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Unser Max Killi Stativkopf ist alt geworden

Die Kamera mußte mit den langen Rohr (dem "Handgriff") beinahe schon mit Gewalt gedreht werden. Da ich das andere Leihstativ für unseren Berlin-Dreh im Juli 2017 (von Omnimago aus Ingelheim) bereits geöffnet hatte, weil es sich auch nur noch wenig und nur noch mit viel Kraft drehen ließ, hatte ich hier nur eine knappe Stunde kalkuliert.

Doch unser Stativ stammte aus einer anderen späteren Serie. Es war anders und das machte deutlich mehr Arbeit als geplant.
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Diese Version des Neigekopfes muß man recht aufwendig zerlegen . . .

Um an die axiale Sicherheits-Verschraubung des Stativkopfes heran zu kommen, muß man eines der beiden Federlemente abschrauben und ausbauen. Dort unter der silberblanken Alu-Abdeckkappe ist die zentrale wichtige Inbus-Schraube, die dafür sorgt, daß der bewegliche Teil des Stativkopfes nicht nach oben "abheben" kann.

Diese Abdeckung war bei uns sehr sehr fest und nur mit leichter Gewalt zu lösen. Selbst ein Spezialwerkzeug erwies sich als zu schwach, ein Meißel und ein Hammer mußten her.
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Die versteckte Inbus-Schraube

Auch diese Schraube hat es in sich. Sie ist (war) so fest angezogen, daß ein erster Inbus-Schlüssel den Geist aufgegeben hatte, er verdrehte sich. Ein zweiter Inbus-Schlüssel aus vermulich härterem Stahl hat es dann geschafft, die Schraube zu lösen.
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Den beweglichen Teil abnehmen und staunen - es ist alles verharzt und verklumpt ....

Das gesamte Fett ist komplett verharzt und "bappt" und "klebt wie die Pest". Die Harzbrocken müssen mit einem Industrie-Staubsauger und "weiterem schweren Gerät" entfernt werden.

Ein Pinsel oder ein "Holzstäbchen" reichen da nicht mehr aus.

Jetzt ist es also klar, warum sich dieser Kopf so gut wie nicht mehr drehen ließ, selbst mit der schweren Kamera oben drauf.
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Nach der "Komplettreinigung" blinkt alles wie neu

Für die komplette Reinigung braucht man auf jeden Fall eine Flasche Univesalverdünner und eine lange dünne Pinzette, um aus den Ritzen und Ecken mit Hlfe des Saugers alle Reste und Bröckchen von dem alten Fett zu entfernen.

Mit langlebigem Fett neu fetten

Es gibt bei den Schmier-Fetten eine Menge Unterschiede und ich habe von meinem Vater eine Dose mit Staucherfett aus den 1950er Jahren geerbt, das immer noch nicht verharzt ist und vermutlich auch nicht verharzen wird. Damit wurden früher die Kinoprojektoren versorgt (die zum Teil heute noch laufen).
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Ein Blick noch auf die Zusatzbremsbacken

In der Beschreibung der Unterschiede der Stativkopf-Versionen hatte ich erwähnt, daß man mit der großen Bremsbacke die Drehung komplett feststellen konnte, eine leichte Bremsung aber nicht möglich war.
Von diesen Messing-Backen gibt es zwei Stück und die ermöglichten eine gefühlvolle Bremse der Drehung einzustellen.
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Alles blitzeblank und neu gefettet

Die Seriennummer eingeritzt
es dreht wieder wie neu

Nach der doch etwas aufwendigen Genralreinigung ist jetzt alles wieder sauber und neu gefettet.

Die radiale Führung des Drehteiles ist schon erstaunlich, es paßt alles saugend und dreht sich wieder wie ein Wirbelwind.

Und auf den innenliegenden gereinigten Abdeckblechen stehen sogar Typen- und Seriennummern drauf.
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Sollten Sie es mal selbst versuchen wollen . . . .

. . . . machen Sie unbedingt jede Menge Fotos, wie es mal war und wie es später wieder zusammen paßt.

Es ist nicht trivial und wenn dann mal eine von den alten sehr schweren Kameras runter fällt, ist es mehr als peinlich. Es könnte viel Geld kosten.
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