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Es gab nur drei ersthafte Anbieter von "Cord"- Laufwerken

Insgesamt gab es zwar mehr als drei Wettbewerber bei Magnettonfilmgeräten, die wir hier kennen. Hier lesen Sie einen Artikel über die Siemens Klangfilm Geräte von 1968. Weiterhin gab es die Firma Albrecht aus Berlin, die hervorragende Magnettonfilm-Geräte gebaut hatte. Und dann gab es noch die Firma Sondor in der Schweiz, die wir auch noch beschreiben wollen. Weiterhin gab es Magnetfilmlaufwerke von RCA, Schlumberger und Bell & Howell und auch aus England sind solche Laufwerke bekannt.

1968 - Die Filmbearbeitung mit Siemens Duocord Geräten

aus dem Jahr 1968 teilweise nach einem Artikel von Adalbert Lohmann

Zur Vereinfachung und Beschleunigung der Filmbearbeitung, insbesondere für die Eigenproduktionen der Fernsehstudios, wurde auch bei Siemens Klangfilm ein neues Gerätesystem entwickelt.
Dieses Siemens System enthält Magnetfilmgeräte für ein oder zwei Filmbreiten, Vidikon-Bildfilmabtaster, Gerätekombinationen mit zwei und mehr Geräten sowie Kompaktanlagen. Die Druckschrift gibt einen Überblick über die Geräte und die sich durch vielfältige Kombinationen daraus ergebenden technischen Möglichkeiten für Atelier und Studio.

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Als vor nunmehr fünfzehn Jahren das Fernsehen in Europa den regelmäßigen Betrieb aufnahm, zeigte sich sehr schnell, welche Bedeutung dem Film für die Pro­grammgestaltung zukommt. Vor allem die aktuelle Reportage war und ist ohne den Film nicht denkbar. Schon bald stellte sich jedoch heraus, daß es um­fangreicher technischer Voraussetzun­gen bedarf, um in kurzer Zeit einen sen­defähigen Tonfilm zu erstellen. Aus Ak­tualitätsgründen mußte man sich zu dem sehr wichtigen Schritt durchringen, ein vom filmtechnischen Standpunkt aus noch „unfertiges Zwischenprodukt" -nämlich den Bildfilm mit zugehörigem, jedoch getrennten Magnet-Tonfilm für die Sendung zuzulassen. Es entstanden die bekannten Zweistrei­fen-Film-Sendeanlagen mit FÜmabtaster und Magnetfilm-Bandspieler für den Ton. Bei dieser auch heute noch be­nutzten Kombination sind beide Ge­räte vollsynchron miteinander gekup­pelt, das heißt, nicht nur im Dauerlauf, sondern auch im Hochlauf aus dem Still­stand und im Auslauf bis zum völligen Stillstand müssen sie auf ± 1 Bild genau synchron sein. Für diese synchrone Kupplung beider Geräte bedient man sich eines speziellen Interlock-Verfahrens.

Die scharfen Anforderungen an den Synchronlauf betreffen nicht nur die Sendegeräte, sondern ebenso alle an der vorhergegangenen Filmbearbei­tung beteiligten Geräte. Die im Syn­chronstudio benutzten MAGNETO-CORD®-Solo- und Duplex-Geräte, Zwei­bandprojektoren, Magnetton- und Licht­ton-Bandspieler sowie ROTOSYN®-Anlagen erfüllen diese Forderungen, wo­bei die ROTOSYN-Anlage die Aufgabe hat, alle Film- und Tongeräte elektrisch vollsynchron zu kuppeln. Da sowohl die Geräte für die Tonsendung zusammen mit den Filmabtastern als auch die Ge­räte für die tonmäßige Filmbearbeitung in den gleichen Fernseh-Studiokomplexen verwendet werden, ist es verständ­lich, daß man zunächst gleichartige Ge­räte für alle Zwecke zu haben wünschte, um die Wartung und Ersatzteilhaltung zu vereinfachen.

Dieser Tendenz ent­spricht weitgehend das MAGNETO-CORD-Geräteprogramm. Die Praxis der letzten Jahre zeigte je­doch, daß für den Sendebetrieb andere und in mancher Hinsicht wesentlich auf­wendigere Geräte erforderlich sind als bei der Filmbearbeitung, daß es also zweckmäßiger ist, für den jeweili­gen Verwendungszweck Geräte mit un­terschiedlichen Eigenschaften zu ver­wenden. Jetzt wurde zum Einsatz in Misch-, Kommentier- und Synchronstu­dios in den KLANGFILM®- Laboratorien der Siemens AG die neue DUOCORD®-Gerätereihe entwickelt.

Dabei wurde auf die Erfüllung folgender Forderungen besonderer Wert gelegt:

  1. Beschleunigung des Arbeitsablaufs,
  2. Vereinfachung der Gerätebedienung,
  3. Herabsetzung der Kosten für kom­plette Studio-Ausrüstungen,
  4. Einhaltung der höchsten Studio-An­forderungen für die Qualität der Ton-Aufzeichnung und -Wiedergabe,
  5. Verringerung des Raumbedarfs je Geräteeinheit,
  6. Möglichkeit des uneingeschränkten Zusammenarbeitens der neuen Ge­räte mit den bisher benutzten,
  7. Erhaltung der Möglichkeiten zur An­wendung erprobter sowie neuer und verbesserter Filmbearbeitungsverfah­ren.


Der von den MAGNETOCORD-Geräten her bekannte Spezial-Interlockbetrieb für die Zweiband-Filmsendung und der pilotsynchrone Antrieb sind direkt nicht mehr möglich, sondern nur noch in Ver­bindung mit getrennten Zusatzgeräten.

Das Prospekt des DUOCORD-Geräteprogramms:

Über das sehr umfangreiche neue Ge­räteprogramm kann im Rahmen dieses Aufsatzes lediglich ein Überblick gege­ben werden. Im Bild 1 sind alle Film­breiten und Tonspurlagen zusammen­gestellt, die auf DUOCORD-Geräten be­arbeitet werden können. Die Geräte sind demnach für alle im Fernsehen und im Filmstudio verwendeten Bild-und Tonfilme geeignet, und zwar so­wohl für Magnetton- Aufnahme und Wiedergabe als auch für die fernseh­mäßige Bildwiedergabe auf Sichtgerä­ten.

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Bild 2 Beispiele für DUOCORD-Einzelgeräte





Wegen der durch den konstruktiven Aufbau gegebenen Anpassungsfähig­keit lassen sich Sonderausführungen für im Bild 1 nicht gezeigten Filmbreiten und Tonspurlagen relativ einfach herstellen.

Die Möglichkeit, Geräte des neuen Pro­gramms in einfacher Weise mechanisch kuppeln zu können, ist Voraussetzung für die Zusammenstellung preiswerter und raumsparender Umspiel-und Misch­einrichtungen und schließlich auch so­genannter Kompaktanlagen als kom­plette Studio-Ausrüstungen.

Die letzt­genannten Anlagen bieten den Vorteil, keine zusätzlichen Geräte wie Bildpro­jektoren und Synchronhalteanlagen zu benötigen.

Einzelgeräte

enthält drei Gruppen von Einzelgeräten:

  • DUOCORD-Einlaufwerk-Magnetfilmgeräte,
  • DUOCORD-Zweilaufwerk-Magnetfilmgeräte,
  • DUOCORD-Vidikon-Filmabtaster.


Drei typische Beispiele aus diesen Grup­pen zeigt Bild 2. Diese Geräte sind voll­kommen selbständige Einzel-(Solo-)Geräte und können sowohl für sich allein als auch über Synchronhalteanlagen mit anderen Filmgeräten zusammenarbei­ten.

  • links: DUOCORD-Einlaufwerk-Magnetfilmgerät für Aufnahme und Wiedergabe mit 16-mm-Schmalfilm
  • mitte: DUOCORD-Zweilaufwerk-Magnetfilm-gerät für Aufnahme und Wiedergabe mit 16-mm-Schmal- und 17,5-mm-Splitfilm
  • rechts: DUOCORD-Vidikon-Bildabtaster mit Magnetton- oder Lichtton-Wiedergabe für 16-mm-Schmalfilm

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Bild 3 Filmlaufwerk eines DUOCORD-Einlaufwerk-Magnetfilmgerätes für 16-mm-Schmalfilm
Bild 4 Filmlaufwerke eines DUOCORD-Zweilaufwerk-Magnetfilmgerätes für 16-mm-Schmal- und 17,5-mm-Splitfilm

Einlaufwerk-Magnetfilmgeräte

Die Geräte dieser größten Gruppe zur Magnetton-Aufnahme und -Wiedergabe auf durchgehend beschichtetem Ma­gnetfilm stehen in Ausführungen für 16-mm-Film, 17,5-mm-Film und 35-mm-Film zur Verfügung. Entsprechend den verschiedenen Verwendungszwecken, können sie bestückt sein für Aufnahme und Wiedergabe einkanalig oder für Aufnahme und Wiedergabe zweikana-lig oder nur für Wiedergabe als Band­spieler. Diese Geräte (s. Bild 2, links) unterscheiden sich für die verschiede­nen Filmbreiten durch die Filmlaufwer­ke, das heißt insbesondere durch ver­schiedene Getriebe, Zahntrommeln, Drei-Kopf-Träger und Verstärkerbestückungen.

Das Filmlaufwerk eines Einlaufwerk-Ge­räts für 16-mm-Film zeigt Bild 3. Man erkennt die Zahntrommel mit den An­druckrollen, die Pendelhebel und die Tonrollen, deren Achsen auf der Rückseite des Geräts Schwungmassen tra­gen, sowie den Drei-Kopf-Träger. Die Tonrollen mit ihren Schwungmassen sowie die federnden Pendelhebel mit entsprechenden Dämpfungseinrichtun­gen bilden in bekannter Weise das me­chanische Filter zur Erzielung guten Gleichlaufs.

Auf konstruktive Details sei im Rahmen dieser Übersicht nicht ein­gegangen, jedoch ist darauf hinzuwei­sen, daß alle Geräte die Forderungen der ARD (Arbeitsgemeinschaft der öf­fentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands) erfüllen.

Alle Antriebs­funktionen sowie die Vorwahl der Spur­lagen und die Betriebsarten „Aufnahme", „Ein/Aus" sind über ein Druckta­stenfeld wählbar. Alle Tasten haben nur normale Arbeitskontakte, so daß sich die heute immer mehr verlangte Mög­lichkeit der Fernbedienung einfach ver­wirklichen läßt. Die Fernbedienung ist über eine einfache Drucktaste aus- oder einschaltbar.

Zweilaufwerk-Magnetfilmgeräte

Diese Einzelgeräte sind in der einfach­sten Form Magnetfilmgeräte, zum Bei­spiel für Magnetton-Aufnahme und -Wiedergabe auf 16-mm- und/oder 17,5-mm-Film (s. Bild 2, Mitte). Das „und" soll bedeuten, daß man auf demselben Gerät sowohl 16-mm- als auch 17,5-mm-Film ohne irgendwelche Umrüstungen oder Nachjustierungen bearbeiten kann. Es sind zwei vollständige Filmlaufwerke mit getrennten Drei-Kopf-Trägern vor­handen.

Das „oder" deutet an, daß man immer nur einen Film einlegen kann, das heißt, man kann entweder mit 16-mm-Film oder mit 17,5-mm-Film arbei­ten. Die Verstärker sind fernumschaltbar und haben zwei getrennte Sätze Einstellglieder für Pegel und Entzerrung. Die jeweils erforderliche Einstellung wird über Relais mit einer zentralen Wahltaste an allen Stellen gemeinsam umgeschaltet.

Auf Bild 4, das die beiden Filmlaufwerke zeigt, erkennt man die betrieblich äußerst wichtige Anordnung der Drei-Kopf-Träger. Sie sind um 180° gegen­einander versetzt, so daß die Magnet­köpfe bei gleicher Filmlaufrichtung und entsprechend der Normung von Schicht-und Perforationslage sowie Wickelsinn der Spulen den 16-mm-Film von innen, den 17,5-mm-Film dagegen von außen abtasten.

Zweilaufwerk-Geräte gibt es auch für andere Kombinationen, beispielsweise für 35-mm- und 17,5-mm-Film; Bildfilm­abtaster für 16-mm- und 35-mm-Film in einem Gerät sind in Vorbereitung.

Vidikon-Bildfilmabtaster

Bild 5 Filmlaufwerk des Vidikon-Bildfilmabtasters für 16-mm-Film

Mit diesen Geräten der dritten Geräte­gruppe (s. Bild 2, rechts) kann das Bild des kontinuierlich laufenden Films über einen optischen Ausgleich mit Polygon-Prisma durch eine Vidikon-Kamera ab­getastet und auf einem Monitor wiedergegeben werden. Diese Geräte stehen in Ausführungen ohne Tonwiedergabe und mit Randspur-Ton­wiedergabe zur Verfügung; sie sind insbesondere bei Mischungen und Kom­mentierungen von Filmen unentbehrlich und ersetzen in vielen Fällen den Bild­projektor.

Einzelheiten des Filmlaufwerks eines Vidikon-Bildfilmabtasters zeigt Bild 5. Die Drucktastenanordnung zur Steue­rung aller Funktionen entspricht weit­gehend der bei den Magnetfilmgeräten. In der Mitte des Bildes erkennt man links das kleine Lampenhaus für die Bildlampe und rechts daneben das Schutzgehäuse für das Polygon. Der durch einen Zahnkranz unter dem Poly­gon angetriebene Film läuft zwischen diesen beiden Bauteilen hindurch. Das Bild wird beim Austritt aus dem Poly­gon über ein Prismensystem und das Objektiv in die hinter der Laufwerkpla­tine angebrachte Fernsehkamera projiziert.

Unter dem Polygon befindet sich das Randspur-Tonabtastgerät, das so­wohl für die Wiedergabe einer Lichtton­spur als auch einer Magnetton-Rand­spur eingerichtet ist. Die rechts im Bild sichtbare Zahntrommel dient als Nach­wickeltrommel, wenn der Abtaster mit Tongerät benutzt wird; in diesem Fall sind auch die Pendelrolle und die Ton­bahn mit der rückwärtigen Schwung­masse zur Erzielung guten Gleichlaufs erforderlich. Beim Filmabtaster ohne Ton-Wiedergabe entfallen diese Teile. ZurErzeugung des Fernsehsignals dient eine Vidikon-Kompaktkamera, an die sich ein oder mehrere Sichtgeräte an­schließen lassen.

Die vorstehend beschriebene Anord­nung hat gegenüber dem üblichen Film­projektor den großen Vorteil, daß ohne jede Dunkelpause stets ein Bild sichtbar ist, gleichgültig, zu welcher Zeit und an welcher Stelle der Film angehalten wird. Ein weiterer Vorteil ist, daß wegen des kontinuierlichen Filmlaufs auch mit ein­gelegtem Film schnell vorwärts und rückwärts gefahren werden kann, wo­durch sich oft erhebliche Bearbeitungs­zeiten einsparen lassen. (Bei der Kom­paktanlage wird ein Antriebssystem beschrieben, mit dem man entweder mit 25 B/s netzsynchron oder mit etwa 45 oder sogar 90 B/s vorwärts und rück­wärts fahren kann.)

Gerätekombinationen

Bild 6 DUOCORD-Zweilaufwerk-Duplex-Gerät für 16-mm-Schmal- und 17,5-mm-Splitfilm

Alle DUOCORD-Einzelgeräte sind völlig selbständige Hauptgeräte, die mit ei­nem Drehstrom-Synchronmotor entwe­der netzsynchron laufen oder sich über eine Synchronhalteanlage mit anderen Geräten elektrisch kuppeln lassen. Die Nebengeräte können von einem Haupt­gerät oder einem zentralen Antriebs­gerät angetrieben werden. Sie haben keinen eigenen Synchronmotor, sind also unselbständig und ohne ein antrei­bendes Gerät nicht verwendbar. Da alle DUOCORD-Geräte gleiche Abmessungen und ein sehr ähnliches äußeres Aussehen haben, lassen sich Geräte­kombinationen auf einfache Weise her­stellen, und zwar Duplex-Geräte, Dreifach-Geräte und Kompaktanlagen.

Duplex-Geräte

Die Duplex-Geräte bestehen aus einem Hauptgerät und einem Nebengerät. Sie eignen sich besonders für alle Umspiel­zwecke, zum Beispiel für Umspielungen von Mittenspur auf Randspur oder als Doppel-Bandspieler oder bei Kombina­tion eines Bildfilmabtasters mit einem Magnetfilmgerät auch als Ersatz für ei­nen Zweibandprojektor. Haupt- und Nebengerät sind auf einer gemeinsa­men Grundplatte montiert und ihre Filmlaufwerke mechanisch miteinander gekuppelt. Bild 6 zeigt ein zweikanalig bestücktes Duplex-Gerät für 16- und 17,5-mm-Film.

Mit diesem Gerät, dessen Bestückung in symbolischer Darstellung Pos. 4 im Bild 9 zu entnehmen ist, kann man beispielsweise folgende Arbeiten durchführen:

  • Vollsynchrones Umspielen von 16-mm-Film mit Mittenspur auf die Randspur eines Bildfilms,
  • Umspielen einer 16-mm-Randspur von einem kombinierten Bildfilm auf einen getrennten Magnetfilm mit Mittenspur für die Schnittbearbeitung,
  • Umspielen von 16-mm-Film (Mitten­oder Randspur) auf 17,5-mm-Film oder umgekehrt,
  • Umspielungen jeder Art von einem Film mit 24 B/s auf einen anderen mit 25 B/s,
  • Herstellen von Tonkopien jeder Art (16-mm-Mittenspur oder 17;5-mm-Mit-tenspur auf 17,5-mm-Mittenspur oder 16-mm-Rand- und -Mittenspur auf 17,5-mm-Rand- und Mittenspur usw.).

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Dreifachgeräte

Bild 7 DUOCORD-Einlaufwerk-Dreifach-Gerät für 16-mm-Schmalfilm Typ „Umspiel-Kopier- und Misch-Anlage"

Diese Geräte bestehen aus einem Hauptgerät und zwei Nebengeräten. Mit einer solchen Anlage lassen sich bereits Mischungen machen, wenn zwei Geräte als Bandspieler arbeiten und das dritte Gerät die Mischung der bei­den Tonereignisse wieder aufnimmt. Wegen der mechanischen Kupplung der Filmlaufwerke bleiben alle Filme ohne zusätzliche Einrichtungen synchron. Kup­pelt man ein Dreifach-Gerät beispiels­weise über eine elektronische ROTO-SYN-Anlage [5] mit einem Bildprojek­tor, so hat man eine einfache, aber voll­ständige Misch- und Nachsynchronisier-anlage.

Zusätzlich läßt sich mit dieser Kombination ein Teil der bei der Du-plex-Anlage aufgeführten Umspielar­beiten ausführen, selbstverständlich aber nur für eine Filmbreite. Ein Beispiel für ein solches Dreifach-Gerät ist im Bild 7 zu sehen. Links am Hauptgerät (in der Mitte des Bildes) ist ein Einzelbildzähler angebaut, über den man in besonders bequemer Weise den vollsynchronen Lauf mit anderen Film­geräten, beispielsweise dem Bildpro­jektor, überprüfen kann.

Jeder Ankerumdrehung der Synchron­motoren entspricht der Weitertransport des Films um ein Bild. Beide Zähler müssen also, wenn alles in Ordnung ist, nach beliebigem Wechsel vonVorwärts-und Rücklauf bei jedem Stillstand die gleichen Zahlen anzeigen. Dreifach-Geräte stehen ebenfalls in Zweilaufwerk-Ausführung oder nur für 17,5-mm-Film zur Verfügung; ebenso sind sie auch als reine Bandspieler nur für Wiedergabe bestückt erhältlich.

Kompaktanlagen

Bild 8 DUOCORD-4 Einheiten-Kompakt-Anlage für 16-mm-Schmalfilm Typ „Standard I"

Diese bestehen üblicherweise aus zwei Bandspielern, einem Bildfilmabtaster und einem Magnetfilmgerät für Ton-Aufnahme und-Wiedergabe und bilden damit filmseitig eine komplette Studio­ausrüstung. Die Filmgeräte der Kom­paktanlagen sind reine Nebengeräte. Sie werden mit dem zentralen Antriebs­gerät auf einer gemeinsamen Grund­platte zusammengebaut und mechanisch gekuppelt.

Für diese Anlagen ist das zentrale.An­triebsgerät erforderlich, weil der Motor eines DUOCORD-Hauptgeräts höch­stens zwei Nebengeräte mitziehen kann. Das bringt jedoch einen großen be­trieblichen Vorteil: alle angekuppelten Geräte können sowohl vorwärts als auch rückwärts nicht nur mit der norma­len, sondern wahlweise auch mit etwa der doppelten und vierfachen Filmge-schwindigkeit vollsynchron angetrieben werden.

Der Motor des zentralen Antriebsgeräts ist ein dreifach polumschaltbarer Dreh­strommotor. In achtpoliger Schaltung läuft er mit 750 U/min (entsprechend 25 B/s) netzsynchron. Beim Umschalten auf vierpoligen Betrieb arbeitet er als Asynchronmotor mit etwa 1400 U/min (entsprechend etwa 45 B/s) und in zwei­poliger Schaltung mit etwa 2800 U/min (entsprechend etwa 90 B/s). Die Steue­rung erfolgt über Drucktasten mit Ar­beitskontakten, so daß die Anlage auf einfache Weise auch ferngesteuert wer­den kann. Die Hochlaufsteuerung er­folgt über Zeitrelais und Schaltschütze, so daß filmschonender Anlauf bei allen Filmgeschwindigkeiten vorwärts und rückwärts sichergestellt ist.

Eine Vier-Einheiten-Kompaktanlage des Typs „Standard I" (Bestückung siehe Pos. 6 im Bild 9) ist im Bild 8 zu sehen. DieserTyp eignet sich vor allem für klei­nere Mischungen und Nachsynchroni-sierungen. Insbesondere lassen sich damit eilige Kommentierungen stummer Filme schnell durchführen, wie es bei­spielsweise für Sportreportagen immer wieder gefordert wird.

Die weiteren Einsatzmöglichkeiten entsprechen de­nen der Duplex- und der Dreifach-Ge-rate. Auch hier wirkt sich die Möglich­keit, mit erhöhter Filmgeschwindigkeit vollsynchron vorwärts und rückwärts fahren zu können, im praktischen Be­trieb vorteilhaft aus. Soll in Sonderfäl­len eine Kompaktanlage, beispielsweise bei großen Synchronisationen,mit einem Bildprojektor vollsynchron zusammen­arbeiten, dann ist diese Betriebsart je­derzeit über eine ROTOSYN-Anlage möglich.

Fünffach-Geräte

Als letztes Beispiel einer Gerätekombi­nation des DUOCORD-Systems sei eine Kompaktanlage mit fünf Einheiten er­wähnt, deren Bestückung Pos. 7 im Bild 9 entnommen werden kann. (Das zentrale Antriebsgerät wird als Einheit nicht mit­gezählt, weil es kein Filmgerät ist.) Je­des Gerät ist etwa 500 mm breit, der Zwischenraum je nach Kupplungsart zwischen 50 und 150 mm. Der Vorteil einer Fünf-Einheiten-Anlage gegenüber einer Vier-Einheiten-Anlage ist vor al­lem, daß man gleichzeitig den Ton von drei Filmen mischen und deshalb mög­licherweise eine Vormischung einsparen kann. Die im Bild 9 unter Pos. 7 gezeigte zweikanalige Bestückung des Aufnah­megeräts (ganz rechts) ermöglicht fer­ner Umspielungen von Mitten auf Rand­spur zur Herstellung kombinierter Bild-Ton-Kopien.

Auf die Gerätesymbole haben wir hier verzichtet.

Die Vielzahl der Varianten ist insbeson­dere bei den DUOCORD- Gerätekombinationen kaum noch zu übersehen. Als Hilfsmittel zur Erleichterung der Über­sicht wurde deshalb ein System von Skizzen geschaffen, die in symbolischer Darstellung DUOCORD-Geräte mit ver­schiedenen Bestückungen und unter­schiedlichen Zusammenstellungen zei­gen (Bild 9). Neben Einzelgeräten (Pos. 1 bis 3) sieht man dort Duplex- und Dreifach-Geräte sowie zwei Beispiele für Kompaktanlagen.

Aufnahme- und Wiedergabe Verstärker

Bild 10 Verstärkerschema für maximal bestückte Zweilaufwerkgeräte
Bild 11 Verstärkerkassetten für maximal bestückte Zweilaufwerkgeräte
Bild 12 Verstärkerkassetten für DUOCORD-Vidikon-Bildabtaster

DUOCORD-Geräte werden stets mit Verstärkern in SITRAL®-Technik ausge­rüstet. SITRAL-Technik bedeutet: „Silizium - Transistor - Leiterplattentechnik".

Anmerkung der Redaktion: Das war 1968 so ziemlich das Modernste an Halbleitertechnologie, das es gab.

Auch hier ist es durch das Baustein­system möglich geworden, eine Vielzahl von Bestückungsvarianten anzubieten, die jeder speziellen Anwendung der Geräte optimal gerecht wird. In der einfachsten Ausführung kann ein DUOCORD-Gerät ein Einlaufwerk-Band­spieler, einkanalig bestückt, nur für die Wiedergabe von Mittenspur sein. In diesem Fall besteht die ganze Bestückung aus einem einfachen Wiedergabe­verstärker in der Breite einer einzelnen Kassette und aus einem Netzgerät. Siehe z. B. die beiden linken Geräte der Kom­paktanlage auf Bild 8.

Im kompliziertesten Fall kann ein DUO-CORD-Zweilaufwerk-Gerät zweikanalig für Aufnahme und Wiedergabe bestückt sein, dann sind beide Kassettenträger vollbestückt. Die Wiedergabeverstärker haben im Hinblick auf die zwei unter­schiedlichen Filmgeschwindigkeiten die Breite von 2 Kassetten, damit die vielen Einzelregler gut zugänglich auf der Frontplatte untergebracht werden kön­nen.

Die Aufnahme-Verstärker sind grund­sätzlich in 4 Kassetten aufgeteilt und bestehen aus: einem Oszillator 80 kHz, einer Löschstufe, einem HF-Verstärker für die Vormagnetisierung und schließ­lich einer NF-Verstärkerstufe für die Modulation.

Im Bild 10 oben ist das Prinzip der ge­samten Verstärkeranordnung für ein zweikanalig bestücktes Zweilaufwerk­gerät dargestellt. Die linke Seite des Schemas entspricht dem unteren Kas­settenträger auf dem Bild 11, die rechte Seite dem oberen Träger. Der Anschluß der jeweils gewünschten Magnetköpfe erfolgt zusammen mit der Umschaltung der Entzerrungen in den Verstärkern durch die Betätigung einer Wahltaste über hermetisch abgedichtete Spezialrelais.

Während sämtliche DUOCORD-Magnetfilmgeräte völlig einheitliche Kassettenträgeranordnungen haben, ma­chen die DUOCORD-Bildabtaster eine Ausnahme. Da diese immer nur für Wie­dergabe bestückt sind, ergibt sich die Bestückung des Trägers entsprechend Bild 12.

Zusätzlich gibt es eine Kassette mit ei­nem kleinen Pegelinstrument, die gleich­zeitig zur Auswahl der Ausgänge, d.h. „Lichtton" oder „Magnetton" dient. Auf Wunsch kann ein kleiner Abhörendver­stärker für 2-4 Watt eingebaut werden, dann ist allerdings auch ein zweites Netzgerät erforderlich. Siehe auch den DUOCORD-Solo-Bildabtaster rechts auf Bild 2.

Magnetkopfträger

Bild 13 Dreikopfträger für 16-mm-Schmalfilm ohne Abschirmung

Entsprechend den zahlreichen Möglich­keiten, für die DUOCORD-Geräte ein­gerichtet sein können, gibt es eine ent­sprechende große Zahl von Dreikopf­träger-Typen.

Auf Bild 13 erkennt man gut alle wesent­lichen Geräte-Teile für den Filmlauf in der Umgebung dieses wichtigen Gerä­tes und den geöffneten Träger selbst. Durch die beiden Pendelhebelrollen wird der Film mit einer genau dosierten Spannung an den Magnetköpfen vor­beigeführt. Die beiden großen Rollen (auch „Tonrollen" genannt) sitzen je auf einer Achse, die hinter der Frontplat­te eine Schwungmasse trägt. Den Köp­fen gegenüber stehen 2 Lagerböcke für je zwei „Umschlingungs"-Rollen. Die Böcke sind justierbar und zwar in Rich­tung auf die Köpfe zu oder von ihnen weg. Durch diese Einstellung kann die sogenannte „Eintauchtiefe", d. h. der Wert, mit dem das Kopfsystem um­schlungen werden soll, genau einge­stellt werden.

Die auf dem Bild gezeigten Köpfe sind von oben nach unten: Der Löschkopf C196L, der Sprechkopf C114S und der Hörkopf C124H. Die Bezeichnung sagt aus, daß es sich um Mittenspur-Köpfe handelt. Die Metallstücke links und rechts der breiten Mittenspursysteme sind in diesem Fall sogenannte „Blind­schleichen", die für eine einwandfreie Filmauflage sorgen. Bei einem Wechsel der Spurlage braucht man nur die eine große, mit einem Pfeil markierte Schrau­be herauszudrehen, um anschließend die ganze Kopfanordnung einschließlich der Rollnböcke abnehmen zu können.

Alle Anschlüsse sind über einen Mehr­fachstecker zugeführt, durch den dafür gesorgt wird, daß jeweils das richtige Kopfsystem an den richtigen Verstärker angeschlossen wird. Alle Kopfträger­platten werden über genau passende Führungsstifte in eine immer reprodu­zierbare Lage gebracht, so daß selbst nach einem Wechsel die gesamte Justie­rung einschließlich der Taumelung er­halten bleibt. Im Betriebszustand ist die gesamte Kopfanordnung durch einen dicht schließenden Mumetallkasten ge­gen alle Arten von äußeren Störfeldern geschützt, siehe auch die Bilder 3 und 4 auf Seite 5. Beim Wechsel der Kopfträ­ger wird der ganze Kasten mit ausge­tauscht, wodurch ein zusätzlicher, me­chanischer Schutz für die Köpfe und die Justierung erzielt wird.

Anfragen richten Sie bitte

an eine der Siemens-Geschäftsstellen
oder an das Wernerwerk für Meßtechnik,
Abteilung Ton und Film
75 Karlsruhe 21, Rheinbrückenstraße 50

Ist natürlich ein Scherz, da ist jetzt nach 40 Jahren bestimmt keiner mehr und wartet auf Ihren Anruf.

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