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Glas ist nicht gleich Glas.

Herr Abbe oder Herr Zeiss im Labor

Am Anfang vor 1860 war man froh, ein anorganisches stabiles Material gefunden zu haben, durch das man "durchsehen" konnte. Und nur in England und in Frankreich gab es zwei große Glasschmieden, die Europa mit teurem Fensterglas belieferten bzw. versorgten. Es gab auch Versuche, aus diesem Glas Brillen und Linsen für Mikroskope zu fertigen. Die Ergebnisse waren für die damalige Zeit durchaus beachtlich. Man konnte damit etwas besser sehen.

Doch das reichte den deutschen Gelehrten nicht, man konnte nämlich "nicht genug" sehen. Insbesondere die Mediziner hatten verschleierte und vestaubte Bilder und sinnierten, was man da (noch) nicht sehen konnte. Erst die Herren Carl Zeiss, Ernst Abbe, Dr. Otto Schott jun. hatten so um 1870 erkannt, daß Glas doch nicht gleich Glas ist.

In dem Buch "Made in Germany" - Die Gründing der Firma Carl Zeiss
- steht auf 330 Seiten die Geschichte von Dr. Ernst Abbe und Dr. Carl Zeiss samt der Zeiss-Stiftung von 1870 bis 1905 romanartig beschrieben. Diese Buch ist sehr ansprechend geschrieben und absolut lesenswert.
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Ein Lichtstrahl wird gebrochen und gebogen

Die Qintessenz der Forschungen lag darin, daß man die Ausbreitung des Lichtes in Luft, Öl und Glas berechnen können müsste - und konnte. Dr. Abbe hatte sein ganzes Leben damit verbracht, die Qualität der optischen Güte mathematisch zu erfassen und das war auch das Hauptthema seines Lehrstuhles an der Uni Jena. Er berechnete die Linsen für die Zeisschen Mikroskope und er hatte es geschafft. Zeiss war über Jahrzehnte weltweit die Nummer 1.

Und der junge Dr. Schott hatte den Ehrgeiz, das Glas für die Abbeschen Linssen zu mixen. Mit diesem geballten Wissen gelang es bereits vor 1900, ein um mehrere hundert Male vergrößertes unverzerrtes Abbild eines Objektes im Okular darzustellen. Eigentlich ist das die gleiche Grundlage der Objektive der Fotokameras. Die Abbildungsgüte wird maßgeblich durch die Qualität des Glases bestimmt.

Doch durch die Brechung und die Krümmung des Lichtes treten immer noch Fehler auf. Insbesondere, wenn mehrere Linsen (das sind die Glieder) zu einem Paket zusammen "gepackt" bzw. gefaßt werden. Und ein Zoom-Objektiv besteht aus vielen einzelnen Linsen gruppiert auf sogenannten Wagen oder Schlitten.

Dort mußte jetzt weiter optimiert und korrigiert werden.
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Die Beschichtung der Linsen ist dann das A & O der Qualität.

Man spricht auch von vergüteten Optiken. Unter Vergütung versteht man die Steigerung (besser die Korrektur) der optischen Güte durch Mehrfach- Beschichtung der einzelnen Linsen zur Verbeserung der physikalischen Schwächen des Materials, also des Glases.

Eigentlich ist Glas als Material unvollkommen. Wir haben aber nichts Besseres, jedenfalls im Moment. Die organischen Materialien wie bei den Brillen und Kontaktlinsen sind (vielleicht noch) nicht sonderlich geeignet, in Zoom Objektiven verwendet zu werden. Sie verzeichnen die optische Abbildung und die muß das Auge und damit das Gehirn dann wieder korrigieren.

Glas bricht das Licht und reflektiert dann noch einen Teil davon. Das ist nicht gut. Das Abbild des Originals, das am anderen Ende - wie auch immer - heraus kommt, ist nicht das Gleiche wie eigentlich gewünscht. Aber dagegen kann man etwas tun.
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Was ist eine Beschichtung ?



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