, die während des gesamten Filmlaufs einzuhalten ist.

Um einwandfreie Bildung Tonüberblendungen sicherzustellen, sind in den Hinweisen genaue Angaben über Bild und Text bei den Aktenden gemacht.

Wenn auch bei unseren Spielfilmen solche ins einzelne gehende Anweisungen nicht üblich sind, da der Vorführer die Kopie vor dem ersten Einsatz prüft - bzw. prüfen sollte -, so dürften diese Angaben doch interessieren, da sie wesentlich zum guten Gelingen der Vorführung beitragen. -Z-

Die Ausbildung von Vorführer-Lehrlingen (Jan. 1960)

Durch die Einführung des Sicherheitsfilms wurde der § 54 der LIVO, nach dem für die selbständige Bedienung von Bildwerfern ein amtlicher Vorführschein verlangt wird, insofern hinfällig, weil sich diese Bestimmung auf die Verwendung von Nitro-Film bezog.

Es ergab sich also daraus zunächst der Schluß, daß heute - bei ausschließlicher Verwendung von Sicherheitsfilm bei der Vorführung - kein amtlicher Vorführschein mehr erforderlich ist, daß also jeder Laie und Berufsfremde berechtigt wäre, als Vorführer tätig zu sein.

Die Erkenntnis, daß trotzdem und insbesondere deswegen, weil die Vorführpraxis infolge der fortschreitenden technischen Entwicklung und der Kompliziertheit der Vorführ-Anlagen erhöhte Anforderungen an das Wissen und die Tätigkeit des Vorführers stellt, nur solche Personen mit der Bedienung der technischen Einrichtung eines Filmtheaters betraut werden sollten, die dafür entsprechend gut praktisch und theoretisch ausgebildet sind, hat bekanntlich nach dem Inkrafttreten des Sicherheitsfilmgesetzes dazu geführt, daß die Wirtschaftsverbände der Filmtheater zur Selbsthilfe gegriffen haben und in verschiedenen Orten der Bundesrepublik und in West-Berlin Fachlehrgänge für Filmvorführer eingerichtet wurden.

Die Adressen dieser Fachlehrgänge wurden in FV 10/1959 veröffentlicht. Nach erfolgreichem Besuch dieser Lehrgänge erhalten die Teilnehmer einen Fähigkeits-Nachweis, der bei der späteren Einstellung als Filmvorführer dem zuständigen Theaterbesitzer die Gewähr gibt, daß er einen fachlich ausgebildeten Vorführer vor sich hat.

Die Zulassung zu diesen Lehrgängen setzt voraus, daß der Bewerber vorher eine praktische Ausbildung in einem Filmtheater absolviert hat, die sich im allgemeinen auf die Teilnahme bei 90 Vorstellungen erstreckt. Während dieser Ausbildungszeit werden dem Vorführ-Lehrling in erster Linie die praktischen Handgriffe (Filmkleben, Filmeinlegen usw.) beigebracht und nur in wenigen Fällen hat er dabei Gelegenheit, sich auch die erforderlichen theoretischen Grundkenntnisse anzueignen.

Das liegt meistens daran, daß der ausbildende Vorführer mangels nötiger Kenntnisse und Lehrfähigkeiten, oder auch aus Zeitmangel, nicht in der Lage ist, dem Anwärter diese Kenntnisse zu vermitteln. Der an seinem späteren Beruf interessierte Vorführer-Lehrling hat natürlich Gelegenheit, sich dieses Wissen an Hand geeigneter Lehrbücher anzueignen, wofür ihm insbesondere das „Hilfsbuch für den Filmvorführer" von Dr. W. Meinel zur Verfügung steht.

Ebenso ist es empfehlenswert, vor Beginn der eigentlichen Ausbildung als Lehrling in einem elektrotechnischen oder feinmechanischen Betrieb zu arbeiten. Diese „Selbstausbildung" ist dann von besonderer Wichtigkeit, wenn der Vorführer-Lehrling keinen Fachlehrgang besucht, sondern nur eine längere praktische Ausbildung in einem Filmtheater bei einem zur Ausbildung zugelassenen Vorführer absolviert.

Hierzu sind im übrigen auch die laufenden Veröffentlichungen in unserer Fachzeitschrift „Der Filmvorführer" sehr geeignet, die sich nicht nur an den Vorführer-Nachwuchs, sondern auch an die bereits im Beruf stehenden Vorführer wenden.

Die nachtsehenden Ausführungen unseres ständigen Mitarbeiters F. Kubaszek befassen sich ebenfalls mit diesem Thema und sollen gleichzeitig die interessierten Vorführer-Lehrlinge mit den elektrotechnischen Hauptbegriffen: Strom, Spannung und Widerstand in einer möglichst einfachen und leicht verständlichen Form bekannt machen. (FV)

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Strom, Spannung und Widerstand ohne Formeln und ohne Vorkenntnisse

„Nicht immer ist der Lehrling selbst schuld", wenn er ungenügend ausgebildet und ohne Ablegung eines Leistungsnachweises nach der Teilnahme an einem Lehrgang seinen Beruf beginnen muß.

Viel Schuld am Versagen dieser jungen Menschen trifft uns alte Vorführer schon, wenn wir durch übertriebene Erzählungen von früher bestandenen schweren Prüfungen Angstgefühle in den uns zur Ausbildung anvertrauten Lehrlingen aufkommen lassen. Oft werden wir alten Vorführer auch - unbewußt - schuldig, indem wir die in jahrelanger Praxis erworbenen Kenntnisse nicht richtig weitergeben können, weil uns die nötige Lehrfähigkeit fehlt.

Viele Ausbilder machen außerdem den großen Fehler, daß sie - vielleicht auch unbewußt - mit Fachausdrücken herumwerfen, von denen sich der Lehrling keine Vorstellung machen kann, weil sie ihm nicht richtig erklärt werden. Es wird dabei oft in einem Atemzuge von Strom, Widerstand und Spannung, von optischer Achse, von Spiegel- und Linsenformen gesprochen, ohne dem lernbegierigen Lehrling eine überzeugende Erklärung oder Information geben zu können.

In diesem Zusammenhang denke ich an meine vor vielen Jahren stattgefundene Ausbildung als Filmvorführer und an das alte, heute kaum noch verwendete Lehrbuch der früheren Berliner Fachschule der Filmtheaterbesitzer und möchte die für die Ausbildung wichtigen Begriffe (Strom, Spannung, Widerstand) einmal so erläutern, wie sie mir einst als berufsfremden Anfänger verständlich und für alle Zeiten unvergeßlich vermittelt wurden.
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Strom

Das Atom, das zwar "das Unteilbare" bedeutet, setzt sich aus einem Atomkern und den Elektronen zusammen. Die Elektronen sind erheblich kleiner als der Atomkern und kreisen in elliptischer Form um die Kerne, genau wie unsere Planeten um die Sonne kreisen.

Ebensowenig, wie die Planeten die durch Naturgesetze vorgeschriebene Bahn verlassen können, so müssen auch die Elektronen ihre vorgeschriebene Bahn um den Atomkern einhalten. Man denkt sich also die Elektronen fest mit dem Atomkern verbunden und spricht von gebundenen oder festen Elektronen.

Jedem chemischen Element ist eine bestimmte Zahl fester Elektronen zugeordnet, die sog. „Ordnungszahl". So wird das Wasserstoff-Atom nur von einem einzigen Elektron umkreist.

Beim Kupfer sind es 29 Elektronen, die um den Atomkern kreisen, beim Blei sind es 82 und beim Uran sogar 92 Elektronen. Die Zahl der Elektronen bestimmt also die Materie.

Außer den festen oder gebundenen Elektronen gibt es noch freie Elektronen, die innerhalb des festen Atomgefüges frei beweglich umherwandern. Je mehr freie Elektronen ein Stoff besitzt, desto besser ist seine elektrische Leitfähigkeit.

Die freien Elektronen stellen daher den Träger des elektrischen Stromes dar. Bewegen sich alle freien Elektronen in einer einzigen Richtung, dann sprechen wir von einem elektrischen Strom.

Dieser Strom wird um so stärker sein, je mehr Elektronen sich in Bewegung befinden und je schneller ihre Fortpflanzungsgeschwindigkeit ist. Die Schnelligkeit, mit der die freien Elektronen durch den vorhandenen Leiter wandern, ist sehr gering. Sie beträgt in der Sekunde etwa 0,4 bis 0,6 mm.

Bei einer Drahtlänge von 10 Metern würden die Elektronen mehr als 50 Stunden brauchen, um von einem Ende des Drahtes zum anderen zu gelangen. Bekanntlich flammt aber eine Lampe im gleichen Augenblick auf, wenn der ihr zugeordnete Schalter betätigt wird.

Dieser scheinbare Widerspruch findet darin seine Erklärung, daß im Augenblick des Einschaltens die ersten Elektronen in Bewegung geraten und durch ihre Bewegung die nächstbenachbarten Elektronen anstoßen und weiterdrücken.

Der Anstoß pflanzt sich über den ganzen Leiter hinweg fort. Die Fortpflanzungsgeschwindigkeit dieser Stoß- und Druckkräfte ist außerordentlich hoch und erreicht praktisch die Lichtgeschwindigkeit.

Daher besteht zwischen dem Einschalten und dem Aufglühen einer Lampe kein merkbarer Zeitunterschied. Der elektrische Strom entsteht also durch das Wandern freier Elektronen in einer Richtung.
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Spannung

Erklärt man den elektrischen Strom durch gleichgerichtete Bewegung von Elektronen, so wird der Begriff „Spannung" durch Anhäufung solcher Elektronen an bestimmten Punkten eines Leiters oder eines Stromkreises veranschaulicht. Man stelle sich zwei gleich voll mit Wasser gefüllte Glasbehälter vor, die durch ein dünnes Rohr miteinander verbunden sind.

Die beiden Wassersäulen stehen unter gleichem Druck, so daß auch beim Öffnen des Hahnes kein Wasser durch die Verbindungsleitung fließen würde. Vergrößert man jedoch nach dem Schließen des Wasserhahnes die Wassermenge in einem der Behälter, so kann kein Ausgleich zwischen den beiden Behältern stattfinden, und es entsteht ein Druckunterschied.

Erst beim Öffnen des Hahnes erfolgt der Druckausgleich, der immer vom höheren Druck zum niederen stattfindet. Es müßte also, um den durch Druckunterschied herbeigeführten Wasserfluß aufrechtzuerhalten, eine Wasserpumpe, die in eine zweite Verbindungsleitung eingebaut wird, das Wasser aus dem einen Gefäß wegsaugen und in das zweite Gefäß pumpen. Dadurch wird der höhere Druck erhalten, der sich ständig zum Gefäß mit dem niederen Druck durch Wasserabgabe ausgleicht.

Ersetzt man nun die beiden mit Wasser gefüllten Behälter durch zwei Drähte, die eine große Anzahl freier Elektronen erhalten, so wird ein Druck- oder Spannungsausgleich zwischen den beiden Drähten nur dann erfolgen, wenn die Zahl der in jedem Draht enthaltenen Elektronen unterschiedlich ist.

Verbindet man die beiden Drähte miteinander, so wird über die Verbindungsleitung ein Spannungsaustausch erfolgen. Zur Aufrechterhaltung des Druck- oder Spannungsausgleiches, d. h. des Elektronenflusses, muß wieder in einer zweiten Leitung eine „elektrische" Pumpe sein, die aus einem Draht freie Elektronen absaugt und in den zweiten Draht drückt.

Eine Stelle im Draht (ein Pol) muß also eine Anhäufung von Elektronen aufweisen, die zweite Stelle (der andere Pol) einen Elektronenmangel. Man spricht in der Elektrotechnik nicht von einem Druckunterschied sondern von einer Spannung. Eine Spannung entsteht daher zwischen zwei Leitern (den beiden Polen), wenn verschieden starke Elektronenansammlungen vorhanden sind.

Um einen ständigen Elektronenstrom aufrechtzuerhalten, ist ein geschlossener Leiter erforderlich. Zur Erzeugung der Spannung dient die erwähnte elektrische Pumpe, d. h. die Spannungsquelle. Daher besitzt jede Spannungsquelle einen elektronenreichen und einen elektronenarmen Pol. Der elektronenreiche Pol ist der negative Pol, der arme Pol der positive. Der Strom fließt also vom Minus- zum Pluspol.

Schematische Darstellung der Entstehung eines Elektronenflusses. Der Elektronenfluß geht von der Seite des Überdruckes zum Unterdruck.
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Widerstand

Wenn Elektronen in Form eines elektrischen Stromes durch das Atomgefüge eines Metalldrahtes hindurchwandern, dann treten ihnen überall die festen Atomkerne als Hindernisse entgegen.

Die Elektronen reiben sich an den Atomkernen, sie prallen mit ihnen zusammen und stoßen sie wieder zu einer Eigenbewegung an. Dieses Zusammenstoßen und das Aufprallen wird um so öfter und heftiger erfolgen, je mehr Elektronen den Draht durchwandern und je schneller diese sich bewegen, das heißt, je stärker der Strom und je größer die Spannung ist.

Der gesamte Atomaufbau gerät in Unruhe, die sich äußerlich als Erwärmung des Leitungsdrahtes bemerkbar macht. Die Elektronen haben also innerhalb des Drahtes Widerstände zu überwinden, die von der Länge des Drahtes und seines Querschnittes abhängen, außerdem dadurch, wie dicht oder wie locker das Atomgefüge des Drahtes aufgebaut ist.

Man kennt natürliche und künstliche Widerstände. Natürliche Widerstände stellen alle Drähte eines Stromkreises oder einer Schaltung dar. Künstliche Widerstände sind zusätzlich in einen Stromkreis eingebaute Widerstände, die die Elektronenbewegung bewußt abbremsen und auf bestimmte Werte begrenzen.

Stellt man auch hier den Vergleich mit dem Wasserrohr an, so ergibt sich, daß in dem dicken Rohr die gleiche Menge Wasser weniger Widerstand zu überwinden hat als in einem dünnen Rohr. Widerstandsdrähte sind daher, je nach Material, dünn und lang. F. Kubaszek

Darstellung eines elektrischen Stromkreises. Die Elektronen wandern auch hier vom elektronenreichen Minuspol über den Drahtweg zum elektronenarmen Pluspol. (Zeichnungen: F. Kubaszek)

Neues aus der Kinotechnik: Xenon-Einbaublock von HASSO

Für die Verwendung von Xenonlampen an Stelle von Kohlebogenlampen für die Kino-Projektion wurden von verschiedenen Hersteller-Firmen spezielle Lampenhäuser entwickelt, um die von den Xenonkolben erzeugten Lichtströme möglichst voll ausnutzen zu können.

In diesem Fall bedeutet damit die Umstellung auf den Xenonbetrieb gleichzeitig die Beschaffung eines neuen Lampenhauses. In den Fällen jedoch, in denen (wo) moderne und vor nicht zu langer Zeit beschaffte Spiegelbogenlampen vorhanden sind, wird man bei der Umstellung bestrebt sein, aus Kostengründen die Neuanschaffung eines Lampenhauses zu vermeiden und lediglich an Stelle der Kohlenbogenlampe einen Einsatz mit einem Xenonkolben und dem nötigen optischen Zubehör zu verwenden.

Solche Xenonlampen-Einsätze sind in der letzten Zeit von mehreren kinotechnischen Firmen entwickelt worden, insbesondere nachdem sich herausgestellt und erwiesen hat, daß der Betrieb mit Xenonlampen wirtschaftlicher ist als der mit Bogenlampen.

Das hat nicht zuletzt seinen Grund darin, daß seitens des Lieferwerkes der Xenonkolben deren mittlere Lebensdauer von bisher 1.000 auf 1.500 Stunden erhöht werden konnte. Die Folge davon ist, daß die Verwendung von Xenonlampen in letzter Zeit eine wachsende Verbreitung gefunden hat und daß daher auch die Benutzung solcher Xenon-Einbausätze immer mehr Interesse findet. Aus diesem Grunde hat sich nunmehr auch die Fa. HASSO, München, entschlossen, einen solchen Einbausatz zu entwickeln, der unter der Bezeichnung „HASSO-Xenon-Einbaublock" auf den Markt gekommen ist.
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Technische Einzelheiten

Der HASSO-Xenon-Einbaublock ist, wie schon der Name sagt, als Baueinheit entwickelt und konstruiert. Diese Baueinheit besteht aus dem Hauptspiegel, einem Hilfsspiegel, dem angebauten Zündgerät und den verstellbaren Halterungen für diese optischen Teile und für die Kolbenhalterung, der Bodenplatte, auf der diese Teile montiert sind, und den vorgeschriebenen Schutzeinrichtungen gegen unbeabsichtigte Berührung der Hochspannung führenden Teile. Der Hauptspiegel des HASSO-Xenon-Einbaublock ist nach Angaben der Firma ein Spezialspiegel mit verquarztem Oberflächenbelag, der aus Aluminium in einer besonderen Form besteht.

Dieser Belag garantiert - wie auch der Hilfsspiegel - eine
naturgetreue Übertragung des gesamten im Xenonbogen enthaltenen Spektrums. Mit Hilfe des Hilfsspiegels wird das vom Kolben nach vorn abgestrahlte Licht auf den Hauptspiegel zurückgeworfen und scharf gebündelt dem Bildfenster zugeführt.

Das eingebaute Zündgerät ist für Xenonkolben XBO 1001 und 2001 geeignet. Für den Xenonbogen und das Hilfsspiegel-Bild ist eine optische Kontrolle vorgesehen. Nach Angaben der Lieferfirma erreicht man bei Verwendung einer Optik F/2 bei laufender Blende mit der XBO 1001 bei 40 A einen Nutzlichtstrom von ca. 3.200 Lm, bei 50 A ca. 4.000 Lm. Die Werte für die XBO 2001 betragen bei 65 A ca. 5.500 Lm, bei 75 A etwa 6.400 Lm.

Je nach dem verwendeten Bildwandmaterial (diffuse Tonwand, Perlwand oder metallisierte Bildwand) können auf diese Weise mit der XBO 1001 CinemaScope-Flächen bis zu 14m Breite, mit der XBO 2001 bis zu 20m Breite ausgeleuchtet werden. Der HASSO-Xenon-Einbaublock hat die Abmessungen 45 x 36cm bei einer Länge von 55cm mit innen angebrachtem Zündgerät bzw. von 40cm mit außen angebrachtem Zündgerät.
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Verwendungsmöglichkeiten

Der HASSO-Xenon-Einbaublock kann in Lampenhäuser aller Fabrikate eingesetzt werden, sofern diese einen genügend großen Innenraum für einen Spiegeldurchmesser von 356 mm besitzen. Das ist bei fast allen Lampenhäusern der Fall, die vorher mit einem Projektionsspiegel von mindestens 300 mm Durchmesser ausgerüstet waren.

Der HASSO-Xenon-Einbaublock wird als Ganzes in das vorhandene Dampenhaus eingesetzt und an den vorgesehenen Bohrungen verschraubt. Bisher wurden durch die Fa. HASSO Lampenhäuser von Askania, Bauer, Frieseke & Hoepfner, Philips und Zeiss Ikon (IKOSOL I und II, MAGNASOL I und II) mit dem HASSO-Xenon-Einbaublock ausgerüstet. Für diese Lampenhäuser können auch geeignete Einrichtungen für die Umstellung auf Xenon-Dia-Betrieb geliefert werden. - -Z-

HASSO-XENON-Einbaublock mit Spezialspiegel von 356 mm Durchmesser. Der Block kann in alle Lampenhäuser eingebaut werden, die bisher mit einem Spiegel von mindestens 300 mm Durchmesser ausgestattet waren. (Werkfoto: HASSO)

Aus der Praxis - für die Praxis:
Kohlenverbrauch: automatisch angezeigt

Von Herrn Franz Elki, Vorführer im „Park-Theater" in Uelzen, erhielten wir einen praktischen Vorschlag für eine automatisch arbeitende optische Anzeige des Kohlenverbrauchs, dem wir die nachstehenden Ausführungen entnehmen.

„Ich arbeite als 1. Vorführer mit BAUER B12-Projektoren mit Spiegelbogenlampen HI75. Da es selbst dem geübtesten Vorführer passieren kann, daß die Pluskohle einmal vorzeitig zu Ende geht und die Vorführung unterbrochen werden muß, habe ich eine einfache Einrichtung konstruiert, die automatisch durch Aufleuchten einer Kontrollampe darauf aufmerksam macht, daß die Pluskohle nachgesetzt bzw. erneuert werden muß.

Die Einrichtung ist so getroffen, daß die Kontrolllampe solange aufleuchtet, bis der fällige Kohlenwechsel bzw. das Nachsetzen vorgenommen wird. Sie läßt sich mit einfachen Mitteln von jedem Vorführer selbst herstellen und anbringen.

An einem gut sichtbaren Platz unterhalb des Lampenhauses wird eine 6V-Kontrollampe eingebaut, die durch den Tonlampen-Trafo in der Weise gespeist wird, daß die eine Phase an die Kontaktschraube und die Null-Phase an die Maschine angeschlossen wird. Im Inneren des Lampenhauses wird
an der Laufschiene mit Zentimeter-Einteilung auf einer Fiberplatte ein Schleifkontakt angebracht, dessen Ende mit einer Leitung zur zweiten Kontaktschraube führt. Da die Maschine geerdet ist, schließt die Schnellverstellung der Pluskohle bei einer Kohlenlänge von 8cm automatisch den Stromkreis und die Kontrollampe leuchtet auf.

Ich habe diese Kontroll-Einrichtung seit über drei Monaten praktisch erprobt und bin überzeugt, daß sie meinen Kollegen, die sich die kleine Mühe des Einbaues machen, eine wertvolle Hilfe im Vorführbetrieb sein wird." - Franz Elki

Fachschule für Optik und Filmtechnik (Jan 1960)

Der früheren „Fachschule für Optik und Fototechnik" wurde vor vier Jahren, nachdem sie in die „Staatliche höhere Fachschule für Augenoptik und Fototechnik" umgewandelt worden war, eine Abteilung Filmtechnik angegliedert, in der in einem viersemestrigen Studium Filmtechniker ausgebildet werden.

Diese Erweiterung der Ausbildungsmöglichkeiten erfolgte seinerzeit auf Betreiben des Verbandes der filmtechnischen Betriebe und auf Wunsch der Berliner Filmwirtschaft. Die schon früher angestrebte räumliche Erweiterung dieser Fachschule, die durch das Hinzukommen der neuen Fachabteilung nunmehr dringend notwendig geworden ist, wird in nächster
Zeit verwirklicht werden können.

Am 20. November 1959 erfolgte im Beisein zahlreicher Ehrengäste, insbesondere aus der Berliner Filmwirtschaft, die Grundsteinlegung zu einem Neubau der „Staatlichen höheren Fachschule für Optik, Fototechnik und Filmtechnik".

Der Neubau wird auf einem ca. 13.000 Quadratmeter großen Baugelände am Einsteinufer, in der Nähe der Technischen Universität in Charlottenburg errichtet. Durch diesen Neubau werden die Ausbildungsmöglichkeiten für Filmtechniker, neben dem bereits bestehenden Tonstudio an der TU und dem Film-Seminar in der Levetzow-straße mit den Vorführer-Lehrgängen der Landesbildstelle Berlin, weiter verbessert.

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Vergleiche mit einem ostzonalen Projektor

Neben den bisher gebauten und uns als Säulenmaschinen bekannten Projektoren sind in den letzten Jahren neue, für das Auge im ersten Augenblick ungewohnte Maschinenformen auf den Markt gekommen. So zum Beispiel die Kastenfußmaschine Bauer B12, die Sockelmaschine FH56 und Ernemann X und die Fußmaschine AP XII.

Meist sind bei diesen Maschinen die Säulen, die den Projektor mit den Feuerschutztrommeln und das Lampenhaus tragen, als kastenförmige Träger ausgebildet. Obwohl die vorgenannten modernen westdeutschen Erzeugnisse auch von einem Nicht-Fachmann immer noch als Filmprojektoren erkannt werden, so haben die von der Fa. VEB Kinowerke Dresden gebauten modernen Maschinen, der D1- und D2-Projektor, ein ganz anderes Aussehen bekommen.

Man ist geneigt, dieses ostdeutsche Spitzenerzeugnis der Form nach mehr mit einem Zigaretten-Automaten zu vergleichen, als in diesem ganz in sich geschlossenen Gebilde einen Filmprojektor zu erkennen.

Die untere Feuerschutztrommel dieses als Trommelfußmaschine entwickelten ostzonalen Projektors, die als eckiger und tragender Fuß ausgebildet ist, trägt den Projektor und das mit ihm über ein Schaltgehäuse verbundene große Lampenhaus. Der Filmlauf des kastenförmig ausehenden Projektors ist staubdicht durch eine Glastür abgeschlossen und ähnelt dem der uralten Ernemann VIIB von 1938.

Das gesamte Getriebe, das als Zahnrädergetriebe ausgebildet wurde und in einem gußeisernen Gehäuse eingebaut ist, wird automatisch durch eine Zahnrad-Kapselpumpe mit Öl versorgt.

Ölrohre und Leitbleche verteilen das Öl, Spritzringe auf den Wellen verhindern einen Ölaustritt aus dem Lagern, in dem sie es abschleudern und in den allgemeinen Ölumlauf zurückgeben.

Die Bildfenstertür wird bei dem Dresden D2-Projektor parallel zur optischen Achse verschoben, so daß ein großer freier Raum für ein bequemes Filmeinlegen erzielt wird. Der als Gußkörper ausgebildete Objektivkörper kann für die verschiedenen Bild-Wiedergabeverfahren Tubusse mit eingesetzten und genau auf Bildschärfe eingestellten Objektiven aufnehmen.

Die Andruckkufen werden über Kufenfedern und Kufenbrücken mittels Einsteilvorrichtung eingestellt. Der eingestellte Wert - der Kufendruck soll 300 bis 400 Gramm betragen - läßt sich auf einer Skala ablesen, so daß bei Erneuerung der Kufen sofort der richtige Druck eingestellt werden kann.

In die leicht auswechselbaren Filmbahneinsätze der D2-Maschine sind die Bildfenstermasken eingelassen, so daß zum Bildformatwechsel der Filmbahneinsatz ausgetauscht werden muß.

Die wichtigste Schutzeinrichtung, die Feuerschutzklappe, befindet sich bei diesem Projektor - wie überall bei der Verwendung von Trommelblenden - in der Blende selbst. Sie besteht aus zwei entsprechend geformten Blechklappen, die sich automatisch in den Strahlengang legen, wenn die Filmlaufgeschwindigkeit unter 12 Bilder in der Sekunde sinkt.

Beim Stillstand der Maschine werden die Klappen, unterstützt durch kleine Federn, ganz zusammengezogen. Eine Luft- und Wasserkühlung, eine Brandschleifeneinrichtung und ein Rollen-Feuerschutzkanal machen diesen mit höchsten Strömen belastbaren Projektor absolut sicher.

Interessant ist die Lösung der Ausnutzung der Rückseite der unteren Feuerschutztrommel. Dort ist leicht zugänglich neben dem Antriebsmotor des Projektors eine übersichtliche Klemmleiste und ein zweiter Elektromotor für den unteren Friktionsantrieb angebracht. Der Motorschalter, der als Widerstandsanlasser eingebaut ist, dient zum langsamen Anlauf und zum schnellen Abschalten des Antniebsmotors, wobei eine Schaltwalze durch einen Magneten in Einschaltstellung gehalten wird.

Ein kurzzeitiges Abschalten des Magneten gibt beim Ausschalten den Anker und die Schaltwalze frei, die durch Federwirkung wieder in die Anlaßstellung zurückgeht. Neu für unsere Begriffe und sehr praktisch ist auch die Lösung des Schaltgehäuses. Dieses ist nicht, wie bei unseren westdeutschen Maschinen üblich, in einem Schaltkasten unterhalb des Lampenhauses oder in der Säule angebracht, sondern für den an der Maschine stehenden oder sitzenden Vorführer leicht zugänglich zwischen Lampenhaus und Projektor eingebaut. Alle erforderlichen Bedienungseinrichtungen, auch die der Bogenlampe, sind an einer Stelle übersichtlich zusammengeschlossen.

Diese sonst sehr modern und für alle Bildverfahren verwendbare ostzonale Trommelfußmaschine weist aber den einen Nachteil auf, daß sie bei der großen Höhe der optischen Achse von 1.250mm nur 900 Meter Film aufnehmen kann. Die Länge der Maschine beträgt 1.605 mm und die Höhe mit Magnettongerät 2.185 mm. F. K.
Bild
Schematische Darstellung des Projektors „DRESDEN 2". I = obere Feuerschutztrommel, II = Magnettongerät, III - Schaltkasten, IV = der gekapselte Projektor, V = die in den Fuß der Maschine eingebaute untere Feuerschutztrommel mit Gazefenster. (Zeichnung: F. Kubaszek)

Neue Objektive mit hohen Lichtstätken

Die französische Spezialfirma Ets. Benoist Berthiot, Paris, hat neue Objektive mit der Bezeichnung CINE-STAR auf den Markt gebracht, die sich durch hohe Lichtstärke, besonders bei kurzen Brennweiten, auszeichnen. Diese Tatsache ist wichtig im Hinblick auf die gesteigerten Anforderungen, die bei der Breitwand-Projektion mit kurzen Brennweiten an die Projektionsoptik gestellt werden.

Die wesentlichsten Merkmale dieser neuen CINE-STAR-Objektive sind bestmögliche Zeichnung durch optimale Korrektur und Verwendung einer Kombination von 6 Linsen, die wesentlich dazu beitragen, daß eine optimale Randschärfe erzielt werden kann. Sie ermöglichen eine große Lichtstärke und die Ausnutzung des vollen Lichtstromes der Projektions-Lichtquelle durch große Hinterlinsenöffnung bzw. Verwendung von Bildfensterlinsen.

Die gute Ausnutzung des Lichtstromes macht es daher auch beim Übergang von der Normalfilm-Projektion auf Breitwand-Projektion im allgemeinen nicht mehr erforderlich, größere Stromquellen bzw. stärkere Lichtquellen zu beschaffen. Die bisher in Deutschland für diese Zwecke verwendeten kurzbrennweitigen Objektive besitzen im allgemeinen nur eine Lichtstärke von F/2, wobei zur Vermeidung von Lichtverlusten zusätzlich Bildfensterlinsen benutzt werden müssen.

Die CINE-STAR-Objektive von Berthiot haben darüber hinaus noch den weiteren Vorteil, daß keine Gefahr der Beschädigung durch Hitzeeinwirkung besteht, da nur die Vorderlinsen verkittet sind. Im Brennweitenbereich zwischen 50 und 85mm besitzen diese Objektive die hohe Lichtstärke von F/1,55. Infolge der großen Hinterlinsenöffnungen - sie beträgt z. B. bei f= 60mm bereits 33mm - wird die Verwendung von Bildfensterlinsen normalerweise überflüssig.

Außerdem ergeben sich durch die neuartige Konstruktion der Optik geringe Abstände zwischen Hinterlinse und Film. Diese betragen z. B. bei einer Brennweite von 50 mm nur 26,5mm; bei f = 60mm ist dieser Betrag 32mm.

Die CINE-STAR-Objektive von Berthiot werden in den Brennweiten von f = 50 bis f = 110 mm hergestellt Für die längeren Brennweiten von f = 115 bis f = 180 mm stehen fünflinsige Optiken mit Lichtstärken zwischen F/2 und F/2,8 zur Verfügung Beide Typen können mit den Durchmessern 62,4 und 52,4mm geliefert werden. Der Vertrieb dieser Optiken in Deutschland liegt in den Händen der Fa. Schwarz-Filmton OHG, Velbert/ Rhld., Hohenzollernstrasse.

Bild
Schematische Darstellung des sechslinsigen Projektionsobjektivs CINE-STAR GC der Fa. Berthiot für kurze Brennweiten, bei dem nur die iVorderlinsen verkittet sind.
(Zeichnung: Berthiot, Paris)

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