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Stichwortlexikon Kapitel 8 - B

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B-Format (BOSCH / Fernseh)

Das 1"B-Format wurde von der Bosch Fernseh GmbH entwickelt. Es benutzt 1-Zoll breite Bänder auf Offenspulen. Das 1"B-Format ist ein analoges Aufzeichnungsverfahren für ein FBAS-Signal. Die Videoinformation wird segmentiert aufgezeichnet (52 Videozeilen pro Spur), wodurch zwar ein kleiner, relativ einfacher Scanner eingesetzt werden kann, die Zeitlupen- und Zeitrafferwiedergabe aber nur mit erhöhtem Aufwand für die Servosteuerung und die Wiedergabeelektronik realisiert werden kann. Das 1"B-Format ist derzeit noch das Standard Sendeformat im deutschsprachigen Raum. Es ist leistungsmäßig vergleichbar mit dem 1"C-Format, welches sich weltweit stärker durchgesetzt hat.
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Back Space Edit

Mit „Back Space Edit" wird ein Capstan-Steuerungsvorgang beschrieben, der vornehmlich in portablen Geräten für den EB-Betrieb und in Consumer-Camcordern eingesetzt wird, um nach einer Aufnahmeunterbrechung einen störungsfreien Anschnitt bei der folgenden angefügten Aufnahme zu gewährleisten.

Nach einem Aufnahmestopp wird das Band um eine definierte Bandlänge zurückbewegt (= Back Space). Der Recorder wird in den Pause-Modus gesetzt. Nachdem die Aufnahmetaste erneut betätigt wurde, kann der Capstan-Servo dieses kurze Bandstück als eine Art „Preroll" Zeit für den Aufnahme-Anschnitt (= Edit) benutzen, um einen störungsfreien Schnitt zu ermöglichen. Die kurze Prerollzeit (< 0.5 Sekunden), die für diesen Vorgang zur Verfügung steht, erfordert einen sogenannten „Quick Start Servo".
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Band/Kopf-Kontakt

Er beschreibt, wie gut die Oberfläche des Kopfes mit der Bandoberfläche in Kontakt steht. Je besser der Band/Kopf-Kontakt ist, desto besser ist das Wiedergabesignal, weil das Magnetfeld des Bandes verlustarm abgetastet werden kann. Je schlechter der Band/Kopf-Kontakt, desto höher sind die Signal Verluste durch den erhöhten Abstand zum Band.

Folgende Faktoren verschlechtern den Band/Kopf-Kontakt: Verschmutzung, Verschleiß, mechanische Fehleinstellungen, Bandzugsfehler etc. Schlechter Band/Kopf-Kontakt kann durch regelmäßiges Säubern und Wartung des Laufwerks vermieden werden. Aufgrund der Reibung zwischen Band und Kopf kommt es zusätzlich zum Verschleiß der Köpfe. Ein Austausch ist deshalb nach einigen hundert (2" AMpex) bis tausenden von Stunden (FESE BCN) notwendig.

  • Anmerkung : Über den Band/Kopf-Kontakt gibt es einen sehr guten ausführlichen Artikel von einem Ampex Mitarbeiter - aber in Englisch.

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Bandzug

Der Bandzug, oder die Bandspannung, ist eine wichtige Größe des Bandlaufwerk, die wesentlich die Austauschbarkeit von Bändern zwischen verschiedenen Geräten bestimmt.

Da das Magnetband in gewissen Grenzen elastisch ist, wird die Längendehnung vom Bandzug stark bestimmt und damit auch die Länge der Videospur, welche durch den sehr flachen Schrägspurwinkel (ca. 5°) als nahezu longitudinal angesehen werden kann.

Wenn die Länge der Videospur bei der Wiedergabe unterschiedlich zur Länge bei der Aufnahme ist, dann wird der sogenannte „Skew-Effekt" bei Umschalten von einem Wiedergabekopf auf den anderen erzeugt.

Dieser Skew-Effekt wird bei analogen VTR's ohne Time Base Corrector als seitliches Ausreißen des Bildes am oberen oder unteren Bildrand sichtbar. TBC's können diese Bildfehler ausgleichen, wenn sie bestimmte zeitliche Grenzwerte nicht überschreiten. Es sei aber darauf hingewiesen, daß Längenänderungen der Videospur auch von anderen Größen abhängen wie, Alter des Bandes, Temperatur, Lagerbedingungen, Lauf Werkseinstellungen etc..
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Baud (= Bit pro Sekunde)

Die Einheit „Baud" ist ein allgemeines Maß für die Übertragungsgeschwindigkeit von Daten über Datenübertragungsstrecken. Werden Binärzeichen übertragen bedeutet 1 Baud = 1 Bit/sec. Für die digitale Übertragung von Videosignalen wird neuerdings häufiger die Bezeichnung Bit/sec benutzt, die auch mit „bps" abgekürzt wird.
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Bearding (siehe Übermodulation)

„Bearding" beschreibt eine Bildstörung in analogen Recordern, die an Schwarz/Weiß-Übergängen im Signal auftritt. Dort werden kurze, sporadisch auftretende schwarze horizontale Störungen sichtbar. Diese Störungen einer analogen Videowiedergabe sind auf falsche Einstellungen von Aufnahme- und Wiedergabeschaltungen in FM-Systemen zurückzuführen. Treten Bearding-Effekte auf, müssen Frequenzgang und Pegel von Aufnahme- und Wiedergabe Verstärkern optimiert werden.
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Betacam; Betacam SP (SONY)

Betacam und Betacam SP sind von SONY entwickelte, analoge Aufzeichnungsverfahren für Videokomponenten-Signale. Das Betacam-System wurde erstmals 1979 auf einer SMPTE-Kon-ferenz vorgestellt.

Erste Geräte kamen in Europa 1981 auf den Markt. Ursprünglich wurde Betacam für den ENG/EFP-Bereich entwickelt. Es wurde aufgrund der Mobilität, leichten Handhabung und guten Bildqualität schnell zum weltweiten Standard-Aufzeichnungsformat für die aktuelle Berichterstattung.

Auch die Studiogeräte für die Nachbearbeitung zeichnen sich durch leichte und schnelle Handhabung aus, weshalb SONY 1988 die verbesserte Version Betacam SP in Europa einführte.

Das Betacam SP-System benutzt Metallpartikel-Band, wodurch eine Aufzeichnungsqualität erreicht wird, die der 1"-Aufzeichnung nahezu ebenbürtig ist. Das Betacam SP-System ist damit als Aufzeichnungsverfahren für Produktion, Nachbearbeitung und Sendung nutzbar.
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Bildgenauer Schnitt durch den Time Code

Ein bildgenaue Schnitt ist für eine professionelle Video-Nachbearbeitung wichtig. Nur wenn der Schnitt zuverlässig und bildgenau durchgeführt werden kann, sind störungsfreie Videoproduktionen möglich. Die Steuerung eines Schnittvorganges beruht auf einer eindeutigen Bildnummerierung, die durch den Time Code sichergestellt ist.
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BNC-Steckverbindungen

BNC-Steckverbindungen werden als Standard-Verbindungen für koaxiale Videoleitungen mit 75 Ohm Wellenwiderstand eingesetzt. (Anmerkung : 50 Ohm Kabel sind koaxiale Netzwerk-Kabel aus der EDV) BNC-Stecker werden ebenfalls für die digitale serielle Übertragung von Videosignalen eingesetzt bis zu einer Datenrate von 270 MBit/sec.
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Bowtie

Mit „Bowtie" bezeichnet man ein von Tektronix entwickeltes Meßverfahren, um die Laufzeitunterschiede zwischen den drei analogen Kanälen eines Videokomponentensystems zu messen.

Das Bowtie-Meßsignal besteht aus einer 500 kHz Schwingung im Y-Kanal und 502 kHz Schwingungen in den beiden Farbdifferenzsignal-Kanälen. Ein Bowtie-Display wird durch Überlagerung der Signale zwischen jeweils dem Y- und den Farbdifferenzsignal-Kanälen gebildet.

Durch diese Überlagerung zweier leicht unterschiedlicher Frequenzen entsteht eine Schwebung mit einer Nullstelle (gegenphasig). Liegen Zeitdifferenzen vor, verschiebt sich diese Nullstelle und die Zeitdifferenz kann mit Hilfe von geeichten Markierungen gemessen werden. Laufzeitunterschiede zwischen den einzelnen Signalkomponneten dürfen nicht größer als 20ns sein.
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Stichwortlexikon Kapitel 8 - C

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C- Format (Ampex/Sony)

Das C-Format ist neben dem B-Format (BOSCH) bis heute (Stand 1984) das am meisten verbreitete Sendeformat weltweit. Es ist ein Offenspulensystem mit 1 Zoll breitem Band und arbeitet nach dem Prinzip der analogen Direktaufzeichnung von FBAS-Signalen.

Das C-Format zeichnet sich durch mechanische und elektrische Robustheit aus. Die Aufzeichnung ist im Gegensatz zum B-Format nicht segmentiert, d.h. in einer Schrägspur wird ein komplettes Halbbild aufgezeichnet.

Sonderfunktionen, wie automatische Kopfnachführung für Slow Motion-Wiedergabe, sind damit einfacher zu realisieren, weshalb sich das C-Format für anspruchsvolle Nachbearbeitung weltweit stärker durchgesetzt hat als das B-Format. Heute (Stand 1984) wird das C- und B-Format immer häufiger durch Betacam SP, MII oder die digitalen Formate D-2 und D-3 abgelöst.
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Camcorder

Der Begriff Camcorder stammt aus der Consumer-Anwendung und beschreibt die Geräte, in denen eine Kamera und ein Recorder in einem Gehäuse untrennbar (Anmerkung : das muß aber nicht sein, auch an Kameras angedockte Recorder werden zu Camcordern) verbunden sind.

Camcorder haben sich heute auch im EB- und EFP-Betrieb etabliert. Camcorder gibt es für alle Kassettenformate bis zu einer Bandbreite von 1/2 Zoll, also von 8mm-Video bis Digital Betacam.
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Capstan-Servo

Der Capstan-Servo steuert die Bandlaufgeschwindigkeit in den Betriebsarten Aufnahme, Wiedergabe, Suchlauf mit geringer Geschwindigkeit und Dynamic Tracking-Betrieb. Die Capstanregelung beinhaltet folgende Grundfunktionen:
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  • • „Capstan Speed Servo": regelt die Drehzahl des Capstan-Motors bei Wiedergabe
  • • „Record Speed Servo": regelt die Capstan Drehzahl quarzgenau während der Aufnahme
  • • „Capstan Phase Servo":besser: Bandpositionskontrolle während der Wiedergabe, damit Köpfe auf der rotierenden Kopftrommel die Spuren genau treffen; vergleicht PB-CTL mit 1/2VD ( ="Tracking")
  • • „Instant Starter": besser: zusätzlicher Phasenregelkreis beim Bandstart für eine schnellere Verkopplung im Anlauf- und Synchronisier-Vorgang
  • • „Search Servo":mißt Capstan FG damit die gewünschte Bandgeschwindigkeit im Suchlaufbetrieb gesteuert werden kann.
  • • „Stop/Brake Servo": kontrolliert den Stillstand der Capstan-Achse bei eingeschaltetem Pinch Roller, damit keine Bandverschiebung im Still Modus eintritt und ein Cue-Punkt exakt gehalten werden kann.

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CCIR-601

Die CCIR-601-Norm beschreibt die Digitalisierung der Videokomponentensignale, und damit die Schnittstelle für Geräteverbindungen zwischen digitalen Videokomponenten-Systemen.

Sie wird auch häufig verkürzt mit „D-l" bezeichnet. Die Digitalisierung beinhaltet die Quantisierung jedes der drei Videokomponentensignale mit einer 8 oder 10-Bit-Auflösung und einer Abtastrate von 13,5 MHz für E'y und jeweils 6,75 MHz für E'Cr und E'Cb.
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CCIR-656

Die CCIR-656 Norm beschreibt den Aufzeichnungsvorgang von digitalen 626/50-Video-Komponentensignalen, die über eine CCIR-601 Schnittstelle übertragen werden. Dieses Aufzeichnungsverfahren wird auch mit „4:2:2 component digital" bezeichnet.
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Clipping

Mit Clipping wird eine Pegelbegrenzung von Videosignalen bezeichnet, bevor sie dem FM-Modulator eines Aufnahmeweges zugeführt werden. Clipping ist notwendig, weil die in FM-Systemen vorhandene Preemphasis-Schaltung zu Pegelüberhöhungen an steilen Signalflanken führt.

Diese Pegelspitzen würden am Ausgang des FM-Modulators zu einem breitbandigen FM-Spektrum führen, so daß die Systembandbreite des Aufnahme- und Wiedergabe-Systems übersteuert wäre, (siehe Kapitel 3.1.2)
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Colour Framing

Ein „Colour Frame" ist die Zeiteinheinheit eines FBAS-Signals, innerhalb der alle beteiligten Frequenzanteile dieselbe Phasenlage zueinander eingenommen haben. Diese Zeiteinheit bestimmt die Periodizität des Gesamtsignals.

Die Frequenzen im PAL-Signal sind:

• Bildfrequenz fV/2 = 25 Hz
• Zeilenfrequenz fH = 25 Hz x 625 Zeilen = 15625 Hz
• Pal Umschaltfrequenz fH/2 = 7812,5 Hz
• Farbhilfsträgerfrequenz fSC = (283,75 x fH) + 25 Hz = 4,43 MHz

Der Farbhilfsträger nimmt dieselbe Phasenlage relativ zum V-Sync Impuls nur alle acht Halbbilder (= vier Vollbilder) ein, was die PAL-achter-Sequenz darstellt.

Die Phasenlage des PAL-Umschaltsignals ist relativ zum V-Sync-Impuls alle vier Halbbilder (= zwei Vollbilder) dieselbe, was die PAL-vierer-Sequenz darstellt. Werden im Schnittbetrieb Bilder aneinandergesetzt, welche diese Grundperiodizität unterbrechen, kann es zu Bildstörungen am Schnittpunkt kommen.

Video-Aufzeichnungsgeräte, die im Colour Framing-Betrieb genutzt werden, können diese negativen Signalbeeinflussungen durch Colour Framing-Servos und Regelstufen vermeiden. Wird ein Schnittpunkt nicht im Coulor Framing-Zeitraster durchgeführt, wird die Art der sich ergebende Signalstörung durch das Aufzeichnungssystem bestimmt. In der folgenden Tabelle werden die möglichen Signalstörungen abhängig vom Aufzeichnungssystem erläutert.
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Colour-Under Aufzeichnungsverfahren

• Eine PAL-achter-Sequenz kann in „Colour Under"-Systemen aufgrund dieses Verfahrens nicht aufrechterhalten werden und ist damit nicht relevant.
• Bei Verletzung der vierer-Sequenz am Schnittpunkt, wird die Kontinuität der Burst PAL-Umschaltung unterbrochen, und ein kurzzeitiges Farbflackern am oberen Bildrand eines Monitors kann sichtbar werden.
• Wird bei der Wiedergabe-Maschine ein TBC benutzt, kann dieser dafür sorgen, daß das TBC Ausgangssignal immer PAL-phasenrichtig ist, wodurch ein 4V-Colour Framing entfallen kann.
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Komponenten Aufzeichnungsverfahren

• Werden nur Komponentensignale aufgezeichnet und wiedergegeben, dann ist ein Colour Framing unnötig, weil kein Farbhilfsträger benutzt wird und damit keine achter-Sequenz besteht.
• Werden PAL-Signale dekodiert und aufgezeichnet, durchlaufen sie vor der Dekodierung ein Y/C-Trenn-filter. Dieses Filter kann Y und C niemals vollständig trennen, wodurch übersprechende Signalanteile im jeweils anderen Kanal mit verarbeitet werden. Bei der Wiedergabe muß durch eine 8V-Verkopplung dafür gesorgt werden, daß die Y- und C- Anteile so wieder zu einem PAL-Signal zusammengesetzt werden, daß auch die Störsignale phasenrichtig wieder addiert werden. Nur so kann eine FBAS-Videobandbreite von 5,5 MHz verlustfrei in einem Komponentensystem übertragen werden.
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FBAS Direktaufzeichnung

• Das PAL-Signal wird geschlossen kodiert aufgezeichnet.
• Am Schnittpunkt muß die Phasenlage des Farbhilfsträgers kontinuierlich bleiben, was bei einer 8 V-Verkopplung gewährleistet ist.
• Wird nur eine 4V-Verkopplung zugelassen, dann muß die Farbhilfsträgerphase, und damit auch die Y-Information um eine halbe Phase verschoben werden, wodurch das Bild horizontal um eine halbe Periode des Farbhilfsträgers ruckt (=113 ns).
• Wird nur eine 2V-Verkopplung gewählt, besteht eine fünzigprozentige Wahrscheinlichkeit, daß auch die 4V-Sequenz nicht eingehalten wird. Um die Phasenfehler der PAL-Umschaltung zu korrigieren, muß das Videosignal im TBC in der vertikalen Richtung um eine Zeile versetzt werden, was durch einen V-Ruck des Bildes am Schnittpunkt sichtbar wird.

Tabelle 8-1: Colour Framing der verschiedenen Aufzeichnungsklassen
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Colour Lock Flag

Im EBU/SMPTE Time Code-Signal ist ein sogenanntes „Colour Lock Bit" vorgesehen. Dieses Bit (Statussignal) kann gesetzt werden, wenn die TC-Nummer an die 8V-Sequenz eines PAL-Signals angekoppelt ist. In der Regel wird dieses Colour Lock Bit von einem Schnittsteuersystem nicht genutzt, denn die 8V-Sequenz wird immer über die TC-Nummer ermittelt, unabhängig davon, ob das Colour Lock Bit gesetzt ist oder nicht. Im Abschnitt 2.5.1 sind die genauen Zusammenhänge erläutert.
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Colour Under

Colour Under ist ein Videoaufzeichnungsverfahren für Composite-Signale, bei dem die kodierte Farbinformation und die Bildhelligkeitsinformation im Aufnahmeweg getrennt und in unterschiedlichen Modulationsarten in einem Frequenzmultiplexverfahren aufs Band aufgezeichnet werden.

Die kodierte Farbinformation durchläuft einen Frequenzumsetzer, in dem die Farbhilfsträgerfrequenz auf eine niedrigere Frequenz heruntergesetzt wird (Colour Under), die je nach Verfahren zwischen 600 kHz und 924 kHz liegt.

Das Luminanzsignal wird in einer Frequenzmodulation in einen höheren Frequenzbereich moduliert und mit der Farbinformation als gemischtes Signal aufgezeichnet.

  • Das „Colour Under"-Verfahren wird in den Systemen VHS, S-VHS, 8mm Video, Hi8, Betamax, Standard U-matic, U-matic High Band und U-matic SP benutzt.

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Component

Component ist der englische Begriff für Videokomponenten. Bei Verwendung von Video-Komponenten werden die verschiedenen Signalteile, im Gegensatz zu Composite (geschlossen kodiert), getrennt übertragen.

Sie sind in der EBU Norm „N-10" festgelegt. Der Vorteil der getrennt Übertragung von Luminanz und Farbe liegt in der Vermeidung gegenseitiger, negativer Beeinflussungen von Bildhelligkeitssignal und Farbartsignal und der nicht vorhandenen SV-Sequenz.
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Composite (FBAS)

In einem „Composite" Videosignal (deutsch: „geschlossene Kodierung") sind alle Signalteile in einem Signal zusammengefaßt, um aus ökonomischen Gründen eine Übertragung auf einem Übertragungskanal (z.B.: Kabel, Sendestrecke etc.) zu ermöglichen.

Ein Composite Videosignal besteht aus folgenden Signalteilen:

  1. vertikale Synchronimpulse,
  2. horizontal Synchronimpulse,
  3. Burst,
  4. Bildhelligkeitssignal,
  5. Farbartsignal.


Die Bezeichnung „FBAS" (Farbe, Bildhelligkeit, Austastung, Synchronisation) für ein geschlossen kodiertes Signal ist in Deutschland üblich. Im englischen Sprachgebrauch wird der Begriff „Composite" benutzt.
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Concealment („Drop Out Kompensator")

Mit Concealment wird die Verdeckung oder Maskierung von Signalstörungen beschrieben. Bei der Wiedergabe von Magnetbandaufzeichnungen treten Fehlstellen (Drop Out) im Signal auf. Die Ursachen dafür sind vielfältig, und hängen vom Band, von der Laufwerksmechanik und von den Umgebungsbedingungen ab. Die sich daraus ergebenden Bild- oder Tonstörungen versucht man innerhalb des Wiedergabeweges so gut zu verdecken, daß eine Signalverschlechterung möglichst vermieden wird.

Bei analoger Videosignal- Wiedergabe nennt man eine entsprechende Schaltung „Drop Out Kompensator". Digitale Videorecorder erlauben eine wesentlich bessere Fehlerverdeckung als analoge, weil einzelne Bildelemente aus benachbarten Bildelementen neu berechnet werden können, so daß eine nahezu perfekte Verdeckung einzelner fehlerhafter Bildpunkte möglich ist.

Eine Fehlerverdeckung in digitalen Systemen wird aber erst nötig, wenn die Fehlerkorrektur, mit der Bildfehler perfekt korrigiert werden, ihre Grenze überschritten hat.

Digitale Videorecorder ermitteln die „Concealment Rate" und erzeugen Warnsignale bei Überschreitung von Grenzwerten. Weil ein Concealment ein reiner Wiedergabevorgang ist, kann der Algorithmus für die Neuberechnung von Bildpunkten in Geräten verschiedener Hersteller auch unterschiedlich sein. Allerdings bieten sich aufgrund der Videosignalstruktur bestimmte Berechnungsmethoden an, nämlich die Berechnung mit Hilfe horizontaler, vertikaler, diagonaler und zeitlich benachbarter Bildpunkte. Man nennt dies ein dreidimensionales Concealment.
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Confidence

Englischer Begriff für „Hinterbandköpfe". Mit Confidence-Köpfen kann wärend der Aufnahme die Wiedergabe direkt kontrolliert werden und eine zusätzliche Sichtkontrolle kann entfallen.

Häufig wird das Signal der Confidence Köpfe automatisch überwacht und ein RF-Alarm ausgelöst, wenn die Aufnahme, z.B. durch Kopfzusetzer, gestört ist. In digitalen Geräten kann direkt eine Wiedergabefehlerrate ermittelt werden, wodurch eine objektive Messung der Signalqualität erfolgen kann.
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Chroma-Key (Blue-Box-Verfahren)

In einem Chroma-Key-Prozess werden zwei Bildinformationen so übereinander gelegt, daß definierte Farben des Stanzsignals genutzt werden, daraus ein Key-Signal für das zweite Videosignal zu generieren. Dieses Verfahren wird auch als Blue-Box-Verfahren bezeichnet, bei dem z.B. eine Person vor einer blauen Wand aufgezeichnet wird. (Stand 1984 - inzwischen Green-Box-Verfahren)

Aus diesem Signal werden die blauen Bildteile ermittelt und als Keysignal benutzt. Als besipiel kann die Person in ein anderes Signal eingestanzt werden, das Hintergrundbild wird dort sichtbar, wo vorher die blauen Flächen vorhanden waren. Jede Farbe eignet sich grundsätzlich für ein Chroma-Key, Blau wird deshalb bevorzugt, weil die menschliche Hautfarbe keine Blauanteile besitzt.
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  • Anmerkung : Die erste Bluebox wurde etwa 1978 von den damals jungen Fernseh-Ingenieuren zusammen mit COX in England für die alte Fese Technik von RADIO BREMEN !! entwickelt und befindet sich heute im Fundus unseres Museums.

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Cross-Colour/Cross-Luminanz

Beide Begriffe sind im Zusammenhang mit der Trennung von FBAS-Signalen in die Signalteile für Bildhelligkeit und Farbe zu nennen (auch S-VHS Technik genannt). Eine vollständigeTrennung ist nur theoretisch möglich, so daß auf jedem FBAS-Monitor oder Fernseher Störungen durch gegenseitiges Übersprechen der Signale zu erwarten ist.

„Cross-Colour" beschreibt das Übersprechen von Chrominanz in Luminanz, was sich durch Perlschnureffekte an Bildkanten sichtbar macht. „Cross-Luminanz" entsteht, wenn hochfrequente Y-Anteile als Farbinformation verarbeitet werden. Im Bild wird in feinen Streifenstrukturen ein farbiger Schimmer erzeugt, (siehe Kapitel 2.1.5)
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CTCM

CTCM beschreibt ein Verfahren zur Zeitkompression und Zeitmultiplex von E'cr und E'cb Signalen einer Videokomponentenaufzeichnung. Das CTCM-Verfahren wird in MII-Aufzeichnungsgeräten eingesetzt. Das CTCM Verfahren ist nahezu identisch mit dem CTDM-Verfahren in Betacam Recordern.
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CTDM

Die interne Videosignalverarbeitung in SONYs Betacam Aufzeichnungsgeräten besteht aus zwei unabhängigen, nahezu identisch ausgelegten Kanälen, dem Luminanz-Kanal und dem Chrominanz-Kanal. Beide Farbdifferenzsignale werden mit Hilfe eines Zeitkompressions Verfahrens gemischt und in einem der beiden Kanäle verarbeitet. Der Zeitkompressionsvorgang heißt „Compressed Time Division Multiplex" kurz „CTDM".

Er komprimiert die 52us langen Videozeilen des E'cr- und E'cb-Signals um den Faktor zwei in jeweils 26us lange Videozeilen. Diese werden nacheinader in die nachfolgende 52us lange Videozeile gesetzt, in die erste Hälfte das komprimierte E'cr-Signal, in die zweite Hälfte das komprimierte E'cb-Signal.
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