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Philips »Kontakte« 52 / Dezember 1980
"Forschung und Entwicklung"

Philips beschäftigt in der Forschung weltweit rund 4.000 Mitarbeiter, etwa 1.000 von ihnen sind Wissenschaftler. Die Kosten für die Forschung betragen z. Z. knapp 1,2% des Gesamtumsatzes von 33,24 Milliarden Gulden in 1979.

Aufwendungen für artikelgebundene Entwicklungsarbeiten der verschiedenen Hauptindustriegruppen sind in der genannten%zahl nicht enthalten, sie belaufen sich zusätzlich auf etwa 5% des Umsatzes.

Forschungsaufwendungen in dieser Größenordnung werden von einem Industrieunternehmen ausschließlich unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten getätigt, d. h. mit der Erwartung, daß die hervorgehenden Ergebnisse den Aufwand rechtfertigen und zur Weiterentwicklung und Stärkung der Position des Unternehmens beitragen.

Darüber hinaus verstehen sich die Laboratorien als ein »Fenster« zur wissenschaftlichen Welt, über welches neue, für den Konzern relevante Entwicklungen oder Erkenntnisse möglichst schnell der eigenen Organisation signalisiert werden sollten.

Unter Forschung versteht man bei Philips die wissenschaftliche Bearbeitung von Frage- oder Problemstellungen, die ein Risiko in dem Sinne beinhalten, als nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden kann, ob das erhoffte Resultat erreichbar ist. Dies im Gegensatz zur Entwicklung, bei welcher im allgemeinen alle zur Erzielung eines bestimmten Ergebnisses benötigten wissenschaftlichen oder technologischen Voraussetzungen vorhanden sind.

Mehr über dieses wichtige Thema finden Sie auf den Seiten 14 und 15 aus Anlaß des 25jährigen Bestehens des Philips Forschungslaboratoriums Aachen.

Zum Titelbild:

Nicht nur im Wohnzimmer bringt das Projektions-TV ein neues Seherlebnis; es wird sich darüber hinaus besonders dort etablieren können, wo sich viele Personen gleichzeitig vor dem Bildschirm einfinden. Im Unterhaltungsbereich sei hier an Hotels, Seniorenheime .......

Anmerkung : Das war leider großer Unsinn, den nach dem Besuch von gleich mehreren Seniorenheimen konnte ich "überall" höen, daß aus jedem Zimmer ein anderer Sender lautstark auf sich aufmerksam machte. Die Senioren und Seniorinnen verlangen alle ihren geliebten Sender und sind da vollkommen kompromisslos. Der größtmögliche GAU in einem Wiesbadener Seniorenheim war, als die Antennanlage 2 Tage lang von DVBT auf DVBT2 umgerüstet wurde. Es war schlimmer als eine ausgebrannte Grossküche mit großem Hunger.

.......... und Freizeitzentren genauso gedacht wie andererseits an Ausbildungs-, Schulungs- und Fortbildungsstätten für den institutionellen und wirtschaftlichen Bereich. Zumal Videokamera und Videorecorder die Anwendungsmöglichkeiten noch erweitern.

Inhalt 52/1980

Projektions-Fernsehen
Mit einer Bildfläche von 125 X 96 cm eröffnet das »Projektions-TV« neue Fernsehdimensionen. Bei einem Betrachtungsabstand von 3 bis 10 m können auch größere Zuschauerkreise mühelos das Geschehen auf der Projektionswand verfolgen. Drei Röhren projizieren ein kontrastreiches, farbiges Fernsehbild mit großer Leuchtdichte. Seite 4

HiFi-Marktbericht
Über den vielschichtigen Markt der HiFi-Produkte und die nationale und internationale Position von Philips in diesem Bereich referierte der Leiter des Unternehmensbereiches Audio, Dr. K.-D. Liehr, anläßlich einer Pressekonferenz. Seite 8

Allgemeines
kurz berichtet
25 Jahre Philips-Forschungs-
laboratorium Aachen
Im Blickpunkt
Neue Elektronik-Bausätze
Jahresbericht 1979/80
Audio
HiFi bleibt ein Wachstumsmarkt
Bericht über die Entwicklung auf dem HiFi-Bereich und die Bedeutung der einzelnen Marktsegmente.
Auto-HiFi-Bausteine
Ein Weg zur hochwertigen Wiedergabe im Kraftfahrzeug.
Silbernes Jubiläum
»Minis« werden schon fünfundzwanzig.
Anders als andere
Ein ausführlicher Test der MFB-Lautspre-cherboxen 587, veröffentlicht in der Fachzeitschrift »radio fernseh phono praxis«.
Video
Projektions-Fernsehen 4
Eine ideale Einrichtung für große Wohnräume, Hotels, Schulen, Clubs sowie Aus- und Fortbildungsstätten.
Alles in einem: Video Centre 8078 20
Wer alle gängigen Videogeräte als kompaktes Unterhaltungs- und Info-Zentrum haben möchte, findet hier die passende Anlage.
Markt-Info: Video-Compact-Cassetten 23
Elektronische Wissensvermittlung 30
Photokina-Rückblende 10
Licht-Spots 31
Bürotechnik
Was ist Teletex? 24
Ein Bericht über das neue Kommunikationsmedium, das Anfang 1981 in Betrieb geht.
Technik fürs Büro 26
Service
Vier Jahre Service-Info-Stelle
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KURZ BERICHTET
Neuer Philips-Chef im Amt

Die Aufsichtsräte der Allgemeinen Deutschen Philips Industrie GmbH (Alldephi) und der Philips GmbH haben Hermanus Koning, den bisherigen Vorsitzenden der Geschäftsführung der Österreichischen Philips Gesellschaft mbH, zum neuen Vorsitzenden beider Geschäftsführungen berufen.

H. Koning hat seine Aufgabe am 1. Oktober 1980 übernommen und wurde damit Nachfolger von L. J. Smit, der am 30. September 1980 nach Vollendung des 60. Lebensjahres und nach fast vierzigjähriger Tätigkeit bei Philips in den Ruhestand trat.

Hermanus Koning, 56, war acht Jahre lang Export-Manager eines Unternehmens, das sich mit Nichteisenprodukten für den Schiffbau beschäftigte, bevor er am 1. März 1955 im Produkt-Management-Bereich »Kleine Haushaltsgeräte« seinen Berufsweg bei Philips begann, der seit 1957 durch eine große Zahl zunehmend wichtigerer Auslandspositionen gekennzeichnet ist.

Als Marketingberater wirkte Koning 1957/58 im Konsumgüterbereich der Philips-Organisation in Irland, danach als Marketing-Manager für sämtliche Philips-Aktivitäten kleinerer Philips-Organisationen im Mittelmeerraum. - Philips-Delegate in Ceylon (1959-1961) und später für Singapur, Malaysia und Indonesien sowie Geschäftsführer der Philips Singapur Ltd. (1961-1965) waren weitere Stufen seiner internationalen
beruflichen Entwicklung, bevor ihm 1965 die Leitung aller weltweiten Aktivitäten der Gruppe »Musical Equipment« der damaligen Hauptindustriegruppe RGT (Radio-Grammophon-Television) und ab Oktober 1966 die Leitung der Audio-Aktivität mit weltweitem Verantwortungsbereich übertragen wurde.

Im Herbst 1970 übernahm H. Koning mit der Geschäftsführung der Philips Gesellschaften in der Türkei erneut eine internationale Aufgabe, die besondere Anforderungen an Mobilität und Flexibilität stellte. Mit dem 1. Oktober 1973 wurde er Vorsitzender des Vorstandes der Österreichischen Philips Gesellschaft und trat dann genau sieben Jahre später sein neues Amt in Hamburg an.

Wechsel in der deutschen Philips Geschäftsleitung

Dieter Bonow, 46, ist vom Aufsichtsrat der Philips GmbH mit sofortiger Wirkung zum Geschäftsführer des Unternehmens bestellt worden. Er übernimmt mit der Leitung der Administration der deutschen Philips Unternehmen die Nachfolge von Diplom-Kaufmann Karl-Heinz Busacker, der in den Vorstand der Internationalen Polygram-Gruppe berufen worden ist. Sein Nachfolger, Dieter Bonow, begann seinen Berufsweg bei Philips nach einer kaufmännischen Lehre am 1. August 1955 fast gleichzeitig mit K.-H. Busacker und ebenfalls als Assistent im Revisionsdienst. 1970 wurde er nach mehreren Etappen Mitglied der Leitung des Revisionsdienstes und wechselte 1974 in die Administration, wo er zuletzt den Hauptadministrationsbereich für Konsumartikel und Bauelemente leitete.

Lizenzabkommen über VLP und VCR abgeschlossen

Philips und die Firma Sonopress, eine Tochter der Bertelsmann-Gruppe in Gütersloh, haben zwei Lizenzabkommen auf dem Gebiet des Philips Bildplattensystems VLP und des Video-Recorder-Systems »Video 2000« geschlossen. Im einzelnen umfassen die Lizenzverträge folgendes:

Sonopress erhält eine Lizenz zur Herstellung von Bildplatten nach dem opto-elektronischen Bildplattensystem VLP. Es ist beabsichtigt, daß Sonopress die Fertigung von Bildplatten rechtzeitig zum Zeitpunkt der Markteinführung des VLP-Systems in Deutschland beginnt, der für 1982 vorgesehen ist.

Sonopress hat sich für das VLP-System entschieden, weil es sowohl im Heimbereich als auch im institutionellen Bereich zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten bietet. Die Verlage Bertelsmann und Grüner & Jahr werden mit eigenen Bildplattenprogrammen im Startkatalog für Deutschland vertreten sein.

Aufgrund der zweiten Lizenzvereinbarung ist Sonopress berechtigt, Video-Cassetten für das neue Video-Recorder-System »Video 2000« herzustellen und zu verkaufen. Dieses Übereinkommen bedeutet ein starkes Engagement der Bertelsmann-Gruppe im schnell wachsenden Markt für vorbespielte Video-Cassetten und ist gleichzeitig eine klare Systementscheidung für das europäische Video-Recorder-System Video 2000.
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Philips hat mit der Firma Superscope Inc., California, eine prinzipielle Übereinkunft über den Verkauf des Auslandsgeschäfts außerhalb der USA und Kanada getroffen. Der infrage kommende Geschäftsumfang betrifft die Mehrheitsbeteiligungen von Superscope an den Tochterfirmen in Europa, Taiwan und Australien sowie die Minderheitsbeteiligung an der japanischen Firma Marantz Inc. (43%).

Die Transaktion enthält zwei grundlegende Bedingungen:


  • 1. Superscope sichert sich langfristige Lieferzusagen von Marantz und Philips für Geräte der Heimelektronik.
  • 2. Philips wird den Markennamen »Marantz« von Superscope außerhalb USA und Kanada übernehmen.


Es ist die Absicht von Philips, die HiFi-Aktivitäten von Superscope, die derzeit außerhalb der USA und Kanada unter der Markenbezeichnung Marantz ausgeübt werden, zukünftig als eine unabhängige Gruppe innerhalb des Philips-Konzerns weiter zu führen.

Philips ist der Überzeugung, daß die Beständigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Marantz durch die bei Philips vorhandenen Kenntnisse und Erfahrungen auf dem Audio-Gebiet außerordentlich gestärkt werden können.
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USA: Stereosendungen im Mittelwellenbereich

Gegen Ende des Jahres sollen in den Vereinigten Staaten erste Stereosendungen auf der Mittelwelle ausgestrahlt werden und die entsprechenden Empfänger im Handel verfügbar sein. Nach einer Entscheidung der Aufsichtsbehörde FCC zugunsten des von Philips und der amerikanischen Ma-gnavox entwickelten Stereoverfahrens wird sich im kommenden Jahr ein großer Teil der Mittelwellensender auf Stereo umstellen.

Das Verfahren ist dem europäischen UKW-Stereo allerdings nicht gleichwertig. Die Bandbreite der Sender beträgt vorerst 5000 Hertz, wegen einer internationalen Übereinkunft bald jedoch nur noch 4500 Hertz. Dennoch können die Autofahrer, an die sich die amerikanischen Mittelwellensender vorwiegend wenden, Durchsagen dann verständlicher empfangen als bisher.

Philips »Kontakte« 52/ Dezember 1980
Deutscher HiFi-Preis für Compact-Schallplatte

Der Deutsche HiFi-Preis wurde auf Anregung des HiFi-Magazins »KlangBild« entwickelt. Er soll keine in Mark und Pfennigen meßbare Auszeichnung darstellen, sondern ist neben der ästhetischen Schönheit vor allem vom ideellen Wert getragen.

Die gestalterische Konzeption und die Realisierung lagen in den Händen des international anerkannten Schweizer Grafikers Bruno Raimondi. Er schuf ein 25cm großes Acrylglasobjekt mit eingearbeiteter Medaille. Das filigrane Linienraster in den transparenten Partien ist eine gelungene Umsetzung akustischer Vorstellung in visuelle Elemente.

Der Preis wurde in vier Kategorien 1980 erstmals verliehen, u. a. für die Erfindung der Compact-Schallplatte (siehe auch Seite 17), wobei anzumerken ist, daß hier nicht professionelle Experten über ebenso professionell vermarktete Neuheiten befinden, sondern der interessierte Verbraucher aufgerufen war zu entscheiden, derjenige also, für den die Geräte und Neuerungen letztlich entwickelt wurden.

1980 - Philips in Hamburg zweitgrößter Arbeitgeber

In der Tageszeitung »Die Welt« war es schwarz auf weiß zu lesen: Philips ist in Hamburg nach der Bundespost der zweitgrößte Arbeitgeber; zählt man nur die Industrie, ist Philips sogar die Nummer 1 in der Hansestadt.

9700 Mitarbeiter sind in Hamburg für ihre Firma tätig, davon weit mehr als die Hälfte in den Bereichen Vertrieb und Verwaltung - ein Unternehmenssektor, der gerade in der Hansestadt große Bedeutung hat. Am Standort der Hauptverwaltung der deutschen Philips Unternehmen arbeiten außerdem rund 3900 Mitarbeiter in der Produktion. Vier von sechzehn bundesdeutschen Philips-Fabriken haben in Hamburg ihren Sitz. Darunter das Werk für Röntgentechnik, die älteste unternehmerische Aktivität des Konzerns in Deutschland.

Philips »Kontakte« 52 / Dezember 1980
ALLGEMEINES - Jahresbericht 1979/1980

Daten und Fakten aus dem Geschäftsbericht der deutschen Philips Unternehmen für das Geschäftsjahr 1979/80

Die Allgemeine Deutsche Philips Industrie GmbH (Alldephi) legte Mitte September den Teilkonzern-Abschlußbericht für das Geschäftsjahr 1979/80 vor, und zwar mit dem Abschlußstichtag 30. 4. und nach den Vorschriften des Gesetzes über die Rechnungslegung von bestimmten Unternehmen und Konzernen vom 15.8.1969.

Zur konjunkturellen Situation

Der Umsatz der deutschen Elektroindustrie erhöhte sich 1979 real um 4% bei entsprechend differenzierter Entwicklung in den Teilbereichen. Einer überdurchschnittlichen Expansion im Investitionsgüterbereich stand ein nominaler Rückgang bei Gebrauchsgütern und Bauelementen gegenüber. Die Umsatz- und Ertragslage der Branche wurde durch den unvermindert anhaltenden Konkurrenzdruck fernöstlicher Anbieter mitbestimmt. Rationalisierungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen konnten die zunehmenden Kostenbelastungen und Preisniveausenkungen nur teilweise ausgleichen.
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Erneuter Verkaufspreisrückgang um 2% (im Vergleich zum Vorjahr)

Gegenüber dem Geschäftsjahr 1978/79 stieg der Philips-Außenumsatz real um 6%, nominal jedoch aufgrund von Verkaufspreisrückgängen in Höhe von 2% nur um 4% auf 4,387 Mrd. DM. Der Investitionsgüterbereich gewinnt bei Philips stetig weiter an Bedeutung und verbuchte an der Umsatzentwicklung einen überdurchschnittlich hohen Anteil.

In Teilen des Konsumgüterbereichs hingegen und bei konsumnahen Bauelementen hatten empfindliche Preisrückgänge zur Folge, daß der Umsatz dieser Bereiche nur geringfügig zunahm.

Die im ganzen unbefriedigende Umsatzentwicklung im Konsumgüterbereich ist im wesentlichen auf zwei Ursachen zurückzuführen:

  • • Angesichts erneut außerordentlich stark gestiegener Energiekosten und Preise für mineralölabhängige Produkte glichen die Verbraucher die unvermeidbaren Mehrausgaben offensichtlich zunehmend durch Einsparung bei den Ausgaben für Gebrauchsgüter der Elektroindustrie aus.
  • • Gleichzeitig stand der insgesamt nur wenig wachsenden Inlandsnachfrage ein weiterhin beträchtlich expandierendes Angebot gegenüber. Der Zwang zur Auslastung großer Fertigungskapazitäten trug dazu wesentlich bei.


Vor diesem Hintergrund muß die Entwicklung in den Teilbereichen der Philips-Unternehmen während des abgelaufenen Geschäftsjahres gesehen werden: Im Bereich Video konnte der Umsatz des Vorjahres in etwa gehalten werden. Vor allem dank zahlreicher technischer Neuerungen nahm der Audioumsatz trotz verstärkter fernöstlicher Konkurrenz noch leicht zu.

Die Umsatzentwicklung

Technologisch hochwertige Produkte mit geringerem Energieverbrauch bzw. erhöhtem Wirkungsgrad trugen zur Umsatzentwicklung im Lichtbereich bei.

Mit überdurchschnittlichen Zuwachsraten hielt die erfreuliche Entwicklung bei großen und kleinen Hausgeräten weiterhin an.

Außerordentlich heterogen verlief die Umsatzentwicklung bei Bauelementen. Steigerungen bei Bauelementen für professionelle Anwendungen, insbesondere bei integrierten Schaltungen, konnten die Rückgänge im konsumgüternahen Bereich fast ausgleichen.

An dem überdurchschnittlichen Wachstum der Investitionsgüter waren nahezu alle Sparten beteiligt: Eine besonders erfreuliche Expansion verzeichneten Datenerfassungs- und Datenverarbeitungssysteme, Ortungstechnik sowie Meß- und Regelungstechnik. Außerdem konnte das hohe Umsatzniveau der Vorperiode bei technischen Einrichtungen für medizinische Diagnostik und Therapie erneut überschritten werden.

Produktionswert nahezu unverändert

Der in den deutschen Philips-Fabriken erzielte Produktionswert blieb gegenüber dem der vorigen Berichtsperiode nahezu unverändert. Die Fabriken im Investitionsgüterbereich konnten ihre Produktion mit kräftigen Steigerungsraten ausweiten. Entsprechend der Produktions- und Umsatzentwicklung im Investitionsgüterbereich erhöhten sich die Vorräte.

Ungenügende Ertragslage durch Verkaufspreisrückgang
Vier Faktoren waren bestimmend für die ungenügende Ertragslage, die das Jahresergebnis der Berichtsperiode kennzeichnet:

  • • Im Bereich der Unterhaltungselektronik und der konsumnahen Bauelemente mußten verstärkte Verkaufspreisrückgänge hingenommen werden.
  • • Teile der Philips-Produktionskapazitäten in Deutschland wiesen eine verringerte Auslastung auf.
  • • Die Personalkosten pro Einheit stiegen wiederum um 6,5%.
  • • Der Aufwand für die in Anspruch genommenen Finanzierungsmittel stieg aufgrund der restriktiven Geldpolitik der Deutschen Bundesbank merklich.


Es wurde ein Jahresüberschuß vor Steuern von 38 Mio. DM erwirtschaftet. Bei einer 69prozentigen Steuerbelastung errechnet sich daraus ein Jahresüberschuß von 12 Mio. DM.

Bisher höchste Investitionen

Mit 186 Mio. DM übertrafen die Investitionen in Sachanlagen während des Berichtsjahres 1979/80 erneut den hohen Stand des Vorjahres. Vorrangig dienten sie dem weiteren Ausbau von Produktionsanlagen und der Rationalisierung. Sie lagen um 20% über den Abschreibungen.

(Erneut) Knapp 3% weniger Mitarbeiter

Im abgelaufenen Geschäftsjahr verringerte sich die Gesamtzahl der Philips-Mitarbeiter in der Bundesrepublik um knapp 3% auf 28200.

Im laufenden Geschäftsjahr ist keine grundlegende Änderung in Sicht
Während der ersten Monate des neuen Geschäftsjahrs hielt die verhaltene Nachfrage nach Konsumgütern und konsumnahen Bauelementen nahezu unverändert an.

Philips rechnet nicht mit einer baldigen und grundlegenden Änderung dieser Entwicklung, die durch gesamtwirtschaftliche Sonderfaktoren bedingt ist. Vergleichsweise günstiger beurteilt das Unternehmen die bisherige und künftige Entwicklung im Investitionsgüterbereich einschließlich der Bauelemente für professionelle Anwendungen.

Zwar läßt sich eine schrittweise Abschwächung bei der gesamtwirtschaftlichen Investitionsgüternachfrage vorerst nicht ausschließen, doch wird sie sich auf die diversifizierte Produktpalette von Philips nicht in vollem Umfange auswirken. Dafür spricht der permanente Zwang der Wirtschaft zur Rationalisierung und zur Anpassung an höherwertige Produktionsund Organisationstechniken.

Neben den durchgeführten und vorgesehenen Investitionen werden weitere Maßnahmen zur Umstrukturierung und Anpassung an die geänderten Produktions- und Marktverhältnisse erforderlich sein, um die Ertragskraft der Unternehmensgruppe zu stärken und zu sichern.

Philips Video: Aussichten

Dem Konzern-Geschäftsbericht 1980 entnahmen wir die nachfolgenden Aussagen über die Entwicklung des Videomarktes.

Auf dem Fernsehgeräte-Markt (der 1980 weltweit um mehr als 8% auf fast 35 Millionen Geräte und in Westeuropa um etwa 7% auf 10,9 Millionen Geräte zunahm) konnten wir unsere Stellung gut behaupten.

Der Videomarkt erhält neue Impulse durch den gestiegenen Bedarf für mehrere Geräte je Haushalt und durch die erweiterten Anwendungsmöglichkeiten der Geräte. Die schnelle Expansion des Video-Cassettenrecordermarkts, die Einführung neuer Informationssysteme wie Videotext und Bildschirmtext und das Aufkommen der Großbild-Fernsehprojektoren wirken sich ebenfalls umsatzfördernd aus.

Längerfristig kann von der Bildplatte und vom Satellitenfernsehen eine ähnliche Wirkung erwartet werden.

Unsere VLP-Bildplattenspieler (»Laser Vision«) sind jetzt nahezu im gesamten Gebiet der Vereinigten Staaten von Amerika erhältlich und werden im Lauf von 1981 auch in Großbritannien auf den Markt kommen.

Sie sind mit einem optischen Abtastsystem ausgestattet, das immer mehr Anerkennung gewinnt. Dies geht u. a. aus der steigenden Anzahl der abgeschlossenen Lizenzverträge hervor. Wir unternehmen, ebenso wie unsere Lizenznehmer, große Anstrengungen zur Erweiterung des Plattenangebots, sowohl in den Vereinigten Staaten von Amerika als auch in Europa und Japan. Das Ergebnis dieser Bemühungen wird 1981 sichtbar werden.

  • Anmerkung : Wie wir heute wissen, war das ein herer Wunschtraum, von der Anzahl der (weitgehend kostenfreien) Lizenzen auf den zu erwartenden Umsatz zu schielen.

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Video-2000 Einführung langsamer als erwartet

Infolge der hohen Anforderungen an die Qualität und Zuverlässigkeit der Geräte des Video-2000 Systems verlief die Einführung dieses Systems in der ersten Phase langsamer als erwartet. Da das Produktionstempo jetzt rasch zunimmt, wird sich unsere Stellung auf diesem stark expandierenden Markt 1981 erheblich verbessern.

  • Anmerkung : Ein Trugschluß war das.


Die Entwicklungen im Philips Produktbereich Unterhaltungs-Elektronik betreffen neue Erzeugnisse, qualitätserhöhende Anwendungen neuer Technologien sowie modulare Gerätekonstruktionen, die schnellere und flexiblere Anpassungen an Nachfrageverschiebungen gestatten.

Ferner wurden in das Entwicklungsprogramm aufgenommen ein sogenanntes Bus-System, das bei Kombinationen von Video- und Audiogeräten eine Bedienungserleichterung bietet, eine Reihe hochwertiger Abspielgeräte für Schallplatten, darunter ein Automatic-Modell sowie das »Compact Disc«-System, das Ende 1982 marktreif sein wird.
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