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Hat das Fernsehen eine Zukunft ?

Die Frage war der Aufhänger für ein Resume von Professor Rolf Hedke von der Medienhochschule Wiesbaden über den Stand der Technik und der heutigen aktuellen Möglichkeiten. Wie die leicht provokante Fragestellung schon beinhaltet, sollte auch ein Blick von Heute in die Zukunft aufgezeigt werden.

Die Regionalgruppe Rhein Main der FKTG hatte im Mai 2012 zum wiederholten Male zum ZDF eingeladen und etwa 40 Interessenten waren gekommen.
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Herr Hausdörfer und Herr Knapitsch in der Redaktion beim Tee.
Prof. Hedke links und Prof. Hausdörfer vorne

Auch wir vom Fernsehmuseum wollten etwas Besonderes dazu beitragen und haben Herrn Professor Hausdörfer, der im Januar 80 Jahre alt geworden war, als einen der ganz alten FKTG Honoratioren eingeladen und von Zuhause abgeholt. Dazu hat uns auch Harald Knapitsch begleitet, der das deutsche Fernsehen nahezu von Anbeginn an miterlebt hatte und sehr sehr lange beim ZDF in der Senderegie tätig war.

Herr Hausdörfer war bei der Fernseh GmbH der Leiter der Produkt-Vorentwicklung, in dem die späteren Professoren Schiffler und Poetsch die tollen hypermodernen "Sachen" von damals entwickelt hatten. Am Ende kam dabei der weltweit bahnbrechende FDL60 Filmabtaster sowie verschiedene HDTV Entwicklungen heraus.

Auch die erste und weltweit beste Röhren-HDTV Kamera der BTS/Fese (1250 analog) wurde dort entwickelt samt der zugehörigen Mischpulte und Normenwandler.
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Das waren die gesammelten Prognosen in der Presse
natürlich war viel Quatsch dabei, einfach zum Lachen
wird das alles wirklich besser
Noch ein Wort unter Professoren

Sind all die neuen modernen Sachen notwendig ?

Daß bei der Entscheidung für das digitale HDTV von den diversen Varianten keine richtig glückliche und zukunftsweisende Version ausgewählt wurde, vor allem bei den öffentlich rechtlichen "Anstalten", die ja alle von unseren steuerähnlichen Gebühren finanziert werden, das ist hinreichend bekannt. Und daß das ganze HDTV Thema mit all seinen Einschränkungen wie Auflösung und Abstand und Bildschirmgröße beim Zuschauer fast nicht angekommen ist, das betrübt den Wissenschaftler schon.

Und daß bei der Kompression von Bild und Ton, also der ursprünglichen (bewegten) Bilder doch ganz schön viel verloren geht, ist dem Zwang zur Bandbreitenreduzierung geschuldet.

Auch daß diese 3D Hype von 2010 bis 2012 bereits der fünte oder sechste Anlauf zum dreidimensionalen (Fern-) Sehen ist, verwundert den Fachmann wenig. Irgendwer hat den Mensch bei der ganzen Sache vergessen und die Psyche und das Denkvermögen. So wird es vermutlich doch noch en paar Jahre oder Jahrzehnte dauern, bis das 3D-Fernsehen wirklich reif ist.

So, wie vor 20 Jahren das analoge HDTV zwar fertig, aber noch nicht reif war, weil man das super tolle Bild einfach nicht zum Zuschauer transportieren konnte, so ist 3D in 2010 nur im Kino einigermaßen zu geniessen. Und auch nur, wenn der Regisseur an die Menschen gedacht hat, die das sehen. Und die wollen sich eigentlich im Kino erfeuen und erholen und nicht mit schreckerstarrten bleichen Gesichtern und zittrigen Knien nach Hause schlurfen, weil sie dem fiktiven Weltuntergang und den gruseligen Monstern gerade nochmal entkommen sind.
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Nach 2 Stunden sind wir alle wieder Nachhause gefahren.

Bei einem gemütlichen Abendessen beim Italiener haben wir dann ein Resume gezogen, ob die ganzen Visionen vom Mai 2012 wirklich Wirklichkeit werden oder ob uns ein Steve Jobs (-Nachfolger) (oder ein youtube oder facebook) wieder einen gewaltigen Strich durch die Rechnung macht, wie er das mit seinen mobilen Computern gemacht hatte.

Denn seit dem i-Pad und den diversen konkurrierenden Tablet-Computern
anderer Hersteller ist Fernsehen anders geworden als es uns damals vor 10 oder gar 20 Jahren prognostiziert wurde.

In den nächsten 10 Jahren werden wir schon herausfinden
, was an diesen Prognosen vom Mai 2012 dran war und ob der Zug vielleicht eine ganz andere Richtung eingeschlagen hat.
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Harald Kanpitsch
Jens Hofmann
Michael Hausdörfer
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