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Die Anforderungen an HDTV Optiken.

die BTS KCH 1000 HDTV Kamera aus 1988
Fujinon HDTV Typenschild auf dem Kamera-Koffer

Wenn man eine gute "PAL" Optik samt Zoom bauen konnte, sagte das gar nichts darüber, ob oder daß man mit dem gleichen Prinzip und den gleichen (Glas-) Werkstoffen auch eine gute HD-TV Optik bauen könnte.

 

Laut der damaligen Entwickler der HD-TV Technik bei der Fese/BTS konnten das die Haus- und Hoflieferanten in Bad Kreuznach damals jedenfalls nicht aus dem Ärmel schütteln.

Es hatte etwas mit der optischen Auflösung des Glases zu tun, die bei edlem aber "gewöhnlichem" optischen Glas (ist sowieso schon kein Vergleich mit Fensterglas) bereits schon am Rande der physikalischen Möglichkeiten lag.

Die HD-TV Optiken mußten mindestens vier mal so viele Bildpunkte auflösen können wie PAL Objektive. Und das konnte man nur mit einer ganz speziellen Calzium-Chlorid Glasmischung für die Linsen und die hatten damals nur die Japaner.

  • Anmerkung : Das muß man fairerweise und sinnvollerweise erklären. Das japanische Glas kam wie überall auf der Welt (auch) aus Mainz von Schott. Schott war weltweit der einzige Hersteller, der soetwas wirklich konnte. So ähnlich war es 1983, als die Polygram einen ganzen Güterzug voller Makrolon für die CD-Herstellung kaufen wollte und am Ende nur Beyer Leverkusen als verlässlicher Lieferant übrig blieb.
  • Also Schott mischt und schmilzt "Ihnen" jedes Glas, daß Ihnen so vorschwebt - aber mindestens 2 Tonnen. So weit so gut. Das könnte man ja mal bestellen.
  • Doch das hat einen Haken, einen für den Laien erst mal völlig irren Haken. Diese 2 Kubikmeter sind laut meiner Quellen etwa 1.200 Grad heiß und müssen abkühlen. Auch so weit so gut. Doch das geht nur 1 Grad pro Tag !!!!!! Sonst bekommt das Glas ganz feine Risse und ist somit im Eimer.
  • Sie wissen also nach 1.200 Tagen (abzüglich 30 Grad), ob "Ihre" Mixtur etwas geworden ist. Das sind aber etwa 3 Jahre !!!!!!!!

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Zum Vergleich, modernes digitales PAL hat eine Pixel-Aufösung von 720 x 576 Punkten. Aktuelles HDTV hat eine (Mindest-) Auflösung von 1920 x 1080 Punkten. Da die Optik aber unter allen Umständen randscharf sein muß, muß in der Praxis eine größere nutzbare Fläche zur Verfügung stehen als dieses Raster groß ist.

 

Dann kommt noch dazu, daß der Chip in den Profi- Kameras jeweils links und rechts und unten und oben ca. 10% Breite und Höhe mehr an Bild zeigen muß oder soll, damit der Kameramann sieht, was da am Rand so abgeht. Also sind das irgendwo 2500 x 1400 Bildpunkte, die wirklich perfekt durch die Linse durch müssen. Beim elektronischen Kinofim muß das dann nochmal gesteigert werden.

 

Und dann wird es ernst mit den Physik-Kenntnissen. Und so wanderte das Knowhow auch in das Land der aufgehenden Sonne. Die HDTV Optiken kommen seit langem überwiegend aus Japan.
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Wir holen auf in Europa

eine Kodak Z659

Inzwischen haben wir nicht mehr 1989. In 2007 steht auf den 6 oder 10 oder sogar 20 Megapixel Digital-Kameras wieder etwas "Deutsches" drauf, Variogon 38-380mm, designed bei Schneider Bad Kreuznach. Auch Carl Zeiss (Vario Tessar steht auf den Sony Linsen) und Leitz entwickeln inzwischen für fernöstliche Firmen und diese Produzenten werben mit den alten deutschen Namen auf ihren Linsen und das sogar weltweit.

Eigentlich bedeutet der "Durchmarsch" der Megapixel- Kameras auch den Durchbruch bei der Herstellung noch besseren optischen Glases edelster Qualität mit edelsten Vergütungen.

Man munkelt im Januar 2008 von einer professionellen Kleinbild- Spiegelreflex- Kamera mit 24 Megapixeln, die der Chip auflösen könnte. Wenn das die Optik auch kann, dann ist sie wirklich gut.

  • Nachtrag 2017 - wir haben zwei solcher 20 Megapixel Kameras und die billigen (Kit-) bzw. Standard- Optiken dazu. Die teuren wirklich guten Optiken kosten mehr als der jeweilige Kamera-Body der Nikon 5000 bzw. der SONY Alpha 5000 oder 6000.

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