Die Inhalte / Artikel aus Jahrgang 3 - 1956 - geparkt
Auf dieser Seite sind die Inhalte von allen einzelnen Ausgaben eines Jahrgangs von "Der Filmvorführer" aufgrund der Menge vorerst nur geparkt.
Die Artikel und Berichte werden später thematisch gezielt untergebracht und zusätzlich hier verlinkt, teilweise auch in unserem Tonband- und Hifi-Museum. Besonders triviale oder einfältige Tips und Tricks haben wir ganz bewußt ausgelassen.
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Die Grundlagen der Akustik (1956 - Teil 1)
Akustik ist die Lehre vom Schall. Fällt der Schall in den Bereich des menschlichen Hörens, beizeichnet man ihn als Hörschall. Schall, welcher über den normalen Hörbereich hinausgeht, bezeichnet man als Ultraschall. Unter dem Hörbereich liegender Schall heißt Infraschall. Da Infraschall bzw. Ultraschall im engeren Sinne nichts mit der Akustik zu tun haben, sollen sie hier nicht weiter behandelt werden.
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Schall und Schallarten (Wissensstand von 1956)
Unter Hörschall versteht man die wellenförmigen Schwingungen eines Mediums im Hörbereich des menschlichen Ohres. Als Schwingung werden dabei solche Vorgänge bezeichnet, bei denen nach Ablauf gewisser Zeitabschnitte stets wieder der gleiche Zustand ererreicht wird. Besteht ein Schwingungsvorgang aus einer Wiederholung von untereinander identischen Abschnitten, wird er als „rein periodisch" bezeichnet.
Schallschwingungen oder Schallwellen sind Längswellen, d. h. sie schwingen längs ihrer Bewegungsrichtung. Die Schallwellen rufen daher in der Luft eine Reihe von Luftverdichtungen und Luftverdünnungen hervor. Im Gegensatz dazu schwingen die Quer- oder Transversal wellen - z. B. Rundfunkwellen - senkrecht zu ihrer Fortbewegungsrichtung.
Die Anzahl der Schwingungen in der Sekunde wird als Frequenz bezeichnet. Die Frequenz wird in Hertz gemessen: 1 Schwingung/sec = 1 Hertz (Hz).
Als Wellenlänge bezeichnet man die Entfernung vom Beginn eines Wellenberges bis zum Ende des nächsten Wellentales. Die Wellenlänge wird direkt in m oder cm angegeben.
Bild: Darstellung einer sinusförmigen Schwingung und der Wellenlänge.
Die Amplitude des Schalls
Ein weiterer Begriff ist die Amplitude. Hierunter versteht man die Schwingungsweite, also die Höhe der Wellenberge bzw. die Tiefe der Wellentäler.
Während also die Frequenz ein Maß für die Tonhöhe ist, bestimmt die Amplitude die Stärke des Tones.
Wellenlänge und Frequenz stehen im umgekehrten Verhältnis zueinander: Die Wellenlänge ist um so kürzer, je höher die Frequenz ist. Außerdem hängt die Wellenlänge noch von der Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Schalles ab.
Die Schallwellen oder einfach der „Schall" pflanzt sich in festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen mit verschiedenen Geschwindigkeiten fort. Diese hängen von der Dichte der Moleküle ab, die den Schall als Stoß weitergeben. Darum kann sich in einen luftleeren Raum auch kein Schall ausbreiten.
Anmerkung : Das wußten die Physiker bereits vor mehreren hundert und dennoch kracht und knallt es in den Weltraum-Videospielen und Filmen so laut es irgend geht.
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Die Schallgeschwindigkeit
Die Fortpflanzungsgeschwindigkeit, die außerdem auch, noch von der Temperatur abhängig ist, beträgt in der Luft c = 330 ± 0.6 hoch -t° (t° = Temperatur in Celsiusgraden) m/sec.
Man unterscheidet beim Schall verschiedene Arten, wie Ton, Klang, Geräusch. Als Ton wird eine einfache Schwingung, die rein sinusförmig verläuft, bezeichnet. Ist ein Schall aus mehreren Tönen zusammengesetzt, spricht man von einem Tongemisch.
Stehen die einzelnen Teiltöne oder Oberwellen dabei in einem ganzzahligen Verhältnis zum Grundton, zum Beispiel zweifach, dreifach oder vierfach usw., werden die Oberwellen „Harmonische" genannt.
(Dreieinhalbfach wäre z. B. eine unharmonische Oberwelle.) Ein Tongemisch, welches aus mehreren harmonischen Teiltönen besteht, wird als Klang bezeichnet. Durch Zusammenwirken mehrerer Klänge entsteht ein Klanggemisch.
Sind in einem Schall sehr viele Frequenzen enthalten, die sich nicht mehr unterscheiden lassen, spricht man von einem Geräusch.
Der Klangcharakter der verschiedenen Musikinstrumente wird in erster Linie bestimmt durch das Vorhandensein von Obertönen oder Oberwellen.
Töne und Klangfarben
Ein reiner Tön läßt sich mit einem Instrument nicht erzeugen, da beim Anblasen von Zungen, Saiten o. ä. immer Oberwellen entstehen. Dabei kann die Oberwellenbildung ganz unterschiedliche Werte annehmen. Die Harmonischen können verschieden stark sein oder manche völlig fehlen.
Wird der gleiche Grundton einmal auf einer Flöte und einmal auf einer Geige erzeugt, so klingen beide Instrumente trotz der gleichen Tonhöhe doch verschieden, weil die Geige einen anderen Oberwellengehalt erzeugt als die Flöte. Man sagt, die Geige hat eine andere „Klangfarbe" als die Flöte.
Die Klangfarbe wird also bestimmt durch die Art, Zahl und Stärke der im Klang enthaltenen Obertöne. Bei der menschlichen Stimme ist es ähnlich. Der Stimmklang wird hier ebenfalls durch Oberwellen bestimmt, die bei der Sprache aber unharmonisch sind.
Die für jeden Sprachlaut charakteristischen Tonbereiche werden als Formanten bezeichnet. Die Formanten erstrecken sich bei den Selbstlauten oder Vokalen bis etwa 4000 Hz, bei den Mitlauten oder Konsonanten bis über 10.000 Hz hinaus. (Zischlaute z. B. s, z usw.)
Bild : Darstellung der Hörfläche mit Schmerz- und Reizschwelle.
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Die Schallstärke
Eine weitere Kennzeichnung des Schalles ist die Schallstärke. Diese wird oft verwechselt mit der Lautstärke. Schallstärke ist die Größe, die von der Schallquelle in den Raum abgegeben wird, also eine physikalisch meßbare Größe. Die Lautstärke dagegen ist eine subjektive Empfindung, die man beim Hören wahrnimmt, also eine physiologische Größe.
Angenommen, eine Schallquelle strahlt einen Ton mit einer Frequenz von 1.000 Hz mit wechselnder Stärke ab. Dann unterscheiden sich diese Töne durch ihre Amplitude. Im Schallfeld wirkt sich das so aus, daß Druckschwankungen verschiedener Größe auftreten.
Die Schallstärke läßt sich also durch den Schalldruck als Druckunterschied gegenüber dem normalen Luftdruck bestimmen. Der Luftdruck wird bekanntlich in Millibar gemessen. Für den Schalldruck wird wegen der geringeren Druckunterschiede nur ein Tausendstel Millibar, das Mikrobar (ub) benutzt.
Bild . Schaltung einer physiologisch richtigen Lautstärkeregelung. (Zeichnungen: G. E. Wegner)
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Schalldruck und Schalleistung
Die normale Unterhaltungssprache erzeugt einen Schalldruck von 0,1ub, eine große Trommel bis etwa 1.000ub. Unter der Schalleistung versteht man die Gesamtenergie, die eine Schallquelle abstrahlt. Sie wird in Watt gemessen. Die Schallstärke oder Schallintensität dagegen ist derjenige Anteil der Schalleistung, der auf eine bestimmte Flächeneinheit entfällt.
Die Schallstärke wird daher in W/cm2 ausgedrückt. Der Zusammenhang zwischen Schalldruck und Schallstärke verläuft quadratisch, d. h., will man den Schalldruck verdoppeln, so ist dazu die vierfache Leistung erforderlich.
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Leistungen einiger Schallquellen:
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- Mittlere Unterhaltungssprache etwa 7 x 10 hoch -6 Watt
- Geige (fortissimo) etwa 10 hoch -3 Watt
- Trompete (fortissimo) etwa 3 x 10 hoch-1 Watt
- Großlautsprecher bis etwa 10 hoch 2 Watt
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Hörvorgang und Lautstärke
Das menschliche Ohr vermag Schallschwingungen im Bereiche von etwa 16 bis 20.000 Hz zu verarbeiten. Die obere Hörgrenze hängt dabei allerdings vom Alter des Menschen ab. Nur sehr junge Menschen hören bis 20.000 Hz, der Durchschnitt liegt bei 12.000 bis 15.000 Hz.
Schallstärke und empfundene Lautstärke stehen im engen Zusammenhang mit den Eigenschaften des menschlichen Ohres. Die Hörempfindung entsteht dadurch, daß die beim Auftreffen von Schallwellen im Gehörgang des Ohres entstehenden Druckschwankungen das Trommelfell in Schwingungen versetzen.
Diese Schwingungen werden über eine Gehörknöchelreihe zu der zum Teil mit Lymphflüssigkeit gefüllten Schnecke weitergeleitet. Die Schnecke enthält in ihrem Innern die Basilarmembran, die je nach Tonhöhe an einer bestimmten Stelle zum Schwingen angeregt wird und dabei eine Reizung der entsprechenden Hörnerven bewirkt. Etwa 3.000 solcher Hörnerven führen zum Gehirn. Die Übertragung der Reize im Nervensystem erfolgt durch elektrische Impulse, wobei die Anzahl der Impulse für die empfundene Lautstärke maßgebend ist.
Um das Trommelfell überhaupt zum Schwingen anzuregen, ist eine gewisse Mindestschallstärke erforderlich. Die Lautstärkeempfindung des Ohres wird also begrenzt nach unten durch die sogenannte „Reizschwelle", welche der geringsten Reaktion des Ohres entspricht und nach oben durch den Punkt, an dem die Hörempfindung in Schmerz übergeht, durch die „Schmerzschwelle".
Die Empfindlichkeit des Ohres ist außerordentlich groß, ist aber in bezug auf Tonhöhe und Tonstärke bei den einzelnen Frequenzen verschieden. Am empfindlichsten ist das Ohr im Bereich zwischen etwa 1000-4000Hz. Hier werden schon Schalldrücke von 2 x x10 hoch -4 ub entsprechend einer Schallstärke von 10 hoch -16 W/cm2 wahrgenommen.
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Die „physiologische Lautstärkeregelung"
Sowohl nach den tieferen wie auch nach den höheren Frequenzen zu nimmt die Empfindlichkeit ab. Es muß hier also der Schalldruck (künstlich) erhöht werden, um die gleiche Lautstärke zu erzielen.
Auch die Schmerzschwelle ist frequenzabhängig. Der erforderliche Schalldruck beträgt bei 1.000 Hz 630ub entsprechend einer Schallstärke von 10 hoch -3 W/cm2. Bei höheren und tieferen Frequenzen tritt die Schmerzempfindung bereits früher ein.
Der Lautstärkebereich, den das Ohr verarbeiten kann, ist also sehr groß. Mit zunehmendem Schalldruck wird die Frequenzabhängigkeiit des Ohres geringer. Dieses kann sich z. B. bei elektro-akustischer Wiedergabe einer Musikdarbietung u. U. nachteilig auswirken.
Bei leiser Wiedergabe klingt die Musik dünn und flach, weil ihr die Höhen und Tiefen fehlen. Aus diesem Grunde wurde bei modernen Verstärkern und Rundfunkgeräten die „physiologische Lautstärkeregelung" eingeführt.
Bei dieser Art der Lautstärkeregelung werden bei kleinen Lautstärken die hohen und tiefen Frequenzen gegenüber den Mittellagen entsprechend angehoben. Bei Kinoverstärkern wird im allgemeinen die physiologische Lautstärkeregelung nicht angewendet, da im Kino selten leise vorgeführt wird und die Kinoverstärker meistens eine Regelmöglichkeit ihres Frequenzganges besitzen.
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Wann das Ohr eine Wiedegabe als gut empfindet
Auf eine Eigenart des menschlichen Ohres, die besonders bei elektroakustischer Übertragung zum Ausdruck kommt, soll hier noch hingewiesen werden. Das Ohr empfindet eine Wiedergabe dann als gut, wenn das Produkt aus der tiefsten und höchsten noch wiedergegebenen Frequenz gleich 4 x 10 hoch 5 ist.
Das bedeutet, daß eine Wiedergabe auch dann noch angenehm klingen kann, wenn das Frequenzband oben und unten gleichmäßig beschnitten wird. Das bedeutet aber auch, daß es unsinnig ist, die Tiefen übermäßig stark anzuheben, ohne daß gleichzeitig die Höhen eine Anhebung erfahren. Die Wiedergabe würde dumpf und kellerig klingen.
Das objektive Maß für die Lautstärke ist das Phon.
Weil nun energiemäßig vom leisesten bis zum lautesten Ton ein Unterschied vom Faktor 10 hoch 13 vorhanden ist, wurde der ganze Hörbereich in 130 Phon eingeteilt. Der Zusammenhang zwischen Schallstärke und empfundener Lautstärke verläuft nach dem Weber-Fechnerschen Gesetz annähernd logarithmisch.
Wenn also die Lautstärke verdoppelt werden soll, so muß die Schallleistung um eine Größenordnung ansteigen, z. B. von dem angenommenen Wert 100 auf 1000.
Eine Verdoppelung der Schallstärke hat nur einen Lautstärkezuwachs um etwa 3 Phon zur Folge. Da das Ohr einen Lautstärkeunterschied von 1 Phon gerade noch eben wahrnehmen kann, wirkt sich dieses auf die Lautstärke kaum aus.
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Die Dynamik (auch hier Wissensstand von 1956)
Der Unterschied zwischen dem leisesten und dem lautesten Ton wird als Dynamik bezeichnet. Die Dynamik wird angegeben in Dezibel (db). Das Dezibel gibt diese Werte nicht im natürlichen Zahlensystem, sondern - ebenso wie das Phon - logarithmisch an.
Dezibel ist kein Maß im eigentlichen Sinne, es gibt nur das Verhältnis zweier Werte, z. B. das Verhältnis der Eingangsspannung zur Ausgangsspannung eines Verstärkers an. Beispiel:
- Spannungsverhältnis 1:2 entspr. 6 db
- Spannungsverhältnis 1:10 entspr. 20 db
- Spannungsverhältnis 1:100 entspr. 40 db
- Spannungsverhältnis 1:1000 entspr. 60 db
Die Dynamik des Lichttonverfahrens beträgt 40 db, die Dynamik bei Magnettonwiedergabe etwa 65 db. - Günter E. Wegner.
Das neue SAJA-Tonbandgerät (Modell TR3 von 1956)
Es gibt eine ganze Reihe deutscher Tonbandgeräte, die sich speziell für Filmtheaterzwecke eignen. Daß die beschränkten Anwendungsmöglichkeiten eines Tonbandgeräts im Filmtheater bei der Auswahl des geeigneten Modells entscheidend sind, dürfte verständlich sein. Aus diesen Gründen erübrigt sich z. B. ein kostspieliges Gerät mit Lautsprecher-Einbau und Verstärker-Endstufe. Auch die Kofferform ist unzweckmäßig. Wo Tonbandgeräte in reiner Chassisbauweise erhältlich sind, werden diese vorgezogen.
So sind die Grundig-Tonbandgeräte TM 5 (vergleiche FV 1/1956) und das neue Modell TR 3 für Filmtheaterzwecke besonders geeignet, wenngleich das Gerät TR 3 vorerst nur in einer Kofferausführung lieferbar und das Chassis nicht zum Einbau allein erhältlich ist.
Sander & Janzen aus Berlin-West
Ein Tonbandgerät, das vorerst nur als Einbau-Chassis geliefert wird, hat die Firma Sander & Janzen, Berlin NW 87, zu einem außerordentlich günstigen Preis (DM 298,- ohne Mikrophon) in den Handel gebracht. Es handelt sich hier um ein Gerät, das für den Einbau im Filmvorführungsraum hervorragend geeignet ist.
Bild : Chassis-Platte des SAJA-Tonbandgerätes.
Die Eigenschaften
Das neue SAJA-Tonbandgerät arbeitet mit der internationalen Norm in Doppelspuraufzeichnung bei einer Bandgeschwindigkeit von 9,5 cm/sec. Es besitzt einen Eingang für Mikrophonaufnahmen sowie für Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen. Zur Aussteuerung der Aufnahmen dient ein magisches Auge, das auch bei der Tonwiedergabe in Betrieb ist.
Somit kann eine sehr sorgfältige und die für Musikaufnahmen erforderliche genaue Aussteuerung vorgenommen werden.
- Anmerkung : Das war damals vielleicht ein Maß für "Sorgfalt", aber für Musikaufnahmen ist die grüne Libelle nach wie vor ungeeignet. Alleine heftige Übersteuerungen konnten teilweise vermieden werden.
Das Gerät verfügt über 20fach schnelleren Vor- und Rücklauf und wird durch einen Mehrzweckeschalter bedient, der verwechslungsfrei die Schaltstellungen „Stop", „Vorlauf", „Rücklauf, „Aufnahme Mikrofon", „Aufnahme Rundfunk" und „Wiedergabe" enthält.
Die einzelnen Schaltstellungen werden durch Drehen des Schaltknopfes vorgenommen. Die Tonwiedergabe erfolgt in Verbindung mit jedem normalen Rundfunkgerät oder im Fall des Einsatzes im Filmtheater über den Verstärker und dem im Vorführungsraum vorhandenen Kontroll-Lautsprecher bzw. zur endgültigen Tonwiedergabe über die Saallautsprecher des Zuschauerraumes.
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Die technischen Daten
Trotz der geringen Bandgeschwindigkeit von 9,5 om/sec reicht der Frequenzumfang von 50 bis 10.000 Hertz, so daß selbst eine anspruchsvolle Musikwiedergabe möglich ist. Die Aufnahme- und Wiedergabezeit beträgt 1 Stunde bei 350m-Langspielband. Nach Umdrehen der Spule wird die zweite Tonspur aufgezeichnet, so daß sich die Spielzeit verdoppelt.
Bei Spulen von 260m beträgt die Abspielzeit 2 x 45 Minuten. Die Abmessungen des gesamten Tonbandgeräts (Chassis) beitragen 320 X 240 x x 135mm. Das spielfertige Gerät wiegt 5,5 kg. Für den Einbau in eine Tischschublade oder eine Tischplatte gelten die Abmessungen 290 x 196mm. Durch den äußerst einfachen und übersichtlichen Aufbau der Bedienungsorigane und der damit erreichten einfachen Bedienungsweise hat sich das neue Gerät bei Tonbandfreunden sehr schnell beliebt machen können.
Die hohe Präzision des Aufbaues und der Konstruktion sowie der damit erreichte ruhige und völlig gleichmäßige Lauf gewährleisten eine entsprechend gute Tonaufnahme und -Wiedergabe, so daß der Konstruktion besonders wegen seiner Preiswürdigkeit großes Interesse entgegengebracht wird.
Für das Filmtheater und den damit verbundenen Aufgaben ist das SAJA-Tonbandgerät wegen seiner einfachen Bedienungsweise dem Filmvorführer besonders zu empfehlen.
Technische Daten: Röhren EF 804, EC 92, EM 71 - Dietrich B. Sasse
Wirksamer Einsatz von Schallplattenmusik (1956)
Ein Gebiet, das in vielen Filmtheatern zu Unrecht sehr stiefmütterlich behandelt wird, ist die Untermalung der Werbedias mit (angenehmer ud melodischer ) Schallplattenmusik.
Natürlich berührt diese Werbung weder die Schaumannsarbeit noch die eigentliche Filmwerbung direkt; aber es dürfte sowohl ein Dienst am Kunden, also am Filmbesucher, wie auch an den Unternehmen sein, die durch die Dias Reklame für ihr Erzeugnis oder ihre Firma machen wollen, wenn man der musikalischen Umrahmung der Dia-Vorführungen etwas mehr Aufmerksamkeit schenken würde.
Es ist wirklich erstaunlich, was in dieser Beziehung heute manchmal noch „gesündigt" wird. Wenn man in seinem Stammkino „um die Ecke" einmal über eine bestimmte Zeit mit Aufmerksamkeit der Plattenmusik gelauscht hat, kennt man bald das gesamte, nicht gerade umfangreiche, im Vorführraum zur Verfügung stehende Repertoire ... und kennt schließlich schon am Nadelgeräusch, welche Platte vom Vorführer aufgesetzt ist.
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Sind das wirklich Ausnahmen ?
Man wundert sich auch nicht mehr, wenn dabei vor einem ernsten Film z.B. Louis Armstrong mit seiner heiseren Stimme die Werbung von Schmierseife untermalt. - Zugegeben, daß diese Darstellung etwas übertrieben ist; aber für viele, vor allem kleinere Theater, trifft es zu, und für diese Filmtheater sollen die nachfolgenden und in den weiteren Ausgaben dieser Zeitschrift erscheinenden Zeilen bestimmt sein.
„Sag es mit Musik" ... aber mit geeigneter und an passender Stelle, sollte wohl auch bei der musikalischen Untermalung der Werbedia-Vorführungen oberster Grundsatz sein. Ein weiterer wichtiger Punkt ist ferner werbepsychologisch der Grundsatz: die Musik darf (bis auf eine weiter unten erwähnte Ausnahme) nicht aufdringlich sein, sie darf auch nicht durch ungeschickten Einsatz ein unterbewußtes Abneigungsgefühl erzeugen; mit anderen Worten:
Musik darf nur Untermalen und nicht die Aufmerksamkeit des Kinobesuchers vom Werbedia selbst ablenken oder gar die Werbewirkung des Dias negativ beeinflussen. Schon aus diesem Grund dürfte auch prinzipiell eine reine Instrumentaldarbietung stets einer Gesangsdarbietung vorzuziehen sein.
Hilfen und Vorschläge für Untermalungsmusik
Um jedoch das Schallplattenrepertoire auch den einzelnen Filmsujets des nachfolgenden Hauptprogramms etwas anzupassen, ist die folgende Aufteilung anzuraten:
1. „Neutrale" Platten, die bei Werbungen vor Filmen jeden Sujets verwendet werden können.
2. Platten mit Filmmusik aus Filmen die bereits im Theater gelaufen sind und
3. Platten mit Filmmusik aus kommenden Filmen.
Die interessanteste Gruppe ist dabei vielleicht die der Nummer 3, da hier sozusagen auch für das Filmtheater selbst eine Werbewirkung abfällt. Insbesondere bei Musikfilmen ist es ja gerade die Musik, die oft das entscheidende Werbeelement bildet; und hier kann sich ein geschickter Einsatz geeigneter Schallplatten und eines häufiger wechselnden Repertoirs schon nach kurzer Zeit bezahlt machen.
Werden nun solche Schallplatten der Gruppe 3 gespielt, empfiehlt es sich, deren Werbewirkung durch Einschub eines speziellen Dias, etwa mit dem Text: „Sie hören Musik aus dem am .... hier laufenden Film ...." usw., zu unterstützen.
Der Einsatz dieser Schallplatten kann dabei natürlich weit vor dem evtl. Anlaufen eines Werbevorspanns zu diesem Film liegen bzw. diesen überhaupt ersparen. Daß die Darbietungen der Platten von Gruppe 3 - wenn auch nicht aufdringlicher - so doch etwas eindringlicher als die der Gruppen 1 und 2 sein können, versteht sich von selbst.
Ein weiterer Pluspunkt der Gruppe 3 ist es, daß diese Platten nach Absetzung des Films selbst auch in Gruppe 2 noch eine Zeitlang (allerdings nicht allzu häufig) sozusagen als Erinnerungsmelodien weiterverwendet werden können. R. H. K.
Mathematische Zahlen - Anwendung der Zehnerpotenzen
In den Beiträgen dieser Zeitschrift erscheinen immer wieder Zahlenwerte, die in sog. Zennerpotenzen angegeben sind. Für den Ungeübten ist diese Schreibweise, die an sich nur eine Vereinfachung darstellt, noch vielfach unklar.
- Anmerkung : Weiter vorne in den allerersten Heftchen wird ja noch davon geträumt, daß der Filmvorführer am besten Abitur und ein Studium der Ingenieurkunst haben sollte, um diese angeblich so komplexe Technik des Filmvorführens zu geherrschen. Doch so langsam kommt raus, es sind allermeißt ungelernte Hilfskräfte, sehr oft - warum auch immer - ohne Lehrabschluß, die langsam oder auch schneller gelernt hatten, wie es funktioniert. Das soll überhaupt nicht heißen, daß sie es nie lernen würden. Viele von denen, die ich getroffen hatte, waren erstaunlich intelligent und wißbegierig und hatten eine schnelle Auffassungsgabe, aber leider eine beschissene (Nachkriegs-) Kindheit und verkorkste Jugend.
Ähnlich wie man für 3 + 3 + 3 + 3 auch 4 x 3 schreiben kann (denn eine Multiplikation ist ja nur eine abgekürzte Addition), kann man für 3x3x3x3 auch 3 hoch 4 schreiben.
Den mathematischen Ausdruck 3 hoch 4 (sprich: drei hoch vier) bezeichnet man als eine Potenz. Die Grundzahl 3 wird als Basis, die hochgestellte Zahl als Exponent bezeichnet.
Eine Potenz ist also das Produkt mehrerer Faktoren. Der Ausdruck 3 hoch 4 bedeutet demnach, daß die Zahl 3 so oft mit sich selbst multipliziert werden soll, wie der Exponent angibt.
In diesem Falle also viermal: 3x3x3x3 = 81
Man kann jede beliebige Grundzahl in die erste, zweite, dritte oder xte Potenz erheben. Den rechnerischen Vorgang nennt man Potenzieren, das Ergebnis ist die Potenz. Beispiel: 5x5x5 = 5 hoch 3 oder 9x9x9x9x9 = 9 hoch 5.
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Die Zehnerpotenz
Zehnerpotenzen sind solche, bei denen die Grundzahl oder Basis immer die Zehn ist, z. B. 10 hoch 2, 10 hoch 4. Um beim technischen Rechnen die großen Zahlen leichter bewältigen zu können, schreibt man sie als Zehnerpotenzen.
Zehnerpotenzen lassen sich sehr leicht ausrechnen: Man braucht der 1 nur so viele Nullen anzuhängen wie der Exponent angibt.
10 = 10 hoch 1
100 = 10 hoch 2
1000 = 10 hoch 3
10000 = 10 hoch 4
100000 = 10 hoch 5
1000000 = 10 hoch 6
Nicht nur ganze Zahlen, sondern auch Dezimalbrüche lassen sich auf diese Art bezeichnen. Der Exponent bekommt dann nur ein Minus-Zeichen vorgesetzt. z. B. 10 hoch -6 (sprich: Zehn hoch minus sechs).
Wie man sieht, ändern sich die Exponenten immer um 1, während sich die Zahl selbst um eine Größenordnung geändert hat. 10 hoch 1 und 10 hoch -1 liegen um zwei Größenordnungen auseinander. Dazwischen liegt 10°.
Objektiv Schnellwechselfassungen für den Filmprojektor
Mit der zunehmenden Verbreitung der Breitwand- und CinemaScope-Filme und ihrer Einführung in verhältnismäßig kleinen Filmtheatern haben die Filmvorführer einige Mehrarbeit zu verzeichnen, die oft bei unzureichender Betriebsausrüstung zu Vorführschwierigkeiten führen kann.
Ganz besonders unerfreulich ist dem Filmvorführer das Umwechseln der Normal- und CinemaScope-Objektive, wenn ihm hierfür keine Spezial- Objektivfassungen zur Verfügung stehen.
In diesem Fall ist es zweckmäßig, an dem Objektivtubus Einstellungszeichen mit Leukoplast oder sonstigem Klebestreifen anzubringen, um schon vor Beginn der Projektion eine leidliche Bildschärfe zu erzielen, die dann nach Anlauf der Maschine nachkorrigiert wird.
Die Industrie kennt die Sorgen der Praktiker und hat dementsprechend auch für Arbeitserleichterungen und Verbesserungen gesorgt. So werden Objektiv- Schnellwechselfassungen angeboten, die eine erhebliche Arbeitsverbesserung erbringen. Beim BAUER-B12- Projektor werden die Objektive in eine Fassung geklemmt, die ihrerseits aus dem Objektivhalter nach vorn herausgenommen wird.
Hat man verschiedene Objektive oder Objektivgruppen für die Projektion von Normal-, Breitwand- und CinemaScope-Filmen zur Verfügung, erhält jedes erforderliche Objektiv eine derartige Fassung. Beim erstmaligen Einsetzen der einzelnen Objektive werden dann die Fassungen in den Projektor eingesetzt und eine genaue Scharfeinstellung vorgenommen.
Diese Scharfeinstellung bleibt auch dann erhalten, wenn die einzelnen Fassungen bei der Wiedergabe unterschiedlicher Filmverfahren ausgetauscht werden.
Für andere Projektoren werden vielfach Schnellwechsel- Objektivhalter angeboten, für die ebenfalls Objektivzwischenfassungen erforderlich sind (z. B. Bauer 5 bis B8B-Typ). Die einzelnen Projektionsobjektive werden in Zwischenfassungen eingebaut und wie bei den Schnellwechselfassungen einmalig eine Scharfeinstellung am Projektor vorgenommen.
Beim gegenseitigen Austauschen der einzelnen Objektiv - Zwischenfassungen bleibt die Schärfe stets erhalten. Die Zwischenfassungen werden mit einer Klemmvorrichtung in den Objektivhalter eingeschoben und sind in Sekundenschnelle eingesetzt.